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Allgemeines => Reiseberichte => Thema gestartet von: Flicka am 08. Oktober 2013, 18:52:21

Titel: Riesling, Regen, Rhein und Ritter - Eine Wanderung auf dem Rheinburgenweg
Beitrag von: Flicka am 08. Oktober 2013, 18:52:21
Was lange eine vage Idee war, wurde in diesem Sommer zur festen Planung: Elsa (Name von der Redaktion geändert) und meine Wenigkeit hatten den Entschluss gefasst, am langen Wochenende Anfang Oktober auf einer mehrtägigen Wanderung den Rheinburgenweg zu erobern.

Der Rheinburgenweg ergänzt den Rheinsteig. Während letzterer rechtsrheinisch verläuft, startet der Rheinburgenweg im linksrheinischen Bingen und führt von dort aus etwa 200 km bis zum Rolandsbogen nördlich von Rolandseck. 200 km waren uns für eine viertägige Wanderung dann doch etwas überambitioniert erschienen, aber von Bingen nach St. Goar und vielleicht noch ein Stückchen darüber hinaus, das schien uns machbar.

Sonderliche Erfahrungen mit mehrtägigen Wanderungen hatten wir beide nicht, und die Idee, das komplette Gepäck täglich über den Rheinburgenweg zu schleppen, war mir von Anfang an nicht sympatisch erschienen. Wir entschieden uns schließlich, drei Nächte in einem Hotel in St. Goar Quartier zu beziehen, nur mit Tagesgepäck zu wandern und die Start- und Endpunkte unserer Tagesetappen jeweils mit dem Zug anzusteuern. Das ist auf dieser Teilstrecke des Rheinburgenwegs auch sehr gut möglich, denn zwischen St. Goar und Bingen liegen alle paar Kilometer kleine Ortschaften am Rheinufer, die jeweils eigene Bahnhöfe haben, und der Weg führt nur knapp oberhalb der jeweiligen Orte vorbei, so dass die Ab- und Zuwege meistens kurz sind.

Wollt ihr uns begleiten? Dann schnürt schon mal die Wanderschuhe, packt Wasser und Verpflegung ein und fahrt nach Bingen, wo wir unsere Reise beginnen wollen.
Titel: Re: Riesling, Regen, Rhein und Ritter - Eine Wanderung auf dem Rheinburgenweg
Beitrag von: Flicka am 08. Oktober 2013, 19:07:09
Donnerstag, 3. Oktober

Am Morgen des 3. Oktober finden wir uns gegen viertel nach zehn am Hauptbahnhof in Bingen ein, ausgestattet mit Wasser, Ciabatta-Brötchen, Äpfeln, einer großen Portion Studentenfutter und viel guter Laune im Gepäck. Die Wettervorhersage für die nächsten Tage ist zwar nicht so rosig, aber heute soll sich der Oktober von seiner goldenen Seite zeigen.

Das Hinweisschild am Bahnhof zeigt an, dass der Beginn des Rheinburgenwegs noch einen knappen Kilometer entfernt liegt, aber damit hat es sich dann auch schon mit den erhofften lückenlosen Ausschilderungen. Ein Pfeil zeigte an der Hauptstraße nach links, und so irren wir ein paar Minuten oberhalb des Bahnhofs ein Stück an der B9 Richtung Bingen entlang, dabei soll der Einstieg in den Wanderweg doch in die andere Richtung liegen. Der Wanderführer verspricht ein Portal an der B9, also marschieren wir schließlich an der B9 entlang und finden dann auch das erste Logo in rot auf weißem Grund, das den Hauptweg markiert. Das versprochene Portal ist irgendwie an uns vorbeigegangen. Aber immerhin gibt es schon am gegenüberliegenden Rheinufer die erste Burgruine, die Ruine Ehrenfels, zu sehen. Die Burg wurde Anfang des 13. Jahrhunderts, wohl zur Verteidigung des Erzstifts Mainz, gebaut und diente ab der Mitte des 13. Jahrhunderts als Zollstation. Zerstört wurde sie Ende des 17. Jahrhunderts.

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Begleitet von Schildern und Symbolen wandern wir durch ein Waldstück bergauf und können bald die ersten Rheinblicke genießen.

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Weiter führt der Weg durch den Wald, bis zu einer Hängebrücke. Der Weg führt zwar daran vorbei, aber wenn man schon mal da ist, kann man ja auch drüberlaufen. Elsa und ich haben hier viel Spaß bei dem Versuch, ein Foto mit Selbstauslöser mitten auf der Brücke zu fabrizieren. Ein paar Minuten später finden wir dann diese schönen Zeilen am Wegesrand

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bevor wir die Villa Rustica, Reste eines Anwesens aus römischer Zeit, erreichen und picknicken.

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Etwa zweieinhalb Stunden nach unserem Start am Bingener Bahnhof erreichen wir schließlich die Steckeschlääferklamm, einen Weg entlang eines Bachlaufs, der von vielen Gesichtern gesäumt wird, die in die Bäume geschnitzt wurden.

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Dann ruft das Schweizerhaus, wo wir uns eigentlich für den dazwischenliegenden heftigen Anstieg mit einem erfrischenden Bier oder Schoppen belohnen und dabei die Aussicht genießen wollen. Die Aussicht ist tatsächlich fantastisch, die Bedienung aber heillos überfordert, so dass wir uns schließlich nach einigem Warten leicht enttäuscht ohne die erhoffte Erfrischung auf den Weg ins Tal machen. Na ja, dass an einem Feiertag bei gutem Wetter der ein oder andere Besucher den Weg zur Hütte finden würde, haben die Betreiber ja nicht ahnen können.  ;)

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Der Weg ins Tal verläuft über den alten Eselspfad bis hinunter zur Burg Rheinstein. Nachdem mein Wanderführer die Burg mit kaum einem Satz würdigt – den Hinweis, dass der Zuweg zur Burg 300m unterhalb des eigentlichen Rheinburgenweges steil nach unten führe, kann man sogar als Warnung verstehen - sind wir eigentlich nicht darauf eingestellt, hier etwas besonderes zu sehen.

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Falsch gedacht, denn die Burg Rheinstein kann besichtigt werden, was wir denn auch gerne tun. Erbaut im 14. Jahrhundert, war sie nach dem 16. Jahrhundert langsam wieder verfallen, wurde zwischenzeitlich im 19. Jahrhundert, als Rheinburgen plötzlich als romantisch galten, wieder aufgebaut, war aber im 20. Jahrhundert in einem derart schlechten Zustand, dass sich lange kein neuer Eigentümer fand, der bereit gewesen wäre, die Burg zu restaurieren. Das erfolgte erst nach 1975. Heute gilt die Burg als weitgehend originalgetreu ausgestattet.

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Von hier aus sind es nur noch eineinhalb Kilometer nach Trechtingshausen, dem Endpunkt unserer heutigen Etappe. Wir verlassen den Rheinburgenweg und machen uns auf den etwas über einen Kilometer langen Abweg zum Trechtingshausener Bahnhof. Nachdem wir an einem geschlossenen Bahnübergang eine Weile gewartet haben, bis wir herausfinden, dass man per Knopfdruck um die Öffnung der Schranken bitten muss, ist der weitere Weg frei und wir wandern entlang von Gärten und Weinstöcken und können dabei noch einen Blick auf die Burg Reichenstein erhaschen. Die Burg war im 13. Jahrhundert Sitz von Raubrittern, und offenbar trieben es die Raubritter so schlimm, dass sich schließlich König Rudolf von Habsburg persönlich des Problems annahm, die Burg belagerte, eroberte und niederbrannte.

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Bis zur Abfahrt unseres Zuges haben wir noch eine Dreiviertelstunde Zeit und flanieren den Hinweisschildern folgend durch den Ort auf der Suche nach einem gemütlichen Biergarten oder einer urigen Weinwirtschaft. Aber auch diesmal haben wir kein Glück: Die Hinweisschilder führen ins Leere, und wir setzen uns schließlich ans Rheinufer in die Sonne und spülen unsere letzten Ciabatta-Brötchen mit Wasser hinunter.

Ob der Rhein sich gegen uns verschworen hat? Als wir drei Stunden später in St. Goar im Hotel eingecheckt und die Füße ein wenig hochgelegt haben und schließlich hungrig die Tür „Zur Krone“ öffnen, teilt uns die Bedienung in einem Atemzug mit der Begrüßung mit, dass wir hier keine Aussicht auf einen freien Tisch hätten. Wir versuchen unser Glück dann im Hotel am Markt, wo wir uns immerhin zu zwei anderen Gästen an einen Sechsertisch setzen dürfen. Endlich gibt es das ersehnte Bier und ein Essen, von dem man immerhin sagen kann, dass es sättigt und ein angemessenes Preis-Leistungs-Verhältnis aufweist.  ;)

Nach einem kurzen Blick auf die andere Rheinseite zieht es uns schließlich schon um neun Uhr ins Hotel zurück. 14 km sind wir inkl. aller Zu- und Abwege heute bei schönstem Herbstwetter gewandert, und wir freuen uns schon auf den nächsten Tag.

Gute Nacht!
Titel: Re: Riesling, Regen, Rhein und Ritter - Eine Wanderung auf dem Rheinburgenweg
Beitrag von: Andrea am 08. Oktober 2013, 22:24:10
Wow, du bist ja schnell mit deinem Bericht am Start... Wir haben Verwandte in der Gegend um Koblenz, da habe ich schon öfteres gedacht, dass man da mal Urlaub machen müsste. Weiter südlich sieht´s aber auch toll aus!
Titel: Re: Riesling, Regen, Rhein und Ritter - Eine Wanderung auf dem Rheinburgenweg
Beitrag von: Horst am 08. Oktober 2013, 22:30:03
Wollt ihr uns begleiten?
Na aber selbstverständlich.  :)
Der Titel klingt ja so, als ob von allem was man in der Ecke braucht was dabei wäre.  ;)

Burg Rheinstein ist ja ein Prachtexemplar von einer Burg und die Ausblicke vom Weg sind große klasse.
Freue mich auf noch mehr.  :)
Titel: Re: Riesling, Regen, Rhein und Ritter - Eine Wanderung auf dem Rheinburgenweg
Beitrag von: Birgit am 09. Oktober 2013, 00:47:32
Der Titel klingt ja so, als ob von allem was man in der Ecke braucht was dabei wäre.

Na ja, den Regen wohl weniger, zumindest dann, wenn man selbst draußen ist. Solange es schön und sonnig ist und ich so herrlich im Sitzen vor dem Computer mitwandern kann, ist es mir aber recht und ich warte geduldig auf den Riesling :)
Titel: Re: Riesling, Regen, Rhein und Ritter - Eine Wanderung auf dem Rheinburgenweg
Beitrag von: Silvia am 09. Oktober 2013, 08:57:55
 :toothy9:  ich komm auch noch mit auf den Weg
Titel: Re: Riesling, Regen, Rhein und Ritter - Eine Wanderung auf dem Rheinburgenweg
Beitrag von: Paula am 09. Oktober 2013, 09:23:05
also das würde mir auch Spaß machen, allerdings nur MIT Riesling  :)
eine mehrtägige Wanderung habe ich wegen des Gepäckschleppens bisher auch immer abgelehnt. Es gibt ja so gebuchte Touren wo einem das Gepäck ins Hotel gefahren wird, aber da ist man halt so festgelegt. So wie ihr das macht mit dem Zug finde ich eine supr Idee!
Titel: Re: Riesling, Regen, Rhein und Ritter - Eine Wanderung auf dem Rheinburgenweg
Beitrag von: Silv am 09. Oktober 2013, 12:44:35
Da mein Mann nicht so gerne wandert, komme ich natürlich bei euch mit!  :)
Titel: Re: Riesling, Regen, Rhein und Ritter - Eine Wanderung auf dem Rheinburgenweg
Beitrag von: Heiko am 09. Oktober 2013, 14:06:09
Eine Wanderung in Deutschland - da muss ich natürlich auch mit dabei sein  :adieu:.

Das mit der festen Unterkunft und dann den Zug für den Rückweg zu benutzen, ist keine schlechte Idee  :thumb:. Wobei das natürlich nur bei den wenigsten Weitwanderwegen geht. Und wenn ich dann lese, dass ihr am Ende der Wanderetappe noch fast 4 Stunden gebraucht habt, um zur Unterkunft zurück zu kommen - ich glaube, dann würde ich doch lieber etwas mehr Gepäck tragen. Soviel mehr braucht man ja nicht unbedingt für 3 Tage.

Jetzt freue ich mich auf noch mehr interessante Burgen oder -ruinen und den schönen Rhein. Ja, Regen ist meist auch dabei, wenn ich unterwegs bin :).
Titel: Re: Riesling, Regen, Rhein und Ritter - Eine Wanderung auf dem Rheinburgenweg
Beitrag von: Flicka am 09. Oktober 2013, 15:25:04
Und wenn ich dann lese, dass ihr am Ende der Wanderetappe noch fast 4 Stunden gebraucht habt, um zur Unterkunft zurück zu kommen - ich glaube, dann würde ich doch lieber etwas mehr Gepäck tragen.

Ups, da muss ich doch mal schnell antworten, denn das war offenbar missverständlich geschildert: Die Bahnfahrt von Trechtingshausen nach St. Goar hätte nur ca. 15 - 20 Minuten gedauert, wir hatten aber morgens das Auto in Bingen abgestellt und sind deshalb zuerst noch mit dem Zug zurück nach Bingen, dann mit dem Auto nach St. Goar und haben dort noch 2 Stunden die Füße hochgelegt. So erklären sich dann die ca. 3 Stunden ab Ende der Wanderung bis zum Essengehen.
Titel: Re: Riesling, Regen, Rhein und Ritter - Eine Wanderung auf dem Rheinburgenweg
Beitrag von: Flicka am 09. Oktober 2013, 20:40:48
So, und jetzt nochmal ganz in Ruhe:

Es freut mich, dass ihr alle uns bei der Wanderung begleitet. Riesling gab es am ersten Wandertag tatsächlich noch nicht, höchstens in Traubenform am Wegesrand. Morgen wird die Durststrecke aber beendet. :)

Ich hoffe, dass wir uns morgen alle wieder gutgelaunt und fit am Bahnhof in Trechtingshausen treffen, wenn wir uns die nächste Wanderung vornehmen - laut Wanderführer wird es die Königsetappe.  :)
Titel: Re: Riesling, Regen, Rhein und Ritter - Eine Wanderung auf dem Rheinburgenweg
Beitrag von: Flicka am 10. Oktober 2013, 20:58:04
Freitag, 4. Oktober


Am Mittwoch ist die Wettervorhersage für den heutigen Freitag noch alles andere als optimistisch gewesen und hat uns mit düsteren Prophezeiungen wie „98 Prozent Regenwahrscheinlichkeit“ erfreut. Wir sind umso erleichterter, dass es heute morgen trocken ist. Beim Frühstück schauen wir in Gesellschaft eines Ritters der Frühstückstafelrunde hinüber auf die andere Rheinseite zur Burg Katz, decken uns in einer Metzgerei noch mit Proviant ein und steigen schließlich um zwanzig nach neun in den Zug nach Trechtingshausen.

Auf dem 1,4 km langen Weg durch die Gärten und Weinberge zurück zum Rheinburgenweg können wir nochmals die Burg Reichenstein sehen und nehmen den blauen Himmel und die Sonnenblumen in den Gärten als gutes Omen.

