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Allgemeines => Reiseberichte => Thema gestartet von: Christina am 10. März 2023, 20:13:07

Titel: Herbstwandern in der Rhön - Oktober 2022
Beitrag von: Christina am 10. März 2023, 20:13:07
Hallo ihr Lieben,

im Oktober letzten Jahres waren Peter und ich für eine knappe Woche zum Wandern in der Rhön, am ersten Tag gab es aber noch einen Abstecher zu meiner Schwiegermutter. Daher stelle ich heute das Vorwort und den kurzen Bericht des ersten Tages zusammen ein, nächste Woche geht es dann tatsächlich mit der Rhön weiter.

Vorwort

Die Rhön ist eines der Reiseziele, die schon seit «Ewigkeiten» auf unserer Wunschzielliste stehen. Seit 9 Jahren wohnen wir nun gerade mal 2 Fahrstunden entfernt und trotzdem haben wir es bisher nie geschafft. Doch dieses Jahr ist es soweit, es passt alles perfekt: Aktivität Wanderungen, Reisezeit Herbst, nur wenige Tage Reisedauer und es soll zunächst ein Besuch bei meiner Schwiegermutter erfolgen, die in Altenburg/Thüringen lebt, da liegt die Rhön genau in der Mitte zwischen Rheinhessen und Thüringen.

Mitte August sind endlich die Urlaubsdaten fix, ich kann anfangen zu buchen und zu planen. Für Altenburg ist ein Hotel schnell gefunden, fußläufig zur Schwiegermutter und zur Innenstadt gibt es sowieso nicht viel Auswahl.

Für die Rhön möchten wir eine Ferienwohnung, hier ist die Auswahl groß, in den Dörfern und kleinen Städtchen der Rhön sind die Preise auch sehr günstig. Da wir aber (eigentlich) gerne abends nochmal etwas bummeln gehen, vielleicht auch mal ins Restaurant zu Abendessen, entscheiden wir uns für eine Ferienwohnung in einem Wohngebiet von Fulda (bei Wohnungen in der Innenstadt scheitert’s am Parkplatz).

Für die Wanderungen kaufe ich den Rother Wanderführer, Reiseführer für Besichtigungen (nach den Wanderungen oder bei schlechtem Wetter) sind sehr dünn gesät bzw. nicht vorhanden. Ich finde immerhin einen recht aktuellen «Dumont Bildatlas Rhön», alles weitere suche und finde ich im Internet.

Das ist eine Reise, auf die ich mich seit längerem mal wieder uneingeschränkt freuen kann (soweit man das beim ständig in Gedanken präsenten Ukraine Krieg sagen kann), Corona Einschränkungen sind nicht in Sicht und aufgrund der Anreise mit dem Auto berühren uns überfüllte Flughäfen, Flugstreichungen, Kofferchaos, Zugausfälle und ähnlich Nettes überhaupt nicht.

Zu Corona: keine uns betreffenden Einschränkungen, Auflagen


1. Tag – Sonntag, 09.10.

Die längste Strecke des Urlaubs steht uns heute bevor, es sind ca. 430 km bis nach Altenburg, fast alles auf der Autobahn. Da es nachts Temperaturen um den Gefrierpunkt und als Folge eventuell Strassenglätte und vor allem Nebel vorhergesagt sind, entscheiden wir uns, erst gegen halb acht Uhr loszufahren.

Die Fahrt verläuft unspektakulär mit sehr wenig Verkehr, aber dem vorhergesagten Nebel können wir durch die späte Startzeit nicht entkommen, zwischen Bad Hersfeld und Gotha ist die Sicht sehr eingeschränkt, was das Fahren doch ziemlich anstrengend macht.

Wieder in der Sonne machen wir eine Pause mit Kaffee von McDonalds und unseren mitgebrachten belegten Brötchen und erreichen Altenburg gegen 11.30 Uhr.

Die zweite Tageshälfte ist der Schwiegermutter gewidmet, aber zwischendrin können wir immerhin bei einem Spaziergang die Sonne genießen und ich kann ein paar Fotos vom recht netten historischen Zentrum von Altenburg machen.

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Die Übernachtung erfolgt im Hotel Mason, die Zimmer sind alle unterschiedlich eingerichtet, unseres hat das Thema Auto (Porsche?), ist groß, Kühlschrank und Kaffeemaschine sind vorhanden und eine Playstation. Allerdings ist die Einrichtung ein bisschen in die Jahre gekommen und eine Erneuerung an der ein oder anderen Stelle wäre nötig.

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Meine Hoffnung, dass das Stadtzentrum zumindest für ein, zwei Stunden nach Einbruch der Dunkelheit beleuchtet wird, erfüllt sich leider nicht. Die Stadt muss/will wohl so sehr Energie sparen, dass nur die nötigsten Lampen an sind, Gebäude werden nicht beleuchtet. Einziger diesbezüglicher Lichtblick (im wahrsten Sinn des Wortes ;D) ist die Fassade unseres Hotels.

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Wetter: sonnig, ca. 19 °C

Unterkunft: 1 Nacht Hotel Mason, Altenburg EUR 68,73 inkl. Frühstück, plus EUR 5 fürs Parken (gebucht über die Website des Hotels, da booking.com ständig abgestürzt ist und die Hotelwebsite war dann auch noch ein paar EUR günstiger)
Titel: Re: Herbstwandern in der Rhön - Oktober 2022
Beitrag von: Silv am 10. März 2023, 21:00:31
Spiderman an der Hotelwand?  ;)

Bin gespannt, was es in der Rhön alles zu sehen gibt  :)
Titel: Re: Herbstwandern in der Rhön - Oktober 2022
Beitrag von: Paula am 11. März 2023, 17:09:45
An der Rhön zum wandern waren wir auch schon mal hatten aber sehr schlechtes Wetter. Da bin ich gespannt was ihr gesehen habt.
Altenburg sieht wirklich hübsch aus und die Hotelpreise sind ja wie vor 20 Jahren, ich hätte nicht gedacht dass es das noch gibt, auch nicht in der Provinz. Da darf die Einrichtung dann auch etwas in die Jahre gekommen sein  :)
Titel: Re: Herbstwandern in der Rhön - Oktober 2022
Beitrag von: Silvia am 12. März 2023, 10:39:08
Ich schließe mich auch noch an um die Rhön zu entdecken  :adieu:
Titel: Re: Herbstwandern in der Rhön - Oktober 2022
Beitrag von: Susan am 13. März 2023, 17:10:39
Hi,

wir sind bisher immer an der Rhön vorbei gefahren. Bin mal gespannt wie es da ausschaut.
Altenburg gehört zwar nicht dazu, ist aber ein netter Auftakt  8) Vor allem ein Prachtwetter!
Titel: Re: Herbstwandern in der Rhön - Oktober 2022
Beitrag von: Christina am 13. März 2023, 19:45:10
Schön, dass einige mitreisen, herzlich willkommen, ja, der Titel ist nicht ganz vollständig ;D, ich hab erst überlegt die ersten beiden Tage wegzulassen, hab ich mich dann aber doch für Vollständigkeit entschieden.

2. Tag – Montag, 10.10.

Der Frühstücksraum hat das Thema Musik und ist genauso speziell eingerichtet wie die Zimmer, auf die auf zwei Fernsehern laufenden Musikvideos oder Konzertmitschnitte könnte ich allerdings verzichten. Das Buffet bietet die üblichen warmen und kalten Speisen, Gemüse vermisse ich ein bisschen, in Hotels esse ich gerne Rührei mit Gurke oder Paprika zum Frühstück.

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Um 9 Uhr sind wir nochmal mit Peters Mutter verabredet, gegen 11 Uhr verabschieden wir uns und können in den «richtigen» Urlaub starten. Wir fahren erstmal ein Stück Richtung Westen und überlegen dann bei einer Mittagspause an einem Autohof bei Erfurt, was wir heute noch machen wollen.

Das Wetter ist immer noch herrlich sonnig und warm, für eine Wanderung reicht aber die Zeit nicht mehr bzw. sind wir auch hinsichtlich Kleidung, Proviant usw. nicht vorbereitet. Wir entscheiden, die heute am Montag stark befahrene A4 zu verlassen, auf die immer ruhige A71 zu wechseln, uns Meiningen in Thüringen zwischen Thüringer Wald und Rhön gelegen, anzuschauen und dann quer durch die Rhön zu unserem Übernachtungsort Fulda zu fahren.

Gegen 13.30 Uhr erreichen wir Meiningen und parken in einem Parkhaus am Rande der Innenstadt. Die 25.000 Einwohner Stadt war Residenz der Herzöge von Sachsen-Meiningen und ist auch als Theaterstadt bekannt, im 19. Jh. förderte Herzog Georg II von Sachsen-Meiningen die Entstehung einer damals neuen Art von Schauspiel, bei dem sich die Schauspieler in ihre Rolle einfühlten und diese wirklichkeitsnah darstellten – heute selbstverständlich für jedes Theaterstück und jeden Film.

Die Altstadt wurde vor einigen Jahren aufwändig renoviert, sie ist auch heute noch von mittelalterlichen Wassergräben umschlossen. Unter wunderbar herbstlich gefärbten Bäumen erreichen wir entlang dieses Wassergrabens den Markt mit der Stadtkirche St. Marien. Diese ist über 1000 Jahre alt, wurde in den verschiedenen Epochen und damit Baustilen immer wieder umgebaut.

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Wir schlendern durch die Fußgängerzone mit ihren bunten klassizistischen Gebäuden bis zum Henneberger Haus, einem schönen Fachwerkgebäude am Rande der Altstadt. Von hier ist es nicht weit bis zum Theater, das lassen wir aber aus, Peter hat nicht so richtig Lust und ich bin mir auch nicht sicher, wie weit genau es noch bis dahin ist (wären natürlich nur ein paar Minuten Fußweg gewesen und ärgert mich nachträglich ein bisschen). Wir gehen aber noch zum Schloss Elisabethenburg und von dort zurück in die Fußgängerzone. Hier gibt es auf der Terrasse des «Café Neumann» Cappuccino und Kuchen (EUR 17,00).

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Nach der Pause schauen wir uns noch einige Fachwerkhäuser in der Altstadt an und spazieren schließlich entlang der Wassergräben zurück zum Auto.

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Gegen 15 Uhr brechen wir auf, zunächst leitet uns das Navi noch ein Stück auf der A71 in Richtung Süden, dann auf Bundes- und Landstraßen quer durch die hügelige Rhön. Wir haben wohl einen idealen Zeitpunkt erwischt, die Bäume sind alle wunderbar bunt gefärbt, da freue ich mich schon auf die Wanderung morgen.

Gegen 16.30 Uhr erreichen wir unsere Ferienwohnung im Fuldaer Stadtteil Galerie. Die Wohnung liegt im Haus «Apartment Modern One». Wie alle Häuser in diesem Viertel ist es erst wenige Jahre alt. Alle drei Wohnungen im Haus werden an Touristen vermietet, sie sind alle ziemlich groß und modern eingerichtet (habe ich mir im Internet angeschaut). Wir bekommen die Wohnung in der Mitte mit drei Schlafzimmern, die alle ihr eigenes Bad und einen eigenen Fernseher haben (da wir nur zu zweit sind, ist das dritte Schlafzimmer abgeschlossen – wir hätten natürlich nur ein Schlafzimmer gebraucht), dazu ein «Gäste-WC», Flur, offene Küche mit angrenzendem Ess- und Wohnzimmer und Balkon. Wir sind sehr zufrieden, zumal es auch noch super sauber ist und direkt gegenüber ein Edeka für den fußläufigen Einkauf liegt.

Einziger Minuspunkt – die Größe der Wohnungen lädt große Familien oder Freundesgruppen zum Buchen ein, dementsprechend hoch ist möglicherweise der Lärmpegel abends/nachts. In den ersten beiden Nächten ist nur die Wohnung unter uns belegt, abends ist es etwas lauter, wird aber zum Glück ab 22/22.30 Uhr ruhig. In Nacht 3 und 4 sind wir alleine im Haus, in Nacht 5 ist nur die Wohnung über uns belegt und es ist bis nach Mitternacht immer wieder mal richtig laut.

Die Vermieter treffen wir nicht, wir haben einen Pin Code bekommen mit dem man die Haus- und Wohnungstüren öffnet. Ganz praktisch, so braucht man nicht auf den Schlüssel aufzupassen, allerdings brauchen wir einige Zeit, bis wir den Mechanismus verstehen und die Tür offen ist.

Wir bringen das Gepäck nach oben und gehen dann zum Edeka, für die kommenden Tage fürs Frühstück und für den Wanderproviant einkaufen und fürs heutige Abendessen.

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Da wir heute noch nicht viel Bewegung hatten, machen wir am Abend noch einen Spaziergang durch das Wohngebiet, alles sehr schön angelegt mit vielen kleinen Grünflächen, Spielplätzen und Spazierwegen. Wir gehen Richtung Fulda Innenstadt, das ist aber entgegen meiner Einschätzung (bzw. Google Maps, das 3 km = 20 Minuten anzeigt) zumindest gefühlt zu weit, zumal der Weg hinter dem Wohngebiet auf Feldwegen weitergeht. Schade, mal sehen wie wir das die nächsten Tage machen, denn eigentlich haben wir ja extra diese Wohnung genommen (anstelle einer «inmitten» der Rhön), damit wir abends noch nach Fulda können und so auch keinen extra Tag für die Stadtbesichtigung brauchen.

Wetter: sonnig, ca. 19°C
Unterkunft: 5 Nächte Apartment Modern One, Fulda, EUR 436,00 inkl. Handtücher, Bettwäsche und Endreinigung (gebucht über booking.com)
Titel: Re: Herbstwandern in der Rhön - Oktober 2022
Beitrag von: Christina am 15. März 2023, 18:23:06
3. Tag – Dienstag, 11.10.

Schon vom frühen Morgen an scheint die Sonne, so dass wir uns bestens gelaunt nach dem Frühstück gegen 8.15 Uhr auf den Weg zu unserer ersten Wanderung aufmachen. Die Stadt lassen wir schnell hinter uns und fahren dann über kurvige Straßen durch die grünen und herbstlich bunten Hügel der Rhön.

Am Parkplatz „Schornhecke“ in der Nähe des Örtchens Wüstensachsen an der bayrisch-hessischen Landesgrenze macht sich gerade eine Wandergruppe fertig, die mit einem Kleinbus hergebracht wurde, der dann wieder wegfährt. Sie gehen dann aber einen anderen Weg als wir, als wir gegen Viertel nach Neun aufbrechen, ist der Parkplatz außer unserem Auto leer. Trotz Sonnenschein ist es um diese Uhrzeit noch richtig kalt, es sind nur wenige Grad über Null, da hilft nur zügiges Wandern zum warmwerden.

Zuerst geht es ein kurzes Stück an Viehweiden vorbei, wir überqueren die Straße auf der wir hergefahren sind, dann folgt ein Waldstück. Zum Glück ist es nur kurz, zu dieser Jahreszeit freut man sich über die Sonne.

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Über eine Wiese geht es am Waldrand weiter, danach führt ein Pfad zwischen zwei Viehweiden durch. Es ist einfach herrlich, die bunten Bäume, der blaue Himmel, die frische Luft, inzwischen angenehm temperiert und wir sind so gut wie alleine unterwegs.

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Bis auf zwei kurze Anstiege gehen wir hauptsächlich auf ebenen Wegen oder gar bergab, da werden wir wohl irgendwann eine längeres, steiles Wegstück überwinden müssen, damit die im Wanderführer angegebenen Höhenmeter erreicht werden.

Zwischendrin sehen wir in der Ferne die Radarkuppel Radom auf dem höchsten Berg der Rhön, der Wasserkuppe (950 m).

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Gegen 11 Uhr machen wir eine erste längere Pause auf einer Bank und essen ein paar Nüsse. Nun geht es tatsächlich recht steil durch ein weiteres Waldstück bergauf, allerdings nur kurz, dann erreichen wir eine Hochebene mit einer weiteren Kuhweide.

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Wieder geht es bergab durch eine idyllischen Landschaft mit einem Gehöft in Sichtweite.

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Schließlich sind wir am tiefsten Punkt der Wanderung angelangt, der Kaskadenschlucht. Erst leicht bergab, dann aber (wie erwartet nach dem vielen bergab) lange und steil bergauf wandern wir neben einem Bach, dessen Wasser über viele kleinere und größere Felsen fließt (daher Kaskaden). Ich hatte im Vorfeld bei der Planung befürchtet, dass nach dem trockenen Sommer kein Wasser in der Schlucht zu sehen wäre, aber in den letzten Wochen hat es dann ja doch noch ausgiebig geregnet, sogar so viel, dass der Weg teilweise sehr matschig ist, ich bin froh, dass wir hier bergauf gehen, abwärts ist die Rutschgefahr doch größer. Die Kaskadenschlucht ist ziemlich bekannt, weshalb hier auch einige Leute mehr unterwegs sind, als auf unserem bisherigen Weg.

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Mit dem Ende der Kaskadenschlucht endet auch (zunächst) der Wald, es ist Mittagszeit, mangels Bank setzen wir uns auf gefällten Baumstämmen in die Sonne und machen Mittagspause mit unserem mitgebrachten Proviant.

Von hier ist es nicht mehr weit bis zu einem weiteren Highlight der Wanderung, dem Roten Moor. Ein Holzbohlenweg führt hindurch, es gibt einen Aussichtsturm und am Ende einen Moorsee – einfach wunderschön!

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Am Ende (bzw. Beginn) des Moors ist ein riesiger Parkplatz und ein Besucherzentrum mit Museum und Restaurant. Das Zentrum ist aber geschlossen (entweder schon in der Winterpause oder gar seit Corona nicht mehr geöffnet), der Parkplatz ziemlich leer.

Noch mal ungefähr eine Stunde führt die Wanderung über Heideflächen und einem Aussichtspunkt (dem höchsten Punkt der Wanderung, dem Heidelstein, 926 m) bis wir wieder gegen 15 Uhr zurück am Parkplatz sind.

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Nun hätten wir gerne Kaffee und Kuchen. Peter hat keine Lust auf eines der Dörfer oder Städtchen, die ich als sehenswert herausgesucht habe, (nicht nur für Kaffee, sondern für einen kurzen Bummel) daher fahren wir auf die Wasserkuppe, deren Gipfel wir schon auf der Wanderung gesehen haben. Hier gibt es einen bekannten Segelflugplatz (die Wasserkuppe gilt sogar als die „Wiege“ des Segelflugs in Deutschland) und drumherum Cafés, Restaurants, Souvenirgeschäfte, man kann (so wie wir jetzt) mit dem Auto hochfahren oder natürlich auch Wandern.

Die Anzahl der Parkplätze lässt auf einen großen Andrang zur Hauptsaison und/oder Wochenende schließen, heute ist es ziemlich ruhig, und wir finden problemlos einen freien Parkplatz ganz oben (EUR 2 Parkgebühr für den ganzen Tag). Wir setzen uns in das Café mit großer Fensterfront direkt an der Landebahn. Kuchen und Kaffee sind lecker, leider gibt es keine Starts oder Landungen zu beobachten, da werden die Wetterbedingungen wohl nicht stimmen.

Für einen Rundgang über das Gelände z.B. zur Radarkuppel Radom kann ich Peter nicht begeistern (mal sehen, ob wir das an einem der folgenden Tage nachholen), auch nicht für weitere Ausflüge, weshalb wir in unsere Ferienwohnung in Fulda zurückfahren, beim Edeka was fürs Abendessen und für die morgige Wanderung einkaufen und dann einen ruhigen Abend genießen.

Wetter: sonnig, ca. 15°C
Wanderung: Rother Wanderführer Rhön Nr. 34; 18,76 km, 478 Höhenmeter (eigene Messungen)
Titel: Re: Herbstwandern in der Rhön - Oktober 2022
Beitrag von: Silv am 15. März 2023, 18:52:13
Das war eine Wanderung nach meinem Geschmack. Tolle Farben hast du da eingefangen.

Bei knapp 19 km würde allerdings Andy streiken und würde wahrscheinlich im Cafe auf mich warten.  ::)

Titel: Re: Herbstwandern in der Rhön - Oktober 2022
Beitrag von: Paula am 15. März 2023, 19:56:31
unglaublich wieviele schöne kleine Städte es in Deutschland gibt, von Meiningen habe ich noch nie gehört!
Mit der Wandererung habt ihr ja wirklich Glück gehabt, was für eine herrliche Laubfärbung. Und für eine perfekte Wanderung in Deutschland gehören für mich einfach Kühe dazu!
Ich weiß dass wir damals in der Rhön auch eine Moorwanderung gemacht haben auf Holzbohlen, es muss aber woanders gewesen sein, denn wir standen am Schluß auf einem Aussichtsturm. Und 19 km sind wir garantiert nicht gegangen, das ist mir einfach zuviel  ::)
Titel: Re: Herbstwandern in der Rhön - Oktober 2022
Beitrag von: Christina am 16. März 2023, 17:56:39
Mit den Herbstfarben hatten wir großes Glück, dass wir zur passenden Zeit dort waren, das lässt sich ja schwer planen.

Paula, es gibt zwei Moore in der Rhön, beide haben einen Aussichtsturm (auch hier im Roten Moor war ich auf dem Turm) und bei beiden gibt es einen Parkplatz mehr oder weniger direkt am Beginn/Ende des Bohlenwegs.

Es gibt natürlich auch viele kürzere Wandermöglichkeiten, gerade bei dieser Wanderung gab es viele verschiedene Kombinationsmöglichkeiten einzelner Wege. Aber - ich glaube, ihr stellt euch 19 km viel schlimmer vor, als es ist, man hat den ganzen Tag Zeit, macht viele Pausen, kann auch langsam gehen, wenn man das möchte, die Temperaturen waren angenehm.
Titel: Re: Herbstwandern in der Rhön - Oktober 2022
Beitrag von: Christina am 17. März 2023, 18:12:52
4. Tag – Mittwoch, 12.10.

Fulda liegt heute Morgen im Nebel. Aber gleich hinter dem letzten Gewerbegebiet der Stadt lichtet sich der Nebel und ein paar Höhenmeter weiter haben wir wieder strahlenden Sonnenschein. Wir stoppen kurz an einem Parkplatz neben der Straße mit erster schöner Hügelsicht.

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Wir wollen zum gleichen Wanderparkplatz wie gestern, dort startet eine weitere interessante Wanderung. Aber als wir dort einbiegen, liegt der hintere Teil doch tatsächlich im Nebel. Wir überlegen hin und her, ob wir trotzdem die geplante Wanderung machen sollen, vermutlich wird sich der Nebel auch hier bald verziehen. Aber wenn nicht, wäre das ziemlich blöd. Am Ende entscheiden wir uns umzuplanen. Die Wasserkuppe ist nebelfrei, das haben wir auf der Fahrt gesehen, also machen wir die Tour rund um die Wasserkuppe.

Wir parken heute auf einem der etwas weiter unten liegenden Parkplätze (zum Kaffeetrinken gestern haben wir ja ganz oben geparkt), zahlen wieder 2 EUR und starten gegen viertel vor zehn Uhr unsere Wanderung. Vom Parkplatz können wir sehen wie Nebel und Wolken über die Berge ziehen.

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Zunächst führt der Weg nach oben, vorbei am Café von gestern und weiteren Parkplätzen, dann geht es eben durch ein Stück Wald, dann wieder leicht bergab mit herrlicher Fernsicht und wieder vielen bunten Bäumen.

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Der Wanderführer schlägt zwei Abstecher von der eigentlichen Bergumrundung vor, die wir natürlich mitnehmen. Die erste zweigt bereits hier noch ziemlich am Anfang der Wanderung ab, es geht auf den Schafstein, der umgeben ist vom größten Basaltblockmeer der Rhön. Der Aufstieg führt steil und steinig durch Wald, oben kann man auf einem Rundweg die Ausblicke über die Basaltblöcke und die Berge der Rhön genießen.

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Wieder zurück am Abzweig setzen wir die Wasserkuppenumrundung fort. Heute scheint gutes Fliegerwetter zu sein, wir können zahlreiche Segelflugzeuge und die Motorflugzeuge, die sie nach oben ziehen, beobachten.

Bei weiterhin schönen Ausblicken führt uns der Weg zunächst noch bergab, bevor dann der zunächst gemächliche Aufstieg beginnt.

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Wir machen Mittagspause mit mitgebrachten belegten Brötchen und Salat, leider im Stehen bzw. ich auf dem Boden sitzend, weil mal wieder überall Bänke oder Felsen oder Baumstämme verteilt sind, nur nicht auf dem Wegabschnitt, an dem wir Pause machen wollen >:D (ich bekomme sehr schnell Migräne, wenn ich meine Essenszeit zu lange überschreite, daher war es keine Option so lange zu laufen, bis endlich mal wieder eine Sitzgelegenheit auftaucht).

Leider zieht sich der Himmel nach und nach zu, lässt aber zum Glück immer wieder mal die Sonne durch. Nach einem ersten steilen Stück bergauf,

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kommen wir zum zweiten Abstecher, hinauf auf den Pferdskopf. Und auch dieser Abstecher lohnt sich definitiv, die Ausblicke sind herrlich. Das ist so ein Platz an dem ich ewig stehen bzw. sitzen könnte und ich nehme mir auch ganz viel Zeit und genieße den Blick.  :herz:

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Zurück am Abzweig steht nun der letzte Aufstieg auf die Wasserkuppe an. Puh, obwohl es nicht wirklich steil aussieht, zieht sich das doch sehr. Da sind ein paar Verschnaufpausen nötig.

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Wir kommen am Fliegerdenkmal vorbei, einem Felsen aus Basaltblöcken mit einer Adlerskulptur.

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Nicht weit davon steht das Radom auf 950 m. Radom setzt sich aus Radar und Dome zusammen (auf engl. also radome), es handelt sich also um eine Radarkuppel, die von den Amerikanern gebaut und genutzt wurde (ab 1945 wurde der gesamte obere Teil der Wasserkuppe militärisches Sperrgebiet und von den Amerikanern besetzt), später übernahm die Bundeswehr und seit 1998 ist die Wasserkuppe wieder (weitgehend) frei zugänglich. Das Radom wird heute nur noch touristisch genutzt, als Aussichtsplattform, für Ausstellungen im Inneren, für Veranstaltungen und man kann dort auch heiraten.

Wir zahlen EUR 4 pro Person und können uns zunächst im Inneren eine kleine Ausstellung zur Geschichte der Kuppel anschauen und dann den Außenbereich, eine Art Rundum – Balkon betreten, wobei sich der Blick nicht wesentlich von dem vom Pferdskopf unterscheidet. An der Wand außen sind auch noch großformatige Fotografien verschiedener Wetterphänomene zu sehen.

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Vom Radom gehen wir vorbei an ehemaligen Kasernen bis wir das Café erreichen, in dem wir gestern waren. Auch heute gibt es hier Kaffee und Kuchen für uns. Es ist jetzt erst 15 Uhr und ich schlage vor, in die Ferienwohnung zurück zu fahren, uns frisch zu machen und dann nach Fulda zu fahren/gehen, uns dort ein bisschen umschauen und zu Abend zu essen. Dazu hat Peter keine Lust, wir einigen uns dann darauf noch zum Schwarzen Moor (neben dem Roten Moor, durch das wir gestern gewandert sind, das zweite Moor der Rhön) zu fahren und den dortigen Rundweg zu gehen.

Gegen 16 Uhr sind wir dort, am Eingang zum Moor gibt es wie beim Roten Moor einen großen Parkplatz und ein Besucherzentrum, dieses hat geöffnet, es gibt Toiletten, ein kleines Café und einen großen Spielplatz. Auf der anderen Straßenseite ist der Zugang zum Moor, auch hier führt ein Bohlenweg hindurch, praktischerweise hier als Rundweg. Das Moor unterscheidet sich deutlich vom Roten Moor, es gibt weniger Wald, dafür mehr freie Fläche, viele Infotafeln sind aufgestellt. Schade nur, dass es nun so trüb ist, andererseits vermittelt das eine zum Moor passende leicht unheimliche Stimmung. Am Ende des Rundwegs kann man sich das Ganze von einem Aussichtsturm von oben anschauen.

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Nun sind wir für heute genug gelaufen und fahren nach Fulda in die Ferienwohnung zurück, wo wir gegen 17.45 Uhr ankommen, zu Abend essen, den morgigen Tag planen und den üblichen Abendbeschäftigungen nachgehen.

Wetter: Nebel, Sonne, Wolken, ca. 15 °C
Wanderung: Rother Wanderführer Rhön Nr. 30, 15,52 km, 447 Höhenmeter; Rundgang Schwarzes Moor, 3,36 km, 18 Höhenmeter (eigene Messungen)
Titel: Re: Herbstwandern in der Rhön - Oktober 2022
Beitrag von: Paula am 17. März 2023, 20:25:50
Ah das kommt mir bekannt vor, diesen Basaltblockhang haben wir auch besucht, das ist wirklich beeindruckend. Und es kann sein dass wir auch am schwarzen Moor waren, aber so bunt haben wir es leider nicht gesehen.
Titel: Re: Herbstwandern in der Rhön - Oktober 2022
Beitrag von: Silvia am 19. März 2023, 09:48:19
  :beifall:  Was für 2 tolle Wandertage.... so herrliche Herbstfarben, selbst bei dem trüberen Wetter im Moor ist es bunt  :)
Titel: Re: Herbstwandern in der Rhön - Oktober 2022
Beitrag von: Silv am 19. März 2023, 14:05:18
Die Farben sind echt toll. Vor allem in Verbindung mit den schönen Holzstegen, das mag ich sehr gern!
Titel: Re: Herbstwandern in der Rhön - Oktober 2022
Beitrag von: Susan am 20. März 2023, 13:48:46
Hallo Christine,

da habt ihr ja herrliche Herbstfarben erwischt, selbst das Moor sieht bunt aus. Zudem gibt es noch herrliche Ausblicke, das sind Wanderungen ganz nach meinem Geschmack. Sie klingen recht lang -zumindest für mich- doch glaube ich auch, dass es durchaus nicht so anstrengend sein muss wie es klingt.
Titel: Re: Herbstwandern in der Rhön - Oktober 2022
Beitrag von: Christina am 20. März 2023, 18:15:36
Schön, dass ihr von den Herbstfarben genauso begeistert seid wie ich, das hat die Landschaft auf jeden Fall sehr interessant gemacht.

5. Tag – Donnerstag, 13.10.

Das schöne Wetter ist nun endgültig vorbei, heute soll es bewölkt sein und vielleicht am Nachmittag sogar regnen, wobei die Chancen auf zumindest trockenes Wetter größer werden, je weiter man nach Osten geht.

Wir suchen uns daher das Örtchen Ostheim als Ziel aus. Dort wollen wir eine kürzere Wanderung machen und uns dann, wenn das Wetter noch mitspielt, den nahgelegenen Ort Fladungen mit Stadtmauer und vor allem das dortige Freilichtmuseum anschauen.

Die Fahrt führt uns (wegen einer Baustellenumleitung) nochmal am Schwarzen Moor vorbei, dahinter geht es deutlich bergab – und hinein in den Nebel! Och nö, schon wieder ein Nebelproblem. Wir fahren noch ein gutes Stück Richtung Ostheim, aber der Nebel wird nicht weniger, wir müssen umplanen. Wir halten kurz an einer passenden Stelle und ich blättere im Wanderführer, es sollte etwas einigermaßen in der Nähe sein, ans andere Ende der Rhön wollen wir nun nicht noch fahren. Es gibt eine Wanderung, die am Schwarzen Moor bzw. dessen Parkplatz vorbei führt, zwar eigentlich nicht dort startet, aber da es eine Rundwanderung ist, ist der Ausgangspunkt ja egal.

Wir fahren also zum Schwarzen Moor zurück und starten gegen 10 Uhr mit der Wanderung (und hoffen einfach, dass es nicht anfängt zu regnen, denn eine, wie eigentlich gewollt, kurze Wanderung haben wir auf die Schnelle nicht gefunden).

Wir sind hier im Dreiländereck Thüringen/Bayern/Hessen unterwegs, kommen bald auch an einen entsprechenden Grenzstein (auf dem Foto leider nur versteckt unter den Bäumen zu sehen, keine Ahnung, warum ich da kein anderes Bild gemacht habe),

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dann geht es bergab in Lagen, in denen es nach dem Regen im September und Oktober richtig schön grün ist. Wir erreichen das Örtchen Melperts, an dem die Wanderung eigentlich startet und das mit 542 Metern den tiefsten Punkt der Wanderung bildet.

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Direkt dahinter geht es teilweise über Kuhweiden (einen elektrischen Zaun muss man entweder übersteigen oder unter durch krabbeln, da hat der Bauer wohl einfach mal den Wanderweg ignoriert) ziemlich steil und lange bergauf.

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Praktischerweise genau zur Mittagszeit (heute also Glück gehabt) erreichen wir die Rhönklubhütte, eine Schutzhütte mit vielen Sitzgelegenheit draußen (und, wenn geöffnet, auch drin, dann gibt es auch einen Verkaufskiosk, heute ist alles wie ausgestorben). Wir genießen den wunderbaren Talblick und essen unseren Mittagsproviant.

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Nach der Stärkung geht es wieder ein bisschen bergab, wir überqueren auf einer Brücke den Fluss Birx und sind bald im Wald, auf breiten Waldwegen geht es kräftig bergauf. So ganz ohne Aussicht und ohne Sonnenschein zieht sich der Weg ziemlich, die Schilder, die auf einen Aussichtspunkt in einen Steinbruch weisen, geben immerhin wieder etwas Motivation.

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Der Steinbruch ist noch aktiv, die letzten Meter zum Aussichtspunkt sind beidseitig von hohem Maschendrahtzaun umgeben. Der Ausblick vom Aussichtspunkt aus ist (zunächst) etwas enttäuschend, weil trotz erhöhtem Standpunkt immer der Zaun mit im Blick ist, dann entdecken wir direkt am Zaun mehrere frei-gebogene „Löcher“ durch die ich nun den erhofften Blick auf das riesige „Loch“ habe.

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Bald nach dem Steinbruch führt der Weg aus dem Wald heraus und folgt nun der ehemaligen innerdeutschen Grenze auf einem sog. Kolonnenweg, so eine Art Betongitter, auf dem man wohl ganz gut fahren kann, zum gehen allerdings recht unbequem. Eigentlich soll man einen ehemaligen Wachturm sehen, das verhindert aber der inzwischen auch hier aufgezogene Nebel. Wir können die Nebelwand schon von weitem sehen, dann sind wir mittendrin. Man sieht kaum die Hand vor Augen, ausgerechnet jetzt müssen wir eine Straße überqueren. Das klappt und einige hundert Meter weiter sind wir aus dem Nebel heraus.

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Nun ist es nicht mehr weit bis zum Parkplatz, den Abstecher durch das Schwarze Moor haben wir ja gestern schon gemacht. Trotz des überwiegend trüben Wetters hat uns die Wanderung gut gefallen und trocken sind wir auch geblieben.

Gegen 15.30 Uhr machen wir in dem kleinen Café am Parkplatz Kaffee- und Kuchenpause, das tut heute richtig gut, denn draußen ist es in der letzten Stunde unangenehm feucht-kalt gewesen.

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Auf eine weitere Aktivität haben wir heute beide keine Lust mehr und fahren daher zurück nach Fulda, kaufen noch im Edeka fürs Abendessen ein und verbringen den Abend in der Ferienwohnung.

Wetter: bewölkt, kurze sonnige Abschnitte, Nebel, ca. 13° C
Wanderung: Rother Wanderführer Rhön Nr. 32, 18,44 km, 446 Höhenmeter (eigene Messungen)
Titel: Re: Herbstwandern in der Rhön - Oktober 2022
Beitrag von: Paula am 21. März 2023, 22:09:38
Wir hatten auch einen Tag fetten Nebel bei unseren Rhönurlaub,  ich nehme an das ist dasWasser vom Moor das den Nebel befördert. Aber ihr habt zumindest im ersten Teil der Wanderung ja schönes Wetter und schöne Ausblicke gehabt. Das satte grün und dazwischen rot und orange Töne ist einfach zauberhaft!
Titel: Re: Herbstwandern in der Rhön - Oktober 2022
Beitrag von: Susan am 22. März 2023, 17:44:59
Schade, dass sich das Wetter so verschlechtert hat. Wobei ja Nebel und Moor irgendwie zusammengehören zu scheint, zumindest in der Literatur  ;)
Titel: Re: Herbstwandern in der Rhön - Oktober 2022
Beitrag von: Christina am 22. März 2023, 18:15:58
Diesen Tag gibt es in zwei Teilen, sonst sind es zu viele Bilder.

6. Tag – Freitag, 14.10.

Für heute ist trübes Wetter mit immer wieder Regen angesagt und genauso sieht es auch aus beim Blick aus dem Fenster beim Frühstück. Sehr schade, aber eine Wanderung ist ziemlich sinnlos, daher werden wir uns heute Fulda (bzw. die Innenstadt, denn in Fulda sind wir ja schon seit ein paar Tagen ;D) anschauen.

Ins Stadtzentrum sind es mit dem Auto nur ein paar Minuten, daher lassen wir uns beim Frühstücken etwas mehr Zeit als sonst und starten erst gegen 9 Uhr. Wir parken im Parkhaus «Am Rosengarten» (Tagesticket günstige EUR 2,50) und folgen ab der nächsten Möglichkeit dem Stadtrundgang aus dem Reiseführer «Fulda an einem Tag».

Zuerst geht es durch die Löherstrasse, in früheren Jahren waren hier viele Gerber angesiedelt, es gibt noch einige der ältesten Häuser der Stadt zu sehen, mit einer kleinen Statue wird an die Hexenverfolgung erinnert.

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Nächster Stopp ist die Stadtmauer bzw. der kleine Rest, der davon noch übrig ist. Ein paar Straßen weiter erreichen wir den Buttermarkt mit einigen schönen Fachwerkhäusern und einem Brunnen mit einer Skulptur wasserholender Frauen. Nun fängt es leider zu regnen an, was mir einen Wassertropen auf dem Objektiv beschert.

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Wir gehen trotzdem weiter bis zur Kirche St. Blasius, die Stadtpfarrkirche war früher die einzige Kirche in Fulda, es gab mehrere Neu- und Umbauten im Laufe der Zeit, der heutige Bau innen wie außen entstand im 18. Jh. Der Regen ist nun ziemlich stark, weshalb wir jetzt schon gegen 10 Uhr eine erste Pause einlegen, im Café «Thiele» gibt es ein Wasser für mich, Peter nimmt einen Kaffee und ein Stück Kuchen.

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Eine halbe Stunde später verlassen wir das Café, erfreulicherweise hat der Regen aufgehört. Wir schauen uns St. Blasius von innen an,

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den Platz davor und stehen dann wenige Schritte weiter vor dem Alten Rathaus.

Das wunderschöne Gebäude stammt aus dem 16. Jh, das gesamte untere Stockwerk war früher eine offene Halle, zugänglich über die Arkaden. Dort wurde Handel getrieben, oben war die Ratsstube, aber auch Tanzboden und Rüstkammer. Das gesamte Gebäude wurde in den 1960iger Jahre umfassend renoviert, das Erdgeschoß ist nun geschlossen, die Arkaden verglast.

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Gegenüber vom Alten Rathaus befindet sich der Borgiasplatz, hier stehen einige modernere Gebäude, aber auch der Sturmius Brunnen mit den drei Figuren «Missio» (=Heiliger Bonifatius, Auftrag zur Klostergründung), «Regula» (=Benedikt von Nursia, Gründung des benediktinischen Mönchtums) und «Fundatio» (=Sturmius, unmittelbare Klostergründung) zur Gründung der Stadt Fulda.

Dahinter ist das heutige «Galeria Kaufhof» Gebäude aus den 1960iger Jahren vom Nachkriegsarchitekten Franz Joseph («Sep») Ruf (1908 – 1982), der vor allem durch den Bau von Mehrfamilienhäusern bekannt wurde, aber auch z.B. den Kanzlerbungalow in Bonn für Ludwig Erhard baute und Teile der Universität für Verwaltungswissenschaften Speyer.

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Nicht weit von hier kommen wir am «Vonderau» Museum (Museum für Kulturgeschichte und Naturkunde, Planetarium) vorbei, direkt angrenzend die Alte Universität (heute eine Grundschule). Das Museum wurde im 16. Jh. als Jesuitenkolleg erbaut, die Universität im 18. Jh. vom in Fulda zu dieser Zeit vielfach tätigen Baumeister Andreas Gallasini. Er baute das Jesuitenkolleg so um, dass es mit dem Gebäude der Universität eine Einheit bildete. 

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Wir überqueren den schön gestalteten oberen Teil des Borgiasplatzes,

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gehen ein gutes Stück an einer Straße entlang bis wir am heutigen Busbahnhof das Heertor erreichen. Es war Teil der Stadtmauer und gilt heute als eines der am besten erhaltenen romanischen Stadttore Deutschlands.

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Ein kleiner Abstecher führt uns zur Abtei zur Heiligen Maria, die Teil eines noch heute aktiven Nonnenklosters ist, das sich hinter den hohen Mauern verbirgt. Der Kirchenraum ist sehr schlicht und sehr dunkel, daher mache ich dort kein Foto.

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Wieder ein Stück zurück und wir stehen im Zentrum des barocken Fulda, auf dem Bonifatiusplatz mit dem Bonifatiusdenkmal. Bonifatius (672 -754), in England geboren und als Priester tätig, wurde dann unter dem Namen Bonifatius Missionar und beauftragte seinen Schüler Sturmius 744 mit der Gründung des Klosters Fulda (siehe auch der Sturmius Brunnen auf dem Borgiasplatz). Bonifatius wird auch als «Apostel der Deutschen» bezeichnet. Rings um den Platz befinden sich einige von Andreas Gallasini gebaute barocke Adelspaläste, am Rande des Platzes steht die Hauptwache (heute ein Café) und gegenüber das Schloss. Sehr schade finde ich, dass mitten durch den Platz eine der Hauptverkehrsstraßen von Fulda führt und sich rund um den Bonifatiusbrunnen ein Parkplatz befindet, das schadet dem Gesamteindruck doch sehr.

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Ob wir das Schloss später von innen besichtigen, werden wir noch entscheiden. Jetzt gehen wir erstmal in den an das Schloss angrenzenden Schlosspark. Als wir uns dem Höhepunkt des Parks nähern, der Orangerie mit Freitreppe und der 7 m hohen Skulptur «Floravase», kann ich meinen Augen kaum trauen, alles ist eine Baustelle, der Brunnen abgestellt, alles liegt voller Kabel und Absperrgitter :(. Soo schade, ich hatte mich schon auf diesen Anblick gefreut (und bei meiner Reisevorbereitung, bei der ich mir von der Fuldaer Touristinfo verschiedene Prospekte zuschicken ließ, auch nichts von einer Baustelle gelesen), aber dies ist vermutlich Teil der Vorbereitung auf die Landesgartenschau, die 2023 in Fulda stattfinden soll.

Trotz der Baustelle gehen wir noch bis vor die Orangerie und schauen uns die «Floravase» von nahem an, dann widmen wir uns dem wunderschön herbstlichen Teil des Parks ohne Baustelle.

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Gegenüber vom Schlosspark, getrennt durch eine Alleestraße mit herbstlich bunten Bäumen, die zum Paulustor führt, steht der Fuldaer Dom, auf eine Anhöhe daneben die Michaelskirche.

Das Paulustor hat eine interessante Geschichte. Es wurde 1711 vor der Hauptwache errichtet, jetzt steht es am Ende dieser Allee. Das Tor wurde tatsächlich 60 Jahre nach seinem Bau versetzt, um die bis dahin bestehende optische Trennung zwischen Stadt und Abteibezirk aufzuheben und um den Dom räumlich besser in die Stadt zu integrieren.

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Wir gehen an der Michaelskirche vorbei, eine Innenbesichtigung ist wegen eines Gottesdienstes oder sonstiger Veranstaltung gerade nicht möglich, wir werden später nochmal herkommen.

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Am unteren Ende des Hügels stehen wir auf dem großen freien Platz vor dem Dom. Im Jahr 744, dem Jahr der Klostergründung durch Sturmius entstand schon der erste Vorgängerbau, weitere Versionen folgten, im 18. Jh. musste die damalige Kirche wegen Einsturzgefahr abgerissen werden, 1712 entstand der Dom in seiner heutigen Form.

Das Innere des Baus möchten wir auch gerne anschauen und wir sind zu den üblichen Öffnungszeiten hier. Dennoch finden wir keinen Eingang, ein großes Portal ist verschlossen, mehrere kleinere Türen an verschiedenen Stellen im Gebäude auch, nirgends ein Hinweis zum Eingang oder Öffnungszeiten. Zusammen mit ein paar anderen Touristen kommen wir schließlich zu einer weiteren kleinen Tür, die tatsächlich offen ist, aber dort stehen ein paar Bauarbeiter, die uns sagen, dass der Dom wegen verschiedener Arbeiten heute erst ab 15 Uhr geöffnet sein wird. Na super, erst die Baustelle im Schlosspark und nun das! Nun gut, dann setzen wir unsere Stadtbesichtigung erstmal fort und kommen vielleicht später nochmal zurück, hoffentlich stimmt die Zeitangabe der Arbeiter überhaupt, ein offizieller Hinweis dazu wäre schon wünschenswert und erwartbar.

Fortsetzung folgt.
Titel: Re: Herbstwandern in der Rhön - Oktober 2022
Beitrag von: Christina am 24. März 2023, 17:57:17
6. Tag – Freitag, 14.10. - 2. Teil

Nächstes Ziel ist der Dahliengarten (angelegt zur Landesgartenschau 1994) und hier gibt es mal eine positive Überraschung, die Blumen stehen jetzt im Oktober noch in voller Blüte, es gibt zig unterschiedliche Arten, jede auf ihre Weise wunderschön. Im Hintergrund sind die Turmspitzen des Doms zu sehen und in die andere Richtung der Hexenturm, an dem wir nach Verlassen des Gartens vorbeigehen. Auch dieser ist Teil der ehemaligen Stadtbefestigung, ob er «Hexengefängnis war, lässt sich nicht mehr feststellen.

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Wir schlendern nun durch enge, hügelige Altstadtgassen mit einigen alten Fachwerkhäusern.

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Die wichtigsten Punkte in der Innenstadt haben wir nun gesehen, passend dazu ist nun Mittagszeit, wir haben Hunger und brauchen eine Pause.

Auf unserer Besichtigungsrunde haben wir gegenüber von Galeria Kaufhof die Burgerkette «Hans im Glück» gesehen, dort gehen wir nun zum Mittagessen hin. Hier in den Altstadtgassen gibt es zwar auch ein paar Restaurants, die uns sogar mehr ansprechen würden als ein Kettenrestaurant, aber es wirkt alles wie ausgestorben, da wären wir überall die einzigen Gäste. Bei «Hans im Glück» ist es dafür umso voller, wir bekommen aber noch einen (sehr kleinen) Tisch (und stecken uns hier vermutlich mit Corona an) und bestellen das «Mittagsmenü», d.h. einen Burger mit (Süßkartoffel)pommes und dazu Kalt- und Heißgetränk.

Nach der Mittagspause spazieren wir gegen Viertel nach eins nochmal am Schlosspark vorbei und durch das Paulustor aus dem Stadtzentrum hinaus in Richtung Kloster Frauenberg.

Am Stadtrand stehen ein paar hübsche alte Villen, dahinter geht es bergauf zum Kloster. Auf dem Weg hat man schöne Blicke über einen Weinberg Richtung Innenstadt und die Hügel der Rhön in der Ferne.

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Wir schauen uns die spätbarocke Klosterkirche an und spazieren durch den Klostergarten.

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Dann geht es wieder bergab, zurück ins Stadtzentrum.

Dort können wir nun das Innere der Michaelskirche betreten. Dieses unterscheidet sich deutlich von den «sonstigen» Kircheninnenräumen, egal welchen Stils, es handelt sich bei der Michaelskirche um eine der ältesten Kirchen Deutschlands, bereits um 820 wurde der erste Vorgängerbau der heutigen Kirche errichtet, nachfolgend notwendig gewordene Um- und Neubauten bewahrten einen Großteil der ursprünglichen Architektur. So gibt es auch heute noch in der Kirchenmitte eine Rotunde, von 8 Säulen getragen, von dort aus gelangt man in den kleinen Altarraum, der nur ein paar wenige Sitzplätze hat. Es gibt noch eine Krypta, die ebenfalls eine gewölbte Decke, getragen von Säulen hat.

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Nun ist es kurz nach 14 Uhr, also noch viel zu früh für eine Dominnenbesichtigung. Wir können nun entweder in der Stadt bleiben, eine Schlossbesichtigung machen, Kaffee trinken und dann den Dom anschauen oder wir verlassen die Stadt und fahren zum etwas außerhalb gelegenen Schloss Fasanerie, besichtigen dieses, trinken dort Kaffee und fahren dann nochmal zurück ins Stadtzentrum. Peter bevorzugt die zweite Variante, was mich erstaunt, da er eigentlich nicht gerne mit dem Auto fährt, wenn es nicht sein muss. Mir ist es egal, daher gehen wir also zurück zum Parkhaus, dabei kommen wir nochmal an einigen netten Ecken der Stadt vorbei, die sich nun ohne Regen viel angenehmer anschauen lassen.

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Unser Ziel ist nun also Schloss Fasanerie im oder besser gesagt beim Örtchen Eichenzell ein paar Kilometer außerhalb der Stadt. Das Schloss gilt als «schönstes Barockschloss Hessens», wurde Mitte des 18. Jh. von den Fürstbischöfen von Fulda als Sommerresidenz erbaut, gehört heute einer Stiftung der Landgrafen und Prinzen von Hessen und liegt sehr schön inmitten eines Parks mit wieder vielen herbstlich bunten Bäumen.

Auf dem großen Parkplatz stehen uhr- und jahreszeitlich bedingt nur wenige Autos, von dort folgend wir einem Fußweg durch den Park zum Schloss.

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Das möchten wir natürlich auch von innen bewundern und fragen an der Kasse nach Besichtigungsmöglichkeiten. Eine Innenbesichtigung ist leider nur im Rahmen einer Führung möglich, die starten immer zur vollen Stunde. Nun ist es kurz nach drei Uhr, wir müssen also fast eine Stunde bis zur nächsten Führung warten. Wir kaufen schonmal zwei Tickets (EUR 9,00 p.P.), spazieren dann noch ein bisschen durch den Park und gehen dann ins Schlosscafé. Bei Kuchen und Kaffee bzw. Tee vergeht die Zeit dann schnell, am Ende müssen wir uns sogar noch beeilen.

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Außer uns beiden hat sich niemand für die letzte Führung des heutigen Tages gemeldet, so eine «Privatführung» mag ich ja nicht so gerne, aber absagen können wir nun natürlich nicht mehr. Ebenfalls weniger gut finde ich, dass man nicht fotografieren darf, nur die alte Kutsche im Eingangsbereich, danach ist Fotografierverbot. Das finde ich in heutigen Zeiten etwas daneben, solange man es nicht mit Stativ und/oder zu gewerblichen Zwecken macht, sind doch Fotos in den sozialen Medien von Innenräumen beste Werbung für diese und schaden niemanden. Ich veröffentliche meine Fotos sowieso höchstens hier im Forum, mag es aber, diese nach der Reise nochmal in Ruhe anzuschauen, auch Zeit für Details zu haben und einfach als Erinnerungsstütze. Nun gut, ich muss mich damit abfinden.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/221014_091_forumtwifo.jpg)

Nach ungefähr einer Viertelstunde kommen dann doch noch eine Handvoll Leute zu uns dazu, sie hatten sich angemeldet als kleine Gruppe und standen im Stau.

Es geht durch eine Vielzahl von ziemlich beeindruckend gestaltet und ausgestatteten Räumen, zu denen wir viele geschichtliche Details erzählt bekommen, wie das meist so ist, habe ich inzwischen vieles davon wieder vergessen und Fotos, die mich erinnern könnten, gibt es ja nicht :(.

Nach einer Stunde sind wir fertig und ziemlich durchgefroren, um Energie bzw. Kosten zu sparen, wird das Schloss kaum beheizt und da man fast die ganze Zeit nur steht und sich nicht bewegt, wird einem schnell kalt.

Wir gehen zurück zum Auto und schalten erstmal die Heizung an. Eigentlich wollten wir ja nun zurück in die Innenstadt und den Dom noch von innen anschauen. Inzwischen hat es aber angefangen intensiv zu nieseln, es ist trüb, fast schon dämmrig und uns ist kalt, da ist die Motivation für die Stadt selbst bei mir sehr gering, bei Peter noch geringer, also beschliessen wir, darauf zu verzichten und direkt in die Ferienwohnung zurück zu fahren.

