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Allgemeines => Reiseberichte => Thema gestartet von: Christina am 04. April 2019, 18:08:46

Titel: Norderney im Oktober 2018
Beitrag von: Christina am 04. April 2019, 18:08:46
Prolog

Eine Woche Urlaub Ende Oktober, alleine, wohin? Irgendwie war ich ein bisschen planungsmüde (kaum zu glauben ;D) und hatte auch keine Lust auf einen Urlaub mit vollem Besichtigungsprogramm. Ich wollte einfach vor dem Winter nochmal viel frische Luft schnappen, das Ganze in netter Landschaft. Da fiel mir wieder ein, dass der Zug, mit dem ich im Juli nach Hamburg gefahren war, von dort weiter bis Dagebüll fuhr, wo die Fahrgäste direkt in die Fähre nach Föhr oder Amrum umsteigen konnten. Das wäre doch ideal, also mal nachgeschaut. Der Zug erreicht Dagebüll erst am Abend, bei einer Verspätung müsste man die Fähre am nächsten Tag nehmen. Nee, das ist mir zu riskant, aber vielleicht gibt es noch andere, ähnliche Möglichkeiten. Und siehe da, es gibt auch einen Zug nach Norddeich Mole und von dort geht es direkt weiter mit der Fähre auf die Nordseeinsel Norderney. Perfekt! Vor allem, weil es samstags eine Verbindung gibt, bei der ich nur einmal umsteigen muss (plus Umstieg in die Fähre) und der Zug erreicht Norddeich schon am Nachmittag, da fahren noch mehrere Fähren am selben Tag.

Leider sind während meines Urlaubs Herbstferien in NRW, die größte Urlaubergruppe in Ostfriesland, dementsprechend ausgebucht und teuer ist Norderney bei meiner recht kurzfristigen Entscheidung für den Urlaub. Ich finde dann doch noch ein bezahlbares Apartment innerhalb des Orts, so dass ich Supermärkte, Restaurants, die Therme und den Weststrand (wichtig für den Sonnenuntergang ;D) in geh Weite habe.

Natürlich will ich dann doch nicht völlig unvorbereitet starten und kaufe mir den wunderbar kleinen und handlichen Dumont Reiseführer und stöbere ein bisschen im Internet. Und dann bin ich gespannt, ob es mir auf so einer kleinen Insel für eine ganze Woche nicht langweilig werden wird.

1. Tag – Samstag, 20.10.

Um 7.20 Uhr geht mein Zug, einmal umsteigen in Bingen, dann fahre ich immer weiter nach Norden, bis die Schienen in Norddeich Mole fast im Meer enden. Der Zug ist ausnahmsweise pünktlich, aber mal wieder hätte ich mir meine Sitzplatzreservierung sparen können, da der reservierte Sitz gegen die Fahrtrichtung zeigt, da wäre es mir schon nach einer halben Stunde übel. Kann ich nicht nachvollziehen, dass die Bahn das bei der Sitzplatzwahl nicht anzeigt. Vor ein paar Wochen habe ich in einem Bericht über Japan gesehen oder gelesen, dass dort die Sitze in den Zügen drehbar sind und vom Zugpersonal immer in Fahrtrichtung eingerichtet werden.

Um 15 Uhr bin ich also in Norddeich Mole, gehe vielleicht hundert Meter und stehe schon am Fährableger. Eine halbe Stunde später legt das Schiff ab. Ich stehe an Deck und genieße nach der langen Zugfahrt die frische Seeluft, wie schön, dass ich mal wieder an der Nordsee bin!

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Ungefähr eine Stunde später bin ich vom Schiff und fahre mit dem Bus in den Ortskern von Norderney. Eigentlich wegen einer Haltestelle nicht nötig, aber mit dem Koffer ist das schneller und bequemer.

Dann checke ich in mein Apartment ein, in einem Gebäude mit mehreren Ferienwohnungen. Die Wohnung ist gemütlich, allerdings ist die Decke so niedrig, dass ich froh bin, nicht mit Peter hier zu sein, er hätte immer den Kopf einziehen müssen.

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Kurze Pause, dann gehe ich in den Supermarkt um die Ecke, um fürs Frühstück einzukaufen und dann – endlich geht’s an den Strand, genau rechtzeitig zum Sonnenuntergang.

Und der ist wirklich traumhaft schön!

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Zum Abendessen nehme ich mir vom «Elefantenhaus» einen Burger mit Pommes mit in die Wohnung (im Restaurant selbst war kein Sitzplatz mehr zu kriegen).

Auspacken, Reisenotizen, ein bisschen Fernsehen und dann liege ich recht früh im Bett.

Wetter (auf Norderney): teils sonnig, teils bewölkt, ca. 15° C

Unterkunft: EUR 550,00 (Studio «Storchennest» im Haus Albatros, Janusstrasse 4, inkl. Bettwäsche, Handtücher, Endreinigung)
Kurtaxe: EUR 25,90
Bahn, Fähre: EUR 148,80 (IC, 2. Klasse, Sitzplatzreservierung)

Titel: Re: Norderney im Oktober 2018
Beitrag von: Silvia am 04. April 2019, 20:32:04
Da spring ich doch gleich mit auf  :adieu:      Was für ein toller Sonnenuntergang gleich am ersten Tag   :happy:
Titel: Re: Norderney im Oktober 2018
Beitrag von: Susan am 04. April 2019, 20:34:58
Hi,

bin gespannt auf ein Wiedersehen mit Norderney  :)

Meine Eltern waren ausgesprochene Ostfriesland-Urlaub-Fans -  ich glaube, ich habe jedes Siel der Küste kennengelernt und ein paar andere Orte dazu.  ;) Leider waren wir immer nur zu Tagesausflügen auf den Inseln, die fand ich nämlich viel spannender. Da gabs wenigstens auf einer Seite immer Wasser  8) Nach gut dreißig Jahren Abstinenz bin ich geneigt, mal wieder einen Blick dorthin zu werfen.

