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Allgemeines => Reiseberichte => Thema gestartet von: Flicka am 29. März 2015, 20:46:10

Titel: Andalusischer Frühling - Eine Rundreise im März 2015
Beitrag von: Flicka am 29. März 2015, 20:46:10
Prolog


Eigentlich wollten Elsa (Name von der Redaktion geändert) und ich in diesem Jahr zu Fuß die Alpen überqueren. Nach unserer erfolgreichen viertägigen Wanderung entlang des Rheinburgenwegs im  Herbst 2013 fühlten wir uns für eine solche Expedition bestens vorbereitet.

Einen ersten Dämpfer erhielten diese Pläne, als nirgends ein Elefant aufzutreiben war, und ohne Elefant gehe ich nunmal nicht über die Alpen. Unabhängig voneinander hatten Elsa und ich außerdem festgestellt, dass wir gar nicht so scharf auf Kraxeleien über ausgesetzte Grate sind, eigentlich keine Lust haben, ständig in Berghütten zu übernachten, und dann war ja dann auch noch die Sache mit Elsas fehlender Schwindelfreiheit.

Also tauschten wir Murmeltiere und Alpenveilchen gegen Möwen und Palmen, Berghütten und Brotzeiten gegen Hotelzimmer und Tapas und die Alpen gegen die Sierra Nevada: Hola Andalusien!

Wer mag, kann uns auf unserer zweiwöchigen Reise im März 2015 begleiten. Wir starten in Malaga und fahren über Granada, Torcal de Antequera, Cordoba und Sevilla zu einem mehrtägigen Aufenthalt in Conil de la Frontera an der Costa de la Luz, bevor uns die Reise über Ronda wieder nach Malaga führt.

Wir genießen den spanischen Frühling, lassen es uns beim Tapas und Cervezas gutgehen, staunen über die Baukunst der Mauren und lassen uns an der Küste erst die Sonne auf die Haut scheinen und dann den Wind um die Nase wehen.

Bereit? Dann mal los!
Titel: Re: Andalusischer Frühling - Eine Rundreise im März 2015
Beitrag von: Flicka am 29. März 2015, 20:57:18
Samstag, 7. März 2015: Malaga – Nerja


Als heute morgen um sieben Uhr die Sonne aufgeht, befindet sich unser Flieger schon irgendwo in der Nähe von Bordeaux. Elsa und ich schauen aus dem Fenster in den roten Feuerball und nehmen den schönen Sonnenaufgang als gutes Omen für das Wetter auf unserer bevorstehenden Reise.

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Gegen halb neun ist es so weit: Wir landen in Malaga. Wolken sind nur beim Landeanflug über dem Meer zu sehen, der Flughafen liegt unter einem makellos blauen Himmel. Bis wir uns aus einer der letzten Sitzreihen aus dem Flieger geschoben haben, dauert es eine Weile, und dann stellen wir am Flughafen verblüfft fest, dass die Ausschilderung nicht nur dreisprachig ist (deutsch, englisch, spanisch), sondern dass die deutsche Ausschilderung oft in der ersten Zeile steht. Offenbar ist man hier auf uns sprachunkundige Touristen gut eingerichtet.

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Am Gepäckband müssen wir eine Weile warten, bis unsere Koffer endlich erscheinen, dann zieht es Elsa magisch zum Zoll. Nein, zu verzollen hat sie nichts. Aber seit gestern nachmittag hat Elsa ein kleines Problem. Vielleicht haben die am Zoll ja Schlüssel für TSA-Schlösser? Und wenn das so wäre, dann könnte hier vielleicht jemand ihr Kofferschloss öffnen? Denn die Zahlenkombination für das im Koffer eingebaute Zahlenschloss mit TSA-Funktion hat sich Elsa gestern leider nicht ganz so gut gemerkt, bevor sie den Koffer zugeschlossen hat - und mich vermutlich deshalb vor der Abreise mit den Worten: „Ich bekomme Alzheimer“ empfangen. So hat sie derzeit keine Ahnung, wie sie an den Kofferinhalt wieder herankommen könnte. Immerhin hat sie im Moment reisetaugliche Sachen an, und großzügig wie ich bin, habe ich ihr schon angeboten, jeden Morgen ihre abends gewaschenen Klamotten mit meinem neuen Reisebügeleisen wieder in Form zu bringen. Richtig überzeugt scheint Elsa von dieser Lösung aber nicht zu sein.

In den Zollbereich kommen wir nicht ohne weiteres hinein, aber zwei Uniformierte der Guardia Civil kommen gerade heraus. Die werden gleich mal von mir mit der unkonventionellen Frage überfallen, ob vielleicht jemand Elsa Koffer öffnen könnte. Wir erklären, deuten auf das TSA-Schloss, äußern die Vermutung, dass der Zoll das bestimmt aufschließen könne. Die Beamten sind hilfsbereit, erklären uns zwar, dass man Elsa Koffer nicht aufschließen könne (angeblich hat man in Malaga keine Schlüssel für TSA-Schlösser), helfen uns dann aber mit einem Multitool, eine der Reißverschluss-Ösen so aufzubiegen, dass man den Zipper, der im Kofferschloss hängt, aus der Öse befreien und so vom Reißverschluss trennen kann. Wir bedanken uns vielmals und beschließen, die andere Öse später im Hotel genauso aufzubiegen.

Jetzt suchen wir den Schalter von Europcar. Die Buchung ist bezahlt, eigentlich müssen wir nur für Elsa als Zweitfahrerin gesondert bezahlen. Aber hier zieht man das volle Upgrade-Prozedere durch. Fürsorgliche Fragen, ob wir denn nicht ein Auto für mehr Gepäck bräuchten, werden gefolgt von Vorschlägen, ein Auto mit GPS zu nehmen. Das koste normalerweise 50 Euro Aufpreis pro Tag, aber als supergünstiges Sonderangebot nur 20 Euro pro Tag, und es sei auch höher, so dass wir auf der Reise besser sehen würden. Wir lehnen ab. Dann ist die Versicherung dran. Einmal ablehnen reicht nicht, ich muss zweimal erklären, dass ich das Supersorglospaket ohne Selbstbeteiligung nicht will. Dann versucht man uns wie selbst verständlich die erste Tankfüllung auf die Rechnung zu setzen und übergibt uns schließlich die Schlüssel des gemieteten Kleinwagens mit dem Hinweis, das Auto habe keine Schäden. Falls wir doch Schäden finden würden, könnten wir sie ja fotografieren. Gerade als wir unsere Sachen nehmen und uns auf den Weg zur Parkgarage machen, bekommen wir noch mit, dass der Mieter neben uns am Schalter sich wundert, warum auf seinem Mietvertrag ein höherer Preis stehe als auf seiner Reservierung. Ihm wird erklärt, dass er dafür ja einen Mercedes mit Automatik bekomme.

So, das war ja zu erwarten, denke ich, als uns der angeblich schadenfreie Seat Ibiza kurz darauf in der Parkgarage schon mit einem Unfallschaden an der Stoßstange anlacht, und suche mir eine Mitarbeiterin von Europcar, die diesen und mehrere weitere deutliche Schäden im Formular markiert.

Und dann haben wir endlich das Auto und können uns auf den Weg machen. Wir freuen uns, dass wir endlich unterwegs sind und dass unsere Koffer wie angegossen in den Kofferraum passen. Und außerdem ist mir inzwischen aufgefallen, dass die upgrade-fixierte Mitarbeiterin bei Europcar vergessen hat, uns die Gebühr für den Zweitfahrer zu berechnen, na sowas.

Elsa fährt, ich bediene das mitgebrachte Navigationsgerät, und trotz Navigationsgerät finden wir den Weg aus dem Flughafengelände und auf die Schnellstraße. Hier ist das Navi dann doch wieder in seinem Element, verblüfft uns gleich mit einer Blitzerwarnung und sucht uns den Weg über die autobahnähnliche Schnellstraße nördlich an Malaga vorbei und Richtung Nerja. Trotz Autobahn und dichter Bebauung bis an die Küste genießen Elsa und ich beim Blick auf den blauen Himmel und die doch erkennbar südländische Vegetation das Gefühl, endlich in Andalusien angekommen zu sein.

In Nerja drehen wir eine kleine Ehrenrunde durch den Ort, finden dann aber doch die Tiefgarage unter der Plaza de Espana, und von hier aus sind wir in wenigen Minuten an unserem Hotel, dem Puerta del Mar angekommen. Netterweise können wir jetzt, um halb zwölf, schon in unsere Zimmer einchecken. Elsas Zimmer liegt direkt an einem kleinen Innenhof und hat einen kleinen Balkon, mein Zimmer hat ein Badezimmer von der der Größe, in der man vermutlich das Zimmer, in dem ich in Tokio gewohnt hatte, komplett unterbringen könnte. Mein Schweizer Taschenmesser und ich nehmen uns dann Elsas Koffer an.  Leider bin ich offenbar nicht so feinfühlig wie unser Helfer am Flughafen, denn beim Versuch, die zweite Öse aufzubiegen, bricht sie komplett ab. Elsa ist trotzdem erst  mal glücklich, dass ihr Koffer offen ist und sie an ihre Sachen kann. Und weil jetzt die ganze Spannung von ihr abfällt, schafft sie es plötzlich auch binnen Minuten, sich die Zahlenkombination zusammenzubasteln und das Schloss zu öffnen, an dem nur noch die Zugteile des Reißverschlusses hängen. Irgendwie beschleicht mich das Gefühl, dass wir das ganze Kofferproblem suboptimal gelöst haben.

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Nach einer kurzen Pause machen wir uns dann auf den Weg zum Balcon de Europa, gerade mal hundert Meter vom Hotel entfernt. Palmen vor einem strahlend blauen Himmel, Wellen, auf denen das Sonnenlicht funkelt, Straßencafes, Eisdielen, Restaurants an der Plaza, wir sind sehr angetan. Schon jetzt Anfang März schieben sich viele Touristen durch die Straßen, obwohl der Reiseführer behauptet, sie kämen erst ab April. Trotzdem ist der Ort nett, und irgendwann wirft Elsa im Überschwang des Urlaubsgefühls Schuhe und Strümpfe ab und hält schon mal die Füße am kleinen Strand neben dem Balcon de Europa ins Meer. Das Meer bedankt sich mit einer großen Welle, und Elsas Hosenbeine sind nass. Na ja, immerhin kann sie sich jetzt eine Ersatzhose aus dem Koffer holen.

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Mittags lassen wir es uns erst bei Tapas und Cervezas gut gehen und stoßen auf den Urlaub an. Dann halten wir eine lange Siesta auf der Dachterrasse des Hotels. Von der Terrasse kann man hinunter auf die Straßen und hinüber aufs Meer sehen. Ab und zu fliegen Möwen über uns, von den Straßen und Plätzen klingt immer wieder Musik zu uns herauf. Wir liegen in der Sonne und sind erst mal faul. So lange haben wir die Sonne herbeigesehnt, jetzt muss sie auch genossen werden.

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Am frühen Abend tigern wir dann etwas unentschlossen durch die Straßen. Es gibt Palmen, Orangenbäume und Bananenstauden zu sehen, wir sind aber auf der Suche nach einem netten Restaurant. Am besten spanische Küche, irgendwie authentisch, andererseits aber keine Bar mit Plastikstühlen an winzigen Tischen, und wenn noch niemand drinsitzt, ist es irgendwie auch kein gutes Zeichen, wenn es rappelvoll ist, ist es natürlich auch nicht gut, denn das können ja nur Touristen sein, und draußen auf einer Terrasse wollen wir auch nicht sitzen, dazu ist es uns zu kalt. Wir landen schließlich in dem Restaurant, das uns heute mittag schon ein paar Tapas auf der Terrasse serviert hat und wählen schließlich das Menu und eine Flasche Wein. Während wir den ersten Gang vertilgen, beginnt ein paar Meter weiter eine vierköpfige Flamenco-Truppe ihre Darbietung, begeistert beklatscht von einer Mischung aus Karl Lagerfeld und Ray Charles. Von Flamenco haben wir leider nicht die geringste Ahnung und sind immerhin schon damit zufrieden, dass man uns kein obskures Ringelreihen darbietet. Die Sängerinnen und Sänger sind mit Inbrunst bei der Sache, und die Damen tanzen sich die Seele aus dem Leib. Leider ist das ganze mindestens so laut wie befürchtet, verhindert tiefsinnige Tischgespräche und fördert stattdessen unseren Alkoholkonsum.

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Gegen halb zehn Uhr spazieren wir nochmal zum Balcon de Europa. Trotz der langen Siesta sind wir hundemüde, und nachdem wir gemeinsam mit Alfons dem Viertelvorzwölften (oder so) noch eine bewundernden Blick auf den hellen Mond geworfen haben, der wie ein Leuchtturm über der Küste steht, zieht es uns ins Bett.

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Morgen werden wir erst mal gemütlich frühstücken und dann nach Granada aufbrechen.


Gute Nacht!
Titel: Re: Andalusischer Frühling - Eine Rundreise im März 2015
Beitrag von: Andrea am 29. März 2015, 21:27:16
Da geht es ja schon schnell los! Passt mir gerade gut, bei dem Sauwetter inklusive Stürmen draußen...

Heiko meinte übrigens, dass es wohl "TSA-Schlüssel" auch bei Ebay gäbe. Soweit zur Sicherheit von den Dingern.
Titel: Re: Andalusischer Frühling - Eine Rundreise im März 2015
Beitrag von: Flicka am 29. März 2015, 21:53:16
Da geht es ja schon schnell los! Passt mir gerade gut, bei dem Sauwetter inklusive Stürmen draußen...


Ja, ich dachte, bei diesem Wetter könnte ich ein bisschen Sonne auf den Bildschirm bringen.


Dass es die Schlüssel für die TSA-Schlösser bei Ebay gibt, ist natürlich echt ein Gag. Aber wie wir gesehen haben, konnte man Elsas Koffer ja sogar trotz Kofferschloss praktisch mit der Nagelfeile aufbrechen. Mir ist das nie aufgefallen, aber ich habe jetzt auch mal bei meinem eigenen Koffer nachgeschaut: Die Zipper (oder wie man das nennt) sind in Ösen am Reißverschluss angebracht, die gar nicht richtig geschlossen sind, so dass man völlig problemlos eine Nagelfeile oder etwas ähnliches in die Lücke schieben und die Ösen aufbiegen oder abbrechen kann. Dann nützt es gar nichts, wenn man den Koffer mit einem Schloss gesichert hat, der vorne durch die Zipper geht. Bei meinem Koffer gibt es zwei geschlossene Extra-Ösen am Reißverschloss, durch die man die Bügel eines Vorhängeschlosses ziehen kann, so dass man da immerhin eine Zange braucht, mit der man die Ösen aufbrechen muss.
Titel: Re: Andalusischer Frühling - Eine Rundreise im März 2015
Beitrag von: Birgit am 30. März 2015, 03:56:40
Ooooh jaaaa, Nerja! Da habe ich mich vor ein paar Jahren auch sehr wohl gefühlt!

Und das hier:

Zitat
wir sind aber auf der Suche nach einem netten Restaurant. Am besten spanische Küche, irgendwie authentisch, andererseits aber keine Bar mit Plastikstühlen an winzigen Tischen, und wenn noch niemand drinsitzt, ist es irgendwie auch kein gutes Zeichen, wenn es rappelvoll ist, ist es natürlich auch nicht gut, denn das können ja nur Touristen sein, und draußen auf einer Terrasse wollen wir auch nicht sitzen, dazu ist es uns zu kalt.

geht mir auch in jedem Urlaub ganz genau so, und wenn jedes zweite Haus eine Kneipe ist!

(Hmmm, jeder Satz mit "!", aber na gut, lasse ich es stehen...)
Titel: Re: Andalusischer Frühling - Eine Rundreise im März 2015
Beitrag von: Paula am 30. März 2015, 06:39:31
Also mich bringt kein Elefant zu Fuß über die Alpen! ;D

Nach Andalusien Folge ich euch aber gerne  :)
Das Problem mit dem TSA Schloß an meinem Koffer habe ich so gelöst dass ich es gar nicht benutze, mir würde die Kombination bestimmt entfallen. Codes die ich nicht ständig brauche kann ich mir nicht merken und so oft verreise ich nicht. Außerdem ist in meinem Koffer nix so teures dass ich die Notwendigkeit eines Schlosses sehe, ich packe alle Wertsachen ins Handgepäck.
Titel: Re: Andalusischer Frühling - Eine Rundreise im März 2015
Beitrag von: Flicka am 30. März 2015, 20:12:14
Andrea, mir ist gerade aufgefallen, dass ich dich gestern abend gar nicht richtig "an Bord" begrüßt habe.

Das hole ich hiermit nach: Willkommen an Bord! Schön, dass du uns auf der Reise begleitest.

Birgit, Paula, auch an euch ein herzliches Willkommen! Ich freue mich, dass ihr dabei seid.

Ohne dass Elsa es während der Reise gemerkt hat, habe ich eine Kühlbox im Kofferraum installiert und mit kalten Cervezas und leckerem frisch gepresstem Orangensaft gefüllt. Bedient euch und sichert euch euren Platz auf der Rückbank, bevor wir morgen nach Granada starten!  :)

Titel: Re: Andalusischer Frühling - Eine Rundreise im März 2015
Beitrag von: Andrea am 30. März 2015, 20:40:20
Andrea, mir ist gerade aufgefallen, dass ich dich gestern abend gar nicht richtig "an Bord" begrüßt habe.

Das hole ich hiermit nach: Willkommen an Bord! Schön, dass du uns auf der Reise begleitest.


Ach, das macht nichts. Ich fühlte mich eingeladen und bin zugestiegen - frech wie ich bin  ;) Dafür stifte ich für die Kühlbox noch Cola Light (ich kann ja nicht nur Bier trinken) und frisches schon mundgerecht zubereitetes Obst...
Titel: Re: Andalusischer Frühling - Eine Rundreise im März 2015
Beitrag von: Birgit am 31. März 2015, 04:30:13
Oh ja, der frisch gepresste Orangensaft ist legendär!
Titel: Re: Andalusischer Frühling - Eine Rundreise im März 2015
Beitrag von: serendipity am 31. März 2015, 09:10:02
Ich reise auch sehr gerne mit, denn Andalusien steht auf meiner Reiseliste ebenfalls ziemlich weit oben und Nerja gefällt mir schon einmal ausgesprochen gut - vor allem aber auch der blaue Himmel und die Sonne. Ich sehne mich so nach bissl Wärme und befürchte die Ostereier müssen wir im Schnee suchen  ::)
Titel: Re: Andalusischer Frühling - Eine Rundreise im März 2015
Beitrag von: Birgit am 31. März 2015, 16:59:56
Gabi, ab nach Andalusien, und zwar genau zu der Jahreszeit! Ist einfach soooooo schön!
Titel: Re: Andalusischer Frühling - Eine Rundreise im März 2015
Beitrag von: Flicka am 31. März 2015, 17:39:19
Hallo Gabi, willkommen an Bord! Birgit hat recht, für Sonne im März ist Andalusien bestens geeignet, auch wenn wir die letzten Tage des Urlaubs dann leider doch Regen hatten. Aber bis dahin hatten wir schon ordentlich Sonne getankt.

Ich habe inzwischen den Seat in eine Stretch-Limousine umbauen lassen, wir passen also alle hinein, auch wenns in den Parkhäusern jetzt noch enger werden wird.


Andrea, danke, dass du Cola light eingeladen hast! Wie konnte ich die nur vergessen, ich bin ja selber süchtig danach.  ;)

Ich lade jetzt die Bilder hoch, und nachher starten wir nach Granada.
Titel: Re: Andalusischer Frühling - Eine Rundreise im März 2015
Beitrag von: Flicka am 31. März 2015, 18:03:47
Sonntag, 8. März 2015: Nerja – Granada


Heute nacht habe ich mich geärgert, weil ich die Skiunterwäsche zu Hause gelassen hatte. Im Zimmer war es kalt, und trotz zweifach über mich gefalteter Überdecke habe ich unter dem dünnen Leintuch gefroren. Die schlaue Elsa hatte die Skiunterwäsche natürlich mitgenommen und heute nacht auch angezogen, wie sie mir beim reichhaltigen Frühstück erzählt. Ich bin etwas neidisch und schwöre mir: Ab jetzt fahre ich nie mehr ohne meine Skiunterwäsche in Urlaub!