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Laut Wanderführer nehmen wir heute die Königsetappe in Angriff: Mit Zuwegen 23 km lang, dazu insgesamt 800 Höhenmeter, da schlagen wir doch lieber mal einen schnellen Schritt ein. Zuerst wandern wir durch das Morgenbachtal. Dann führt der Weg immer steiler bergan, bis wir schließlich den Gerhardshof erreichen.

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Eigentlich kann es hier ja nicht mehr weiter berghoch gehen, meine ich. Kann es aber doch. Insgesamt gehen wir die ersten 6 Kilometer fast ständig bergauf. Nach dem Gerhardshof führt der Weg zuerst weiter aufwärts durch einen Buchenwald, bei dem sich die ersten Laubfärbungen zeigen. Unsere Gesichter haben sich inzwischen auch etwas rötlich verfärbt, und die freche Behauptung des Wanderführers, nach 6,2 km „ziemlich entspannt“ eine Hütte zu erreichen, können wir durch die beschlagenen Brillengläser kaum lesen. Immerhin geht es nach Kilometer 6,2 wieder bergab, bis wir schließlich den Siebenburgenblick erreichen. Von hier aus soll man die Burgen Sooneck, Heimburg, Fürstenberg, Stahleck und Nollig gut erkennen können, dazu noch Kammerburg und Schoeneck - letztere aber wohl nur mit Adleraugen und einigem Wunschdenken.  ;)

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Sieben Burgen entdecken wir nicht, dafür ist es einfach zu diesig. Eigentlich ist es nur die Burg Sooneck, die gut zu erkennen ist. Der Anblick ist trotzdem wunderbar, aber leider wird unser Picknick am Aussichtsturm durch einen leichten Regenschauer unterbrochen. Wir packen also unsere Sachen zusammen und machen uns auf den steilen Abstieg über den Rentnersteig. Ein Steig für Rentner, könnte man meinen, aber tatsächlich ist es ein Steig von Rentnern. Diese rüstige Truppe, deren Foto am Beginn des Steigs aushängt, soll den Weg ausgebaut haben.

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Zum Glück hat es auf dem Steig schon wieder aufgehört zu regnen. Wir wandern noch ein Stück weiter talwärts und erreichen schließlich die Burg Sooneck. Die wird im Wanderführer immerhin mit einer ganzen Seite beschrieben, und zwar nicht mit langweiligen Fakten, sondern einer unterhaltsamen Anekdote, einer Art Nachbachburgstreit zwischen Siebold von Sooneck und Hans Veit von Fürstenberg. Letzterer war besser im Armbrustschießen als Siebold von Sonneck, welch ein Skandal! Also forderte Siebold Hans zum Duell, wohlweislich aber nicht mit der Armbrust, sondern mit dem Schwert. Der arme Hans verlor, und statt ihn in Würde zu richten, ließ Siebold ihm die Augen ausstechen und in der Folge zur Bespaßung seiner Gäste auftreten. Irgendwann überspannte Siebold dann den Bogen, ließ den blinden Hans mit der Armbust auf einen Becher schießen und wunderte sich vermutlich mächtig, als Hans' Pfeil statt dem Becher Siebolds Hals traf. Siebold verblutete, doch was letztlich aus dem armen Hans wurde, verrät der Wanderführer leider nicht.

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Inzwischen hat ein heftiger Wind eingesetzt und wir frieren, während wir durch die Außenanlagen der Burg spazieren und Haare und Schals heftig flattern. Eigentlich befürchten wir schon, auch heute unterwegs keinen Platz in einer Herberge zu finden, aber heute zeigt sich uns die Gastronomie am Rheinburgenweg freundlich gesonnen, und in der kleinen Burgschenke finden wir noch einen letzten freien Tisch und wärmen uns mit  heißem Kakao und Käsekuchen wieder auf. Beim Aufbruch teilen wir unser Glück noch mit denen, die draußen ausharren müssen: ;)

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Durch Weinberge und vorbei an einer kleinen Höhle wandern wir weiter nach Niederheimbach. Dort haben sich entlang der alten Burgmauern der Heimburg, auch Burg Hohneck genannt, in einem Märchenhain ein paar Sagengestalten eingefunden. Die Burg selbst wurde Ende des 13. Jahrhunderts als Grenzburg erbaut, verlor aber bald ihre Bedeutung und wurde, wie so viele andere Burgen auch, im Pfälzischen Erbfolgekrieg zerstört.

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Modernere Kunstwerke finden wir auch, wie das umstrickte Fahrrad. Danach geht es mal wieder nach oben – diesmal durch die Weinberge, mit Blicken zurück auf die Burgruine Hohneck und Niederheimbach und nach vorne auf den Rhein. Schließlich erscheint vor uns die Ruine Fürstenberg, von der - wie sich der aufmerksame Leser erinnern wird - der blinde Hans stammte. Auch sie wurde im Pfälzischen Erbfolgekrieg zerstört.

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Der Wanderführer behauptet, an einer Kreuzung in den Weinbergen biete sich „ein 350 m langer Abstecher“ zu dieser Ruine an. Nachdem der Wanderführer sich gestern ja über die schöne Burg Rheinstein mehr oder weniger ausgeschwiegen hatte, sind wir der Meinung, dass der Satz zur Runie Fürstenberg eine deutliche Besuchsempfehlung beinhaltet und  entscheiden uns für die paar Extrameter. Leider sind es dann doch ein Meter mehr, hin und zurück insg. 1,4 km. Und für diesen Umweg gibt es leider nur einen Blick auf die hoch aufregenden Burgruinen, denn die Ruine Fürstenberg kann offensichtlich nicht besichtigt werden. Jedenfalls nicht offiziell. Wie ich später nach der Heimkehr feststelle, erwähnt die Wikipedia-Seite zur Ruine Fürstenberg zwar die Möglichkeit, die Ruine "inoffiziell" zu besichtigen, aber das würde "gewisse Kletterei über ungesichertes Gelände" voraussetzen. Na ja, wir sind jedenfalls not amused. Immerhin dient der Turm dann wenig später immerhin noch als Hintergrund für ein Foto.

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Der Rheinburgenweg führt dann in ein Seitental, und wenig später erreichen wir den Ort Medenscheid, wo offenbar das Strickfieber ausgebrochen ist. Langsam tun uns die Füße weh, und wir bedauern es sehr, dass wir nicht einfach von den dekorativen Weinfässern, die hier in fast jedem Ortsteil irgendwo an der Zufahrtsstraße aufgebaut sind, einen Schoppen zapfen können. Der Abzweigung zu einer Weinwirtschaft widerstehen wir nur mühsam. Aber immerhin taucht bald danach die Burg Stahleck vor uns auf.

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Ziemlich erschöpft, aber immer noch guter Dinge, erreichen wir schließlich die Burg Stahleck und gönnen uns im Burghof bei wunderbarer Sicht auf den Rhein endlich den ersehnten Schoppen. Die Burg Stahleck blickt übrigens auf eine bewegte Geschichte zurück: Erbaut wurde sie im 11. Jahrhundert und bot in den folgenden Jahrhunderten immer wieder den Schauplatz geschichtlich bedeutsamer Hochzeiten und Königswahlen. Zerstört wurde sie - man ahnt es schon - im Pfälzischen Erbfolgekrieg. Der Wiederaufbau erfolgte ab dem Anfang des 20. Jahrhunderts, und zwar zur Jugendherberge, die heute noch besteht. Glaubt man Wikipedia, war in den Anfangszeiten des Daseins als Jugendherberge die Wasserversorgung so schwierig, dass ein Waschverbot bestand. Vermutlich unterschied sich die Körperhygiene damit nicht sonderlich vom Mittelalter.  ;)

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Danach müssen die weichen Knie nur noch die vielen Stufen hinunter in den Malerwinkel bewältigen. Auf dem Weg von dort zum Bahnhof erhaschen wir noch ein paar Impressionen von Bacharach.

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Dann bringt uns der Zug wieder zurück nach St. Goar. Inklusive aller Zu-, Ab- und Umwege haben wir heute auf teils steilen Pfaden etwa 25 km bewältigt, und so fühlen wir uns auch. Die Waden sind verhärtet, die Oberschenkel schmerzen, die Füße sind geschwollen und der Magen rumort. Um später nicht wieder abgewiesen zu werden, marschieren wir vom Bahnhof aus direkt in die Krone, um einen Tisch für halb neun zu reservieren. Aber wieder haben wir die Rechnung ohne den Wirt gemacht. Die Bedienung setzt uns leicht entgeistert darüber in Kenntnis, dass um halb neun die Küche gar nicht mehr geöffnet wäre. Auf unsere vorsichtige Frage, was sie uns denn als Alternative empfehlen könne, werden wir „Zur Loreley“ verwiesen. Immerhin schließt die Küche dort erst um neun, wir können reservieren und humpeln schließlich frisch geduscht und hungrig ins Restaurant und werden mit großen und leckeren Portionen und einem guten Riesling für die Strapazen des Tages belohnt.

Für morgen sagt der Wetterbericht leider Dauerregen voraus, aber wir hoffen das beste, als wir uns nach dem Essen in unsere Zimmer verabschieden.

Gute Nacht!
Titel: Re: Riesling, Regen, Rhein und Ritter - Eine Wanderung auf dem Rheinburgenweg
Beitrag von: Horst am 10. Oktober 2013, 21:07:08
Super Eindrücke - eine tolle Tour und die Burgen sind in jeder Beziehung absolut herausragend!  :D
Titel: Re: Riesling, Regen, Rhein und Ritter - Eine Wanderung auf dem Rheinburgenweg
Beitrag von: Paula am 11. Oktober 2013, 11:26:00
Ups 25 km, das ist aber schon heftig  >:D
bei mehr als 20 km tun mir schon beim Mitlesen die Füße weh. Mit dem Schnaps den ihr dem Puttchen eingeführt habt hättet ihr euch wohl besser die Knöchel eingerieben  ;)
Vielleicht könnte man diese Etappe in 2 teilen? Und dafür die Rieslingpause verlängern?  :)
Titel: Re: Riesling, Regen, Rhein und Ritter - Eine Wanderung auf dem Rheinburgenweg
Beitrag von: Flicka am 11. Oktober 2013, 17:31:28
Immerhin zwei aus unserer Reisegruppe haben die 25 km überstanden!  :)

Ja, mit dem Schnaps hätten wir natürlich unsere Knöchel einreiben können, aber wir haben ihn lieber bei späterer Gelegenheit getrunken. Aber die heiße Dusche wussten wir nach dieser Wanderung auch sehr zu schätzen.

Wer mag, kann diese Etappe auch leicht aufteilen, weil sich in Niederheimbach nach ca. 11-12 km ein Bahnhof befindet. Wir wollten die Königsetappe aber schon an einem Stück meistern. Man hätte auch am Anfang einen anderen Zuweg ab Trechtingshausen nehmen können und wäre dann nach 6 km auf den Rheinburgenweg gestoßen. Damit - und ohne den Umweg zur Ruine Fürstenberg - hätte man insg. wohl "nur" ca. 20 - 22 km Wegstrecke gehabt. Aber auf so einer Wanderung gehts ja nicht ums Abkürzen, sondern ums Wandern.  :)

Titel: Re: Riesling, Regen, Rhein und Ritter - Eine Wanderung auf dem Rheinburgenweg
Beitrag von: Horst am 11. Oktober 2013, 18:00:49
Immerhin zwei aus unserer Reisegruppe haben die 25 km überstanden!  :)
Aber ich musste mich nach dem Lesen gleich aufs Sofa legen so erschöpft war ich.  ;)
Titel: Re: Riesling, Regen, Rhein und Ritter - Eine Wanderung auf dem Rheinburgenweg
Beitrag von: Flicka am 12. Oktober 2013, 17:15:11
Immerhin zwei aus unserer Reisegruppe haben die 25 km überstanden!  :)
Aber ich musste mich nach dem Lesen gleich aufs Sofa legen so erschöpft war ich.  ;)

Hoffentlich hast du dich gut erholt, denn gleich gehts weiter. Wer mitkommen will, sollte vorsichtshalber schnell noch alles mit Imprägnierspray versiegeln - es wird leider nass.
Titel: Re: Riesling, Regen, Rhein und Ritter - Eine Wanderung auf dem Rheinburgenweg
Beitrag von: Flicka am 12. Oktober 2013, 18:07:23
Samstag, 5. Oktober

Es regnet. Nicht stark, aber beständig. Vom Frühstücksraum aus schauen wir hinauf zur anderen Rheinseite, wo die Wolken um die Burg Katz wabern. Eigentlich hatten wir uns für heute vorgenommen, zwei Etappen zu laufen, nämlich von Bacharach nach Oberwesel und von dort aus weiter bis St. Goar. Beide Etappen zusammen wären weniger als 25 km, und 25 km haben wir gestern ja auch bewältigt. Aber bei diesem Wetter wollen wir lieber einfach mal schauen, wie weit wir kommen.

Zunächst einmal kommen wir nicht weit, denn der Zug hat „wegen Störungen im Betriebsablauf“ eine Viertelstunde Verspätung. Als wir endlich an Bord klettern dürfen, stoßen wir auf sofort auf die „Störungen im Betriebslauf“ in Form einer gutgelaunten Meute Fußballfans. Wohin die wohl unterwegs sind? Als Fußballunkundige fällt uns bei den Farben blau und weiß nur Schalke ein. Aber egal, woher oder für wen sie sind, sie sind jedenfalls multitasking-fähig und vermutlich hart im Nehmen, denn sie halten in einer Hand eine Dose Bier und in der anderen eine Flasche Wein.

Mit 20 Minuten Verspätung erreichen wir dann Bacharach und spazieren durch die Straßen und an romantischen Fachwerkhäusern vorbei.

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Dann erreichen wir schließlich wieder den Malerwinkel und den Rheinburgenweg.

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Bevor wir uns von Bacharach verabschieden, können wir noch einmal die Burg Stahleck hoch über der Wernerkapelle thronen sehen. Kaum zu glauben, aber als die Burg Stahleck im Jahr 1689 von den Franzosen gesprengt wurde (wir erinnern uns an den zerstörerischen Pfälzischen Erbfolgekrieg), flogen die Trümmer bis hinunter zur Kapelle und beschädigten sie erheblich.

Jetzt wird es sportlich: Während der Regen beharrlich auf unsere Jacken tropft, wird es uns von innen bald wärmer als uns lieb ist. Es geht steil hinauf in die Weinberge. Auf dem rutschigen lehmigen Boden hätten wir ohne die Stahlseile, an denen man sich festhalten und hochziehen kann, diesen Wegabschnitt wohl nicht geschafft. Schließlich erreichen wir die Hangkante und können eine Weile auf ebenem Gelände durch die Weinberge wandern.

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Am Heinrich-Heine-Blick auf Bacharach schauen wir ein letztes mal zurück, dann wandern wir weiter durch Wiesen und Felder und stören eine Schar Wildgänse, die sich hier wohl für den anstrengenden Weg in den Süden stärkt. Weiter und immer weiter führt der Weg bei beständigem Regen, fast zwei Stunden tropft es schon unaufhörlich auf uns herab, als wir endlich eine kleine Schutzhütte erreichen. Wir genießen es, für eine Weile im Trockenen zu sein und trösten uns mit reichlich Studentenfutter und Schokolade über das schlechte Wetter. Und der Blick von hier aus auf die Burg Pfalzgrafenstein und Burg Gutenfels ist auch nicht zu verachten. Die Burg Gutenfels am anderen Rheinufer, auch Burg Kaub genannt, teilt übrigens das Schicksal vieler Burgen und wurde Anfang des 19. Jahrhunderts gesprengt. Die Burg Pfalzgrafenstein unten auf ihrer Insel im Rhein wurde dagegen nie zerstört. Dafür musste sie mit Problemen kämpfen, die eine Höhenburg nicht kennt: Sie wurde regelmäßig durch treibendes Eis beschädigt.

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Ich hadere inzwischen mit meiner Ausrüstung. Der Hut aus Känguruh-Leder, den ich letztes Jahr in Australien gekauft hatte, trotzt zwar tapfer dem Regen. Aber meine angeblich wasserdichte Regenjacke ist nur am Rumpf wasserdicht. Aber nicht an den Armen. Dort bin ich nämlich klatschnass, und wenn ich wollte, könnte ich die Ärmel wahrscheinlich auswringen. Und die Schuhe, mit denen ich vier Jahre lang bequem unterwegs war und die die gestrige Etappe mühelos mitgemacht haben, scheinen plötzlich geschrumpft zu sein. Oder sind meine Füße seit gestern gewachsen?

Ein Stück führt der Weg noch weiter am Rhein entlang, dann ist – ganz ungewohnt – entlang einer Landstraße ein Stück den Berg hinab zu bewältigen und wir passieren ein Tal, bevor wir wieder hinauf in die Weinberge wandern dürfen. Endlich taucht dann vor uns die Schönburg auf. Elsa freut sich schon darauf, dort im Trocknen einen Schoppen zu trinken, ich bin aber skeptisch: Laut Wanderführer gibt es heute am Weg keine Einkehrmöglichkeit. Also auch nicht auf der Burg. Oder doch?

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Der Weg führt nochmal ein Stück entlang einer Landstraße nach unten, und so langsam merke ich jeden Schritt. Der rechte Fuß scheint seit gestern noch stärker gewachsen zu sein als der linke, und die Zehen stoßen beim Bergabgehen schmerzhaft gegen den Schuh. Meinen Füßen kommt es also gerade recht, dass es zur Schönburg wieder ziemlich steil nach oben geht, dafür jammern jetzt die Beine. Irgendwie habe ich den langen Wandertag gestern noch nicht richtig weggesteckt.

Etwas abgekämpft mit schlammbespritzten Wanderhosen und klatschnassen Jacken erreichen wir schließlich die trutzige Schönburg. Erbaut im 12. Jahrhundert, war sie schon wenig später Schauplatz eines Verbrechens, als nämlich Hermann von Stahleck seinen Konkurrenten Otto II. von Rheineck, hier ermorden ließ. Die für eine Rheinburg fast obligatorische Zerstörung im Pfälzischen Erbfolgekrieg erfolgte 1689, doch im 19. Jahrhundert begann ihr Wiederaufbau unter der Regie eines Deutsch-Amerikaners mit dem schönen Namen Rhinelander, dessen Familie aus der Gegend stammte und in den USA mit Immobiliengeschäften ein Vermögen gemacht hatte.

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(https://www.eumerika.de/abload.de/img/kombi030kleinoxs1b.jpg)


Der Wanderführer hatte es uns verschwiegen: Hier gibt es ein 4-Sterne-Hotel und tatsächlich auch eine Einkehrmöglichkeit in Form eines noblen Burgrestaurants. Aus dem Eingang scheint einladend das Licht hinaus in den Regen. Zögernd schauen wir hinein. Ob man uns abgekämpfte Wanderer hier überhaupt bewirten will? Halb sind wir darauf gefasst, unter Hinweis auf vollbesetzte Tische und/oder obskure Öffnungszeiten (sowas wie elfdreiviertel bis dreizehnuhrsiebzehn, aber nur an jedem dritten Dienstag im Monat) wieder in den Regen hinauskomplimentiert zu werden. Aber nein, wir werden an einen reizenden Tisch geleitet und dürfen bei Kerzenschein mit Silberbesteck unseren wohlverdienten Imbiss genießen.

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Nicht nur unsere kleine Ecke, auch die restlichen Räume, in denen Gäste bewirtet werden, sind entzückend eingerichtet. Hier fühlen wir uns wohl. Eine Stunde lang lassen wir uns umsorgen, und langsam wird uns klar: Die restlichen knapp 10 Kilometer bis nach St. Goar wandern wir heute nicht mehr. Es fällt uns schon schwer, überhaupt wieder in die nassen Jacken zu schlüpfen. Aber schließlich müssen wir uns von der Burg verabschieden und schlagen den steilen Pfad hinunter ins Tal ein.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/kombi032kleinh3sch.jpg)


In Oberwesel erklimmen wir die begehbare Stadtmauer und drehen noch eine kleine Runde durch den Ort, dann klettern wir wieder in den Zug nach St. Goar.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/kombi033kleingss8l.jpg)


Es regnet immer noch, und ich bin froh und dankbar für das trockene Hotelzimmer, die heiße Dusche und das bequeme Bett, in dem ich für die nächsten drei Stunden die geschwollenen Füße hochlege und mir auf Phoenix Dokumentationen über Tiere unter der sengenden afrikanischen Sonne anschaue. Für heute abend haben wir schon gestern einen Tisch in der Loreley bestellt und verbringen den letzten Abend unserer kleinen Wanderreise in leicht wehmütiger Stimmung bei Flammkuchen, Hering und Bier. Wieder zieht es uns zeitig ins Bett. Sollte in St. Goar samstagsabends ein Nachtleben existieren – was wir angesichts der kartenspielenden Hotelgäste in der Loreley nicht glauben – verpassen wir es also. Morgen steht die letzte Wanderung an: Bei hoffentlich besserem Wetter soll es von Oberwesel mit Sicht auf die Loreley bis nach St. Goar und vielleicht noch zur Burg Rheinfels gehen.

Gute Nacht!
Titel: Re: Riesling, Regen, Rhein und Ritter - Eine Wanderung auf dem Rheinburgenweg
Beitrag von: Silvia am 12. Oktober 2013, 20:12:15
Wunderschöne Burgen - trotz Regen, aber ich sitze hier ja im Trockenen. Wie gut das ihr so einfach abkürzen konntet.   :thumb:  Manchmal muss man auch mal nachgeben. Aber 2x 25 km hintereinander sind schon stramme Pläne!   :respekt:
Titel: Re: Riesling, Regen, Rhein und Ritter - Eine Wanderung auf dem Rheinburgenweg
Beitrag von: Horst am 12. Oktober 2013, 22:03:34
Wirklich eine tolle Ecke mit schönen alten Fachwerkhäusern und so viele herrliche Burgen wie aus dem Burgenkatalog - macht Lust sich in der Gegend auch mal näher umzusehen.  :)
Titel: Re: Riesling, Regen, Rhein und Ritter - Eine Wanderung auf dem Rheinburgenweg
Beitrag von: Paula am 13. Oktober 2013, 09:53:11
Flicka ihr seid echt tapfer! Ich hätte wahrscheinlich beim Blick aus dem Fenster festgestellt dass heute kein Wanderwetter ist  :o
Aber bei gutem Wetter würde mir das auch sehr gefallen!
Ich hatte mal so ein Regenerlebnis bei einem Zoobesuch, meine Füße standen im Wasser und Ärmel auswringen konnte ich auch. Im Nachhinein war ich sehr froh darüber denn ich habe mir dann für den Urlaub wirklich regenfeste Schuhe und Jacke gekauft. Beide Teile wurden im Urlaub stark geprüft, was war ich froh dass die dicht hielten!
Titel: Re: Riesling, Regen, Rhein und Ritter - Eine Wanderung auf dem Rheinburgenweg
Beitrag von: Andrea am 13. Oktober 2013, 09:56:09
An 2 Tagen hintereinander über 20km? Niemals! Ich wäre froh, den ersten Tag überlebt zu haben...  :-[

Ihr habt meinen allergrößten Respekt! Und das bei dem Sauwetter....  :respekt:
Titel: Re: Riesling, Regen, Rhein und Ritter - Eine Wanderung auf dem Rheinburgenweg
Beitrag von: Ilona am 13. Oktober 2013, 10:31:11
Hallo Flicka,

bin zwar etwas später dazu gestoßen, doch besser als gar nicht :cool2:.