Die Bilder vom Sonnenuntergang sind schon mal vielversprechend
Titel: Re: Norderney im Oktober 2018
Beitrag von: Ilona am 05. April 2019, 08:25:23
Oh, ein neuer Reisebericht von Christina  :adieu:. Ich bin wieder mit dabei.
Titel: Re: Norderney im Oktober 2018
Beitrag von: Christina am 05. April 2019, 18:11:38
Herzlich willkommen den Mitreisenden, gleich gibt's noch einen Tag, dann geht es vermutlich am Dienstag weiter.


Meine Eltern waren ausgesprochene Ostfriesland-Urlaub-Fans -  ich glaube, ich habe jedes Siel der Küste kennengelernt und ein paar andere Orte dazu.  ;) Leider waren wir immer nur zu Tagesausflügen auf den Inseln, die fand ich nämlich viel spannender. Da gabs wenigstens auf einer Seite immer Wasser  8) Nach gut dreißig Jahren Abstinenz bin ich geneigt, mal wieder einen Blick dorthin zu werfen.

Meine Eltern waren Bergfans, auf die Idee ans Meer zu fahren, wären sie nie gekommen. Aber wahrscheinlich mag ich das Meer und auch Ostfriesland heute deshalb so sehr. Wäre ich als Kind und Jugendliche immer dort gewesen, würde ich heute vielleicht unbedingt in die Berge fahren wollen  ;D

2. Tag – Sonntag, 21.10.

Gleich am ersten vollen Urlaubstag möchte ich die anstrengendste Wanderung machen, die Norderney «zu bieten» hat: durch die Salzwiesen, Priele und Wassergräben des Ostheller bis zum östlichsten Punkt der Insel und am Sandstrand wieder zurück. Die Route durch den Ostheller kann sehr matschig sein, z.T. steht wohl so viel Wasser, dass man nur in Gummistiefeln oder noch besser barfuß durchkommt. Ich habe aber die Hoffnung, dass es auch mit normalen Wanderschuhen möglich sein wird, da der vergangene Sommer und Herbst auch hier in Ostfriesland sehr trocken war, der erste Regen seit langem wird in dieser Woche erwartet.

Zunächst spaziere ich aber durch den Ort, der erste Bus in Richtung Osten fährt erst um 10.40 Uhr.

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Gegen 11 Uhr starte ich dann meine Wanderung und ich habe tatsächlich Glück, der Weg ist weitgehend trocken, die wenigen matschigen Stellen lassen sich gut umgehen bzw. in Wanderschuhen bewältigen. Es ist eine sehr schöne Strecke, auf der ich fast alleine unterwegs bin.

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Nach einer Stunde erreiche ich die Möwendüne mit Aussichtsplattform.

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Hier mache ich eine kurze Pause, dann geht’s noch mal eine dreiviertel Stunde weiter bis zum Ziel: einem Schiffswrack an der Ostspitze der Insel.

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Das Wrack ist der Rest eines Muschelbaggers, der 1968 versuchte, ein auf einer Sandbank festsitzendes Schiff zu befreien und dabei strandete. Am Wrack angekommen, bin ich erstmal ziemlich entsetzt, obwohl ich auf dem gesamten Weg fast alleine war, sind am Wrack sehr viele Menschen, die sind alle am Strand entlang gewandert und es werden nicht nur Fotos und Selfies vom Wrack gemacht, womit ich gerechnet hatte, nein, die Leute nutzen tatsächlich das Wrack als Sitzbank. Ich kann es kaum glauben. Fotos sind daher kaum möglich bzw. nur von hinten oder Detailaufnahmen.

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Ungefähr eine halbe Stunde mache ich hier Mittagspause, dann gehe ich über den Strand zurück in Richtung Westen. Von der Ostspitze hat man einen guten Blick auf die nur 800 m entfernte Nachbarinsel Baltrum, dann wird der Strand unendlich breit. Die Sonne kommt hervor und ich genieße den Wind, die Wellengeräusche und die Weite.

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Gegen 15.40 bin ich wieder an der Bushaltestelle und fahre mit dem Bus um 15.55 Uhr zurück in den Ort. Dort gibt es ein frühes Abend- oder spätes Mittagessen im Café Friedrich (Fish ‘n Chips, dazu einen leckeren Sanddorntee). Eigentlich möchte ich dann gegen 18 Uhr wieder zum Sonnenuntergang am Weststrand sein. Da aber immer mehr Wolken aufziehen und ich außerdem doch ziemlich erschöpft bin, lasse ich den Sonnenuntergang ausfallen und gehe stattdessen zurück in die Ferienwohnung.

Wetter: bedeckt bis ca. 13 Uhr, dann sonnig, ab ca. 17 Uhr stark bewölkt, ca. 15°C
Titel: Re: Norderney im Oktober 2018
Beitrag von: Shadra am 06. April 2019, 00:21:25
So eine kurze Auszeit käme mir jetzt auch gerade recht ...  ^-^
In Ermangelung selbiger nutze ich hier eine kleine Mitreisegelegenheit  :))

Zitat
nein, die Leute nutzen tatsächlich das Wrack als Sitzbank. Ich kann es kaum glauben. Fotos sind daher kaum möglich bzw. nur von hinten oder Detailaufnahmen.
Irgendwie kommt mir in letzter Zeit immer öfter der Gedanke, dass viele Reisende absolut keine Rücksicht mehr auf andere nehmen.
Sei es irgendwelche Absperrungen, welche ignoriert werden - oder wie bei dir: anderen auch eine Möglichkeit für ein Foto zu geben und das Objekt nach gewisser Zeit wieder "frei zu geben".
Aber vielleicht ist das auch nur Einbildung, dass das immer mehr überhand nimmt und es war schon immer so ....
Titel: Re: Norderney im Oktober 2018
Beitrag von: Ilona am 07. April 2019, 10:54:43
Deine Wanderung gefällt mir sehr gut.

Vor vielen, vielen Jahren habe ich mal eine Wattwanderung gemacht und die war schrecklich matschig. Das war schon ein halbes Moor.

Wir durften nur Segeltuchturnschuhe tragen und überhaupt nicht stehen bleiben. Gummistiefel waren lt Wattführer ungeeignet. Ein Kind blieb stehen und die Beinchen versanken schnell mitsamt den Turnschuhen. Dazu war die Wanderung dermaßen beschwerlich und zum Schluss kam noch die Flut. Von Wattwanderungen habe ich seitdem die Schauze voll.

Aber so eine Wanderung auf Sand mit viel Gras, das könnte ich mir sogar mit Prieldurchquerungen vorstellen. 
Titel: Re: Norderney im Oktober 2018
Beitrag von: Susan am 07. April 2019, 21:47:49
Meer mag ich auch sehr, am liebsten in etwas wärmeren Gefilden als Ostfriesland  ;)

Vom Ort habe ich jetzt nicht viel wieder erkannt, auch an das Wrack kann ich mich nicht erinnern  :gruebel: Dafür an den Strand und den Heller;  eine schöne Wanderung hast du da gemacht!

Titel: Re: Norderney im Oktober 2018
Beitrag von: Christina am 08. April 2019, 20:17:17
So eine kurze Auszeit käme mir jetzt auch gerade recht ...  ^-^
In Ermangelung selbiger nutze ich hier eine kleine Mitreisegelegenheit  :))

Herzlich willkommen. Morgen geht es dann weiter.

Irgendwie kommt mir in letzter Zeit immer öfter der Gedanke, dass viele Reisende absolut keine Rücksicht mehr auf andere nehmen.
Sei es irgendwelche Absperrungen, welche ignoriert werden - oder wie bei dir: anderen auch eine Möglichkeit für ein Foto zu geben und das Objekt nach gewisser Zeit wieder "frei zu geben".
Aber vielleicht ist das auch nur Einbildung, dass das immer mehr überhand nimmt und es war schon immer so ....

Bis jetzt habe ich eigentlich meist Glück gehabt, da ich meist außerhalb der Saison reise. Aber insgesamt liegt es wohl auch daran, dass es in allen Urlaubsgebieten immer voller wird.

Meer mag ich auch sehr, am liebsten in etwas wärmeren Gefilden als Ostfriesland  ;)

Vom Ort habe ich jetzt nicht viel wieder erkannt, auch an das Wrack kann ich mich nicht erinnern  :gruebel: Dafür an den Strand und den Heller;  eine schöne Wanderung hast du da gemacht!

Die Temperaturen fand ich recht angenehm, ich mags ja eher kühler.
Erstaunlich, dass du das Wrack nicht kennst, ich hätte gedacht, dass das eine ziemlich bekannte Attraktion dort ist. Na ja, vielleicht auch erst in den letzten Jahren, als Lost Places und alles, was in die Richtung geht, allgemein interessant wurden.

Deine Wanderung gefällt mir sehr gut.

Vor vielen, vielen Jahren habe ich mal eine Wattwanderung gemacht und die war schrecklich matschig. Das war schon ein halbes Moor.

Wir durften nur Segeltuchturnschuhe tragen und überhaupt nicht stehen bleiben. Gummistiefel waren lt Wattführer ungeeignet. Ein Kind blieb stehen und die Beinchen versanken schnell mitsamt den Turnschuhen. Dazu war die Wanderung dermaßen beschwerlich und zum Schluss kam noch die Flut. Von Wattwanderungen habe ich seitdem die Schauze voll.

Aber so eine Wanderung auf Sand mit viel Gras, das könnte ich mir sogar mit Prieldurchquerungen vorstellen. 

Mit Matsch beim Wandern habe ich es auch nicht so. Daher war ich sehr froh, dass es ziemlich trocken war. Bei höheren Temperaturen hätte ich mir eine Prieldurchquerung barfuß aber auch gut vorstellen können.

Titel: Re: Norderney im Oktober 2018
Beitrag von: Christina am 09. April 2019, 17:42:31
3. Tag – Montag, 22.10.

Um 9.30 Uhr bin ich heute Morgen am Conversationshaus am Kurplatz, um mir ein Ticket für die Stadtführung zu kaufen, die um 10 Uhr beginnt.

Der Stadtführer ist von Norderney begeistert und hat ein unendliches Wissen darüber angesammelt, das er gerne weitergibt. So schön es ja einerseits ist, diese Begeisterung zu spüren, zieht sich andererseits die Führung unendlich in die Länge. Fairerweise muss man sagen, dass der Guide zwischendrin immer wieder fragt, ob er sich kürzer fassen soll, leider ruft dann gleich eine Mehrheit der Teilnehmer, sie fänden es toll und er solle so weitermachen. Da ich vieles von dem was erzählt wird, schon weiß (dabei habe ich mich auf diesen Urlaub gar nicht so sehr vorbereitet), ich außerdem gegen 12 Uhr Hunger kriege und am Nachmittag noch etwas Anderes vorhabe, verlasse ich gegen 12.30 Uhr die Gruppe.

Im „Elefantenhaus“ esse ich ein Seelachsfilet mit Bratkartoffeln zu Mittag und spaziere dann auf der Strandpromenade Richtung Osten

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bis zur Aussichtsdüne „Georgshöhe“,

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von dort dann durch die Dünen auf dem sog. „Zuckerpad“ (auf diesem Pfad wurde während der napoleonischen Besatzung der Insel Zucker und sonstige Waren geschmuggelt) zur nächsten Aussichtsdüne, der sog. „Thalasso-Plattform am Zuckerpad“.

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Von hier dann weiter durch die beeindruckenden Dünentäler bis zum Leuchtturm.

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Um 15.30 Uhr komme ich dort noch rechtzeitig vor der Schließung um 16 Uhr an und kann die 253 Stufen auf den 54,6 m hohen Turm hochsteigen. Leider ist gerade jetzt die Sonne verschwunden, aber der Blick in alle Himmelsrichtungen ist überwältigend. Man sieht nicht nur die West- und Ostspitze der Insel, sondern auch noch die beiden östlichen Nachbarinseln Baltrum und Langeoog und die westliche Nachbarinsel Juist.

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Dann fahre ich mit dem nächsten Bus zurück in den Ort, hole mir beim Bäcker ein Stück Kuchen und mache mir in der Ferienwohnung eine Tasse Tee dazu.

Viertel vor sechs Uhr mache ich mich dann wieder auf den Weg an den Weststrand, der Sonnenuntergang wartet. Leider sind wieder einige Wolken aufgezogen, aber dennoch gibt es einige schöne Momente.

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Wetter: überwiegend sonnig, sehr starker Wind, ca. 12°C
Titel: Re: Norderney im Oktober 2018
Beitrag von: Ilona am 10. April 2019, 09:48:37
Zitat
Bei höheren Temperaturen hätte ich mir eine Prieldurchquerung barfuß aber auch gut vorstellen können.

Davor wurden wir gewarnt, denn es kann immer mal wieder Glas oder ein spitzer Gegenstand im Schlamm sein.

Ansonsten wieder wunderschöne Eindrücke  :beifall:. Ich war bisher nur einmal in Ostfriesland, aber da hat mir das rauhe Klima ganz schön zu schaffen gemacht.

Den Rest vom Bericht werde ich nachlesen, liebe Christina, da ich ein bissl unterwegs bin :zwinker:.
Titel: Re: Norderney im Oktober 2018
Beitrag von: Silvia am 10. April 2019, 10:16:20
Tolle Aussicht von dem Leuchtturm und die Wanderung durch die Dünen hätte mir auch gefallen  :thumb:
Titel: Re: Norderney im Oktober 2018
Beitrag von: Susan am 10. April 2019, 10:40:30
Hi,

wieder eine sehr schöne Wanderung und prächtiges Wetter!

Zitat
Erstaunlich, dass du das Wrack nicht kennst, ich hätte gedacht, dass das eine ziemlich bekannte Attraktion dort ist. Na ja, vielleicht auch erst in den letzten Jahren, als Lost Places und alles, was in die Richtung geht, allgemein interessant wurden.

Ich denke auch, damals war das noch nicht so eine Attraktion (es ist über dreißig Jahre her, dass ich mal dort war). Außerdem waren meine Eltern nicht so die Wanderer  8)
Titel: Re: Norderney im Oktober 2018
Beitrag von: Christina am 10. April 2019, 17:46:21
Zitat
Bei höheren Temperaturen hätte ich mir eine Prieldurchquerung barfuß aber auch gut vorstellen können.

Davor wurden wir gewarnt, denn es kann immer mal wieder Glas oder ein spitzer Gegenstand im Schlamm sein.

Ansonsten wieder wunderschöne Eindrücke  :beifall:. Ich war bisher nur einmal in Ostfriesland, aber da hat mir das rauhe Klima ganz schön zu schaffen gemacht.

Den Rest vom Bericht werde ich nachlesen, liebe Christina, da ich ein bissl unterwegs bin :zwinker:.

Ups, an Glas oder ähnliches im Schlamm hätte ich gar nicht gedacht.

Der Bericht läuft nicht weg, viel Spaß im Urlaub (nehme ich mal an, zumindest seid ihr ja meist um diese Zeit unterwegs)!
Titel: Re: Norderney im Oktober 2018
Beitrag von: Christina am 11. April 2019, 17:55:22
4. Tag – Dienstag, 23.10.

Für heute ist Sturm in Orkanstärke und viel Regen vorhergesagt und tatsächlich stürmt und regnet es schon als in aufstehe.