Das Hotel bietet beim Frühstück eine ordentliche Auswahl und rundet damit das positive Bild ab, das wir schon gestern gewonnen haben. Um 10 Uhr löhnen wir die geforderten 22,50 Euro in der Tiefgarage und fahren los nach Granada. Unterwegs scheint das Navigationsgerät zu beschließen, uns nicht nur Autobahn fahren zu lassen und lotst uns für ein paar Kilometer auf die kurvige Küstenstraße. Die ist aber echt schön, und zum Schluss führt uns das Navi auch wieder brav auf die Autobahn nach Granada. Dort lotsen das Navi und ich Elsa mit gemeinsamer Kraftanstrengung durch ein paar größere und kleinere Straßen bis zur Calle Cedran neben unserer heutigen Unterkunft, den Suites Gran Via in der Gran Via Colon. Elsa bugsiert den Seat auf einen halbwegs annehmbaren Warteplatz in der engen Straße, ich schreite die hochherrschaftliche Treppe zum Eingang hinauf. Netterweise ist unsere Suite gerade fertig geworden und der kleine Parkplatz des Hotels grenzt an die Seitenstraße, so dass wir das Auto durch das Tor fahren und gleich unsere Zimmer beziehen können. Zwei Schlafzimmer, ein Bad, ein Wohnzimmer mit Küchenecke, dazu ein schöner kleiner Innenhof unten im Hotel, wir sind begeistert - und deshalb gibt’s hier auch Fotos der Unterkunft:

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Hier in Granada wollen wir natürlich die Alhambra besuchen, aber erst morgen. Heute versuche ich, am Geldautomaten der Caixa-Bank die reservierten Tickets auszudrucken, aber das funktioniert nicht, der Automat will mir neue Tickets verkaufen, dabei haben wir doch schon welche. Der Reiseführer empfiehlt aber ohnehin, die Tickets in der Filiale der Buchhandlung der Alhambra in der Nähe der Plaza Nueva auszudrucken, und als wir dort ankommen, muss ich nur die Kreditkarte in den Automaten schieben und bekomme die Tickets ohne weitere Probleme ausgedruckt. Sehr schön, damit ist der einzige Pflichttermin des heutigen Tages schon erfüllt.

In der Nähe der Plaza Nueva hören wir dann Trommeln, und als wir nachschauen, sehen wir einige Trommlerinnen und viele Demonstrantinnen mit Schildern und Transparenten. Ach ja richtig, heute ist der 8. März, der Internationale Frauentag.

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Von hier aus laufen wir an der Capilla Real und der Kathedrale vorbei durch die Straßen der Altstadt.

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Hinter der Kathedrale kommen wir zu einem kleinen Platz und beschließen, hier ein paar Tapas zu essen. Das ganze endet in einem ziemlich reichhaltigen Mittagessen, denn Elsas Tortilla und der „Beilagensalat“ werden jeweils auf großen Tellern serviert, wir bekommen als zusätzliche Tapas Brötchen mit einer scharfen Tunfischcreme, und weil der Keller mein Chorizo-Sandwich zuerst vergisst, stellt er mir zur Überbrückung noch zwei Stück Pizza hin. Die Sonne scheint, angeblich sind es 27 Grad, ein paar Meter weiter spielt ein Straßenmusiker Saxophon, und die Cervezas tun ihr übriges, um die Stimmung zu heben.

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Gut gelaunt gehen wir schließlich zur Capilla Real, der Königlichen Kapelle neben der Kathedrale und bestaunen die Grabmäler von Ferdinand und Isabella und ihrer Tochter, Johanna der Wahnsinnigen, und deren Ehemann Philipp dem Schönen. Über den eigentlichen Särgen sind reich verzierte Sarkophage zu sehen, die die Königspaare zeigen. Fotos sind im Inneren leider nicht erlaubt, schade. Unsere Reiseführer wissen über die Protagonisten einiges zur berichten: So soll Isabellas Kopf tiefer im Kissen liegen, weil sie mehr Grips hatte als Ferdinand. Und Johanna soll sich noch im Tode enttäuscht von ihrem Ehemann abwenden. Dagegen liest man auf Wikipedia, sie habe ihn so verzweifelt geliebt, dass sie nach seinem Tod seinen Sarg mehrfach öffnen ließ, um sich zu vergewissern, dass er nur schlafe. Offenbar stand sie aber zwischen ihrem Vater und der Macht, so dass Gerüchte über kleinere psychische Auffälligkeiten vermutlich ganz gelegen kamen, um sie elegant in ein Kloster verfrachten zu können.

Es gibt in der Capilla Real noch verschiedenes zu sehen, bestickte Mäntel, Zepter, Kronen, Schwerter und Gemälde, aber leider scheinen die kalten Mauern sich vorgenommen zu haben, den Besuchern jeden Funken Wärme aus dem Körper zu ziehen, so dass ich mich bald wieder nach oben in die Sonne flüchte.

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Nach der kalten Kapelle haben wir keine Lust, noch eine Stunde auf die Öffnung der Kathedrale zu warten und schlendern über den Plaza Nueva zuerst am Flüsschen Darro entlang und dann hinauf auf den Albayzin, das ehemalige arabische Viertel.

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Enge Straßen, kleine Höfe, ab und zu stehen Orangenbäume vor den Häusern. Weiter oben bietet sich schon ein erster Blick auf die Alhambra, aber am Mirador de San Nicolas vor einer kleinen Kirche öffnet sich der Blick auf den gegenüberliegenden Hügel mit der Alhambra und die schneebedeckten Gipfel der Sierra Nevada.

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Weil wir vom Hinaufspazieren schon wieder Durst haben, setzen wir uns an einem Café auf die  Terrasse mit Blick auf die Alhambra, trinken Kaffee und kalte, diesmal nichtalkoholische Getränke und lassen den Blick auf uns wirken. Hier könnten wir ewig sitzen bleiben und tun es zumindest auch bis viertel vor sechs. Dann schauen wir zuerst in die kleine Kirche San Nicolas und dürfen für 2 Euro pro Nase auch noch hinauf auf den Glockenturm steigen, von dem sich auch schöne Blicke auf die Stadt und auf die darüberliegenden Hügel ergeben. Und natürlich sieht man auch von hier aus die Alhambra.

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Schließlich lassen wir uns auf der Mauer des Garten des angrenzenden Moschee nieder und schauen zu, wie die untergehende Sonne die Alhambra, die Wolken und die Sierra Nevada langsam in rötliches Licht taucht. Als der Garten der Moschee um sieben Uhr schließt, ziehen wir wieder zum Mirador um. Die Alhambra wird angestrahlt, über ihr hängen die roten Wolken, es ist schon fast zu schön um war zu sein.

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Erst als es schließlich immer dunkler und kälter wird, verabschieden wir uns schweren Herzens und spazieren durch die Gassen vorbei an orientalisch anmutenden Läden wieder hinunter Richtung Innenstadt.

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In einer kleinen Basar-Straße setzen wir uns in eine Bodega (oder wie immer man ein marokkanisches Café nennt), trinken zur Abwechslung mal wieder Bier und Wein und teilen uns Käse und Schinken, während draußen plötzlich ein Apfelschimmel mit zwei jungen Reitern auf dem Rücken die Gasse hinabschreitet. Hm, gut dass wir das Pferd schon vor dem zweiten Glas Alkohol gesehen haben, sonst wären wir wohl nicht sicher gewesen, ob wir es uns nicht doch bloß eingebildet hätten. Als wir schließlich müde, satt und leicht frierend zum Hotel zurückkommen, sind wir uns einig: Das war ein sehr schöner Tag. Und morgen wartet die Alhambra auf uns.


Gute Nacht!
Titel: Re: Andalusischer Frühling - Eine Rundreise im März 2015
Beitrag von: Birgit am 31. März 2015, 18:27:29
Ich kann das soooo gut nachvollziehen! Die kalten Nächte, die herrlich klaren, sonnigen Tage, der tolle Blick auf die Alhambra von dem Punkt aus und die Stimmung dabei - und das Steigen der Stimmung bei Vino tinto und cerveza...
Titel: Re: Andalusischer Frühling - Eine Rundreise im März 2015
Beitrag von: Flicka am 31. März 2015, 21:46:35
Freut mich, wenn ich alte Urlaubserinnerungen wecke. Aber mit Vino tinto habe ich es nicht so, da muss es halt als Ausgleich etwas mehr Cerveza sein.  :)

In Granada haben wir uns wirklich bewusst mehr Zeit gelassen und sind alles etwas entspannter angegangen. Diese ersten Urlaubstage waren für mich wie ein Atemholen nach dem Winter, und die Grippe hatte mich in den letzten Wochen vor der Reise auch noch etwas mitgenommen. Da freut man sich als alte Frau ja doch, wenn die Sonne die morschen Knochen ein wenig wärmt.  ;)
Titel: Re: Andalusischer Frühling - Eine Rundreise im März 2015
Beitrag von: Paula am 31. März 2015, 23:32:37
An den schönen Blick vom Mirador aus erinnere ich mich auch noch und an die vielen Katzen in den Fenstern und Gärten auf dem Weg nach oben.
Aber bei uns war es ziemlich heiß, Skiunterwäsche habe ich bestimmt nicht vermißt. Waren die Nächte so kalt oder lief da die Klimaanlage?
Titel: Re: Andalusischer Frühling - Eine Rundreise im März 2015
Beitrag von: Andrea am 31. März 2015, 23:40:05
Nachdem ich wegen defekter Klimaanlage mir in den USA eine Erkältung zugezogen habe (ich habe saumäßig gefroren die Nacht), kommt bei mir der Schlafsack jetzt immer mit. Diese dünnen Laken sind eh nichts für mich. Alternativ habe ich auch noch eine dünne Fleecedecke, aber die ist ein wenig zu klein (entweder kalte Schulter oder kalte Füße  ;) )

Auf jeden Fall schließe ich mich an und sage: Der Tag war toll!
Titel: Re: Andalusischer Frühling - Eine Rundreise im März 2015
Beitrag von: Flicka am 01. April 2015, 19:03:17
Die Klimaanlage lief nicht, zumindest nicht im ersten Hotel. Da war es abends einfach kalt im Zimmer. Wir sind auch meistens abends etwas fröstelnd draußen herumgelaufen, die Temperaturunterschiede zwischen Mittagssonne und Abend waren schon groß. Ich weiß auch gar nicht mehr, ob man im ersten Hotel die Heizung hätte anschalten können.

Vor dem Urlaub war meine Einstellung: Nach Spanien nehme ich keine Skiunterwäsche mit. Hinterher ist man immer schlauer.  ;)

Ein Schlafsack ist natürlich auch keine schlechte Idee, sozusagen das eigene Bett im Gepäck. ;) Aber nimmt der nicht viel Platz im Koffer weg? Vom Gewicht mal abgesehen...

Titel: Re: Andalusischer Frühling - Eine Rundreise im März 2015
Beitrag von: Andrea am 01. April 2015, 22:17:57
Also meine USA-Koffer hatten immer unter 20kg - trotz Schlafsack und 2011 noch Campingzeug. Allerdings waschen wir im Urlaub auch. Da müssen 6 T-Shirts reichen für 3 Wochen.
Titel: Re: Andalusischer Frühling - Eine Rundreise im März 2015
Beitrag von: serendipity am 02. April 2015, 07:10:21
 :beifall: Hach, das sieht nach Urlaub aus und hört sich nach Urlaub an - ok, bis auf die Skiunterwäsche.

Ganz tolle Eindrücke und ich denke, ich werde es vielleicht im nächsten Jahr in den Osterferien mal probieren  8)
Titel: Re: Andalusischer Frühling - Eine Rundreise im März 2015
Beitrag von: Flicka am 03. April 2015, 08:45:37
Gabi, wenn du über einen Besuch in den Osterferien nachdenkst, dann mache dich vorher wegen der Semana Santa, der Karwoche, schlau. Da finden überall Prozessionen statt, und ich kann mir vorstellen, dass das zwar sehr reizvoll ist, dass es dann aber auch gerappelt voll (und teuer) ist.


Ich lade gerade noch die Bilder für den heutigen Reisetag hoch, und dann besuchen wir die Alhambra.  :)
Titel: Re: Andalusischer Frühling - Eine Rundreise im März 2015
Beitrag von: Flicka am 03. April 2015, 09:39:50
Montag, 9. März 2015: Granada


Heute nacht war es in unseren Zimmern angenehm temperiert, so dass Skiunterwäsche und Wolldecken nicht gebraucht wurden. Gegen viertel vor neun marschieren wir los, kaufen uns unterwegs noch Snacks für eine kurze Mittagsrast und nehmen dann an der Plaza Nueva den Fußweg hinauf zur Alhambra. Vorbei führt der Weg an einer Statue von Washington Irving, dessen Erzählungen von der Alhambra Elsa als Reiselektüre dabei hat. Heute morgen ist es noch kühl, aber die Sonne scheint schon vom wolkenlosen Himmel.

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Von hier aus sind es nur noch ein paar Meter, dann betreten wir die Alhambra sozusagen durch den Hintergang, nämlich durch die Puerta de la Justicia, wo früher Gerichtsverhandlungen abgehalten wurden. Hier gibt es keine Ticketkontrolle, unsere Tickets müssen wir innerhalb der Alhambra nur an den Bereichen vorzeigen, wo man Eintritt zahlen muss. Dafür gibt es hier auch keine Information und keine Ticketschalter. Will man sich nicht nur das allgemein zugängliche Gelände der Alhambra anschauen, sondern z.B. auch in die Nasridenpaläste, kann man den Eingang also nur nehmen, wenn man seine Reservierung schon in ein Ticket umgewandelt hat und es nicht noch am Eingang abholen muss.

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Auf dem Gelände der Alhambra haben offenbar mehrere Katzenkolonien das Terrain unter sich verteilt. Die Katzen räkeln sich noch verschlafen in der Morgensonne.

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Wir sind unternehmungslustiger und machen uns erst mal auf den Weg zur Alcazaba, der Festung, die als ältester Teil der Alhambra errichtet wurde. Zwischendurch kann Elsa an einem Stand vor dem Palast Karls des V. noch einen Audioguide ausleihen, womit sich die Frage löst, wie man an einen Audioguide kommt, wenn man nicht den Haupteingang benutzt.

Die Mauern des Alcazaba leuchten in der Sonne, auf dem Turm flattern die Fahnen, und hübsche Ausblicke auf die Stadt gibt es auch. Der Kern der Festung stammt schon aus dem 13. Jahrhundert, und von den roten Festungsmauern soll die Alhambra, die Rote, ihren Namen erhalten haben. Vom Festungsturm wurden früher die Glocken geläutet, die den Leuten unten mitteilten, dass es jetzt Zeit war, die Felder zu bewässern.

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Wir schlendern durch die Festung und den angeschlossenen kleinen Garten und schauen anschließend noch kurz in den Palast Karls des V.

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Dann ist es auch schon zwanzig nach zehn, und wir stellen uns in die Schlange am Nasridenpalast. Zum Glück ist hier heute morgen alles ziemlich entspannt. Angesichts der Tatsache, dass die Alhambra zu den meistbesuchten Touristenzielen Europas zählen soll, habe ich insgesamt mit viel mehr Andrang gerechent. Um halb elf dürfen die Wartenden zum Eingang des Nasridenpalastes vorrücken, und ein paar Minuten später sind wir schon im Mexuar, dem ehemaligen Gerichts- und Empfangssaal.

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Der Reiseführer berichtet, die Wandornamente in den Nasridenpalästen seien nicht für die Ewigkeit gemacht, sondern bestünden nur aus Holz und Gips und seien früher alle buntbemalt gewesen. Spinnweben Gottes habe man die filigranen arabischen Schriftzüge genannt. Einen Sinn für Verwirrspiele hatten die maurischen Erbauer auch: Im angrenzenden Patio gibt es zwei Tore, und die damaligen Besucher wussten nicht, aus welchem Tor der Sultan erscheinen würde.

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Der Sultan erschien durch das linke Tor, und wir gehen in Gegenrichtung hindurch und in den Myrtenhof. Von den Längsseiten gingen früher die Frauengemächer ab, an der Stirnseite lag der Thronsaal des Sultans.

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Schließlich kommen wir zum vielgerühmten Löwenhof und den ihn umgebenden Räumen. Leider wollen nicht nur wir dorthin, auch einige asiatische Reisegruppen fallen eine nach der anderen dort ein, und wie es in Asien üblich ist, will natürlich jeder einzelne vor dem Löwenbrunnen fotografiert werden. Es ist gar nicht so leicht, eine Lücke zwischen den Reisegruppen abzupassen.

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Wir lassen uns Zeit, Elsa lauscht dem Audioguide, ich schieße ein Foto nach dem anderen, aber irgendwann haben wir dann doch die letzten Kacheln bewundert und verlassen schließlich die Nasridenpaläste durch einen kleinen Garten.

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Weiter geht es durch die Gartenanlagen der Alhambra. Vorbei an Orangenbäumen und ehemaligen Wohntürmen und mit Blick auf den Generalife und die Gartenanlage spazieren wir weiter durch die Anlage.

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Als wir schließlich die Gartenanlage des Generalife betreten, ist es schon zwölf Uhr. Wir setzen uns auf einer Bank in die Sonne und machen erst einmal ein kleines Picknick, bevor wir die Gartenanlage erkunden. Mir haben es vor allem die Orangenbäume angetan, die gartenkundige Elsa hat aber auch ein Auge für die anderen Blumen und Bäume entlang des Weges. Von hier aus hat man auch wieder einen schönen Blick hinüber zur Alhambra.

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Schließlich wartet noch der Generalife mit seinen Innenhöfen auf uns, wo kleine Fontänen sprudeln.

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Die Zeit scheint zu fliegen, und bis wir den Rückweg durch die Gartenanlage und hinüber in die Alhambra geschafft haben, ist es schon fast zwei Uhr.

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Wir geben den Audioguide ab und nehmen wieder den Weg hinunter zur Plaza Nueva, wo wir uns hungrig auf eine der ersten Restaurant-Terrassen setzen, die uns über den Weg läuft. Sonderlich gut war unsere Wahl nicht, wie wir bald merken, man könnte das ganze auch fast als Touristenfalle bezeichnen, aber für ein paar Tapas und ein leckeres Cerveza der Marke „Alhambra 1925“ ist es dann doch ganz okay.

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Wir schauen noch südlich der Kathedrale auf einem Platz vorbei, essen ein Eis und stellen dann fest, dass die Kathedrale geöffnet ist. Also schauen wir mal hinein, allerdings sind wir nach so viel Pracht und Herrlichkeit in den Nasridenpalästen nicht mehr leicht zu begeistern, und eiskalt ist es in der Kirche auch noch. Die 4 Euro Eintritt hätten wir uns eigentlich sparen können. Ich entschädige mich dafür, indem ich ein paar – eigentlich verbotene – Fotos mache, aber um mich herum zückt auch jeder andere die Kamera. Also wird Santiago, der spanische Nationalheilige, als Maurentöter auf Speicherkarte gebannt.

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Gegen vier Uhr kommen wir am Hotel an, und obwohl Elsa erst noch unternehmungslustig verkündet, noch ein wenig die Stadt auf sich wirken lassen zu wollen, schließt sie sich mir dann doch an und legt ein wenig die Füße hoch.

Heute abend wollen wir uns von dem langen Spaziergang durch die Alhambra erholen und uns ein wenig verwöhnen lassen. Im "Hammam Al Andalus" haben wir ein Ritual Al-Andalus vorgebucht. Was wir davon zu erwarten haben, wissen wir noch nicht so genau, als wir unsere Sachen zusammenpacken und uns gegen halb sechs auf den Weg zum Hammam in der Nähe der Plaza Santa Ana machen.

Zum Glück ist das Hammam schon ab der Plaza ausgeschildert, denn es befindet sich in einer kleinen Gasse oberhalb des Platzes.

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Wir gehen die Treppe hinauf, bekommen jede ein Papierarmband, das uns als berechtigt für das Ritual Al Andalus ausweist, und nach kurzer Wartezeit in einem orientalisch dekorierten Zimmer dürfen wir dann hinunter in die Umkleidekabine. Hier ist erst mal leichte Verwirrung angesagt: Alles ist in ein schummriges Dämmerlicht getaucht, und ähnlich wie im Nachtzoo sehen wir erst mal so gut wie nix. Während sich links und rechts auf Tuchfühlung andere Besucherinnen umziehen, tasten wir nach einem leeren Spind, verstauen unsere Sachen und geben mühsam unsere selbst erdachten Zahlenkombinationen ein. Elsas Spind ist gleich mal kaputt, das Schloss geht nicht und sie muss die Sachen umräumen. O je, das fängt ja gut an.

Aber dann gewöhnen sich die Augen an das Dämmerlicht, und als wir schließlich den Badebereich betreten, fügt sich alles wie von selbst. Es gibt mehrere verschieden temperierte Becken, ein Dampfbad und den Massagebereich. Eine Mitarbeiterin erklärt uns, sie würde uns für die Massage abholen, und wir tauchen erst mal in das warme Becken ein, um uns zu akklimatisieren. Schön ist es hier, wie eine Alhambra in Miniaturformat, wenn man mal von dem fehlenden Löwenhof absieht.

Schon bald werden wir für unser gebuchtes Ritual Al Andalus abgeholt und in einen anderen Bereich des Hammams gebracht. Es ist herrlich entspannend, einfach nur so mit geschlossenen Augen da zu liegen, während der Körper nacheinander mit einem Peeling behandelt und dann in viel Schaum gehüllt und weiter massiert wird. Ab und zu gießt der Masseur einen Schwall heißes Wasser über mich, wunderbar. Zum Abschluss gibt es noch eine entspannende Rückenmassage, dann legen wir uns noch ein paar Minuten auf den heißen Stein und lassen die Massage nachwirken.

Völlig entspannt testen wir nacheinander die verschiedenen Becken. Mein Lieblingsbecken mit heißem Wasser ist wie ein Raum der Alhambra gestaltet, mit feinen Verzierungen an den Wänden, einer hohen wie in Holz getäfelten Decke und durchbrochenen Fenstern oben unter der Decke, durch die von außen warmes Licht hineinströmt.

Nach eineinhalb Stunden Bade- und Masssagezeit kündigt ein Gong an, dass wir den Badebereich jetzt verlassen müssen, also machen wir uns fertig und stehen schließlich um acht Uhr wieder in der schmalen Gasse vor dem Hammam. Wir sind uns einig: Dieser Besuch hat sich absolut gelohnt.

(Wer sich dafür interessiert: http://granada.hammamalandalus.com/de/ )


Eigentlich wollten wir uns vor dem Essen erst mal im Hotel aufhübschen, aber als wir eins der Restaurants finden, das uns der Hotelportier empfohlen hat, meinen wir nach dem ersten Blick hinein, dass wir in die Snackbar-Atmosphäre auch in leicht verknautschtem Shirt passen. Dann führt uns der Kellner doch in einen etwas gediegeneren Restauant-Bereich, na ja, was solls, man kennt uns hier ja nicht. Das Essen ist lecker, und ich gönne mir nochmal das Alhambra-Bier von heute Mittag.

Als wir schließlich müde im Hotel ankommen, fallen wir gleich in die Betten. Morgen werden wir Granada verlassen, ein wenig wandern und dann mal schauen, ob wir das Hotel in Cordoba anhand der Beschreibung auf der Hotelseite finden.

Gute Nacht!
Titel: Re: Andalusischer Frühling - Eine Rundreise im März 2015
Beitrag von: Lidschlag am 03. April 2015, 09:46:45
Ein Schlafsack ist natürlich auch keine schlechte Idee, sozusagen das eigene Bett im Gepäck. ;) Aber nimmt der nicht viel Platz im Koffer weg? Vom Gewicht mal abgesehen...

Hallo Flicka
Für Andalusien würdest du vermutlich keinen Winterschlafsack brauchen.
Ein Sommerschlafsack tut es da auch.
Mein Sommerschlafsack ist 1 kg schwer und hat ein Packmaß von 37 cm Länge und 17 cm Höhe und Breite.
Gekostet hat das Teil als Sonderangabot 20 Euro.
Er hat sich trotz des niedrigen Preises als Qualitätsinvestition erwiesen, denn ich benutze ihn schon seit fünf Jahren, ohne dass Probleme mit dem Reißverschluß oder dem Material auftreten wäre. Er läßt sich auch gut bei 30 Grad in der Maschine waschen.
Mit Skiunterwäsche und Sommerschlafsack wärst du wahrscheinlich für andalusischen Winternächte im Hotel gut gerüstet.

Die Erwähnung des Apfelschimmels in deinem Reisebericht ruft übrigens bei mir alte Erinnerungen wach:
Es ist schon lange her, aber ich war auch schon in Andalusien, ohne jedoch die Alhambra gesehen zu haben.
Es war ein einwöchiger Wanderritt auf Andaluiser durch die weißen Dörfer.
Titel: Re: Andalusischer Frühling - Eine Rundreise im März 2015
Beitrag von: Flicka am 03. April 2015, 09:48:49

Ein Sommerschlafsack tut es da auch.
Mein Sommerschlafsack ist 1 kg schwer und hat ein Packmaß von 37 cm Länge und 17 cm Höhe und Breite.


Es könnte sogar sein, dass ich so ein Teil irgendwo im Keller liegen habe. Dort, wo jetzt auch das Reisebügeleisen liegt.   ;)



Die Erwähnung des Apfelschimmels in deinem Reisebericht ruft übriegsn bei mir alte Erinnerungen wach:
Es ist schon lange her, aber ich war auch schon in Andalusien, ohne jedoch die Alhambra gesehen zu haben.
Es war ein einwöchiger Wanderritt auf Andaluiser durch die weißen Dörfer.


Oh, ein Wanderritt durch Andalusien, das klingt auch klasse! Leider habe ich das Reiten schon vor längerer Zeit aufgegeben, so dass ich für einen Wanderritt erst mal wieder richtig trainieren müsste. Aber die Vorstellung ist schon toll.

Aber ich kann schon mal verraten, dass es im Reisebericht noch Pferde zu sehen geben wird.

Titel: Re: Andalusischer Frühling - Eine Rundreise im März 2015
Beitrag von: Paula am 03. April 2015, 10:23:23
Oh ja da werden Erinnerungen wach  :) der Löwenhof war bei unserem Besuch eingerüstet, schön ihn jetzt auf deinen Fotos im Originalzustand zu sehen. Und wie schön sich alles im Wasser spiegelt, toll! Mich Haben damals besonders die bunten Kacheln fasziniert, ich glaube ich habe alle verschiedenen Muster fotografiert.
Und so ein Badebesuch ist natürlich der krönende Abschluss, besonders wenn es noch nicht so warm ist. Ich glaube wir hatten damals ein Hotel mit Pool, wir waren ja im Frühsommer unterwegs.
Titel: Re: Andalusischer Frühling - Eine Rundreise im März 2015
Beitrag von: Birgit am 03. April 2015, 15:14:18
Na, da passte ja die orientalische Alhambra zum orientalischen Hamam ganz wunderbar. Nur das mit dem Bier ist nicht so ganz stilecht ;)

Und Elsa scheint ja kein gutes Verhältnis zu Schlössern zu haben - ich hoffe, sie arbeitet nicht auch noch im Knast?
Titel: Re: Andalusischer Frühling - Eine Rundreise im März 2015
Beitrag von: Andrea am 03. April 2015, 15:46:34
Ich bin immer wieder begeistert von den Ornamenten und Schnitzereien (oder besser Steinmeißelarbeiten?). Aber auch der Garten ist sehr schön!
Titel: Re: Andalusischer Frühling - Eine Rundreise im März 2015
Beitrag von: Birgit am 03. April 2015, 16:00:34
Schnitzereien oder Steinmeißelarbeiten? Nernnen wir es doch einfach Schmeißeleien, das umfasst beides :)
Titel: Re: Andalusischer Frühling - Eine Rundreise im März 2015
Beitrag von: Andrea am 03. April 2015, 16:11:50
 :lach: :lach: :lach:

Birgit, der ist gut! Beim Schreiben aber aufpassen und auch beim Lesen, wo ich eben erst das "m" überlesen habe  :floet:
Titel: Re: Andalusischer Frühling - Eine Rundreise im März 2015
Beitrag von: Flicka am 03. April 2015, 16:45:02
O je, beim ersten Draufschauen habe ich mich eben auch gefragt, an welchem Punkt die Diskussion hier auf ein so tiefes Niveau gesunken ist, aber dann habe auch ich das entscheidende "m" erspäht.  ;)

Ich war ja vor einigen Jahren schon in Indien, am Taj Mahal und in Rajasthan, und ich fühlte mich in der Alhambra durchaus dorthin zurückversetzt. Genau wie in Indien gab es unglaublich viele Details zu sehen. Ich glaube, der Löwenhof ist erst in den letzten Jahren fertiggestellt werden und der Boden wieder neu mit Marmorplatten ausgelegt worden. Auf den Fotos in meinem Reiseführer war jedenfalls noch Kies oder etwas ähnliches zu sehen.

Vom Hammam-Besuch waren wir beide begeistert. Am besten fand ich allerdings das heiße Wasser, das man ab und zu schwallartig übergeschüttet bekommen hat. Wir hatten übrigens Glück, oder vielleicht lag es auch daran, dass wir nicht nur eine normale Massage gebucht haben, sondern das "Ritual Al-Andalus", jedenfalls waren wir im hintersten Teil des Massagebereichs in zwei etwas abgetrennten Nischen. Andere Besucher lagen da im vorderen Bereich irgendwie schlechter auf ihren Liegen, mit dem Kopf halb im Gang.

Elsa musste nach dem Besuch im Hammam übrigens nicht in nassen Badesachen im Restaurant einkehren, sondern konnte ihre Sachen wieder aus dem Spind befreien. Dafür hatte ich eine Schrecksekunde, weil ich zuerst dachte, ich hätte meinen Geldbeutel in meinem Spind liegen lassen. Kennt ihr das, wenn man panisch anfängt, alles aus dem Rucksack zu räumen und wie schön dann die Erleichterung ist, wenn man merkt, dass der Geldbeutel doch bloß in einem anderen Rucksackfach war?
Titel: Re: Andalusischer Frühling - Eine Rundreise im März 2015
Beitrag von: Birgit am 03. April 2015, 17:45:57
Erzähl mir nix - solche: "Hilfe, wo ist mein Schlüssel / mein Geld / mein Pass / mein Handy - Aktionen" liebe ich auch heiß und innig!

Und ja, als wir damals in der Alhambra waren, sah alles schon wieder ganz nett aus, war aber noch nicht fertig. Wann war das noch? Ich glaube, Anfang 2012.
Titel: Re: Andalusischer Frühling - Eine Rundreise im März 2015
Beitrag von: serendipity am 04. April 2015, 12:52:29
Gabi, wenn du über einen Besuch in den Osterferien nachdenkst, dann mache dich vorher wegen der Semana Santa, der Karwoche, schlau. Da finden überall Prozessionen statt, und ich kann mir vorstellen, dass das zwar sehr reizvoll ist, dass es dann aber auch gerappelt voll (und teuer) ist.

Viele Möglichkeiten bieten sich mir ja nicht: Oster- oder Herbstferien, in Hessen gibt es leider keine Ski- oder Pfingstferien, dafür aber drei Wochen Weihnachtsferien  >:(, naja vielleicht kann man die auch mal irgendwann brauchen.

Wunderschön die Alhambra und die Schmeißeleien finde ich auch immer wieder sehr beeindruckend, ich habe in Marokko auch unzählige Bilder davon gemacht. Auch euer Hammam-Besuch hört sich gut an - eure Mischung aus Sightseeing und Entspannung könnte mir durchaus auch gefallen.
Titel: Re: Andalusischer Frühling - Eine Rundreise im März 2015
Beitrag von: Susan am 04. April 2015, 15:56:05
Hallo,

nach all dem Schnee, stürmischen Böen und so weiter der letzten Tage kommt mir ein Ausflug nach Andalusien gerade recht  ;D
den Besuch im Hamam könnten meine Knochen erst recht gut gebrauchen  ::)

Der Anfang der Tour gefällt mir schon mal sehr
Titel: Re: Andalusischer Frühling - Eine Rundreise im März 2015
Beitrag von: Flicka am 05. April 2015, 08:33:25
Gabi, vielleicht schaust du einfach mal in den Sommermonaten für die nächsten Osterferien nach Hotels usw. in Andalusien. Dann kannst du ja sehen, ob die Preise sich im akzeptablen Rahmen bewegen. Mir ging es letztes Jahr bei der Planung der Japan-Rundreise beispielsweise so, dass ich mein Hotelzimmer für Kyoto schon früh gebucht habe und dort auch relativ günstig untergekommen bin, trotz Kirschblütenzeit. Da war es für mich dann nicht relevant, dass Kyoto später angeblich fast ausgebucht war. Und der Andrang in den Tempeln war halt groß, aber dafür gab es ja auch besonders Schönes zu sehen.

Ich würde allerdings bei der Planung der Andalusienreise darauf achten, dass die Unterkunft über eigene Parkplätze verfügt und man fußläufig die Städte erkunden kann. Wir haben in einigen Städten gesehen, dass man schon drei Wochen vorher angefangen hat, riesige Tribünen für die Prozessionen aufzubauen. Da sollte man sich wohl nicht nicht um die wenigen Parkplätze mit anderen Menschen streiten müssen.

Aber ich bin aufgrund des einen Besuchs sicher keine Andalusienexpertin.



Susan, willkommen an Bord! Ich habe die Kühlbox eben aufgefüllt, wir werden am heutigen Tag auch zwischendurch eine kleine Stärkung brauchen.


Schnürt schon mal eure Wanderschuhe, ich hole noch Elsa und das Auto in Granada ab, und dann geht es los!  :)
Titel: Re: Andalusischer Frühling - Eine Rundreise im März 2015
Beitrag von: Flicka am 05. April 2015, 08:59:07
Dienstag, 10. März 2015: Granada – Torcal de Antequera – Cordoba


Wir lassen den Tag ruhig angehen und gehen erst einmal in der Nähe des Hotels frühstücken. Ein Frühstückslokal, an dem wir zuerst vorbeikommen, öffnet um 9 Uhr gerade erst die Türen, wir gehen weiter und finden ein nettes Café. Um uns herum sitzen Spanier, die offenbar auf dem Weg zur Arbeit hier eingekehrt sind. Kaffee, Orangensaft und ein Sandwich, dann holen wir uns vorne an der Theke noch Sandwichs mit Schinken als Wegzehrung für die Wanderung, die wir heute eingeplant haben. Gegen viertel nach zehn rangiert Elsa vorsichtig das Auto aus dem kleinen Innenhof des Hotels und wir machen uns auf den Weg zum Torcal de Antequera, einem Gebiet mit bizarren Kalksteinfelsen.

Im Navigationsgerät war der Naturpark nicht zu finden. Zum Glück habe ich eine Beschreibung dabei, aus der sich eine Anfahrtsbeschreibung samt der Nummer einer nahegelegenen Straße ergibt, und die finde ich nach einigem Suchen auch im Navi. Aus Granada hinaus zu navigieren ist einfacher als hinein: Wir biegen nach rechts auf die Hauptstraße ab und fahren immer geradeaus, bis wir schließlich zur Autobahn kommen. Unterwegs sehen wir überall am Horizont rötlich-gelben Dunst. Ob es hier wohl schon länger nicht mehr geregnet hat? Uns kommt es jedenfalls inzwischen schon so vor, als könnte hier immer nur die Sonne scheinen. Auch heute morgen bietet Andalusien uns wieder wolkenlosen Himmel, und wir genießen die Ausblicke, als wir schließlich von der Autobahn abbiegen und durch bergiges Gebiet fahren. Links und rechts sehen wir ab und zu kleine Weiden mit Schafen an den Hängen, dann fahren wir die Straße hinauf Richtung El Torcal. Zum Glück ist das Besucherzentrum gut ausgeschildert, was uns allerdings nicht daran hindert, erst mal forsch an der scharfen Abzweigung vorbeizufahren. Auf dem Weg dorthin müssen wir noch kurz warten, dann kommt uns eine Schafherde auf der Straße entgegen.

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Am Besucherzentrum kaufen wir eine Karte und machen uns auf den Weg. Wir wollen die gelbe Route durch das Felsengewirr nehmen, etwa 2,5 km lang, die Beschreibung veranschlagt dafür 2 Stunden. Unterwegs werden wir von Leuten mit Flipflops überholt, während wir uns in Wanderschuhen über die ab und zu zu überwindenden felsigen Passagen tasten. Dafür taucht vor uns auf dem Weg immer wieder ein älteres Pärchen auf. Beide stützen sich auf Stöcke. Dass sie den Weg hier schaffen, nötigt mir doch einigen Respekt ab.

Die Felsformationen sind grandios. Immer wieder öffnen sich Ausblicke in kleine Talkessel, ringsherum recken sich bizarre Figuren in den blauen Himmel, manche kahl, manche von Kletterpflanzen oder Bäumen bewachsen.

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Nach etwa einer Stunde legen wir ein kurzes Picknick ein und genießen dabei diesen Ausblick.

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Auf dem Rückweg sind noch ein paar enge Stellen zu überwinden, aber natürlich gibt es auch weiterhin Felsen, Felsen, Felsen....

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Nach gut 2 Stunden und 20 Minuten kommen wir schließlich wieder am Besucherzentrum an, gönnen uns auf der Terrasse etwas zu trinken und schauen zum Abschluss noch von dem nahen Aussichtspunkt hinunter in die weite Ebene.

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Dann geht die Fahrt weiter: Cordoba erwartet uns. Ich rufe zwischendurch noch in der Unterkunft an, um unsere Ankunftszeit mitzuteilen. Elsa fährt, und ich bin froh darüber, denn ich merke, wie ich nach der Wanderung immer müder werde. Als wir Cordoba erreichen, ist dann aber volle Konzentration angesagt: Wir haben uns in einem Apartment-Hotel in der Altstadt eingemietet, und offenbar gibt es nur exakt eine einzige Möglichkeit, um das Gewirr der Straßen dorthin zu finden. Den Plan, den die Unterkunft uns gemailt hat auf den Knien, das Navigationsgerät programmiert, wagen wir den ersten Versuch, biegen aber offenbar eine Straße zu früh von der Hauptstraße ab. Nach einigem Fahren durch enge Gassen erreichen wir aber wieder genau die Straße, in die wir abgebogen sind, biegen wieder auf die Hauptstraße ab und wagen den nächsten Versuch. Diesmal finden wir die Unterkunft, auch wenn es ein merkwürdiges Gefühl ist, durch Straßen zu fahren, die wir als Fußgängerzonen empfinden. Vor der Unterkunft wartet dann schon die Mitarbeiterin und öffnet für uns das Tor zur Tiefgarage. Auch dort ist es eng. An den Wänden sieht man, wo Autos den Kampf gegen Mauern verloren haben. Unser Stellplatz ist im 2. Parkdeck, und Elsa manövriert das Auto bravourös in die schmale Lücke. Zwischendurch geht dann noch das Licht im Parkhaus aus, wahrscheinlich brauchen wir zu lange. Wir stehen fast im Dunkeln und haben als einzige Lichtquelle die kleine Lampe im gerade geöffneten Kofferraum. Also schaltet Elsa die Scheinwerfer wieder an, ich finde die Tür zum Aufzug, und dort schaltet sich auch das Licht für das Parkdeck wieder an. Wir schaffen unsere Sachen nach oben in das Büro, checken ein und beziehen unsere Unterkunft. Puh, geschafft. Ich fühle mich fix und fertig, aber jetzt sind wir ja da.

Nach einer kurzen Besichtigung unserer kleinen Suite mit Dachterrasse machen wir uns erst einmal auf den Weg zur nahe gelegenen Plaza Tendillas, wo wir erleichtert an einen Tisch sinken und uns erst einmal Cerveza und Tapas bestellen. Die Tapas werden uns ohne Teller, nur auf einem Papier serviert, ähnlich wie man es an der Wursttheke bekommt. Na ja, die Gambas und der Schinken schmecken auch so wirklich gut, aber ich bin doch verblüfft über diese besonderes Form der Sparsamkeit. Ein Touristenlokal ist das hier nicht, vielleicht ist es in Spanien also üblich, die Snacks auf Papier zu servieren?

Nach Sonnenuntergang machen wir uns dann frisch geduscht auf den Weg durch die Altstadt, kommen an Tapasbars und Restaurants vorbei und erreichen schließlich die Mezquita, oder wie Elsa inzwischen sagt, die Moskito-Kathedrale. An einer Seite stehen einige Leute und erklären uns nach einem fragenden Blick, dass man heute abends eine Stunde lang die Mezquita im Rahmen einer Licht- und Tonshow besichtigen kann. Das reizt uns doch, also kaufen wir die Tickets und werfen schon mal einen Blick auf die Außenmauern.

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Weil wir bis zum Beginn des Besuchs noch ein wenig Zeit haben, spazieren über die nahe Brücke und schauen von dort aus hinüber zur Moskito-Kathedrale und zum römischen Torbogen.

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Dann gehen wir zurück zum Eingangstor, bekommen Audioguides umgehängt und dürfen in den Orangenhof und vor einer Leinwand Platz nehmen. Dort wird zuerst ein Film über die Entstehung von Moschee und Kathedrale gezeigt. Die ursprüngliche Moschee wurde mehrfach erweitert, bevor sie in eine Kirche umgewandelt und schließlich mit dem Kathedralenbau „gekrönt“ wurde. Dann folgen wir einer Mitarbeiterin hinein in die Moschee. Die Führung ist gut gemacht. Während Musik erklingt und wir über den Audioguide deutsche Beschreibungen hören, werden verschiedene Teile des Bauwerks angestrahlt. Schließlich endet die Tour in der Kathedrale, die mir entgegen aller Kritik, die ich in den Reiseführern und Beschreibungen gelesen habe, gar nicht so schrecklich vorkommt.

Zum Schluss scheint dann das eigentlich geltende Fotoverbot wieder gelockert zu werden, jedenfalls machen alle anderen Leute Fotos, also krame ich auch schnell die Kamera heraus.

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Die Führung hat uns beiden gut gefallen, und ein wenig habe ich nach dem abschließenden Besuch in der Kathedrale mit festlicher Musik ein Gefühl wie Weihnachten. Wir genehmigen uns in einer Tapasbar noch Bier, Wein, Salat, Fleischbällchen und fritierte Auberginen, dann kommen wir schließlich müde gegen viertel vor elf wieder im Hotel an.

Morgen werden wir Cordoba erkunden und uns die Mezquita noch einmal in Ruhe anschauen.

Gute Nacht!
Titel: Re: Andalusischer Frühling - Eine Rundreise im März 2015
Beitrag von: Andrea am 05. April 2015, 09:23:39
Die Wanderung hat mir richtig gut gefallen! Aber auch euer Abendprogramm erzeugt wieder einmal Interesse an Andalusien.  :thumb:
Titel: Re: Andalusischer Frühling - Eine Rundreise im März 2015
Beitrag von: Michael am 05. April 2015, 10:12:36
Hallo Flicka (und auch 'Hallo Elsa'),
bereits in Singapur habe ich mitbekommen, dass der Bericht beginnt. Allerdings wollte ich mir das Lesen aufheben, bis ich wieder zu hause. Jetzt habe ich heute morgen die ersten Tage in einem Rutsch nachgelesen und bin ab sofort mit dabei. :-)
Bis hierher schon mal ein ganz toll geschriebener und super schön bebilderter Bericht. Um die Abendaufnahmen der Alhambra beneide ich Dich, die wecken so dermaßen Sehnsucht. Wunderschön!

Grüße aus der Pfalz,
Michael
Titel: Re: Andalusischer Frühling - Eine Rundreise im März 2015
Beitrag von: Flicka am 05. April 2015, 10:41:05
Hallo Michael, auch an dich ein herzliches Willkommen an Bord! Ein paar Cervezas haben wir nach der Wanderung noch übrig gelassen, aber das leckere "Alhambra" ist leider schon weg. Mal sehen, ob ich in Cordoba Nachschub besorgen kann.   :drunken:  :)

Die Anblicke der Alhambra bei Sonnenuntergang sind bei mir als schönster Eindruck der gesamten Reise im Gedächtnis geblieben, es war einfach märchenhaft. Wir hatten Glück, dass genau die richtige Portion Wolken am Himmel war, sowas kann man ja nicht planen.


Andraea, die Wanderung hat mich teilweise an ähnliche bizarre Felslandschaften in den USA erinnert. Ich war mal im Chiricahua NM, da sah es ähnlich aus. Und der blaue Himmel über dem hellen Kalkstein war natürlich sagenhaft. Vielen Dank an dieser Stelle an Horst, der mich in meinem Andalusien-Frage-Thread auf die Idee gebracht hat, zum Torcal de Antequera zu fahren.  :thumb:
Titel: Re: Andalusischer Frühling - Eine Rundreise im März 2015
Beitrag von: Paula am 05. April 2015, 11:35:30
Flicka diese Wanderung war echt super auch Josef war sehr angetan! Genau nach unserem Geschmack.
Die Mezquita im Dunkeln schaut ja auch grandios aus. Mit hat damals die Kirche innen zwar auch gut gefallen, aber so ein herrliches Gebäude wie die Mezquita mit solch einem Umbau zu "beglücken" habe ich selber als Frevel empfunden. Man hätte eine Kirche auch auf einem anderen Platz bauen können.
Córdoba hat mir von allen Städten am besten gefallen, ich bin gespannt was ihr noch unternehmt.
Titel: Re: Andalusischer Frühling - Eine Rundreise im März 2015
Beitrag von: Horst am 05. April 2015, 17:25:09
El Torcal und die Mezquita - besser kann man Natur und Kultur nicht kombinieren.  :D
Titel: Re: Andalusischer Frühling - Eine Rundreise im März 2015
Beitrag von: Susan am 06. April 2015, 12:17:53
In den Sommerferien schien es uns immer zu heiß für den Torcal. Da haben wir ja echt was verpasst, wie ich jetzt sehe.  8) Andererseits scheint Schatten da ja nicht üppig vorhanden zu sein. Wird aber vorgemerkt für die Zeiten, wenn wir nicht mehr in den Ferien fahren müssen.
Und Cordoba ist immer wieder mal wieder schön  :)
Titel: Re: Andalusischer Frühling - Eine Rundreise im März 2015
Beitrag von: Horst am 06. April 2015, 12:19:54
Hi Susan,

El Torcal liegt ja etwas höher (oberhalb 1000 Meter) - sollte also auch im Sommer erträglich sein.
Titel: Re: Andalusischer Frühling - Eine Rundreise im März 2015
Beitrag von: Flicka am 06. April 2015, 13:35:19
Horst, auch an dich ein herzliches Willkommen an Bord!

Die Kühlbox ist inzwischen wieder aufgefüllt, Baguette, Käse und Schinken und was zu knabbern habe ich auch besorgt, ihr könnt also in Ruhe Siesta auf unserer Dachterrasse halten, bevor die Reise morgen in Cordoba weitergeht.  :)
Titel: Re: Andalusischer Frühling - Eine Rundreise im März 2015
Beitrag von: serendipity am 07. April 2015, 16:35:35
Gabi, vielleicht schaust du einfach mal in den Sommermonaten für die nächsten Osterferien nach Hotels usw. in Andalusien. Dann kannst du ja sehen, ob die Preise sich im akzeptablen Rahmen bewegen. Mir ging es letztes Jahr bei der Planung der Japan-Rundreise beispielsweise so, dass ich mein Hotelzimmer für Kyoto schon früh gebucht habe und dort auch relativ günstig untergekommen bin, trotz Kirschblütenzeit. Da war es für mich dann nicht relevant, dass Kyoto später angeblich fast ausgebucht war. Und der Andrang in den Tempeln war halt groß, aber dafür gab es ja auch besonders Schönes zu sehen.

Ich würde allerdings bei der Planung der Andalusienreise darauf achten, dass die Unterkunft über eigene Parkplätze verfügt und man fußläufig die Städte erkunden kann. Wir haben in einigen Städten gesehen, dass man schon drei Wochen vorher angefangen hat, riesige Tribünen für die Prozessionen aufzubauen. Da sollte man sich wohl nicht nicht um die wenigen Parkplätze mit anderen Menschen streiten müssen.

Werde deinen Rat befolgen - allerdings muss ich sagen, ich hätte keine Lust auf allzuviele Osterprozessionen  ;), aber bei 14 Tagen Ferien, lässt es sich vielleicht so planen, dass ich eine mitbekomme - was ja auch spannend sein kann.

Eure Wanderung hat mir auf jeden Fall gefallen und auch die ersten Bilder aus Cordoba sprechen mich sehr an.
Hast du für die Nachtaufnahmen immer eine Stativ dabei?

Freue mich schon auf mehr Cordoba  ;)
Titel: Re: Andalusischer Frühling - Eine Rundreise im März 2015
Beitrag von: Flicka am 07. April 2015, 18:41:02

Hast du für die Nachtaufnahmen immer eine Stativ dabei?


Nein, die Aufnahmen in diesem Urlaub habe ich aus der Hand gemacht. Ich habe inzwischen die Canon 6D und bin sehr angetan von dem geringem Rauschen bei hohen ISO-Werten. Teilweise habe ich im Urlaub mit bis zu 12800 ISO fotografiert. Mit nachträglicher Bildbearbeitung reicht es zumindest dafür, dass man die Fotos für kleinere Formate ganz gut verwenden kann.



Freue mich schon auf mehr Cordoba  ;)



Das trifft sich gut, denn gleich gibts mehr von Cordoba.  :)
Titel: Re: Andalusischer Frühling - Eine Rundreise im März 2015
Beitrag von: Flicka am 07. April 2015, 19:11:02
Mittwoch, 11. März 2015: Cordoba


Heute morgen gönnen wir uns erst einmal ein Frühstück an der nahen Plaza Tendillas. Das erste Frühstückslokal, an dem wir vorbeikommen, hat um kurz nach neun noch geschlossen, aber wir werden dann doch fündig und kehren in dem stylisch in weiß und silber gehaltenen Lokal ein, vor dem wir gestern schon die ersten Tapas genossen haben. Frühstück scheint hier vor allem aus getoastetem Brot zu bestehen, auf das man sich als Kenner offenbar Tomatensauce und Olivenöl träufelt und das ganze mit Schinken belegt. Zumindest macht es der Gast am Nachbartisch so. Wir greifen heute morgen zur Butter statt zur Tomatensauce.

An der gegenüberliegenden Touristeninformation kaufe ich mir noch ein Ticket für die Reitvorführung, die heute abend von den Caballerizas Reales, den königlichen Stallungen, veranstaltet wird, dann marschieren wir los zur Mezquita, zuerst durch den Orangenhof, dann hinein in die ehemalige Moschee, wo man auch noch Teile eines alten Mosaik-Fußbodens bewundern kann.

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Wir haben Glück und können immerhin einen Teil des Besuchs noch genießen, bevor immer mehr Reisegruppen in das Gebäude einfallen. Entspannt schlendern wir durch den Säulenwald und sind froh, dass wir von gestern schon einiges über das Gebäude wissen. Heute fällt aber viel mehr auf, wie sehr die Kathedrale die Struktur der Moschee stört und die langen „Palmenwälder“ unterbricht. Gestern, als der Großteil des Gebäudes im Dunklen lag und nur einzelne Teile gezielt ausgeleuchtet wurden, war das noch gar nicht so richtig zu erkennen.

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Besonders gefallen mir die Lichtstrahlen, die an einigen Stellen wie Scheinwerfer durch die Fenster fallen.

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Zum Schluss darf natürlich ein letzter Blick in die Kathedrale nicht fehlen.

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Nach dem Besuch gehen wir weiter zum Alcazar und der angrenzenden Gartenanlage. Laute Gartenarbeiten stören hier leider ein wenig den Frieden.

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Anschließend suchen uns unseren Weg durch die Gassen des ehemaligen jüdischen Viertels, was gar nicht so einfach ist. Die Straßen und unsere Stadtpläne scheinen irgendwie nicht übereinzustimmen. Irgendwann haben wir uns dann ein paar Tapas verdient und bekommen sie schließlich auch, obwohl der hektische Kellner erst mal nur die Hälfte der Getränkebestellung aufnimmt und danach sein bestes tut, die Essensbestellungen möglichst vieler Tische durcheinanderzubringen.

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Die Füße sind noch einigermaßen fit, also wollen wir zum Palacio de Viana und nehmen unterwegs noch Blicke auf andere Sehenswürdigkeiten mit.

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Am Palacio angekommen erfahren wir, dass heute, am Mittwoch, die Innenhöfe kostenlos besichtigt werden können. Sie hätten aber auch den Eintritt gelohnt, denn es sind einige Schmuckstücke dabei, und ab und zu erhascht man auch einen Blick in die Räume. Die Häuser und Innenhöfe befanden sich früher in Privatbesitz.

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Jetzt sind wir doch ziemlich geschafft und schleppen uns noch bis zur Plaza de la Corredera, wo wir zwei günstige aber leider auch nicht sehr gute Sangrias trinken. Vorbei an ein paar römischen Säulen gehen wir dann erst mal zurück zur Unterkunft, schauen uns die römischen Ruinen und das Mosaik im Erdgeschoss des Gebäudes an und ruhen uns dann eine Weile auf der Dachterrasse aus.

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Dann muss ich langsam los zur Reitshow. Ich gehe noch am Ufer des Guadalquivir entlang, wo die Replik eines alten arabischen Wasserrades zu sehen ist. Das Original soll laut Reiseführer Königin Isabella so konsequent beim Schlafen gestört haben, dass es abmontiert wurde.

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Um zwanzig nach sieben formieren sich an der Reitbahn schon die ersten Menschen in der Schlange. Nachdem ich ja jetzt sowieso schon dort bin, stelle ich mich auch an, und innerhalb von zehn Minuten reicht die Schlage schon bis hinaus auf die Straße. Um zehn vor acht dürfen die Besucher dann auf die Tribüne am Reitplatz, und ich kann einen Platz mit freier Sicht in der ersten Reihe ergattern. Die folgende Show bietet dann verschiedenste Stile und Formationen, vom klassischen Pas de Deux über Flamenco-Darbietungen von Tänzerin und Pferd, einer rasanten Fahrvorführung bis zum Ritt mit einer langen Stange, die früher wohl zum Viehtreiben genutzt wurde.

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Die Vorführung gefällt mir insgesamt sehr gut, nur die Flamenco-Darbietungen überzeugen mich nicht wirklich. Die Tänzerinnen laufen in ihren Stiefeln durch den Sand, Flamencoartiges gibt es allenfalls von der Hüfte aufwärts zu sehen, und der Gegensatz zwischen ihren großen Gesten und den am kurzen Zügel gerittenen Pferden könnte kaum größer sein. Das passt irgendwie nicht.

Nach der Show treffen uns Elsa und ich an der Brücke und schlendern zu dem Restaurant, das sie auf Empfehlung des Reiseführers ausgesucht hat. Um es kurz zu machen: Es wird das teuerste und schlechteste Essen unserer Reise: Mein Rinderfilet entpuppt sich als ein mit Fett und Knorpel umsäumtes Steak, Elsa, die Oktopus bestellt hat (wovon ich ihr nach meiner Japanreise ja eigentlich hätte abraten können), bekommt irgendein gekochtes, nach nichts schmeckendes Etwas. Pech gehabt, aber es ist ja nicht zu ändern, und zumindest ich bekomme noch etwas kleines filetartiges Stück Fleisch heraus, als ich großzügig alles abschneide, was mir an meinem Essen nicht passt.

Wir schlendern zurück zur Unterkunft. Morgen wollen wir nach Sevilla und freuen uns schon auf die Hauptstadt Andalusiens.

Gute Nacht!
Titel: Re: Andalusischer Frühling - Eine Rundreise im März 2015
Beitrag von: Horst am 08. April 2015, 01:44:57
Wow - da habt ihr aber ordentlich Programm gemacht.
Halte Cordoba für eine der interessantesten europäischen Städte - deine Eindrücke haben diese Ansicht wieder verfestigt.
Titel: Re: Andalusischer Frühling - Eine Rundreise im März 2015
Beitrag von: Michael am 08. April 2015, 07:47:32
Guten Morgen! :-)

Frühstück scheint hier vor allem aus getoastetem Brot zu bestehen, auf das man sich als Kenner offenbar Tomatensauce und Olivenöl träufelt und das ganze mit Schinken belegt. Zumindest macht es der Gast am Nachbartisch so. Wir greifen heute morgen zur Butter statt zur Tomatensauce.

Das ist mir in Asturien auch einmal begegnet - und ich fand es ziemlich lecker. Auf jeden Fall ist das eine passende Stärkung für den Tag, den Ihr vor Euch hattet.
Schöne Eindrücke - Danke! :-) Gerade die abendliche Vorführung an der Reitbahn hätte sicher auch bei meiner Frau anklang gefunden. :-)

Grüße aus der Pfalz,
Michael
Titel: Re: Andalusischer Frühling - Eine Rundreise im März 2015
Beitrag von: Susan am 08. April 2015, 11:32:39
Hallo,

diese Tomaten-Schinken-Brote sind wirklich lecker mit der richtigen Tomatensauce  ^-^ Haben das zwar erst zum Lunch probiert, aber trotzdem mmmmmmhmmm

Wunderschöne Eindrücke aus Cordoba  :herz:  - machen richtig Lust mal wieder runter zu fahren - vielleicht in den nächsten späten Osterferien?

Titel: Re: Andalusischer Frühling - Eine Rundreise im März 2015
Beitrag von: Flicka am 08. April 2015, 18:58:39
Freut mich, dass euch dieser Reisetag gefallen hat.  :)

Cordoba hat mir auch sehr gut gefallen. Mich hat schon beeindruckt, was es dort in fußläufiger Entfernung alles zu sehen gibt. Vor diesem Urlaub wusste ich über Cordoba eigentlich nichts, dabei zählte es zur Zeit der Mauren zu den größten und fortschrittlichsten Städten der Welt.


Und um es vorweg zu nehmen: Morgen probieren wir zum Frühstück auch die Tomaten-Variante. Gar nicht schlecht, daran könnte man sich durchaus gewöhnen.
Titel: Re: Andalusischer Frühling - Eine Rundreise im März 2015
Beitrag von: Paula am 08. April 2015, 19:17:57
Oh ja so ein leckeres Tomatenbrot habe ich in Andalusien auch fast jeden Morgen gefrühstückt.
Córdoba hat mir von allen Städten am besten gefallen. Wir sind da ja zufällig in eine Prozession geraten und da waren auch viele stolze Reiter dabei, Pferde haben wohl echt Tradition dort. Flamenco auf Sandboden und zwischen Pferdenkann ich mir allerdings nur schlecht vorstellen.

Jetzt bin ich gespannt ob ihr den Wagen unfallfrei aus der Garage rausbugsiert und gut in Sevilla ankommt...
Titel: Re: Andalusischer Frühling - Eine Rundreise im März 2015
Beitrag von: Rainer am 08. April 2015, 20:22:41
Frühstück scheint hier vor allem aus getoastetem Brot zu bestehen, auf das man sich als Kenner offenbar Tomatensauce und Olivenöl träufelt und das ganze mit Schinken belegt.

Hmmm - das klingt aber lecker. Gerade dazu die wahnsinnig leckeren spanischen "Jamons", ich denke, es gibt schlimmere Dinge im Leben als so ein köstliches Schinken-Knusperbrot zum Frühstück.

Grüße vom immer "stickum" mitlesenden
Rainer (der sowieso viel zu gerne ißt.....)
Titel: Re: Andalusischer Frühling - Eine Rundreise im März 2015
Beitrag von: Flicka am 08. April 2015, 21:08:03

Jetzt bin ich gespannt ob ihr den Wagen unfallfrei aus der Garage rausbugsiert und gut in Sevilla ankommt...

Ja, darauf war ich vorher auch sehr gespannt...  :schreck:


Frühstück scheint hier vor allem aus getoastetem Brot zu bestehen, auf das man sich als Kenner offenbar Tomatensauce und Olivenöl träufelt und das ganze mit Schinken belegt.

Hmmm - das klingt aber lecker. Gerade dazu die wahnsinnig leckeren spanischen "Jamons", ich denke, es gibt schlimmere Dinge im Leben als so ein köstliches Schinken-Knusperbrot zum Frühstück.

Grüße vom immer "stickum" mitlesenden
Rainer (der sowieso viel zu gerne ißt.....)


Rainer, willkommen an Bord! Ich habe gerade eben noch eine Extraportion Jamon in unseren Picknickkorb gelegt.   ;)

Hm, so langsam muss ich die Seat-Stretch-Limousine noch um eine zusätzliche Sitzbank erweitern lassen. Das wird natürlich in der Parkgarage nicht unbedingt einfacher... Aber Elsa schafft das schon.  :)
Titel: Re: Andalusischer Frühling - Eine Rundreise im März 2015
Beitrag von: Rainer am 08. April 2015, 21:17:44
Das wird natürlich in der Parkgarage nicht unbedingt einfacher... Aber Elsa schafft das schon.  :)

Ach so 'ne doofe Parkgarage macht wirklich keinen Staat gegen die unverschämt leckeren Jamon-Varianten in Spanien. Die sind (für mich) auch besser als die italienischen Parma-Schinken. Ich könnte stundenlang an so einem Schinken herumschnitzen und genießen. Wir hatten ja auch eine Zeit lang geplant, in die gleiche Region (und auch zur gleichen Zeit) zu fliegen wie Du, aber dann hat es sich doch in Richtung Holland aufgelöst. Nicht wirklich ein Problem für uns, aber es bleibt dennoch eine "Lücke", die es irgendwann auch mal zu schließen gilt.

Ich will nicht weiter auffallen hier, also einfach weitermachen, als wäre nichts passiert.....
Titel: Re: Andalusischer Frühling - Eine Rundreise im März 2015
Beitrag von: serendipity am 09. April 2015, 13:29:11
Hach, nun bin ich nochmehr angefixt! Sehr schöne Eindrücke aus Cordoba hast du uns da gezeigt - nur mit Pferden hab ichs ja nicht so  ;)

Übrigens essen wir geröstetes Brot mit Olivenöl und Tomatensoße bzw. im Sommer frischen Terrassentomaten, viel Knoblauch und Lauchzwiebeln super gerne, egal ob zum Frühstück, Mittag- oder Abendessen - eine Erinnerung an eine Woche Gargano (Italien). Spanischen Schinken dazu kann ich mir als absolut köstlich vorstellen, yummie!

Jetzt freue ich mich auf Sevilla, sofern ihr gut aus der Garage kommt  :)
Titel: Re: Andalusischer Frühling - Eine Rundreise im März 2015
Beitrag von: Lidschlag am 09. April 2015, 17:14:04
Ui, tolle Cordobabilder. Die Stadt hat echt was!
Die Route, die du da schilderst, wäre für mich eine Option für den Winter oder den Februar, weil ich eine Aversion gegen Temperaturen über 25 Grad habe.
Titel: Re: Andalusischer Frühling - Eine Rundreise im März 2015
Beitrag von: Flicka am 09. April 2015, 18:25:20
Die Cordoba-Fans müssen jetzt ganz tapfer sein, denn sobald ich die Bilder hochgeladen habe, nehmen wir Kurs auf Sevilla. Dort ist es aber auch ganz schön.  :)
Titel: Re: Andalusischer Frühling - Eine Rundreise im März 2015
Beitrag von: Flicka am 09. April 2015, 19:34:01
Donnerstag, 12. März 2015: Cordoba – Sevilla


Wir stärken uns heute morgen erst einmal mit einem Frühstück in dem Lokal, in dem wir schon gestern waren. Immerhin hat Elsa inzwischen herausgefunden, dass man einen schwarzen Kaffee, wie sie ihn gerne haben möchte, hier als „Americano“ bezeichnet. Im Frühstückslokal in Granada hatte der Kellner ihr noch ungefragt am Tisch einen gefühlten halben Liter Milch in den schwarzen Kaffee gekippt. Wir essen getoastetes Brot mit Tomatensauce und Jamon, Schinken. Elsa träufelt noch Olivenöl aufs Brot, so wie wir das gestern morgen am Nebentisch abgeschaut haben.

Anschließend checken wir aus, und weil die Unterkunft keine Rezeption hat und das Büro heute vormittag nicht besetzt ist, hat uns die Mitarbeiter schon bei unserer Ankunft das Prozedere erklärt:  Wir müssen alles Gepäck in die Parkgarage bringen, das Auto beladen und hinausfahren. Dann muss ich wieder rauf in die Wohnung, die Schlüssel dort auf den Tisch legen, die Tür zuziehen und wieder runter auf die Straße zu Elsa. So weit so gut. Wir scheitern allerdings beinahe an der Tür zur Parkgarage, denn so oft ich es auch versuche: Der Schlüssel will nicht in das Schloss am Tor passen, das Garagentor bleibt zu, und Elsa, ich und das Auto sind im Parkhaus gefangen. Irgendwann komme ich auf die Idee, den kleinen Schlüsselanhänger an die Säule mit dem roten Licht weiter unten an der Ausfahrt zu halten, und schon öffnet sich die Tür. Zum Glück reagiert Elsa schnell und legt den Rückwärtsgang ein und bringt das Auto weg von der weit ausschwingenden Tür. Beinahe wäre uns die große Tür noch gegen den kleinen Seat geknallt.

Aus Cordoba herauszufinden ist auch nicht so einfach wie gedacht, denn als wir der markierten Route folgen, die die Mitarbeiterin mit den Worten, das sei alles ganz einfach, in den Plan gemalt hat, kommen wir bald an eine Straße, die nur von Anwohnern befahren werden darf. Also nochmal rum um den Block, und jetzt fahren wir so wie das Navi will und kommen irgendwann doch aus Cordoba heraus. Braver Navigator, ich bin froh, dass wir ihn an Bord haben.

Bis nach Sevilla sind es noch etwa eineinhalb Stunden, Elsa fährt und bringt uns gut in die Stadt. Dort sieht der Anfahrtsplan der Unterkunft eine 180-Grad-Drehung quer über eine Hauptverkehrsstraße vor, das Navi will uns noch ein Stück weiter lotsen und in einem Kreisverkehr drehen lassen. Wir verpassen beides und müssen ein wenig herumkurven, um in die richtige Richtung und in die richtige Straße zu kommen. Dort verpassen wir zwar wieder eine Abbiegung, aber das brave Navi schickt uns trotzdem zum Ziel. Hier in Sevilla haben wir wieder ein Apartment mit 2 Schlafzimmern gemietet, das Auto darf in die unterirdische Parkgarage, die glücklicherweise deutlich breitere Plätze hat als das Parkhaus in Sevilla, und dann haben wir auch noch Glück und können jetzt, um zwölf Uhr, schon in unser Apartment. Es liegt fußläufig zur Fußgängerzone und den Sehenswürdigkeiten, also lassen wir das Auto wo es ist und machen uns zu Fuß auf den Weg.

In Sevilla besichtigen wir zuerst die Kathedrale.

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Ich gönne mir einen Audioguide, aber entweder bin ich zu blöd, um ihn zu bedienen, ober die Beschilderung stimmt nicht, jedenfalls erzählt mir die Stimme aus dem Gerät am Grabmal von Kolumbus eine Geschichte über ein Jesuskind mit geschlossenem Mund. Also muss ich den Reiseführer zu Rate ziehen, und der weiß immerhin, dass man hier in Sevilla durch einen Gentest nachgewiesen hat, dass man tatsächlich Kolumbus' Knochen hat, zumindest einen Teil davon, und dass Kolumbus rothaarig und sommersprossig war, was so gar nicht zu meiner Vorstellung passt.

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Zur Errichtung der Kathedrale wurde, man ahnt es schon, die ehemalige Moschee umgebaut. Die Kathedrale selbst ist nicht gerade ein Musterbeispiel an Bescheidenheit. Schon der Eingangsbereich ist mit Gemälden quasi zutapeziert, es ist fast, als hätte man gar nicht mehr gewusst, wohin mit dem ganzen Reichtum, den man im Übersee“handel“ erworben hat. Kein Wunder, dass der Mitarbeiter beim Ticketkauf auf meine Frage, wie lange man für den Besuch der Kathedrale brauche, mal locker "zwei Stunden" geantwortet hat. Der Altarbereich ist ein einziges Meer aus edlen Metallen, aber vor lauter Gold kann man hier kaum noch etwas erkennen.

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Ein wiederkehrendes Thema in der Kathedrale sind übrigens Erdkugeln und gedemütigte Gefangene.

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Die Giralda, das ehemalige Minarett, das nach der christlichen Eroberung zum Kirchturm wurde, steigt man statt auf Treppen auf Rampen empor. Der Eroberer der Stadt, Ferdinand, soll die Rampen auf seinem Pferd hochgeritten sein. Wir haben keine Pferde zur Hand, schaffen es aber trotzdem nach oben und genießen den Blick über die Stadt.

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Anschließend gönnen wir uns ein paar Tapas und schauen im Archivo General de Indias vorbei, dem Archiv für die spanische Kolonialzeit, wo unter anderem einige Nachdrucke und Originale von Handschriften und Karten ausgestellt sind, und man sich vorstellen kann, wo das ganze Gold der Kathedrale herkommt.

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Wir gehen weiter, erst einmal zum Ufer des Guadalquivir und zum Torre del Oro, dem Goldturm, von dem früher eine Kette bis zu einem gegenüberliegenden Turm gespannt war, um den Hafen zu sichern.

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Schließlich laufen wir noch zum Parque Maria Luisa und zur Plaza de Espana. Langsam taucht die Nachmittagssonne die Gebäude in goldenes Licht, überall sitzen Leute, Pferdehufe klappern über das Pflaster, es ist eine entspannte Atmosphäre. Wie ich nach der Rückkehr nach Deutschland zufällig lese, wurde hier übrigens eine Szene aus Star Wars, Angriff der Klonkrieger, gedreht.

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Nach einem kleinen Imbiss an einem mexikanischen Restaurant schlendern wir schließlich noch ein Stück die Hauptstraße entlang und machen uns dann auf die Suche nach der Plaza Santa Cruz.

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Unterwegs versagen sowohl der Plan, den wir an der Rezeption bekommen haben als auch der Plan in meinem Reiseführer und wir müssen uns immer wieder durchfragen. Schließlich kommen wir an und betreten die Räume des Flamenco-Theaters „Los Gallos“, in dem wir heute abend Flamenco-Darbietungen sehen wollen.

Ich bin etwas skeptisch. Nach all dem, was wir in den letzten Tagen an Flamenco und Flamencoartigem gesehen haben, kann ich mir im Moment nicht vorstellen, eine über eineinhalbstündige Vorstellung durchzustehen, und die Tatsache, dass im Eintrittspreis ein Getränk schon enthalten ist und das Getränk auch genau so schmeckt, lässt mich schlimmes erahnen. Als dann ein Sänger die klagende Stimme anhebt und dabei ständig seinen Gürtel packt und seine Hose hochzieht, sehe ich mich schon in meiner Befürchtung bestätigt, in die schlimmste Touristenfalle Sevillas gelaufen zu sein. Aber dann geht’s los: Tolle Gitarrenklänge, mit Imbrunst tanzende Frauen, schnelle Schritte klappern über den Boden, Rocksäume werden regelrecht akrobatisch geworfen, und auch wenn der Gesang meinen Geschmack nicht wirklich trifft, wird er doch mit solcher Theatralik und Mimik vorgetragen, dass man sich dem Zauber nicht entziehen kann. Eine Tänzerin scheint sich regelrecht wie eine Schamanin in Trance zu tanzen. Elsa und ich sind begeistert. Der Besuch hier hat sich wirklich gelohnt.

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Auf dem Weg zurück zum Hotel essen wir noch ein paar Tapas, dann marschieren wir weiter durch den kalten Abend durch Sevillas Straßen Richtung Unterkunft.

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Nur einmal halten wir an, als wir nämlich ein merkwürdiges verhülltes Gebilde sehen, unter dem lauter junge Männer stecken. Bald wird uns klar: Die üben hier schon für eine Prozession in der Semana Santa.

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Heute abend bin ich todmüde, und Elsa hat schon angekündigt, so von Eindrücken übersättigt zu sein, dass sie morgen den Besuch des Alcazars ausfallen und sich lieber durch die Straßen und Geschäfte treiben lassen wird.

Morgen nachmittag werden wir dann Richtung Meer fahren.

Gute Nacht!
Titel: Re: Andalusischer Frühling - Eine Rundreise im März 2015
Beitrag von: Susan am 09. April 2015, 19:54:57
Hi,

kann mir lebhaft vorstellen, wie euch vom Cityhiking die Füße gequalmt haben  :)

Zitat
dann marschieren wir weiter durch den kalten Abend durch Sevillas Straßen
das allerdings weniger, wir hatten bei unseren Besuchen in Sevilla nie unter 35°C  So'ne Frühlingsreise hat doch ihre Vorteile  8)

Die Placa de Espana haben sie ja schön wieder renoviert  :) 2010 war da alles aufgerissen

Wieder schöne Eindrücke, da möchte ich glatt sofort aufbrechen Richtung Süden
Titel: Re: Andalusischer Frühling - Eine Rundreise im März 2015
Beitrag von: Andrea am 09. April 2015, 22:28:03
Mit neuem Laptop lässt sich meine Begeisterung viel besser ausdrücken, als mit dem Tablet (wir stehen auf Kriegsfuss). Zwar muss ich mich an die deutsche Tastatur noch etwas gewöhnen, aber das klappt schon  ;)

Deine Reise gefällt mir sehr gut und ich möchte genau wie die anderen Mitreisenden hier am liebsten sofort aufbrechen. Da hilft auch das nun etwas schönere Wetter in Deutschland nicht.

Einzig diese prunkvollen Kathedralen und Kirchen sehe ich etwas zwiespältig. In den ärmsten Ländern findet man solch geschmückten und mit viel Edelmetall ausgestatteten Bauten. Für meinen Geschmack nicht das, was Jesus gepredigt hat. Aber toll aussehen tut´s leider trotzdem...
Titel: Re: Andalusischer Frühling - Eine Rundreise im März 2015
Beitrag von: Paula am 10. April 2015, 12:44:43
schön dass ihr unfallfrei in Sevilla angekommen seid. Wir haben in Cordoba auf der Strasse verunfallte Touris gesehen aber dass einen dieses Schicksal auch in der Tiefgarage ereilen könnte hätte ich nicht gedacht  :o
Die Kathedrale von Sevilla hat mir sehr gut gefallen, ich finde da sah man gar nicht dass es mal eine Moschee war. Ich weiß noch wie sehr ich die Leute um die Dachpools beneidet habe die man sehr häufig sah. In Barcelona gab es die auch in Massen, scheint eine spanische Besonderheit zu sein.
Ansonsten war es bei uns in Sevilla so heiß dass ich ich eingentlich gar nicht draußen sein wollte, auf der Plaza Espagna wurde man regelrecht gegrillt, normalerweise hätte ich mir die wundervollen Kacheeln gern genauer angeschaut, nur in den Arkaden konnte man sich gut aufhalten.
Bei einer Flamenco Darstellung waren wir damals auch und das war wirklich toll, schön dass es euch auch gefallen hat.
Titel: Re: Andalusischer Frühling - Eine Rundreise im März 2015
Beitrag von: Flicka am 12. April 2015, 09:42:16
Mit den Temperaturen waren wir richtig glücklich. Gut, es hätte abends vielleicht noch drei, vier Grad wärmer sein können, aber für die Stadtbesichtigungen und Wanderungen tagsüber war es ideal, warm genug um draußen zu sitzen, aber nicht so heiß, dass man ins Schwitzen gekommen wäre.


Gleich schauen wir noch ein wenig Sevilla an, und dann fahren wir ans Meer.  :)
Titel: Re: Andalusischer Frühling - Eine Rundreise im März 2015
Beitrag von: Flicka am 12. April 2015, 10:07:03
Freitag, 13. März 2015: Sevilla – Conil de la Frontera


Heute morgen gehen wir erst einmal frühstücken und suchen uns ein Lokal aus, das sich dem Stierkampf gewidmet hat. Das Ambiente ist aus meiner Sicht sehr spanisch, auch wenn es ein merkwürdiges Gefühl ist, den Schinkentoast unter den Glasaugen eines ausgestopften Stiers zu essen.

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Elsa will heute einen entspannten Stadtbummel machen und ein wenig shoppen, ich will erst mal in den Alcazar und dann erst shoppen. Zum Parasol Metropol wollen wir beide, als verabreden wir uns für den frühen Nachmittag dort und ich mache mich auf den Weg durch die Stadt.

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Auf dem Weg zum Alcazar komme ich an der Plaza Nueva vorbei, wo einige Demonstranten Schilder hochhalten und Parolen skandieren. Wenn ich es richtig verstehe, geht es um niedrige Renten. Wir haben bisher schon überall Wahlplakate gesehen, die Wahl ist wohl am 22. März.

Im Alcazar tummeln sich Reisegruppen und Schulklassen. Ich bin gespannt, ob der Alcazar das halten kann, was der Reiseführer verspricht, nämlich feine maurische Ausschmückungen nach Art der Alhambra. Erst einmal bin ich ein wenig enttäuscht, denn um den Reisegruppen zu entgehen, nehme ich nicht das große Tor am zentralen Platz, sondern biege nach rechts ab und durchstreife ein paar Räume. An die Alhambra erinnert hier – vorsichtig formuliert – sehr wenig.

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Also nochmal zurück und zusammen mit den Reisegruppen durch das große Tor. Aha, jetzt weiß ich, warum alle hierher laufen, denn hier entfaltet sich tatsächlich maurische Pracht. So wie auf der Plaza de Espana wurde auch hier im Alcazar gedreht, aber nicht für Star Wars, sondern für die Szenen, die im Film „Königreich der Himmel“ im Palast in Jerusalem spielen.

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Anschließend spaziere ich noch durch einen Raum mit riesigen Wandteppichen.

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Dann zieht es mich hinaus in den Garten. Dort blühen ein paar Kirschbäume, was mich natürlich an meine Japanreise erinnert, aber oh Schreck: Unverfrorene Spanierinnen reißen Blüten ab und stecken sie sich in die Haare, so ein Frevel! Zartbesaitete Japaner würden wahrscheinlich ohnmächtig werden, wenn sie so etwas miterleben müssten.

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Ich werde zwar nicht ohnmächtig, aber richtig begeisterungsfähig bin ich heute insgesamt auch nicht mehr. Also spaziere ich nur noch kurz durch den Garten und lege dann einen ausgedehnten Bummel durch verschiedene Geschäfte ein, wo ich mir immerhin zwei CDs mit spanischer Gitarrenmusik kaufe. Eigentlich wollte ich noch tonnenweise Schuhe und Handtaschen erwerben, aber so richtig will mir heute nichts gefallen. Einige Schuhe, die ich ganz witzig finde, weil sie ein wenig danach aussehen, als hätte jemand aufs Geratewohl Lederstücke mit einer Heißklebepistole und groben Nadelstichen zusammengebastelt, kosten zwischen 150 und 200 Euro pro Paar, und ich überlege, ob ich mir nicht irgendwo ein paar Lederreste besorgen und ins Schuhgewerbe einsteigen soll. Eine Heißklebepistole habe ich immerhin. Aber vermutlich fehlt mir noch der bekannte Designername.

Ich hole mir noch ein Schokoeis und treffe mich mit Elsa am Parasol Metropol. Auch sie kommt ohne Einkaufstaschen, hat sich dafür aber noch das Flamenco-Museum angeschaut, das sehr empfehlenswert sein soll. Als ich meine CDs zeige, muss Elsa lachen: Seit Tagen lästere ich immer über den etwas zerrupften "Jesus", der auf den Briefmarken auf Elsas Postkarten abgebildet ist. Jetzt stellt sich heraus, dass eine meiner CDs denselben "Jesus" zeigt, nur dass es sich dabei um den Gitarrenspieler Paco de Lucia handelt.

Vom Metropol Parasol sind wir dann beide etwas überrascht: Der sah auf den Fotos deutlich größer und höher aus. Wir finden schließlich nach einigem Suchen den Aufzug im Untergeschoss, mit dem man auf das Dach der Konstruktion fahren kann, und wenn man die Aussicht hier zwar nicht als den grandiosen Ausblick auf die Stadt beschreiben kann, den der Reiseführer verspricht, so ist es trotzdem schön, die Runde über den kurvig angelegten Besucherweg zu drehen. Und nach all dem Historischen ist etwas Modernes auch mal eine nette Abwechslung. Leider verliert Elsa auf dem Parasol eine schon geschriebene und adressierte Postkarte, die sie eigentlich in den nächsten Briefkasten werfen wollte. Um es vorwegzunehmen: Irgendein netter Besucher muss die Karte gefunden und eingeworfen haben, denn sie kommt ein paar Tage später bei der Empfängerin in Deutschland an.

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Damit ist unser Sevilla-Besuch abgeschlossen. Wir holen in unserer Unterkunft unser Gepäck von der Rezeption ab, programmieren das Navigationsgerät und machen uns auf den Weg nach Conil de la Frontera. Heute am Freitagnachmittag geraten wir zunächst noch in den Berufsverkehr, dann können wir aber auf die Autobahn Richtung Cadiz abbiegen und lassen die Staus hinter uns.

Das Navigationsgerät tut heute sein bestes, spanische Städtenamen bis zur Unkenntlichkeit zu verstümmeln. Malaga wird schlicht zu „Laga“, aus Cadiz macht das Gerät ein prägnantes „Sdits“. Elsa mutmaßt, wir seien in der spanischen Entsprechung des Lands der Schtis angekommen und das Navigationsgerät wähle nur die hiesige Aussprachevariante.

Ob richtig oder falsch ausgesprochen, diese Frage stellt sich bei unserem Zielort Conil nicht mehr, auch wenn das Navi den Namenszusatz „de la Frontera“ vorsichtshalber weglässt. Wir kreisen unser Hotel, das Fuerte Conil Costa Luz, langsam ein, bugsieren den Seat schließlich in eine Parklücke und machen uns zu Fuß auf die Suche nach der Rezeption. Dort werden wir nett mit Sherry empfangen, bekommen die gebuchten Zimmer mit seitlichem Meerblick zugeteilt und stellen beim ersten Blick vom Balkon fest, dass man das Meer tatsächlich sehen kann, und zwar ohne sich, wie Elsa befürchtet hat, suchend übers Geländer zu hängen. Wir erkunden noch ein wenig die Hotelanlage und gehen hinüber zur Straße, von der aus man den Strand überblicken kann.

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Heute abend haben wir keine große Lust mehr, uns außerhalb des Hotels etwas zu essen zu suchen und buchen das Buffet im hoteleigenen Restaurant. Das Essen ist reichhaltig und lecker, wir merken aber, dass wir in einer regelrechten deutschen Hochburg gelandet sind. Ein paar spanische Kinder gibt es, und die spielen dann unverdrossen bis Mitternacht im Gang vor unseren Zimmern. Direkt nach dem Sandmännchen geht offenbar nicht mal der spanische Säugling ins Bett.

Egal, wir haben morgen sowieso einen entspannten Tag ohne Programm vor uns und wollen in Conil Sonne, Strand und Meer genießen.

Gute Nacht!
Titel: Re: Andalusischer Frühling - Eine Rundreise im März 2015
Beitrag von: Michael am 12. April 2015, 10:37:52
Liest sich wieder herrlich der Tag. Ihr hattet echt ne gute Zeit.  :)
 
ich mir nicht irgendwo ein paar Lederreste besorgen und ins Schuhgewerbe einsteigen soll. Eine Heißklebepistole habe ich immerhin. Aber vermutlich fehlt mir noch der bekannte Designername.
Erinnert mich an meinen Physik-Prof. aus dem Grundstudium, der sagte auch oft und gerne "Kaufen sie sich ne Bohrmaschine und machen sie sich selbstständig. Ist alles besser als das hier".

Grüße aus der Pfalz,
Michael
Titel: Re: Andalusischer Frühling - Eine Rundreise im März 2015
Beitrag von: Andrea am 12. April 2015, 10:40:19
Beim ersten Bild vom Parasol musste ich spontan an den Metate Arch in Devils Garden denken... Aber irgendwie springt bei mir der Funke nicht über - eure anderen angesteuerten Orte haben mich mehr begeistert. Aber wir sind ja nun schon weiter gereist und bin gespannt auf das Strandleben in Conil de la Frontera
Titel: Re: Andalusischer Frühling - Eine Rundreise im März 2015
Beitrag von: Susan am 12. April 2015, 12:47:06
Oh, den Alcazar scheinen sie auch etwas renoviert zu haben, zumindest die Farbaufträge habe ich nicht so lebhaft in Erinnerung  8)
Den Parasol kennen wir auch noch nicht...

Zitat
Dort blühen ein paar Kirschbäume, was mich natürlich an meine Japanreise erinnert,

Grad gestern musste ich auch an deine Japanreise denken - beim Frühlingsbummel durch die Nachbarschaft. Da haben einige wohl japanische Zierkirschen importiert  :)
Titel: Re: Andalusischer Frühling - Eine Rundreise im März 2015
Beitrag von: Flicka am 12. April 2015, 19:13:28

ich mir nicht irgendwo ein paar Lederreste besorgen und ins Schuhgewerbe einsteigen soll. Eine Heißklebepistole habe ich immerhin. Aber vermutlich fehlt mir noch der bekannte Designername.
Erinnert mich an meinen Physik-Prof. aus dem Grundstudium, der sagte auch oft und gerne "Kaufen sie sich ne Bohrmaschine und machen sie sich selbstständig. Ist alles besser als das hier".


Hm, Schuhe mit einer Bohrmaschine bearbeiten, das wäre vielleicht die neue Designidee, auf die die Welt noch wartet.  ;)


Beim ersten Bild vom Parasol musste ich spontan an den Metate Arch in Devils Garden denken... Aber irgendwie springt bei mir der Funke nicht über - eure anderen angesteuerten Orte haben mich mehr begeistert.

Meinst du allgemein Sevilla oder speziell den Parasol? Vom Parasol hatte ich mir mehr versprochen, da müsste ich nicht nochmal hin. Was Sevilla angeht: Einerseits fand ich es schon schön, eine Stadt zu besuchen, die vieles vereint: Den Alcazar und die Kathedrale, die breiten Einkaufsstraßen und die schönen Plätze. Und es gibt dort noch reihenweise Museen und Paläste zu sehen. Andererseits hatte mich an Cordoba und an dem Teil von Granada, den wir besucht haben, vor allem dieser märchenhafte Eindruck von 1001 Nacht so fasziniert. Das geht in der großen Stadt Sevilla irgendwie verloren.


Grad gestern musste ich auch an deine Japanreise denken - beim Frühlingsbummel durch die Nachbarschaft. Da haben einige wohl japanische Zierkirschen importiert  :)


Ich schaue jetzt auch immer viel genauer hin, wenn ich irgendwo ein paar Blüten erspähe. Ein bisschen haben mich die Japaner mit ihrer Kirschblütenverrückheit durchaus infiziert.  :)
Leider kenne ich mich mit Bäumen aber nicht so gut aus. In den Gärten der Alhambra war ich schon sehr erfreut, als ich ein paar rosafarbene Blüten erspäht habe, aber Elsa hat mich dann darüber aufgeklärt, dass der Baum ein Apfelbaum war.  :-[
Titel: Re: Andalusischer Frühling - Eine Rundreise im März 2015
Beitrag von: Horst am 12. April 2015, 20:41:18
Meinst du allgemein Sevilla oder speziell den Parasol? Vom Parasol hatte ich mir mehr versprochen, da müsste ich nicht nochmal hin. Was Sevilla angeht: Einerseits fand ich es schon schön, eine Stadt zu besuchen, die vieles vereint: Den Alcazar und die Kathedrale, die breiten Einkaufsstraßen und die schönen Plätze. Und es gibt dort noch reihenweise Museen und Paläste zu sehen. Andererseits hatte mich an Cordoba und an dem Teil von Granada, den wir besucht haben, vor allem dieser märchenhafte Eindruck von 1001 Nacht so fasziniert. Das geht in der großen Stadt Sevilla irgendwie verloren.
Das hast Du gut ausgedrückt - so ging es mir mit den 3 andalusischen Vorzeigestädten Cordoba, Granada und Sevilla auch.

Nach wie vor toll geschrieben - macht Spaß mitzulesen.  :)
Titel: Re: Andalusischer Frühling - Eine Rundreise im März 2015
Beitrag von: Andrea am 12. April 2015, 20:56:43
Genau der letzte Satz  ist es - dieses märchenhafte gefällt mir total gut! Einkaufspassagen oder so brauche ich nicht, ich bastele meine Schuhe auch selbst  ;) Nee, Quatsch! Aber Shopping ist irgendwie nicht so meines. Insofern ist es für mich natürlich prima, dass du zum Alcazar gegangen bist und dich nicht total dem Shopping/Stadtbummel hingegeben hast
Titel: Re: Andalusischer Frühling - Eine Rundreise im März 2015
Beitrag von: Paula am 13. April 2015, 08:24:56

Heute morgen gehen wir erst einmal frühstücken und suchen uns ein Lokal aus, das sich dem Stierkampf gewidmet hat. Das Ambiente ist aus meiner Sicht sehr spanisch, auch wenn es ein merkwürdiges Gefühl ist, den Schinkentoast unter den Glasaugen eines ausgestopften Stiers zu essen.

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also das hat mich spontan an meinen USA Urlaub erinnert, da haben wir unter Büffelköpfen gefrühstückt  :)

was ist denn eigentlich das Metropol Parasol, eine U-Bahn Station? (ich kann mich gar nicht mehr erinnern ob Sevilla eine U-Banh hat). Davon habe ich noch nie was gehört, Josef kannte es auch nicht. Ist das ganz neu?
Titel: Re: Andalusischer Frühling - Eine Rundreise im März 2015
Beitrag von: serendipity am 13. April 2015, 16:22:47
Also mir gefällt, was du aus Sevilla zeigst - nur die Schuhe hätte ich jetzt zu gerne gesehen  8)

Jetzt freue ich mich aber aufs Meer, das erste Bild verspricht ja schon einmal einen schönen Strand, wie gerne würde ich da jetzt spazieren gehen!
Titel: Re: Andalusischer Frühling - Eine Rundreise im März 2015
Beitrag von: Flicka am 13. April 2015, 19:17:16

was ist denn eigentlich das Metropol Parasol, eine U-Bahn Station? (ich kann mich gar nicht mehr erinnern ob Sevilla eine U-Banh hat). Davon habe ich noch nie was gehört, Josef kannte es auch nicht. Ist das ganz neu?

Ein paar Jahre ist es wohl alt, und eine U-Bahn-Station ist es nicht, aber ansonsten weiß ich auch nicht genau, was es eigentlich sein soll. Oben ist ein Restaurant, das erkennt man auch auf dem letzten Foto. Im Untergeschoss gibt es ein Museum, und "ebenerdig" drin sind ein paar Geschäfte.


Also mir gefällt, was du aus Sevilla zeigst - nur die Schuhe hätte ich jetzt zu gerne gesehen  8)


Ich habe die ganze Zeit überlegt, ob mir die Schuhfirma noch einfällt, konnte mich aber nicht erinnern.

Mit der Internetsuche "Schuhe Leder wie selbst gebastelt teuer"  ;) habe ich jetzt diese Firma gefunden:
http://www.schuhhaus-strauch.de/epages/strauch.sf/de_DE/?ObjectPath=/Shops/Strauch/Categories/Damenschuhe/Eject&gclid=COjVsMbj88QCFYzMtAodjUAAKw

So ähnlich sahen die Schuhe aus, waren aber ca. 30 Prozent teurer, schöner und irgendwie noch selbstgebastelter.  :)
Titel: Re: Andalusischer Frühling - Eine Rundreise im März 2015
Beitrag von: Flicka am 14. April 2015, 20:19:40
Samstag, 14. März 2015: Conil de la Frontera


Heute ist Entspannung angesagt. Wir stärken uns zuerst am wirklich reichhaltigen Frühstücksbuffet und machen dann einen kleinen Erkundungsgang ins Ortszentrum. Auf dem Hinweg bestaunen wir herausgeputzte Vorgärten mit Palmen, Kakteen und anderen Pflanzen, von denen der deutsche Gärtner nur träumen kann.

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Conil ist hübsch. Wir kommen an einer Kirche vorbei und folgen dann den engen Straßen durch den Ort.

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In einer Gasse sitzen ausnahmslos Männer an kleinen Bars auf der Straße, und wir überlegen, ob ihre Frauen sie zum Spielen vor die Tür geschickt haben, um heute, am Samstag, gründlich das Haus zu putzen.

Zurück gehen wir entlang der Strandpromenade.

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Dann packen wir unsere Strandtaschen und genießen in unseren Badesachen die Sonne auf den Liegen am Pool. Ich wage ein kurzes Schwimmchen im Pool, aber das Wasser ist so kalt, dass ich das Gefühl habe, dass mir Hände und Füße abfrieren, also schnell zurück auf die Liege und in die Sonne.

Das Highlight hier in Conil ist ohnehin kein Hotelpool, sondern Meer und Strand, und an diesem Strand wandern wir später 2 Stunden lang entlang. Zwischendurch muss man über einen kleinen Fluß, aber das Wasser geht kaum über die Knöchel. Überall liegen Muscheln, wir fangen an, sie zu sammeln und haben bald die Taschen voll.

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Mit etwas Mühe finden wir schließlich an der Strandbar unterhalb des Hotels noch ein Plätzchen, trinken Cervezas und schauen aufs Meer.

Elsa bleibt noch ein wenig am Strand, ich gehe im Supermarkt in Conil ein paar Getränke einkaufen und ordere an der Wursttheke todesmutig mit kaum vorhandenen Spanischkenntnissen und einem winzigen Wörterbuch ein wenig Schinken und Ziegenkäse. Komisch, im Hotel kann man kaum einen Gast finden, der kein Deutscher ist, aber hier im Supermarkt ist man auf die Bedienung von deutscher Kundschaft ganz offensichtlich nicht spezialisiert, also bleiben die Deutschen vermutlich immer hübsch im Hotel oder sie sprechen gut spanisch.

Das kleine Restaurant, in dem wir heute abend in Conil essen, scheint aber immerhin schon ausreichend Kontakt mit Deutschen gehabt zu haben und verfügt über deutsche Übersetzungen in der Speisekarte, und als wir entgegen der Erwartungen des Wirts kein Bier sondern Wein und Wasser bestellen, weiß er immerhin sofort, dass wir unser Mineralwasser „con gaz“ mögen. Der Wirt ist reizend, zaubert für uns eine gute Flasche Wein hinter der Theke hervor. Auch die Paella mit Meeresfrüchten, die wir bestellt haben, schmeckt sehr lecker.

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Satt und zufrieden marschieren wir schließlich zum Hotel zurück und fallen müde in die Betten.

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Morgen wollen wir uns Vejer de la Frontera ansehen, laut Reiseführer ein mustergültiges weißes Dorf mit maurischem Flair.


Gute Nacht!
Titel: Re: Andalusischer Frühling - Eine Rundreise im März 2015
Beitrag von: Susan am 14. April 2015, 21:45:59
Hi,

für einen Entspannungstag (oder mehr) ist Conil immer wieder gut  8) Und im März sieht es auch noch so ruhig aus

Zitat
(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_4164inpkmi.jpg)

Diese Fassaden mit den Blumentöpfen sind mir inden Südländern schon öfter aufgefallen und sie gefallen mir. Doch immer wieder stellt sich mir die Frage: wie giessen die die Pflanzen? Einige Pötte sind doch etwas außer Reichweite  :gruebel:
Titel: Re: Andalusischer Frühling - Eine Rundreise im März 2015
Beitrag von: Flicka am 19. April 2015, 16:41:04

Diese Fassaden mit den Blumentöpfen sind mir inden Südländern schon öfter aufgefallen und sie gefallen mir. Doch immer wieder stellt sich mir die Frage: wie giessen die die Pflanzen? Einige Pötte sind doch etwas außer Reichweite  :gruebel:

Ja, das haben wir uns auch gefragt. Wir haben sogar den bösen Verdacht gehabt, dass da auch mal künstliche Blumen im Spiel sein könnten. An einem Haus war aber etwas, das sah wie ein dünner Schlauch aus, der an allen Kübeln vorbeigeführt hat. Vielleicht ein ausgeklügeltes Bewässerungssystem?


So, nachdem alle Gelegenheit hatten, sich ein paar Tage an Pool und Strand zu erholen, machen wir heute einen kurzen Ausflug nach Vejer de la Frontera und genießen dann noch den letzten schönen Sonnentag.

Bis gleich!
Titel: Re: Andalusischer Frühling - Eine Rundreise im März 2015
Beitrag von: Flicka am 19. April 2015, 17:01:38
Sonntag, 15. März 2015: Conil de la Frontera und Vejer de la Frontera


Nach einem ausgiebigen Frühstück fahren wir heute vormittag nach Vejer de la Frontera. Der Ort liegt etwa 20 Minuten von Conil entfernt und wird vom Navigationsgerät als „Ver de la Fronnntera“ verstümmelt, aber trotzdem leicht gefunden. Wir stellen das Auto auf dem Parkplatz am Ortseingang ab und unternehmen einen Rundgang durch die Straßen der Altstadt, an Stadtmauern, Toren und Festungstürmen vorbei bis zur reizenden Plaza de Espana.

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Hier in Vejer sehen wir übrigens keine Katzen wie sonst überall. Dafür drängen sich schwanzwedelnde Hunde an die Fenstergitter.

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Die Frauen hier in Vejer sollen noch bis Mitte des 20. Jahrhunderts schwarze Gewänder, Cobijadas, wohl syrischen Ursprungs, getragen und sich darin verschleiert haben, berichtet der Reiseführer.

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Wir sind von dem Ort und der entspannten Sonntagmorgenstimmung sehr angetan, aber dann zieht es uns doch wieder ans Meer. Ab übermorgen soll das Wetter schlechter werden, also wollen wir so lange es geht noch die spanische Sonne genießen.

Auf dem Weg zum Hotel will ich noch tanken. Erstaunlicherweise hat das Auto uns mit der ersten Tankfüllung bis hierher gebracht und würde uns wohl auch noch ein Stück weiterbringen, aber einen vollen Tank finde ich dann doch beruhigender. An der Tankstelle stellen wir uns absolut dämlich an und bekommen den Tankdeckel nicht auf. Zu unserer Ehrenrettung muss man sagen, dass auch der von uns zu Hilfe gerufene Spanier von der Nachbarzapfsäule das Ding nicht aufbekommt, dabei kann er die Beschreibung aus der spanischen Betriebsanleitung lesen, die ich ihm hinhalte. Also muss ich in die Tankstelle und rufe die Tankwartin zu Hilfe, die innerhalb von zwei Sekunden den Tank offen hat und uns auf unsere flehenden Bitten auch nochmal zeigt wie es geht. Wir tanken, aber als wir anschließend probieren wollen, den Deckel selbst zu öffnen, stellen wir uns schon wieder zu blöd dran. Also bitte ich beim Bezahlen kleinlaut die Tankwartin, nochmal mit uns rauszukommen. Die hält uns wahrscheinlich – und auch zurecht – für völlig verblödet, macht aber netterweise wieder den Tankdeckel auf und bleibt auch neben uns stehen, als wir unser Glück versuchen. Komischerweise geht es jetzt ganz leicht, wir schämen uns ein bisschen und fahren dann zum Hotel.

Dort sonnen wir uns am Pool und unternehmen nachmittags eine Strandwanderung Richtung Norden, vorbei an einer vorstehenden Felswand, die wohl nur bei Ebbe passierbar ist, bis in eine von Steilküsten umsäumte Bucht. Hier ist der Strand etwas felsiger, Surfer nutzen die höhere Brandung, und Angler stehen geduldig im Wasser. Einer fängt dann tatsächlich einen Fisch und erfreut anschließend offensichtlich seine Mitangler mit seinen Expertentipps, bevor er sich, begleitet vom stolzen Nachwuchs, auf den Heimweg macht.

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Am Abend kehren wir wieder im selben Lokal ein wie gestern. Alles ist wie gestern: Die beiden Polizisten, die schon gestern abend hier gesessen haben, sitzen schon am Tisch, als wir das Lokal betreten, alle schauen Fußball auf dem großen Fernseher neben der Tür, und wir bestellen uns nochmal den leckeren Wein, der uns gestern schon so gut geschmeckt hat. Elsa wählt gegrillten Fisch, ich entscheide mich für gegrillte Gambas. Während wir essen, werden die Polizisten von zwei Kollegen abgelöst. Hm, es stellt sich die Frage, ob die Polizei hier ihre Pausen oder ihren Dienst bei Essen und Fußball verbringt.

Wir rollen uns jedenfalls wieder gesättigt und zufrieden ins Hotel zurück. Morgen soll es nochmal ein Pool- und Strandtag werden, bevor wir uns am Dienstag und Mittwoch Cadiz und Jerez anschauen.

Gute Nacht!




Montag, 16. März 2015: Conil de la Frontera


Heute morgen sieht es zunächst so aus, als hätte das für morgen angekündigte schlechte Wetter schon heute zugeschlagen. Der Wind treibt dunkle Wolken über den Himmel, und als wir tapfer in lange Hosen und Westen gehüllt an den Pool gehen, fragen wir uns, wie lange wir es hier aushalten werden. Aber ab und zu und dann immer häufiger gibt es Wolkenlücken, und wir werfen nach und nach unsere Kleiderschichten ab und liegen schließlich in Badesachen in der Sonne. Ich bin ohnehin  mit einer entzündeten Blase am Fuß leicht lädiert und verbringe den Tag faulenzend und lesend auf der Poolliege, Elsa unternimmt am späten Nachmittag noch eine Strandwanderung.

Als ich abends schon im Zimmer sitze und mich im Reiseführer über Cadiz schlau mache, fällt mir ein, dass ich noch gar keinen Sonnenuntergang über dem Meer gesehen habe, also schnell rein in die Schuhe und runter in die Hotelanlage, und von hier aus sieht man die Sonne karibisch anmutend hinter Palmen untergehen.

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Abends essen wir wieder im Hotelrestaurant. Das Essen ist heute ein paar Euro billiger als an unserem Ankunftstag, dafür hat es uns am Ankunftstag auch deutlich besser geschmeckt. Morgen werden wir doch wieder auswärts essen gehen. Mal schauen, wie dann das Wetter wird. Wir wollen jedenfalls aus dem angekündigten Regentag das beste machen und einen Ausflug nach Cadiz unternehmen.

Gute Nacht!
Titel: Re: Andalusischer Frühling - Eine Rundreise im März 2015
Beitrag von: Horst am 19. April 2015, 18:37:07
Hi Flicka,

sieht gut aus dieses  Vejer de la Frontera. Muss ich mir merken - irgendwann in den nächsten Jahren will ich auf jeden Fall wieder nach Andalusien. :)
Titel: Re: Andalusischer Frühling - Eine Rundreise im März 2015
Beitrag von: Paula am 19. April 2015, 21:29:37
Toller Sonnenuntergang! Hoffentlich bleibt das Wetter doch gut, mit blauem Himmer sehen diese weißen Orte einfach wunderschön aus.
Titel: Re: Andalusischer Frühling - Eine Rundreise im März 2015
Beitrag von: Birgit am 19. April 2015, 21:39:13
Das mit den Strandtagen in so schöner Umgebung habt ihr richtig gemacht!

Hach, ich glaube, Spanien muss ich auch unbedingt mal wieder auf meine Liste setzen...
Titel: Re: Andalusischer Frühling - Eine Rundreise im März 2015
Beitrag von: Susan am 20. April 2015, 10:09:39
Hi,

Andalusien im Frühling klettert auch auf meiner Liste - auch wenns zum Baden im Meer wohl noch zu kalt ist. Dafür kann man die Kultur ruhiger genießen
Mal sehe, Ostern 2017 ist ja wieder recht spät  ;D
Titel: Re: Andalusischer Frühling - Eine Rundreise im März 2015
Beitrag von: Lidschlag am 21. April 2015, 18:20:11
Hallo Flicka

Der Sonnenuntergang hat was kabribisches und die Bilder von den weißen Dörfern gefallen mir sehr gut.
Ich bin sehr gespannt auf den Tag in Cadiz.
Titel: Re: Andalusischer Frühling - Eine Rundreise im März 2015
Beitrag von: Horst am 21. April 2015, 18:25:46
Bei dem ersten Hund dachte ich schon, der trägt den Geldschein am Hals den Du gelöhnt hast, damit er sich so schön ablichten lässt. ;)
Titel: Re: Andalusischer Frühling - Eine Rundreise im März 2015
Beitrag von: Flicka am 21. April 2015, 18:37:44
Bei dem ersten Hund dachte ich schon, der trägt den Geldschein am Hals den Du gelöhnt hast, damit er sich so schön ablichten lässt. ;)

O ja, der konnte so richtig schön in die Kamera gucken. Spains next Top Dog Model...  ;)


An alle: Kramt besser schon mal eure Jacken raus, denn ab heute zeigt Spanien uns leider, dass es nicht nur Sonne kann.
Titel: Re: Andalusischer Frühling - Eine Rundreise im März 2015
Beitrag von: Flicka am 21. April 2015, 18:58:56
Dienstag, 17. März 2015: Conil de la Frontera und Cadiz


Heute morgen ist das vorhergesagte schlechte Wetter leider tatsächlich da. Die Palmen in der Hotelanlage werden von Windböen zerzaust, der Himmel ist dunkel. Mir geht es heute morgen zuerst noch gut, aber kurz nach dem Frühstück bekomme ich leichte Magenschmerzen, vielleicht vom Fruchtsaft, keine Ahnung, sie sind jetzt jedenfalls da.

Das hält mich aber nicht davon ab, mit Elsa nach Cadiz zu fahren. Das Navigationsgerät darf uns also die Route nach „Sdits“ berechnen und führt uns brav auf direktem Weg zum einprogrammierten Parkhaus in der Nähe der Kathedrale. Als wir die Treppen aus dem Parkhaus hochsteigen, sehen wir neben uns schon die Wellen an die Mauern klatschen. Ja, das ist kein Badewannenmeer, sondern der Atlantik, und er kommt nicht nur mit aufgewühltem Wasser, sondern auch mit Sturmböen, die mir fast die Kamera aus der Hand reißen. Die Haare verwandeln sich jedenfalls innerhalb von ein paar Minuten in Gestrüpp, die Brille beschlägt. Uns gefällts.

Wir schauen hinüber auf die Kathedrale und beobachten eine Weile die Möwen, die hier auf Fischfang sind.

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Wir stemmen uns gegen die Windböen und gehen noch ein Stück am Ufer entlang. Hinter einem Durchgang bewacht sein Sandkünstler seine Werke. Auf einem Schild informiert er uns, dass er Tag und Nacht in regelmäßigem Rhythmus seine Skulpturen mit Wasser übergießen muss, damit sie nicht zerfallen. Ob er hier wohl das ganze Jahr sitzt und seine Skulpturen umsorgt?

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Noch ein Stück folgen wir der Uferpromenade bis zu einem alten Festungsturm.

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Leider fängt es an zu tröpfeln, als wir schließlich durch die Straßen laufen. Wir schauen in ein paar Geschäfte, aber richtige Kauflust stellt sich nicht ein. Dafür entdecken wir dann in den Markthallen das reichhaltige Angebote an frischem Fleisch, Obst und Gemüse und vor allem Fisch. Unglaublich was hier alles an Fisch und Meeresfrüchten angeboten wird, so groß ist Cadiz ja gar nicht.

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Unterwegs kauft Elsa noch ein paar Kekse und süße Teilchen. Im Schaufenster der Bäckerei sind schon zwei kleine Büßerfiguren als Vorboten der Semana Santa, der Karwoche, aufgestellt.

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Das Wetter wird immer schlechter, genau so geht es leider auch meinem Magen, also gehen wir zurück zum Parkhaus und haben dabei noch Glück, dass wir jetzt unseren Besuch gerade jetzt beenden und noch halbwegs trocken ins Parkhaus kommen. Als wir mit dem Auto wieder aus dem Parkhaus herausfahren, geht draußen schon die Welt unter. Platzregen, Sturmböen. Vor uns mitten auf der Hauptstraße liegt plötzlich ein riesiger Müllcontainer, die Autos fahren vorsichtig um ihn herum. Bis nach Conil begleitet uns der starke Schauer, dann wird es langsam besser.

Ich verkrieche mich erst mal zwei Stunden in mein Bett, dann ist mir wieder besser, und wir testen das kleine Hallenbad der Hotelanlage. Ja, ganz nett, aber wir sind irgendwie von Granada verwöhnt. Wenn man im Liegenbereich einen Massagebereich einrichten würde, das Schwimmbecken in ein Warm-, Heiß, und Kaltwasserbecken unterteilen würde, das Licht dimmen, Kerzen brennen und stimmungsvolle Musik spielen lassen würde, könnte man hier auch ein kleines Hammam einrichten. Elsa und ich beschließen, irgendwann wiederzukommen und das Hotelschwimmbad nach unserem Wünschen umzubauen.

Abends gehen wir im Restaurant La Fontanilla unterhalb der Hotelanlage essen. Elsa isst Tunfisch, ich bestelle mir wieder gegrillte Gambas, die zwar sehr lecker sind, aber leider darf ich anschließend selbst sehen, wie ich die Hände wieder sauber bekomme. Keine Zitrone, kein feuchtes Tuch, das gibt dann doch Abzüge in der B-Note. Ansonsten gefällt es uns aber sehr gut, und wir finden es schade, dass das Restaurant morgen geschlossen sein wird.

Ansonsten sind wir hoffnungslos optimistisch und bilden uns ein, dass die Wolken nicht mehr so dicht sind. Vielleicht hat es sich heute schon ausgeregnet?

Morgen wollen wir jedenfalls nach Jerez de la Frontera.

Gute Nacht!
Titel: Re: Andalusischer Frühling - Eine Rundreise im März 2015
Beitrag von: Lidschlag am 21. April 2015, 20:51:52
Hallo Flicka

WOW, der Sturm produziert aber tolles Licht. Das erste Bild sieht richtig gut gegen der dunklen Himmel aus.
Ich glaube die Fische mit den Zähnen sind schwarze Degenfische (portugisch Espada). Auf Madeira werden die mit lange Fangleinen aus bis zu 1700 Meter Tiefe aus der Tiefsee geholt. Es kann gut sein, dass die von Madeira aus nach Cadiz eingeflogen wurden.

Bei Interesse kannst du hier mal nachlesen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Schwarzer_Degenfisch


Titel: Re: Andalusischer Frühling - Eine Rundreise im März 2015
Beitrag von: Susan am 21. April 2015, 22:22:33
So tolle Sandfiguren habe ich lange nicht gesehen - Respekt für den Erbauer. Hoffentlich hat da der Sturm nicht so gewütet.
Titel: Re: Andalusischer Frühling - Eine Rundreise im März 2015
Beitrag von: Andrea am 21. April 2015, 22:30:54
Der dunkle Himmel macht auf Fotos natürlich ganz schön was her, aber zum Erkunden der Stadt etc. ist er eher hinderlich... ;)  Noch bedauerlicher finde ich deine Magenschmerzen. Das stört noch viel mehr als Regen. Ich hoffe, dass du den nächsten Tag mehr genießen kannst!
Titel: Re: Andalusischer Frühling - Eine Rundreise im März 2015
Beitrag von: Paula am 22. April 2015, 11:55:35
Nach Cadiz und Jerez de la Frontera haben wir es in unserem Andalusienurlaub nicht mehr geschafft. Cadiz sieht wirklich gut aus! Die Kathedrale direkt am Meer, das hat was!

Im La Fontanilla  waren wir (glaube ich mich zu erinnern) auch. Ich habe aber bestimmt was gegessen was Gabel und Messer erfordert insofern war die B-Note nicht gefährdet  :)
Conil hat mir sehr gut gefallen, ein herrlicher Strand und wir hatten auch ein sehr schönes Hotel am Strand, leider weiß ich den Namen nicht mehr. Nur noch dass da alle Angestellten Deutsch sprachen, das hat mich echt gewundert. Es waren aber auch überwiegend deutsche Gäste dort.
Titel: Re: Andalusischer Frühling - Eine Rundreise im März 2015
Beitrag von: serendipity am 22. April 2015, 18:55:55
Wunderschöne Eindrücke, Flicka!

Nun steht es endgültig fest, wenn es irgendwie geht, werde ich die nächsten Osterferien zu einem Besuch Andalusiens nutzen - das letzte Mal war ich während des Studiums dort und das ist Lichtjahre her und wir waren mit dem Zelt nur an der Küste, die wunderbaren Städte haben wir im Hochsommer gar nicht besucht.

Mir gefallen an der Küste vor allem diese wunderbaren weißen Häuser - allein das ist eine Augenfreude!
Titel: Re: Andalusischer Frühling - Eine Rundreise im März 2015
Beitrag von: Silv am 23. April 2015, 13:01:24
Wunderschöne Eindrücke, Flicka!


Und vor allem so viele verschiedene!  :)
Titel: Re: Andalusischer Frühling - Eine Rundreise im März 2015
Beitrag von: Flicka am 23. April 2015, 19:03:42
Schön, dass euch die Eindrücke gefallen. Uns hat es trotz des Wetters auch gut gefallen, und das türkisfarbene Meer und der dunkle Himmel hatten wirklich ihren besonderen Reiz.

Hallo Flicka

WOW, der Sturm produziert aber tolles Licht. Das erste Bild sieht richtig gut gegen der dunklen Himmel aus.
Ich glaube die Fische mit den Zähnen sind schwarze Degenfische (portugisch Espada). Auf Madeira werden die mit lange Fangleinen aus bis zu 1700 Meter Tiefe aus der Tiefsee geholt. Es kann gut sein, dass die von Madeira aus nach Cadiz eingeflogen wurden.

Bei Interesse kannst du hier mal nachlesen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Schwarzer_Degenfisch


Danke für die Erklärung und für den Link! Das könnten wirklich diese Fische sein, die Beschreibung bei Wikipedia passt jedenfalls.


So tolle Sandfiguren habe ich lange nicht gesehen - Respekt für den Erbauer. Hoffentlich hat da der Sturm nicht so gewütet.

Vor allem habe ich mir mittags überlegt, ob der Sand fest genug ist, um den Platzregen auszuhalten. Aber vielleicht hat er ja eine Plane oder etwas ähnliches, was er darüber spannen kann.



Eigentlich wollte ich euch heute noch mit nach Jerez nehmen, aber diese Woche fällt leider stressiger aus als gedacht. Also reisen wir voraussichtlich im Wochenende weiter.
Titel: Re: Andalusischer Frühling - Eine Rundreise im März 2015
Beitrag von: Kauschthaus am 23. April 2015, 23:56:51
Hallo Flicka,

nun muss ich mich doch auch noch melden.

Andalusien steht auf meiner Europa Liste sehr weit oben, und dein Bericht hat mich darin voll bestärkt.

Ich habe nicht alle Kommentare gelesen, deshalb weiß ich nicht, ob schon jemand deine Fotos gelobt hat. Die sind total schön.
Und die Pferde erst, kurzer Zügel hin oder her, das sind Bilder von Kreaturen voller Kraft und Eleganz, ganz wunderbar getroffen!

Menno, da komme ich echt ins Schwärmen.

Viele Grüße, Petra
Titel: Re: Andalusischer Frühling - Eine Rundreise im März 2015
Beitrag von: Flicka am 25. April 2015, 14:57:50
Petra, vielen Dank für das Lob!  :)

Extra für dich gibts heute auch noch ein paar Pferde zu sehen, bevor wir uns dem Alkohol widmen.

Bis gleich!
Titel: Re: Andalusischer Frühling - Eine Rundreise im März 2015
Beitrag von: Flicka am 25. April 2015, 15:29:00
Mittwoch, 18. März 2015: Conil de la Frontera und Jerez de la Frontera

Heute morgen fühle ich mich wieder richtig fit. Dafür greift Elsa beim Frühstück nur zögerlich zu. Gestern hatte ich Magenschmerzen, heute ist ihr etwas übel, aber es geht ihr gut genug, dass wir nach Jerez fahren können.

Das einprogrammierte Parkhaus in Jerez findet sich leicht, dafür sind wir draußen auf der Straße anschließend etwas orientierungslos. Schließlich finden wir aber zur königlichen Reitschule, in der andalusische Pferde in Dressur- und Fahrsport trainiert werden. In der Reithalle sind Fotos nicht erlaubt, aber immerhin kann man beim Training auf den Außenplätzen alles in Ruhe beobachten und fotografieren. Und ein paar Storchennester gibt es rund um die Reitplätze auch.

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Wir haben Glück und können zehn Minuten nach unserer Ankunft an einer halbstündigen englischsprachigen Führung durch die Ställe teilnehmen. Die Pferde werden von Trainern und ihren Schülern geritten, jeder Reiter reitet täglich sieben bis acht Pferde.

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Nach dem Besuch in der Reitschule besuchen wir noch das Kutschenmuseum. Dort sind verschiedene Kutschen ausgestellt samt dazugehörendem Geschirr, im hinteren Teil sind einige Pferde untergebracht.

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Während wir im Museum sind, fängt es an zu schütten, also setzen wir uns in einen überdachten Teil des Hofes gegenüber dem Eingang, warten ab, bis sich der Regen beruhigt und beobachten die Störche auf den Schornstein gegenüber. Um 2 Uhr rufe ich noch kurz bei der Bodega „Tio Pepe“ an und frage nach, ob heute um 16.00 Uhr noch eine Führung stattfindet, dann wollen wir das Kutschenmuseum verlassen. Aber wir dürfen nicht. Das Museum ist nur bis 14.00 Uhr geöffnet, und jetzt ist es 14.05 Uhr.

Man hat die Tore abgeschlossen, ist nach Hause gegangen und hat uns einfach hier vergessen.

Zuerst können wir es gar nicht glauben. Am verwaisten Eingang versuchen wir das Tor von innen zu öffnen, aber es ist abgeschlossen. Die Türen zu den Museumsräumen sind geschlossen, der Stall ist völlig menschenleer. Wahrscheinlich sind sie alle in der Siesta. Wir gehen nochmal zum Tor, keine Chance, die Tür ist zu. Ich versuche mein Glück an einer Tür mit dem Schild „Oficina“ und rufe Hola in die Gänge. Ich finde aber nur Umkleidekabinen. Wir schauen in die Reithalle, dann nochmal in die Stall, jetzt ist es schon viertel nach zwei, und gerade als ich überlege, ob ich irgendwo die Telefonnummer der Reitschule oder des Museums habe, ruft plötzlich eine Frauenstimme vom Eingang. Erleichtert gehen wir schnell rüber und werden mit finsterer Miene ausgeschimpft, so als wären wir hier eingebrochen. Moment mal, wir wurden hier eingesperrt, und wir haben uns beileibe nicht in einer Kutsche versteckt, sondern harmlos gegenüber des Eingangsbereichs gesessen, aber das interessiert die auf spanischen schimpfende Frau überhaupt nicht. Sie schließt uns das Tor auf, bedenkt uns mit einem letzten schwarzen Blick und schließt hinter uns wieder ab.

Na ja, immerhin sind wir wieder frei und müssen es uns nicht bis morgen früh in einer Kutsche oder einer leeren Pferdebox bequem machen.

Auf dem Weg Richtung Innenstadt wird der Regen wieder stärker, und wir müssen uns schließlich in eine kleine Bar flüchten, trinken etwas, und ich esse Toast mit Schinken. Elsa isst nichts und trinkt Tee, ihr Magen macht ihr immer noch Probleme.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_4475ivluox.jpg) (http://abload.de/image.php?img=img_4475ivluox.jpg)


Immerhin fühlt Elsa sich fit genug, die Führung durch die Sherry-Bodega mitzumachen. Nach ein paar kurzen Streifzügen durch verschiedene Geschäfte kommen wir schließlich bei „Tio Pepe“ an, kaufen die Tickets und warten noch ein wenig, bis die Führung beginnt. Die ist gut und interessant gemacht, der charmante spanische Guide erklärt abwechselnd auf spanisch und deutsch die Herstellung, und wir werden durch verschiedene Räume und Hallen geführt, in denen Brandy und Sherry lagern. Viele Fässer sind von Berühmtheiten signiert, manche Räume wirken wie Kathedralen, andere wie verstaubte, lange nicht betretene Keller.

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Zwischendurch bekommen wir noch ein volles Weinglas samt kleiner Leiter präsentiert. Angeblich sind Mäuse völlig verrückt nach Sherry und gönnen sich gerne einen Schluck, wie ein Foto an der Wand beweist.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_4549airxuxt.jpg) (http://abload.de/image.php?img=img_4549airxuxt.jpg)


Zum Schluss gibt es eine kleine Verkostung, wir haben die Variante mit 2 Sherrys und Tapas gewählt, und zum Abschluss darf natürlich auch ein Bummel durch den Shop nicht fehlen, denn wie  unser Guide augenzwinkernd bemerkt hat, ist dies schließlich eine Verkaufsveranstaltung.

Uns hat die Führung sehr gut gefallen und zufrieden gehen wir zum Parkhaus zurück. Auf der Rückfahrt nach Conil merkt Elsa dann aber, dass Sherry und Tapas ihrem Magen nicht sehr gut getan haben. Diesen Abend gehen wir also nicht essen, Elsa pflegt sich, und ich schließe die Lücken im Reisetagebuch und schaue mir die Route für die nächsten zwei Tage an.

Morgen werden wir die Küste verlassen und durch die Berge nach Ronda fahren. Mal sehen, welches Wetter uns dort erwartet. Es wird wohl richtig kalt werden.

Gute Nacht!
Titel: Re: Andalusischer Frühling - Eine Rundreise im März 2015
Beitrag von: Susan am 25. April 2015, 16:47:33
Ohje, so irgendwo eingeschlossen zu werden, wäre mein Horror  :o

Schade, dass es in Jerez so geregnet hat, aber ihr konntet ja noch das Beste draus machen. Ich hoffe, ihr habt danach alle Magenbeschwerden überwunden gehabt. Und nun bin ich gespannt auf Ronda im Frühling
Titel: Re: Andalusischer Frühling - Eine Rundreise im März 2015
Beitrag von: Birgit am 25. April 2015, 17:13:56
Zitat
Moment mal, wir wurden hier eingesperrt, und wir haben uns beileibe nicht in einer Kutsche versteckt, sondern harmlos gegenüber des Eingangsbereichs gesessen, aber das interessiert die auf spanischen schimpfende Frau überhaupt nicht. Sie schließt uns das Tor auf, bedenkt uns mit einem letzten schwarzen Blick und schließt hinter uns wieder ab.

Alsoooo, ich vermute, für eine Schimpftirade reichen meine Spanischkenntnisse nicht, und es wäre in der Situation wahrscheinlich auch von Vorteil für alle Beteiligten gewesen, wenn ich nicht verstanden hätte, was die böse Frau geschimpft hat und ich nicht hätte zurückschimpfen können ;)

Freue mich schon auf Ronda - das fand ich wunderschön!
Titel: Re: Andalusischer Frühling - Eine Rundreise im März 2015
Beitrag von: serendipity am 26. April 2015, 09:55:18
Also wenn schon eingeschlossen, dann wäre es bei Tio Pepe bestimmt amüsanter gewesen  :drunken:

Schade, dass das Wetter nicht so mitspielte, aber da eure Unternehmungen ja doch immer unter trockenem Dach waren, wars ja gar nicht so schlimm. Ich freue mich jetzt auch auf Ronda, das kenne ich nämlich auch und fand es ebenfalls wunderschön!
Titel: Re: Andalusischer Frühling - Eine Rundreise im März 2015
Beitrag von: Kauschthaus am 28. April 2015, 19:42:35
Und noch mehr schöne Pferde ... danke!

Ich glaube ich wäre auch lieber in einem Sherry- oder noch lieber Weinlager eingeschlossen.  :drunken:

Viele Grüße, Petra
Titel: Re: Andalusischer Frühling - Eine Rundreise im März 2015
Beitrag von: Flicka am 10. Juni 2015, 19:39:41
Ich wollte gerade schreiben, dass es jetzt endlich nach etwas längerer Durststrecke im Reisebericht weitergeht, aber den Durst konntet ihr ja in der Zwischenzeitlich nach Belieben mit Regenwasser oder Sherry löschen. Sorry für die Pause, aber jetzt brechen wir gleich nach Ronda auf.
Titel: Re: Andalusischer Frühling - Eine Rundreise im März 2015
Beitrag von: Flicka am 10. Juni 2015, 19:58:09
Donnerstag, 19. März 2015: Conil de la Frontera – Ronda


Der Morgen empfängt uns leider nicht besser als der gestrige Abend: Regen, Regen, Regen. So hatte ich mir den letzten Blick aufs Meer irgendwie nicht vorgestellt.

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Nach einem letzten ausgiebigen Frühstück im Hotel checken wir aus, beladen das Auto und machen uns auf den Weg Richtung Ronda. Während wir ins Landesinnere fahren, wird das Wetter besser, und ab und zu schaut sehen wir sogar ein paar Sonnenstrahlen. Das macht Hoffnung auf gutes Wetter in den Bergen.

Wir fahren nicht direkt nach Ronda, sondern biegen nach Ubrique ab für einen kleinen Einkaufsstopp. Hier soll es Lederwaren geben, Elsa hätte gerne eine schöne Jacke, ich wäre nicht abgeneigt, mir noch eine neue Handtasche zuzulegen. Zuerst finden wir aber erst mal gar nichts, weder einen Parkplatz noch ein Lederwarengeschäft, dafür jede Menge Krimskrams. Dann werden wir doch fündig, jedenfalls ich was die Handtaschen angeht. Elsa findet noch nicht das richtige. Und dass die Verkäuferin im Lederjackenladen schon mit den Fingern auf die Theke trommelt, weil sie gleich in die Siesta will, statt lästige Kundschaft zu bedienen, macht den Einkauf auch nicht gerade entspannter. Wir spazieren noch kurz durch die Straßen, aber es nieselt inzwischen leider doch wieder ausdauernd.

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Also fahren wir weiter Richtung Ronda. Die Straße schlängelt sich zwischen Felsbrocken die Berge hinauf, ab und zu sieht man Schaf- und Ziegenherden. Wir halten an einem Aussichtspunkt, aber bei diesem Wetter reißt einen die Aussicht irgendwie nicht vom Hocker.

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Weiter geht die Fahrt, durch ein oder zwei weiße Dörfer, Wiesen, dann durch Wälder von alten Korkeichen. Schließlich erreichen wir Ronda, und unser Navigator bringt uns sicher durch die Neustadt, über die Puente Nueva hinüber in die Altstadt und bis vor unser Hotel San Gabriel, in dem wir für eine Nacht unterkommen. Wir können einchecken und die Koffer ausladen, dann darf das Auto sich auf einem großen Parkplatz am Ortsrand mit anderen Autos treffen und wir beziehen die Zimmer. Das Hotel ist pittoresk und mit Antiquitäten, Fotos und sogar einem winzigen Kinoraum ausgestattet.

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Wir rasten ein wenig und hoffen, dass der Regen nachlässt, aber es nützt nicht viel, der Regen trommelt ausdauernd aufs Dach. Der Sonnenteil unserer Reise ist offenbar endgültig vorbei. So machen wir uns schließlich auf den Weg zur Ponte Nueve. Unterwegs findet Elsa dann doch eine schicke Sommerlederjacke, der Verkäufer hat natürlich, wie könnte es anders sein, Verwandte in Deutschland, deshalb gibt er uns einen besonderen Preisnachlass, na klar, und falls Elsa vielleicht doch noch eine zweite Lederjacke will, dann könnte er diese hier für den halben Preis... Nein? Na gut.

Vom Lederjackenkauf mal abgesehen, schwächelt die arme Elsa heute immer noch, sie hat sich wohl eine Erkältung eingefangen. Wir schauen erst mal von der Brücke hinunter in die tiefe Schlucht und von einer Aussichtsplattform auf die Brücke, dann gehen wir ins Stierkampfmuseum, dort ist es wenigstens trocken.

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Danach suche ich mir noch den Weg in die Gärten an der Schlucht, um ein Foto mit Sicht auf die Brücke zu machen, Elsa hadert mit ihren Wanderschuhen. Die sind eigentlich wasserdicht, und trotzdem hat sie klatschnasse Füße. Also verzieht sie sich mit nassen Schuhen und Füßen schon mal in ein Café neben der Brücke, während ich weiter unten am Aussichtspunkt mit dem Schirm, dem Regen und der Kamera kämpfe. Immerhin erstrahlt die Brücke nach Sonnenuntergang in ganzer Pracht, das hat sich doch gelohnt, und von Elsas Café aus gibts auch noch ein Foto auf die Brücke.

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Wir essen gleich im Restaurant neben der Brücke zu Abend, erst mal heiße Suppe gegen Regen und Kälte, und dann eine Hühnchen-Sherry-Casserole, nicht schlecht. Durch den Regen gehen wir schließlich mit nassen Jacken, Hosenbeinen und Schuhen zurück zum Hotel. In den Zimmern sind die Heizungen an, wie schön! Wenigstens werden wir trotz vorhergesagter 4 – 5 Grad heute nacht nicht frieren und die Wanderschuhe und Jacken werden über Nacht hoffentlich wieder trocken.

Morgen wollen wir erst mal auf Höhlentour gehen, dann steht mit Malaga schon das letzte Ziel und die letzte Übernachtung auf dem Reiseplan.

Gute Nacht!
Titel: Re: Andalusischer Frühling - Eine Rundreise im März 2015
Beitrag von: Birgit am 10. Juni 2015, 22:09:59
Wie schade, das wunderschöne Ronda verregnet! Für uns war es ja damals die erste Station und irgendwie soooo zauberhaft und hübsch und niedlich - und damals mitten im Winter mit kräftiger Sonne bei kalter und klarer Luft fast schon eine Offenbarung!
Titel: Re: Andalusischer Frühling - Eine Rundreise im März 2015
Beitrag von: Flicka am 10. Juni 2015, 22:26:12
Bei uns war es leider so, dass die Wolken oder Nebelschwaden durch die Schlucht gewabert sind, so dass man teilweise nicht mal bis auf den Grund sehen konnte. Andererseits hatte es auch wieder einen besonderen Reiz, so ins bodenlose Nichts zu schauen.

Ich war froh, dass ich für Ronda Zimmer im historischen Haus gebucht hatte. Es war bei diesem Wetter richtig anheimelnd.
Titel: Re: Andalusischer Frühling - Eine Rundreise im März 2015
Beitrag von: Andrea am 10. Juni 2015, 22:48:11
Wie gut, dass mich Ronda schon in anderen Berichten verzaubert hat, denn bei schönerem Wetter sieht das noch mal viel besser aus. Aber schade für euch...  :( Dafür gefällt mir das Hotel auch sehr gut!
Titel: Re: Andalusischer Frühling - Eine Rundreise im März 2015
Beitrag von: Lidschlag am 11. Juni 2015, 09:30:31
Hallo Flicka

Oh ist das schade, dass Ronda, wie auch der restliche Tag im Regen versank.
Aber ich schließe mich den Vorpostern an: das Hotel gefällt mir auch gut.
In einem ähnlichen Hotel bin ich mal auf der Insel Palma abgestiegen.
Es war so alt (aber perfekt renoviert), dass die Holzböden gequietscht haben.
Die Nachtaufnahme von der Brücke in Ronda finde ich auch gelungen.
Titel: Re: Andalusischer Frühling - Eine Rundreise im März 2015
Beitrag von: Susan am 11. Juni 2015, 11:45:39
Hi,
Schade, dass der Tag in Ronda so verregnet war - da macht das Bummeln wirklich keinen Spaß. Da zieh ich doch die 35° + vor, die wir immer in Ronda hatten. Wenigstens hatte das Hotel eine Heizung zum Aufwärmen. Das war jetzt aber nicht das direkt an der Brücke, oder?
Titel: Re: Andalusischer Frühling - Eine Rundreise im März 2015
Beitrag von: serendipity am 11. Juni 2015, 12:43:33
Ach wie blöd der Regen! Trotzdem sind dir ja noch schöne Bilder von der Brücke gelungen und euer Hotel sieht ebenfalls nett aus - habt ihr denn den Kinoraum  ;) genutzt?
Titel: Re: Andalusischer Frühling - Eine Rundreise im März 2015
Beitrag von: Silv am 11. Juni 2015, 13:34:16
Schade mit dem Regen! Der Kinoraum ist mir auch aufgefallen - war der nur für Zwei?
Titel: Re: Andalusischer Frühling - Eine Rundreise im März 2015
Beitrag von: Flicka am 11. Juni 2015, 20:26:44
Das Hotel war nicht an der Brücke, sondern einen kurzen Spaziergang auf der anderen Seite der Brücke in der Altstadt. Den Kinoraum haben wir leider nicht genutzt. Wenn ich es richtig in Erinnerung habe, gab es höchstens vier Plätze. Ich glaube, es hätte um neun ein Film gezeigt werden sollen, aber wir waren an diesem Punkt der Reise schon etwas ausgelaugt und sind nach dem Abendessen müde in die Betten gefallen.

Auf Ronda hatte ich mich vorher wirklich gefreut, da war der Regenwetter natürlich echt ärgerlich. Aber auf den ersten zehn Tagen der Reise hatten wir ja schon viel Sonne in uns aufgesaugt. Irgendwie war da gegen Ende der Reise sowieso schon ein wenig die Luft raus.
Titel: Re: Andalusischer Frühling - Eine Rundreise im März 2015
Beitrag von: Flicka am 13. Juni 2015, 08:27:58
Freitag, 20. März 2015: Ronda – Malaga


Heute nacht hatte der Regen zeitweise aufgehört, aber die Hoffnung, dass damit das schlechte Wetter über uns hinweggezogen sein könnte, stellt sich beim Frühstück als trügerisch heraus. Dafür hat Elsa immerhin herausgefunden, warum sie gestern patschnasse Füße hatte, trotz wasserdichter Wanderschuhe: Die Schuhe sind zwischen Sohle und Fuß aufgerissen, der eine mehr, der andere weniger, und das Innenmaterial bröckelt heraus. Nach der heute geplanten Höhlentour will sie die Schuhe feierlich entsorgen.

Wir checken gegen zehn Uhr aus und machen uns auf den Weg zur Cueva de la Pileta, eine gute halbe Fahrstunde von Ronda entfernt. Die Straße windet sich durch eine hügelige Landschaft, dann fahren wir höher in die Berge. Die Landschaft sieht ähnlich aus wie bei Torcal de Antequera, und ab und zu sieht man Höhleneingänge oder zumindest Nischen in den Felswänden. Am Parkplatz zur Höhle angekommen, sind noch 100 hohe Stufen bis zum Eingang zu überwinden, und natürlich regnet es beständig. Am Höhleneingang erfahren wir dann, dass die nächste Tour nicht wie gedacht um elf, sondern erst um halb zwölf stattfindet, aber immerhin gibt es hier einen Unterstand, wo schon vier andere Besucher warten. Wir setzen uns und schauen zu, wie die Wolken um die Berge wabern.

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Um halb zwölf ist die Besucherschar immerhin auf 12 Personen angewachsen. Wir dürfen in die Höhle, Lampen werden an die Besucher verteilt, und dann geht es los. Vorbei an Tropfsteinen, über Stufen und etwas glitschigen Fels wandern wir einige hundert Meter in die Höhle hinein. Unsere Führerin beleuchtet mit ihrer starken Taschenlampe besondere Tropfsteine und von Ruß schwarzgefärbte Felswände, zeigt uns Tonscherben und die Überreste eines menschlichen Skeletts im vorderen Teil der Höhle, dann wandern wir tiefer hinein. Hier beginnen auch die prähistorischen Felszeichnungen. Es sind „nur“ Strichzeichnungen, aber die ältesten in gelber Farbe, unter anderem auch die Umrisse eines Pferdes, sind 30.000 bis 32.000 Jahre alt. An einer Stelle finden sich, halb überlagernd, Zeichnungen aus der Zeit vor etwa 30.000, vor etwas 26.000 und vor etwa 20.000 Jahren. Ich merke, wie es mir schwerfällt, diese Zeiträume zu erfassen. Aber es bedeutet, dass die ältesten Zeichnungen schon 10.000 Jahre alt waren als die jüngsten dort angebracht wurden.

Als besonders außergewöhnlich wird ein großer Fisch angesehen, der in dem hintersten Saal, den wir besuchen, mit anderen Zeichnungen an die Wand gemalt wurde. Wenn ich es richtig verstehe, dann ist es eine der wenigen oder vielleicht sogar die einzige Fischzeichnung aus dieser Zeit vor ca. 20.000 Jahren. Fotos sind in der Höhle nicht erlaubt, aber immerhin kann man am Ausgang noch ein paar Postkarten kaufen.

Elsa und ich sind jedenfalls begeistert von der Tour und den einzigartigen Einblick in die Vorgeschichte. Wir finden es besonders schön, dass wir mit Lampen durch die Höhle gehen. Wenn man im Halbdunkel durch die Höhle geht, immer wieder im Lampenschein in den Tropfsteinen Figuren zu erkennen glaubt, kann man sich ein wenig in die Menschen hineinversetzen, die mit spärlicher Beleuchtung vor zigtausend Jahren die Höhle betreten und erforscht haben. Wiederentdeckt wurde sie übrigens erst wieder Mitte des letzten Jahrhunderts und ist quasi im Familienbesitz.

Nach der Führung gehen wir wieder hinunter zum Parkplatz. Inzwischen hat der Regen fast aufgehört, so dass Elsa wenigstens nicht nass wird, als sie auf dem Parkplatz die Wanderschuhe gegen die Sneakers tauscht und die Schuhe im Müllcontainer entsorgt.

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Auf der Weiterfahrt glaubt Elsa, die in ihrem Reiseführer erwähnte seltene Igeltanne zu erspähen. Mir kann sie da viel erzählen, ich erkenne nicht mal eine normale Tanne. Wir stoppen jedenfalls zweimal am Straßenrand und werden dabei einmal übelst von einem Hund verbellt, aber die vermeintliche Igeltanne entpuppt sich dann doch jeweils als Wacholderbaum. Ich persönlich bin ja der Meinung, dass die mysteriöse Igeltanne überhaupt nicht existiert und nur erfunden wurde, um ein Naturschutzgebiet einrichten und irgendwelche EU-Fördergelder abrufen zu können, aber Elsa gibt bis zum Schluss die Hoffnung nicht auf, doch noch ein igeliges Tannenbäumchen zu entdecken.

Die Berge werden niedriger, die Hügel sanfter, und irgendwann fahren wir an Zitronen- und Orangenhainen vorbei. Das Wetter scheint sich zu besinnen und will uns wohl einen versöhnlichen Abschied bereiten, es tröpfelt nur noch, und als wir uns Malaga nähern, kommt sogar manchmal kurz die Sonne durch. In Malaga haben wir uns im Hotel Monte Malage am westlichen Rand der Innenstadt in der Nähe des Hafens einquartiert, und netterweise finden wir auf der Suche nach dem Hoteleingang zufällig das Tor der Tiefgarage und können das Auto direkt abstellen, bevor wir einchecken.

Müde von der Höhlentour und der Fahrt gönnen wir uns an der Hotelbar unsere Cervezas und bestellen dann noch jeweils das Club-Sandwich. Als wir es serviert bekommen, wissen wir schon, dass das Abendessen heute eher sparsam ausfallen wird. In Malaga selbst spazieren wir dann nur noch durch die Straßen, an ein paar Sehenswürdigkeiten vorbei, durch ein paar Geschäfte und an den Hafen. Am Ende des Urlaubs sind wir satt von neuen Eindrücken und können uns weder für Kathedralen, noch für Festungen oder Museen begeistern, auch wenn wir uns einig sind, dass Malaga durchaus einen mehrtägigen Besuch verdienen würde.

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Satt sind wir auch noch von den Sandwiches, und so fällt das Essen am letzten Abend ziemlich kärglich aus. Nachdem wir unschlüssig in ein paar Restaurants und Bodegas hineingeschaut haben und schließlich am Tisch unmotiviert die Speisekarte studieren, bleibt es letztlich bei Cervezas und ein paar kleinen kostenlosen Haus-Tapas.

Beim Hotelpersonal frage ich abends vor dem Schlafengehen noch nach dem besten Weg zum Flughafen, denn unser Navigator will uns im Zickzackkurs durch die halbe Stadt führen, das kommt mir dann doch spanisch vor. Tatsächlich muss man, wie mir der Mitarbeiter an der Rezeption erklärt, nur der Hauptstraße entlang der Küste und dann der Ausschilderung folgen und ist nach einer Viertelstunde am Flughafen. Das müsste doch zu schaffen sein.

Gute Nacht!




Samstag, 21. März 2015: Rückflug


Der letzte Tag beginnt vor Sonnenaufgang. Um viertel nach sechs checken wir aus und fahren über fast leere Straßen zum Flughafen. Ich habe schlecht geschlafen und Bilder von Irrfahrten durch Malaga, geschlossenen Tankstellen, bösen Europcar-Mitarbeitern und unauffindbaren Check-In-Schaltern vor Augen gehabt. Rückreisefieber sozusagen. Stattdessen finden wir ohne Probleme zum Flughafengelände, die Tankstelle dort ist natürlich geöffnet und wir kommen um zehn vor sieben im Europcar-Bereich im Parkhaus an. Und als um sieben dann auch pünktlich der Schalter dort geöffnet wird und eine Mitarbeiterin unser Auto inspiziert, bekommen wir schon nach einer kurzen Überprüfung das Okay und dürfen uns trollen, ohne über Vorschäden, neue Schäden und die Länge und Breite von Lackkratzern diskutieren zu müssen.

Beim Check-In machen sich dann die vielen Kilogramm Muscheln bemerkbar, die wir gesammelt haben. Oder sind es die vielen teuren Lederwaren? Wir unterschreiten das zulässige Höchstgewicht für beide Koffer jedenfalls nur um 500 Gramm. Nach der Sicherheitskontrolle gibt es noch Kaffee (für Elsa) und Cola light (für mich), wir spazieren durch den großen Shop, können uns aber nicht recht für die Literflaschen Sherry von Tio Pepe erwärmen, und die getesteten Parfums riechen wahlweise zu süß oder zu erdig. Also geht es ohne Wässerchen ins Flugzeug. Als wir pünktlich abheben, können wir noch einen Blick auf Malaga und das Meer werfen, bevor das Flugzeug sich nach oben durch die Wolkendecke kämpft.

Im Flieger bekommen wir noch Gespräche von anderen Passagieren mit, die nur eine Woche hier verbracht haben. Die haben Andalusien größtenteils im Regen erlebt, unterhalten sich bedauernd über das schlechte Wetter und überlegen, wo es zu dieser Jahreszeit schöner sein könnte.

Wir hatten dagegen Glück und konnten wie geplant dem Spätwinter in Deutschland entfliehen und uns in der ersten Urlaubswoche durchgehend die spanische Sonne auf die Nase scheinen lassen und waren froh, wenn wir beim Mittagessen im Freien Schatten gefunden haben. Insgesamt sind wir mit unserem Urlaub sehr zufrieden. Wir hätten sicher ein paar Sehenswürdigkeiten mehr sammeln können, aber wir wollten ja möglichst entspannt reisen, und was wir verpasst haben, können wir uns ja auf der nächsten Reise anschauen.

Auf Wiedersehen, Adios, Andalusien! Wir werden sicher wiederkommen!
Titel: Re: Andalusischer Frühling - Eine Rundreise im März 2015
Beitrag von: serendipity am 13. Juni 2015, 09:05:34
Mit dem Besuch der Höhle hat eure Reise einen würdigen Abschluss gefunden.

Dieses Gefühl irgendwann "satt" zu sein, überkommt mich eher bei Besichtigungs lastigen Touren, als bei Wander- Naturtouren, aber selbst da, stellt es sich ein.

Vielen Dank für deinen Bericht, Flicka. Es hat mir sehr gut gefallen mit euch zu reisen, vor allem weil auch immer Zeit für einen Kaffee oder ein Cerveza blieb  ;)
Titel: Re: Andalusischer Frühling - Eine Rundreise im März 2015
Beitrag von: Birgit am 13. Juni 2015, 10:07:08
Ja, Übersättigung nach einigen Tagen, wetterabhängige Stimmung und Erkundungsmotivation und Panik vor dem Abflug, ob auch alles klappt, kenne ich auch.

So habe ich in Rumänien von einer verregneten Stadt im Grunde nur verschiedene Kneipen kennengelernt und war in Bukarest dann 3 Stunden vor Abflug am Airport (was ist in diesem Moloch, wenn Stau ist auf dem Weg zum Flughafen? Was ist, wenn das nagelneue Auto doch schon einen Kratzer hat? Was ist, wenn ich aus Versehen am Flughafen vorbei fahre und dann stundenlang brauche um wieder auf den richtigen Weg zu kommen usw.) Manchmal wäre ich da echt gerne cooler, aber dafür habe ich auch noch nie einen Flug verpasst!

Andalusien war toll mit euch. Und super, dass ihr dem Land das Wetter nicht übel genommen hat, das hat es nämlich auch meiner Meinung nach nicht verdient!
Titel: Re: Andalusischer Frühling - Eine Rundreise im März 2015
Beitrag von: Susan am 13. Juni 2015, 15:52:57
Hi,

die Höhle hört sich ja nochmal richtig interessant an, müssen wir uns für die nächste Andalusientour merken.  8)
Malaga konnte uns bisher auch nicht recht begeistern, die anderen Städt gefallen uns einfach besser.  Ein Dämpfer war wohl auch, dass man uns dort trotz aller Vorsicht beklaut hat >:(

 :danke: fürs Mitnehmen in den andalusischen Frühling. Hat mir großen Spass gemacht mit euch zu fahren
Titel: Re: Andalusischer Frühling - Eine Rundreise im März 2015
Beitrag von: Andrea am 13. Juni 2015, 22:37:24
Oh, wie schade, die Reise ist zuende... Die Höhle am Schluss war noch einmal ein richtiges Highlight.

Zum Glück hast du uns im jetzt auch warmen Deutschland abgesetzt. Da fällt der Abschied nicht ganz so schwer. Es hat viel Spaß gemacht euch zu begleiten, daher ganz lieben Dank für´s Mitnehmen!
Titel: Re: Andalusischer Frühling - Eine Rundreise im März 2015
Beitrag von: Lidschlag am 14. Juni 2015, 08:39:16
Das war eine schöne Rundreise. Die Höhle zum Abschluss hat mir gut gefallen. Schade, dass es kein Bild gibt, das zeigt, wie ihr mit den Lampen durch dir Höhle geht. Das würde sicher klasse aussehen.
Danke für die vielen Bilder, die in mir wieder die Erinnerungen an die weiißen Dörfer geweckt haben. :thumb:
Titel: Re: Andalusischer Frühling - Eine Rundreise im März 2015
Beitrag von: Flicka am 14. Juni 2015, 15:33:19
Vielen Dank an euch alle für die Begleitung auf der Reise!

Irgendwie ist mir beim Reisebericht an ähnlicher Stelle wie auf der Reise ein wenig die Luft ausgegangen. Ich bin ja beruhigt, dass es euch manchmal auch so geht. Eigentlich hatte ich mir den letzten Nachmittag und Abend ja eher als Mischung zwischen Powershopping und Tapas- und Alkoholrausch vorgestellt, aber wir scheinen da in allen Belangen schon satt gewesen zu sein.  ;)

Andalusien hat uns beiden gut gefallen. Ich war besonders entzückt von den vielen früchtetragenden Orangenbäumen, vor allem in den Städten. Jetzt im Juni kann man es sich ja kaum noch vorstellen, aber wir haben beide unheimlich die Sonne genossen. Ich hatte mich einige Wochen vor der Reise mit der Grippe rumschlagen müssen und war kurz vor der Reise immer noch ziemlich ausgelaugt. Da kam der spanische Frühling gerade recht.

Insgesamt habe ich Geschmack an solchen Frühlingsreisen in die Sonne gefunden. Mal sehen, ob mit dieser Reise bei mir eine Urlaubstradition begründet wurde.  :)
Titel: Re: Andalusischer Frühling - Eine Rundreise im März 2015
Beitrag von: Silvia am 15. Juni 2015, 09:39:07
Oute mich als heimlicher Mitleser und kann dich gut verstehen, eine Kollegin und ich sind in den Osterferien zusammen unterwegs und immer auf der Suche nach den idealen Reisezielen. Andalusien hat sich da mit deinem Bericht ziemlich in den Vordergrund gedrängt.  ;D