Wetter:
bewölkt, immer wieder Regen, ca. 13°C
Titel: Re: Herbstwandern in der Rhön - Oktober 2022
Beitrag von: Paula am 26. März 2023, 09:55:06
Fulda kenne ich bisher auch nur vom Namen, danke für den Hinweis zur Landesgartenschau dieses Jahr, wir haben noch nach einem Zwischenziel auf der Heimreise nach München gesucht, das wird dann Fulda  :) Die Michaelskirche finde ich besondres interessant und Fachwerkhäuser sind generell ein schöner Anblick. Dahlien gehören zu meinen Lieblingsblumen, da müssen wir also die alte und neue Gartenschau besichtigen.
Und absolut erschreckend wir häßlich das Galeria Kaufhaus da raussticht, diese Häuser sehen überall gleich grauenhaft aus. Man kann nur hoffen dass mit der Insolvenz irgendwann diese Häuser abgerissen werden.
Titel: Re: Herbstwandern in der Rhön - Oktober 2022
Beitrag von: Christina am 27. März 2023, 18:40:01
Fulda kenne ich bisher auch nur vom Namen, danke für den Hinweis zur Landesgartenschau dieses Jahr, wir haben noch nach einem Zwischenziel auf der Heimreise nach München gesucht, das wird dann Fulda  :) Die Michaelskirche finde ich besondres interessant und Fachwerkhäuser sind generell ein schöner Anblick. Dahlien gehören zu meinen Lieblingsblumen, da müssen wir also die alte und neue Gartenschau besichtigen.
Und absolut erschreckend wir häßlich das Galeria Kaufhaus da raussticht, diese Häuser sehen überall gleich grauenhaft aus. Man kann nur hoffen dass mit der Insolvenz irgendwann diese Häuser abgerissen werden.

Freut mich, dass ich dir da eine Idee für euer Zwischenziel geben konnte.

Ich glaube nicht, dass das Galeria Gebäude abgerissen wird, das wurde ja doch von einem sehr bekannten Architekten erstellt und zeigt eben den damaligen Geschmack (das Gebäude ist auch in Wikipedia im Artikel zu Ruf abgebildet).
Titel: Re: Herbstwandern in der Rhön - Oktober 2022
Beitrag von: Christina am 27. März 2023, 18:43:50
7. Tag – Samstag, 15.10.

Der Blick aus dem Fenster heute Morgen ist vergleichbar mit dem gestern, trüb und nass. Darüber bin ich heute aber ausnahmsweise mal gar nicht so unglücklich, denn Peter hat schon zu Beginn des Urlaubs verkündet, am letzten Tag gleich nach dem Frühstück nach Hause zu fahren, egal wie das Wetter ist. Ich war ziemlich entsetzt darüber, denn zum einen dauert der Urlaub sowieso nicht mal ganz eine Woche, zum anderen sind wir in zwei Stunden zu Hause, der nächste Tag ist arbeitsfreier Sonntag, es gibt also keinen Grund dafür früh zu Hause zu sein.

Ich hätte zwar trotz des bescheidenen Wetters noch ein paar Stündchen einen der netten Orte in und um die Rhön, wie z.B. Bad Brückenau oder Bad Kissingen besichtigt, aber das schlechte Wetter macht die frühe Heimfahrt erträglicher.

Nach Frühstück und Packen sind wir gegen 8.45 Uhr abfahrbereit und erreichen nach ereignis- und pausenloser zwei stündiger Fahrt wieder die Heimat.

Wetter: bewölkt, teils neblig, Regenschauer, ca. 15°C


Und weil der Tag so kurz war, gibt es gleich noch das Fazit hinterher:

Fazit:

Die Rhön hat unsere Erwartungen erfüllt, es ist eine wunderschöne Wandergegend, wir haben den Höhepunkt der Laubfärbung erwischt, das Wetter war überwiegend gut, leider waren wir die ersten beiden Urlaubstage bei herrlichem Sonnenschein in Thüringen «beschäftigt» und konnten das Wetter eher durch Fenster- und Autoscheiben genießen.

Etwas unglücklich verlaufen ist die Wahl des Unterkunftsstandorts. Ich hatte, nach Rücksprache mit Peter, vom Standort Fulda erhofft, die Abende bzw. Spätnachmittage für Stadtbesichtigungen nutzen zu können. Daraus wurde gar nichts, da Peter nie Lust dazu hatte und ich das auch nicht alleine machen wollte, da das Zentrum nur mit einem längeren Fußmarsch oder einer kurzen Autofahrt erreichbar war. Ideal wäre eine Wohnung mitten in der Innenstadt gewesen, das gab es, aber ohne Parkmöglichkeiten, daher unbrauchbar.

So hätten wir genauso gut eine Ferienwohnung in einem der Dörfer der Rhön mieten können, diese wären deutlich günstiger gewesen und hätten uns an den «Wandertagen»  etwas an Autoan- und abfahrt erspart. Na ja, beim nächsten gemeinsamen Urlaub muss ich hinsichtlich des oder der Unterkunftsstandorte noch sorgfältiger auswählen.

Die Rhön wird uns sicherlich mal wieder sehen zum Wandern, es gibt aber natürlich noch einige andere Wandergebiete in vergleichbarer Nähe zu Rheinhessen, so dass es einige Zeit dauern könnte, bis es tatsächlich so weit ist.
Titel: Re: Herbstwandern in der Rhön - Oktober 2022
Beitrag von: Susan am 29. März 2023, 20:15:07
Sorry für die knappen Kommentare, bin etwas im Vorurlaubsstress  ::)

Danke für die Bilder aus Fulda. Wir haben mal einen Zwischenstopp da eingelegt. Für Besichtigungen war es aber viel zu heiß, so haben wir hauptsächlich das Freibad kennengelernt. 8) Wir müssen da doch noch mal anhalten.

Schade, dass der Urlaub so kurz war. Doch wenn das Wetter nicht mitspielt ...

 :danke: für den interessanten Bericht.
Titel: Re: Herbstwandern in der Rhön - Oktober 2022
Beitrag von: Paula am 02. April 2023, 11:10:51
Sonntag Vormittag, ich habe eine Liste mit Todos vor mir liegen aber darauf steht nichts was dringend heute erledigt werden muss und so habe ich noch mal mit Muße deinen Reisebericht gelesen.  ;D
Fazit: Deutschland ist erstaunlich schön! Ein tröstlicher Gedanke, wer weiß wie lange man noch ins Ausland in Urlaub fliegen kann. Die herbstlichen Farben sind ein Genuß für die Augen und ich finde ihr habt überwiegend gutes Wetter gehabt. Wir hatten damals in der Rhön mehr Nebel und daher einige geplante Wanderungen  nicht gemacht bzw. auf einer vor Nebel kaum was gesehen. Wir werden irgendwann sich auch mal wieder zum wandern in die Rhön fahren. Vielen Dank für den Bericht Christina! Deine Fotos sind wie immer erstklassig, man sieht schon den Unterschied zu meiner Handykamera und auch dass du was vom Fotografieren verstehst  :)
Titel: Re: Herbstwandern in der Rhön - Oktober 2022
Beitrag von: Christina am 03. April 2023, 18:14:03
Susan, freut mich, dass du trotz Vorurlaubsstress noch Zeit hattest meinen Bericht zu lesen. Wann geht es bei euch los? Diesesmal scheint es ja tatsächlich zu klappen, eure Vorfreude wird entsprechend groß sein.

Am vergangenen Mittwoch und am Samstag habe ich dir von der A7 gewunken, Peter hatte am Donnerstag einen geschäftlich Termin in Hamburg und wir haben ein paar Tage Urlaub drumherum angehängt. War schön, nach fünf Jahren mal wieder dort zu sein. Das Wetter war eher bescheiden, dafür waren wir dem königlichen Paar ganz nah ;D

Dir auch vielen Dank Paula fürs Dabeisein, Nebel ist also wohl ein größeres Problem in der Rhön. Deutschland hat auf jeden Fall viele schöne Ecken, da kann man viele Urlaube verbringen bis man alles Interessante gesehen hat. Ich gehe aber doch davon aus, dass man auch die nächsten Jahre noch im Ausland Urlaub machen kann, wenn nicht mit dem Flugzeug, dann mit dem Auto.

Danke fürs Lob für meine Fotos :verlegen: