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Allgemeines => Foto & Film => Thema gestartet von: serendipity am 28. März 2016, 14:58:36
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Auch wenn einige, ich glaube "wenige", ihre Bilder direkt aus der Kamera in Foren, Blogs oder auf Webseiten veröffentlichen, so sind die meisten Bilder doch mehr oder weniger bearbeitet.
Bildbearbeitung ist ja nun sehr breit gefächert, es fängt an beim Beschneiden des Bildes, um z.B. ein Motiv aus der Mitte zu bekommen und beim Begradigen des Horizontes, geht dann über andere Einstellungen bei Kontrast, Helligkeit und Sättigung sowie Nachschärfen, dem Ausschneiden bzw. Retuschieren von störenden Objekten bis zur Benutzung von verschiedenen Filtern wie z.B. HDR-Filter oder diversen Colour- oder Analogfiltern.
Natürlich muss man hier auch noch einmal zwischen den RAW- und jpg. - Fotografierenden unterscheiden.
Das letztendlich entstandene Bild ist wohl immer "Geschmacksache" - dem einen zuviel, dem anderen zuwenig ;)
Mich würden mal die Ergebnisse eines eher unspektakulären Ausgangsbildes interessieren, welches von verschiedenen Leuten nachbearbeitet wurde, hätte dazu jemand Lust und Zeit? Ich fände es sehr spannend, verschiedene Bearbeitungsformen und Grade zu sehen und ich - vielleicht bzw. bestimmt auch andere - könnte viel lernen, vor allem von unseren Fotografen.
Ich hätte da ja auch ein Bild - falls jemand ein geeigneteres dafür hat, immer her damit.
Wie sieht eure Bearbeitung des folgenden Bildes aus:
(https://image.jimcdn.com/app/cms/image/transf/dimension=10000x800:format=jpg:rotate=270/path/s659d5868437c4025/image/ifd8380d5a7b10a5e/version/1458896920/image.jpg)
Ich würde mich über viele verschiedene Ergebnisse freuen!
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sehr nette und interessante Idee! :)
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Ich würde einen wärmeren Ton reinbringen, die Mauern etwas aufrichten und die Mauern im Vordergrund etwas kontrastreicher machen. Wenn ich mehr Zeit investieren wollte, würde ich die Bearbeitung auf die in den Himmel ragenden Gebäudeteile ausweiten, die sind jetzt im Vergleich mit den Hausmauern noch zu dunkel.
(https://www.eumerika.de/abload.de/img/imagenzs8w.jpg) (http://abload.de/image.php?img=imagenzs8w.jpg)
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Wenn ich mir meine Bearbeitung nochmal so ansehe, wäre es mir vorne im Bild schon fast zu viel, weil die Mauer offenbar im Schatten liegt und die weißen Fugen dafür eigentlich schon zu weiß sind.
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Hallo Gabi,
Das ist ein sehr spannendes Thema. Gerne antworte ich dir ausführlich dazu, wenn ich wieder zu Hause bin. Was die Bearbeitung des Beispielbildes angeht, würde ich mich bis dahin gerne Flicka anschließen.
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Hallo Gabi
Finde ich ne schöne Idee, halte mich jetzt aber mal zurück, weil ich mit der Vorbereitung meines Trips beschäftigt bin.
Nur soviel: Die Schornsteine scheinen leicht verkippt zu sein oder sind die von Natur aus schief, weil es so alte Häuser sind?
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Ich denke, die ganze Häuserfront ist ziemlich krumm und schief und gewölbt, nicht nur die Schornsteine.
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Als naturgemäß nur durchschnittlich fleißiger Mensch (*hüstel*), bin ich nicht so der Freund von aufwändiger Retusche. Je nach zur Verfügung stehendem Werkzeug (so teure Dinge wie Photoshop besitze ich leider nicht) begnüge ich mich oft nur mit einer sog. "Tonwertspreizung". Meistens dann mit Gimp, das ist so einfach, das kann jeder für sich mal ausprobieren, bringt bei diesem Bild auch nur sehr wenig.
Was ich aber auch mag (verträgt sich gut mit meiner Faulheit), sind sog. "1-Click-Solutions". Konkret setze ich die unter Fixfoto ein, das sind so Unversalplugins, die das Foto analysieren und einen "Rundumschlag" vornehmen (aufhellen/abdunkeln, Kontraste ändern, Schärfe anpassen usw.). Ich habe die Sparlizenz des Plugins I2E erworben, das erzielt aus meiner Sicht gute Ergebnisse und muss sich oft nicht vor dem etwas teureren PerfectlyClear verstecken. Natürlich versagen diese Tools auch bisweisen, man kommt nicht drum herum, noch einmal einen kritischen Blick auf das Ergebnis zu werfen, aber oft bin ich schon zufrieden mit dem Vorschlag. Diese Tools sind alle zudem parametrisierbar, man kann diverse Regler und Schieber verschieben und erzielt dadurch andere Ergebnisse, macht eigentlich auch Spaß, aber das würde jetzt diesen kleinen Beitrag endgültig sprengen, ich zeige hier jetzt einfach mal die Ergebnisse der drei Plugins I2E, PerfectlyClear und Xe847, was sie in der Defaulteinstellung aus dem Bild machen. Im PerfectlyClear ist so ein häßliches Wasserzeichen eingeblendet, dazu müßte ich eine Lizen erwerben (was ich wahrscheinlich sogar noch machen werde, das sind alles keine Riesenkosten). Für den speziellen Zweck "Reisebericht" ist mir das allemal Retusche genug, sonst würde ich überhaupt nicht mehr am Ziel ankommen, wenn ich mehr Aufwand pro Foto investieren wollte. Hier also drei unterschiedliche Vorschläge aus Fixfoto resp. der genannten 1-Click-Solutions:
I2E
(https://www.eumerika.de/abload.de/img/i2exqs65.jpg)
PerfectlyClear
(https://www.eumerika.de/abload.de/img/pcn7smx.jpg)
Xe847
(https://www.eumerika.de/abload.de/img/xe847eusia.jpg)
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Als naturgemäß nur durchschnittlich fleißiger Mensch (*hüstel*), bin ich nicht so der Freund von aufwändiger Retusche. Je nach zur Verfügung stehendem Werkzeug (so teure Dinge wie Photoshop besitze ich leider nicht) begnüge ich mich oft nur mit einer sog. "Tonwertspreizung". Meistens dann mit Gimp, das ist so einfach, das kann jeder für sich mal ausprobieren, bringt bei diesem Bild auch nur sehr wenig.
Das Problem - auch mit dem Beispielbild - ist ja oft, dass insgesamt alle Helligkeitsstufen im Bild vorhanden sind. Der Himmel ist teilweise schon weiß, die Fenster- und Türöffnungen sind schwarz, da lässt sich nicht mehr viel spreizen.
Das Mittel der Wahl ist da aus meiner Sicht, die unterschiedlichen Bereiche gesondert auszuwählen und gesondert zu bearbeiten. Ich habe deshalb den vorderen Teil mit Häusern und Straßen ausgewählt und da - salopp formuliert - den Kontrast erhöht. Wenn man das sorgfältig machen würde, müsste man halt darauf achten, dass man nicht nur die Häuserfront auswählt, sondern auch die Schornsteine usw., das ist dann aber mehr Arbeit, die ich nur investieren würde, wenn das Bild mir das wert wäre.
Ich schreibe "auswählen", weil ich das bei Photoshop Elements, der Sparversion von Photoshop, so mache, dass ich einen Bereich mit einem Auswahlwerkzeug markiere. Ich glaube, der richtige Photoshopper arbeitet da mit "Masken".
Abgesehen davon ist die Beispiel-Bilddatei nicht sonderlich groß, so dass beim Nachschärfen schnell überschärfen würde. Bei dem "Perfectly-Clear"-Beispiel von Rainer erkennt man das gut.
Weil der Himmel im hinteren Bereich ziemlich ausgebrannt ist, könnte man auch über einen Umwandlung in Schwarz-Weiß nachdenken, da fällt der weiße Himmel nicht so auf, und Schwarz-Weiß würde auch zum Motiv gut passen.
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Das Mittel der Wahl ist da aus meiner Sicht, die unterschiedlichen Bereiche gesondert auszuwählen und gesondert zu bearbeiten.
s.o. - das ist mir hoffnungslos zu viel Mühe, da müßte das schon ein ganz tolles Foto sein, welches ich als Poster an die Wand hänge (was extrem selten vorkommt).
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Das Mittel der Wahl ist da aus meiner Sicht, die unterschiedlichen Bereiche gesondert auszuwählen und gesondert zu bearbeiten.
s.o. - das ist mir hoffnungslos zu viel Mühe, da müßte das schon ein ganz tolles Foto sein, welches ich als Poster an die Wand hänge (was extrem selten vorkommt).
Sehe ich eigentlich ähnlich bzw. es kommt einfach auf das Verhältnis zwischen Aufwand und Nutzen an. Wenn ich mit viel Aufwand aus einem flauen Bild, das mir eigentlich egal ist, ein halbwegs passables machen könnte, dann lasse ich es. Wenn das Foto mir eigentlich gefällt, aber ein paar Schwachstellen hat, die sich auf die beschriebene Weise leicht beseitigen lassen, dann mache ich es meistens. Wenn das Foto mir wichtig ist, dann setze ich aber auch mehr Zeit ein, ganz egal, warum es mir wichtig ist.
Aber eigentlich fotografiere ich inzwischen fast nur noch im RAW-Format, und da kann man ja schon mit etwas Übung bei der Entwicklung des Bildes mit ein paar Clicks einiges rausholen.
Beim Beispielbild sieht man dagegen, dass man kaum Reserven für eine Bearbeitung hat: Schon im ursprünglichen Bild wirken die Blautöne im Himmel ein wenig wie unterschiedliche Farbflächen, und wenn man versucht, den Himmel zu bearbeiten, kann man Farbstufen erkennen. Auf dem letzten Bild von Rainer ist das wohl am besten zu sehen. Im RAW-Format sind halt noch mehr Bildinformationen gespeichert, deshalb kann man das besser bearbeiten als ein JPG-Bild.
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Und weil ich absolut nicht schlafen kann, habe ich gerade mal ein Beispiel gebastelt:
Ausgangsbild im JPG-Format, ohne Bearbeitung:
(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_5036is8q5z.jpg) (http://abload.de/image.php?img=img_5036is8q5z.jpg)
Ursprünglich im RAW-Format gespeichertes Bild nach 5 Minuten Bearbeitung:
(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_5036aihtp72.jpg) (http://abload.de/image.php?img=img_5036aihtp72.jpg)
Man sieht vor allem, dass man im Himmel, der im JPG-Bild mehr oder weniger weiß ist, im RAW-Format noch einiges an Wolken herausholen kann. Auch ansonsten lassen sich die Kontraste zwischen sehr hellen und sehr dunklen Bildbereichen gut abmildern. Man muss allerdings dann wieder aufpassen, dass es nicht unnatürlich wirkt. Mir gefällt hier z.B. die rechte obere Ecke nicht.
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Vielen Dank erst einmal für eure Bearbeitungsversuche und vor allem auch das letzte Beispiel mit jpg-bzw. raw-Format.
Bisher habe ich nur im jpg. Format fotografiert, hier wird mir aber ganz der Vorteil des raw-Formates deutlich.
Bei meinem Bildbeispiel ist vor allem der graue helle Himmel das Problem, welches ich nicht in den Griff bekomme, hier müsste man wohl mit verschiedenen Ebenen arbeiten, wenn man es im jpg überhaupt hinbekommt :weissnicht:
Wenn ich die Häuserzeile so habe, wie ich sie gerne haben möchte, dann ist mein Himmel nur noch weiß :( - da hilft es auch nix mehr, wenn ich Peter aus dem Bild eliminiere >:D. Übrigens sind Häuser und Schornsteine wirklich krumm und schief, es ist eine Altstadtgasse in Dol de Bretagne.
(https://image.jimcdn.com/app/cms/image/transf/none/path/s659d5868437c4025/image/ibbcb213b004aaba7/version/1459318107/image.jpg)
Grundsätzlich sehe ich es auch wie Rainer, ich habe keine Lust extrem viel Zeit in die Bildbearbeitung zu stecken, so dass einige Bilder von vornherein durchs "Das Foto zeige ich" - Raster fallen. Andererseits gibt es eben Bilder, die die Bearbeitungszeit vielleicht wirklich wert sind und falls ich durch das Fotografieren im raw-Format mehr rausholen kann, dann werde ich mich damit einmal versuchen.
Flicka, mit welchem Programm arbeitest du? Lightroom?
Gibt es bestimmte Grundeinstellungen, die auf alle Konvertierungen angewendet werden oder lasst ihr erst einmal umwandeln und bearbeitet dann?
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Sehr schöne Idee!
Ich habe mich auch mal an dem Bild probiert. Auch wenn die Häuser krumm sind, ein wenig geradebiegen konnte ich mir dann doch nicht verkneifen, da mir einige Linien doch zu gestürzt waren (netter Nebeneffekt, das Schild oder so das rechts oben ins Bild ragt verschwindet.
Dann habe ich die Detailkontraste etwas hochgeregelt, was der Struktur der Steine zu Gute kommen soll.
Die Farbbalance war mir etwas sehr ins Blau/Cyan verschoben was ich korrigiert habe und dann habe ich noch ein wenig am Sättigungsregler gedreht: gelb ordentlich verstärkt, rot ein kleines bisschen, cyan wurde rausgenommen und abgedunkelt
Und am Ende sieht es dann so aus:
(http://www.eumerika.de/smf/gallery/101_30_03_16_8_36_03.jpeg)
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Jetzt habe ich doch noch ein paar Fragen zu den RAW-Fotografen:
Wie viel Zeit braucht ihr mindestens für ein Foto - also rein für die Konvertierung und einfache Settings bei Kontrast, Sättigung und Schärfe?
RAW verbraucht ja grundsätzlich wesentlich mehr Datenvolumen als ein JPG, mit welcher Größe der Speicherkarte arbeitet ihr bzw. wie sichert ihre eure Bilder unterwegs?
Macht ihr alle Bilder in RAW oder nutzt ihr auch noch JPG, passt also sozusagen an Lichtverhältnisse usw. an?
Es kommen bestimmt noch mehr ;)
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Jetzt habe ich doch noch ein paar Fragen zu den RAW-Fotografen:
Nur um Mißverständnissen vorzubeugen: ich kann darauf nicht antworten, weil ich auch nur JPG Fotos mache. Ich weiß, dass RAW natürlich mehr Möglichkeiten bietet, aber es ist eben auch mit Nachteilen verbunden und mir reichen die JPG Möglichkeiten aus. Ist auch ein wenig historisch gewachsen, bis vor wenigen Jahren konnten meine Kameras (vorzugsweise Kompaktkameras) gar kein RAW speichern.
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Lieber Rainer,
das habe ich verstanden bzw. wäre es ja auch nicht schlimm, wenn du als RAW-Fotograf nicht antworten würdest, ist ja hier kein automatischer Nachhilfeunterricht für mich.
Mir geht es ja ähnlich wie dir, in den meisten Fällen reichen mir auch die jpg-Möglichkeiten, deshalb auch meine Frage Nr. 3 ;)
Ob natürlich das mehrmalige Umstellen komfortabel ist, ist natürlich auch die Frage. Es gibt wohl auch Leute, die gleichzeitig jpg. und raw. speichern, aber wie sieht es dann mit den Speicherkarten bzw. auf Dauer mit dem Speicherplatz aus? Brauche ich dann unzählige externe Festplatten, die "Speicherplatz" in meinem Arbeitszimmer verbrauchen?
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Bei mir war es so:
Ich habe früher nur in JPG gespeichert. Die RAW-Dateien waren mir einfach zu groß und die anschließende Bearbeitung zu Hause hat mich auch nicht sonderlich gereizt.
Mein Aha-Erlebnis hatte ich vor ein paar Jahren, nach dem Urlaub in Vietnam und Kambodscha. Viele Fotos von Angkor Wat sahen so aus, dass der diesige Himmel ziemlich weiß war und die dunklen Ruinen ziemlich schattig. Ich habe damals versucht, aus den JPG-Fotos das beste zu machen was ging, aber da waren den Daten einfach ziemlich enge Grenzen gesetzt. Später habe ich dann mal gesehen, was man aus RAW-Fotos noch rausholen kann und habe mich dann im nachhinein geärgert, dass ich mir die Möglichkeiten einfach dadurch abgeschnitten habe, dass ich die Fotos nur im JPG-Format gespeichert hatte.
Heute mache ich es so, dass ich in JPG und RAW speichere. Dann habe ich die JPGs, wenn ich keine Lust zur Bearbeitung habe, und die RAWs, wenn ich doch was bearbeiten will. Allerdings ist der Nachteil tatsächlich der Speicherplatz. Im letzten Urlaub habe ich bei den Tierbeobachtungen teilweise mehrere hundert Fotos gemacht. Insgesamt bin ich mit über 100 GB Daten wieder nach Hause gekommen. Andererseits: Eine externe Festplatte schluckt das heute locker, und 32-GB-Speicherkarten kosten auch nicht mehr die Welt.
Seit einiger Zeit habe ich Adobe Photoshop Elements 13 auf dem PC. Da ist ein RAW-Konverter integriert, den ich auch nutze. Sicher gibt es da bessere / professionellere Programme, aber für den Hausgebrauch hat es mir bisher gereicht. Ich zeige mal drei Beispiele:
Das ist das Bild, wie es unbearbeitet nach dem Öffnen angezeigt wird. Man sieht, dass der Himmel ziemlich weiß ist. Der kleine rote Klecks im Himmel und der rechte Rand des Histogramms (beide gelb umkringelt) zeigen, dass der Himmel teilweise überbelichtet ist. Dort wo das Programm den Himmel rot färbt, ist keine Struktur mehr vorhanden, der Himmel ist dort rein weiß.
(https://www.eumerika.de/abload.de/img/beispiel10rkb1.jpg) (http://abload.de/image.php?img=beispiel10rkb1.jpg)
Man könnte jetzt das Bild komplett mit dem Belichtungsregler dunkler machen, um Struktur in den Himmel zu bekommen. Dann wird der Himmel zwar dunkler, der Rest des Bildes wird aber genau so dunkler. Im Histogramm ist der rechte Rand, der die hellen Bereiche anzeigt, jetzt zwar nach links gerückt, dafür bekommt das Histogramm im linken Bereich deutlich Zuwachs, weil jetzt viele Bildbereiche sehr dunkel sind. Dort kann man kaum noch Strukturen erkennen:
(https://www.eumerika.de/abload.de/img/beispiel2qfjg1.jpg) (http://abload.de/image.php?img=beispiel2qfjg1.jpg)
Man kann aber auch gesondert die Lichter abdunkeln. Dann rückt der rechte Rand des Histogramms nach links und es entstehen Strukturen in den Wolken, die dunklen Bereiche werden aber kaum verdunkelt:
(https://www.eumerika.de/abload.de/img/beispiel3eojgh.jpg) (http://abload.de/image.php?img=beispiel3eojgh.jpg)
Im "richtigen" Photoshop und in anderen Programm zieht man meines Wissens übrigens nicht an Reglern für Lichter, Tiefen usw. sondern bearbeitet Gradationskurven.
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Ergänzend habe ich versucht, in der JPG-Datei Strukturen im Himmel sichtbar zu machen. Das hat trotz extremer Abdunklung des Fotos nur noch minimal funktioniert und zeigt die Reserven des RAW-Formats:
(https://www.eumerika.de/abload.de/img/beispiel40koz7.jpg) (http://abload.de/image.php?img=beispiel40koz7.jpg)
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Mir geht es ein wenig wie Rainer. bis vor kurzem hatte ich auch noch keine Möglichkeit RAWs aufzunehmen und habe mit JPGs gearbeitet.
Hierzu kann ich allerdings auch noch was beitragen:
Man kann aber auch gesondert die Lichter abdunkeln. Dann rückt der rechte Rand des Histogramms nach links und es entstehen Strukturen in den Wolken, die dunklen Bereiche werden aber kaum verdunkelt:
Wenn man das allerdings zu kräftig macht, dann bekommen scharfe dunkle Kanten oft eine Art Heiligenschein, der mir meist nicht so gut gefällt. Daher bin ich damit immer ein wenig vorsichtig. Im "richtigen" Photoshop und in anderen Programm zieht man meines Wissens übrigens nicht an Reglern für Lichter, Tiefen usw. sondern bearbeitet Gradationskurven.
Zumindest mein uralter Photoshop CS hat auch die Möglichkeit Tiefen und Lichter jeweils mit einem einfachen Regler zu bearbeiten.
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Danke für die anschauliche Erklärung :)
Ja, den "Heiligenschein" kenne ich auch und mag ihn nicht O:-)
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So, jetzt bin ich wieder zu Hause und auch schon wieder so weit geerdet, dass ich hier antworten kann. Flicka, Rainer und Nordlicht haben ja eigentlich schon das wichtigste erzählt. Auf eine Frage von Gabi möchte ich hier aber noch eingehen, weil der vielleicht noch nicht so betrachtet wurde:
Wie viel Zeit braucht ihr mindestens für ein Foto - also rein für die Konvertierung und einfache Settings bei Kontrast, Sättigung und Schärfe?
Diese Frage würde ich gerne zum Anlass nehmen, um her eine weitere Betrachtung ins Spiel zu bringen und einen Vorschlag für eine pragmatische Vorgehensweise zu dem Thema zu aufzuzeigen, den man vielleicht als 'RAW zum Reinschnuppern' bezeichnen könnte. Dazu sollten wir uns zuerst mal anschauen, was eigentlich in der Kamera passiert, wenn bereits dort ein JPG erzeugt wird. Stellen wir uns hierzu die Bilderstellung in der Kamera, wie ein Fließband vor. Das Steuern von Blende und Verschluß, das Auslesen des Sensors, das Umwandeln dieser Informationen in Bilddaten und das Speichern dieser Bilddaten als Bild auf der Speicherkarte kann man sich dabei als einzelne, sequentielle Arbeitschritte vorstellen, die an verschiedenen Stationen in der Kamera ausgeführt werden. Das ist eine sehr, sehr vereinfachte Betrachtung, aber für unsere Fälle soll sie genügen.
Die Unterschiede in der Vorgehensweise zwischen RAW und JPG Bildern liegen hier eigentlich nur darin, dass im Falle einer JPG-Speicherung bereits IN der Kamera ein Algorithmus losläuft (eine Automatik, wenn man so will), der aus den RAW-Daten ein JPG errechnet.
Selbstverständlich kann man diese (oder eine vergleichbare) Automatik auch nachträglich außerhalb der Kamera auf dem PC mit den RAW-Daten anstoßen. Man markiert die gewünschten Daten und stößt die JPG-Erstellung dafür an. Je nach Datenmenge und Rechnergeschwindigkeit kommt man nach ein paar Minuten (oder ein paar mehr Minuten) wieder und hat dann erst mal ein Ergebnis, was nicht schlechter ist, als die JPGs aus der Kamera.
Für die Bilder mit denen man zufrieden ist, ist damit die "Arbeit" am RAW auch schon erledigt. Die Bilder, die es einem Wert sind, dass man sie gezielter bearbeitet (egal, ob sie besonders schön geworden sind und gedruckt werden sollen oder man versucht noch was zu retten, weil das Licht nicht optimal war), die kann man dann in Ruhe nochmal gezielt aus dem RAW "von Hand" entwickeln. Es wird sich dabei meist um eine geringe Prozentzahl vom Gesamtbildervolumen handeln.
Bis auf den größeren Speicherbedarf der RAW-Dateien und die kurze Verzögerung für die nachträgliche JPG Umwandlung, verliert man hier nichts und behält sich trotzdem alle Freiheitsgrade einer RAW-Entwicklung vor.
RAW verbraucht ja grundsätzlich wesentlich mehr Datenvolumen als ein JPG, mit welcher Größe der Speicherkarte arbeitet ihr bzw. wie sichert ihre eure Bilder unterwegs?
Was die Speicherkartengröße angeht, findest Du für Dich die beste Antwort, wenn Du ein paar RAWs mit Deiner Kamera erstellst, daraus die Durchschnittsgröße berechnest und das mit der Anzahl deiner Bilder vom letzten Urlaub mal nimmst. Angaben von anderen sind hier wenig verlässlich, denn neben der Auflösung sind es ja auch die Fotografiergewohnheiten, die den Speicherkartenbedarf bestimmen.
Datensicherung: Meine Datensicherung erfolgt in der Kamera. Die Kameras, mit denen ich meine "wichtigen" Aufnahmen mache, haben alle zwei Kartenslots. Abends im Hotel lösche ich den groben Ausschuss des Tages und kopiere dann mit der Backup-Funktion in der Kamera von einer Karte auf die andere Karte.
Macht ihr alle Bilder in RAW oder nutzt ihr auch noch JPG, passt also sozusagen an Lichtverhältnisse usw. an?
Ausschließlich RAW, wäre mir viel zu Umständlich da jedesmal zu überlegen, ob das jetzt auch mit JPG geht. Mein Workflow ist mittlerweile so eingespielt auf RAW, dass ich das in keinster Weise als unnötigen Zusatzaufwand empfinde. Dazu kommt bei mir: Bei den großen Naturfoto-Wettbewerben wird in der Endrunde auch zusätzlich das RAW angefordert, als ein Nachweis der Authentizität der Aufnahme.
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Ich danke dir ebenfalls, Michael!
In der nächsten Woche habe ich bisschen Zeit und möchte einige Ausflüge in die nähere Umgebung machen, da werde ich mit RAW experimentieren :)
Da ich in Norwegen nicht immer mit traumhaften Wetter-und Lichtverhältnissen rechne, kommen mir die ersten Erfahrungen vielleicht sehr gelegen.
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Man kann aber auch gesondert die Lichter abdunkeln. Dann rückt der rechte Rand des Histogramms nach links und es entstehen Strukturen in den Wolken, die dunklen Bereiche werden aber kaum verdunkelt:
Wenn man das allerdings zu kräftig macht, dann bekommen scharfe dunkle Kanten oft eine Art Heiligenschein, der mir meist nicht so gut gefällt. Daher bin ich damit immer ein wenig vorsichtig.
Ja, vieles, was rein technisch möglich ist, führt im Ergebnis zu einem Foto, das nicht mehr natürlich wirkt. Ich finde es nicht immer leicht, den Punkt zu finden, ab dem man das Foto mit weiterer Bearbeitung verschlechtern würde statt es zu verbessern.
Dazu kommt bei mir: Bei den großen Naturfoto-Wettbewerben wird in der Endrunde auch zusätzlich das RAW angefordert, als ein Nachweis der Authentizität der Aufnahme.
An dieser Stelle Herzlichen Glückwunsch zum tollen Abschneiden deines Fotos von den Lower Falls! :anbeten:
Ich habe vor ein paar Tagen auf deiner Homepage gestöbert und deinen Eintrag gefunden:
http://michaels-pictures.net/natures-best-yellowstone/
Was ist denn eigentlich bei solchen Wettbewerben an Bearbeitung erlaubt?
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Jetzt braucht das Wochenende mindestens zwei Tage mehr und ihr seid schuld ;)
Erste Gehversuche mit RAW und Lightroom:
(https://www.eumerika.de/flickr/26410741181_441497ba0d_c.jpg)
(https://www.eumerika.de/flickr/25872009054_3a919c31e3_c.jpg)
Ich glaube richtig interessant kann es bei Landschaftsaufnahmen werden :)
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Aha, Mission erfüllt, Probandin erfolgreich angefixt. ;)