Ein bisschen frische Luft schnappen möchte ich trotzdem und spaziere daher zum Hafen.

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Dort schaue ich mir die reparaturbedürftigen oder aus einem sonstigen Grund nicht im Wasser befindlichen Wasserzeichen an

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und komme am neuen Besucherzentrum des Weltnaturerbes Wattenmeer, den „Watt Welten“ vorbei.

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Lust reinzugehen habe ich nicht, sondern gehe stattdessen ins ebenfalls neue Hafengebäude

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und trinke im „Hygge“ einen Milchkaffee mit Blick auf die Wellen.

Am Strand entlang gehe ich dann zurück in Richtung Ortskern. Oh ja, hier ist der Sturm richtig heftig! Wobei es eigentlich keine richtig hohen Wellen gibt, sondern sehr viel Schaum und das Meer reicht bis dicht an die Strandpromenade heran.

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Dann gehe ich ins Bademuseum. Das ist in einem leider recht hässlichen, leicht heruntergekommenen alten Gebäude untergebracht, die Ausstellung zur Entwicklung der Badekultur und des Tourismus auf Norderney und den ostfriesischen Inseln allgemein, ist aber sehr interessant.

Zum Mittagessen gehe ich wieder ins Elefantenhaus (Königsberger Klopse und Früchtetee), dann wage ich mich nochmal in den Sturm hinaus und gehe an der Strandpromenade entlang bis zum Nordstrand. Dort versuchen ein paar Surfer ihr Glück im Sturm.

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Sturm und Regen werden dann immer stärker, der Sand peitscht quer über den Strand, da packe ich endgültig die Kamera weg und gehe ins Strandrestaurant „Cornelius“, wo ich einen schönen Sesselplatz direkt an den hohen Fenstern mit Blick aufs Meer bekomme und eine warmen Milchreis genieße.

Irgendwann muss ich diesen urgemütlichen Platz aber doch verlassen und mache ich mich durch den Sturm und Regen auf den Weg in die Ferienwohnung. Dort packe ich meine Badesachen zusammen und gehe die wenigen Meter zum sog. „Badehaus“. Hier gibt es auf drei Stockwerken verschiedene Wasserbecken und Saunen. Besonders gut gefallen mir das Außenbecken - einfach herrlich mit dem Körper im warmen Wasser zu sein und am Kopf Regen und Sturm zu spüren – und das Solebecken in dem der Salzgehalt so hoch ist, dass man auf dem Wasser „schwebt“.

Gegen halb sieben kehre ich gut durchgewärmt zurück in die Wohnung.

Wetter: heftiger Sturm, immer wieder Regen, ca. 12 °C
Titel: Re: Norderney im Oktober 2018
Beitrag von: Christina am 12. April 2019, 18:24:18
5. Tag – Mittwoch, 24,10.

Nach Sturm kommt Sonne, zumindest am Morgen………
Nachdem ich mich gestern wetterbedingt am Hafen nicht richtig umsehen konnte, gehe ich da heute nochmal hin. Am Weststrand entlang, wo das Meer heute blau ist, die Wellen aber immer noch recht hoch. Immerhin liegt der Spielplatz wieder auf dem Trockenen.

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Vorbei an den heute sonnenbeschienenen Wasserzeichen im Tonnenhof,

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/181024_010-kopien3jjs.jpg)

dem Seenotrettungskreuzer

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bis zum Jachthafen. Von hier hat man einen schönen Blick auf das neue Hafengebäude.

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Hinter dem Jachthafen beginnt die Surferbucht, die dazugehörigen Hütten erinnern mich an südliche Strände.

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Zwischen Surferbucht und Jachthafen gibt es ein nettes Restaurant – Café - Bar «Ney’s Place». Hier esse ich ein kleines, frühes Mittagessen (Milchkaffee, Currywurst und Pommes), dann geht es auf dem Deichweg rund um die Surferbucht.

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Weiter auf dem Südstrandpolderdeich, hier kann man viele Vögel sehen, sowohl im Bereich des Polders, als auch im Wattenmeer, die Pflanzen sind herbstlich gefärbt und es ist wirklich erstaunlich, dass es auf dieser kleinen Insel so viele verschiedene Landschaften gibt.

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Am Campingplatz «Um Ost» verlasse ich den Polderweg und gehe westwärts durch die Dünenberge zur Thalasso-Plattform «Dünensender» mit (mal wieder ;D) schönem Blick auf den Leuchtturm.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/181024_035-kopie9nj7u.jpg)


Gegen 14 Uhr komme ich dann wieder in den bebauten Bereich der Insel und mache Pause im Restaurant «Meierei» mit Milchreis und Tee. Im zugehörigen Shop kaufe ich noch ein paar Gläser Sanddornmarmelade, für Peter und mich und die Nachbarn, die aufs Haus aufgepasst haben. Dann geht’s durch ein Wäldchen (ja sogar das gibt es hier) und den Kurpark zurück ins Zentrum. Im Conversationshaus stöbere ich durch den Souvenirladen, finde aber nichts.

Für ein Stündchen mache ich dann Pause in der Ferienwohnung, bevor es am Abend natürlich wieder an den Weststrand zum Sonnenuntergang geht. Der fällt leider sehr bescheiden aus, immerhin ein paar nette Wolken und das beleuchtete Restaurant «Marienhöhe» ist auch ein gutes Motiv.

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Wetter: teils sonnig, teils wolkig, kurze Regenschauer, kräftiger Wind, ca. 13° C
Titel: Re: Norderney im Oktober 2018
Beitrag von: Susan am 12. April 2019, 21:33:57
Hi,

Badewelten und Saunieren ist grad das richtige an son stürmischen Regentag.   ;D Rausgucken -zumindest ein kleine Weilchen - macht durchaus auch Spaß. Trotzdem schön, dass es am nächsten Tag wieder besseres Wetter hatte.
Vermisse im Hafen die Krabbenkutter - versuche mich vergeblich dran zu erinnern, ob es auf Norderney damals welche gab.  :gruebel: Zumindest in den diversen Siels war das immer ein Highlight.
Titel: Re: Norderney im Oktober 2018
Beitrag von: Christina am 15. April 2019, 18:37:47
Hi,

Badewelten und Saunieren ist grad das richtige an son stürmischen Regentag.   ;D Rausgucken -zumindest ein kleine Weilchen - macht durchaus auch Spaß. Trotzdem schön, dass es am nächsten Tag wieder besseres Wetter hatte.
Vermisse im Hafen die Krabbenkutter - versuche mich vergeblich dran zu erinnern, ob es auf Norderney damals welche gab.  :gruebel: Zumindest in den diversen Siels war das immer ein Highlight.

Leider sind ja in den meisten Hafenorten in Ostfriesland die Krabbenkutter weitgehend verschwunden bzw. die Anzahl stark reduziert, 2015 habe ich noch viele in Neuharlingersiel und Greetsiel gesehen. Ob es die auf den Inseln überhaupt noch gibt - keine Ahnung. Finde ich auf jeden Fall auch schade.
Titel: Re: Norderney im Oktober 2018
Beitrag von: Christina am 16. April 2019, 17:32:48
6. Tag – Donnerstag, 25.10.

Auf anderen Wegen als gestern spaziere ich heute Morgen wieder durch den Kurpark, dann durch ein Wohngebiet, vorbei an der Windmühle «Selden Rüst», dem einzigen reetgedeckten Gebäude auf Norderney

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und weiter zum Südstrandpolder. Hier nehme ich den innenliegenden Weg (gestern bin ich außen gelaufen) wieder bis zum Campingplatz «Um Ost» und dann weiter auf dem Polderweg am südlichen Rand der Insel entlang. Wolken und Sonne bieten interessante Ausblicke, den Leuchtturm sehe ich mal von der anderen Seite.

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Ich gehe den Polderweg bis zu seinem Ende, nämlich am Parkplatz Ostheller, wo der Weg durch die Dünen bis zum Schiffswrack im Osten beginnt, den ich am Sonntag gewandert bin. Hier am Parkplatz mache ich auf einer Bank eine kurze Pause, danach wandere ich wieder westwärts durch die Dünen bis zum Restaurant «Oase», das allerdings gerade komplett renoviert wird und daher geschlossen ist. Aber immerhin gibt es Toiletten.

Dann wandere ich weiter durch die Dünen bis zum Restaurant «Weiße Düne». Hier esse ich ein spätes Mittagessen (es ist schon 14 Uhr), wieder mal leckeres Fish ‘n Chips, Ingwertee und zum Abschluss einen Milchkaffee.

Eine Stunde später nehme ich die letzte Etappe in den Ort zurück in Angriff, jetzt am Strand entlang, wo es einige Fotomotive gibt.

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Gegen halb fünf bin ich zurück in der Ferienwohnung, nach einer Pause gehe ich natürlich wieder an den Weststrand, mal sehen, was der Sonnenuntergang heute so macht: nicht schlecht, sehr viel goldfarbenes Licht ist zu bewundern.

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Wetter: teils wolkig, teils sonnig, kurze Regenschauer kräftiger Wind, ca. 13° C
Titel: Re: Norderney im Oktober 2018
Beitrag von: Christina am 18. April 2019, 17:54:08
7. Tag – Freitag, 26.10.

Heute ist mein letzter voller Urlaubstag und das soll ein „Lumpensammlertag“ werden, d.h. ich möchte mir verschiedene Dinge anschauen, die ich bisher noch nicht geschafft habe und am Nachmittag nochmal eine schöne Strandwanderung machen. Soweit der Plan. Leider macht mir das Wetter die Umsetzung ziemlich schwer: es regnet sehr häufig, die Schauer sind recht lang anhaltend und vor allem, z.T. extrem heftig.

Ich versuche es trotzdem. Etwas außerhalb des Ortskerns liegt das Wilhelm-Augusta Heim, ein ehemaliges Lehrerinnenerholungsheim, erbaut 1890. Wirklich schade, dass so viele dieser schönen alten Gebäude auf Norderney abgerissen wurden.

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Danach geht’s in den Ortskern. Zuerst zur evangelischen Inselkirche, in ihrem Inneren verbringe ich sehr viel Zeit, da es über längere Zeit so heftig regnet, dass ich trotz Regenjacke vollkommen nass geworden wäre.

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Die zweite Kirche für heute ist Stella Maris im Bauhausstil.

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Die zweite katholische Kirche der Insel, St. Ludgerus habe ich schon am Sonntag vor der Wanderung angeschaut. Ganz in der Nähe liegt der hübsche Onnen-Visser-Platz.

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Nun klart es etwas auf und ich wage mich an den Ortsrand zum Kap von Norderney (jede der Ostfriesischen Inseln hat eine eigene geometrische Figur, die auf einem erhöhten Platz angebracht, in früheren Zeiten den Fischern als Erkennungszeichen gedient hat. Norderneys Seezeichen ist also ein auf der Spitze stehendes Dreieck), erst 2017 neu aufgebaut.

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Noch etwas weiter östlich befindet sich am Übergang zum Strand die Thalasso-Plattform „Am Nordstrand“ (damit war ich auf allen sog. Thalasso-Plattformen). Von oben hat man einen Blick auf den Nordstrand und auf einen alten Bunker in den Dünen.

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Zum Mittagessen gehe ich nochmals ins Strandrestaurant Cornelius, auch hier am Nordstrand. Nach einem leckeren Backfisch mit Kartoffelsalat und Früchtetee starte ich meine letzte Strandwanderung des Urlaubs: ich möchte am Nordstrand entlang bis zur „Oase“ gehen, also denselben Strandabschnitt wie gestern, aber in die andere Richtung.

Gerade als ich losgehe, fängt es wieder mal zu regnen an. Soll ich noch warten? Nö, so schlimm wird es wohl nicht werden, gerade war doch sogar ein bisschen die Sonne herausgekommen. Leider schätze ich das Wetter falsch ein. Es regnet ziemlich heftig, so dass ich an der Thalasso-Plattform „Am Nordstrand“ den Strand verlasse und mich unter die Plattform stelle, um einigermaßen geschützt vom Regen zu sein. Die Kamera packe ich in den Rucksack, über den Rucksack kommt die Regenhülle. Als der Regen nachlässt, gehe ich weiter – was sich als großer Fehler herausstellt.

Schon nach kurzer Zeit setzt wieder heftiger Regen und Wind ein. Der Regen kommt fast waagrecht von hinten. Immerhin bleibe ich dadurch vorne fast trocken und ich kann die Strecke dank Rückenwindhilfe in Rekordzeit bewältigen. Meine Regenjacke hält mich trocken, aber die Trekkinghose wird hinten völlig durchnässt und was das schlimmste ist, von der Hose läuft das Wasser in die an sich wasserdichten Schuhe und nach einiger Zeit „schwimme“ ich darin. Oh Mann, ist das unangenehm. Jetzt hätte ich meine für Wales gekauften Gamaschen gut gebrauchen können, aber die liegen trocken und warm zuhause.

Im Restaurant „Weiße Düne“ angekommen, muss ich mich erst einige Zeit im Vorraum aufhalten, bis die Hose etwas trockener ist, das Sitzen wäre sonst ziemlich nasskalt gewesen. Bei den Schuhen gibt es keine Chance auf Besserung. Unterhalb des Restaurants ist eine Bushaltestelle, leider fährt der nächste Bus ins Ortszentrum erst in knapp einer Stunde. Daher setze ich mich dann doch noch einen der bequemen Sessel am offenen Feuer und bestelle Kuchen und Tee. Na ja, gemütlich ist etwas anderes, ich wünsche mir nur noch, in die Ferienwohnung zu kommen und die Schuhe ausziehen zu können.

Dieser Wunsch erfüllt sich zum Glück dann bald.

Als es Zeit zum Sonnenuntergang ist, bin ich wieder soweit trocken und warm und bereit wieder raus zu gehen, wo es immerhin gerade nicht regnet.

Das Licht beim Sonnenuntergang ist ganz eigenartig und gerade deshalb auch schön. In der Ferne sieht man verschiedene Regenschauer. Ich schaffe es dann - zum Glück - trocken zurück in die Ferienwohnung, höre aber den ganzen Abend und sogar in der Nacht immer wieder den heftigen Regen.

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Wetter: wolkig, mittags kurz sonnig, häufige, z.T. kräftige Regenschauer, starker Wind, ca. 11°C
Titel: Re: Norderney im Oktober 2018
Beitrag von: Susan am 18. April 2019, 19:03:00
Nur weil ich keine Krabben mehr essen darf, müssen doch nicht gleich die Kutter verschwinden  :zwinker:
Es wär wirklich schade, wenn es die Krabbenkutter gar nicht mehr geben würde.

Wieder einige interessante Eindrücke und schöne Bilder, besonders vom Sonnenuntergang. Habe mal in den alten Fotoalben geblättert, aber außer Strand und Strandkorb habe ich nur wenige von Noderney.
Titel: Re: Norderney im Oktober 2018
Beitrag von: Christina am 22. April 2019, 17:16:50
8. Tag – Samstag, 27.10.

Nach dem vielen Regen gestern scheint doch tatsächlich heute, am Abreisetag >:( wieder die Sonne.

Daher gehe ich zu Fuß zum Hafen und genieße dabei die tolle Wolken- und Lichtstimmung.

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Die Fähre legt um 10.15 ab und auch an Bord kann ich mich gar nicht losreißen vom Anblick des Himmels.

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Aber nach dem Anlegen in Norddeich Mole ist es endgültig vorbei mit Sonne, Wolken, Wellen und Meeresluft  :(. Der Zug fährt einigermassen pünktlich um halb zwölf ab, mein reservierter Platz ist tatsächlich mal in Fahrtrichtung und ich habe während der gesamten Fahrt die Zweierreihe für mich alleine.

Ansonsten ist die Fahrt weniger angenehm, im sehr betagten IC fällt nach kurzer Zeit die Bordküche aus und kann vom Personal nicht mehr in Gang gesetzt werden, d.h. es gibt nicht mal einen Kaffee oder Tee, nur Kaltgetränke. Höhe Köln-Bonn werden wir dann auch noch fehlgeleitet, offensichtlich kennt nicht mal der Zugführer die Strecke und die nächsten Haltestellen, die durchgesagt werden, ändern sich alle paar Minuten. Nur gut, dass wir nicht wieder in Richtung Norden fahren >:D.

Immerhin erreiche ich dann in Worms gerade noch so meinen Anschlusszug, die ursprüngliche Umsteigezeit waren 35 Minuten.

Gegen 20 Uhr bin ich dann wieder zu Hause und ein wunderbarer Urlaub ist zu Ende.

Fazit zu diesem kleinen Experiment: kleine Insel, keine richtige Vorplanung – die Inselgröße war genau richtig, es gab genug Wander- bzw. Spazierrouten und bei schlechtem Wetter boten mehrere Museen, das Badehaus und verschiedene Läden, darunter auch ein recht großer Buchladen, Alternativen zum Draußensein. Man hätte auch noch Schifffahrten zu den Seehundbänken, nach Helgoland, aufs Festland oder eine Nachbarinsel machen können, also auch bei zwei Wochen wäre es mir nicht langweilig geworden.

Festgestellt habe ich aber auch, dass ich ohne einen konkreten Plan, den ich am Vorabend oder beim Frühstück für denselben Tag mache und dessen Ziele sich von den Vortagen unterscheiden müssen, keinen zufriedenen Urlaub verbringen könnte. Bei einem übersichtlichen Reiseziel muss es keine detaillierte Vorausplanung sein, aber vor Ort brauche ich das dann schon.

E N D E
Titel: Re: Norderney im Oktober 2018
Beitrag von: Susan am 24. April 2019, 11:13:02
Dankeschön für den schönen Reisebericht, Christina. Hat mein Interesse geweckt, mal wieder in der Gegend vorbei zu schauen; zumindest für einen Kurzurlaub.

 :danke:
Titel: Re: Norderney im Oktober 2018
Beitrag von: Paula am 24. April 2019, 13:38:43
so jetzt habe ich auch Zeit gefunden den Reisebericht zu lesen (homeoffice sei Dank  ;) ).
Das erinnert mich an unseren Tag auf Terschelling wo es mir super gefallen hat. Diese Inseln stehen auf meinem Plan wenn ich mal nicht mehr in Urlaub fliegen will. Ich würde gern Inselhopping machen, also alle drei, vier Tage auf die nächste Insel. Irgendwann mache ich das. Danke für den schönen Bericht Christina!
Titel: Re: Norderney im Oktober 2018
Beitrag von: Ilona am 26. April 2019, 23:22:24
Da die Insel nicht sehr groß ist, kann die Planung schon etwas vernachlässigt werden  ;). Ansonsten halte ich es wie du und muss immer alles geplant haben.

Vielen Dank für den Reisebericht. Jetzt bin ich endlich mal dazu gekommen ihn fertig zu lesen, da ich auf das Boarding in Lima warte.

Somit noch viele Grüße aus Peru   :adieu:.
Titel: Re: Norderney im Oktober 2018
Beitrag von: Christina am 29. April 2019, 18:38:39
Susan, Paula und Ilona: danke für eure Begleitung!

Ilona - Peru hört sich sehr spannend und außergewöhnlich an, viel Spaß noch :adieu:
Titel: Re: Norderney im Oktober 2018
Beitrag von: Silvia am 29. April 2019, 19:11:16
So, hab grad auch die letzten Tage nachgelesen ....  und so gibt's natürlich auch von mir (wenn auch spät) ein herzliches  :danke:  für deinen Bericht von der flachen Insel.
Titel: Re: Norderney im Oktober 2018
Beitrag von: Silv am 29. April 2019, 20:05:16
Auch ich habe eben erst den Rest nachgelesen. Vielen Dank fürs Mitnehmen, war sehr entspannt  :)
Titel: Re: Norderney im Oktober 2018
Beitrag von: Ilona am 29. April 2019, 20:20:18
Hallo Christina,

wir sind seit Samstag Abend nach 34stündiger Rückreise wieder zu Hause.

Es war unsere anstrengendste Reise ever. Bedingt durch die Weite, das frühe Aufstehen und vor allem die Höhe. Die Höhenkrankheit ereilte mich schnell, aber zum Schluss wanderten wir noch auf 5000 m  ;D.

Ich werde auf jeden Fall berichten, aber das wird voraussichtlich Herbst, da ich ab dem 2. Mai einen neuen Job habe und anfangs länger arbeiten muss.
Titel: Re: Norderney im Oktober 2018
Beitrag von: Christina am 30. April 2019, 19:39:47
Silv und Silvia, vielen Dank fürs Mitreisen!

Ich bin auf jeden Fall bei deinem Bericht aus Peru dabei, egal wann er kommt. Ich brauche auch ohne neuen Job immer ein paar Monate ;D, daher laß dir Zeit, Ilona.
Titel: Re: Norderney im Oktober 2018
Beitrag von: Susan am 30. April 2019, 21:18:41
@Ilona  34 Stunden Rückreise hört sich megastressig an :o  Ich bin auch gespannt auf einen Bericht aus Peru. Vielleicht habt ihr ja meine ausgewanderte Kusine getroffen  ;) Lass dir aber ruhig Zeit