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Allgemeines => Reiseberichte => Thema gestartet von: Susan am 16. September 2014, 17:12:11

Titel: Mal wieder im rot-grünem Südwesten - Portugal August 2014
Beitrag von: Susan am 16. September 2014, 17:12:11
Hallo ihr Lieben,

Die Jungfernfahrt mit unserem ersten Wohnmobil damals ging nach Portugal. Es hat uns seinerzeit ausgesprochen gut gefallen, danach waren wir noch dreimal dort. So langsam wurde es mal wieder Zeit für eine Tour dort.  :)

Schon gar in einem Fußballweltmeisterschaftsjahr. Damals wurden unsere Jungs Weltmeister und wir hatten –neben Liter weise Sangria-  auf den Campingplätzen das genossen, was mittlerweile als "Public Viewing" bezeichnet wird. Ganz so würde es diesmal nicht gehen, doch schon die Planerei hat sich ja als gutes Omen erwiesen.  ;)

Ein wenig nervig ist allein der lange Weg dorthin. Auch wenn wir den Weg als Ziel sehen und nette Stopps einplanen, an Anfang und Ende stehen Tage mit etlichen Straßenkilometern und Autstunden.

Wen das alles nicht stört, der darf jetzt gern mit einsteigen. Denn ihr seid herzlich eingeladen zu einer Entdeckertour durchs Land der Entdecker.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_collage79im7.jpg)

Euch erwarten:  jede Menge Sonnenschein, mehr Grün als erwartet, rote und graue Felsen, Burgen, Kanäle, Grotten, der ein oder andere Strand, …

An Bord sind wie immer jede Menge kalte Getränke und leckere Snacks
Titel: Re: Mal wieder im rot-grünem Südwesten - Portugal August 2014
Beitrag von: Ilona am 16. September 2014, 17:15:44
Jetzt kommen die Reiseberichte aber Schlag auf Schlag  :adieu:.

Ich sichere mir auf jeden Fall ein Plätzchen neben der Getränke- und Snackbox  :toothy9:.
Titel: Re: Mal wieder im rot-grünem Südwesten - Portugal August 2014
Beitrag von: Paula am 16. September 2014, 18:07:31
Klasse Susan klasse  :thumb:
Portugal steht auch auf unserer Reisezielwunschliste, da bin ich selbstredend auch dabei!
Und ich nehme dann die Sonne, die roten Steine, den Strand, die Burgen...  ^-^
Titel: Re: Mal wieder im rot-grünem Südwesten - Portugal August 2014
Beitrag von: Andrea am 16. September 2014, 19:02:00
Au ja, Portugal ist prima! Das Land der alten Straßenbahnen, gekachelten Wänden und viel Wasser! Da will ich gerne dabei sein!
Titel: Re: Mal wieder im rot-grünem Südwesten - Portugal August 2014
Beitrag von: Susan am 16. September 2014, 22:48:06
Hallo Ilona, Paula und Andrea,

schön, dass ihr wieder dabei seid  :toothy9:

Dann können wir ja gleich mal einen Teil der Anreise hinter uns bringen

11. und 12. August 2014  Ab in den Süden…

Ganz ungewohnt starten wir an einem Montag, da zu Planungszeiten noch nicht klar war, ob ich den Samstag noch arbeiten muss.  Da immer noch Hauptreisezeit ist, habe ich fast alle Campingplätze vorgebucht, also lässt sich auch nichts mehr verschieben.

Kurz nach 8 Uhr geht’s los. Noch eine Ehrenrunde um den Block, da Kerlie seinen Fotoapparat vergessen hat   ::) dann Richtung Südwesten auf die A2. Wir brausen an OWL vorbei und winken mal kurz Andrea und Heiko zu. Frühstück gibt es im Restaurant eines schwedischen Möbelhauses in Bielefeld. Die Idee hatten wohl auch noch andere, denn es ist ganz schön voll dort.

Weiter führt der Weg uns über Kamener Kreuz, Leverkusen, Rheinbrücke und Aachen nach Belgien hinein. Hier weichen wir von unserer Standardroute ab und fahren durch die Ardennen, statt weiter nach Westen.

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irgendwo in Belgien

Die ein oder andere Bundesstraßenetappe bietet hier ein wenig Abwechslung vom Autobahneinerlei. Und wir können schon mal das Kreiselgefühl auskosten – auf den weiteren Strecken gibt es gefühlte Millionen davon

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_snap_anreise8n0r9r.jpg)
einer von vielen, zumindest hübsch in der Mitte bepflanzt

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_snap_anreise2prrs0.jpg)

Wusstet ihr, dass es einen Ort namens Bouillon gibt?  Die Fleischbrühe wurde aber wohl nicht dort "erfunden"  ^-^ Wir essen auch keine, sondern auf dem nächsten Waldparkplatz von Omas Marmorkuchen.

Wenig später überqueren wir dann die Grenze nach Frankreich. 

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_snap_anreise3xuoxa.jpg)

Es geht noch ungefähr 230 km weiter bis nach Crécy-la-Chapelle östlich von Paris.  Unterwegs tanken wir recht günstig bei einem Supermarkt und können frisches Hack für die Bolognesesauce kaufen. Unser Etappenquartier schlagen wir auf dem Campingplatz Soleil de Crécy (http://campinglesoleil.de/) auf. Die ganze Fahrt über war es heiter bis wolkig, doch jetzt fängt es an zu regnen.  :( Damit fällt sowohl der Poolbesuch als auch ein Abendessen draußen ins Wasser.

Immerhin: die ersten 770 km unserer langen Reise wären geschafft.

Dienstagmorgen, der zweite lange Fahrtag steht an. Crécy liegt günstig für eine der äußeren Ringumfahrungen von Paris, daher kommen wir glatt durch und brummen schon bald gemütlich weiter Richtung Süden.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_snap_fahrerjfoq6.jpg)
unser Hauptfahrer

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_snap_fontbcog8.jpg)
derweil etwas unorthodox auf der Rückbank

Wir passieren Orléans, Limoges und einige weniger bekannte Orte. Die vielen Hinweistafeln auf Burgen, Schlösser, Klöster und diverse Naturparks lassen vermuten, dass man auch hier gut einen ganzen Urlaub verbringen könnte. Wald gibt es hier auch reichlich.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_snap_anreise4jmo5s.jpg)
Querung der Loire

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_snap_anreise56eqdq.jpg)  (https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_snap_anreise6ajpvy.jpg)

Bei Brive-la-Gaillarde verlassen wir die Autobahn, die übrigens zum großen Teil mautfrei ist. Wir müssen mal wieder tanken (und das Abendessen "jagen"). In Frankreich wie auch später in Spanien und Portugal haben die großen Supermärkte Tankstellen, die um einiges günstiger sind als die üblichen. Der größte Unterschied bei Diesel betrug immerhin mal 11 Cent!

Die letzte Tagesetappe führt uns auf Nebenstraßen in das Örtchen Rocamadour.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_snap_anreise9pqoxl.jpg)

Bis auf eines der vielen Naturpark-Schilder deutet wenig auf touristische Highlights hin. Allerdings kommen uns etliche Wohnmobile entgegen und auch der anvisierte Campingplatz Les Cigales (http://www.camping-cigales.com/d.html) ist voll belegt.

Die Jungs gehen nochmal eine Runde in den Pool um sich zu erfrischen. Derweil schnipple ich das Gemüse und gönne mir den wohlverdienten Aperitif. (https://www.eumerika.de/abload.de/img/weize_smileydus0k.jpeg)

Auch später das Abendessen können wir im Freien genießen, allerdings ohne ein Zikadenkonzert.

Unserem Ziel sind wir um weitere 570 km näher gekommen.
 :girly:
Titel: Re: Mal wieder im rot-grünem Südwesten - Portugal August 2014
Beitrag von: Andrea am 17. September 2014, 06:38:45
Juchuh, es geht schon los!

Am Tag eurer Abreise habe ich ein paar mal gedacht: Ob die hier wohl gerade vorbeirauschen? Wie schnell "rauscht" ihr denn eigentlich so im Schnitt? Ich schätze mal so ca. 100-130km/h? Auf jeden Fall habt ihr ja zwei ordentliche Etappen am Anfang gemeistert!
Titel: Re: Mal wieder im rot-grünem Südwesten - Portugal August 2014
Beitrag von: Paula am 17. September 2014, 07:44:33
Das hügelige Belgien habe ich gleich wiedererkannt und die blumengeschmückten Kreisverkehre auch  :)
In Frankreich waren wir mal in der Dordogne in Urlaub, ich glaube auf der Flucht vor Regen in der Bretagne. Da kann man wunderbar Urlaub machen und das ist nicht weit weg von Rocamadour (hab's in Google Maps nachgeschaut). In dem Naturpark dort waren wir aber noch nicht.

Ich finde das fängt schon mal gut an. Ich hoffe es war okay dass ich mich auch lesend hinten hingelümmelt habe, LKW oder Bus fahren kann ich nämlich nicht  ;)
Titel: Re: Mal wieder im rot-grünem Südwesten - Portugal August 2014
Beitrag von: Ilona am 17. September 2014, 11:40:02
Die Jungs gehen nochmal eine Runde in den Pool um sich zu erfrischen. Derweil schnipple ich das Gemüse und gönne mir den wohlverdienten Aperitif.

Oh Susan, dein Urlaub fängt ja mit Arbeit an  :cool2:. Die Jungs hüpfen in den Pool und du hast Küchendienst.
Titel: Re: Mal wieder im rot-grünem Südwesten - Portugal August 2014
Beitrag von: Susan am 17. September 2014, 19:30:30
Hallo zusammen,

dass mit der Reisegeschwindigkeit kommt so etwa hin, Andrea. Wenns fließt auf der Autobahn, stellt Kersten den Tempomat so bei 105 km/h ein, ich etwas schneller auf etwa 110 km/h. Zum Überholen können wir aber auch mal locker auf 130 hochgehen  ;D

Paula, in der Dordogne Urlaub zu machen kann ich mir auch gut vorstellen. Beim Camping gab es einige nette Prospekte

Zitat
Die Jungs hüpfen in den Pool und du hast Küchendienst.

Dafür brauchte ich heuer nicht fahren  8)

 :welcome: auch noch recht herzlich an die stillen Mitleser. Macht's euch bequem
Titel: Re: Mal wieder im rot-grünem Südwesten - Portugal August 2014
Beitrag von: Susan am 17. September 2014, 19:56:08
13. August   Bergetappe in die Pyrenäen

Nachts wecken uns heftige Donnerschläge und prasselnder Regen. Es scheint wie aus Eimern zu schütten und das gefühlt stundenlang.  :o Ich werde ein wenig unruhig, ob wir am Morgen gut da weg kommen. Denn wir stehen auf einer Wiese und haben schon schlechte Erfahrungen mit Festfahren im Matsch gemacht.  Die Befürchtungen sind allerdings unbegründet.  Der Rasen ist zwar pitschnass, der Boden darunter aber fest.

Nach einem guten Frühstück im Sonnenschein brechen wir auf zur nächsten Teilstrecke. Die ist mit 380 km nicht ganz so lang, denn heute Nachmittag und morgen wollen wir uns ein wenig vom Autofahren erholen.

Zunächst geht es auf kleinen Straßen Richtung Autobahn und dann auf der A20 Richtung Toulouse. Zum Leidwesen der Jungs ist dort allerdings während der Umfahrung nichts vom Airbus-Werk  oder ESA zu sehen.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_snap_anreise104bp21.jpg)
tja, Montpellier lag nicht in unserer Richtung

Wir folgen dann der A64 am Fuß der Pyrenäen westwärts bis zur Ausfahrt nach Lourdes.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_snap_anreise11cxrx1.jpg)

Lourdes war mir zwar als Wallfahrtsort bekannt, die genauen Umstände musste ich aber nachlesen.  :read2:
Offenbar gab es dort in einer Grotte eine Marienerscheinung, die das Sprudeln einer Quelle ausgelöst hat. Das Wasser eben dieser soll besondere Heilkräfte besitzen.  Da wir uns momentan aber ganz wohl und gesund fühlen, lassen wir Grotte und Wasser links liegen. ;)

Von nun an geht’s bergauf bis zum Parc National Les Pyrénées

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_snap_anreise135opvl.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_snap_anreise14x9pje.jpg)

Wir kehren für zwei Nächte auf dem Campingplatz Le Pain de Sucre (http://www.camping-gavarnie.com/) ein. Es scheint geregnet zu haben, nun ist es aber wieder sonnig, doch relativ kühl. Leider haben wir ein Schattenplätzchen erwischt. 

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_76318iqkp.jpg)

Nach dem ersten Einrichten und einer Kaffeepause mit Marmorkuchen kann ich Gatte und Kerlie noch zu einem Erkundungsgang überreden.   3 km sind es noch bis zum letzten Ort in diesem Tal, Gavarnie. Ich will mal sehen, wie wir dort morgen am besten hinkommen. Leider gibt es keinen Wanderweg am Fluss entlang, also müssen wir erst mal neben der Straße her gehen.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_7679ps94riz.jpg)

Das ist nicht so spaßig, denn noch herrscht lebhafter Verkehr.  Auch mit dem Rad wäre das wohl nicht lustig, außerdem geht es stetig bergan. 

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_7654lxrr3.jpg)
eine Art französicher Half Dome  ;)

Bei einem Gehöft erspähen wir dann Wegweiser für Wander-/Radwege. Bei der einen Richtung stoßen wir aber bald auf ein Privé-Schild, hier kommen wir wohl nicht weiter.  Die andere führt über den Fluss und dann schmal bergan.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_7683bqboz4.jpg)
der  Gave de Pau

Wir folgen dem Pfad ein Stück – für Rad ist das schon mal nix, höchstens mit einem Mountainbike. Es geht immer höher, schließlich können wir schon mal eine nette Aussicht genießen.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_7671yzpxt.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_snap_cirquenahrjqjr.jpg)
und etwas näher

Doch wie weit es nun in den Ort weiter geht, ist nicht abzusehen. Wir kehren also um und werden uns nach Bus- oder Taxiverbindung erkundigen. Die Rezeption am Camping ist schon geschlossen, als wir zurück kommen. Also verschieben wir das auf Morgen.

Den üblichen Aperitif können wir noch draußen zu uns nehmen, dann aber wird es auch mit Fleecejacke zu kalt. Selbst drinnen machen wir nach dem Essen kurz die Heizung an.
Titel: Re: Mal wieder im rot-grünem Südwesten - Portugal August 2014
Beitrag von: Paula am 17. September 2014, 20:18:00
Jetzt seid ihr ja schon fast in Spanien. Diese Ecke Frankreichs kenne ich noch gar nicht. Der Ort liegt wohl ziemlich hoch wenn es im August schon so kalt ist?
Titel: Re: Mal wieder im rot-grünem Südwesten - Portugal August 2014
Beitrag von: Ilona am 18. September 2014, 11:09:42
Den Marmorkuchen hast du aber mitgebracht oder am Vorabend noch schnell die Backform auf den Grill gelegt  :zwinker:?

Schade, dass die Wanderung nicht geklappt hat. An der Straße entlang zu gehen, macht keinen Spaß. Aber den Berg könnte man schon als franz. Half Dome verkaufen  :thumb:.
Titel: Re: Mal wieder im rot-grünem Südwesten - Portugal August 2014
Beitrag von: Susan am 18. September 2014, 22:37:56
Hi,

der Ort Gavarnie liegt auf 1350 m - da muss es eigentlich nicht so kalt werden über Nacht. Doch sind wohl auch Gletscher in der Nähe. Kersten kannte den Ort von den Südfrankreichurlauben seiner Sturm- und Drangzeit  :) Wir waren auch schon mal vor zig Jahren zusammen dort, aber hatten Pech: jegliche Aussicht vernebelt durch tiefhängende Wolken  :(

Meine Schwiegermutter hat uns freundlicherweise mit zwei Marmorkuchen beglückt - die leider nicht allzu lange gehalten haben  :floet:

Aber jetzt werden die Wanderschuhe geschnürt!

14. August   Cirque de Gavarnie

Frühmorgens ist es immer noch frisch, besonders mit den dünnen Sommerschlafsäcken. Also wird nochmal kurz durchgeheizt. Dafür erwartet uns später blauer Himmel und Sonnenschein. Was für ein Glück! Mit Nebel oder Wolken –was hier nicht selten vorkommt- wären die Unternehmungen nur halb so schön.

Nach dem Frühstück fragen wir nach einem Taxi. Damit haben wir aber kein Glück: der vor Ort bringt gerade einen Gast zum Flughafen und der aus dem Tal würde über 30 Euro kosten.  Bus fährt leider auch keiner so richtig. Der Junge an der Rezeption meint aber, wir könnten ruhig mit dem Wohnmobil hinauf fahren. Mit einem Aufkleber vom Campingplatz müssten wir  fürs Parken auch nichts bezahlen. 

Damit hat er Recht, aber was die Parkplätze anbelangt, war er doch sehr optimistisch.  Wir finden zwar mit Glück und etwas Dreistigkeit noch einen, aber erst eine ganze Ecke die Passstraße zum Skigebiet hinauf. Den Schrittzähler habe ich im WoMo vergessen, aber bis zur Touristeninfo haben wir gut 15 Minuten gebraucht.

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Unterwegs können wir schon mal einen Wasserfall bewundern.

Im Touristenbüro hole ich mir für einen Euro die Wanderkarte für das Gebiet. Angeboten werden elf Familien-Touren und fünf weitere für Sportler.  Wir wollen eine der Cirque-Wanderungen unter die Füße nehmen und entscheiden uns für den Hinweg für die Hauptroute. Wie einige hundert französische und spanische Familien auch.  ::)
Ganz schöner Trubel, aber so ist es nun mal in den Sommerferien. Grad für die Franzosen sind die drei ersten Wochen des Augusts Hauptreisezeit.

Anfangs geht es durch den Ort an den Andenkenläden, Creperien und Eisdielen vorbei. Im Sommer sind die Straßen hier außer für Anwohner gesperrt.

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Da hinten die Felswände sind unser Ziel

Dann führt ein breiter Weg gemütlich am Flussentlang.

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Das Ziel immer gut im Blick

Hier gibt es noch einen Campingplatz, den ich allerdings ausgeschlossen hatte. Er hörte sich mit seiner Hanglage mehr nach Zeltplatz an. Soweit stimmt das auch, doch am Ufer haben offenbar auch einige Wohnmobile Platz gefunden.

Bis zu einer alten Steinbogenbrücke verläuft der Weg auf beiden Seiten des Gave

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Der Weg ist breit und nicht allzu steinig. Einmal ist ein Bach zu überqueren, es gibt einen Holzsteg. Die etwas Bequemeren und ein Haufen Kinder sind  per Muli und Pony unterwegs.

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Bis zu einem Schwemmgebiet verläuft der Weg ohne größere Steigungen. Jetzt aber verlassen wir das Flussufer und steigen links bergan. Die meiste Zeit versperren uns jetzt Bäume die Sicht.

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mal wieder ein Aussichtspunkt

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bis zu dem Haus da unten noch

Endlich ist der Endpunkt des Trails, die Hôtellerie du Cirque, erreicht. 

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Die Kilometerzahl der Strecke ist nirgends angegeben, nur eine reine Gehzeit von einer Stunde. Mit Foto-/Film-/Hubschrauber-bestaun-/Trink-Pausen haben wir knapp 90 Minuten gebraucht. Jetzt gibt es eine etwas größere Verschnaufspause mit Apfelpicknick.

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Der Cirque de Gavarnie ist ein auf rund 1550 m gelegener Talkessel, der von den Steilwänden 3000 bis 3250 m hoher Berge umgeben ist.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_7730psfku7x.jpg)

Der zweistufige Wasserfall Grande Cascade ist mit 423 m Höhe der höchste Frankreichs und unter den 20 höchsten der Welt. Er wird von einem unterirdischen Gletschersee gespeist.

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Es gibt aber noch mehr Wasser, dass da von Steilwänden rinnt. Sie alle vereinigen sich letztlich zum Gave.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_snap_zusammenflu9gu7p.jpg)

Man kann auch bis zum Fuß des Wasserfalls laufen, der Weg wird nur immer steiniger. Wir folgen ihm nur noch ein Stück.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_7752ps2xum7.jpg)
der Blick zurück

Ein paar Leute scheinen irgendwelche Tiere entdeckt zu haben. Dafür müssen wir aber das Fernglas bemühen.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_77562kulr.jpg)

Dorthin, wo die alle zeigen ist nichts zu entdecken. Nur am entfernten Berghang dann ein paar Bergziegen oder ähnliches, selbst mit dem Glas nur schwer auszumachen.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_7744ausoruu5.jpg)
der dagegen kommt ganz nah.  Sorry, die Äpfel sind alle aufgefuttert.

Für den Rückweg wählen wir zum Teil eine andere Route. Beim Schwemmgebiet überqueren wir den Fluss und steigen auf der anderen Seite über Almwiesen etwas bergan. Hier hab ich dann Blümchen fotografiert.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_7766b0u4m.jpg)
Bin nicht ganz sicher, ob ich da einen Enzian erwischt habe

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_7768psfzu6a.jpg)
eine geringfügig andere Perspektive auf den Cirque

Der Weg ist hier schmaler und zum Teil auch steiniger, dafür ist hier um etliches weniger los.

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Eigentlich sollte diese Route über das Plateau de Bellevue führen. Wir haben aber wohl nicht ganz den richtigen Weg erwischt, denn die angekündigte Berghütte ist uns nicht begegnet. Egal, letztlich stoßen wir wieder auf die Steinbogenbrücke.

An diesem netten kleinen Cafe können wir nicht vorübergehen

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_7785pmung.jpg)

und lassen uns leckere Crepes schmecken  ;D

Der Rest des Rückweges bis zum WoMo zieht sich dann etwas  :girly:  Alles in allem aber war das eine tolle Wanderung und ein gelungener "Ruhe"tag.

Wir brummen zurück zum Campingplatz und stürzen unter die erfrischende Dusche - soll heißen nach einer kleinen Wartezeit  ::) Werd ich jemals in den Sommerferien einen Waschraum erleben, in dem man abends zur Dusche nicht anstehen muss? Irgendwie sind die Campingplätze da nirgends ausreichend ausgestattet...

Aperitif, Abendessen, gemütlich lang machen... morgen geht's wieder "on the road"
Titel: Re: Mal wieder im rot-grünem Südwesten - Portugal August 2014
Beitrag von: Andrea am 19. September 2014, 09:19:36
Tolle Abwechslung von der Fahrerei! Da denkt der "fliegende Tourist" ja gar nicht darüber nach, einen weiteren Urlaubstag zu spendieren um die Anreise angenehmer zu gestalten. Im Prinzip kostet euch die An- und Abreise ja eine Woche. Und die erste Hälfte habt ihr doch schon mal schön gestaltet!
Titel: Re: Mal wieder im rot-grünem Südwesten - Portugal August 2014
Beitrag von: Ilona am 19. September 2014, 09:26:14
Die Wanderung hat mir sehr gefallen :beifall:.

Warum gehen eigentlich alle Leute aufm Campingplatz gleichzeitig duschen  :gruebel: ?
Titel: Re: Mal wieder im rot-grünem Südwesten - Portugal August 2014
Beitrag von: Paula am 19. September 2014, 19:54:48
Wow was für ein Anblick! Diese Wanderung merke ich mir, vielleicht kommen wir da nächsten Sommer vorbei. Josef plant eine Frankreich und Nordspanien Rundreise.
Und ihr habt wirklich Franzosen beim wandern getroffen? die wandernden Franzosen, die wir in unserem Leben in Frankreich getroffen haben können wir an unseren Fingern abzählen!
Titel: Re: Mal wieder im rot-grünem Südwesten - Portugal August 2014
Beitrag von: Susan am 21. September 2014, 14:20:24
Hi,

freut mich, dass euch der kleine Abstecher gefallen hat  :)

Natürlich machte eine Anreise im Flieger die Sache einfacher, aber dann hätten wir unser gemütliches kleines Heim nicht dabei.

Zitat
Und ihr habt wirklich Franzosen beim wandern getroffen? die wandernden Franzosen, die wir in unserem Leben in Frankreich getroffen haben können wir an unseren Fingern abzählen!

Zumindest sprachen die sehr gut französich  ;)

Weiter geht's

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/womofmsgl.gif)

15. August  Entlang des Camino Santiago auf die leichte Art

Wir haben uns den Wecker gestellt, denn die Strecke zum nächsten Etappenziel wird uns einige Stunden Zeit kosten. Natürlich könnte man einfach zur Autobahn zurückfahren und auf eben solchen weiter. Aber wo bleibt denn da der Spaß  :zwinker: Der Gatte möchte eben  lieber die Pyrenäen überqueren als sie zu umfahren.

Die Wolken hängen heute morgen sehr tief – da hatten wir gestern wohl Glück. Aber vielleicht verzieht sich der Nebel ja noch. In diesem Tal kommt man noch auf eine Passhöhe, aber für Autos ist dann Schluss. Um nicht allzu kleine Nebenstraßen zu nehmen, müssen wir zumindest zurück bis Lourdes.

Dort werden wir von der Polizei weit um den Ort herum geleitet, an jedem Kreisel stehen sie. Muss wohl was Besonderes im Ort los sein.  Erst einige Ortschaften weiter, als wir eine Intermarche-Tankstelle anfahren, dämmert es mir (der Supermarkt hat nämlich zu): haben die Katholiken heuer nicht einen Feiertag? Und  hat der nicht was mit Maria zu tun?  Kein Wunder, dass die Leute dann zu einer ihrer Erscheinungsgrotten pilgern. 
:engel:

Der Feiertag kommt uns hier und auch später in Spanien noch zu Gute, denn es sind so gut wie keine Laster unterwegs und auch sonst wenig Verkehr.

Die Nebenstrecke bis zur nächsten großen Passstraße bietet auch schon einige Kurverei. Darum darf Kerlie auch vorne sitzen (Übelkeit vorbeugend). Wir treffen dann ganz richtig auf die N134 zum Col du Somport, der wir nach Süden folgen.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_snap_pyrenaeetxuym.jpg)
Hier bewegen wir uns auf den Spuren der alten Völker wie Kelten, Karthager und Römer.

Ein Tunnel kürzt den Weg mittlerweile ab und fast unbemerkt landen wir in Spanien.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_snap_tunneli0ubt.jpg)

Hier fallen uns erstmals die bunten Schilder "Camino Santiago" auf. Er kennzeichnet die alte Pilgerstrecke nach Santiago de Compostela, bei uns auch als Jakobsweg bekannt.  Die Schilder begegnen uns noch öfter, tatsächlich fahren wir große Teile neben der Route entlang.  Pilgerwanderer sehen wir allerdings keine, nur einige Tourenradler.  Irgendwie hab ich mir den Jakobsweg auch anders vorgestellt. Ein wenig einsamer und idyllischer als oft nur 20 m neben einer Bundestraße lang.

In Jaca biegen wir nach Westen ab, kommen durch Pamplona,  Logroño und Burgos, wo wir dann nach Südwesten abschwenken (und den Jakobsweg verlassen).  Ein paar Eindrücke von unterwegs:

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_snap_spanien5snu9j.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_snap_spanien4lju57.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_snap_stausee14uump.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_snap_spanien29huvv.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_snap_spanien3lhuty.jpg)
links neben der Straße, der Camino Santiago

An einer Raststätte kurz hinter Pamplona gibt es eine Kaffeepause und Sitzplatzwechsel. Kerlie auf die Lümmelbank, Gatte nach rechts und meiner einer auf den Fahrersitz. 

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_snap_sfahrersoulh.jpg)
Ehrlich!

Nach etwa achteinhalb Stunden Fahrt erreichen wir unser Tagesziel Tordesillas. Kerlie hat offenbar in Gesellschaftslehre gut aufgepasst und hält uns einen Kurzvortrag über den Vertrag von Tordesillas
1494 teilten die damaligen Seemächte Spanien und Portugal damit die neu entdeckten Teile der Welt unter sich auf: Osten Portugal, Westen Spanien. Über die Messlinie gab es einige Streitereien. Schließlich lag sie bei etwa  46° W, was den Portugiesen auch die Kolonisation des Ostens Brasiliens erlaubte.  Anerkannt wurde der Vertrag von den anderen europäischen Ländern jedoch nicht, aber erst 1750 offiziell aufgehoben.

Wir steuern den Campingplatz Astral (http://www.campingelastral.es/de/) an, der am Duero liegt, einem Fluss, dem wir noch öfter begegnen werden.  Gerade noch Zeit genug, erst mal eine Poolrunde zu genießen, dann das Übliche.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/weize_smileydus0k.jpeg)

Weitere 636 Kilometer näher an Portugal   :toothy9:

(okay, der Abstecher nach Gavarnie war ein Umweg – und kein kleiner. Aber der hat sich definitiv gelohnt)
Titel: Re: Mal wieder im rot-grünem Südwesten - Portugal August 2014
Beitrag von: Ilona am 21. September 2014, 14:37:06
Es ist garantiert weniger anstrengend, den Jakobsweg motorisiert zu machen  :zwinker:. So lange Fahrtage müssen halt zwischendurch sein, um von A nach B zu kommen.
Titel: Re: Mal wieder im rot-grünem Südwesten - Portugal August 2014
Beitrag von: Rainer am 21. September 2014, 15:01:39
Ein paar Eindrücke von unterwegs:

...

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_snap_spanien5snu9j.jpg)


Die Bildchen werden ja immer kleiner, warum? Gerade das Bild oben sieht sehr interessant aus, das sieht so aus als wenn da eine Stadt auf einem Hügel steht und die Straße fährt mittenrein. Wegen mir darfst Du gerne größere Bilder zeigen.
Titel: Re: Mal wieder im rot-grünem Südwesten - Portugal August 2014
Beitrag von: Paula am 22. September 2014, 14:08:09
Hallo Susan,

ich habe das Buch "Ich bin dann mal weg" von Hape Kerkeling gelesen, da klang das wandern viel entspannter, nix von laufen an der Hauptstrasse. Aber bestimmt gibt es da viele Wege. Bin jetzt gespannt auf Portugal  :)
Titel: Re: Mal wieder im rot-grünem Südwesten - Portugal August 2014
Beitrag von: Susan am 23. September 2014, 10:32:19
Sorry, in der Eile des Hochladens habe ich nicht bemerkt, dass die Fotos kleiner geworden sind.  :verlegen: Beim nächsten Mal passe ich besser auf.

Heute abend geht es dann weiter
Titel: Re: Mal wieder im rot-grünem Südwesten - Portugal August 2014
Beitrag von: Silv am 23. September 2014, 13:13:21
Hallo Susan,

ich steige noch mit ein. Habe ja seit letzter Woche auch ein bisschen Campererfahrung!  ;D

LG Silvia
Titel: Re: Mal wieder im rot-grünem Südwesten - Portugal August 2014
Beitrag von: Susan am 23. September 2014, 19:18:04
Hallo Silvia,

willkommen auf der Tour, schön, dass du dabei bist.

Dann bitte alle anschnallen...

16. August  Endlich:  Bem-vindo a Portugal!

Die erste Nacht diesen Urlaub, in der der kühle Luftzug von der offenen Dachluke willkommen war  ;)

Das Wetter zeigt sich auch morgens von seiner besten Seite, wir können wieder bei schönem Sonnenschein frühstücken.

Von Tordesillas aus geht es weiter Richtung Westen auf der Autovia  del Duero (A11) bis Zamora. Dort werden Dieseltank und Kühlschrank nochmal frisch aufgefüllt, dann fahren wir auf der Bundestraße N122 nach Nordwesten.

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Stausee des Rio Esla, der etwas weiter südlich in den Duero fliesst.

Und endlich ist es soweit

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Obwohl wir schon einige Mal im Land waren und uns etwas auskennen, hatte ich noch einen Wohnmobil-Tourguide erstanden.  Der beinhaltet zwar nur einiges uns Unbekanntes, ein großer Vorteil ist jedoch, dass dort gute WoMo-Parkmöglichkeiten mit GPS-Daten angegeben sind.

Daher wagen wir uns auch in die erste größere Stadt auf dem Weg weiter ins Land: Bragança. Gesiedelt wurde hier schon in der Steinzeit, die Römer bauten in der Nähe ein erstes Kastell. Bekannt ist der Name durch das Adelsgeschlecht der Herzöge von Bragança, die von 1640 bis 1853 jeweils den König stellten und später dann auch  von 1822 bis 1889 die Kaiser von Brasilien.

Das Navi führt uns sicher zum Parque de Merendes unterhalb der Festung. Dort gibt es in Terrassen angelegte, ausreichend große Stellplätze, sogar eine Ver- und Entsorgungsanlage. Es stehen daher auch schon einige weitere "Dickschiffe" dort. Zwei sogar mit Pferdeanhänger! 

Ein Weg mit einigen Treppen zwischendurch führt bergan durch einen Park mit Picknickplätzen zur Festungsmauer. Wir kommen hier sozusagen durch die Hintertür, heißt nach Durchschreiten des Burgtors erreichen wir nach wenigen Schritten einen Platz mit den Überresten des herzoglichen Schlosses

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Hier findet dies Wochenende ein mittelalterlicher Markt statt. Viel scheint allerdings nicht gerade los zu sein,  ist etwa  noch Mittagszeit?  Hoppla, wir dürfen ja noch die Uhr eine Stunde zurückstellen.  8) Und Sonnencreme auf zu legen, dürfte auch nicht schaden.

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Herausragend der 34 m hohe Torre de Menagem

Wir bummeln ein wenig die Gassen innerhalb der Mauern hinunter

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bis zum unteren Tor

Von dort geht eine steile Straße ins Stadtzentrum hinunter.  Wir schlendern aber lieber die Mauer entlang und landen letztlich wieder am Markt.

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Hier steht noch einer der Herzöge Wache  ;)

Die Festung wurde im 12. Jahrhundert von Mönchen erbaut. Im 14. Jahrhundert wurde sie dann nochmals erweitert und neu befestigt, zur Verteidigung gegen die Spanier, genauer Kastillier. Innerhalb der Mauern steht noch ein nettes Kirchlein, ein romanischer Granitbau -das Domus Municipales- und ein beeindruckend gestalteter Schandpfahl. Die sind allerdings momentan wenig fotogen von Buden umstellt.

Der Markt ist jetzt tatsächlich etwas belebter.

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es wird sogar an einem Stand ein Spanferkel gegrillt, nur die altmodische Crepeschmiede ist leider immer noch nicht in Betrieb

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Wir beschließen, auch mal einen Blick in die innere Burg zu werfen. Das kostet uns 4,50 Euro Eintritt, in dem ein Besuch desMilitärmuseums (den wir uns jedoch schenken) inbegriffen ist.

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der innere Hof

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mit dem königliche Wapper derer zu Bragança

Natürlich erklimmen wir auch die Burgmauern.

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Blick in Richtung Stadt

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und ins Land
In dem Turm links - oben hinter dem vergitterten Fenster - soll mal eine Prinzessin gefangen gehalten worden sein, weil sie einen unpassenden Liebhaber hatte. Irgendwie musste ich da an Rapunzel denken  ;)

Nach dem Rundgang haben wir uns jetzt eine Erfrischung verdient. Leider gibt es immer noch keine Crepes. Und für die vielfach günstige angebotenen Caipis ist es noch etwas früh. Es wird schließlich ein Eis am Stiel.

Aus einem "Kurz-mal-gucken" ist jetzt doch eine längere Besichtigung geworden. Fast komme ich in Versuchung einfach noch da zu bleiben und auf dem Stellplatz zu übernachten. Aber eine zu erledigende Sache liegt mir auf dem Herzen und so fahren wir noch ein Stückchen weiter westwärts.

Der Gatte hat auf der Karte eine Strecke ausgesucht, die uns durch/am Parque Natural de Montesinho entlang führt. Es sind zwar Nebenstraßen, aber scheinbar der kürzeste Weg. Außerdem macht sie genau den kleinen Schlenker nach Spanien und auf die Autobahn, den wir benötigen.

Der Naturpark Montesinho ist eines der größten Schutzgebiete und besteht größten Teils aus Wald.  Er bietet Lebensraum für zahlreiche Tiere wie Wölfe, Wildschweine und Steinadler. Es gibbt aucvh einige Wanderwege und noch ein paar kleine Dörfer. Die Straße ist zwar schmal, aber recht gut zu fahren. Zumindest bis wir zu den genannten Dörfern kommen. Die Durchfahrte dort sind schon eine Herausforderung so mit dem WoMo

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entgegen kommen darf uns jetzt keiner...

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Wir werden daher auch von den wenigen Anwohner mit staunenden Augen betrachtet. Der Gatte manövriert uns ohne Anzustoßen dadurch, nur einmal streifen wir offenbar oben den Ast eines Apfelbaums. Der "Beweis" kullert mir später beim Öffnen der Tür entgegen.

Wir treffen dann wie geplant auf die vierspurige spanische N532 und reisen erneut Richtung Chaves nach Portugal ein. Sinn der Übung: wir können uns nun einfach für die electronic toll einiger portugiesischer Autobahnen registrieren. Das Nummernschild wird fotografiert, wir stecken eine Kreditkarte in den Automaten und von nun an können wir unbeschwert 30 Tage lang die "electronic toll only"- Straßen benutzen. (Hat auch alles einwandfrei geklappt).

Das nutzen wir jetzt weidlich aus   ;) und brausen auf der A24 zwei Ausfahrten weit bis Chaves. Dort beziehen wir einen netten Platz auf dem städtischen Campingplatz. Erst bin ich schockiert, wie viele Autos davor stehen. Hoffentlich ist noch etwas frei.  Doch der Parkplatz gehört zum daneben liegenden Schwimmbad, puh.

Wir haben jetzt noch Zeit, uns genau dort zu erfrischen. Für Camper ist der Eintritt ermässigt. Die nette Dame an der  Kasse winkt uns sogar so durch, da eh nur noch knapp 45 Minuten geöffnet ist.   

Es wird dann Neune bis wir mit dem Abendessen beginnen können, aber -hey wir sind hier ja im Süden, da gilt das oft noch als früh. Heute lassen wir den Abend mal mit einem netten Rotwein ausklingen (naja bis auf Kerlie, der kriegt Malzbier)

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OT:  Die Bilder sind jetzt bei 640x480. Ist da recht so, oder soll ich sie noch größer machen?

Titel: Re: Mal wieder im rot-grünem Südwesten - Portugal August 2014
Beitrag von: Andrea am 23. September 2014, 19:27:59
Angekommen!  :) :) :)

Wird jetzt automatisch jede Maut von der Kreditkarte abgebucht? Oder funktioniert das wie eine Vignette, wo nur einmal ein gewisser Betrag bezahlt wird und man kann alle Mautstraßen beliebig nutzen?
Titel: Re: Mal wieder im rot-grünem Südwesten - Portugal August 2014
Beitrag von: Paula am 23. September 2014, 20:19:24
Die Burg gefällt mir! Und das herrliche Wetter erst  :strahl: :strahl: :strahl:
Die weite Reise hat sich definitiv gelohnt.

Gibt es den elektronischen Tollpaß auch für PKW?
Titel: Re: Mal wieder im rot-grünem Südwesten - Portugal August 2014
Beitrag von: Ilona am 24. September 2014, 09:48:37
OT:  Die Bilder sind jetzt bei 640x480. Ist da recht so, oder soll ich sie noch größer machen?

Bei meiner beginnenden Alterssichtigkeit dürfen die Bilder gerne auf 800 x vergrößert werden  :cool2:.

Hach, sind das schöne Eindrücke bei strahlendem  :strahl:. Ich bin froh, dass ich erst Sönkes RB gelesen habe und mich jetzt mit euch in der Sonne aufwärmen konnte.
Titel: Re: Mal wieder im rot-grünem Südwesten - Portugal August 2014
Beitrag von: Susan am 25. September 2014, 10:28:14
Hi,

ja, der fast garantierte Sonnenschein ist natürlich ein großes Plus  8) Nur beim Wandern kann es im Sommer dann mal etwas anstrengend werden  :schwitz:

Die electronic toll funktioniert derart, dass man in bestimmten Abständen unter Kamerabrücken hindurch fährt, dann wird die Toll gezählt. Von der Kreditkarte wird dann tageweise abgebucht, eine Abrechnung/Quittung kann man im Internet als PDF herunterladen. Diese easy-Toll gibt es nur für nicht portugiesische Wagen (auch PKW). Die Leihwagen bekommen eine Box vom Vermieter oder man muss sich Bons kaufen. (siehe auch www.portugaltolls.pt (http://www.portugaltolls.pt/en/web/portal-de-portagens/home) )
Titel: Re: Mal wieder im rot-grünem Südwesten - Portugal August 2014
Beitrag von: Rainer am 25. September 2014, 13:05:14
OT:  Die Bilder sind jetzt bei 640x480. Ist da recht so, oder soll ich sie noch größer machen?

Bei meiner beginnenden Alterssichtigkeit dürfen die Bilder gerne auf 800 x vergrößert werden  :cool2:.

Dito!
Titel: Re: Mal wieder im rot-grünem Südwesten - Portugal August 2014
Beitrag von: Susan am 29. September 2014, 15:46:54
17. August  Durch Minho Richtung Porto

Auch der Sonntagmorgen beschert uns wieder strahlenden Sonnenschein – jo, wir sind im Süden
 :strahl:

Einziger Wermutstropfen: gestern hatten wir uns zwar noch danach erkundigt, aber in dem Lädchen hinter der Rezeption gibt es kein Brot. Soll ja eigentlich noch kommen, aber nach zweimal vertrösten, beschließen wir ohne Frühstück aufzubrechen. Der Campingplatz liegt schon etwas außerhalb der alten Bäderstadt Aquae Flaviae in der Vila Nova von Chaves. Wir hoffen noch auf einen größeren Supermarkt, aber dafür ist das Städtchen wohl zu klein. Das gefällt dem Gatten eigentlich gar nicht und entsprechend schnell braust er durch die Landschaft.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_snap_nchaves2j3j7i.jpg)
Minho, die nord-westliche, grüne und gebirgige Ecke Portugals

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Weinanbaugebiete

Hier noch für den Vinho Verde. Der ist allerdings nicht grün, wie der Name vermuten lässt, sondern ein "junger" Wein. Er wird im ersten Jahr nach Abfüllung verzehrt. Ich hab mal einen weißen Vinho Verde getrunken, der hat mich an Prosecco erinnert.

Wir schwenken wieder auf die Autobahn ein, doch auch bei den Raststätten sieht es nicht so nach Frühstück aus.  :( Immerhin kommen wir bald in großstädtischere Gebiete, mit einem offenen Supermarkt und preiswerter Tankstelle.
Unserem Navi fehtl eindeutig eine POI-Kategorie Supermarkt:  Geschäfte (scheinbar jeder kleine Zeitungsladen aufgeführt, daher Anzeige schnell voll) und Einkaufszentrum (das nächste in 178 km???). Zumindest haben wir jetzt einen Kettennamen, nach dem ich suchen kann.

Jetzt benötigen wir nur noch einen einigermaßen hübschen Parkplatz. Doch der lässt noch auf sich warten – tja,  bis zu unserem ersten Etappenziel. Dahin lotst uns das Navi ein wenig merkwürdig, irgendwie hat es eine Vorliebe für kleine Straßen. :gruebel: Doch schließlich stehen wir unter Bäumen schön im Schatten auf einem WoMo-tauglichen Parkplatz. Mittlerweile ist zwar schon Mittagszeit, trotzdem lassen wir  uns unsere belegten Baguettes mit Appetit schmecken.

Frisch gestärkt können die Unternehmungen los gehen. Wir sind in Braga (Fußballfreunden vielleicht bekannt) bzw. auf einem Berg in der Nähe. Hier steht die Wallfahrtskirche Bom Jesu do Monte. Dort hinauf führt eine Pilgertreppe mit wirklich vielen, vielen Stufen (600 heißt es). Die hinauf zu laufen, ist es eigentlich viel zu heiß, daher nehmen wir den Elevador.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_snap_bomjesu2pmjhl.jpg)
fährt seit 1882

Diese Standseilbahn funktioniert mit Wasserkraft: zwei Wagen sind über Rollen und Seile verbunden. Oben wird der Tank des einen mit Wasser gefüllt. Beim Herabrollen zieht der so den anderen Wagen nach oben. Unten wird das Wasser dann abgelassen.

Möglicherweise war der Hügel hier schon in frühchristlicher Zeit heilig, eine erste Kapelle wurde aber erst  1373 erwähnt. 1629 wurde dann die Pilgerkirche Bom Jesu do Monte errichtet und ab 1722 unter der Schirmherrschaft des Erzbischofs von Braga in der heutigen Form erweitert.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_7850cbuqt.jpg)

Wir haben mal wieder Pech mit Einrüstungen, aber wie wir später sehen, kann die Anlage durchaus ein wenig Farbe vertragen. Auch das Innere war leider nicht zugänglich.

Ein wenig Schatten und Abkühlung (wir haben rund 32°) verspricht die künstliche Tropfsteinhöhle links neben der Kirche.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_7849ahue1.jpg)
die kleine Grotte

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_7841q5ur6.jpg)
hübsch mit Blumen bepflanzt

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schön kühl durch das tropfende Wasser

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der Blick nach draußen

So, jetzt werden wir uns die 600 Stufen vornehmen, treppab kommt man ja nicht so aus der Puste.  ;) Die Treppenanlage ist im Zick-Zack angelegt, mit vielen Figuren geschmückt und jeweils in der Mittelachse gibt es einen Brunnen.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_snap_bomjesu6uhjqv.jpg)
im Wohnungseinrichtungs-Jargon hieße das Shabby Chic  ;)

Ich war der Meinung, dass beim ersten Besuch die Wände auch noch mit Kachelbildern verziert waren. Das habe ich aber offensichtlich mit einer ähnlichen Kirche in Lamego verwechselt.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_7858clu7s.jpg)
der Wächter über Braga

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_78671au3e.jpg)
lustige Musikanten

Die oberen Brunnen sind den drei christlichen Werten gewidmet

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_7853jkusz.jpg)
hier: Hoffnung

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_7859fyur7.jpg)
und Liebe

Bei anderen Brunnen sind die fünf Sinne dargestellt:

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_7866lzu05.jpg)
z.B. Hören

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_7863m7ucj.jpg)
Fühlen (?)

Unten dann die Versuchung

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_7873phubd.jpg)
Säulen mit Schlangen

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_7874omua8.jpg)
Die gesamte Treppenanlage wurde dann bei vielen Kirchbauten in Portugal und Brasilien nachgeahmt.

Aber wir sind noch nicht ganz unten. Ähnlich wie die Treppe führt ein Pilgerweg in Kehren noch weiter den Hang hinunter; vorbei an sechs kleinen Kapellen, in deren Innerem Szenen aus der Passion Christi dargestellt sind.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_78760vu0b.jpg)
schön schattig ist es hier

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_7870j0udx.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_snap_bomjesu7eykws.jpg)

Heute sind dieTüren der Kapellchenversperrt, bei unserem ersten Besuch konnte man dort noch hineingehen.

Zurück am Wohnmobil brauchen wir jetzt aber dringend eine Erfrischung
 :sabber:

In relativer Nähe könnten wir noch eine antike keltische Siedlung, Citânia de Briteiros, besichtigen – wenn wir denn einen Parkplatz fänden. Heute nichts zu machen für unser Dickschiff.  :(  Also fahren wir auf mehr oder weniger direkten Weg nach Porto. Wir treffen den Fluss Duoro wieder, d.h. wir überqueren ihn auf einer Autobahnbrücke kurz vor der Mündung.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_snap_duoroa1an8kun.jpg)

Unser Quartier für die nächsten zwei Nächte  liegt etwa 5 km weiter südlich in Madalena, der Campingplatz Orbitur Madalena (http://de.orbitur.pt/campingplatz-orbitur-madalena). Das große Areal liegt landeinwärts in einem Waldstück. Wir müssen ein wenig schauen, wo wir halbwegs gerade stehen können.

Kerlie hat Meerluft geschnuppert und darum müssen wir noch an den Strand. Durch die Siedlung – wohl hauptsächlich Ferienhäuser- laufen wir etwa 500 m. Wir können auch gleich erkunden, wo der Bus in die Stadt abfährt.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_7880xku1p.jpg)
endlich am Beach

Während die Jungs Baden gehen, erkunde ich ein wenig die Gegend.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_snap_madalena2umjkv.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_snap_madalena19cka5.jpg)


Abends folgt das übliche Programm: Aperitif, Duschen, Kochen, Essen, Lesen...
 :bett:
Titel: Re: Mal wieder im rot-grünem Südwesten - Portugal August 2014
Beitrag von: Ilona am 29. September 2014, 15:57:50
(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_7859fyur7.jpg)

Im Gegensatz zu Florenz sind die Figuren in Portugal züchtig mit einem schmalen Band "bekleidet" :toothy9:.

Danke Susan, dass du die Bildgröße angepasst hast - dann sieht man auch solche Details  :zwinker:.
Titel: Re: Mal wieder im rot-grünem Südwesten - Portugal August 2014
Beitrag von: Andrea am 29. September 2014, 18:09:42
In dem Teil von Porto mit Strand waren wir damals irgendwie gar nicht... War es dort denn halbwegs sauber? Denn damals (Anfang der 90er) wurde der Duero noch als Abwasserkanal ins Meer genutzt  :kotz:
Titel: Re: Mal wieder im rot-grünem Südwesten - Portugal August 2014
Beitrag von: Susan am 12. Oktober 2014, 14:10:59
Sorry, dass es hier momentan nicht weiter geht

Wir sind gerade in fast jeder freien Minute dabei, die Wohnung einer Großtante zu entrümpeln und zu renovieren, damit sie im November neu vermietet werden kann.

Also bitte etwas Geduld

 :danke:
Titel: Re: Mal wieder im rot-grünem Südwesten - Portugal August 2014
Beitrag von: Andrea am 12. Oktober 2014, 16:09:41
Selbstverständlich haben wir Geduld! So ein Ausmistaktion klingt so gar nicht nach fröhlichen Wochenendzeitvertreib und hat vermutlich auch keinen schönen Hintergrund...

Bis demnächst!
Titel: Re: Mal wieder im rot-grünem Südwesten - Portugal August 2014
Beitrag von: Susan am 11. November 2014, 13:45:24
Hallo ihr Lieben,

nachdem
können wir nun wieder in den sonnigen Süden abschwirren, zumindest virtuell  ;D
Heute abend geht es dann weiter mit der Tour durch Portugal, ich hoffe, ihr seid noch dabei

Andrea, es war erstaunlich bis manchmal wirklich spaßig, was in so einer kleinen Wohnung alles verborgen sein kann. Aber vor allem ganz schön anstrengend.  Entrümpler ist jedenfalls kein Betätigungsfeld, dem ich öfter nachgehen möchte  :P
Titel: Re: Mal wieder im rot-grünem Südwesten - Portugal August 2014
Beitrag von: Paula am 11. November 2014, 16:10:47
Susan das paßt zeitlich prima, denn ich habe schon nach 6 Stunden Deutschland Sehnsucht nach dem warmen Süden  :)

Du warst ja echt fleißig, bei so einer Wohnungsentrümplung habe ich mal geholfen und erinnere mich an Stapel leerer Margarinendosen, Marmeladen und Eingekochtes aus Jahrzehnten und das Thema Plastiktüten kommt mir auch bekannt vor  ;)
Titel: Re: Mal wieder im rot-grünem Südwesten - Portugal August 2014
Beitrag von: Susan am 11. November 2014, 19:48:34
Hallo!

Paula, ich hoffe, ihr hattet eine schöne Zeit in Florida.

Zitat
In dem Teil von Porto mit Strand waren wir damals irgendwie gar nicht... War es dort denn halbwegs sauber?
Andrea, der Strand war ja einige Kilometer von der Mündung weg  8) und hatte eine blaue Flagge, die für die Wasserqualität spricht. Hat sich vielleicht auch einiges mit der Kanalissation getan?

Weiter gehts....

18. August   Porto Cityhiking


Uih, was ist das denn: Wir schauen morgens aus dem WoMo-Fenster und rein in die Waschküche! Besonders warm ist es auch noch nicht, also mal wieder in Sweatjacke frühstücken.Wir haben es schon erlebt, dass es hier ähnliche Nebeleinbrüche wie an der anderen Küste in San Francisco geben kann.  Etwas flussauf in der Stadt sollte das Wetter besser sein. Vorsichtshalber ziehen wir trotzdem eine leichte lange Hose an.

Der Bus von Madalena nach Porto kommt pünktlich, wir ergattern sogar Sitzplätze. Wir drei zahlen 5,50 Euro für eine etwas abenteuerliche Rundfahrt durch die Vororte.  Durch ziemlich enge Sträßchen, offenbar passgenau zugeschnitten auf die Breite eines Linienbusses.  Auch  Fußgängern bleibt dann wenig Platz. So langsam füllt sich das Gefährt. Nach etwa 30 Minuten erreichen wir den Kai von Vila Nova di Gaia. Hier scheint tatsächlich wieder die Sonne.  :)

Wir überqueren ein weiteres Mal den Duoro und steigen dort aus, wo auch viele andere den Bus verlassen. Unser Instinkt führt uns schräg links eine Straße entlang zu einem Platz. Wir lassen Kerlie sein Englisch trainieren und uns an einer Info-Bude einen Stadtplan besorgen. ;D  Danach wissen wir, dass wir uns am  Paços  do Concelho, dem Rathaus, befinden. 

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_7884imqg1.jpg)

Davor befindet sich ein langgezogener Platz, gesäumt von den beiden Prachtstraßen Portos mit den entsprechenden Fassaden reicher Häuser.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_7888toqw0.jpg)

Auf dem Platz stehen einige Statuen: neben dem üblichen Reiterstandbild eines Königs, noch ein paar muntere Knäblein, die an die Tradition des Weinbaus erinnern sollen

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_7885l1ocz.jpg)

Eine symbolische Darstellung der Jugend, die ich mit meinem gering ausgprägten Sinn für moderne Kunst nicht so ganz nachvollziehen kann

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_7886mipjr.jpg)
A Juventude

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_7889kdrta.jpg)
Und ein etwas modernerer Herr

Rechts und links gehen die Straßen der Baixa, des Stadtzentrums, ab.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_7891vbo5o.jpg)

Wir halten uns erstmal Richtung Osten und bummeln zur Praça da Batalha. Wie auch in den weiteren Vierteln (und anderen Städten) wechseln sich hier nett aussehende Läden mit jenen ab, die deutliche Spuren der wirtschaftlichen Probleme Portugals zeigen.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_7892bf4pzf.jpg)
Die Igreja de Santo Ildefonso
ist vor allem für seine Fassade bekannt, die aus den Azulejos genannten meist blau-weißen Kachelmosaiken verziert ist. Ursprünglich kamen diese Art Bilder aus Persien und wurden von den Mauren bei deren Besetzung der iberischen Halbinsel nach Portugal gebracht.

Wir wenden uns wieder nach Westen zu einem weiteren bekannten Objekt der Azulejos-Kunst: dem Estaçao de São Bento In der Bahnhofshalle finden wir viele dieser Mosaiken mit Szenen aus der portugiesischen Geschichte.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_7903k1p51.jpg)
Ich glaube in der Bahnhofshalle waren mehr Besichtiger als Fahrgäste  ;)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_79004locc.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_7902gkpn3.jpg)

Weiter geht der Bummel in Richtung Ribeira, der Altstadt am Flussufer. Die Rua das Flores führt an Läden und Häusern in oben erwähnter Weise vorbei.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_7905atolp.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_7907jwpna.jpg)
zumindest werden einige Bauzäune bunt bemalt

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_7910aoq2w.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_7924qdqjg.jpg)

Die eine oder andere, kleinere oder größere Kirche läuft uns auch noch über den Weg.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_7921fyqv5.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_7909qepxy.jpg)

Die Rua das Flores endet an den Markthallen Ferreira Borges – Markt scheint aber schon vorbei zu sein. Immerhin finden wir eine Gelegenheit, die Überreste des Morgenkaffees wegzubringen.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_snap_mercadofiq1q.jpg)

Südlich davon liegt der Praca do Infante Dom Henrique - von dem Herrn werden wir noch öfter hören  ::) Hier steht auch der Börsenpalast.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_snap_platzbolsankp2r.jpg)

Von außen trutzig imposant, im Innern verbirgt sich der eine oder andere prachtvolle goldverzierte Saal. Zeichen des Reichtums vergangener Entdeckerzeiten.

Schließlich erreichen wir das Duero-Ufer und die Cais da Ribeira.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_7922cqoxj.jpg)

Hier im einstigen Hafenviertel gibt es viele Restaurants und Cafes, auch spät mittags ist hier einiges los. Außerdem starten hier die Bootstouren auf dem Duoro. Vor  10 Jahren  haben wir mal die Brückentour mitgemacht, durchaus empfehlenswert.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_7931kfret.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_7925qtplv.jpg)
So hübsch hatte ich die Häuser gar nicht in Erinnerung. 

Wir finden auch ein sonniges Plätzchen für ein Apfelpicknick  8)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_7926r7qyj.jpg)

Danach gehen wir am Fluss entlang weiter bis zur berühmtesten Brücke der Stadt: Ponte de Don Luis I. Irgendwer hat sie mal "einen auf die Seite gelegten Eiffelturm" genannt. Der Beschreibung könnte ich durchaus zustimmen.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_7937mzrtb.jpg)

Allerdings wurde diese Brücke nicht von Gustave Eiffel gebaut, wie viele Touristen denken, sondern einem seiner Schüler Seyrig. Die tatsächliche "Eiffelbrücke" Ponte Maria Pia liegt etwas weiter stromaufwärts.

Auf der anderen Seite der Brücke flussaufwärts tritt das felsige Steilufer näher an den Fluss heran.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_7935xqqjm.jpg)
Hier ein Blick auf das südliche Ufer mit dem Kloster Serra do Pilar.

Ehe wir nun die vielen Treppenstufen zurück hinauf in die Oberstadt nehmen – für Bequeme gibt es auch eine Standseilbahn  8) -

Kleine Verschnaufspause
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Titel: Re: Mal wieder im rot-grünem Südwesten - Portugal August 2014
Beitrag von: Andrea am 11. November 2014, 22:49:25
Komisch, die Kacheln im Bahnhof habe ich wohl vergessen oder damals nicht bemerkt. Wir waren dort spät abends angekommen und bei der Abreise hatten wir es eilig den Zug zu bekommen, da wir unsere Reisepässe beim Checkout im Hotel vergessen hatten uns zurück mussten. Ergo: Wir waren wohl wirklich hauptsächlich Reisende im Bahnhof... ;)
Titel: Re: Mal wieder im rot-grünem Südwesten - Portugal August 2014
Beitrag von: Paula am 12. November 2014, 12:59:54
Diese Weiß-blauen Kacheln sind wirklich sehr schön. Und das Wetter war auch bestens. Kann so weiter gehen  :)
Titel: Re: Mal wieder im rot-grünem Südwesten - Portugal August 2014
Beitrag von: Susan am 12. November 2014, 14:18:38
Porto Cityhiking Teil 2

Wir erklimmen einige Dutzend Stufen das Steilufer hinauf.

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Hier im Schatten der Brücke sehen die Häuser nicht mehr so aufgehübscht aus,

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einige Ruinen werden von Rankpflanzen freundlich abgedeckt.

Oben treffen wir am Platz des 1. Dezembers diejenigen, die mit der Teleferico hinauf gefahren sind.

Porto ist schon seit der Bronzezeit  besiedelt. Die antiken Griechen hatten hier einen Handelsplatz, die Römer gaben dem Ort den Namen Portus Cale, aus dem sich später der Namen des Landes ableitete. Sie erbauten auch die erste Stadtmauer. Um 1370 herum wurde diese erweitert, um neuen Ansiedlungen am Rand der Stadt ebenso Schutz zu bieten. Die sogenannte Muralha Fernandina war mit Bastionen und Wachtürmen stark befestigt. Hier sehen wir noch einen Wachturm und die Überreste dieser mittelalterlichen Stadtmauer.

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Der Ansturm die Mauer zu besichtigen ist grad sehr groß, daher schlendern wir hinüber zur Kathedrale.

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Sie wurde im 12. Jahrhundert als Wehrkirche erbaut und sieht daher von außen eher schmucklos aus.

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Innen soll es dafür umso prachtvoller sein. Auch hier schienen grad ein paar Touristenbusse gelandet zu sein, außerdem macht sich die trockne Kehle bemerkbar. Wir verzichten also auf eine Besichtigung. Kurz genießen wir noch die Aussichten auf die Dächer Portos  und schauen uns den Pelourinho (übersetzt etwa Schandpfahl) an.

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An den inneren Mauern am Fuß des Pfahls kann man noch die Eisenringe sehen, an denen die zu Strafenden angebunden wurden.

Dann nehmen wir den Weg zum Oberdeck der Brücke Dom Luis und stoppen kurz an einem Straßencafe.  :sabber:

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Die Brücke hat zwei Ebenen: unten fährt der Straßenverkehr, oben die Stadtbahn. Fußgänger können auf beiden Ebenen den Fluss queren.

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im Hintergrund nochmal die Muralha Fernandina

Da die Konstruktion zu denen gehört, die mich höhenmulmig werden lassen, gehe ich so schnell wie möglich über die Brücke und lasse meine "Jungs" die Aussichten festhalten.  ???

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Blick auf die Portweinkeller

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flussabwärts

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die Altstadt und Porto Kais

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östlich der Brücke mit Mauer und Teleferico

Am südlichen Ende ist ein nett bepflanzter Aussichtspunkt, der Jardim de Morro.  Hier befinden wir uns schon in Portos Partnerstadt Vila Nova di Gaia, dem Portweinzentrum. Nachdem Colin hier noch einige Zeitraffer gedreht hat, bummeln wir die Gassen hinunter wieder zum Duoroufer. Für Fußmüde gibt es auch eine Seilbahn zu den Kais. Hier reihen sich nun die Ausstellungräume der Portweinkellereien aneinander.

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wohl die bekannteste Portwein Marke

Im Duorotal wurde schon seit antiken Zeiten Wein angebaut. Die Bezeichnung Portwein fanden Historiker das erste Mal in Dokumenten aus 1678. Offiziell gilt er als Süßwein, für uns daher eher als eine Art Aperitif wie Sherry. Besichtigt haben wir so eine Kellerei schon mal und Verköstigungen gibt es auch so, daher verzichten wir auf eine weitere.

Dass es dann doch kein Portwein vor dem Abendessen gibt, liegt an diesem Schild  :zwinker:

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Wir schlendern noch eine Weile am Ufer entlang, denn noch haben die Restaurants nicht geöffnet. Da können wir auch noch die richtige Bushaltestelle für den Rückweg und den entsprechenden Fahrplan erkunden.

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Rebelos, die alten Boote mit denen der Portweinansatz aus dem Duorotal zum Hafen gebracht wurde

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so kalt ist es hier doch gar nicht, dass Bäume einen Umhang bräuchten  ;)

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noch mehr Rebelos

Da wir keine Fischesser sind, wählen wir das Restaurante Mineirão (http://www.restaurantemineirao.pt/index.html), das wir beim letzten Besuch entdeckt haben. Da gibt es brasilianisches Rodizio: Kellner tragen Spieße mit verschiedene Sorten gegrilltes Fleisches vorbei und schneiden euch Portionen hinunter –und zwar bis zum Abwinken. (nichts für Vegetarier  8) ) Dazu gibt es noch verschiedene Beilage wie Bohnen, Zwiebelringe, gegrillte Tomate uä.  Wir wählen die "Mini" Variante, bei der es von jedem Spieß nur einmal gibt und sind zum Schluss trotzdem pappensatt.

Wir kugeln zurück zur Bushaltestelle mit Ausblicken auf den nächtlichen Fluss.

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Dann lassen wir uns zurück nach Madalena schaukeln. Leider habe ich meinen Schrittzähler im WoMo vergessen, daher kann ich nicht belegen, wieviel wir gelaufen sind. Aber die Füße sagen: eine Menge, Menge Schritte  :girly:

Titel: Re: Mal wieder im rot-grünem Südwesten - Portugal August 2014
Beitrag von: Susan am 12. November 2014, 18:10:30
Andrea, seid ihr damals mit dem Zug nach Portugal gefahren? Das hört sich interessant an

Weuil schon der nächste Familiengeburtstag bevorsteht, gibts gleich noch einen Tag...
Titel: Re: Mal wieder im rot-grünem Südwesten - Portugal August 2014
Beitrag von: Susan am 12. November 2014, 18:28:00
19. August   Aveiro und Sao Jacinto

Auch der heutige Tag zeigt sich in Küstennähe wolkig bis neblig. :(  Nach dem Frühstück brausen wir auf der Autobahn  rund 71 km nach Süden.  An der Flussmündung des Rio Vouga und einer Lagune  liegt dort die Stadt Aveiro. Ihrer Kanäle wegen wird sie in Reiseführern das Venedig Portugals genannt, was wir völlig übertrieben finden.  Für einen Stopp beim Vorbeikommen ganz nett, aber kein Must-See.

Der Wohnmobilparkplatz liegt etwas außerhalb des Zentrums unterhalb der Autobahn. Hier können wir zusehen, wie sich ein schicker Reisebus das Dach aufschrammt, weil er die Durchfahrtshöhe unterschätzt hat.  Über eine interessante Brückenkonstruktion queren wir den ersten Kanal.

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Kanalfahrten sind sehr beliebt

Danach geht es an einem weiteren Kanal entlang zum kleinen Stadtzentrum.

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kleine Plätze

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und Gassen, gesäumt von Läden und Cafes

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der Central Canal

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hier liegen die meisten der bunten Boote und stehen die vornehmsten Häuser

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Der Ort war schon zu vorchristlichen Zeiten besiedelt. Bedeutung erlangte er erst später. Im 16. Jahrhundert erforschte ein Seefahrer aus Aveiro als einer der ersten die Fischgründe vor Neufundland, viele Fischer folgten ihm dann. Als der Hafen nach einem Sturm versandete und sich die Lagune bildete,  wurden Salzgewinnung und das Tangfischen (Dünger) zu Einnahmequellen.

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Denkmal zur Erinnerung an die Salzfrauen

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Moderne Azulejos über traditionelle Handwerke in Aveiro

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1808 konnte ein neuer Hafeneingang gefunden werden, so dass es in Aveiro heute wieder einen großen Seehafen gibt.
Natürlich gibt es auch hier eine Kirche mit Azulejo-Fassade

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Das Rathaus

Durch die Gassen bummeln wir zurück zum Parkplatz und gönnen uns unterwegs ein Eis am Stiel.

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Beginn der Fußgängerzone

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Wir haben jetzt noch um die 50 km Fahrt vor uns- um die Lagune herum auf die nördlich von Aveiro gelegene Landzunge. An der Ausfallstraße finden wir noch einen Lidl um unsere Vorräte aufzustocken. Nordwärts fahren wir leider auch wieder in das Wolken-/Nebelgebiet ein. Daher gibt es von unterwegs keine vernünftigen Bilder.

Sonst bemerkenswert auf dieser Strecke: es gibt noch mehr lästige Kreisel als in Frankreich... Sollen wahrscheinlich mehr das Tempo mindern, als Vorfahrten regeln. Trotzdem mit so einem Fahrzeug wie dem WoMo nicht spaßig zu fahren!

Auf der Landzunge gibt es einige Feriensiedlungen, die an der lagunenseitigen Landstraße liegen. Wir fahren fast bis in die Südspitze nach São Jacinto. Unser Quartier, der Orbitur Campingplatz Jacinto (http://de.orbitur.pt/campingplatz-orbitur-sao-jacinto), liegt im Naturschutzgebiet der Dunas de Jacinto.
Nach Kaffee und Kuchen machen wir uns auf den Weg zum Atlantik. Ein schmaler Weg führt dazu hinter dem Campingplatz durch die Dünen.

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Nach gut 20 Minuten haben wir den letzten Dünenkamm erreicht. Dann noch einmal im  feinen Sand herunter

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und Strand soweit man schauen kann

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Leerer Strand

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naja, fast leer  ;)

Einige Warntafeln weisen darauf hin, dass dieser Strandabschnitt nicht bewacht wird und das Baden sehr gefährlich sein kann. Brandung und Temperaturen verlocken momentan nicht dazu, mehr als die Füße ins Wasser zu stecken.

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Also schlendern wir nur ein wenig umher, suchen Muscheln und Strandgut. Kerlie nimmt weitere Zeitraffer auf, der Gatte hält nach Schiffen Ausschau.

Schließlich wandern wir wieder zurück durch die Dünen. Kurz überlegen wir noch in den Ort zu radeln,  doch so rechte Lust hat keiner. Lieber noch ein wenig Lesen, Fotos sichern und ähnliches.
Titel: Re: Mal wieder im rot-grünem Südwesten - Portugal August 2014
Beitrag von: Andrea am 12. November 2014, 22:13:54
Andrea, seid ihr damals mit dem Zug nach Portugal gefahren? Das hört sich interessant an


Ach weißt du, damals, als iwr noch jung waren... Wir haben Interrail gemacht und wollten eigentlich von Arcachon (Frankreich) nach Madrid, haben aber mitten in der Nacht irgendwo in Spanien zwei andere kennengelernt, die auf dem Weg nach Porto waren. Nunja, gemeinsam suchten wir einen Weg kostenfrei dorthin zu kommen (nicht alle Züge in Spanien waren mit dem Ticket kostenlos) Wir lernten uns näher kennen und beschlossen mit nach Porto zu fahren...
Titel: Re: Mal wieder im rot-grünem Südwesten - Portugal August 2014
Beitrag von: Silv am 13. November 2014, 07:50:44
Reiseberichte sind ja eine schöne Sache. Ich bin ja nicht so der Städtetyp, das stresst mich irgendwie immer. Aber so kann ich mir das alles in Ruhe ansehen. :) Und danach noch in die Dünen - sehr schön!
Titel: Re: Mal wieder im rot-grünem Südwesten - Portugal August 2014
Beitrag von: Paula am 13. November 2014, 16:05:03
Ich finde Porto ganz klasse. Vor allem diese bunten Straßenpflaster, das hat mir in Lissabon auch so gut gefallen. Die Auswahl an Mustern ist wohl unendlich, finde ich total klasse. Und zur Erholung ein einsamer Strand ist doch super. Der schaut auch vorbildlich sauber aus, ich finde es gibt nix schlimmeres als Plastikmüll am Strand.
Titel: Re: Mal wieder im rot-grünem Südwesten - Portugal August 2014
Beitrag von: Susan am 13. November 2014, 23:25:32
Ah, die alten Interrail-Zeiten, da war doch mal was  :) Bin leider mit meiner Freundin damals nie über Planungen hinaus gekommen, wir haben dann lieber für den Führerschein gejobbt... und einige Jahre später kam denn der Gatte und die Idee mit dem WoMo  ;D

Das liebe ich auch an Reiseberichten: man kommt zumindest virtuell dahin, wohin man sich nicht traut oder nicht unbedingt live erleben möchte

Leider gibt es zur Sommerferienzeit wenig unbelebte Strände - da sind hier die einsamen Dünen schon eine Ausnahme (wie ihr später noch sehen werdet) Den oft üblichen Müll gab es dort tatsächlich nicht, mehr so allerhand Schwenmmgut aus dem Meer, wo denn auch mal ein Gummistiefel und lecke Eimer dazu gehören.

Paula, die Pflastermuster fand ich auch immer wieder interessant
Titel: Re: Mal wieder im rot-grünem Südwesten - Portugal August 2014
Beitrag von: Horst am 15. November 2014, 20:55:23
Hallo Susan,

Eure Aufnahmen vermitteln, daß Porto wirklich eine tolle sehenswerte Stadt ist - gefällt mir ausnehmend gut!  :D
Titel: Re: Mal wieder im rot-grünem Südwesten - Portugal August 2014
Beitrag von: Ilona am 16. November 2014, 15:29:28
Hallo Susan,

bin wieder einmal hinterher geeilt und bei den vielen Stufen ganz schön ins Schnaufen gekommen :girly:. Vor der Brücke habe ich mir noch einen Portwein in der Happy Hour gegönnt (das hilft auf jeden Fall gegen die Höhenangst  :cool2:).

Die farbenfrohen Eindrücke gefielen mir ganz gut  :adieu: und jetzt gönne ich mir ein Päuschen am Strand :zwinker:.
Titel: Re: Mal wieder im rot-grünem Südwesten - Portugal August 2014
Beitrag von: Susan am 18. November 2014, 15:13:39
20. August  Abstecher ins Stern-Gebirge

Die Nebel haben sich verzogen und wir können im schönsten Sonnenschein frühstücken. Heute wenden wir uns wieder landeinwärts nach Osten. Also erstmal die Lagune entlang "kreiseln"

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heute freundlicher anzuschauen

und dann über Autobahn und Landstraße ca. 130 km landeinwärts. Das Stück Landstraße ist schon ziemlich kurvig, wir merken, dass wir ins Gebirge kommen.  Hier wird Wein und  - soweit ich das erkennen konnte – Obst angebaut. Wir sehen einige erstaunlich schicke Landhäuser. Schließlich erreichen wir Seia am nordwestlichen Rand der Serra da Estrela. Hier führt die N339 hinein ins Gebirge und den Naturpark gleichen Namens. Auf steiler aber gut ausgebauter Strecke fahren wir zum höchst gelegenen Dorf Portugals Sagueiro.

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Wer möchte, kann hier Berg-Schafskäse, Schinken, Woll-, Fell- oder Lederartikel kaufen. Oder sich einen Hirtenhund, den  Cão da Serra da Estrela (http://de.wikipedia.org/wiki/C%C3%A3o_da_Serra_da_Estrela) , zulegen.

Die Serra da Estrela ist das höchste Gebirge des portugiesischen Festlandes und besteht hauptsächlich aus zwei Hochplateaus. Das vorherrschende Gestein ist Granit. 

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manche sind echt dicke Brocken

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_snap_cgebirgedtpcu.jpg)

Außerdem sehen wir unterschiedliche Arten von Seen: einige sind nur kleine Teiche, andere werden durch Mauern weiter aufgestaut.
 
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einer der Stauseen

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und einer der kleinen Felsteiche

Von einem der höher gelegenen Aussichts-Parkplätze können wir dann sehen, dass es zwischen all dem Granit auch ein paar Wiesen gibt. Dort leben die von den Hunden gehüteten Schafherden, die Wolle und die Milch für den Serra-Bergkäse liefern.

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Wir biegen in die Stichstraße zum höchsten Gipfel der Serra ab: dem Torre 1993 m hoch.  Kein besonnders spektakulärer Gipfel übrigens, eben die höchste Stelle eines Plateaus.  ;)

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der wahrscheinlich namensgebene Turm

ein Denkmal mit Gipfelkreuz, Cafe, Restaurant, Souvenirladen, ein paar alte Radarstationen

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und jede Menge Parkplatz. Denn hier befindet sich auch das einzige Skigebiet Portugals mit 9 Pisten  (mir war nie bewusst, dass die überhaupt eins haben könnten  8) ).

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tatsächlich ein Sessellift

Im Naturpark gibt es rund 357 km Wanderwege, die sehr beliebt sind. Wir wollen den Weg zu den Torre Lagoons gehen, eine Reihe von kleinen Seen, wie wir sie auch unterwegs gesehen haben.

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Steintürmchenbauer scheint es überall auf der Welt zu geben.

Weit kommen wir allerdings nicht, denn eine Schafherde ist uinterwegs, mitsamt  ihren Bewachern und Beschützern, zwei Cão. So freundlich sie von weitem wirken, so furchteinflößend können sie sein, wenn man der Herde zu nahe kommt. Darauf werden sie trainiert.  Wir lassen diesen Trail also sein und fahren weiter. Es kommen ja noch ein paar Gelegenheiten sich die Füße zu vertreten.

Von der Gipfelstichstraße geht es wieder zur N339, die das Gebirge weiter Richtung Süden quert.

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Auf Augenhöhe mit einer der spitzeren Gipfel

Nach einer Fahrt durch interessante Felsformationen finden wir einen kleinen Parkplatz, um ein wenig herum zu klettern.

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Schneestangen, es muss tatsächlich ab und an hier was von dem Zeug herunter kommen

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die Aussicht nach Süden

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ein Blick auf den weiteren Straßenverlauf

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noch ein Stausee, dort soll auch ein Trail hinunter führen

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die Felsen, zwischen denen wir umhergeklettert sind
Nicht die aufregendste Stelle, aber es gibt keine weiteren Bilder, das wir den Ersatzakku nicht mitgenommen haben  >:(

Irgendwo hier soll es auch einen Felsen mit einem riesigen Marienrelief (http://www.griechenland4you.de/Port2009Marienrelief.JPG) geben, aber wir haben den Parkplatz nicht gefunden oder es war einer der vollen. Wir kreuzen die N338 und biegen ab zur Fahrt hinunter ins Gletschertal nach Manteigas. Die Straße ist ein wenig enger und kurviger. Sie bietet nochmal schöne Aussichten auf die Serra.

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Wir passieren noch einen größeren Wanderparkplatz, leider auch voll. Die Gegend drum herum lädt zum Erkunden ein, aber wir bekommen keine Gelegenheit zum Anhalten. Wir schrauben uns bergab bis in den Ort. Es herrscht einiger Ausflugsverkehr, doch an den haarigen Stellen kommt uns gottseidank niemand entgegen.

Im Wohnmobilreiseführer sind einige Flussbadestellen aufgeführt, das käme zur Erfrischung gerade recht. Dummerweise ist so spät im Sommer aber kaum noch etwas von ihnen zu sehen. Wir erwägen kurz die Möglichkeiten, brettern dann auf der Autobahn zum nächsten Ziel. Der Abstecher ins Sterngebirge hart uns sehr gefallen, bei Gelegenheit werden wir mal im Frühsommer wieder kommen und ein wenig mehr wandern.

Wir nehmen  Quartier auf dem Parque de Campismo (http://campingtomar.wordpress.com/) in Tomar. Dort haben wir wenigstens noch Gelegenheit, nebenan im Schwimmbad eine kühle Runde zu drehen. Mit den üblichen Abendprogramm geht ein langer Tag zu Ende.

Titel: Re: Mal wieder im rot-grünem Südwesten - Portugal August 2014
Beitrag von: Ilona am 18. November 2014, 15:38:49
Das felsige Hinterland gefällt mir ganz gut  :thumb:. Ich lese nichts von einem weiteren Mitfahrer, so dass ich davon ausgehe, dass ihr euch keinen Hirtenhund zugelegt habt  :cool2:.
Titel: Re: Mal wieder im rot-grünem Südwesten - Portugal August 2014
Beitrag von: Paula am 18. November 2014, 15:45:24
dass Wanderparkplätze voll sind hätte ich in Portugal nicht erwartet. Die Gegend gefällt mir gut, vor allem diese Bergseen.
Titel: Re: Mal wieder im rot-grünem Südwesten - Portugal August 2014
Beitrag von: Andrea am 18. November 2014, 15:57:25
Ich schließe mich an, tolle Gegend! Wuff wuuf.... Wir haben übrigens einen kleinen Mitfahrer an Board -  ich konnte nicht widerstehen! (http://www.smilies.4-user.de/include/Tiere/dog_german_love.gif) (http://www.smilies.4-user.de)
Titel: Re: Mal wieder im rot-grünem Südwesten - Portugal August 2014
Beitrag von: Horst am 18. November 2014, 19:23:31
Ein Skigebiet in Portugal - erstaunlich.
Jedenfalls sehr schöne Landschaft - hätte mir auch gefallen.  :)
Titel: Re: Mal wieder im rot-grünem Südwesten - Portugal August 2014
Beitrag von: Susan am 21. November 2014, 19:12:45
Schön, dass euch der Abstecher gefallen hat. Ist mal eine Landschaft abseits Strände und Algarve.  8) Ich wäre ja gern noch etwas länger geblieben, aber es gibt ja noch so viel zu entdecken

Gleich geht es dann erstmal kulturell weiter

Ich bin übrigens froh, dass Andrea nur einen Welpen eingeschmuggelt hat  ;) Der ausgewachsene Cao würde den Raum im WoMo schon sehr beengen
Titel: Re: Mal wieder im rot-grünem Südwesten - Portugal August 2014
Beitrag von: Susan am 21. November 2014, 20:52:23
21. August  Christusritter-Burg Tomar

Auch der heutige Tag zeigt sich mit dem besten südeuropäischen Sommerwetter.  :strahl:
Nach dem Frühstück müssen leider  erstmal wieder ein paar Haushaltspflichten erledigt werden, sprich Monsterabwasch.

Der Campingplatz liegt beim Sportzentrum des Ortes, das wiederum am Rio Nabão. Über einen Steg gelangen wir auf eine Flussinsel mit einem hübschen Park. Sehenswert ist hier vor allem ein altes arabisches Wasserrad,

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eine genial einfache Konstruktion, auch wenn die hölzerne Wasserleitung schon etwas leckt.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_8103htuky.jpg)
Rio Nabão

Über eine weitere kleine Brücke gelangen wir zum Kern der alten Stadt: ein paar Gassen, die Fußgängerzone der Rua Serpa Pinto und der Praça da Republica. Der Platz beherbergt das Rathaus, eine Kirche, ein Denkmal für den Gründer und jede Menge Tauben.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_81141guaj.jpg)

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die Tauben-Logenplätze zur Beobachtung der Touristen: irgendwer wird ja hoffentlich kekskrümel fallen lassen  ;)

Wir erhaschen außerdem einen ersten Blick auf die Hauptsehenswürdigkeit: die Christusritter-Burg. 1162 wurde diese Wehr-Klosteranlage von den Tempelrittern gegründet und damit auch das Städtchen zu deren Füßen. Dort sollten sich die Ritter nach ihrer Rückkehr von den Kreuzzügen niederlassen und zudem den ersten portugiesischen König bei der Rückeroberung des Landes von den Mauren unterstützen. Danach waren sie für den Schutz der Pilger auf dem portugiesischen Jakobsweg, der hier vorbei führt, zuständig.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_snap_platzwws7uf0.jpg)
Schachbrettmuster der Platzpflasterung nach dem Wappen der Templer

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_8115thu5f.jpg)
Dom Gualdim Pais, vierter Großmeister der Templer in Portugal

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_snap_burgwegnnu6l.jpg)
In voller Mittagssonne erklimmen wir nun den Burgberg. 

Durch zwei Tore in den Resten der alten Wehrmauern

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_8135dguit.jpg)

kommen wir in den Garten, wo wir ein Plätzchen finden um Flüssigkeit nachzutanken und zu verschnaufen .

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 :sabber:

Nachdem zuerst die Burganlage gebaut wurde, folgte die Errichtung der Kirche nach einem der Grabeskirche in Jerusalem ähnlichen Grundriss.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_8142a1ukw.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_8141ypu5n.jpg)

In den folgenden Jahrhunderten, besonders in der Blütezeit der portugiesischen Entdeckungen und Kolonialisierung ab 1484, vergrößerte sich die Anlage und wurde mit Verzierungen ausgeschmückt. Nach der Zerschlagung des Templerordens -Portugal hatte sich nicht an der Verfolgung beteiligt- wurde hier ein neuer Orden, der der Christusritter gegründet. Er bot vielen ehemaligen Templern eine Zuflucht und erhielt die Rechte an dem Burgkloster. Außer einer weiteren in Spanien ist die Burg die einzige, die noch von den vielen Templerburgen erhalten ist.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_8150lyuxz.jpg)
einiges ist trotzdem dem Verfall preisgegeben

Mit der Familienkarte für 15 Euro erhalten wir Zugang zu dem weitläufigen Gemäuern.

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einer der vielen Kreuzgänge

Die üblichen Hofbrunnenbecken wurden hier jetzt meist bepflanzt. Leider sind die Orangen an den Bäumen noch grün. Wir hätten aber eh hier im Kloster keine zum Naschen stibitzt. :cool2:

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einer der 8 weitereren Kreuzgänge, diesmal mit Brunnen in Form des Templer-Kreuzes

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und noch einer, hier befindet sich jetzt ein Cafe mit Snackbar

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es gibt sie auch zweistöckig

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und hier ein Blick von der "Dachterrasse"

Bis auf ein paar Steinmetzornamente in den Arkaden, der Bepflanzung und der Azulejo-Wandverkleidung sind hier die Verzierungen eher schlicht gehalten. Wir finden aber schöne Ecken für eine

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Kleine Verschnaufspause



 
Titel: Re: Mal wieder im rot-grünem Südwesten - Portugal August 2014
Beitrag von: Susan am 22. November 2014, 00:15:58
Tomar Christusritter-Burg Teil 2

Aus der Ritter-Spiele-Zeit ist Kerlie schon länger herausgewachsen, ich würde uns auch nicht als besonders religiös bezeichen, aber wir mögen Geschichte (und ich außerdem noch alte Architektur). Einiges aus der Geschichte der Tempelritter finde ich faszinierend, zum Beispiel der alte Aberglaube mit dem Unglückstag "Freitag, der Dreizehnte". Denn die Verhaftung und Hinrichtung der Ordensmitglieder vor allem in Frankreich war auf Freitag, 13. Oktober 1307, datiert. Sie hatten eine Art Banksystem und so etwas wie den Reisescheck erfunden. Berlin-Tempelhof geht auch auf eine Besitzung der Templer zurück.

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Sitzungssaal oä  :raetsel: noch eher schlicht

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eine Seitenkapelle, traditionell mit Azulejos

Es ist nun mal so, dass die Tempelritter die Fantasie anregen. Warum sonst gibt es soviele Romane und Filme über sie, besonders in Verbindung mit Schätzen  ;)   Auch viele Spielzeugritter tragen noch die Embleme oder das Outfit der Tempelritter. Darum finden wir es ganz spannend hier auf der Burg herum zu stöbern. Wer weiß, vielleicht wurde hier doch mal ein Schatz gelagert... 8) Immerhin ist das Innerste der Kirche dann doch prunkvoll geschmückt.

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Eingang zum Altarbereich

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goldverzierter Altaraufsatz

Einige alte Bilder hängen an den Seitenwänden, teilweise nur Kopien der alten Meister. Die echten Kunstwerke kann man sich in Lissabons Museen anschauen.

Die Christusritter-Burg gilt zudem als ein gutes Beispiel des Kunststils "Manuelik". Der entstand unter König Manuel als frühester portugiesischer Kolonialstil. Kennzeichen sind die maritimen Ornamente inspiriert durch Reisen der Seefahrer und Entdecker wie Vasco da Gama. Hervorgehoben in den Prospekten hier wird die Westfassade der Kirche.

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oberes Ende

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ein besonders verziertes Fenster

In den oberen Ecken des Fensters sehen wir beispielsweise das Abbild eines alten navigationsinstruments, der Armillarspähre (http://de.wikipedia.org/wiki/Armillarsph%C3%A4re), eine Art Sternenglobus.

Schiffstaue, Korallen, Muscheln und ähnliches sind weitere beliebte Darstellungen.

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Hier sind sich die Interpreter nicht einig. Wird der mann von Tauen umschlungen oder vielleicht von einem Kraken?

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Nicht so manuelisch aber trotzdem tolle Steinmetzkunst, die Fassade mit Mariengeschichten

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oder dieser unheimliche Wasserspeier zur Abwehr böser Geister und feinde

Den Schlusspunkt der Tour durchs Gebäude setzt der Wohntrakt, wie dieser Flur mit den Besucherkammer

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Blick in ein leider nicht mehr möbiliertes Gästezimmer

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eine Reihe Wasserzuläufe zu einer Waschrinne
Hatte da jeder sein Abbild über seinen "Beckenplatz"?
Solche Details früheren Lebens interessiert mich immer wieder. So gab es hier auf der Burg ab 1546 sogar ein eigens  Sanitärgebäude: fünf Stockwerke nur für Latrinen, Waschgelegenheiten uä. mit einem Rohrleitungssystem und einem Lüftungsschornstein. Die Abflüsse wurden in einer Jauchegrube gesammelt und als Dünger eingesetzt.

Und hier die Wasser-Zuleitung ein 5km langer Aquädukt

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Wir sind froh, dass die Tour durch das Burgkloste gut ausgeschildert ist. Mittlerweile würden wir nicht so ohne weiteres zurück finden. Das Exit-Schild leitet uns schließlich gut zum Ausgang am großen Parkplatz auf der anderen Seite der Burgmauer.

Langsam schlendern wir zurück in den Ort, diesmal bergab und im Schatten  8) Am Fuß des Burgbergs halten wir uns jetzt weiter rechts und kommen in das sogenannte alte jüdische Viertel. Als die Juden im Rahmen der Reconquista aus Spanien vertrieben wurden, kamen etliche nach Portugal. Leider konnten sie auch hier nicht lange friedlich leben, ehe sie vor die Wahl "Vertreibung oder Konvertierung" gestellt wurden.

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Wir stoßen wieder auf den Fluss und folgen seinem Lauf bis zur sogenannten alten Brücke.

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Von dort führt die Straße in einen Teil der Neustadt, wo wir unser Abendessen erjagen können. DerTag ist noch jung genug für einen erfrischenden Besuch des Schwimmbads.

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Abendprogramm wie gehabt. In der Nähe der Rezeption gibt es sogar WiFi, mit dem wir ein paar Grüße in die Heimat absetzen können.
 :adieu:
Titel: Re: Mal wieder im rot-grünem Südwesten - Portugal August 2014
Beitrag von: Andrea am 22. November 2014, 09:23:25
Susan, der Tag war wieder toll! Und du berichtest so selbstverständlich von der Geschichte, dass sogar ich interessiert bin und noch mehr nachlesen will. Zum Beispiel über die Templer, die man ja sonst wirklich nur aus Büchern und Filmen kennt... Danke!  :)
Titel: Re: Mal wieder im rot-grünem Südwesten - Portugal August 2014
Beitrag von: Ilona am 22. November 2014, 13:52:45
Ich find's klasse, dass ihr Portugal ausgiebig erkundet und nicht nur an der Algarve geblieben seid  :thumb:.
Titel: Re: Mal wieder im rot-grünem Südwesten - Portugal August 2014
Beitrag von: Paula am 22. November 2014, 14:58:27
DieseTemplerburg ist ja wirklich eine tolle Anlage! 8 Kreuzgärten das muss man sich mal vorstellen. Da kann ich mir gut vorstellen dass man sich verlaufen und den Ausgang suchen muss. Wieviel Menschen da wohl Unterkunft gefunden haben? Das ist ja fast wie eine kleine Stadt für sich.
Wie der Aberglaube vom Freitag den 13. entstanden ist wußte ich auch nicht, wirklich sehr interessant das ganze. Ich mag solche Ausflüge in die Geschichte auch.
Der Baustil Manuelik war mir auch neu, besonders gut gefällt mir der Wasserspeier.
Der Ort ist auch hübsch, wirklich eine tolle Tour die ihr da macht!
Titel: Re: Mal wieder im rot-grünem Südwesten - Portugal August 2014
Beitrag von: Susan am 23. November 2014, 18:06:59
Hi,

freue mich, euch mal ein paar unbekanntere Seiten von Portugal zeigen zu können - und dass es euch gefällt. Wir waren ja schon ein ige male hier und entdecken immer noch was Neues  8)

Ich weiß nicht, ob ich je eine größere Klosteranlage gesehen habe, zumal einige Gebäude  schon verfallen sind. Es war nur schade, dass es keine Audiotouren gab (ja, da sind wir mittlerweile verwöhnt  ;) ). So Geschichten um das Bauwerk herum zu hören, wäre schon toll. Leider stand auch nirgendwo, wieviele Ritter, Mönche etc hier mal gewohnt haben.

Gleich geht's weiter...
Titel: Re: Mal wieder im rot-grünem Südwesten - Portugal August 2014
Beitrag von: Susan am 23. November 2014, 19:36:01
22. August  Auf den Weg ans Meer, Abstecher inklusive

Heute machen wir uns auf den Weg zurück ans Meer, mit dem ein oder anderen Stopp dazwischen. Zuerst soll es an den längsten Fluss der iberischen Halbinsel gehen: dem Rio Tejo (Tajo). Er entspringt im Gebirge östlich Madrids  und fließt über 1000 km südwestlich  bis in den Atlantik.

Ich habe die GPS-Koordinaten eines WoMo-Parkplatzes ins Navi eingegeben, doch das leitet uns ein wenig in die Irre. Offenbar missversteht TomTom die Landebahnen eines alten Militärflughafens als Straßen. So landen wir aber nur vor einem großen Absperrzaun. Also umdrehen und nach Gefühl weiter. Schließlich finden wir eine Straße mit entsprechender Ausschilderung zu unserem Ziel, einem ausreichend großen Parkplatz am Ufer des Tejo.

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Das Wasser sieht hier ziemlich klar aus. Leider scheint der "Strand" auf der anderen Flussseite zu liegen.
Der Parkplatz ist hier wegen einer kleinen Insel, ein Granitfelsen von etwa 75 x 310 m Fläche. Schon die antiken Bewohner dieser Gegend, die Lusitaner,  bebauten diese mit einer Festung, die auch die diversen Eroberer wie Römer und Mauren beibehielten. Von den letzten leitet sich auch der noch heutige Name Castelo de Almourol ab.

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Um Almourol ranken sich viele Geschichten über Duelle, Eroberungen und verhängnisvolle Liebe.

9. Jahrhundert: Donna Beatriz und der Mohr (Maure)
Beatriz war die Tochter des westgotischen Kriegers Dom Ramiro. Der grausame Kämpfer tötete für eine Tasse Wasser eine maurische Frau und ihre Tochter.  Wenig später nahm er einen 11 Jahre alten maurischen Jungen gefangen und machte ihn  zum Knappen auf der Burg Almourol, wo der Dom mit seiner Familie lebte.  Was der Kämpfer aber nicht wusste: der Junge war der Sohn bzw. Bruder der beiden Ermordeten. 
Aus Rache vergiftete der Knappe langsam die Frau bis sie schließlich starb. Während der Burgherr auf Kriegszug war, verliebten sich die Tochter Beatriz und der Junge ineinander. Dies erstickte die Rachegelüste des Mauren. Als Dom Ramiro  vom Feldzug zurück kam, brachte er einen Ritter mit, dem er Beatriz als Frau versprochen hatte. Der Knappe berichtete Beatriz von den gräulichen Taten ihres Vaters – und seinem eigenen Mord an ihrer Mutter. Das Pärchen verschwand, niemand erfuhr je ihr weiteres Schicksal. Dom Ramiro starb von Gewissensbissen gequält.
Man sagt, in manchen Vollmondnächten kann man den Mohr noch sehen, wie er Beatriz umarmt. Und den Dom Ramiro kniend zu ihren Füßen, um ihre Vergebung flehend.


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Eine zweite Geschichte handelt von der Eroberung der Burg aus den Händen der Mauren:
Im frühen 12. Jahrhundert war der arabische Emir Almorolon Burgherr auf der Felsinsel. Des Emir wunderschöne Tochter verliebte sich in einen christlichen Ritter. Sie ließ ihn jede Nacht in die festung hinein schleichen, damit sie Zeit miteinander verbringen konnten. Doch der Ritter nutzte das arme Mädchen nur aus. Eines Nachts öffnete er das Tor für seine Kameraden, die daraufhin die Burg eroberten. Almorolon und seine Tochter mit dem gebrochenen Herzen stürzten sich Arm im Arm von den Burgzinnen in den Fluss.

Tatsächlich eroberte der erste portugiesische König  die Festung auf der Felseninsel und übergab sie dann den Tempelrittern.  Im Laufe der Jahrhunderte nahm die Bedeutung der Festung als Verteidigungsposten ab und sie verfiel. Ab den späten 1950er Jahren wurde die Burg langsam rekonstruiert.

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Gern hätten wir uns das Castelo näher angesehen, aber das Fährboot hat leider gerade Mittagspause.  An einer Stelle könnte man vielleicht sogar zu Fuß rüber kommen, aber dort stehen dicke Verbotsschilder. Daher endet unsere Stippvisite recht schnell. Auf diese Burg bin ich übrigens durch eine amerikanische Seite über Lego-Nachbauten aufmerksam geworden  8)

Wir müssen dringendst tanken, daher fahren wir schnurstracks zum nächten größere Ort. Dort werden wir aber nicht fündig und es geht noch eine Ecke weiter bis Torres Novas. Das durstige WoMo kann sich dort bis oben hin volllaufen lassen. Ich  stocke die Vorräte auf.  Weiter geht es in Richtung Norden zum nächsten Ziel. Dabei durchqueren wir eine  Hügellandschaft mit Kalksteinabbrüchen. Solchen Stein-Lastern kann man dort öfter begegnen...

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bzw. hinterher zockeln. Ich möchte nicht unter die Räder kommen

Auf dem Weg streifen wir außerdem einen der bedeutendsten katholischen Pilgerorte:  Fátima. Er ist bekannt für die Marienerscheinungen nebst Prophezeiungen und das Sonnenwunder vom 13.10.1917 (http://de.wikipedia.org/wiki/Sonnenwunder). Wo früher nur ein kleines Dorf stand, findet der Pilger nun die viert-größte katholische Kirche der Welt mit 9000 Sitzplätzen, den momentan neuesten Kirchenbau und den weltgrößten Kirchplatz dazwischen. Und natürlich alles, was der Pilgertourist sonst noch braucht.  ^-^

Unser Interesse gilt heute aber etwas anderem, so sehen wir im Vorbeifahren nur riesige Parkplätze. Die Gegend besteht auch aus Karst, daher findet man hier einige Tropfsteinhöhlen.  Eine schmale Straße führt uns durch den Wald zum großen Parkplatz der Grutas da Moeda.

Wir kommen grad recht zu einer Führung. Da wir die einzigen sind, die sie auf Englisch wünschen, kommen wir an die Spitze der Gruppe. So haben wir meist einen unverstellten Blick. Die Höhle hat eine Temperatur von konstant 18°, recht erfrischend nach der Sommerhitze draußen.

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Von Raum zu Raum steigen wir bis 45 m in die Tiefe und bewundern, was das tropfende und fließende Wasser geformt und geschaffen hat.

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Neben Stalagmiten und Stalagtiten sehen wir auch gespinstförmige Auswaschungen. Die Farbpalette reicht von weiß über rot nach braun. All diese Kammern haben bestimmte Namen die ich jetzt aber nicht mehr so recht zuordnen kann.

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Leider sind auch schon Veränderungen durch den Einfluss der Führungen zu sehen. Zum Beispiel Algen, die sich aufgrund der Beleuchtung bei den Führungen an den Formationen ansiedeln.

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Die Grotten zählen zu den sogenannten nassen Höhlen. Tatsächlich hören wir es beständig Tropfen und Rauschen. Ab und an können wir einen Blick auf unterirdische Bächlein und Teiche erhaschen. Im Winter und nach starkem Regensteht manchmal auch der Weg fußhoch unter Wasser.

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die "Quelle der Tränen"

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Die Führung dauert eine gute halbe Stunde, danach werden wir noch zu einem kleinen Drink eingeladen. Ich bin der Meinung, dass es hier mal eine coole Grotten-Bar gab. Nun aber sehen wir nur ein großes Gebäude mit Souvenirladen und Cafeteria. Immerhin bekommen wir noch den Abafadinho da Moeda - einen Weinbrand, ähnlich dem Metaxa, aber mit weniger Umdrehungen.  :))  Für Kerlie gibt es ein Eis. Die Grotte ist nicht die schönste oder eindrucksvollste aller Tropfsteinhöhlen, die wir besichtigt haben, doch eine nettes Ziel am Weg.

Die Fahrt geht jetzt weiter nach Westen zur Küste. Das Navi führt uns wieder reichlich komisch über allerlei Sträßchen und Dörfer. So kommen wir nicht an dem bekannten Kloster von Batalha vorbei. Aber für Besichtigungen ist es eh schon etwas spät. Wir passieren die Städte Leiria und Marinha Grande und kommen in den küstennahen Gürtel aus Pinienwald.

Schon 1463 diente São Pedro de Moel dem Herzog in Leiria als Seewohnsitz. Noch heute gibt es dort mehr Feriendomizile als ständige Einwohner. Wir schlagen unser Quartier auf dem Orbitur Campingplatz (http://de.orbitur.pt/campingplatz-orbitur-s-pedro-de-moel) auf, am Ortseingang schön im Pinienwald gelegen. Ich bin froh, dass wir reserviert haben, denn es ist Freitagabend und schon ziemlich voll.

Ein Bad im Meer darf es noch sein, also machen wir uns mit "kleinem Gepäck" zu Fuß auf den Weg. Am ersten Kreisel ist "Praia" in zwei verschiedenen Richtungen ausgeschildert. Wir halten uns rechts und laufen einige hundert Meter an Ferienhäusern vorbei, ehe wir einen Strandabgang finden. Von der Klippe führt eine Treppe hinunter. Das Geröll an deren Fuß ist dann nicht gerade Badelatschen geeignet, gottlob hab wenigstens ich Turnschuhe an.

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Es ist gar nicht mal so spät, erst gegen 19 Uhr, doch wir sind beinah die Einzigen hier.

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Bei Flut ist die Ecke hier der Sandfeuchte nach zu urteilen nur ein äußerst schmaler Strand. Die Klippe und der Leuchtturm darauf heißen Penedo da Saudade. Hier stürzte sich die Frau des letzten Herzogs vor Trauer von der Klippe, als ihr Ehemann hingerichtet wurde. Bei stürmischer See kann man angeblich immer noch ihr Klagen hören.

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Wir finden eine größere Lücke zwischen den Felsen, wo Gatte und Kerlie sich gleich begeistert in die Brandung stürzen  ::)

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Ich finde das Wasser erwartungsgemäß reichlich kalt, brr... Bin also schnell wieder draußen und schieße lieber ein paar Brandungsbilder.

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Das Wasser läuft grad zur Ebbe ab, immer mehr Felsen zeigen sich. Jetzt kommen doch noch ein paar Besucher, menschliche Muschel"ernter". Wenn ich die denn essen dürfte, käme ich glatt in Versuchung mich ihnen anzuschließen.

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Der Leuchtturm wäre ein netter Platz für den Sonnenuntergang, aber unsere Mägen protestieren  ::) Naja, morgen ist auch noch ein Tag.
Titel: Re: Mal wieder im rot-grünem Südwesten - Portugal August 2014
Beitrag von: Andrea am 23. November 2014, 20:19:35
Ich war noch nie in einer Tropfsteinhöhle...  :verlegen: Von daher gefällt mir die sehr gut.
Titel: Re: Mal wieder im rot-grünem Südwesten - Portugal August 2014
Beitrag von: Susan am 23. November 2014, 20:42:07
Andrea, ward ihr denn nie mit der Schule im Harz?  ;) Dachte diese Ausflüge wären Pflichtprogramm  8)

Da ich die nächsten Tage einige Termine habe, folgt heute noch ein weiterer Reisetag

23. August Endlich: ein ganzer Tag am Strand

Och nö, was ist das denn?  ??? Typisch, wir wollen schön am Strand relaxen und es ist wolkenverhangen. Immerhin trotzdem noch schön war. Bleiben wir mal optimistisch, vielleicht verziehen sich ja die Wolken noch.

Nach einem späten Frühstück rödeln wir also wie geplant unsere komplette Strandausrüstung auf: zwei Schirme, drei Strandstühle, Taschen mit Badezeug, Lesestoff, Sonnencreme, Proviant  und so weiter, das Beachtennis-Set… Nichts vergessen? Unsere Drahtesel ähneln eher Packeseln als wir uns auf den Weg machen.  ::)

Diesmal halten wir uns am Kreisel geradeaus und kommen zum Hauptstrand von São Pedro de Moel.

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Trotz des Wetter ist er sehr belebt, noch sind hier Ferien und außerdem ein Wochenende. Wir müssen ein Stückchen gehen – vorbei an den Konzessionären für Liegestühle – ehe wir ein Plätzchen für unser Lager finden.

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Die nächsten Stunden sind dem Relaxen gewidmet.

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Die Jungs machen zwei, drei Besuche in der Brandung – mir reicht ein (sehr) kaltes Bad.  Zwischendrin holt Kersten noch unsere Pullis denn im Wind wird es frisch. Dafür hellt sich tatsächlich der Himmel mehr und mehr auf. Nachdem ich mein Buch ausgelesen habe, zieht es mich zur Stranderkundung. Nach Norden hin ist er durch Klippen bis ans Meer  begrenzt, aber nach Süden hin kann ich noch sehr weit laufen. 

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_snap_saopedro12lj3t.jpg)

Hier fände man sogar jetzt bei Flut einige einsame Plätzchen, während es in der Bucht eng wird. Nur einige weitere Strandläufer und eine Handvoll Fischer die in der Brandung angeln.

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Blick nach Süden

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_snap_saopedro3bwkz6.jpg)
und zurück nach Norden

Oben auf dem südlichen Steilufer gab es einst ein Schwimmbad mit toller Aussicht (http://nunopearl.no.sapo.pt/saopedro1.jpg).  Für all jene denen das Meer zu kalt und zu wellig ist.  :floet: Leider ist es wohl schon einige Zeit geschlossen und verfällt.

Die einsetzende Ebbe gibt wieder mehr Sand frei, so dass auch das Beachtennis nicht umsonst mitgeschleppt wurde. Insgesamt haben wir es ziemlich lange ausgehalten heute am Strand.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_snap_saopedro7ofk06.jpg)
der Ort vom Strand aus

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_snap_saopedro89xkmq.jpg)
Strand um 19:52 Uhr

Wir radeln zurück zum Campingplatz, ganz schön anstrengend bergauf mit all unserm Geraffel. Eigentlich wollte ich die Jungs überreden,  nach dem Aperitif noch zum Leuchtturm zu fahren. Aber mein Rad macht mir einen Strich durch die Rechnung.  :(  Fragt nicht wie, aber mein Kettenschutzblech verbiegt sich und verkeilt sich mit der Pedale (Überlast?  ;) ) Das ist leider nicht so auf die Schnelle repariert und so verpassen wir den Sonnenuntergang.

Titel: Re: Mal wieder im rot-grünem Südwesten - Portugal August 2014
Beitrag von: Ilona am 24. November 2014, 15:39:50
So ein Strandtag zwischendurch muss schon mal sein  :thumb:. Allerdings würde mich die starke Brandung des Atlantik doch vom Sprung ins kühle Nass abhalten.
Titel: Re: Mal wieder im rot-grünem Südwesten - Portugal August 2014
Beitrag von: Silv am 25. November 2014, 13:17:11
So ein Strandtag zwischendurch muss schon mal sein  :thumb:.

Das denke ich doch auch. Bei den Tropfsteinhöhlen muss ich ja mittlerweile immer an diverse Filme denken. Mich gruselts da etwas....
Titel: Re: Mal wieder im rot-grünem Südwesten - Portugal August 2014
Beitrag von: Susan am 27. November 2014, 15:39:28
Hi,

okay, ich bin was Kino und so anbelangt so gar nicht auf dem Laufenden  8) Gruselfilme in Tropfsteinhöhlen ????

Allerdings würde mich die starke Brandung des Atlantik doch vom Sprung ins kühle Nass abhalten.

Na, da hab ich ja am nächsten Tag was Passendes  ;)  Doch Brandung ist auch so gar nicht mein Ding  :P zumindest beim Baden. Zum Gucken darf sie so richtig wild sein  ^-^

24.  August  Weiter Richtung Süden

Heute am Sonntag strahlt natürlich schon von früh an die Sonne vom blauen Himmel. Zu schade, dass wir heute einen Fahrtag vor uns haben. Aber erstmal wird gemütlich gefrühstückt.

Der erste Hopser führt uns nur rund 25 km weiter südlich nach Nazaré.  Dabei passieren wir ein paar Strandzufahrten – Wetter, Wochenende, natürlich alle voll geparkt. Wir kommen in den Stadtteil O Sitio, oben an der Steilküste. Eine Haltebucht bei einem Marktplatz gibt uns Gelegenheit für einen kurzen Panoramablick auf die Sandbucht, an der der Stadtteil A Praia liegt. Ehemals war dies ein Fischerdörfchen. Die sucht man heute allerdings vergeblich, ein Heer von Urlaubern hat den Ort übernommen.

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Also bei unserer ersten Portugalreise vor 24 Jahren, sah der Ort noch nicht so groß aus.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_snap_nazare486i4f.jpg)
Zum Baden fanden wir die Bucht aber toll, von der eisigen Wassertemperatur mal abgesehen.

Nazaré ist sonst noch vor allem bei den Surfern bekannt und beliebt. Durch einen bis zu 5000m tiefen Unterwassercanyon, der hier vor der Küste endet, können sich bei entsprechender Dünung riesige Wellen bilden. Der eingetragene Weltrekord über die höchste gesurfte Welle (23m, November 2011) wurde hier aufgestellt. Im Januar 2013 soll der sogar noch übertroffen worden sein, was aber bisher noch nicht offiziell bestätigt wurde.
Ich wollte den Leuchtturm anschauen, der auf all diesen Wellenbildern ( Bild 1 (http://www.surf-forecast.com/system/images/9942/large/Nazare.jpg?1391472592) und  Bild 2 (http://www.theinertia.com/surf/world-record-potential-maxed-out-nazare-portugal/) ) zu sehen ist. Keine besonders schlaue Idee für den Sonntag. Dafür ist es auch hier oben einfach zu belebt. Besonders als sich dann noch eine Vespa-Ausfahrt ankündigt.

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Hunderte Liebhaber  auf unterschiedlichsten Modellen
So ein Roller war früher auch mein Traum – vielleicht leiste ich mir ja doch nochmal einen

Da die Meute leider in Richtung Leuchtturm unterwegs ist, verzichten wir auf eine Besichtigung  und schlängeln uns aus den Gassen heraus wieder auf breitere Landstraßen. Über die N8 und N1 gelangen wir flott –sind wohl alle am Strand - zur Autobahn A1. Der folgen wir aber nur ein kurzes Stück bis zur A10, auf der wir den Tejo überqueren.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_snap_tejo132fww.jpg)
Ganz schön gewachsen der Fluss seit Almourol

Die A10 stößt auf die A13, die dann zur A2, der Piste zur Algarve, wird. Wir folgen ihr jedoch nur bis zur Ausfahrt 8 und  halten uns wieder an Landstraßen Richtung Südwesten. Der erste Teil ist ziemlich schlaglöchrig, das WoMo wird ordentlich durchgeschüttelt. Erinnert mich an unsere Jungfernfahrt, bei der ich letztlich hinten vorm Kühlschrank hocken musste, damit der nicht ständig aufging. :o

Diesmal wird es bald besser mit der Straße. In dieser Alentejo genannten Region sehen wir mit Kanälen  bewirtschaftete Felder, Korkeichenhaine und neuerdings große Anpflanzungen von Nadelbäumen (Pinien?). Seit Nachfrage und Absatz von Kork zurück gegangen sind, versucht man hier auf Harzproduktion (bspw. für Terpentin) umzustellen.

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Bei Sines erreichen wir wieder die Küste. Hier wurde der berühmte Entdecker Vasco da Gama geboren. Heute ist es das Zentrum der portugiesischen Erdölverarbeitung. Raffinerie reiht sich an Raffinerie. Das schreckt vor einem Stopp ab, obwohl Sines eine hübsche Altstadt haben soll.

Wenig später kommen wir nach Vila Nova di Milfontes am Rio Mira. Hier haben wir vor ein paar Jahren ein paar nette  Badetage verbracht.

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Milfontes (Fotos von 2008)

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Diesmal geht es noch eine Ecke weiter nach Süden nach Zambujeira do Mar. Der Campingplatz Zambujeira (http://campingzambujeira.com.sapo.pt/homede.htm) liegt gleich beim Ortseingang und bietet schöne Schattenplätze.

Nach Kaffee und Muffins haben wir noch Zeit uns die Beine zu vertreten und radeln zu einer ersten Ortserkundung. Bei einem kleinen Park knickt die Hauptstraße rechts ab. Geradeaus ist  es als Fußgängerzone abgesperrt. Wir lassen hier die Räder stehen. Vorbei an den üblichen Badeortlädchen, einigen Restaurants und einem kleinen Supermarkt schlendern wir Richtung Meer. Endpunkt ist der Platz vor der kleinen Kirche Nossa Senhora do Mar oben auf den Klippen.

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die Klippen

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ein erster Blick zum Strand

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noch etwas näher

Wie ihr seht, kann es bei Flut etwas eng werden mit dem Platz.

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bei Niedrigwasser

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Blick von der anderen Seite

Auf dem Rückweg halten wir kurz für einen Aperitif in einem der Cafes. Das 0,25 l Glas Bier kostet hier 1 Euro und Kerlie zahlt für einen  Eistee 1,20 Euro.  Da können wir uns ja glatt noch eine zweite Runde gönnen
(https://www.eumerika.de/abload.de/img/weize_smileydus0k.jpeg) Salute!

Dann strampeln wir zurück Richtung Campingplatz. Duschen, lecker Abendessen und dann das übliche Leseprogramm

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Der Teenager von heute arbeitet gleich mit zwei Geräten   ;D
Titel: Re: Mal wieder im rot-grünem Südwesten - Portugal August 2014
Beitrag von: Susan am 27. November 2014, 17:41:14
Die beiden nächsten Tage hatten wenig "Programm", darum folgen sie gleich

25. August Praia da Zambujeira

Heute ist nicht viel mehr geplant als Faulenzen am Strand.  8) Die Langschläfer beginnen mit Ausschlafen. Der Typ von der Campingplatz-Bar hat sich schon gefragt, ob die bestellten Brötchen wohl noch abgeholt werden.
Die Jungs aus dem VW-Bus ähnlichem Teil nebenan machen es eher anders herum. Sie haben wohl die Morgenflut zum Surfen genutzt und gehen jetzt wieder ins Bett.

Schließlich satteln wir die Packesel und radeln bei schönstem Badewetter los. Wir umfahren gehorsam die Fußgängerzone. So können wir die vielen Ferienhäuschen hier besichtigen. Allzu voll ist es heute nicht mehr am Strand. Wir können uns ein schönes Plätzchen für unser Lager aussuchen.

Die Brandung ist hier trotz  (oder vielleicht wegen?) all der Felsen nicht ganz so stark. Nur an der Wassertemperatur müssen sie noch arbeiten.  Zumindest für mich  ::) Den Kreislauf aus Baden, Lesen, Leute gucken, dösen unterbrechen wir kurz für einen kleinen Strandgang, ein Melonen-Picknick und später ein Beachtennis-Match.

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Am frühen Nachmittag unterhält uns dann noch ein Wetterphänomen: plötzlich und schnell zieht Nebel herein bis die Kapelle auf der Klippe nicht mehr zu sehen ist

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25  Minuten später: 

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der Spuk ist vorbei

Ein paar weitere Eindrücke

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Der Blick vom Wasser aus

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der einsame Wächter

Als sich der Strand immer mehr leert, auch die Baywatch-Jungs haben schon eingepackt, brechen wir auf. Ein kurzer Stopp noch zum Einkaufen und für das "Eurobier".
Titel: Re: Mal wieder im rot-grünem Südwesten - Portugal August 2014
Beitrag von: Susan am 27. November 2014, 19:12:14
26. August   Fischerweg der Rota Vicentina

Der Tag beginnt nicht anders als der Letzte:  gemütlich und verhältnismäßig spät  :floet:

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Doch er soll nicht ganz so faul verlaufen. Zambujeira liegt im Naturpark Sudoeste Alentejo e Costa Vicentina, der sich über den gesamten südwestlichen Küstenabschnitt Portugals erstreckt. Zu ihm gehört außerdem noch das Tal des Rio Mira und die Unterwasserzone vor der Küste. Ein Fernwanderweg führt von Nord nach Süd durch den Park, die Rota Vicentina (http://www.rotavicentina.com/?lang=en). Er verläuft meistens weiter im Landinnern, als Alternative gibt es noch den Küstenweg Trilho  dos Pescadores von Porto Corvo bis Odeceixe.  Er führt an Zambujeira vorbei, daher wollen wir uns  den Trail mal anschauen.

Eigentlich ist es im Sommer viel zu warm hier zum Wandern. Darum packen wir auch die Badesachen auf die Räder und vertreiben wir uns die Zeit bis zum späten Nachmittag wieder am Strand.
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Wir starten den Trail an der Kapelle Nossa Senhora. Nebenan stehen zwei drei schicke Ferienhäuser direkt an den Klippen. Da wir nicht wissen, ob die Bewohner es gerne sehen, dass wir da herum klettern, umgehen wir sie  und ein paar kleinere auf der Straße. Wir gelangen zum einem Schotterweg, hier steht auch ein Parkschild. Er führt uns näher an die Steilküste heran. Im Folgenden ist die Route durch kleine Holzpfosten gekennzeichnet. Bis auf ein Pärchen mit großem Fotoequipment sind wir vorerst allein.

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Blick zu den letzten Häusern vom Ort

Der Weg führt schmal durch Sand und Dünengewächse. Aussichten auf Klippen säumen ihn. Schatten gibt es hier keinen, nur eine leichte Brise.Gut, dass wir erst so spät gestartet sind, auch wenn wir leider nicht mehr allzu weit auf dem Trail kommen werden.

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Blick nach Süden

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und der nach Norden

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Die ein oder andere Badestelle ist auch zu erspähen

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Natürlich ist nicht jede gleich ein Strand  ;)

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Wir nehmen trotzdem den Treppenabgang zu dieser Bucht

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Wenn nicht gerade Niedrigwasser ist, so wie jetzt, findet hier tatsächlich kaum eine Handvoll Leute Platz. Es sei denn, sie Campieren auf der Treppe  8) Für eine kürze Abkühlung zwischendurch aber nicht schlecht. Als der Trail auf die Straße trifft und nur noch nebenher weg von der Küste führt, machen wir kehrt. Trotzdem hat uns die Wanderung sher gut gefallen. Wenn wir mal im Juni oder September wieder kommen, nehmen wir uns eine längere Strecke vor.

Jetzt haben wir uns eine Erfrischung von Innen verdient. Unser Lieblingsplatz ist besetzt, wir müssen also eine Restaurantbar weiter ziehen. Und es lohnt sich: hier kostet das Bier sogar nur 80 Cent! Wir beschließen, heute das Kochen sein zu lassen und im Ort Essen zu gehen. Vorher müssen wir aber das Geraffel zurück bringen und uns ausgehfein machen.

Gegen 20.30 Uhr sind wir zurück im Ort. Erstmal schlendern wir die Restaurantmeile entlang, um die Lokalität auszusuchen. Naturgemäß bieten die meisten Fischspezialitäten. Das mögen meine "Jungs" nicht, sie halten nach Pizza Ausschau ::) Sie werden auch fündig, allerdings eine verhältnismäßig teuere Wahl ( im Vergleich zum Bierpreis). Die Pizza ist zwar lecker, kostet aber 12 Euro - genau wie meine großen Stücke gegrillten Lachses. Es ist uns schon früher aufgefallen, dass Pizza in Portugal anders als bei uns nicht zu den preiswerten Speisen zählt.

Nach dem Essen werfen wir noch einen Blick in die Souvenirshops ehe wir heimstrampeln.

Titel: Re: Mal wieder im rot-grünem Südwesten - Portugal August 2014
Beitrag von: Andrea am 27. November 2014, 19:54:53
Wow, da ging es jetzt aber Schlag auf Schlag!

So einen Ausflug auf dem Roller wäre auch was für mich. So etwas werde ich sicher irgendwann mal machen.

Mein Vater hat übrigens eine (mittel-) alte Vesper auf dem Hof stehen, die er etwa alle 2 Jahre einmal fährt. Nämlich zum TÜV  ;) Die ist aber nichts für mich, da ich keinen Motorradführerschein habe. Bei Bedarf könnte ich ja vielleicht vermitteln, falls du Interesse hast und er sie endgültig doch abgeben will. Er hat sie gebraucht in den 80ern gekauft, aber so richtig alt ist sie eben noch nicht.
Titel: Re: Mal wieder im rot-grünem Südwesten - Portugal August 2014
Beitrag von: Ilona am 28. November 2014, 17:06:47
Beeindruckend, dieser Küstennebel. Das wären wir gleich beim nächsten Gruselfilm: The Fog - Nebel des Grauens :evil:.

Der eine Familienstrand mit den vielen Liegen ging von der Brandung her, aber diese Naturbucht ...  :verpiss: schaue ich mir lieber von weitem an. 
Titel: Re: Mal wieder im rot-grünem Südwesten - Portugal August 2014
Beitrag von: Paula am 30. November 2014, 10:58:40
So  jetzt bin ich euch endlich auch hinterhergereist. Nach dem Streß in der Arbeit derzeit haben mir die Strandtage sehr gut getan  :)
Die Küstenwanderung ist auch ganz nach meinem Geschmack!
Titel: Re: Mal wieder im rot-grünem Südwesten - Portugal August 2014
Beitrag von: Susan am 02. Dezember 2014, 22:22:10
Mein Vater hat übrigens eine (mittel-) alte Vesper auf dem Hof stehen, die er etwa alle 2 Jahre einmal fährt. Nämlich zum TÜV  ;) Die ist aber nichts für mich, da ich keinen Motorradführerschein habe. Bei Bedarf könnte ich ja vielleicht vermitteln, falls du Interesse hast und er sie endgültig doch abgeben will. Er hat sie gebraucht in den 80ern gekauft, aber so richtig alt ist sie eben noch nicht.

Zu schade, dass ich auch keinen richtigen Motorradführerschein habe. Bis Januar durfte ich zwar Zwölftonner fahren, aber an Zweirädern hapert's.

Wenn ich die Bügelwäsche weg hab, gehts weiter...
Titel: Re: Mal wieder im rot-grünem Südwesten - Portugal August 2014
Beitrag von: Silv am 03. Dezember 2014, 12:48:18
Ein Film heißt "The Descent" - da geht es um 6 Frauen, die in den Appalachen ein Höhlensystem erforschen wollen.....

Da gefällt es mir an der Küste viiiiieeeeel besser!  ;)
Titel: Re: Mal wieder im rot-grünem Südwesten - Portugal August 2014
Beitrag von: Susan am 05. Dezember 2014, 00:52:08
27.  August   Willkommen in Algarve

Heute geht es noch eine Ecke weiter Richtung Süden. Nach dem Frühstück fahren wir die Wohnmobil-Entsorgungsstation an. Der Abwassertank schwappt fast über, dafür herrscht im Frischwassertank gähnende Leere.  :o

An der Küste gibt es noch einige weitere idyllische Strandbuchten, sie sind jedoch mit unserem Dickschiff nicht so einfach anzufahren. Das holen wir mal nach, wenn uns ein kleineres Auto zur Verfügung steht – oder wir einen Motorroller hinten drauf haben.  8)

So geht es durch schon bekannte Landschaft aus Korkeichen, Pinien und trockenem Gras. Ein, zwei Ortschaften mit Burg oder alter Windmühle laufen uns auch über den Weg. 

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Anders als auf der Autobahn verkündet uns kein Schild, wann wir die Algarve erreicht haben. Sicher sind wir daher erst, als wir Vila do Bispo erreichen. Hier finden wir auch eine günstige Tankstelle und einen Lidl (so viel zur Globalisierung  ::) ).
Eine Stichstraße führt uns über eine karge baumlose Ebene

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in den südwestlichsten Zipfel Europas,  zum Cabo de São Vicente.

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Bis zu 70 m stürzen hier die Klippen ins Meer hinab. Seit der Jungsteinzeit scheint dieser Platz heilig zu sein. In der Umgebung wurden Menhire gefunden, die Phönizier ehrten hier ihren Gott der Schifffahrt . Für Griechen und Römer war es das Ende der Welt. Nach einer christlichen Legende wurde am Kap anno 304 ein Boot mit der Leiche des  Märtyrers San Vincent von Zaragossa (Schutzpatron der Seefahrer) angespült und geborgen.
Hier endet auch der Wanderweg Rota Vicentina. Außerdem ist das Kap ein beliebtes Ausflugsziel der Algarve-Touristen. Parkplätze sind aber bisher immer noch lediglich geschottert.

Markant ist der Leuchtturm, der wohl der lichtstärkste in Europa ist: knapp 60 km leuchtet er über das Meer. Dass der Wind hier kräftig bläst ist uns nicht neu, auch nicht die ein oder andere Nebelschwade. Aber das Tor zum Leuchtturm erleben wir das erste Mal offen.

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 :windig:

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Blick nach Norden

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nach Osten

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nach unten

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Westwärts – zu diesig - Amerika ist nicht zu sehen  :zwinker:

Die Schifffahrtsstraße da draußen soll schon sehr belebt sein, doch die Schiffe halten weiträumiger Abstand von der Felsküste.
Bei dem Wind macht es heute keinen großen Spaß, lange an den Klippen entlang zu wandern.

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Wir haben hier auch schon mal Angler, die vom Felsrand aus fischten, gesehen.

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Wer schon Hunger hat und/oder noch Größeres vor – zum Beispiel eine Atlantiküberquerung - kann sich hier stärken:

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_snap_bratwurst3qein3.jpg)
Original Thüringer Bratwurst - Guten Appetit!

Wir fahren die Stichstraße zurück nach Osten, was anderes geht ja auch gar nicht…   :))
In Sagres legen wir noch einen Stopp ein. Sagres ist zum einen eine viel getrunkene Biersorte Portugals. Allerdings steht die Brauerei nicht hier vor Ort, sondern in der Nähe von Lissabon. Zum anderen ist es ein Küstenort der Ausgangspunkt zahlreicher Entdecker-Seereisen gewesen ist. Auf einer ein Kilometer langen und 300 m breiten Landzunge mit steilen Klippen finden wir die Überreste der Fortaleza de Sagres.

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Bekannt ist vor allem der Steinkreis, dessen Alter und Zweck unbekannt ist.

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Die einen sehen ihn als Windrose, andere als Sonnenuhr.
Er soll aus der Zeit des Prinzen Heinrich, des Seefahrers,  stammen.  Durch ihn wurde die Legende genährt, dass hier im 15. Jahrhundert eine von besagten Heinrich gegründete Seefahrtsakademie stand. Tatsächlich fand die Ausbildung der portugiesischen Entdecker aber in Lissabon und Lagos statt.

Außerdem stehen noch ein paar Mauern, ein Turm, moderne Bauten, die wohl mal ein Museum beherbergen sollen, und die Kirche.

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Neu entdecktes Land markierten die damaligen Entdecker mit solch einem Steinpfeiler als portugiesisches Territorium.

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Um die Landzunge herum führt ein Wanderweg, beschildert mit einigen wenigen Natur-Erklärungstafeln. Nja, viel Natur finden wir auf diesem kargen Felsen auch nicht. Nur wieder jede Menge Aussichten auf Meeer und Klippen.

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Strandbuchten westlich Sagres

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Südspitze der Landzunge

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Blick zum Cabo de São Vicente

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verrostete Kanonen gibt es auch noch
Zeugnis einiger Seeschlachten hier in der Gegend

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die östlichen Strandbuchten von Sagres

Selbst mit Fernglas können wir nur wenige Boote erspähen:

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einen Rettungskreuzer, ein Segelboot und diese Tour

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Nach rund einer Stunde haben wir die Landzunge umrundet. Der Stopp hier war ganz nett, ist aber kein Must-See unserer Meinung nach. Wenigstens haben sie reichlich Parkplätze hier. Der Fischereihafen von Sagres war immer recht  hübsch anzusehen, doch diesmal fahren wir nicht vorbei.

Stattdessen geht es rund 32 km weiter nach Osten zum Campingplatz Orbitur Valverde (http://de.orbitur.pt/campingplatz-orbitur-valverde), etwas außerhalb von Praia da Luz. Dies ist unser Stammquartier für die Westalgarve, wir werden hier fünf Nächte bleiben.

Vor dem Abendessen bleibt noch Zeit für ein ausgiebiges Bad im Pool. Danach erkunden wir die Busabfahrtszeiten Richtung Lagos, erproben das WiFi (nicht überzeugend) und müssen mal wieder Fotos und Video sichern.


Titel: Re: Mal wieder im rot-grünem Südwesten - Portugal August 2014
Beitrag von: Andrea am 05. Dezember 2014, 10:14:53
Huih, da war es aber wirklich windig! Da hält auch 3 Wetter Taft nicht jede Frisur....  ;D
Titel: Re: Mal wieder im rot-grünem Südwesten - Portugal August 2014
Beitrag von: Ilona am 05. Dezember 2014, 14:46:43
Deutsche Auswanderer mit ihren Bratwurstständen finden sich auch überall  :totlach:.
Titel: Re: Mal wieder im rot-grünem Südwesten - Portugal August 2014
Beitrag von: Susan am 05. Dezember 2014, 15:32:43
Tja, ich würde mich ja "opfern" und irgendwo in Utah einen aufmachen - wenn denn Kerlie aus der Schule raus ist  O0
Titel: Re: Mal wieder im rot-grünem Südwesten - Portugal August 2014
Beitrag von: Ilona am 06. Dezember 2014, 16:13:56
Wenn die in den Nationalparks an den Viewpoints solche Bratwurststände erlauben würden, dann wäre das die Lizenz zum Dollarnoten drucken :sabber:.
Titel: Re: Mal wieder im rot-grünem Südwesten - Portugal August 2014
Beitrag von: Paula am 07. Dezember 2014, 10:39:22
Huih, da war es aber wirklich windig! Da hält auch 3 Wetter Taft nicht jede Frisur....  ;D

 :thumb: Klasse Andrea, daran müßte ich auch gerade denken. Da ist das Piratentuch das Susan aufgesetzt hat die bessere Hilfe  :)
Titel: Re: Mal wieder im rot-grünem Südwesten - Portugal August 2014
Beitrag von: Susan am 21. Dezember 2014, 12:04:12
Hallo Ihr Lieben,

tut mir sehr leid, dass es hier nicht weiter geht. Dachte eigentlich nach meinem "Kampf" mit den Einsendeschluss für Fotobücher und -kalender ( warum kommt Weihnachten nur immer so plötzlich  ;)  ) könnten wir die nächsten Etappen noch hinter uns bringen.
Doch die Heizung meiner Schwiegereltern hat gestreikt und dank der total bekloppten Küchenplaner / Installatuere, muss die halbe Küchenzeile für die Reparatur abgebaut werden - und natürlich die mit dem vollgepacktesten Schränken.....Ich bin momentan einfach zu entnervt zum Reisebericht schreiben  :-[

Also wünsche ich Euch allen schon mal ein schönes Weihnachtsfest, mit fröhlichem Trubel oder ganz zum Entspannen, genau so wie ihr es euch wünscht  ;D

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Titel: Re: Mal wieder im rot-grünem Südwesten - Portugal August 2014
Beitrag von: Paula am 25. Dezember 2014, 22:40:49
Hallo Susan,

Ich hoffe der Weihnachtsbraten ist auch in der halben Küche gut gelungen  ;)
Das mit dem Strich durch die Planung kenne ich auch. Ich hatte mir dieses Jahr fest vorgenommen Weihnachten ruhig angehen zu lassen...dann hat sich meine Mutter eine Rippe gebrochen und ein Tag vor Heiligabend wurde mein Onkel beerdigt. Da gab es eben selbst gekauften Lebkuchen statt selbst gebackenen...
Ich hoffe du hast noch ein paar schöne Tage, ich habe heute endlich mal nur gefaulenzt und Weihnachten ist dieses Jahr ja quasi 2 Tage länger durch das Wochenende.
Und wenn es nächstes Jahr weiter durch Portugal geht bin ich auch wieder dabei  8)
Titel: Re: Mal wieder im rot-grünem Südwesten - Portugal August 2014
Beitrag von: Andrea am 25. Dezember 2014, 23:01:50
Hach jeh! Es ist tröstlich, dass auch andere sich auf entspannte Tage freuen...

Susan, wenn du wieder Zeit und Muße hast, setzen wir die Reise dann einfach fort. Ich bin geduldig, vorallem wenn ich es virtuell an einem schönen Urlaubsziel verbringe  ;)

Titel: Re: Mal wieder im rot-grünem Südwesten - Portugal August 2014
Beitrag von: Susan am 06. Januar 2015, 15:10:23
Hallo ihr Lieben,

ich hoffe, ihr habt alle den Vor-Feiertags-Stress gut überstanden, hattet erholsame Weihnachten und seid gut ins Neue Jahr gerutscht.

Alles Liebe, Glück, Gesundheit und Erfolg für 2015!

Eure Geduld soll auch belohnt sein, ich sortiere grad noch die Bilder, dann fahren wir weiter

Titel: Re: Mal wieder im rot-grünem Südwesten - Portugal August 2014
Beitrag von: Susan am 06. Januar 2015, 17:13:10
28. August  Lagos

Der Morgen begrüßt uns mit herrlichstem Sonnenschein und Sommertemperaturen. Nach einem gemütlichen Frühstück packen wir die "kleine" Strandausrüstung ein und fahren mit dem Bus nach Lagos. Lagos ist die etwas gemütlichere Touri-Hochburg der Algarve. Seit unserem letzten Besuch ist die Stadt um einiges gewachsen. Besonders Golfresorts scheinen wie Pilze aus dem Boden zu sprießen.  ::)
 
Dank einer ehemaligen Kollegin können wir äußerst günstig einen kleinen Wagen mieten, so sind wir etwas flexibler als mit unserem Dickschiff. Es geht auch gleich los zu einer der bekanntesten Ansichten der Algarve, kaum ein Prospekt der Katalog, auf dem die nicht dargestellt ist.  ^-^ Der Parkplatz oben an der Steilküste ist auch schon fast gefüllt.

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Die Steilküste bei Lagos

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Über eine Treppe geht es hinunter zum Meer.

Unterwegs kann man sie gut erkennen die ausgewaschenen Felsbögen und Grotten der Ponta da Piedade.

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Sie sind natürlich auch ein beliebtes Ziel für allerlei Bootstouren.

Ich hatte daran gedacht für einen der nächsten Tage eine Paddeltour dorthin zu unternehmen, stieß aber auf wenig Begeisterung seitens der Jungs.  :P Auch am Fuß der Treppe könnte man sich durch die Grotten fahren lassen, der Preis ist aber nicht ohne.

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Nach Foto- und Filmaufnahmen erklimmen wir also wieder die zahlreichen Stufen zur Steilküste und stromern oben noch ein wenig in der Gegend umher.

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Jetzt wird es aber langsam Zeit für ein erfrischendes Bad! Wir steuern gleich den ersten auf der Rückfahrt vom Kap an und haben Riesenglück, direkt an der Strandtreppe eine Parklücke für unseren Citroen zu erwischen.  :))

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Praia do Camilo

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Die beiden Buchten, zu denen eine Holztreppe führt, sind nicht besonders groß und gut besucht.  Wir finden trotzdem noch ein Plätzchen für unsere Handtücher; sogar leicht im Schatten der Felswand. Kersten passt auf die Klamotten auf, während der Junior und ich uns in die Fluten stürzen. Naja, er stürzt, ich gehe eher langsam – und bibbernd, denn das Wasser ist ungewöhnlich kalt. Okay, nachdem ich mich dann überwunden habe, ist es doch herrlich.

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ein Felstunnel verbindet die zwei Buchten

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Ein paar Ansichten vom Wasser aus

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Wir bleiben bis etwa 16.30 Uhr, während dessen wird es mit zunehmender Flut in der Bucht immer enger. Gut, dass wir weiter hinten gelagert haben, so brauchten wir nicht umziehen.  8)

Auf einen kleinen Bummel soll es noch in die Stadt gehen – und auf einen Snack. Strand macht hungrig. TomTom führt uns ziemlich direkt zu einem Tor in den Resten der alten Stadtmauer. Doch dort geht es nur für Anlieger weiter. Praktischerweise gibt es hier aber auch ein großes Parkhaus. Unterwegs sind wir noch an einem Campingplatz vorbei gekommen. Dessen Lage wäre toll, er sieht aber von außen nicht gerade gepflegt aus.  :o

Zu Fuß geht es also Richtung Altstadt. Der Gatte entdeckt eine deutsche Konditorei mit Cafe, die wir dann auch prompt entern. Leckere Kuchen haben die da und auch der Cappuccino schmeckt! Frisch gestärkt bummeln wir durch die Altstadt, die hauptsächlich durch Souvenirshops und Restaurants geprägt ist.

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Igreja di Santo Antonio

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Wir kommen schließlich zur Praca Infante Dom Henrique mit der Marienkirche und dem Gouverneurspalast.

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Auf diesem Platz fand früher der Sklavenmarkt statt. Lagos war ja im 15. Jahrhundert Ausgangspunkt zahlreicher portugiesischer Afrikaexpeditionen. Dom Henrique startete hier zur Eroberung von Ceuta und Gil Eanes zur Erkundung Westafrikas.

Seit 1960 steht hier eine Statue von Infante Dom Henrique (Heinrich der Seefahrer), von dem man in Portugal ständig was hört oder sieht.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_8612cysux.jpg)

Er war der Initiator und Auftraggeber der protugiesischen Entdeckungsreisen, die letztlich das Land zur See- und Kolonialmacht brachten.Er selbst fuhr allerdings nie zur See. Auch das er eine Seefahrtsakademie gegründet habe, wird mittlerweile als Legende angesehen. Er trieb aber die Entwicklung der Karavellen heran und er gründete 1418 das Programm zur Entdeckung eines Seewegs nach Indien. Als Gouverneur der Algarve war Lagos sein Flottenstützpunkt.

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das alte Fort

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Die Promenade am hier kanalisierten Fluss Bensafrim

Sie führt zur Marina von Lagos. Auf der anderen Seite des Kanals befindet sich der weite flache Stadtstrand Meia Praia. Es weht ein ordentlicher Wind, der auch noch Sand  mit sich treibt. Also flüchten wir wieder in die Gassen der Altstadt und gucken nach ein paar Souvenirs. So richtig werden wir nicht fündig, also kurven wir mit dem Mietwagen zurück zum Campingplatz.

Duschen, Aperitiv, Kochen, Abendessen, eine Runde "Siedler", Foto und Film sichern usw....

Titel: Re: Mal wieder im rot-grünem Südwesten - Portugal August 2014
Beitrag von: Paula am 06. Januar 2015, 17:48:14
Das sind wirklich Traumstrände  :thumb:
Erstaunlich dass das Wasser im Süden so kalt ist, gerade hier hätte ich es wärmer erwartet.
Titel: Re: Mal wieder im rot-grünem Südwesten - Portugal August 2014
Beitrag von: Andrea am 06. Januar 2015, 18:34:09
Ein glückliches neues Jahr wünsche ich allerseits! Solche Bilder tun richtig gut, da geht es jetzt genau zum richtigen Zeitpunkt weiter!
Titel: Re: Mal wieder im rot-grünem Südwesten - Portugal August 2014
Beitrag von: Silv am 06. Januar 2015, 19:50:07
Also hier auf Usedom ist im Moment nicht so viel los am Strand  ::)

Wenn ich die kurzen Ärmel sehe, wird mir aber gleich ein bisschen wärmer... :frier:
Titel: Re: Mal wieder im rot-grünem Südwesten - Portugal August 2014
Beitrag von: Ilona am 07. Januar 2015, 14:43:59
Erstaunlich dass das Wasser im Süden so kalt ist, gerade hier hätte ich es wärmer erwartet.

Ist halt der Atlantik und da sind die Wassertemperaturen "erfrischender" :cool2:.

Welch eine Anhäufung von See-Archen :beifall:. Ich glaube, da wäre ich schon mit dem Boot gefahren.
Titel: Re: Mal wieder im rot-grünem Südwesten - Portugal August 2014
Beitrag von: Susan am 12. Januar 2015, 22:50:45
Hi,

da euch der Strand so gut gefallen hat, spendiere ich noch ein paar Strandtage  8)

29. bis 31. August  Algarve Beach Hopping

Die Strände der Algarve, die gut per Wohnmobil oder per Fahrrad vom Campingplatz erkundet werden können, haben wir wohl fast alle schon besucht.  Jetzt mit dem kleinen Mietwagen bietet sich uns die Gelegenheit, ein paar der anderen anzuschauen. Die folgenden Tage bestehen daher aus größtenteils aus Sonnenbaden, Schwimmen, Faulenzen, Bücher lesen, Träumen, …

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Praia da Falésia
Dieser Strand ist einer der bekanntesten der Algarve: ein 6km langer Sandstrand zu Füßen roter Sandsteinklippen.

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Vom Campingplatz aus fahren wir dafür 64 km nach Osten, über Landstraße braucht's fast 90 Minuten. Der Zugang führt durch eine Feriensiedlung, offizieller Parkraum ist rar. Man steht also an der Straße und hat noch einen mehr oder weniger langen Fußweg bis zur Treppe die Klippen hinab.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_snap_falesia65ldb3.jpg)
die "Concession Zone" mit den Leihliegen und - schirmen

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weiter "hinten" wird es dann leerer

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da kommt Redrock-Feeling" auf  ;)

Vom Wasser aus gesehen

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Albufeira
Liegt quasi auf unserem Weg zurück. Der Ort hat eine mehr als zweitausendjährige Geschichte. Die Römer nannten ihn Balteus, der heutige Name geht auf die Mauren zurück. Heute gilt die Stadt als die Touristenhochburg schlechthin. Geschichtsträchtige Bauten findet man kaum, mehr noch als in Lagos sind die alten Gassen besiedelt von Bars, Restaurants und Souvenirläden. In der Regel herrscht hier ziemlicher Trubel. Wir kommen auch grad recht zur Happy Hour und der Englischen Fußballliga  :zwinker:

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Ortsnah gibt es zwei Strände: Praia do Peneco und Praia dos Pescadores. Jetzt zum Abend hin sehen sie sehr geräumig aus. Es soll aber tagsüber proppenvoll sein. Gesehen haben wir das selbst noch nicht, da wir hier nie mehr als einen Abend verbringen.  8)

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ein Strand mit Aufzug - hinauf zur Steilküste

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Vom ehemaligen Fischerdorf ist nur noch in Restaurantnamen oder Sandskulpturen etwas zu merken

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Praia da Luz
liegt eigentlich relativ nah am Campingplatz, theoretisch bzw. ohne großes Strandgeraffel auch mit dem Fahrrad zu erreichen. Doch  sehr anstrengend  :schwitz:  morgens gehts meist gegen den Wind, nachmittags bergauf. In die Nachrichten kam der Ort durch den "Fall Maddie", der grad diesen Sommer wieder im Gespräch war.

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das etwas andere Tret"boot"

"Painted Cliffs" an den Sandstrand versetzt  ;) Oben auf den Klippen führt übrigens ein Wanderweg die Steilküste entlang zur Ponta di Piedade.

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Praia do Carvalho
Es geht wieder nach Osten, diesmal aber nur 38 km weit. TomTom führt uns etwas merkwürdig, wir müssen ein paar hundert Meter offroad fahren. Oben an den Klippen sehen wir dann noch eine Treppe, die offenbar von einem anderen Parkplatz kommt. Zu der kleinen Sandbucht müssen wir durch den Felsen steigen.

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Auch hier gibt es wieder nette Felsformationen. Die Klippen sind übrigens bei den kleinen und großen Kiddies zum Springen beliebt.

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Wenn man es erstmal durch die kalte Strömung geschafft hat, lässt es sich prima im wärmeren Oberflächenwasser treiben.  8)

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Einen kleinen Nachteil hat die Bucht, sie liegt relativ früh voll im Schatten. Was bei den heißen Sommertemperaturen auch angenehm sein kann.

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Die Küste hier hat einige solcher Buchten, außerdem die größten Meeresgrotten der Algarve. So schippert denn die ein oder andere Bootstour hier vorbei. Oben auf den Klippen führt ein Wanderweg entlang. Macht im Frühjahr oder Herbst bestimmt auch Spaß.


Praia do Carvoeiro

liegt ein paar Kilometer weiter westlich. Ehemals angeblich eine Piratenbucht beherbergte sie später ein Fischerdorf. Mittlerweile ist auch hier der Tourismus angekommen. Wir waren schätzungsweise 16 Jahre nicht hier und haben kaum etwas wieder erkannt.  :o  Schon die Parkplatzsuche ist nicht ganz einfach, aber immerhin hat man auf allzu mächtige betonklötze verzichtet.

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Ist hier noch Platz für ein Handtuch...

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naja, knapp...

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mal buntere Azulejos

Zu schade, dass es morgen schon wieder Richtung Norden gehen muss  :(
Titel: Re: Mal wieder im rot-grünem Südwesten - Portugal August 2014
Beitrag von: Andrea am 12. Januar 2015, 23:14:22
Klasse, diese Badebuchten mit roten oder gelben Felsen drumherum! Aber ich fürchte, dass es mir dort vielleicht zu voll wäre... Aber mir ist gerade etwas kalt und ich könnte ein schönes Sonnenbad brauchen  ;)
Titel: Re: Mal wieder im rot-grünem Südwesten - Portugal August 2014
Beitrag von: Paula am 13. Januar 2015, 15:48:03
ideale Kombination: Strand und rote Felsen  :beifall:
das merke ich mir!
Titel: Re: Mal wieder im rot-grünem Südwesten - Portugal August 2014
Beitrag von: Ilona am 14. Januar 2015, 08:39:58
Obwohl ich nicht so der Strandtyp bin, könnte ich mich für ein Beach Hopping zwischen den roten Felsen auch begeistern  :thumb:.
Titel: Re: Mal wieder im rot-grünem Südwesten - Portugal August 2014
Beitrag von: Silv am 14. Januar 2015, 12:57:38
Beach-Hopping ist gut!  :) Allerdings wäre es mir hier auch etwas zu voll....
Titel: Re: Mal wieder im rot-grünem Südwesten - Portugal August 2014
Beitrag von: Susan am 26. Januar 2015, 14:02:00
Hi,

diese netten Buchten mit den roten Felsen sind für uns ein Grund, doch immer wieder mal an die Algarve zu fahren  8) Leider ist es in den Sommerferien kaum möglich eine leere zu finden. Das hat im Juni oder im September dann teilweise schon anders ausgesehen. Beweisbilder gibt es leider nur auf Dias -und die stehen in der langen Schlange der Könnte-ich-ja-mal-digitalisieren-Dinge  ^-^ Manchmal braucht man allerdings nur ein paar hundert Schritte vom Strandzugang weg zu gehen.

1.  September "Wo die Erde endet und das Meer beginnt..."

Der September ist angebrochen und damit fängt leider auch unsere langsame Rückkehr in den Norden an.  :( Der Gatte und ich stehen  (relativ) früh auf und bringen unseren Mietwagen zurück. Die Rückgabe geht schnell und einfach: Auto vor die Tür stellen und Schlüssel abgeben!

Mit dem Bus geht’s zurück zum Campingplatz. Wie ein echter Teenager pennt unser Junior noch. Von wegen „ich hab dann das Frühstück fertig" Doch wir haben auch keine Eile den sonnigen Süden zu verlassen.  Die Tanks werden nochmal entleert bzw. gefüllt und Kerlie sorgt für Durchblick.

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Gegen Mittag geht’s auf die Autobahn. Zuerst einige Kilometer nach Osten die Küste entlang, dann queren wir die Serra de Monchique, deren höchster Punkt immerhin auch 902 m  misst.

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Durch das weite Alentejo fahren wir weiter Richtung Norden. Mir kommt es so vor, als hätten wir hier früher mehr Korkeichenhaine gesehen.

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Nach gut dreieinhalb Stunden erreichen wir den Tejo. Die Christo Rei Statue, ähnlich der berühmten in der ehemaligen portugiesischen Kolonie Brasilien, sehen wir diesmal nur von hinten.

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Und erinnert euch die "Brücke des 25. Aprils" nicht auch an eine andere?  ;)

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Diese hier wurde allerdings erst 1966 erbaut.

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Blick von der Brücke

Wir haben noch Zeit für einen kleinen Abstecher nach Nordwesten, ehe wir hier unser Nachtlager aufschlagen. Es geht zum westlichsten Punkt des europäischen Festlands. Der portugiesische Nationaldichter Luís de Camões hat den Ort mit folgenden Worten beschrieben: Hier... Wo die Erde endet und das Meer beginnt...
Es gibt natürlich einen Leuchtturm und einen Gedenkstein.

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Cabo da Roca

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Zum Vergleich: Dunvegan auf der Insel Skye in Schottland, wo wir schon mal waren, hat die Koordinaten 6° 35' 23,2'' W; Cabo Sao Vicente hier am Südwestzipfel 8° 59' 40''; West-Irland liegt bei 10° 16' W;
Ein paar Wanderpfade führen an den 140 m hohen Klippen entlang.

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Der Blick nach unten

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So manches Schiff soll früher an diesen spitzen Felsen zerschellt sein.

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Die Küste Richtung Süden.

Wir vermissen hier eine Filiale der "Letzten Bratwurst"  :zwinker:  In der Cafeteria des Visitorcenters bekommen wir immerhin noch einen leckeren Cappuccino. Danach fahren wir zurück Richtung Lissabon bis zum Stadtteil Monsanto. Hier gibt es seit der Expo 1998 den netten Campingplatz Lisboa  (http://www.lisboacamping.com/index-uk.html) in einem schattigen Pinienwäldchen. Bis zum Stadtzentrum sind es 5 km, es gibt eine Busverbindung dorthin.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_snap_blicklisboawal1l.jpg)
unterwegs in Lissabon

Es folgt das übliche Abendprogramm
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Titel: Re: Mal wieder im rot-grünem Südwesten - Portugal August 2014
Beitrag von: Andrea am 27. Januar 2015, 11:54:07
Hehe, ich habe irgendwie gerade durchgescrollt und musste nachschauen, ob ich im richtigen Bericht gelandet bin, war doch da auf den ersten Blick die Golden Gate zu sehen...  ;D

In Lissabon haben wir auch gecampt und wir hatten auch Busanbindung. Zumindest wenn man weiß, dass man die Busse per Handzeichen anhalten muss  :zwinker: Das war aber vor 1998 und ich habe keinen blassen Schimmer mehr, wo das war. Ich weiß nur noch, dass unserem Zeltnachbarn eine Campinggazkartusche "hoch ging" (den Kocher nicht fest drauf gedrückt) und wir schnell das Feuer gelöscht haben. Da war trockenes Gras und Bäume und es brannte wie Zunder!
Titel: Re: Mal wieder im rot-grünem Südwesten - Portugal August 2014
Beitrag von: Susan am 31. Januar 2015, 20:06:26
2. September Stippvisite Lissabon

Wir waren ja schon einige Male in Portugal und haben dabei auch deren Hauptstadt ausführlicher besichtigt. Heuer werden wir also nur das ein oder andere Plätzchen aufsuchen.  Nach einem gemütlichen Frühstück stiefeln wir zur Bushaltestelle. Gerade fährt einer unserer Linie weg, der nächste lässt dann auf sich warten.  ::)

Die Jungs zieht es ans Wasser, daher fahren wir erstmal zum Ortsteil Belém.  Bedeutendster Bau dort ist das Mosteiro dos Jeronimus, ein langes Klostergebäude im Stil der Manuelik.

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Der Bau geht zurück auf König Manuel I. , der damit Gott Dank für Vasco da Gama erfolgreiche erste Indienreise zollen wollte.  Die Einnahmen des blühenden Überseehandels finanzierten den Großteil der Baukosten. Bewohnt wurde das Kloster bis 1834 vom Orden des heiligen Hyronimus. Im Innern sind Grabstätten etlicher  portugiesischer Könige und anderer Berühmtheiten (natürlich auch da Gamas) zu besichtigen.

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Das 300m lange Gebäude ist einfach nicht vollständig aufs Foto zu bannen  ;)

Wir unterqueren die Uferstraße und kommen zur Fluss-Promenade. Hier fällt uns gleich das Entdeckerdenkmal Padrão dos Descobrimentos ins Auge. Es wurde 1960 zum 500. Todestag von Heinrich, dem Seefahrer, errichtet; als Erinnerung an die  ruhmreichen Seefahrerzeiten Portugals.

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Dargestellt ist Bug und Mast einer portugiesischen Karavelle. An der Spitze steht ein Abbild besagten Heinrichs, der auf den Tejo blickt.

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Ihm folgen weitere bedeutende Persönlichkeiten des Entdeckerzeitalters.

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Verewigt sind Seefahrer, Kartographen, Mathematiker, Könige, Maler, Schriftsteller ...

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und eine Frau: Königin Philippa von Lancester
eine englische Prinzessin, die mit dem portugiesischem König verheiratet wurde, um ein Bündnis gegen Spanien, genauer Kastilien, zu festigen.

Den Boden vor dem Denkmal ziert ein Mosaik einer großen Windrose, ein Geschenk Südafrikas. Auf der Weltkarte im Zentrum des Mosaiks können wir die Routen der portugiesischen Entdecker im 15. und 16. Jahrhundert nachvollziehen.

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Indien

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weiter im Osten

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Afrika

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eines der Schmuckbilder

Schon erstaunlich, wo die damals überall so rumgeschippert sind  ;) Die Westhälfte habe ich irgendwie vergessen aufzunehmen.

Wir schlendern die Promenade weiter nach Westen.

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Outdoor-Fitness-Studio

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ein alter Leuchtturm

Dann kommen wir dem  Torre de Belém, einem weiteren  Wahrzeichen Lissabons näher. 

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Auch er ist ein Bauwerk des manuelinischen Stils.  Im Jahre 1521 wurde der Turm als Leuchtturm auf einem Felsen im Tejo errichtet und hieß die ankommenden Entdecker und Handelsschiffe wilkommen. Ursprünglich gab es auf der gegenüberliegenden Seite noch einen zweiten Turm. Feindliche Schiffe konnten so ins Kreuzfeuer genommen werden. Dieser Zwillingsturm wurde jedoch durch das große Erdbeben von 1755 zerstört. Nach Landaufschüttungen im 19. Jahrhundert ist der Torre heute nur noch wenige Meter vom Land entfernt

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Das düstere Innere diente bis ins 19. Jahrhundert als Gefängnis und Waffenlager. Die oberste, 35 Meter hohe, freiliegende Etage des Turms ist heute eine Aussichtsplattform. Einige Jugendgruppen belagern den Eingang, daher verzichten wir auf die Besichtigung. Stattdessen machen wir es uns am Ufer gemütlich.

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Kersten und Colin hoffen darauf, regen Schiffsverkehr zu sehen. Aber es ist so gut wie gar nichts los auf dem Fluss.

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Wir gehen daher nach einer kleinen Weile wieder zurück Richtung Kloster, um mit dem Bus weiter ins Zentrum zu fahren. Diesmal steigen wir am Praça do Comérçio aus.

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Der Platz, sowie der zum Fluss hin liegende Quai, waren sozusagen das seewärtige Eingangstor zur Stadt. Nach einem Erdbeben im 18. Jahrhundert wurde ab hier die Innenstand neu aufgebaut. Zuvor stand dort der königliche Uferpalast. Die Arkardengebäude um den Platz beherbergten ab dann die Zoll- und Hafenverwaltung. Der Triumphbogen bildete nun das Tor zur nach ihrem Planer Marquis de Pombal benannten Baixa Pombalina.

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Dahinter führt die Rua Augusta als Fußgängerzone durch die Baixa. Auch wir schreiten durch den Bogen und schlendern durch die Gassen.

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Was wird hier wohl verkauft?  :zwinker:

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Wir überlegen, endlich mal mit dem berühmten Eiffel-Fahrstul in die Oberstadt zu fahren. Aber der wird gerade renoviert. Die Rua Auguste endet am Praça de Don Pedro, allgemein nur Rossio genannt.

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Bei diesem Wellenmuster haben wir immer das Gefühl, als wären Dellen im Platz  ::)

Seit dem Mittelalter gilt der Platz als Zentrum Lissabons, er war Schauplatz zahlreicher Feiern und Revolutionen. Heute ist er Treffpunkt von Einheimischen wie Touristen und ein Verkehrsknotenpunkt. Mir gefällt vor allem der Brunnen

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Am nördlichen Ende findet man auch den Bahnhof Rossio von 1886. Von hier gingen und gehen gehen die Züge zum königlichen Sommerpalast in Sintra ab.

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und Standseilbahnen in die Oberstadt

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weitere Gassen führen uns zur Praça Figueira. Von dort werfen wir einen Blick hinauf zum Castelo Sao Jorge und hier fährt auch der Bus Richtung Campingplatz ab.

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Langsam wird es auch Zeit für die Rückkehr.

Bei der Rückfahrt von der Algarve auf unserer ersten Tour 1990 wollten wir Spanien bei Tag durchqueren. Schnell gingen uns die gekühlten Getränke aus, so dass wir noch Gallonen kalten Wassers nachkaufen mussten. :sabber:
Seither legen wir diese Etappe (ebenso wie bei der Rückfahrt aus Andalusien) immer auf eine Nachtfahrt. Das spart uns zwar keinen Tag Urlaub, ist aber wesentlich entspannter. Wir starten gegen 19 Uhr (so lange darf man auf dem Campingplatz bleiben) und kochen uns unterwegs auf einem Rastplatz noch einen Chili ähnlichen Eintopf.

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Bye, bye Portugal...

An der spanischen Grenze entdeckt Kerlie einen Waldbrand, für eine Weile begleiten uns von da an Gewitterblitze und Wetterleuchten. Ab Salamanca wird es ruhiger, ich übernehme das Steuer und wir tuckern weiter durch die Nacht nach Frankreich.

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Titel: Re: Mal wieder im rot-grünem Südwesten - Portugal August 2014
Beitrag von: Ilona am 01. Februar 2015, 09:39:28
Vielen Dank für die tollen Eindrücke :beifall: aus Portugal und den Reisebericht, Susan.
Titel: Re: Mal wieder im rot-grünem Südwesten - Portugal August 2014
Beitrag von: Andrea am 01. Februar 2015, 11:34:54
Irgendwie erinnere ich mich daran, dass ich mit der Straßenbahn nach Belem gefahren bin. Täuscht die Erinnerung oder fahren diese alten Züge dort nicht mehr?

Auf jeden Fall waren wir am falschen Tag oder die falsche Uhrzeit dort, denn alles war geschlossen. Und auch leer. War allerdings auch Ende September und damit wohl Nachsaison.
Titel: Re: Mal wieder im rot-grünem Südwesten - Portugal August 2014
Beitrag von: Horst am 01. Februar 2015, 13:58:36
Danke Susan.
Hat Spaß gemacht gerade in dieser eher tristen Wetterjahreszeit bunte sonnige Bilder zu genießen.  :)
Titel: Re: Mal wieder im rot-grünem Südwesten - Portugal August 2014
Beitrag von: Susan am 05. Februar 2015, 12:56:54
Hallo Zusammen,

von der Rückreise ist sonst nicht weiter viel zu berichten: Nach der Nachtfahrt sind wir an der Südfranzösichen Atlantikküste in Mimizan-Plage gewesen, Kerstens Studenten-Sommer-Revier  ;) Erst ein paar Stunden Schlaf nachholen und nachmittags an den Strand. Danach ging es dann über Paris (Maisons Lafitte) zurück in den Norden.

Andrea, Vorortzüge fahren nach Belem. Oberleitungen und Schienen für eine Straßenbahn haben wir auch noch vorm Kloster gesehen, allerdings kann ich mich nicht erinnern, ob wir auch eine Bahn gesehen haben  :gruebel: Laut Wiki fährt dort noch eine Linie.

Fazit:
Die lange Anreise hat sich mal wieder gelohnt. Für die Zwischenetappe haben wir mal wieder ein nettes Stoppover gefunden und auch in Portugal selbst ein paar neue Ecken erkundet. Für uns ist weiterhin ein interessantes Reiseland. Wer die lange Anfahrt scheut, kann mit Flug und Mietwagen sicher auch eine schöne Rundreise erleben. Für die Küstenwanderungen und die weitere Erkundung der Serra Estrela würden wir gern mal außerhalb der Sommerferien wieder kommen.

Zu den Campingplätzen: Wir haben im Schnitt 29,96 Euro pro Nacht bezahlt; der preiswerteste mit 13 Euro in Chaves, der teuerste mit 42,50 Euro der in Sao Pedro de Moel. In Punkto Lage sind sie alle ansprechend gewesen, wenn auch immer  ein bis drei Kilometer vom Strand entfernt. Die Waschräume waren ordentlich sauber, doch könnten durchweg eine Renovierung vertragen.

Gefahren sind wir laut Kerstens Tankabrechnungen rund 6400 km, in USA umgerechnet wären das 4000 mi. Soviel sind wir drüben in gleicher Zeit glaube ich noch nie gefahren.

Den Reisebericht zu schreiben hat viel länger gedauert, als ich geplant hatte. Trotz einiger Durchhänger hat es mir Spaß gemacht, euch den Südwesten Europas mal vorzustellen. Dankeschön, dass ihr bei der Stange geblieben seid  :) 
Titel: Re: Mal wieder im rot-grünem Südwesten - Portugal August 2014
Beitrag von: Silv am 05. Februar 2015, 13:39:08
Hallo Susan,

vielen Dank fürs Mitnehmen! Hat Spaß gemacht.  :)
Titel: Re: Mal wieder im rot-grünem Südwesten - Portugal August 2014
Beitrag von: Paula am 05. Februar 2015, 15:57:43
Susan vielen Dank für den tollen Bericht! 6400 km sind echt ein Happen, es kam mir beim Mitfahren gar nicht so viel vor.
Wir waren ja am Überlegen ob wir für den diesjährigen Sommerurlaub in Frankreich und Spanien Flug und Mietwagen buchen sollen oder die ganze Strecke mit dem eigenen Wagen fahren. Ich denke wir werden es machen wie ihr und ein paar schöne Zwischenziele ansteuern (vor allem in Anbetracht der Tatsache dass der USA Urlaub im März bei dem aktuellen Dollarkurs teurer wird als ursprünglich geplant).

Portugal steht bei uns auch auf der todo Liste, ein Kollege von Josef besitzt eine Ferienwohnung in Portugal in der Nähe der Küste, da wollten wir mal hin..wir haben nur insgesamt zuwenig Urlaub. Vielleicht nächstes Frühjahr... dein Bericht hat richtig Lust auf Portugal gemacht  :danke:
Titel: Re: Mal wieder im rot-grünem Südwesten - Portugal August 2014
Beitrag von: Andrea am 05. Februar 2015, 22:07:45
Liebe Susan!

Vielen Dank für deine Reisebericht. Er hat viele (schon verschollene) Erinnerungen geweckt und neues gezeigt. Das hat mir viel Spaß gemacht! Portugal ist definitiv eine Reise wert. Oder zwei. Oder drei...

Ach ja: Im Sommer ´89  habe ich  auf einer Radtour auch für ein paar Nächte Halt in Mimizan Plage gemacht...  ;D