Jetzt habe ich kurz überlegt, ob mein Heiko auch bei der Wanderung mit dabei war, weil es so geregnet hat  :totlach: .
Titel: Re: Riesling, Regen, Rhein und Ritter - Eine Wanderung auf dem Rheinburgenweg
Beitrag von: Flicka am 13. Oktober 2013, 10:53:05
Wenn ich mir die Bilder vom heutigen Tag so anschaue, finde ich auch, dass wir sehr tapfer waren. Aber wir sind trotz des Regens gerne gewandert, und ich glaube, Elsa war kurz vor der Schönburg noch ziemlich entschlossen, weiter bis St. Goar zu wandern. Im nachhinein waren wir aber beide froh, dass wir das nicht gemacht haben, weil wir dann nicht so lange und gemütlich in der Schönburg hätten sitzen können. Außerdem hatten wir so am nächsten Tag mehr Zeit für die Ausblicke auf die Loreley.

Übrigens waren es an diesem Tag dann letztlich knapp 14 km Wanderung und nochmal ca. 1 - 2 km durch Oberwesel, die wir gelaufen sind.

Was die Ausrüstung betrifft, war ich abends auch der Meinung, dass ich lieber auf einer solchen Wanderung in Tuchfühlung zur Zivilisation feststellt habe, dass meine Regenjacke nicht das hält, was sie verspricht als auf einer dreiwöchigen Weitwanderung. Elsa war mit ihrer Jacke auch nicht richtig zufrieden, weil sie wohl regendicht aber nicht winddicht war. Meine Schuhe waren zum Glück wasserdicht, da bestand das Problem wohl eher aus den angeschwollenen Füßen. Mal schauen, ob ich die Schuhe vielleicht noch im Zehenbereich irgendwie weiten lassen kann.

Wirklich eine tolle Ecke mit schönen alten Fachwerkhäusern und so viele herrliche Burgen wie aus dem Burgenkatalog...


Ja, ich bin auch auf den Geschmack gekommen. Nach unserer Rückkehr habe ich gleich mal verkündet, dass ich mir jetzt eine eigene Burg zulegen will. Da käme mir ein Burgenkatalog gerade recht.  :)


Jetzt habe ich kurz überlegt, ob mein Heiko auch bei der Wanderung mit dabei war, weil es so geregnet hat  :totlach: .


Dann werde ich vor der nächsten Wanderung lieber mal bei dir nachfragen, ob das Regenmaskottchen Heiko zufällig in der Gegend ist.  ;)
Titel: Re: Riesling, Regen, Rhein und Ritter - Eine Wanderung auf dem Rheinburgenweg
Beitrag von: Heiko am 14. Oktober 2013, 11:27:42
Ich habe mich mal kurz ausgeklingt, aber es hat ja trotzdem geregnet  :weissnicht:. Also bin ich jetzt auch wieder hinterhergewandert.

25 km Tagesetappe sind schon ganz ordentlich  :thumb:, da hat man es sich verdient, den nächsten Tag mal kürzer zu treten, schon gleich bei so schlechtem Wetter. Und es hat sich mal wieder gezeigt, wie wichtig eine wirklich gute Ausrüstung ist.

Die Burgen und ihre Geschichten finde ich immer wieder interessant. Danke für die Zusatzinfos.

Ich hoffe jetzt doch noch auf besseres Wetter am Abschlusstag, auch wenn ich dabei bin :).
Titel: Re: Riesling, Regen, Rhein und Ritter - Eine Wanderung auf dem Rheinburgenweg
Beitrag von: Shadra am 14. Oktober 2013, 12:24:44
Da wollte man mal schnell hinterher eilen und dann scheuchst du mich da in solchen Etappen rum*schnauf*

Zitat
Nach unserer Rückkehr habe ich gleich mal verkündet, dass ich mir jetzt eine eigene Burg zulegen will. Da käme mir ein Burgenkatalog gerade recht.
Bei solchen Prachtstücken kein wunder  ^-^
Titel: Re: Riesling, Regen, Rhein und Ritter - Eine Wanderung auf dem Rheinburgenweg
Beitrag von: Silv am 14. Oktober 2013, 12:37:18
Und wie schön ist das erst bei Sonnenschein!
Titel: Re: Riesling, Regen, Rhein und Ritter - Eine Wanderung auf dem Rheinburgenweg
Beitrag von: Flicka am 14. Oktober 2013, 17:11:49
Sehr schön, die Truppe hat wieder zusammengefunden, dann können wir gleich gemeinsam beschwingt in die Schlussetappe starten.

Heiko darf gerne mitgekommen, auch wenn er heute auf den üblichen Regen verzichten muss. Sonne gibts zwar leider auch nicht, aber nach dem Dauerregen der letzten Etappe sind wir mit trockenem Wetter auch zufrieden. Und immerhin können wir heute beim Abschiedsschoppen draußen sitzen.

Also bis gleich zum Schlussspurt!
Titel: Re: Riesling, Regen, Rhein und Ritter - Eine Wanderung auf dem Rheinburgenweg
Beitrag von: Flicka am 14. Oktober 2013, 18:01:04
Sonntag, 6. Oktober


Als ich aufstehe, regnet es noch, aber bis zum Frühstück hat es sich ein wenig aufgehellt und ist trocken. Elsa berichtet, dass sie am frühen Morgen von heftigem Regenprasseln auf ein Vordach aufgewacht ist. Wir hoffen, dass sich das Wetter bei dieser Gelegenheit ausreichend ausgetobt hat und fahren optimistisch und gutgelaunt nach Oberwesel.

Von Oberwesel hatten wir uns nach dem gestrigen Stadtspaziergang nicht mehr viel versprochen. Jetzt sind wir umso überraschter über die Stadtmauer, die sich oberhalb des Ortes noch ein gutes Stück am Rhein entlang zieht.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/kombi034klein5tu87.jpg)


Danach folgt noch ein kurzer Abstecher in den Ort.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/kombi035kleinkjup3.jpg)


Als wir anschließend wieder in die Weinberge wandern, müssen wir eine Entscheidung treffen: Folgen wir dem Hauptweg und erklimmen den Oelsbergsteig? Oder nehmen wir die Alternativroute  ohne sportliche Herausforderung?

Der Wanderführer erwähnt bei einer Beschreibung des Oelsbergsteigs Leitern und Felspassagen und empfiehlt dem Wanderer, der seinen Fähigkeiten nicht voll vertraut, diese Passagen mit einem Klettergurt in Angriff zu nehmen. Wir sind weit davon entfernt, unseren Fähigkeiten voll zu vertrauen, außerdem ist der Boden rutschig, und zumindest Elsa fehlt es an der laut Wanderführer erforderlichen Schwindelfreiheit. Also schlagen wir die Alternativroute ein, die laut Wanderführer auch als Umgehung bei Eis und Schnee genutzt werden soll.

Eine Viertelstunde später sind Elsa und ich der Meinung, dass der steile, rutschige Pfad, über den uns die Alternativroute geführt hat, auch nicht schlimmer sein kann als der Oelsbergsteig. Als wir schnaufend die Hangkante erreichen, informiert uns ein Schild, dass der Weg, über den wir uns gerade hochgequält haben, nur auf eigene Gefahr betreten werden soll. Bei Eis und Schnee würde ich hier sicher nicht herumkraxeln. Immerhin dürfen wir von hier oben wieder ein tolles Rheinpanorama genießen.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/kombi036kleinrwufm.jpg)


Weiter wandern wir, und wie schon oft in diesen Tagen überlege ich laut, dass es von hier aus ja nicht mehr weiter bergauf gehen kann. Kann es aber doch. Immerhin ist der Weg nicht mehr steil, und ab und zu kann man sich ja beim andächtigen Betrachten von Kunstobjekten am Wegesrand ausruhen.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/kombi036akleinqzujg.jpg)


Als schließlich die Alternativroute und der vom Oelsbergsteig kommende Hauptweg wieder aufeinandertreffen, fragen wir zwei andere Wanderer, wie schlimm denn die Kletterpartie gewesen sei. Nicht schlimm, finden beide.Eigentlich sind sie sogar enttäuscht. Und Elsa und ich beschließen, bei der nächsten Rheinwanderung die Route über den Oelsbergsteig zu nehmen.

Jetzt dürfen wir uns aber erst einmal auf die Loreley freuen. Nur eineinhalb Kilometer sind noch zu bewältigen, dann können wir durch die Bäume den ersten Blick auf den sagenhaften Felsen werfen. Ein paar Minuten später finden wir dann eine Bank mit einer wunderbaren Aussicht hinüber zur Loreley und hinunter auf den Rhein, wo die Transportschiffe in der engen Fahrrinne um die Kurven schlittern.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/kombi037klein8vuq9.jpg)

Wir bleiben lange alleine hier sitzen und genießen die wunderbare Aussicht, bevor wir uns schließlich losreißen können und entlang der anderen Aussichtspunkte weiterwandern. Dann folgt nochmal ein knackiger Abstieg ins Tal, gefolgt von einem ebenso knackigen Anstieg durch ein Waldstück. Als Belohnung erwartet uns dann der letzte Loreleyblick. Man sollte sich übrigens nicht täuschen: Obwohl inzwischen Felsen gesprengt wurden, ist diese Durchfahrt wegen der Kurven, der Strömungen und der eingeschränkten Sicht immer noch gefährlich. Vor 10 Jahren lief ein Schiff auf Grund, mehr als 40 Menschen wurden verletzt. Und vor zwei Jahren gab es bei einem Unfall in der Nähe zwei Todesfälle.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/kombi038kleinaqub7.jpg)

Wenige Minuten später taucht auf der anderen Rheinseite schon die Burg Katz auf, die wir vom Blick aus dem Frühstückszimmer schon kennen. Wir nähern uns St. Goar, und schließlich sehen wir schon Burg Rheinfels hoch über dem Ort. Die Burg Katz wurde im 14. Jahrhundert von den Grafen von Katzenelnbogen erbaut. Zusammen mit der Burg Rheinfels, die etwas stromabwärts auf der anderen Rheinseite liegt, bildete sie einen Zollriegel. Wie die Burg Gutenfels wurde sie Anfang des 19. Jahrhunderts von Napoleon gesprengt.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/kombi039akleinenuu5.jpg)

Ein letzter Abstieg ins Tal, ein letzter Aufstieg – meine Zehen melden sich so langsam wieder mit leichten Schmerzen, und Elsa tun die Knie weh. Aber wir müssen nur noch ein paar hundert Meter bergauf bewältigen, dann betreten wir die Burg. Geschafft! Unser letztes Ziel ist erreicht. Wir feiern uns und unsere erfolgreiche Wanderung erst mal mit einem ordentlichen Schoppen Riesling und leckeren Nudeln auf der einladenden Terrasse des Burgrestaurants, dann drehen wir noch eine Runde durch die Burgruinen und das Burgmuseum. Die Burg Rheinfels wurde übrigens schon im 13. Jahrhundert als Zollburg von einem der Katzenelnbogen-Fürsten gebaut und war für die Zölle der flussaufwärtsfahrenden Schiffe zuständig. Ein Jahrhundert später übernahm dann die Burg Katz die flussabwärtsfahrenden Schiffe. Die Burg Rheinfels wurde dann zur Festung ausgebaut und war die größte Festungsanlage zwischen Bingen und Koblenz. Zur Jahreswende 1692/1693 widerstand sie der Belagerung durch 28.000 französische Soldaten, gut 60 Jahre später musste sie im siebenjährigen Krieg aber kampflos übergeben werden.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/kombi039bkleins6ufs.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/kombi040klein2ruof.jpg)


Der letzte Abstieg ins Tal führt uns zurück nach St. Goar, und hier nehmen wir Abschied vom Rhein und vom Rheinburgenweg. So endet nach 4 Wandertagen und insgesamt ca. 63 Kilometern unsere schöne Rheinburgenreise.

Unser Fazit: Ein paar Burgen gilt es bis nach Koblenz noch zu entdecken, und sicher lohnt es sich auch, das rechtsrheinische Ufer auf dem Rheinsteig unsicher zu machen. Elsa und ich sind uns jedenfalls sicher: Das soll nicht unsere letzte gemeinsame Wanderung gewesen sein, und schließlich müssen wir ja sowieso wieder zurückkommen und den Oelsbergsteig bezwingen. Und in der Jugendherberge in der Burg Stahleck übernachten. Und im Viersterne-Hotel in der Burg Schönburg. Und herausfinden, wann in den Restaurants in Bacharach die Küche schließt.

Also sagen wir: Auf Wiedersehen in St. Goar!

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/kombi041kleinquuwu.jpg)


- ENDE -
Titel: Re: Riesling, Regen, Rhein und Ritter - Eine Wanderung auf dem Rheinburgenweg
Beitrag von: Ilona am 14. Oktober 2013, 18:13:19
Das soll nicht unsere letzte gemeinsame Wanderung gewesen sein, und schließlich müssen wir ja sowieso wieder zurückkommen und den Oelsbergsteig bezwingen. Und in der Jugendherberge in der Burg Stahleck übernachten. Und im Viersterne-Hotel in der Burg Schönburg. Und herausfinden, wann in den Restaurants in Bacharach die Küche schließt.

Eine tolle Wanderung habt ihr da gemacht :thumb: und da noch einige Rechnungen offen sind, arbeiten wir das nächste Mal an mehr :strahl: schein  :zwinker:.
Titel: Re: Riesling, Regen, Rhein und Ritter - Eine Wanderung auf dem Rheinburgenweg
Beitrag von: Andrea am 14. Oktober 2013, 18:40:37
Da habe ich mir gerade vorgestellt, dass ihr gegenüber dem Lorelei-Felsen am Ausblickpunkt sitzt und euch die Haare kämmt und damit den Schiffern die Hälse verdreht. In einiger Zeit heißt dann der Felsen Flicka-Elsa-Felsen und es ranken sich die schönsten Märchen um die mutigen Frauen am Rheinburgenweg...

Danke Flicka, dass du uns mit auf die schöne Wanderung genommen hast!
Titel: Re: Riesling, Regen, Rhein und Ritter - Eine Wanderung auf dem Rheinburgenweg
Beitrag von: Paula am 14. Oktober 2013, 19:36:57
Flicka ich glaube ich habe diese Wanderung mal ohne Höhenmeter auf dem Rhein gemacht. Ich gebe zu das war keine sportliche Leistung :)
Der Weg hat mir total gut gefallen und irgendwann mal werde ich da auch wandern. Mein Freund ist allerdings der Meinung dass Deutschlandurlaube vor allem etwas fürs fortgeschrittene Alter sind, das kann also noch etwas dauern. Aber vielleicht überlegt er es sich ja wenn er deine Fotos sieht!
Vielen Dank für den informativen Bericht und die tollen Fotos!

Wie machst du eigentlich diese schönen Collagen aus kleinen und größeren Bildern?
Titel: Re: Riesling, Regen, Rhein und Ritter - Eine Wanderung auf dem Rheinburgenweg
Beitrag von: Horst am 14. Oktober 2013, 22:50:08
Hi Flicka,

ein Super Abschluß mit dem Loreley Blick und Burgen waren allesamt spektakulär und da hätte ich selbst gerne gefilmt.
Danke, daß Du diese tolle Ecke unsere Landes vorgestellt hast - gerne mehr von solchen kleineren (oder auch größeren ) Touren.  :D
Titel: Re: Riesling, Regen, Rhein und Ritter - Eine Wanderung auf dem Rheinburgenweg
Beitrag von: Shadra am 14. Oktober 2013, 23:12:12
Zitat
So endet nach 4 Wandertagen und insgesamt ca. 63 Kilometern unsere schöne Rheinburgenreise
Kein Wunder, dass ich so keuche ...  :))

Dankschön für die 4 Tage!
Titel: Re: Riesling, Regen, Rhein und Ritter - Eine Wanderung auf dem Rheinburgenweg
Beitrag von: Silvia am 15. Oktober 2013, 09:14:55
Vielen Dank, das du uns bei dieser Tour mitgenommen hast.   :beifall:  Ich muss immer wieder feststellen, das es in Deutschland viele interessante Ecken gibt, die ich noch so gar nicht kenne.  :thumb: 
Titel: Re: Riesling, Regen, Rhein und Ritter - Eine Wanderung auf dem Rheinburgenweg
Beitrag von: Heiko am 15. Oktober 2013, 09:55:03
Ja auch Deutschland ist schön und am besten lernt man es wirklich zu Fuß kennen  :thumb:.

Danke, dass du uns zu dieser Tour mitgenommen hast  :beifall:. Ich bin auch beim nächsten Mal gerne dabei und hoffe nicht wieder soviel Regen mitzubringen  ;), denn eigentlich liebe ich doch auch das schöne Wetter und den Sonnenschein  ;D.
Titel: Re: Riesling, Regen, Rhein und Ritter - Eine Wanderung auf dem Rheinburgenweg
Beitrag von: Flicka am 15. Oktober 2013, 17:57:17
Herzlichen Dank fürs Mitwandern und manchmal auch Mitleiden!  :)

Mit dem Wetter hatten wir ein wenig Pech. Vor diesem Wochenende war das Wetter ja ein oder zwei Wochen stabil, richtig sonniges Herbstwetter, ideal zum Wandern. Und je näher die Wanderung rückte, desto pessimistischer wurden die Prognosen. Aber was solls, wir haben es ja überstanden und wenigstens war es als Test für die Regenjacken gut.

Bis vor zwei oder drei Jahren wäre ich nicht auf die Idee gekommen, so eine Wandertour in Deutschland zu machen, aber inzwischen bin ich mit Tages- und Halbtagestouren auf Premiumwanderwegen ein wenig auf den Geschmack gekommen. Und diese Tour empfand ich als eine schöne Mischung aus Natur und Kultur.

Und ein paar Tage am Rhein zu wandern hindert einen ja auch nicht daran, im nächsten Urlaub wieder für drei Wochen um den halben Globus zu fliegen.  ;)

@ Paula: Was die Collagen angeht, da habe ich mir im Bildbearbeitungsprogramm einfach ein weißes Bild angelegt, die Bilder einzeln aufgerufen und jeweils kopiert und sie dann ins weiße Bild eingefügt und nach Bedarf vergrößert und verkleinert. Wahrscheinlich gibt es dafür extra Programme, ich habe es in meinem üblichen Bildbearbeitungsprogramm Photoshop Elements gemacht.

@ Andrea: Die Idee mit dem Flicka-Elsa-Felsen gefällt mir. Ich werde aber erst mal klein anfangen und am schönsten Aussichtspunkt erst mal eine Flicka-Elsa-Bank für uns in Beschlag nehmen. Wir müssen also auf jeden Fall wieder dorthin, um heimlich eine Plakette an die Bank zu schrauben.  ;)


Elsa und ich hatten übrigens schon vor diese Reise beschlossen, nächstes Jahr die Alpen zu überqueren. Ich werde allerdings nur mitmachen, wenn wir dafür einen Elefanten kriegen. Vielleicht bringt Birgit mir ja einen aus Indien mit!
Titel: Re: Riesling, Regen, Rhein und Ritter - Eine Wanderung auf dem Rheinburgenweg
Beitrag von: Silv am 16. Oktober 2013, 12:57:27
Ich möchte mich auch noch bedanken fürs Mitnehmen!
Titel: Re: Riesling, Regen, Rhein und Ritter - Eine Wanderung auf dem Rheinburgenweg
Beitrag von: Flicka am 16. Oktober 2013, 20:18:54
Auch dir herzlichen Dank fürs Mitwandern!  :)
Titel: Re: Riesling, Regen, Rhein und Ritter - Eine Wanderung auf dem Rheinburgenweg
Beitrag von: Günter am 17. November 2013, 09:44:27
Hallo Flicka,

ich bin begeistert  :thumb:

Wir sind den Weg ebenfalls gegangen und hatten auch ein festes Quartier (in Oberwesel). Da die Zugverbindungen so hervorragend sind, kann man wirklich ohne Bedenken diverse Teilstücke und Etappen anfahren usw usw. Übrigens kann (könnte) man das Gleiche mit der Köln-Düsseldorfer auf dem Rhein machen...

Tolle Bilder, Liebe zum Detail, kurzweiliger Schreibstil und jede Menge "Geschichtsunterricht" machen diesen Deinen Bericht zu einem besonderen. Danke.
Ja, es gibt ganz ganz atemberaubend schöne (und teilweise anstrengende) Wanderwege in Deutschland.

20 oder 25 km Wanderweg sagen erstmal wenig.
Klar, die Entfernung steht - aber gerade die Flußwanderwege haben es "in sich". Steil hoch, steil runter, das geht an die Substanz-
Aber man wird wunderbar belohnt.

Für uns ist der Rheinburgen-Weg einer der schönsten Weitwanderwege in Deutschland. In die gleiche Kategorie möchte ich den Neckarsteig setzen, den Harzer Hexensteig, den Nahe-Wein-Weg und viele andere.

Nochmals vielen Dank für Deinen wunderbaren Wanderbericht  :danke:

Gruß
Günter
Titel: Re: Riesling, Regen, Rhein und Ritter - Eine Wanderung auf dem Rheinburgenweg
Beitrag von: Flicka am 17. November 2013, 15:46:21
Danke fürs Mit- / Hinterherwandern und für das Lob.

Die Anregungen für eine mögliche Folgewanderung nehme ich gerne auf. Vor allem der Nahe-Wein-Weg klingt dem Namen nach schon mal ganz gut.  ;)
Titel: Re: Riesling, Regen, Rhein und Ritter - Eine Wanderung auf dem Rheinburgenweg
Beitrag von: Günter am 17. November 2013, 16:15:01
Vor allem der Nahe-Wein-Weg klingt dem Namen nach schon mal ganz gut.  ;)

Der richtige Name lautet:
 Weinwanderweg Rhein-Nahe

Gruß
Günter
Titel: Re: Riesling, Regen, Rhein und Ritter - Eine Wanderung auf dem Rheinburgenweg
Beitrag von: Flicka am 17. November 2013, 17:26:23
Vor allem der Nahe-Wein-Weg klingt dem Namen nach schon mal ganz gut.  ;)

Der richtige Name lautet:
 Weinwanderweg Rhein-Nahe


Das klingt leider schon wieder etwas anstrengender und weniger alkoholgetränkt. Elsa und ich hatten auf unserer Wanderung ja die Vorstellung, man könnte sich als Rhein-Burgen-Weg-Wanderer registrieren lassen und bekäme dann einen Schlüssel für die Weinfässer am Wegesrand ausgehändigt.  :drunken: