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Allgemeines => Reiseberichte => Thema gestartet von: Christina am 22. November 2016, 17:47:25

Titel: Französische Atlantikküste 2016 - von La Rochelle bis Arcachon
Beitrag von: Christina am 22. November 2016, 17:47:25
Fünf Monate nachdem wir aus unserem Frankreichurlaub zurück sind, bin ich endlich soweit, einen Reisebericht schreiben zu können und möchte damit auch gleich starten. Der erste Tag ist (wie meist) ziemlich textlastig, an den folgenden Tagen gibt es dann mehr Bilder. Ich hoffe, dass sich ein paar Interessierte finden, auch wenn es wieder einmal "nur" zu unseren westlichen Nachbarn geht :)

1. Tag - Samstag, 28.05. (Anreise)

Leider war die letzte Woche vor der Abreise nicht wie sonst voller Vorfreude auf den Urlaub, sondern geprägt von Überlegungen, die Reise kurzfristig zu stornieren und ein anderes Urlaubsziel auszusuchen.

Grund waren die massiven Proteste der Franzosen gegen die geplante Arbeitsrechtsreform, die zu Engpässen bei der Benzinversorgung und sogar zu Stromausfällen führte. Täglich durchsuchte ich das Internet nach den neuesten Nachrichten, neben französischen Tageszeitungen gab es noch ein paar spärliche Informationen in einem deutschen Wohnmobilforum. Dann gab es eine Reisewarnung des Auswärtigen Amtes und am Dienstag und Mittwoch waren wir fast entschlossen zu stornieren. Am Donnerstag (für diesen Tag hatten wir für uns eine endgültige Entscheidung angesetzt) dann aber plötzlich doch der Entschluss: wir fahren am Samstag wie geplant nach Frankreich! Grund waren zum einen die Anzeichen einer leichten Entspannung bei der Benzinversorgung, die Probleme bei der Stromversorgung waren vereinzelt geblieben und zum anderen hätten wir, einmal vor Ort, auch ohne Auto (außer für den Ortswechsel nach einer Woche) zu Fuß, mit Mietfahrrädern und event. öffentlichen Verkehrsmitteln (wobei diese zum Teil auch bestreikt wurden) einen schönen Urlaub verbringen können.

Um es vorweg zu nehmen: es war die richtige Entscheidung, wir haben keinerlei Tank- oder sonstige Probleme gehabt, wären wir völlig ahnungslos in den Urlaub gestartet, wir hätten die ganzen zwei Wochen über nichts bemerkt (außer die Berichte im französischen Fernsehen).

Bereits um vier Uhr morgens starten wir dann am Samstag mit gemischten Gefühlen in den Urlaub, jetzt überwiegt aber wieder die Freude auf die kommenden zwei Wochen. So früh deshalb, weil wir ca. 1000 km vor uns haben, wir aufgrund der unsicheren Benzinversorgung ca. alle 200 km tanken wollen und der Check-In in die Ferienwohnung nur bis 17.00 Uhr möglich ist. Kommt man zu spät, ist die Rezeption geschlossen und man muss sich eine andere Bleibe für die Nacht suchen.

Aufgrund der frühen Uhrzeit ist die Autobahn in Richtung Saarbrücken trotz Samstag fast leer und auch an der seit Ostern bestehenden Engstelle, einer Brücke kurz vor Saarbrücken (die Brücke drohte plötzlich einzustürzen und war zunächst für den gesamten Verkehr gesperrt, was eine Umleitung durch mehrere Dörfer und somit eine zusätzliche Fahrzeit von einer halben bis einer Stunde, bei viel Verkehr auch mehr, nach sich zog. Kurz vor unserem Urlaubsbeginn wurde die Brücke für Pkw zum Glück wieder freigegeben, wir wären sonst vermutlich eine andere Strecke gefahren) gibt es keine Verzögerungen.

Nach zwei Stunden sind wir in der Nähe von Metz und machen an der Aire de Service de Metz-Saint-Privat eine erste kurze Toilettenpause (diesmal sind wir was den Proviant angeht, perfekt ausgestattet, kurz vor dem Urlaub haben wir eine große Thermoskanne gekauft, die, gefüllt mit Kaffee, uns während der ganzen Fahrt versorgt, zum Essen haben wir Salate, Sandwiches und Obst dabei, so dass wir auf den Einkauf von Lebensmitteln und Getränken an den ziemlich teuren französischen Autobahnraststätten verzichten können, eine elektrische Kühlbox haben wir schon seit 2014 in jedem Urlaub, der mit dem eigenen Auto durchgeführt wird, dabei). Die Tankstelle ist um diese Uhrzeit leider noch geschlossen, wie die Automaten funktionieren, ist uns nicht ganz klar. Wir fahren deshalb weiter und stoppen zwanzig Minuten später erneut und können unseren Tank an der Aire de Verdun-Saint-Nicolas um 6.22 Uhr problemlos füllen.

Wir fahren auf fast leeren Autobahnen durch das Land, auch von den in der Nähe liegenden Städten wie Châlons-en-Champagne und Troyes ist nichts zu sehen, nicht mal kleine Dörfer oder Bauernhöfe können wir entdecken. Das Wetter wechselt zwischen Sonne, Wolken und Nebel, zum Glück bleibt es trocken.

Um 8.20 Uhr dann die nächste kleine Pause an der Aire de Villeneuve Vauluisant kurz hinter Troyes, natürlich tanken wir auch hier.

Es geht weiter in Richtung Orléans, kurz davor mündet unsere Autobahn in die von Paris kommende A10 und es wird merklich voller auf der Straße. Um 11.12 Uhr halten wir an der Aire de Sainte Maure de Touraine bei Tours, hier nimmt der Tankautomat unsere Kreditkarte nicht an, da die ganze Raststätte eine riesige Baustelle ist, verzichten wir darauf in den Tankstellenshop zu gehen, um die Tanksäule freischalten zu lassen und fahren weiter.

Erfolgreich tanken wir dann um 12.04 Uhr an der Aire de Châtellerault-Antran, dort machen wir auch Mittagspause. Jetzt sind es noch ungefähr zwei Stunden bis zum Ziel. Die letzte halbe Stunde führt dann teilweise über Landstraßen und durch Dörfer, ausgerechnet jetzt gewittert es heftig und ich kann beim Fahren kaum noch die Straße erkennen (die erste Hälfte der Strecke ist Peter gefahren, ich die zweite). Zum Glück fahren die Autos vor mir auch sehr langsam, so dass wir trotzdem problemlos nach Fouras und zu unserer dortigen Unterkunft kommen.

Nach zehn Stunden haben wir also die 1000 km hinter uns gebracht und stehen erstaunlich fit kurz nach 14.00 Uhr an der Rezeption.

Die Anlage mit mehreren kleinen ebenerdigen Häusern im regionalen Baustil (weiß, Fensterläden in blau oder grün, blassrote Dachziegel) liegt leicht am Hang am Ortsrand von Fouras, ca. fünf Gehminuten vom Strand entfernt. Die einzelnen Häuser sowie die Rezeption und der Pool (ein Außenpool, der erst an unserem Abreisetag geöffnet wird) sind mit Fußwegen verbunden, dazwischen Rasenfläche, Büsche und Bäume, außen herum führt eine kleine Straße, an der auch die Parkplätze liegen, das ganze Areal ist von einer Mauer umgeben und mit einer Schranke und nachts mit einem Tor, beides nur mit Code zu öffnen, verschlossen. Nach 23 Uhr kann man mit dem Auto überhaupt nicht mehr hineinfahren, sondern muss auf dem Platz vor der Schranke parken.

Unsicher haben wir uns aber nicht gefühlt, das ganze dient wohl nur dazu während der Hauptsaison Nachts Ruhe in der Anlage zu haben, jetzt während unseres Aufenthalts in der Vorsaison ist es auch tagsüber sehr ruhig, die Anlage ist nur zu ca. einem Drittel belegt, das gilt für den gesamten Ort Fouras.

Wir werden sehr freundlich eingecheckt, bekommen auch einen Lageplan der Anlage, einen Ortsplan von Fouras und eine Gezeitentabelle. Etwas merkwürdig ist die Art der Kautionserhebung: nicht wie heute eigentlich üblich und eher unbemerkt für den Gast über die Kreditkarte, sondern entweder in bar oder durch Hinterlegung eines Ausweises. Da wir unsere Ausweise bei uns behalten wollen, geben wir 60 Euro in bar, die in einen Umschlag gesteckt werden, der zugeklebt und mit unserem Namen beschriftet in eine Schachtel kommt.

Wir fahren dann unser Auto auf den zu unserer Wohnung gehörigen Parkplatz und schauen uns das Häuschen bzw. den Hausteil (es sind immer drei Wohnungen in einem Haus) von innen an. Wir wussten natürlich, dass die Wohnung ca. 50 qm groß sein würde, sind aber trotzdem von der Größe positiv überrascht. Sogar das Bad ist groß und es gibt eine richtig große, ebenerdige Dusche. Die Möbel sind schon älter (auch das wussten wir), aber abgesehen vom Sofa, das wirklich alt aussieht und extrem unbequem ist, stört das nicht weiter. Toll sind auch die großen Schränke im Schlafzimmer und in der Küche, die Koffer können wir in das Kinderzimmer, das wir nicht brauchen, stellen. Die Matratze im Bett ist etwas zu weich, Peter bekommt davon nach ein paar Tagen Rückenschmerzen.

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Nach dieser Besichtigung wollen wir unserer Gepäck aus dem Auto holen, aber die Haustüre lässt sich nicht abschließen. Etwas genervt gehen wir zur Rezeption zurück und werden leicht ungläubig angeschaut: man kann auch dann nicht abschließen, wenn die Türklinke senkrecht gestellt ist, werden wir gefragt. Ähm – keine Ahnung, das haben wir nicht probiert, warum auch? Aber klar, das testen wir und siehe da, es klappt! Warum wird einem so etwas merkwürdiges nicht gleich beim Einchecken gesagt?

Nun können wir endlich das Auto aus- und die Wohnung einräumen und dann ist ein Mittags- bzw. Nachmittagsschläfchen angesagt. Das tut soo gut!

Gegen 17 Uhr fahren wir zum Supermarkt im Ort und kaufen für das Abendessen und für den morgigen Tag ein.

Großen Hunger haben wir nicht mehr, so gibt es Fertiglasagne aus der Mikrowelle und nach Essen und Abwasch machen wir gegen 19 Uhr noch einen Strandspaziergang – wie herrlich, endlich wieder am Meer!

Dabei sehen wir unsere ersten „Carrelets“, das sind Holzhütten, die auf Stelzen am Strand errichtet werden und von denen während der Flut mit großen Netzen gefischt wird. Sehr malerisch und ein Wahrzeichen der Region.

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Leider ist es bewölkt und als es nach ungefähr einer Stunde zu tröpfeln beginnt, gehen wir in die Wohnung zurück, wo wir noch ein bisschen fern sehen und dann sehr früh ins Bett gehen.

Wetter: während der Fahrt Wechsel zwischen Sonne, Wolken und Nebel, kurz vor Fouras heftiges Gewitter, am Abend bewölkt, später leichter Regen, ca. 15° bis 20°C
Unterkunft: 7 Nächte Résidence Azurèva Fouras, EUR 54,06 pro Nacht inkl. Bettwäsche, TV (Handtücher und Endreinigung gegen Gebühr, wir haben es selbst mitgebracht bzw. gereinigt), Parken
Titel: Re: Französische Atlantikküste 2016 - von La Rochelle bis Arcachon
Beitrag von: Andrea am 22. November 2016, 18:48:20
Oh, da bin ich supergerne dabei! 1989 sind wir mit dem Rad in der Gegend unterwegs gewesen. Wo genau wir gestartet sind, weiß ich nicht mehr. Etwas nördlich der Gironde. Und dann runter bis Biarritz. Aber bei uns jungen Leuten stand sowieso der Spaß im Vordergrund und nach dieser Reise war ich braungebrannt wie nie zuvor oder danach in meinem Leben. Radfahren, Sonne, Meer - herrlich! Eine tolle Erinnerung an die Zeit nach dem Schulabschluss. Ob ich bei dir etwas wiedererkenne? (Bestimmt die Dune du Pyla  ;D )
Titel: Re: Französische Atlantikküste 2016 - von La Rochelle bis Arcachon
Beitrag von: Silvia am 23. November 2016, 09:32:09
Bin auch mit dabei.  ;D
Titel: Re: Französische Atlantikküste 2016 - von La Rochelle bis Arcachon
Beitrag von: Christina am 23. November 2016, 17:35:57
Schön, dass schon welche dabei sind. Andrea, die südliche Gegend wird erst ab der zweiten Woche erreicht, inklusive der Düne :), auch hinsichtlich der Sonne musst du etwas Geduld haben. 

Nun geht es gleich weiter:

2. Tag - Sonntag, 29.05. (Ile d‘Oléron)

Wie üblich im Urlaub stehe ich gegen 6 Uhr auf, dann gibt es Frühstück, wir packen unsere Rucksäcke mit Tagesproviant und meine vorbereiteten Unterlagen für den heutigen Tag ein und um 8.30 Uhr starten wir mit dem Auto in Richtung Ile d’Oléron.

Eigentlich war nach der langen Autofahrt gestern für heute ein autofreier Tag geplant gewesen und zwar wollten wir einen Schiffsausflug auf die Ile d’Aix machen, das Schiff legt im Hafen von Fouras ab, so dass wir von unserer Wohnung zu Fuss hätten losgehen können. Da aber Gewitter und Regenschauer angesagt sind, haben wir uns für den für einige Tage später geplanten Ausflug zur Ile d’Oléron entschieden, hier könnten wir uns auf kurze Spaziergänge an den einzelnen interessanten Punkten beschränken, wenn das Wetter tatsächlich so unbeständig werden sollte.

Während der Fahrt setzt heftiger Regen ein, wie gestern Nachmittag bei unserer Ankunft kann man nur sehr langsam fahren. Gegen 9.15 Uhr kommen wir auf der Insel, die durch eine Brücke mit dem Festland verbunden ist, an. Es regnet immer noch, immerhin aber schwächer. Dennoch macht der Aufenthalt im Freien so keinen Spass und wir beschliessen erst mal bis zum nördlichen Ende der Insel zu fahren und von dort mit unseren Besichtigungen zu starten, so haben wir noch eine Chance, dass es aufhört zu regnen. Und tatsächlich, als wir ungefähr eine halbe Stunde später auf den Parkplatz des Leuchtturms Phare de Chassiron fahren, ist es trocken und – um es vorwegzunehmen, so blieb es für den Rest des Tages!

Wir spazieren zunächst um den Leuchtturm herum, schauen uns den schönen, wie ein Kompass um den Fuss des Leuchtturms herum angelegten Garten an und die Küste, die hier eine Steilküste ist. Dann besteigen wir den Leuchtturm und genießen die Aussicht, die allerdings durch das graue Wetter etwas getrübt ist.

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Nach ungefähr einer halben Stunde fahren wir wieder ein Stück in Richtung Süden, in den kleinen Ort Saint-Georges-d’Oléron, von wo aus wir eine kleine Wanderung aus dem französischen Wanderführer machen wollen. (Einen deutschsprachigen Wanderführer gibt es für die Region leider nicht, so dass ich etwas skeptisch wegen eventueller Sprachprobleme den französischen bei Amazon bestellt hatte. Zum Glück haben wir uns nirgends verlaufen, alle Wanderungen, die wir im Laufe der Woche gemacht haben, waren entsprechend der Beschreibung im Wanderführer auch beschildert.)

Die Wanderung ist von 8 km Länge, mit Mittagspause sind wir etwa 2 Stunden unterwegs. Der Weg ist sehr abwechslungsreich und führt durch den alten Inselort, einen kleinen Wald und die hier typischerweise an das Meer angrenzende Sumpflandschaft, die von Kanälen durchzogen ist, mit denen Felder und Salzgärten ent- und bewässert werden, bis an einen grossen Sandstrand und einen kleinen Yachthafen, wo wir auf einer der Bänke unseren mitgebrachten Proviant essen. Der Rückweg führt wieder auf einem Damm durch die Sumpflandschaft, wo wir viele Vögel, unter anderem auch Schwäne mit ihren Jungen, beobachten können.

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Wieder am Auto angekommen, fahren wir südwestlich nach La Cotinière. Dort befindet sich einer der wichtigsten und größten Häfen für den Fischfang in der Region. Der Hafen ist eine schöne Mischung aus malerisch daliegenden bunten Booten mit einem kleinen Leuchtturm an der Hafeneinfahrt im Hintergrund und den technischen, leicht verrostet erscheinenden Einrichtungen einer Werft.

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Nach der Besichtigung des Hafens setzen wir uns noch eine Weile auf einen Baumstamm am schönen Strand des Ortes und genießen den Blick aufs Meer, dann fahren wir nach Port des Salines, einer Art aktives Freilichtmuseum der Salzgewinnung.
Auf Stegen im Wasser sind einige bunte Holzhütten errichtet, die früher Unterkunft und Arbeitsplatz von (Austern-) Fischern, Salzbauern und sonstigen damit in Verbindung stehenden handwerklichen Arbeitern waren. Heute befinden sich darin ein Museum, das wir nicht besuchten (da es Eintritt kostete und auf den frei zugänglichen Wegen genügend Informationstafeln vorhanden waren), Läden in denen das hier gewonnene Salz sowie sonstige Souvenirs verkauft werden und ein Restaurant. Im Wasser liegen einige flache Boote, was ein sehr idyllisches Bild ergibt. Wir laufen den ca. 2 km langen Rundweg, der an den Salzbecken vorbei und durch die Sumpflandschaft führt. Leider kann man vom Salz selbst fast nichts sehen, das „gedeiht“ erst im Laufe des Sommers durch sehr viel Sonneneinstrahlung. Ein netter Spaziergang ist es trotzdem.

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Als wir wieder beim Auto sind, ist es 15 Uhr und wir fahren zum letzten Besichtigungspunkt für heute, dem Ort Le Château d’Oléron, den wir heute Morgen wegen des Regens nicht angeschaut haben.

Wir parken am Hafen und laufen von dort hinauf zur Zitadelle, bzw. dem was davon nach der Bombardierung im zweiten Weltkrieg noch übrig ist oder bis in die 1980er Jahre restauriert wurde. Man kann auf dem grossen Gelände innerhalb der Mauern einige Kunstwerke bewundern und auf Infotafeln etwas zur Geschichte der Zitadelle lesen und man hat einen schönen Blick aufs Meer und in Richtung Festland und auf einen Teil des Hafens.

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Irgendwie bin ich ziemlich müde und erschöpft und so fahren wir, ohne den Rest des Ortes angeschaut zu haben, gegen 16.30 Uhr zurück in die Ferienwohnung. Dort essen wir zu Abend (ich kann mich nicht mehr erinnern, was wir gegessen haben, ich nehme an, es waren die Reste von dem was wir für die gestrige Fahrt aus Deutschland mitgebracht haben und vom Einkauf gestern Abend im Supermarkt in Fouras).

Gegen 20 Uhr gehen wir nochmal raus und machen einen Strandspaziergang, heute in Richtung Ortszentrum. Als wir das Fort Vauban erreichen, drehen wir um.

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Nach insgesamt ungefähr einer Stunde sind wir wieder in der Wohnung und es folgen die üblichen Abendbeschäftigungen (Notizen über den Tag anfertigen, kurze Besprechung was wir morgen machen wollen, fernsehen). Bereits gegen 21.30 Uhr sind wir dann schon im Bett, war doch ein anstrengender Tag.

Wetter: bis 10 Uhr teils heftiger Regen, dann trocken aber bewölkt, ca. 18 °C
Titel: Re: Französische Atlantikküste 2016 - von La Rochelle bis Arcachon
Beitrag von: serendipity am 23. November 2016, 20:20:50
Ich reise natürlich auch gerne mit  :)

Eure erste Unterkunft ist ja ein wenig spartanisch - mir würde das so nicht gefallen für längere Zeit - ich habe es da schon gern ein wenig gemütlicher  8) - für eine Nacht fände ichs ok.

Titel: Re: Französische Atlantikküste 2016 - von La Rochelle bis Arcachon
Beitrag von: Paula am 24. November 2016, 10:50:25
Hallo Christina,

habe ich doch glatt die Anreise verpaßt, aber wenn es nach Frankreich geht bin ich natürlich auch dabei! Freunde von uns waren eine Woche vorher nach Frankreich gefahren und haben die Streikwelle mitbekommen, sie waren aber schon angekommen als die Benzinversorgung problematisch wurde und vor Ort in ihrer Ferienwohnung war das dann auch nicht so wichtig.
Aber so einen Ärger braucht man im Urlaub ja wirklich nicht  >:(

das Sofa sieht wirklich unbequem aus, da hätte ich die Stühle vor den Fernseher gestellt.

Ich mußte gleich mal googeln wo Fouras ist, also da war ich noch nicht. Und diese Holzhäuser auf Stelzen habe ich auch noch nicht gesehen. Die Wanderung heute hat mir gut gefallen. Und beim Fort Vauban mußte ich lachen, Forts mit diesem Namen findet man über ganz Frankreich verteilt  :)
Titel: Re: Französische Atlantikküste 2016 - von La Rochelle bis Arcachon
Beitrag von: Christina am 24. November 2016, 17:20:45

Eure erste Unterkunft ist ja ein wenig spartanisch - mir würde das so nicht gefallen für längere Zeit - ich habe es da schon gern ein wenig gemütlicher  8) - für eine Nacht fände ichs ok.

Mir wäre es natürlich auch anders lieber, moderner und gemütlicher, aber das ist eben zu so einem Preis und mit der guten Lage nicht zu bekommen bzw. nicht mit Buchung über booking.com oder einen sonstigen Vermittler mit Kreditkarte und kostenloser Stornierbarkeit bis kurz vor Anreise. Solange es sauber ist und die Küche alles hat, was man braucht, passt das schon. Diese Wohnung war ausserdem wesentlich grösser als üblich für solche Apartments, ohne aber mehr Möbel zu haben, daher sieht es etwas leer aus.
Titel: Re: Französische Atlantikküste 2016 - von La Rochelle bis Arcachon
Beitrag von: Christina am 24. November 2016, 17:26:43
Hallo Christina,

habe ich doch glatt die Anreise verpaßt, aber wenn es nach Frankreich geht bin ich natürlich auch dabei! Freunde von uns waren eine Woche vorher nach Frankreich gefahren und haben die Streikwelle mitbekommen, sie waren aber schon angekommen als die Benzinversorgung problematisch wurde und vor Ort in ihrer Ferienwohnung war das dann auch nicht so wichtig.
Aber so einen Ärger braucht man im Urlaub ja wirklich nicht  >:(

Ich mußte gleich mal googeln wo Fouras ist, also da war ich noch nicht. Und diese Holzhäuser auf Stelzen habe ich auch noch nicht gesehen. Die Wanderung heute hat mir gut gefallen. Und beim Fort Vauban mußte ich lachen, Forts mit diesem Namen findet man über ganz Frankreich verteilt  :)

Ja, der Streik war schon sehr ärgerlich, vor allem, da man ja nicht mit dem Flugzeug anreist, also denkt, man hätte keine Streikprobleme und dann sowas, aber die Franzosen sind eben etwas radikaler, wenn es um die Durchsetzung ihrer Interessen geht.

Ja, Festungen von Vauban haben wir auch schon in grosser Anzahl gesehen  :), war halt der Festungsbaumeister.
Titel: Re: Französische Atlantikküste 2016 - von La Rochelle bis Arcachon
Beitrag von: Christina am 24. November 2016, 17:39:02
3. Tag – Montag, 30.05. (La Rochelle, Fouras)

Ich stehe wieder gegen 6 Uhr auf und beim Frühstück gegen 7 Uhr beratschlagen wir, wie wir den Tag gestalten sollen, heute regnet es nämlich schon seit dem ersten Blick nach draussen sehr heftig und laut Wettervorhersage im Fernsehen soll dies für den Rest des Tages so bleiben.

Wir entscheiden uns, erst mal zu einem großen Supermarkt zu fahren, hier in Fouras gibt es ja nur einen ziemlich kleinen, um Lebensmittel für die nächsten Tage einzukaufen und ein bisschen zu stöbern. Laut Navi ist der nächste LeClerq (Supermarktkette) in Rochefort. Dorthin starten wir gegen 8.15 Uhr und sind eine halbe Stunde später dort. Der Supermarkt öffnet allerdings erst um 9 Uhr, wie wir noch feststellen werden, ist dies für diese Region üblich. Wir warten solange im Auto und können es kaum glauben, wie rasend schnell sich der Parkplatz in den letzten Minuten vor der Öffnung füllt. Wie wir diesem Urlaub ganz intensiv festgestellt haben, kaufen die Franzosen offenbar täglich ein und die Supermärkte sind eigentlich den ganzen Tag sehr voll, morgens unmittelbar nach der Öffnung und abends ab 18 Uhr (die Supermärkte schließen meist um 19.30 Uhr) ist es so voll wie bei uns nur vor Feiertagen.

Wir kaufen ein, finden auch eine Karamellcreme mit Salz von der Ile de Ré und das berühmte Fleur de Sel ebenfalls von der Ile de Ré.

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Leider entdecken wir sonst keine netten Souvenirs für uns. Nach dem Einkauf fahren wir zurück in die Wohnung und da es immer noch unverändert heftig regnet, schauen wir im Reiseführer welche Museen in La Rochelle interessant sein könnten. Obwohl uns Tiere eigentlich nicht sehr interessieren, fällt unsere Wahl auf das im Reiseführer gelobte Aquarium. Wir waren noch nie in einem Aquarium und man liest so viel positives über die verschiedenen Aquarien wie die zum Beispiel die Sealife Betriebe in Deutschland, dass es auch für uns irgendwie an der Zeit für einen Besuch zu sein scheint.

Gegen 10.30 Uhr kommen wir in La Rochelle an und gehen vom kostenlosen Parkplatz am Rande des Hafens ein paar hundert Meter zum Aquarium, das ebenfalls am Hafen liegt. Der Eintrittspreis von 16 EUR pro Person löst erste Missstimmung bei mir aus. Als wir den ersten Raum betreten und dieser voll ist mit Eltern mit ihren kleinen Kindern, sinkt die Stimmung noch weiter. Klar gehen bei schlechtem Wetter viele Leute in Museen o.ä. Aber bis heute ist uns nicht klar, wer diese Besucher waren bzw. wo sie den restlichen Urlaub verbracht haben. Wir haben nämlich während der gesamten restlichen Urlaubszeit überall nur sehr wenige Touristen gesehen und es hat sich fast ausschließlich um Rentner oder eben kinderlose Paare wie wir gehandelt. Erst in der zweiten Woche, die wir in einer anderen Region verbrachten, wurde es voller und es waren deutlich mehr Kinder dabei.

Aber auch das Aquarium an sich, kann mich überhaupt nicht begeistern. Ich kann natürlich keine Vergleiche ziehen, aber außer ein paar Becken mit wirklich extrem bunten Fischen und dem (aber auch eher kleinen) Becken mit Quallen, gefällt mir nichts. Schlecht gelaunt gehe ich durch die verschiedenen Räume, Peter ist auch nicht begeistert, nimmt es aber gelassener als ich. Nach ca. 1,5 Stunden stehen wir wieder im Freien- ein Aquarium wird mich so schnell nicht wieder sehen!

Es regnet noch immer, aber schwächer. Da inzwischen 12 Uhr durch ist, suchen wir uns ein Restaurant und entdecken auch in der Nähe des Hafens das La Marée, das ich mir schon vorab als Möglichkeit aus dem Internet herausgesucht hatte. Die Einrichtung ist schön rustikal maritim und natürlich gibt es Fisch und sonstige Meeresfrüchte in allen Variationen. Wir entscheiden uns beide für das Mittagsmenu mit zwei leckeren Fischfilets, Reis und Gemüse.

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Zum Nachtisch gibt es Ile Flottante (schwimmende Insel), wohl ein recht häufiges Dessert in Frankreich, wir haben es aber noch nie gegessen und sind gespannt, was es ist und wie es schmeckt. Na ja, das wird für uns beide kein zweites Mal geben, es handelt sich um einen großen Klecks aus einer Art Eiweißschaum, mit etwas Karamellcreme übergossen, das ganze schwimmt in einer Vanillesauce, daher die schwimmende Insel, es war nicht schlecht, aber eben auch nicht besonders lecker.

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Als wir gegen 13.30 Uhr fertig sind mit essen, regnet es nicht mehr und wir starten zu einem kleinen Stadtbummel, den „richtigen“ Stadtrundgang nach Stadtplan wollen wir an einem anderen Tag machen.

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Ich fühle mich aber irgendwie nicht so gut, ein leichtes Kopfweh macht sich bemerkbar, so dass wir gegen 15 Uhr wieder zurück in die Wohnung fahren. Vorher haben wir noch eine Flasche Cognac und eine Flasche Pineau in einem kleinen Laden in der Innenstadt gekauft, davon hatte ich bei den Reisevorbereitungen gelesen. Das Geschäft gehört zu einem kleineren Weingut (Paul Bossuet) in der Charente, in der Nähe von Cognac und verkauft nur die eigenen Weine. Pineau ist eine Spezialität der Region, es handelt sich um eine Mischung aus Wein und Cognac, kann pur oder in Cocktails getrunken werden und gibt es in den drei Sorten weiß, rosé und rot – sehr lecker.

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In der Ferienwohnung legen wir uns beide für ein Nachmittagsschläfchen hin, danach ist mein Kopfweh weg. Gegen 17.30 Uhr essen wir in der Wohnung zu Abend und machen dann von 19.15 Uhr bis 20.45 Uhr eine kleine Wanderung aus unserem Wanderführer (7,5 km), die am Strand unterhalb der Ferienwohnung startet und am Meer entlang bis zu einem alten Fort führt (das leider nicht besichtigt werden kann, da in Privatbesitz). Von dort geht es eine Runde zum Teil auf Holzbohlenwegen durch das Sumpfgebiet, vorbei an zwei Leuchttürmen (für Schiffe, die vom Atlantik in den Fluss Charente einfahren, um die Häfen von Rochefort und Tonnay-Charente zu erreichen) und an ehemaligen Salzbecken und Kanälen. Hier sind wie bei unserer gestrigen Wanderung auf der Ile d’Oléron viele Vögel zu sehen und viele Nagetiere, wahrscheinlich sogenannte Biberratten (le ragondin). Die sitzen in größeren Gruppen im Gras und wenn sie uns bemerken, lassen sie sich mit einem Plumps ins Wasser fallen. Der Rückweg nach der „Sumpfrunde“ führt dann wieder am Meer entlang zurück in die Ferienwohnung. Das war ein schöner Abschluss für diesen ansonsten nicht ganz optimalen Tag.

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Wetter: vormittags bis ca. 13.30 Uhr Regen, dann trocken aber bewölkt, ca. 18° C
Titel: Re: Französische Atlantikküste 2016 - von La Rochelle bis Arcachon
Beitrag von: Paula am 24. November 2016, 17:47:21
Ja Enttäuschungen mit teuren Aquarien habe ich auch schon erlebt, falls du mal nach Barcelona fährst: da ist es genauso!

Ile flottante gehört zu meinen Lieblingsnachspeisen, so unterschiedlich sind die Geschmäcker  :)

Schade dass es geregnet hat, aber ihr konntet ja wenigstens den Abend für eine Wanderung nutzen.
Titel: Re: Französische Atlantikküste 2016 - von La Rochelle bis Arcachon
Beitrag von: Andrea am 24. November 2016, 18:33:24
Ich kenne das Sealife in Hannover... Mein Bruder ist begeistert, aber mich kriegt man da nicht noch mal hin. Mir taten die Rochen und Haie irgendwie leid  :(
Titel: Re: Französische Atlantikküste 2016 - von La Rochelle bis Arcachon
Beitrag von: Christina am 25. November 2016, 17:37:16
Ich kenne das Sealife in Hannover... Mein Bruder ist begeistert, aber mich kriegt man da nicht noch mal hin. Mir taten die Rochen und Haie irgendwie leid  :(

So verschieden sind die Geschmäcker, da das Aquarium in La Rochelle das einzige ist, das ich kenne, da ich eben nicht vergleichen. Dennoch werde ich wohl nicht so schnell nochmal in ein Aquarium gehen, da bei mir einfach das grosse Interesse an Tieren, egal welcher Art, fehlt. Ich hatte mir das irgendwie "spektakulärer" vorgestellt, so grosse Becken, dass man meint, man würde unter Wasser gehen - oder so.
Titel: Re: Französische Atlantikküste 2016 - von La Rochelle bis Arcachon
Beitrag von: Christina am 25. November 2016, 17:49:21
4. Tag – Dienstag, 31.05. (Rochefort, Royan, Phare de la Coubre)

Auch heute stehe ich gegen 6 Uhr auf, eine Stunde später frühstücken wir und um 8.15 Uhr starten wir das heutige Programm mit der Fahrt nach Rochefort. Ziel dort ist heute nicht der grosse Supermarkt, sondern die Innenstadt. Um 9 Uhr nehmen wir eine der vielen freien Parklücken auf dem grossen, kostenlosen Parkplatz unweit des Zentrums.

Als erstes besichtigen wir das sog. Arsenal Viertel. Vom 17. bis 19. Jhd. war Rochefort eine bedeutende Hafenstadt, militärisch und zivil. Zunächst wurde die Stadt als Verteidigungsstützpunkt Frankreichs gegen die damals häufig angreifenden Engländer errichtet, später stachen von hier sehr viele Schiffe zur Erkundung der neuen Welt, insbesondere Kanadas / Québecs, aber auch Afrikas in See und wurden hier auch gebaut.

Heute hat die Stadt keine Bedeutung mehr, touristisch ist sie aber interessant wegen der alten Gebäude rund um den Schiffsbau, zum Beispiel die königliche Seilerei, ein 374 m langer Bau (hier wurden Schiffstaue hergestellt, dazu musste das Gebäude so lang sein, wie die Taue lang werden sollten) in denen sich heute zum Teil Museen befinden und wegen des Nachbaus des Schiffs „Hermione“, mit dem der Entdecker La Fayette 1780 nach Amerika reiste. Dieser Nachbau wurde 1997 begonnen, inzwischen hat das Schiff wie sein Original den Atlantik überquert und ist heute in unterschiedlichen Häfen überall auf der Welt zu Gast.

Wir haben Glück, die Hermione liegt zurzeit hier in Rochefort, dorthin gehen wir als erstes. Der Eingang in das Arsenal Viertel erfolgt durch die Porte du Soleil von 1830. Wir schauen uns das Schiff von aussen an, auf die geführte Tour bei der man das Schiff betreten kann und die 9 EUR p.P. kostet, verzichten wir.

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Danach laufen wir durch das parkartig angelegte Gelände, sehen einen kleinen Palast (Hôtel de la Marine), in dem Napoleon bei seinem Aufenthalt in Rochefort wohnte, die bereits erwähnte Seilerei, die ehemalige Bäckerei (hier konnten im 17. Jhd. 20.000 kg Brot pro Tag hergestellt werden) und weitere Gebäude aus dieser Zeit. Wir gehen in keines der Museen, denn inzwischen ist völlig unerwartet und zum ersten Mal in diesem Urlaub die Sonne erschienen, der Himmel ist blau, da möchten wir lieber draußen bleiben.

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Wir schlendern am kleinen Yachthafen vorbei in die quadratisch angelegte Innenstadt. Der Baustil ist wie in La Rochelle, also alles in weiß bzw. beige gehalten. Heute bei Sonnenschein wirkt das herrlich hell, leicht und luftig. Wir legen eine kleine Pause in einem Café ein, wie häufig in Frankreich gibt es nur Getränke, wenn man eine Kleinigkeit essen möchte, kann man sich etwas in der gegenüberliegenden Bäckerei kaufen und im Café essen. Das machen wir, ich hole ein Croissant für mich und ein Pain au Chocolat für Peter in der Bäckerei und wir geniessen das zu unserem Kaffee.

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Danach schauen wir uns noch etwas in der Stadt um und sind gegen halb zwölf wieder beim Parkplatz, der inzwischen so voll ist, dass mehrere Autos auf einen freien Parkplatz warten.

Nächster Punkt ist der Phare de la Coubre. Dieser Leuchtturm steht direkt an der Küste 50 km südlich von Rochefort, das als Hafenstadt nicht am Meer liegt, sondern am Fluss Charente, die erst einige Kilometer weiter ins Meer mündet.

Da es heute so sonnig ist, möchte ich unbedingt auf den Leuchtturm hinauf. Ein kurzer Blick in den Reiseführer verrät, dass er um 12.30 Uhr schliesst und erst um 13.30 Uhr nach der Mittagspause wieder öffnet. Es ist ein ganzes Stück zu fahren, aber um 12.00 Uhr sind wir am Parkplatz des Leuchtturms. Allerdings ist nicht ganz klar, wie man direkt zum Eingang des Leuchtturms kommt, wir versuchen schliesslich, ihn vom Strand aus zu erreichen. Um zum Strand zu kommen, läuft man jedoch erst einen kurzen Weg durch einen schönen Pinienwald, dann geht es hinauf auf die Dünen. Die sind sehr hoch und tiefsandig, man kommt nur sehr langsam vorwärts, so dass uns bald klar ist, dass wir nicht mehr rechtzeitig zum Leuchtturm kommen werden.

Wir werfen deshalb vom Dünenkamm einen Blick auf den herrlichen endlos langen Sandstrand, die hohen Wellen und den Leuchtturm und fotografieren alles, allerdings nur auf die Schnelle, da ich Angst habe, dass der sehr starke Wind Sandkörner in meine Kamera weht.

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Dann beschliessen wir, zu unserem eigentlich letzten Ziel des Tages, dem 20 km weiter südlich gelegenen Royan zu fahren und später auf dem Rückweg nochmal am Leuchtturm zu halten.

In Royan, einer grösseren Stadt mit vielen Villen aus der Belle Epoque Zeit (die nach der fast vollständigen Zerstörung der Stadt am Ende des zweiten Weltkriegs wieder aufgebaut wurden) und einem großen Handelshafen, direkt an der Gironde Mündung gelegen, halten wir noch an einem Supermarkt und kaufen uns dort Sandwiches und Salate zum Mittagessen. Wir finden einen kostenlosen Parkplatz in der Nähe des Strandes und essen dort gleich unser Mittagessen, da inzwischen schon 13 Uhr vorbei ist und wir Hunger haben.

An diesem Teil der Küste wechseln sich felsige Steilküsten mit Sandbuchten ab. Nach dem Essen gehen wir vom Ende der Sandbucht mit vielen Surfern am Rande der Innenstadt über Treppen hinauf zur Steilküste. Hier ist direkt auf den Klippen ein Fussweg angelegt, den man viele Kilometer weit laufen kann, mit traumhaften Ausblicken aufs Meer auf der einen Seite und hübschen Häusern in verschiedenen Baustilen auf der anderen Seite. Mir gefällt es richtig gut hier und ich hätte noch lange so weiter laufen können. Auch in die andere Richtung, also zum Zentrum und dann darüber hinaus führt dieser tolle Weg. Peter ist nicht so ganz begeistert, er mag lieber Natur pur oder Stadt pur und keine Mischung aus Stadt und Wandern. Nach ungefähr einer dreiviertel Stunde drehen wir deshalb um und gehen zurück zum Auto.

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Da wir ja nochmal zum Leuchtturm wollen, reicht die Zeit für eine Besichtigung des Zentrums von Royan leider nicht mehr (das steht dann auf jeden Fall auf der Liste für einen fest geplanten zweiten Besuch dieser Region in ein paar Jahren, denn architektonisch hat Royan wohl einiges zu bieten, da sind einmal die bereits genannten nach der fast vollständigen Zerstörung der Stadt wiederaufgebauten Villen der Belle Epoque, aber auch die Architektur aus den 50iger und 60iger Jahren, also den Jahren des Wiederaufbaus, mit viel Beton, beeinflusst durch den brasilianischen Architekten Oscar Niemeyer).

Gegen 15 Uhr fahren wir zurück zum Parkplatz des Leuchtturms Phare de la Coubre und jetzt ohne Zeitdruck sehen wir auch, warum wir am Vormittag keinen direkten Weg zum Leuchtturm gefunden haben: der Weg ist durch ein grosses Tor versperrt, ich gehe ganz an das Tor ran und dort hängt ein kleines Schild, dass der Turm heute am Dienstag geschlossen ist. Ich ärgere mich zunächst, weil ich denke, das war eine spontane Aktion der Betreiber, aber ein etwas genauerer Blick in den Reiseführer bestätigt, dass dienstags immer geschlossen ist (in der Vorsaison). Na ja, das war wohl ein kleiner Fehler in meiner Planung.

Aber egal, wir parken trotzdem und gehen nochmal den schönen Weg durch den Pinienwald, die Dünen hinauf und dann hinunter an den wunderbaren Strand. Wir sind fast alleine dort und machen einen ausführlichen Strandspaziergang. Die Kamera bleibt in der Tasche, da es immer noch so stürmisch ist, wie vor ein paar Stunden.

Gegen 17.00 Uhr sind wir wieder am Auto und fahren die herrliche, leicht kurvige Strasse, die durch lichten Pinienwald führt, bis ans Ende dieser Halbinsel. Dann geht es durch ein paar Feriensiedlungen und schließlich wieder nach Rochefort, auf dem Weg überqueren wir zweimal auf großen Brücken die Charente. In Rochefort halten wir am bereits bekannten Supermarkt und kaufen fürs Abendessen ein, als wir zahlen ist es 18.00 Uhr.

Wir essen dann ungefähr eine halbe Stunde später (es gibt leckere Galettes und Crêpes für die Mikrowelle, haben wir im Supermarkt entdeckt und waren erst skeptisch, ob das wirklich gut ist – ja, fast so gut wie in einer Crêperie in der Bretagne) und machen um halb acht noch für eine Stunde einen Spaziergang von der Ferienwohnung am Meer entlang ins Zentrum von Fouras und zurück. Leider ist es seit ungefähr 19.00 Uhr schon wieder bewölkt, so dass der Sonnenuntergang erneut ausfällt.

Wetter: von 9.30 Uhr bis 19.00 Uhr sonnig, sehr windig, davor und danach bewölkt, ca. 20° C
Titel: Re: Französische Atlantikküste 2016 - von La Rochelle bis Arcachon
Beitrag von: Andrea am 25. November 2016, 18:21:08
20.000kg Brot? Das klingt seeeeehr viel, aber ich habe so gar keine Ahnung, wieviel so ein Schiff an Bord nehmen muss für eine "große Fahrt". Das wird nicht unerheblich sein und wenn mehrere Schiffe beladen werden sollen... Ein Freund von mir ist Bäcker. Den werde ich morgen mal fragen, wieviel Kilo Brot in seiner Backstube so täglich gebacken werden (die Bäckerei hat hier mehrere Filialen). Das wird nicht annähernd so viel sein, denn dann müsste fast jeder 2. Oeynhausener jeden Tag ein Brot bei denen kaufen  ;)

Von Royan aus haben wir damals mit unseren Rädern mittels Fähre die Gironde überquert - das hatte ich schon vergessen  :verlegen:
Titel: Re: Französische Atlantikküste 2016 - von La Rochelle bis Arcachon
Beitrag von: Paula am 25. November 2016, 20:45:40
Royan merke ich mir, die Bilder vom Strand sind klasse. Und dass es da Wanderwege gibt ist toll, wir wandern auch gern im Urlaub. In Rochefort war ich auch noch nicht. Diese Ecke oberhalb von Bordeaux  ungefähr bis Nantes ist mir noch völlig unbekannt, darum freue ich mich sehr über den Bericht  :)

das Wetter war ja toll heute, Palmen und Strand: genau das was ich im Moment gerne hätte  ::)
Titel: Re: Französische Atlantikküste 2016 - von La Rochelle bis Arcachon
Beitrag von: Christina am 28. November 2016, 18:05:32
20.000kg Brot? Das klingt seeeeehr viel, aber ich habe so gar keine Ahnung, wieviel so ein Schiff an Bord nehmen muss für eine "große Fahrt". Das wird nicht unerheblich sein und wenn mehrere Schiffe beladen werden sollen... Ein Freund von mir ist Bäcker. Den werde ich morgen mal fragen, wieviel Kilo Brot in seiner Backstube so täglich gebacken werden (die Bäckerei hat hier mehrere Filialen). Das wird nicht annähernd so viel sein, denn dann müsste fast jeder 2. Oeynhausener jeden Tag ein Brot bei denen kaufen  ;)



Ich fand die Brotmenge auch sehr gross und gehe wie du davon aus, dass die Schiffe sehr viel mit an Bord genommen haben, allerdings frage ich mich, wie lange das Brot gehalten hat, das müsste doch recht bald steinhart und dann schimmelig werden. Na ja, wären wir ins Museum gegangen, hätten wir vermutlich mehr erfahren :)
Titel: Re: Französische Atlantikküste 2016 - von La Rochelle bis Arcachon
Beitrag von: Christina am 28. November 2016, 18:21:45
5. Tag – Mittwoch, 01.06. (La Rochelle, Esnandes, Abtei von Maillezais)

Heute wollen wir nochmal nach La Rochelle, vorgestern haben wir ja nur eine kurze Runde durch die Stadt gedreht. Nach den üblichen Morgenverrichtungen fahren wir um 8.30 Uhr los und parken ungefähr eine halbe Stunde später auf demselben kostenlosen Parkplatz wie vorgestern.

Der Weg zum Startpunkt des im Reiseführer beschriebenen Stadtrundgangs führt an der Werft für Yachten vorbei bzw. mitten hindurch. Hier werden in grossen Hallen kleinere und größere Yachten hergestellt und repariert. Auch auf dem Außengelände sind Yachten aufgebaut. Das ist sehr interessant und wie schon im Hafenort La Cotinière auf der Ile d’Oléron am Sonntag bin ich ein bisschen erstaunt, dass man überall durchlaufen kann und natürlich auch zuschauen. Direkt daneben befinden sich moderne Gebäude mit Wohnungen, Geschäften und Büros. Eigentlich sehr schön, aber ob ich den Lärm und auch den Gestank nach allerlei Chemikalien, der von der Werft rüberkommt, dauernd haben wollte? Wohl eher nicht.

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Dann kommt man an ehemaligen Hallen und Hütten der Fischer vorbei, die ebenfalls in Wohnungen und Geschäfte umgewandelt wurden, das Ganze ist sehr farbenfroh gestaltet, was bei dem trüben Wetter heute sehr nett aussieht. Am Ende dieser Gebäude steht man vor der Tour Saint-Nicolas, einem 42 m hohen Turm aus dem 14. Jhd., der zur Verteidigung der Hafeneinfahrt errichtet wurde. Die zwei Plattformen des Turms können bestiegen werden, aber erst ab 10 Uhr, so dass wir später nochmal wieder kommen wollen.

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Ein paar hundert Meter weiter wird der Weg durch eine weitere Hafeneinfahrt unterbrochen und wir müssen entweder eine Fähre nehmen oder einen großen Umweg gehen. Praktischerweise kann die kleine Solarfähre per Knopfdruck herbeigerufen werden und kostet nur 1 EUR pro Person. Es warten bereits ein paar Personen und das kleine Bötchen ist schon zu sehen. So fahren wir ein paar Minuten auf die andere Seite des Hafens, vorbei an der gerade angeschauten Tour Saint-Nicolas und setzen unsere Besichtigungstour wieder an Land fort.

Auf dieser Seite der Hafeneinfahrt gibt es nicht nur einen, sondern gleich zwei Wach- und Verteidigungstürme, die durch eine Art Stadtmauer miteinander verbunden sind: die Tour de la Chaîne und die Tour de la Lanterne. Erstere wurde früher nachts mit der Tour Saint-Nicolas auf der anderen Hafenseite mit einer Kette verbunden und die Hafeneinfahrt damit versperrt.

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Wir laufen an weiteren ehemaligen Stadtbefestigungen und –mauern vorbei bis an einen Strand. Umgeben von einem Park ziehen sich diese Befestigungen einige Kilometer weit am Rande der Stadt entlang. Wir machen aber eine Pause in einem Café am Strand und wenden uns dann wieder in Richtung Innenstadt.

Die Altstadt betreten wir durch das Stadttor Porte de la Grosse-Horloge. Wir spazieren vorbei an Geschäften, Cafés, Restaurants und Kirchen, ein grosser Teil der Altstadt ist Fußgängerzone. Sehr gut gefällt uns auch die Markthalle, mit vielen, gut besuchten Marktständen für Obst, Gemüse und Blumen auf dem Platz davor und den Verkaufsständen für Fleisch und alle nur vorstellbaren Meeresfrüchte im Inneren.

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Zu Mittag essen wir im Café de la Paix, dem letzten erhaltenen Kaffeehaus aus dem 19. Jhd., so wie man sie auch z.B. aus Wien kennt. Georges Simenon, der lange Jahre in La Rochelle gewohnt hat, war hier Stammgast. Die in der Karte genannten Moules Frites gibt es heute leider nicht, was wir stattdessen gegessen haben, weiß ich nicht mehr (ich hatte, glaube ich Hühnchenbrust mit Salaten und Peter ein Côte de Boeuf), es war jedenfalls sehr gut.

Gegen 13.00 Uhr sind wir fertig mit Essen und gehen auf dem Weg zurück zum Parkplatz nochmal an der Tour Saint-Nicolas vorbei. Jetzt ist geöffnet und während Peter unten auf mich wartet, genieße ich die Aussicht von den beiden Terrassen auf die Altstadt von La Rochelle und den Hafen. Sehr beeindruckend ist der riesige Yachthafen, etwas außerhalb des Zentrums, zu dem wir gerne hin spaziert wären, aber aufgrund des Regenwetters am Montag und dem deshalb ungeplanten halben Tag im Aquarium, wollen wir La Rochelle jetzt verlassen, damit noch Zeit für zwei weitere Programmpunkte bleibt.

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Erster Stopp nach La Rochelle ist der kleine Ort Esnandes, nur ungefähr 12 km nördlich von La Rochelle gelegen. Dort stehen die typischen niedrigen weißen Häuschen aus Kalkstein der Austernzüchter und Fischer, sowie die schöne romanische Kirche Saint-Martin, die im 14. und 15. Jhd. zur Festung ausgebaut wurde. Das Dorf liegt ein paar Kilometer im Landesinneren, an die Küste, die hier zum Teil eine Steilküste ist, führt ein schöner Spazierweg, dem wir bis zu den ersten Carrelets folgen.

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Gegen 15.30 Uhr fahren wir weiter und zwar ins Landesinnere, den sogenannten „Marais Poitevin“. Dies ist eine ursprünglich sumpfige und daher nicht bewohn- und bewirtschaftbare Landschaft. Erst im Mittelalter wurde das Land durch Kanäle und Deiche entwässert, so dass Landwirtschaft möglich wurde. Die ersten Schritte zur Besiedelung dieser Gegend wurden oftmals von der Kirche gemacht.

Ein beeindruckendes Beispiel dafür ist unser Ziel, die Abtei Maillezais. Heute eine Ruine, wurde die ehemalige Benediktinerabtei im 10. Jhd. auf einem Kalksockel mitten im Sumpf errichtet. Die Mönche legten die umliegenden Bereiche trocken und profitierten dann von den hohen Einkünften aus der Landwirtschaft. Bereits 1648 war die kirchliche Funktion der Abtei aber beendet. Danach wurden alle Gebäude als Steinbruch benutzt, so entstanden leider riesige Schäden an dieser historischen Bausubstanz. 1872 übernahm dann der Staat die Überreste und es wurde mit einer teilweisen Restaurierung und Erhaltung der noch vorhandenen Reste begonnen.

Da es bereits 16.30 Uhr ist, als wir auf dem Parkplatz der Abtei ankommen, sind die meisten Besucher schon wieder weg und wir haben das gesamte Gelände fast für uns alleine. Wir schauen alles ausführlich an und machen viele Fotos, solche Ruinen mag ich sehr. Man könnte hier viel Zeit verbringen, da neben Schautafeln mit Erklärungen, an mehreren Stellen auch noch gesprochene Erzählungen von Personen aus verschiedenen Epochen zu hören sind. Interessant sind auch überdimensionale Steinskulpturen von Füßen, Händen und Köpfen, verteilt über eine Wiese – dabei handelt es sich um Arbeiten heutiger Steinmetze, in Anlehnung an natürlich sehr viel kleinere Details der ehemaligen Verzierungen an der Abtei. Da ist alles wirklich sehr gut gemacht und rechtfertigt den Eintritt von EUR 6,00 p.P. auf jeden Fall.

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Ausserhalb der Abtei ist ein sehr idyllischer Anlegeplatz für die flachen Boote, mit denen man Touren durch die Sumpflandschaft machen kann. Das wäre sicherlich auch lohnenswert, dafür reicht die Zeit heute aber leider nicht mehr. Es ist bereits 17.30 Uhr als wir mit der Besichtigung der Abteiruine fertig sind und wir haben noch eine Stunde Fahrt zurück nach Fouras vor uns.

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Dort angekommen, kaufen wir noch schnell im Supermarkt fürs Abendessen und den morgigen Tag ein und sind dann gegen 19.00 Uhr wieder in der Ferienwohnung.

Nach diesem langen Tag entfällt heute der abendliche Spaziergang, wegen der Bewölkung könnte man sowieso keinen Sonnenuntergang bewundern.

Wetter: bewölkt, ca. 18° C
Titel: Re: Französische Atlantikküste 2016 - von La Rochelle bis Arcachon
Beitrag von: Christina am 29. November 2016, 17:32:27
6. Tag – Donnerstag, 02.06. (Fouras, Ile d‘Aix)

Heute wollen wir den eigentlich für den zweiten Urlaubstag geplanten Ausflug auf die nur per Schiff erreichbare Ile d’Aix machen, es soll zwar wieder nicht sonnig werden, aber wie die vergangenen Tage trocken und warm. Noch länger auf Sonnenschein warten können wir eh nicht, am Samstag geht es in Richtung unserer zweiten Unterkunft und für morgen steht noch ein Besuch auf der Ile de Ré an, für die wir uns natürlich auch Sonne wünschen würden. Aber die Wettervorhersage hier ist genauso unzuverlässig wie bei uns, sonst hätten wir den sonnigen Dienstag für die Ile d’Aix oder Ile de Ré genutzt.

Nach Aufstehen um 6 Uhr und Frühstücken um 7 Uhr verlassen wir die Ferienwohnung gegen 8.30 Uhr zu Fuss. Auf dem Weg zum ca. 5 km entfernten Hafen wollen wir uns endlich mal Fouras näher anschauen.

Es ist ein sehr hübscher Ort mit einer kleinen Fußgängerzone mit allen möglichen Geschäften, Cafés und Restaurants, auch eine Markthalle ist vorhanden. In den Wohnvierteln stehen einige der wunderschönen alten Villen, die zu Beginn des letzten Jahrhunderts, als der Boom der Badeorte an der Atlantikküste begann, gebaut wurden. Schade, dass wir so wenig Zeit für Fouras selber haben bzw. hatten, aber ein zweiter Urlaub hier in den nächsten Jahren ist durchaus möglich.

Wir erreichen die andere Küstenseite der Halbinsel auf der Fouras liegt, auch hier gibt es nochmal schöne Strände.

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Dann läuft uns die Zeit etwas davon, das Schiff legt um 11.00 Uhr ab, wir haben noch keine Fahrkarten (hätte man natürlich online kaufen können, aber wir wollten wegen des Wetters flexibel bleiben) und ich bin mir plötzlich nicht mehr so sicher, ob noch genügend freie Plätze vorhanden sein werden. So laufen wir die letzten Kilometer im Sturmschritt und kommen ziemlich verschwitzt am Hafen gegen 10.15 Uhr an. Die Eile war aber umsonst, es warten zwar viele Leute auf das Schiff, aber Platzprobleme scheint es nicht zu geben. Wir stellen uns in die Schlange für die Tickets (15 EUR p.P für Hin-und Rückfahrt), der Schalter öffnet aber erst um 10.30 Uhr. Mit den Tickets in Händen stöbern wir dann noch im Souvenirladen, wo ich endlich einen Schlüsselanhänger (einen kleinen Leuchtturm aus Holz) finde.

Die Überfahrt dauert nur 20 Minuten, unterwegs fährt man am ehemaligen Fort Enet vorbei, das zu Verteidigungszwecken im Meer errichtet wurde und bei Ebbe zu Fuß von Fouras aus erreicht werden kann.

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Die Ile d’Aix ist eine sehr kleine Insel (3 km lang und 600 m breit, 245 Einwohner), die auf einem 7 km langen Weg umrundet werden kann. Es gibt neben dem Hafen ein kleines Dorf, zwei Hotels bzw. Anlagen mit Ferienwohnungen und, verstreut über die Insel einige Wohnhäuser und Restaurants und natürlich die in dieser Region allgegenwärtigen Befestigungsanlagen, eine ehemalige Klosterkirche, sowie zwei Leuchttürme. Autos sind nur im Ausnahmefall erlaubt, man kann aber Fahrräder mieten. Napoléon hielt sich hier übrigens vom 08.07. bis zum 15.07.1815 auf, bevor er auf die Insel Sankt Helena gebracht wurde.

Nach Ankunft auf der Insel gegen 11.30 Uhr schauen wir uns zunächst ein bisschen im Dorf um,

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dann starten wir die Inselumrundung, die in unserem Wanderführer beschrieben ist. Der Weg ist ziemlich abwechslungsreich, zunächst gehen wir an einer flachen, sumpfigen Bucht entlang, wie wir sie schon vom Festland kennen, hier machen wir an einer Picknickbank mit unseren mitgebrachten Vorräten Mittagspause, es ist bereits 12 Uhr durch. Interessant ist, dass auch auf dieser Insel Wein angebaut wird, wir kommen an einem kleinen Weingut vorbei.

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Nach dem Essen führt uns der Weg in den bewaldeten Teil der Insel, eine Seltenheit in dieser Region und bald erreichen wir den für uns schönsten Teil der Wanderung, eine bewaldete Steilküste mit kleinen felsigen Meeresbuchten. Hier hätte wir an einem der Picknicktische unter den Kiefern mit Blick aufs Meer auch eine schöne Mittagspause machen können.

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Nach und nach geht der Wald in niedriges Gestrüpp über und die Steilküste wird immer flacher, bis wir gegen 13.30 Uhr einen breiten Sandstrand erreichen, in der Ferne sind die beiden Leuchttürme der Insel zu sehen.

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Von hier hat man auch einen recht guten Blick auf das „berühmte“ Fort Boyard, eine weitere Festung im Meer, gebaut zwischen 1804 und 1859, um die Einfahrt in den Fluss Charente und damit die Stadt Rochefort mit ihrem Marinearsenal (hier waren wir ja am Dienstag) zu schützen.

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Die wie ein Schiff aus Stein aussehende Festung  wurde allerdings nie für ihren eigentlichen Zweck gebraucht, da bei ihrer Fertigstellung die Entwicklung der Artillerie so weit fortgeschritten war, dass ein Schutz der Stadt auch vom Festland bzw. von den Inseln Oléron und Aix aus möglich war. Das Fort diente dann eine Zeitlang als Gefängnis und wurde in den 1990er Jahren von einem Fernsehproduzenten entdeckt und über viele Jahre als Schauplatz einer Art Abenteuerspielshow genutzt. In Frankreich wurde das Fort dadurch sehr bekannt, in Deutschland wurden wohl auch ein paar Folgen ausgestrahlt, wurde aber kein so grosser Erfolg wie in Frankreich. Bis heute darf Fort Boyard nicht betreten werden, im Sommer gibt es aber Schiffsrundfahrten, bei denen man ganz nah daran herankommt. Das ist ein ziemlicher Touristenmagnet hier.

Unser weiterer Weg führt uns weg vom Strand zu den Befestigungsmauern des Fort de la Rade von denen aus man immer wieder schöne Blicke auf die Leuchttürme hat. In ihre Nähe kommt man aber leider nicht, es findet sich auch nirgends ein Hinweis auf eine Besichtigungsmöglichkeit.

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Die Befestigungsmauern des Forts führen bis zum Hafen, unserem Startpunkt. Für die ca. 7 km lange Umrundung der Insel haben wir, mit ausführlichen Pausen ungefähr 2,5 Stunden gebraucht. Wir trinken erst mal einen Kaffee auf der Terrasse eines Restaurants direkt am Hafen, dann ist es ca. 14.30 Uhr und das Schiff zurück legt um 16.15 Uhr ab, wir haben also noch etwas Zeit übrig.

Als erstes schauen wir uns das Dorf etwas genauer an, es gibt einen Laden mit Gegenständen aus Perlmutt, dabei sind auch herrlich bunte große Mobiles – so eines würde ich ja sofort mitnehmen für die Terrasse zum Beispiel, aber das Perlmutt ist so dünn und damit zerbrechlich, dass ich befürchte, es würde während des weiteren Urlaubs, bei dem ja noch ein Standortwechsel bevorsteht, zerbrechen. Also verzichte ich. Peter kauft sich dann ein Eis und ich eine kleine Blechdose gefüllt mit Salz-Karamellbonbons und als Motiv auf dem Deckel eines der typischen kleinen weissen Häuser hier mit bunten Fensterläden und Blumenranken.

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Wir schlendern noch ein bisschen umher und beobachten dann am Hafen die Leute, die nach und nach eintreffen und auf die Abfahrt des Schiffs warten.

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Die kurze Schiffsfahrt verbringen wir wieder an Deck, in Fouras können wir noch nicht gleich das Schiff verlassen, da ein großer Bagger und zwei Baustellen-Lkw von der Ile d‘Aix aufs Festland mitgenommen wurden und diese ziemliche Schwierigkeiten haben, vom Schiff zu fahren, ohne etwas zu beschädigen.

Für den Heimweg wählen wir den direkten Weg immer an der Küste entlang, wir sind aber irgendwie doch ziemlich müde und diese fünf Kilometer ziehen sich endlos.

Gegen 17.45 Uhr sind wir dann wieder in der Ferienwohnung, wo wir aus unseren Vorräten zu Abend essen und dann noch ein bisschen Fernsehen bzw. Lesen bis wir recht früh ins Bett gehen.

Das war trotz der fehlenden Sonne der bisher schönste Tag in diesem Urlaub.

Wetter: hochnebelartige Bewölkung, ca. 19° C
Titel: Re: Französische Atlantikküste 2016 - von La Rochelle bis Arcachon
Beitrag von: Andrea am 29. November 2016, 18:33:29
Bei Sonnenschein wäre das alles noch viel viel schöner... Aber auch so gefällt´s mir - vielleicht weil du´s ins rechte Licht rückst mit deiner Motivwahl. Besonders fröhlich ist da der türkise Fensterladen auf dem rosa Haus.
Titel: Re: Französische Atlantikküste 2016 - von La Rochelle bis Arcachon
Beitrag von: Paula am 29. November 2016, 21:54:55
Das ist ja wirklich ein winziges Inselchen wenn man sie in zweieinhalb Stunden umrunden kann. Für einen Urlaubsausflug finde ich das klasse, aber das da freiwillig jemand wohnt, also das könnte ich mir für mich überhaupt nicht vorstellen.

Die Abtei gestern war klasse, vor allem die Kombination mit den modernen Kunstwerken finde ich toll

Und der Markt von La Rochelle sieht sehr verlockend aus, ich liebe französische Märkte  ^-^
Titel: Re: Französische Atlantikküste 2016 - von La Rochelle bis Arcachon
Beitrag von: Christina am 30. November 2016, 17:29:35
Bei Sonnenschein wäre das alles noch viel viel schöner... Aber auch so gefällt´s mir - vielleicht weil du´s ins rechte Licht rückst mit deiner Motivwahl. Besonders fröhlich ist da der türkise Fensterladen auf dem rosa Haus.

Ja, der fehlende Sonnenschein.... Wir haben sonst eigentlich meist Glück mit dem Wetter bei unseren Urlauben, dieses Jahr aber zumindest in der ersten Woche nicht so sehr, wobei, es war die Woche mit den heftigen Überschwemmungen in Paris, Elsass, Baden-Württemberg, Bayern, insofern hatten wir doch wieder Glück. Mich hat das eben auch im Hinblick auf die Fotos sehr geärgert, man weiß ja, wie Fotos bei so einem Wetter werden. Aber - ab der zweiten Woche gibt es viel Sonne!
Titel: Re: Französische Atlantikküste 2016 - von La Rochelle bis Arcachon
Beitrag von: Christina am 30. November 2016, 17:33:01
Das ist ja wirklich ein winziges Inselchen wenn man sie in zweieinhalb Stunden umrunden kann. Für einen Urlaubsausflug finde ich das klasse, aber das da freiwillig jemand wohnt, also das könnte ich mir für mich überhaupt nicht vorstellen.


Für mich wäre das auch unvorstellbar, zumal es auf der Insel nicht mal einen Lebensmittelladen gibt. Selbst für den Urlaub könnte ich mir nicht mehr als zwei Übernachtungen vorstellen.
Titel: Re: Französische Atlantikküste 2016 - von La Rochelle bis Arcachon
Beitrag von: Christina am 30. November 2016, 17:53:11
7. Tag – Freitag, 03.06. (Ile de Ré)

Heute steht, so hoffe ich zumindest, ein weiteres Highlight dieses Urlaubs auf dem Plan: die Ile de Ré.

Wir sind etwas später dran als die letzten Tage und starten erst gegen 8.30 Uhr in nördlicher Richtung. Die Insel liegt ein Stückchen nördlich von La Rochelle, so fahren wir in einem Vorort der Stadt von der Autobahn ab und kaufen in einem Supermarkt den Proviant für den heutigen Tag. Man – ist das wieder mal voll zur Öffnung des Ladens um 9.00 Uhr! Zum Glück brauchen wir nicht viel und können so bereits um 9.21 bezahlen.

Die Ile de Ré ist, wie die Ile d’Oléron, durch eine Brücke mit dem Festland verbunden. Die Ile de Ré ist allerdings etwas „exklusiver“, hier haben viele reiche Pariser Ferienhäuser. Daher vermutlich kostet die Brücke Maut, und zwar in der Nebensaison pro Auto 8 EUR, in der Hauptsaison sind es 16 EUR. Man zahlt aber wenigstens nur für die Fahrt auf die Insel, die Rückfahrt ist damit schon abgegolten.

Um 9.37 Uhr bezahlen wir unsere 8 EUR und rollen auf die Insel. Und ja, ich liebe sie vom ersten Blick an! Es ist alles sehr gepflegt, die exakt geschnittenen Rasenflächen zwischen Radweg und Straße fallen mir sofort auf und es fehlen die bunten, großen Plakate, mit denen man auf der Ile d’Oléron auf die „Attraktionen“ wie Supermärkte, Souvenirläden, Wasserparks, Minigolf und ähnliches hinweist. Hier ist das alles sehr dezent gehalten bzw. nicht vorhanden.

Der gute Eindruck setzt sich an unserem ersten Halt fort: Wir wollen eine kleine Wanderung aus unserem Wanderführer von dem Ort Ars-en-Ré aus starten. Wir parken auf einem kostenlosen Parkplatz am Ortseingang und laufen von dort ins Zentrum. Ach ist das herrlich hier: ein kleines verwinkeltes Dorf, alle Häuser ganz in weiss, es gibt Restaurants, Cafés, kleine Läden und Galerien. Eine Besonderheit ist der Kirchturm: die obere Hälfte des Turms ist schwarz, der Rest weiss, dieser diente früher den Schiffen aus den Niederlanden und Skandinavien, die mit dem hier produzierten Salz beladen wurden, als Seezeichen, wie ein Leuchtturm.

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Der Wanderweg führt uns am ebenfalls hübschen Hafen vorbei

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aus dem Ort heraus in die Sumpflandschaft, die zwischen der Insel und dem Festland liegt. Hier wird in vielen Becken Salz gewonnen, obwohl dies in der gesamten Region gemacht wird, ist das Salz der Ile de Ré besonders bekannt. Wie auch bei den Salzbecken auf der Ile d’Oléron kann man zu dieser Jahreszeit leider fast noch kein Salz erkennen und sieht so eben nur „Wasserbecken“. Der zum Glück sehr gut ausgeschilderte Weg verläuft kurven- und windungsreich mehrere Kilometer durch die Sümpfe

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bis er wieder auf die Insel trifft und an dieser sehr schmalen Stelle der Insel wechseln wir von der sumpfigen Seite auf die Meeresseite. Zum offenen Meer hin ist der Ort durch einen Deich vor den Fluten geschützt. Hier machen wir gegen 13 Uhr, nach zwei Stunden Wanderung, Mittagspause und essen an den hier am Deich aufgestellten Holzbänken- und tischen unsere heute Morgen gekauften Salate und Sandwiches.

Dann wandern wir mal am Strand,

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mal auf der Deichmauer am Meer entlang und folgen dann auf Höhe von Ars-en-Ré dem Weg weg vom Meer an landwirtschaftlich genutzten Feldern und einer ehemaligen Windmühle vorbei, zurück in den Ort, wo wir nach knapp drei Stunden Wanderung bzw. 10 km ankommen.

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Als nächstes möchte ich zum nördlichsten Punkt der Insel und zwar zum Phare des Baleines, dem Leuchtturm der Wale. Wie schon auf der Ile d’Oléron, sind es auch hier zwei Leuchttürme, ein kleiner älterer (von 1682) und ein höherer, neuerer (von 1854). Der neuere 57 Meter hohe Turm kann bestiegen werden, was ich selbstverständlich mache, Peter kann dem nichts abgewinnen und wartet mal wieder unten. Trotz des trüben Wetters genieße ich den Blick hinunter auf die türkisfarbenen Fluten, den kleineren Turm und den Strand. Leider kann man heutzutage keine Wale mehr beobachten, der Name des Leuchtturms wurde aufgrund der Bucht, die Bucht der Wale heißt, gewählt und dieser Name wurde zu Zeiten der Römer vergeben.

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Als ich wieder unten bin, gehen Peter und ich gemeinsam zum älteren, kleineren Turm, in dem sich ein großer Souvenirshop befindet. Es hat sehr viele, zum großen Teil schöne Dinge, alle natürlich mit Bezug zum Meer, aber ich kann mich mal wieder für nichts entscheiden, auch Peter kauft nichts.

Nach ungefähr einer Stunde fahren wir weiter, es geht ein gutes Stück zurück nach Süden und zwar bis zum Hauptort der Insel, Saint-Martin-de-Ré. Am etwas außerhalb gelegenen kostenlosen Parkplatz fährt Peter vorbei, der näher am Zentrum gelegene Parkplatz ist kostenpflichtig, weshalb ich vorschlage, zum kostenlosen zurückzufahren. Peter hat keine Lust dazu, also parken wir eben hier, der aktuelle Fahrer entscheidet.

Wir laufen entlang der auch hier vorhandenen Befestigungsmauern in Richtung Hafen. Ach, ist das schön, fast schon kitschig hier: an der Hafeneinfahrt stehen insgesamt drei kleine Leuchttürme, ein Segelboot verlässt gerade mit weißem Segel den Hafen, die Wasserfläche ist auf drei Seiten von Plätzen und Häusern umschlossen, dort gibt es kleine Geschäfte, Cafés, Restaurants – wir suchen uns einen Platz vor einem Café, trinken Cappuccino, Peter isst einen Crêpe dazu, dabei genießen wir den Blick auf diese wunderbare Umgebung. Wie herrlich! Und hin und wieder dringt sogar ein Hauch von Sonne durch den Hochnebel!

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Nach dem Kaffeetrinken gehen wir zur nahegelegenen Kirche Saint-Martin. Von ihrem (nicht sehr hohen) Turm hat man einen schönen Blick auf und über die Dächer der Stadt, diesmal kommt Peter sogar mit hinauf. Die Kirche hatte noch zwei weitere Türme, von denen jedoch nur noch ein Teil der Außenmauern erhalten sind.

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Nach ungefähr einer Stunde „müssen“ wir das schöne Saint-Martin-de-Ré wieder verlassen. Es ist 16 Uhr und wir nehmen uns noch etwas Zeit, einen weiteren Inselort anzuschauen: La Flotte, nur wenige Kilometer südlich von Saint-Martin-de-Ré gelegen (die Parkgebühren betrugen übrigens 1,50 EUR, das ist wesentlich weniger, als ich befürchtet hatte).

Auch La Flotte ist ein hübscher, kleiner Ort mit niedrigen weißen Häusern und einem Hafen, umgeben von Cafés und Restaurants.

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Um 16.30 Uhr fahren wir endgültig runter von der Insel und zurück nach Fouras. Dort kaufen wir im Supermarkt fürs Abendessen und Proviant für Morgen ein und tanken an der Supermarkttankstelle. Gegen 18 Uhr sind wir wieder in der Ferienwohnung. Nach dem Abendessen packen wir, da morgen ein Ortwechsel ansteht. Um 20 Uhr passiert dann tatsächlich etwas, worauf wir die ganze Woche gewartet haben: die Sonne scheint!

Peter ist dennoch zu müde, um nochmal rauszugehen, aber mich kann nichts davon abhalten. Eine dreiviertel Stunde fotografiere ich die Ferienanlage und die Carrelets am Strand. Wie ist das schön! Das ist ein wunderbarer Abschluss eines ebenso wunderbaren Tages, der auf der Hitliste der Urlaubstage den gestrigen Tag (Ile d’Aix) auf Platz zwei verdrängt!

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Bis zum Sonnenuntergang, der hier, soweit westlich erst gegen 21.45Uhr stattfindet, ist schon wieder Hochnebel aufgezogen, aber da bin ich sowieso bettreif.

Wetter: bewölkt, von ca. 20 bis 21 Uhr sonnig, ca. 19° C
Titel: Re: Französische Atlantikküste 2016 - von La Rochelle bis Arcachon
Beitrag von: Paula am 30. November 2016, 21:23:41

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Dieses Foto ist ja superb  :anbeten:
Und der Blick von oben ist auch genial. Das ist eine tolle Insel mit schönen Orten, so stelle ich mir einen Frankreichurlaub vor  :)
Titel: Re: Französische Atlantikküste 2016 - von La Rochelle bis Arcachon
Beitrag von: Christina am 01. Dezember 2016, 17:36:27
Vielen Dank für das Lob zum Bild.

Die Ile de Ré möchte ich unbedingt ein zweites Mal besuchen, vielleicht sogar dort übernachten, auf jeden Fall aber bei Sonnenschein erleben!
Titel: Re: Französische Atlantikküste 2016 - von La Rochelle bis Arcachon
Beitrag von: Christina am 01. Dezember 2016, 17:51:37
8. Tag – Samstag, 04.06. (Saintes, Cognac, Lacanau-Océan)

Auch heute klingelt mein Wecker um 6.00 Uhr, nach dem Frühstück packen wir die letzten Sachen in die Koffer, dann steht die Reinigung der Wohnung an. Zum ersten Mal ist dies bei einer von uns gemieteten Ferienwohnung nicht in der Miete enthalten, sondern kostet 60,00 EUR extra.

Obwohl ich sonst eher die Sparsamere von uns zwei bin, hatte ich vorgeschlagen, die Gebühr zu bezahlen, da das Fehlen von sonst alltäglichen Pflichten für mich einen Teil der Urlaubserholung ausmacht. Peter sieht das aber als einfache Möglichkeit 60,00 EUR zu sparen an, ich stimme zu, aber unter der Voraussetzung, dass ich nur den Küchenbereich sauber mache, in der ganzen Wohnung sauge und die Betten abziehe, diese Dinge machen mir nichts aus. Peter soll das Bad sauber machen und in der gesamten Wohnung den Boden wischen. Staubsauger, Eimer, Wischmop und Bodentuch sind in der Wohnung vorhanden, Putzmittel und Schwamm haben wir vor ein paar Tagen im Supermarkt gekauft und so führen wir die Putzaktion wie geplant arbeitsteilig durch.

Gegen 9.00 Uhr sind wir mit allem fertig und gehen zur Rezeption, um auszuchecken. Wir geben den Schlüssel ab und bekommen die Barkaution zurück. Dann ist noch ein Betrag von ca. 29,40 EUR zu bezahlen. Klar, wie in Frankreich üblich, muss die „Kurtaxe“ bzw. Aufenthaltssteuer extra gezahlt werden, aber warum ist da ein zweiter Posten auf der Rechnung, die vor uns hingelegt wird? Es handelt sich um eine Prämie für eine Stornoversicherung, für den Fall, dass der Aufenthalt vor dem geplanten Ende abgebrochen werden muss. Diese Versicherung haben wir aber nicht abgeschlossen, was wir dem Rezeptionisten natürlich mitteilen. Er meint, dass diese immer zu bezahlen sei. Wir zeigen ihm den französischsprachigen Ausdruck unserer Buchungsbestätigung bei booking.com, in dem nirgends eine solche Versicherung erwähnt ist. Dazu bieten wir an, bei der Hotline von booking.com anzurufen. Dazu meint er nur, er habe mit booking.com nichts zu tun und versucht stattdessen seine Vorgesetzten telefonisch zu erreichen.

Zwei Telefonate später gibt es immer noch keine Lösung, da Samstag ist, kann der Rezeptionist die zuständigen Leute nicht erreichen. Wir sagen nochmal, dass wir uns selbstverständlich nicht vor der Zahlung drücken wollen, dass wir aber schon einen Nachweis benötigen, aus dem sich der Versicherungsabschluss ergibt. Nach einer halben Stunde schliesslich meint der Herr hinter der Theke, dass er uns nicht zu einer Zahlung zwingen könne. Er wolle aber auf der Rechnung handschriftlich vermerken, dass nur die Kurtaxe von uns gezahlt wurde. Damit sind wir einverstanden und können dann endlich mit unserem Tagesprogramm starten.

Um es vorweg zu nehmen: wir haben bis heute keine Forderung vom Betreiber der Ferienhausanlage bekommen. An booking habe ich gleich nach unserer Rückkehr eine Mail geschrieben mit der Bitte um Klärung. Nach zwei Wochen gab es noch nicht mal eine Eingangsbestätigung oder ähnliches von booking. Daraufhin habe ich meine Bewertung über die Ferienwohnung abgeschickt und den Vorfall, auch dass sich booking nicht meldet, darin geschildert. Ich dachte, dass booking diese Bewertung sicher nicht veröffentlichen wird. Haben sie aber doch und es kam eine Entschuldigungsmail, sie wären so überlastet, würden sich aber nun darum kümmern. Bis heute habe ich aber danach nichts mehr von booking dazu gehört. Das ist schon irgendwie enttäuschend, ansonsten gab es aber noch nie Probleme mit booking und ich mag den Aufbau ihrer Webseite sehr, so dass ich auch weiterhin darüber buchen werde.

Gegen 9.30 Uhr können wir also endlich starten und sind nach einer Stunde am ersten Ziel angekommen, der kleinen Stadt Saintes.

Das Städtchen mit 26.000 Einwohnern ist die Hauptstadt der Region Saintonge, liegt im Landesinneren am Fluss Charente, ca. 55 km südöstlich von Fouras und hat viele historische Gebäude zum Teil noch aus der Zeit der Römer.

Als erstes benötigen wir einen Kaffee und eine Toilette, dafür finden wir in der Fußgängerzone ein nettes Café. Dann besichtigen wir die Stadt entsprechend dem von mir aus dem Internet ausgedruckten, vom Tourismusbüro vorgeschlagenen Rundgang. Ein wirklich hübsches Städtchen und für einen Zwischenstopp wunderbar geeignet, wobei es durchaus noch vieles mehr zu sehen gegeben hätte, aber wir haben heute noch ein paar andere Programmpunkte.

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So verlassen wir Saintes gegen 12.30 Uhr und fahren durch das idyllische Tal der Charente ins 30 km entfernte Cognac. Die kleine Straße führt kurvig durch Wiesen, Weinberge und kleine Dörfer. Hier werden die Trauben für Cognac und Pineau angebaut. Wir kommen auch beim Weingut Paul Bossuet vorbei, in dessen kleinem Geschäft in La Rochelle wir schon Pineau und Cognac gekauft haben.

Auf einem ruhigen Picknickplatz direkt an der Charente machen wir Mittagspause und essen unsere gestern gekauften Salate. Leider habe ich weder vom Picknickplatz noch von der Fahrt durch das Charente Tal Fotos gemacht.

Um ca. 13.30 Uhr erreichen wir den kleinen Ort Cognac, nachdem der Weinbrand benannt ist. Hier haben die großen Cognachersteller wie Martell, Hennessy, Rémy Martin, Camus und Otard ihren Sitz. Natürlich hätten wir gerne eine Führung durch eine dieser Firmen mitgemacht. Dafür ist aber eine längere Voranmeldung erforderlich, die Touren sind nicht kostenlos, da auch immer Verkostungen enthalten sind und die Touren dauern mehrere Stunden. Das war uns etwas zu viel Aufwand und so begnügen wir uns damit, die Firmensitze und die Weinlager von außen anzuschauen und durch die Fußgängerzone zu schlendern. Die Häuser und Lagerhallen sind oft mit einer grauen, z.T. sogar schwarzen Schicht überzogen, das sind die Überreste des während der Reifung verdampfenden Alkohols. Man soll diesen „Part des Anges“ (Anteil der Engel) auch riechen können, unsere Nasen sind dafür scheinbar nicht fein genug, wir riechen nichts. Der Ort macht einen verschlafenen Eindruck, der durch die während der Mittagspause geschlossenen Läden in der Fußgängerzone noch verstärkt wird.

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Nach ungefähr einer Stunde fahren wir weiter, es sind die restlichen 180 km bis zu unserem neuen Übernachtungsort zu bewältigen.

Wir haben es nicht eilig und gondeln gemütlich über unspektakuläre Landstraßen, es geht immer wieder durch Dörfer, so wird es nicht langweilig. Um halb vier machen wir eine Pause im Örtchen Mirambeau. Im dortigen Supermarkt finden wir wie erwartet eine Toilette und kaufen ein bisschen Obst und Kekse für die Weiterfahrt.

Kurz vor Bordeaux wechseln wir auf die Autobahn, die uns staufrei um die Stadt herumführt. Mit Bordeaux haben wir den südlichsten Punkt für heute erreicht, ab jetzt geht es auf einer schnurgeraden Landstraße ca. 50 km nach Westen. Hier ist relativ viel Verkehr und es gibt außer den zahlreichen Kreisverkehren keinerlei Abwechslung. Die Straße ist umgeben von flachem Wiesenland und führt nach einiger Zeit durch den hier allgegenwärtigen Kiefernwald, der zum Schutz der Landschaft vor Versandung vor einigen Jahrhunderten gepflanzt wurde.

Als wir dann endlich den Ortseingang unseres Zielortes Lacanau-Océan erreichen, scheint plötzlich die Sonne. Obwohl sie auch für heute mal wieder vorhergesagt war, gab es nur in Saintes ein bisschen blauen Himmel, davor und danach war die schon übliche Hochnebelsuppe.

Wir haben das Ziel erreicht und die Sonne scheint – da sind wir sofort bester Laune!

Gegen halb sechs checken wir in unsere Ferienwohnung ein. Es gefällt uns sehr gut. Die Wohnung ist zwar nur etwa halb so groß wie die vorige (was uns natürlich bekannt war), aber absolut sauber, sehr gemütlich eingerichtet und der geringe Platz ist so gut ausgenützt, dass wir alle unsere Sachen gut unterbringen. Wir haben auf den Aufpreis für Meerblick verzichtet, müssen aber nur ein paar Schritte zum Hinterausgang der Wohnanlage gehen, dann stehen wir im Garten mit Pool und von dort sind wieder nur ein paar Meter bis ans Meer bzw. an die Dünen, durch die man erst stapfen muss, wenn man direkt bis ans Wasser will.

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Wir räumen erst mal ein, dann gibt es eine kurze Pause und um viertel vor Sieben stehen wir bei strahlendem Sonnenschein auf den Dünen über dem Meer und schauen auf den sich nach links und nach rechts endlos hinziehenden Strand.

Ach wie ist das herrlich! Wir gehen bis zum Wasser runter, genießen und fotografieren.

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Dann laufen wir am Strand entlang in Richtung Ortszentrum. Eigentlich wollten wir heute Abend in ein Restaurant gehen, haben dann aber doch keine große Lust dazu. Wir essen lieber in unserer Wohnung. Dazu müssen wir aber noch einkaufen. Es geht bereits auf halb acht zu und wir wissen nicht einmal genau, wo sich hier ein Supermarkt befindet. Eilig laufen wir durch den Ort und halten Ausschau nach einem Hinweisschild bzw. dem Supermarkt selbst. Und tatsächlich - bald finden wir einen Laden, aber er ist wohl schon geschlossen, es steht eine Art Security Mensch davor, der versucht, die Leute, die noch einkaufen wollen, daran zu hindern, den Laden noch zu betreten. Wir bitten ihn, noch reinzudürfen, da wir nur wenige Sachen brauchen und ganz schnell fertig sein werden. Er nickt uns freundlich zu und wir gehen erleichtert rein. Wir kaufen schnell ein paar Kleinigkeiten und gehen zurück in die Ferienwohnung. Morgen werden wir feststellen, dass sich fast direkt hinter der Ferienwohnanlage ein weiterer kleiner Supermarkt befindet, der abends sogar bis acht geöffnet hat.

Gegen 21.15 Uhr gehe ich nochmal zum Strand, um endlich einen Sonnenuntergang zu bewundern. Peter hat keine Lust, bei ihm hat sich eine beginnende Erkältung bemerkbar gemacht, so bleibt er lieber in der Wohnung. Es ist wunderschön, auch wenn es für tolle Fotos an einem dekorativen Vordergrund fehlt.

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Eine halbe Stunde später gehe ich in die Wohnung zurück und nach den üblichen Abendbeschäftigungen liegen wir schon bald im Bett.

Wetter: überwiegend bewölkt/Hochnebel, ab 17.00 Uhr sonnig, ca. 20°C
Unterkunft: 7 Nächte Résidence Pierre & Vacances Bleu Marine, EUR 34,63 pro Nacht inkl. Bettwäsche, Handtücher, TV, Endreinigung (ausser Küche), Parken (kostenloser Hotelparkplatz)
Titel: Re: Französische Atlantikküste 2016 - von La Rochelle bis Arcachon
Beitrag von: Andrea am 01. Dezember 2016, 18:16:39
Lacanau Ocean war auch  bei uns eine  Station unserer Radtour. Meine Freundin ist dort übel gestürzt, aber nach 1-2 Tagen war sowohl sie als auch das Rad wieder fit. Ich weiß noch, dass wir auf dem Campingplatz etwas ungünstig unser Zelt stellen und so in Schräglage schlafen mussten. Aber einen besseren Platz wollte man uns nicht geben, da wir ja nicht angemeldet seien. Das stimmte natürlich nicht (die Kirche hatte uns lange vorher angemeldet), aber der andere in der Nähe liegende Platz hatte auch nichts mehr frei. Aber der Strand entschädigte für alles und ich bin dann dort eingepennt  ;)
Titel: Re: Französische Atlantikküste 2016 - von La Rochelle bis Arcachon
Beitrag von: Christina am 01. Dezember 2016, 18:22:08
Da weckt mein Bericht ja tatsächlich viele Erinnerungen bei dir. Der Strand war wirklich super schön.
Titel: Re: Französische Atlantikküste 2016 - von La Rochelle bis Arcachon
Beitrag von: Paula am 01. Dezember 2016, 21:32:43
Lacaneau-Ocėan ist der Ort wo ich mit 20 Jahren zum ersten Mal am Strand war, ich liebe diesen Ort  :herz:
Mit meiner Freundin warich damals campen, ihr Vater hat uns sein Auto geliehen, wir waren noch öfter dort. Hach da werden Erinnerungen wach  ^-^

In Cognac war ich noch nicht, ich wußte gar nicht wie nah das ist. Wir haben damals keinen edlen Cognac sondern Rotwein aus dem 5-Liter Kannister getrunken  ;)
Titel: Re: Französische Atlantikküste 2016 - von La Rochelle bis Arcachon
Beitrag von: Andrea am 01. Dezember 2016, 21:36:10
Lacaneau-Ocėan ist der Ort wo ich mit 20 Jahren zum ersten Mal am Strand war, ich liebe diesen Ort  :herz:
Mit meiner Freundin warich damals campen, ihr Vater hat uns sein Auto geliehen, wir waren noch öfter dort. Hach da werden Erinnerungen wach  ^-^

In Cognac war ich noch nicht, ich wußte gar nicht wie nah das ist. Wir haben damals keinen edlen Cognac sondern Rotwein aus dem 5-Liter Kannister getrunken  ;)

Hey, vielleicht waren wir ja auf demselben Campingplatz! Alkohol gab es allerdings bei uns nicht, da wir "Erwachsenen" (mit 19 - haha!) ja auf die "Kleinen" (14-16 -haha!) aufpassen sollten
Titel: Re: Französische Atlantikküste 2016 - von La Rochelle bis Arcachon
Beitrag von: serendipity am 02. Dezember 2016, 17:30:12
Frankreich, wie ich es liebe!

Meine Erinnerungen an die Atlantikküste sind so verstaubt - ej, ich werde wirklich alt! Auf jeden Fall machst du mir ganz viel Appetit auf eine Wiederholung!

Euer kleines Appartment sieht genauso aus wie unseres, welches wir 1985 in Cap D'Agde in einem FKK - Resort hatten  8) - die lustigste Unterkunft unseres Lebens, davon sprechen wir heute noch!

Die Strandbilder sind wunderschön - wenn der Atlantik jetzt noch ein bisschen wärmer wäre  ;)
Titel: Re: Französische Atlantikküste 2016 - von La Rochelle bis Arcachon
Beitrag von: Christina am 03. Dezember 2016, 16:25:46
Freut mich, dass ich bei so vielen schöne Erinnerungen wecken kann.

Gabi, ein FKK Resort ist sicherlich eine ganz besondere Erfahrung, kann ich mir gut vorstellen, dass ihr heute noch davon redet. Wir haben entlang der Küste ein paar solcher Resorts gesehen, die waren rund um mit Sichtschutzzäunen versehen, und lagen ausserhalb von Ortschaften oder sonstigen Ansiedlungen. Das ist wohl eine ganz eigene Welt. Obwohl die Franzosen da insgesamt ja recht locker sind, wir haben auch an den allgemeinen Stränden immer wieder vollständig Nackte gesehen, interessanterweise aber alles Leute mit 50 aufwärts. Das stört mich überhaupt nicht, aber ausserhalb einer Sauna o.ä. nackt herumlaufen, möchte ich nicht.
Titel: Re: Französische Atlantikküste 2016 - von La Rochelle bis Arcachon
Beitrag von: Christina am 03. Dezember 2016, 16:36:20
9. Tag – Sonntag, 05.06. (Cap Ferret)

Heute begrüßt uns endlich mal schon am Morgen blauer Himmel und Sonnenschein, so dass wir uns mit dem Frühstück beeilen und um 8.15 Uhr einen Strandspaziergang machen. Die Luft ist wunderbar frisch, das Meer glitzert in der Sonne, ach wie herrlich!

Eine dreiviertel Stunde später sind wir zurück an der Wohnung und fahren zum nahegelegenen Supermarkt, um unsere Wasser- und Lebensmittelvorräte aufzustocken. Die Einkäufe bringen wir, soweit wir sie nicht als Tagesproviant vorgesehen haben, in die Wohnung, dann fahren wir gegen 9.30 Uhr nach Cap Ferret, ca. 50 km südlich von Lacanau-Océan.

Die Fahrt führt erst ein Stück nach Osten, dann schnurgerade nach Süden. Es geht durch den schon von gestern bekannten Kiefernwald, hin- und wieder unterbrochen von kleinen Dörfern. Das erinnert uns ein bisschen an die USA, flache Holzhäuser auf dem Land, ein paar alte Autos oder Boote rosten im Vorgarten vor sich hin, z.T. sieht man eine ganze Reihe von Briefkästen, die Häuser sind irgendwo im Wald.

Mit Erreichen der Bucht von Arcachon wird es belebter, wir fahren durchgängig durch Ortschaften mit Holzhäusern in denen sich entlang der Straße kleine Geschäfte befinden oder auch Cafés, wir kommen auch an einem großen Supermarkt vorbei. Nach ungefähr einstündiger Fahrt erreichen wir gegen 10.30 Uhr den letzten Ort der Halbinsel, Cap Ferret und parken in der Nähe des Piers (Jetée Bélisaire) auf einem der vielen kostenlosen Parkplätze.

Wir müssen auf die Toilette und ein Kaffee wäre jetzt auch nicht schlecht, so setzen wir uns in das Restaurant direkt am Pier und genießen unseren ersten Blick auf die Bucht von Arcachon. Es ist fast Ebbe, viele der flachen Boote der Austernfischer liegen im Sand und überall sieht man die Holzgestelle auf denen die Austern gezüchtet werden.

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Es ist noch nicht viel los, einige Leute, viele auch mit Kindern, trinken wie wir einen Kaffee oder flanieren auf dem Pier, das sind Sonntagsausflügler, von denen wir heute noch einige sehen werden.

Nach dem Kaffee spazieren wir auch auf den Pier bis zu dessen Ende, dann gehen wir am Strand entlang nach Süden. Es ist wunderbar hier – noch nicht sehr heiß, Sonnenschein, Boote, glitzerndes, hier in der Bucht ganz ruhiges Meer, in der Ferne ist das andere Ufer der Bucht zu erkennen mit der Stadt Arcachon und der großen Wanderdüne Dune de Pilat.

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Auf Höhe des Leuchtturms verlassen wir den Strand und gehen zum Turm Phare du Cap Ferret. Natürlich möchte ich hinauf, Peter bleibt mal wieder unten und wartet auf einer Bank im Schatten, den man inzwischen zu schätzen weiß, auf mich. Ganz praktisch, so muss ich meinen Rucksack nicht hinauf tragen. Es ist inzwischen fast zwölf Uhr und die Dame an der Kasse (6 EUR p.P.), weist mich auf die ab 12.30 Uhr startende Mittagspause hin. Na ja, mehr als eine halbe Stunde will ich mich sicher nicht aufhalten, schließlich wartet ja Peter auf mich. Aber dieses Festhalten der Franzosen an ihrer Mittagspause ist schon etwas erstaunlich, nur zur Hauptsaison im Juli und August ist durchgehend geöffnet.

52 Meter ist der Turm hoch und die Aussicht ist absolut lohnenswert! Ich gehe noch kurz durch das kleine Museum, das Exponate zur Seefahrt zeigt und durch den sich in einem modernen Anbau befindlichen Souvenirladen.

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Dann gehen wir wieder an den Strand der Bucht und laufen weiter nach Süden. Überall auf den Sandbänken, die durch das flache Wasser zu erreichen sind, richten sich Ausflügler mit Decken, Körben und Strandspielzeug für ein Picknick und einen Sonntagmittag am Meer ein.

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Nach ein paar hundert Metern erreichen wir eine Reihe von Fischerhütten, in einigen sind, als Zuverdienst, kleine rustikale Restaurants (Cabanes de Dégustation, sog. Probierstuben) eingerichtet, in denen die gezüchteten Austern und sonstige Muscheln zu einem günstigen Preis angeboten werden. Es ist Zeit fürs Mittagessen und wir wählen eine der Hütten aus und bekommen einen Tisch im wunderschönen Garten, der direkt am Strand liegt. Es ist absolut traumhaft hier, ein Highlight des Urlaubs an das wir uns noch lange zurückerinnern werden. Wir bestellen 18 Austern unterschiedlicher Größe, dazu Butter, Brot, Weißwein und Wasser für insgesamt EUR 35,00.

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Ungefähr eine Stunde lang genießen wir das Essen und die unvergleichliche Atmosphäre, dann wandern wir weiter am Strand entlang nach Süden, vorbei an ein paar alten Villen und Holzhäusern, die als Ferienhäuser genutzt werden, auf einigen der Terrassen sitzen französische Familien beim Mittagessen, viele Häuser stehen aber auch noch leer, hier werden erst im Juli und August Urlauber einziehen.

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Gegen 14 Uhr erreichen wir schließlich den südlichsten Punkt der Halbinsel oder Landzunge. Es gibt einen Parkplatz, ein Restaurant und einen Souvenirstand. Ich würde gerne an den Strand bis zum tatsächlichen Endpunkt gehen, von dort hat man sicherlich einen schönen Blick auf die Bucht und insbesondere auf die sich direkt gegenüber befindliche Dune de Pilat, die wir an einem der nächsten Tage besuchen werden.

Leider ist der Strand aber kaum erreichbar. Es ist aus Dünenschutzgründen alles weitläufig mit Holzzäunen abgesperrt, man geht zunächst ein paar hundert Meter nach Norden, dann öffnet sich der Zaun und man kann in Richtung Meer gehen, was wir dann tun. Allerdings drehen wir bald wieder um, der Sand ist extrem tief, man kommt nur sehr langsam voran, bis zur Landspitze und wieder zurück wäre das ein Ausflug von sicherlich einer Stunde oder mehr in der prallen Sonne und wir müssen danach ja noch zum Auto zurück.

Wir verzichten daher auf den Blick von der Landspitze und gehen den schön angelegten Wanderpfad durch die Dünen nach Norden weiter. Zum Glück geht man hier überwiegend im Schatten der Strandkiefern, schade ist nur, dass es keinerlei Ausblicke aufs Meer gibt, das verhindern die hohen Dünen, die zwischen Strand und Kiefernwald liegen und auch hier fast komplett durch Zäune abgesperrt sind. Hin- und wieder gibt es einen Strandzugang, aber auch hier durch extrem tiefen Sand, die mir zum Beispiel von der Nordsee bekannten Holzbohlenwege über den Sand, die das Gehen vereinfachen, fehlen hier völlig. Das ärgert mich schon ein bisschen, natürlich habe ich Verständnis für den Dünenschutz, aber bei den offiziellen Strandzugängen könnte man schon diese Holzbohlenwege anlegen, man lebt hier ja schließlich überwiegend vom Tourismus und erhebt am Übernachtungsort eine Tourismusabgabe.

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Auf Höhe des Leuchtturms, den wir als einzigen Hinweis darauf, wie weit wir schon nach Norden gewandert sind, über die Kiefern ragen sehen, verlassen wir den Küstenpfad und gehen in Richtung Osten durch hübsche Wohngebiete zurück zum Auto. Inzwischen ist es doch sehr heiß geworden und wir sind heute einige Kilometer gelaufen, so dass wir froh sind, gegen 16 Uhr endlich wieder am Auto zu sein.

Eine Stunde später sind wir zurück in der Ferienwohnung, wo wir eine kleine Pause einlegen. Um 18 Uhr gehen wir dann bei immer noch strahlendem Sonnenschein an den Strand und legen uns in die Sonne, ich mache ein paar Ausflüge ans Wasser, zum Baden ist es mir aber ein wenig zu kalt, die Wellen sind auch sehr hoch. Es sind aber einige Leute im Wasser. Wir dösen in der Sonne, lesen und beobachten die Kitesurfer.

Nach anderthalb Stunden gehen wir zum Abendessen in die Wohnung und machen dann um 21.00 Uhr noch einen Strandspaziergang, natürlich um den Sonnenuntergang zu beobachten. Es ziehen aber Wolken auf, so dass wir ein halbe Stunde später wieder ins Haus gehen.

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Nach diesem wunderschönen Tag, der auch wegen des Sonnenscheins die bisherigen „Toptage“ auf der Ile de Ré und Ile d’Aix auf die Plätze zwei und drei verdrängt, sind wir dann doch ziemlich müde und liegen recht schnell im Bett.

Wetter: sonnig, ca. 24 °C
Titel: Re: Französische Atlantikküste 2016 - von La Rochelle bis Arcachon
Beitrag von: Paula am 03. Dezember 2016, 17:43:55
Das war ja wirklich ein herrlicher Tag  :)
Und man lernt ja nie aus, von Cabanes de Dégustation habe ich noch nie gehört, da muss ich das nächste Mal drauf achten wenn ich in der Ecke bin.
An Holzbohlenwege kann ich mich in Frankreich auch nicht erinnern, auch nicht an anderen Stränden, ich glaube das ist da einfach nicht üblich.
Titel: Re: Französische Atlantikküste 2016 - von La Rochelle bis Arcachon
Beitrag von: Andrea am 03. Dezember 2016, 18:00:41
An den tiefen Sand erinnere ich mich auch gut. Ich habe allerdings auch in Erinnerung, dass von unserem Campingplatz auf die Düne hinauf eine Treppe war und von der Meerseite zumindest einige Holzplanken waren, die einem den Anstieg erleichterten. Aber vielleicht ist das wirklich nur an der Dune du Pyla selbst so. Bei anderen Stränden kann ich mich nicht mehr erinnern.
Titel: Re: Französische Atlantikküste 2016 - von La Rochelle bis Arcachon
Beitrag von: serendipity am 04. Dezember 2016, 11:14:16
Wieder so ein herrlicher Tag am Meer - da könnte ich sofort ins Auto steigen und nach Norden, Süden oder Westen fahren, um mir Seewind um die Nase wehen zu lassen.

Toller Tipp mit den Cabanes de Dégustation - die Austern würde ich mir jetzt auch gerne schmecken lassen  :thumb:
Titel: Re: Französische Atlantikküste 2016 - von La Rochelle bis Arcachon
Beitrag von: Christina am 05. Dezember 2016, 17:37:50
Andrea, an der Dune de Pilat gibt es immer noch eine Treppe, siehe einer der folgenden Tage. Auch in Lacanau gab es an einer Stelle einen Holzbohlenweg, das war aber die Ausnahme. Ich habe aber nochmal darüber nachgedacht und vielleicht würde aufgrund der starken Brandung solche Wege immer wieder weggeschwemmt werden.

Die Cabanes de Degustation sind wirklich toll und die Atmosphäre war insgesamt so wunderbar relaxt, das kann man gar nicht richtig beschreiben, ich denke jedenfalls ganz oft daran zurück, gerade dann wenn es hier mal wieder kalt und grau ist.
Titel: Re: Französische Atlantikküste 2016 - von La Rochelle bis Arcachon
Beitrag von: Christina am 05. Dezember 2016, 17:47:18
10. Tag – Montag, 06.06. (Route des Crus)

Auch heute Morgen scheint schon zum Aufstehen um 6 Uhr die Sonne, wie schön! Nach dem gestrigen Meer- und Strandtag wollen wir uns heute einen Teil des Landesinneren ansehen und zwar die berühmten Weinanbaugebiete der Médoc Halbinsel. Die sogenannte „Route des Crus“, die D2 führt von Bordeaux nach Norden bis ans Ende der Halbinsel zur Pointe de Graves mitten hindurch.

Wir starten um 8.30 Uhr zunächst auf der D6 nach Osten Richtung Bordeaux und ab Ste-Hélène nördlich bis wir die D2 bei Margaux erreichen. Den ersten Teil der D2 zwischen Bordeaux und Margaux sparen wir uns, das wird sonst zuviel Fahrerei.

Die D2 führt durch das hügelige Weinanbaugebiet, an den Weingütern, den sog. Châteaux vorbei und durch kleine Ortschaften hindurch. Leider gibt es kaum Haltemöglichkeiten, um das schöne Bild auch mal fotografisch festhalten zu können.

Ich bin auf der Suche nach einem Postamt, um die letzten Postkarten verschicken zu können. Zwar gibt es in Frankreich noch in jedem Dorf eine Post, leider aber mit sehr eingeschränkten Öffnungszeiten und Montag ist wohl ein Ruhetag für die Postangestellten. Beim dritten Versuch klappt es dann aber doch. In einem der Orte, in denen wir nach einem geöffneten Postamt suchen, nutzen wir den Halt und spazieren zu einem Weingut mit schönem schloßartigen Haupthaus und großem Park.

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Gegen 10.30 Uhr kommen wir zum Abzweig zum Fort Médoc, einer Festung direkt am Gironde Ufer gelegen. Über Feldwege fahren wir bis zum Eingang, wo wir den Eintritt von EUR 3,00 pro Person bezahlen und auf dem Parkplatz neben nur einem weiteren Auto parken. Nach einem dringend benötigten Toilettenstopp können wir uns der Anlage widmen. Das Fort ist Teil der vom französischen Festungsbaumeister Vauban geplanten Verteidigungsbauwerke für den Schutz der Stadt Bordeaux. Gebaut wurde es in den 1690er Jahren und besteht aus einem Eingangstor (Porte Royale) und mehreren weiteren Gebäuden rund um einen Innenhof. Von der eigentlichen Verteidigungsbastion hat man einen schönen Blick auf die Gironde.

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Nach ungefähr einer halben Stunde haben wir alles gesehen (die Gebäude sind innen alle leer) und fahren zurück auf die D2.

Dort machen wir einen weiteren Fotostopp an einem Weingut (eventuell Château Beychevelle) mit einem großen Schloss mit akkurat geschnittenem Rasen davor und einem Teich in dem sich das Gebäude schön spiegelt.

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Gegen 12 Uhr treffen wir dann in Pauillac ein, ein kleines Städtchen, das bekannt wurde, weil es umgeben ist von drei der bekanntesten Weingüter Frankreichs: Château Latour, Château Lafite-Rothschild und Château Mouton-Rothschild. Eine Besichtigung dieser Weingüter ist, wenn überhaupt, nur nach wochenlanger Voranmeldung möglich. In Pauillac befindet sich das Office de Tourisme et du Vin für die Médoc Halbinsel.

Dort gehen wir als erstes hin, da ab 12.30 Uhr bis 14.00 Uhr Mittagspause ist. Hier gibt es eine riesige Auswahl an Weinen aus allen Weingütern der Region und zwar zum gleichen Preis, wie auf dem Weingut selbst. Peter als Weinliebhaber vertieft sich in die ausliegende Liste, während ich ein Faltblatt mit kleinen Wanderungen in der Umgebung mitnehme und mir die zahlreichen Souvenirs rund um den Wein anschaue. Mit einem Karton Wein verlassen wir eine halbe Stunde später das Gebäude, das Auto lassen wir stehen und machen dann erst mal Picknick an den Tischen und Bänken, die ganz in der Nähe des Parkplatzes, in einem Park entlang der Gironde aufgestellt sind.

Dann spazieren wir am kleinen Hafen vorbei, durch Pauillac.

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Wir sind ziemlich entsetzt über den Zustand des Städtchens. Abgesehen vom Hafen, der kleinen Uferpromenade und ein paar Geschäften und Restaurants an der Straße gegenüber des Ufers, sind praktisch alle Gebäude sanierungsbedürftig. Restaurants oder Geschäfte gibt es kaum, es handelt sich überwiegend um Wohnhäuser, viele ehemalige Ladenräume in den Erdgeschossen stehen leer und überall lungern etwas merkwürdige Gestalten herum. Scheinbar kann der Ort nicht von den umliegenden reichen Weingütern, zum Beispiel durch eine Gewerbesteuer, profitieren. Wir brechen daher den Rundgang, der in der Broschüre des Office des Tourisme eingezeichnet war, vorzeitig ab und gehen zurück zum Auto.

Hier ziehen wir unsere Wanderschuhe an, da wir eine der Wanderungen rund um die Stadt und durch die Weinberge, die ebenfalls in der Tourismusbroschüre beschrieben ist und hier am Parkplatz startet, machen wollen. Leider finden sich schon nach wenigen hundert Metern keine Wegzeiger mehr und so brechen wir auch dieses Vorhaben ab. Schade, allerdings hat sich auch der Himmel zugezogen und es ist extrem schwül geworden, so dass wir nicht allzu frustriert zum Auto zurück gehen.

Wir fahren auf der D2 weiter nach Norden bis das Weinanbaugebiet endet und wir auf die schnellere D1215 wechseln, der wir bis zum nördlichsten Punkt der Halbinsel, der Pointe de Grave folgen. Dort legt die Fähre ab, die die Médoc Halbinsel mit Royan am gegenüberliegenden Ufer der Gironde verbindet (Royan haben wir in unserer ersten Urlaubswoche von Fouras aus besichtigt). Am Fähranleger gibt es ein kleines, einfaches Restaurant mit Garten, dort isst Peter einen sehr guten Salat, ich trinke einen Kaffee, Hunger habe ich nach unserem Mittagspicknick noch nicht.

Nach dieser Pause möchte ich den Leuchtturm an der Pointe de Grave anschauen und den Hafen vom etwas südlich gelegenen Ort Le Verdon-sur-Mer. Aber irgendwie ist heute nicht unser Tag, wir finden beides nicht. Weder über das Navi, noch über die Papierkarte und ausgeschildert ist auch überhaupt nichts, obwohl laut Reiseführer im Leuchtturm ein kleines Museum sein soll.

Wir sind etwas genervt, das trübe Wetter trägt auch nicht zur Aufheiterung bei und dann bekomme ich auch noch Kopfschmerzen, so dass wir beschließen ohne weiteren Halt in die Ferienwohnung zurück zu fahren. Dort kommen wir gegen 17.00 Uhr an. Den Rest des Tages verbringe ich hauptsächlich im Bett mit Kopfschmerzen und Peter, dessen Erkältung noch etwas schlimmer geworden ist, auf dem Sofa.

(Zuhause habe ich mir die Pointe de Grave auf Google Maps Earth und mit Streetview angeschaut: wir müssen wirklich blind gewesen sein, einer der beiden Leuchttürme befindet sich an der Querstrasse direkt hinter der Gaststätte in der wir waren und beide Leuchttürme sind an der Abzweigung, an der wir vorbeigefahren sind, ausgeschildert, allerdings auf sehr kleinen Schildern.)


Wetter: vormittags sonnig, nachmittags bewölkt, schwülwarm, ca. 20°C – 25°C
Titel: Re: Französische Atlantikküste 2016 - von La Rochelle bis Arcachon
Beitrag von: Paula am 05. Dezember 2016, 18:43:13
Wenn ihr beide erkältet wart war es vielleicht besser dass ihr nichts weiter unternommen habt. Manchmal ist es wirklich am besten man legt sich ins Bett...

An so eine Tour durch verschiedene Weingüter kann ich mich auch noch erinnern. Bei einem kleinen Château haben wir damals Wein probiert und sogar eine Kiste gekauft. Ich weiß nur überhaupt nicht mehr wo das war. Irgendwo zwischen Lacanau und Bordeaux  :)
Wo wir öfter waren ist Saint-Emilion, das ist ein sehr schöner Ort, sehr touristisch und gut erhalten(in Pauillac war ich noch nicht, das ist aber traurig wenn das so verwahrlost ist)
Titel: Re: Französische Atlantikküste 2016 - von La Rochelle bis Arcachon
Beitrag von: Christina am 06. Dezember 2016, 17:42:23
Wo wir öfter waren ist Saint-Emilion, das ist ein sehr schöner Ort, sehr touristisch und gut erhalten(in Pauillac war ich noch nicht, das ist aber traurig wenn das so verwahrlost ist)

Einen Tagesausflug nach St. Emilion von Lacanau aus hatte ich eigentlich auch noch vorbereitet, wir haben das aber dann doch nicht gemacht. Einer der Gründe, weshalb ich auf jeden Fall nochmal in diese Region möchte.
Titel: Re: Französische Atlantikküste 2016 - von La Rochelle bis Arcachon
Beitrag von: Christina am 06. Dezember 2016, 17:50:47
11. Tag – Dienstag, 07.06. (Strandwanderung)

Heute Morgen sind die gestrigen Wolken verschwunden, auch mein Kopfweh ist weg und Peters Erkältung ist zumindest nicht schlimmer geworden, so dass der geplanten Wanderung nichts im Weg steht.

Nach dem Frühstück ist zunächst ein erneuter Besuch des Supermarkts fällig, um 9.05 Uhr bezahlen wir Salate und Baguette fürs Mittagspicknick, Gnocchi und Pesto fürs Abendessen und eine Packung Papiertaschentücher für Peters Schnupfennase.

Eine halbe Stunde später starten wir direkt an der Wohnung unsere Wanderung. Es geht auf der Strandpromenade nach Norden,

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am Ortsende sollte es laut unserer Karte einen Wanderweg durch den Kiefernwald bis zum nächsten Ort, Carcans-Plage geben.

Ausgeschildert ist leider nichts, aber es gibt einen Weg durch den Wald in die richtige Richtung. Diesen nehmen wir, solange man in Richtung Norden geht, was am Sonnenstand ablesbar ist, kann man nicht viel falsch machen.

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Dennoch ist mir ein bisschen mulmig zu Mute, so dass ich froh bin, nach einiger Zeit ein paar Radfahrer hundert Meter entfernt von uns vorbei fahren zu sehen. Wir gehen quer durch den Wald und sind dann tatsächlich auf dem geteerten Radweg, der auch in der Karte eingezeichnet ist.

Nach einiger Zeit kommen wir an eine Kreuzung mit Wegweiser und nehmen nun natürlich den (Rad)weg nach Carcans-Plage. Vermutlich weil dieser Weg als Mountainbikeweg ausgeschildert ist, sind wir ab hier fast alleine. Der Weg ist schmäler als der bisherige und nicht geteert, sondern besteht aus Betonplatten, vielleicht deshalb für Mountainbikes?

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Für Fußgänger ist es jedenfalls kein Problem, eher problematisch ist die Sonne, während der Weg nämlich bis zur Kreuzung im angenehmen Schatten des Kiefernwaldes lag, kommen wir nun durch ein Gebiet, das wohl erst vor wenigen Jahren gerodet worden war. Die nur kleinen Bäumchen können noch keinen Schatten bieten, so dass wir in der Windstille hier ziemlich ins Schwitzen kommen. Gut, dass es topfeben ist.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/160607_004zhu7s.jpg)

Gegen halb zwölf erreichen wir den Ortsrand von Carcans-Plage. Dort gibt es oberhalb des Strands ein paar Bänke, auf denen wir eine frühe Mittagspause machen.

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Dann ziehen wir die Wanderschuhe aus und befestigen sie an unseren Rucksäcken. Auch die Kameras packen wir weg, da für den Rückweg am flachen Strand keine Motive zu erwarten sind. Dann laufen wir am Wasser entlang zurück nach Lacanau. Zwar ist es hier natürlich auch sonnig, aber im Gegensatz zum Landesinneren windig, was eine angenehme Wandertemperatur ergibt.

Es macht Spaß an der Wasserlinie durch den einigermaßen harten Sand zu laufen. Allerdings steigt die Flut und die Priele füllen sich, so dass wir manches Mal einen Umweg weit weg in Richtung Dünen machen müssen, um einen Priel überqueren zu können bzw. zu umgehen.

Wir sind am endlosen Sandstrand fast alleine, erst als wir in Sichtweite von Lacanau kommen, wird es etwas belebter.

Als wir endlich wieder die Strandpromenade erreichen, bin ich richtig froh. Man glaubt es kaum, aber auch barfuß im Sand zu laufen, kann Blasen verursachen. Ich habe mir die Unterseite der Zehen durch den Sand, der ja bei jedem Schritt daran scheuert, ein wenig aufgeschürft. So ziehe ich gerne wieder meine Schuhe an und laufe auf Asphalt weiter, das Laufen im Sand war nämlich gegen Ende zudem ganz schön anstrengend, da wir weg von der Wasserlinie in Richtung Land gegangen sind, wo der Sand dann nicht mehr hart ist, sondern man bei jedem Schritt einsinkt.

An der Ferienwohnung wieder angekommen, zeigt die Garmin Uhr eine zurückgelegte Strecke von 21 km, 4,5 h in Bewegung und immerhin 130 Höhenmeter an.

Das sonnige Wetter wäre jetzt eigentlich perfekt für ein paar Stunden Erholung am Strand. Wir waren allerdings die letzten 5 Stunden fast dauernd in der prallen Sonne, so dass nun unbedingt eine Pause im Schatten, den es leider am Strand nicht gibt, sein muss. Peter erholt sich daher auf dem Sofa, ich setze mich mit einem Buch auf unseren Balkon. Nach einiger Zeit spüre ich ein leichtes Brennen im Hals – ach nö, da hab‘ ich mich wohl bei Peter angesteckt, statt Schnupfen ist es bei mir aber Halsweh. Das ist wirklich ärgerlich, insbesondere da ich mich sehr selten anstecke, wenn Peter erkältet ist und ausgerechnet jetzt im Urlaub!

Gegen halb sechs essen wir in der Wohnung zu Abend und machen dann einen Spaziergang die Strandpromenade entlang. Es ist Flut und zwar mit einem Höchststand, die Wellen sind hoch und bedecken an manchen Stellen den kompletten Strand. Auf dem Rückweg gehen wir nochmal in den Supermarkt – ich brauche Halsbonbons.

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Nach einem kurzen Aufenthalt in der Wohnung zieht es uns dann nochmal zum Sonnenuntergang nach draußen. Aber trotz den tollen Wetterbedingungen halten wir „dank“ Schnupfen, Halsweh und langer Wanderung heute nicht ganz bis zum vollständigen Untergang der Sonne durch, sondern gehen gegen 21.15 Uhr wieder zurück in die Wohnung und dort recht schnell ins Bett.

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Wetter: sonnig, ca. 25°C
Titel: Re: Französische Atlantikküste 2016 - von La Rochelle bis Arcachon
Beitrag von: serendipity am 06. Dezember 2016, 17:57:23
Schade, das Pauillac so heruntergekommen ist - etwas was ich von den meisten Küstenorten Frankreichs eigentlich nicht kenne. Ich finde die Dörfer und Städtchen eher immer sehr gepflegt und vor allem der Blumenschmuck gefällt mir immer gut.

Ach, was für herrliche Strandbilder - da kommt Fernweh auf (vor allem bei der kalten, grauen Suppe, die wir heute hatten)!
Titel: Re: Französische Atlantikküste 2016 - von La Rochelle bis Arcachon
Beitrag von: Christina am 06. Dezember 2016, 18:04:22
Paulliac war wirklich eine Enttäuschung, vor allem auch weil wir ja vom Tourismusbüro die Karte mit dem Stadtrundgang und den Wanderungen hatten, da erwartet man schon, dass es auch entsprechend nett aussieht. Unsere Befürchtung im Vorfeld war eher, dass es zu touristisch ist. Na ja, kann eben nicht alles perfekt sein.

Ach ja, die Strandbilder tun gerade wirklich gut. Jetzt haben wir hier schon den zweiten Tag Nebel bzw. Hochnebel und gerade musste ich auch noch Streusalz vor dem Haus verteilen, weil es durch den Neben nass ist und die Nässe gefriert - richtig eklig.
Titel: Re: Französische Atlantikküste 2016 - von La Rochelle bis Arcachon
Beitrag von: Andrea am 06. Dezember 2016, 21:29:31
Hoffentlich helfen die Halsbonbons schnell!

Als ich die Betonplatten/Radweg sah, erinnerte ich mich auch daran wieder. Weite Strecken über Felder und durch Wälder sind wir darauf gefahren. War immer blöd, weil wir dann ja hintereinander fahren mussten.  ;) Allerdings schützen sie bei Regen natürlich vor einer Schlammschlacht. Gab es Ende der 80er denn schon Mountainbikes?
Titel: Re: Französische Atlantikküste 2016 - von La Rochelle bis Arcachon
Beitrag von: Christina am 07. Dezember 2016, 17:30:01
Gab es Ende der 80er denn schon Mountainbikes?

Keine Ahnung, ich vermute es gab schon Mountainbikes, waren aber sicher nicht so verbreitet. Die Beschilderung haben sie wahrscheinlich irgendwann angepasst.

Obwohl ich zu Hause gerne Radtouren mache, bin ich im Urlaub nicht so begeistert davon, da man dabei nicht alles so genau anschauen kann, wie zu Fuß und auch das Fotografieren umständlich ist. Aber in der Region bietet es sich schon an, wenn wir länger dort gewesen wären, hätten wir sicher für einen Tag ein Rad gemietet.
Titel: Re: Französische Atlantikküste 2016 - von La Rochelle bis Arcachon
Beitrag von: Christina am 07. Dezember 2016, 17:41:35
12. Tag – Mittwoch, 08.06. (Arcachon, Dune de Pilat)

Meine Halsschmerzen haben sich über Nacht noch etwas verschlimmert, so dass das Aufstehen trotz Sonnenschein etwas schwerer fällt als sonst. Wir frühstücken, packen unsere Sachen für heute zusammen und fahren gegen 8.30 Uhr los. Einen kurzen Stopp gibt es am Supermarkt, wo wir Wasser und ein paar Kleinigkeiten fürs Mittagessen heute einkaufen.

Dann fahren wir auf gleicher Strecke wie am Sonntag nach Süden zur Bucht von Arcachon. Heute biegen wir aber, an der Bucht angekommen, nach links ab, wir wollen Arcachon und die Dune de Pilat anschauen.

Der Verkehr ist entlang der dicht besiedelten Bucht ziemlich zähflüssig, es hat viel Verkehr und einige Baustellen. In Arcachon habe ich schon zuhause einen kostenlosen Parkplatz an einem Strand außerhalb des Zentrums ausgesucht, von hier können wir zu Fuß durch Arcachon spazieren und eventuell sogar zur Wanderdüne gehen.

Das Navi führt uns also zum Plage Péreire, wo wir parken. Es ist herrlich hier. Der Parkplatz liegt am Hang, direkt daneben erstreckt sich eine Art Park bis hinunter ans Wasser der Bucht. Ganz oben ist ein lichter Kiefernwald, daran schließt sich ein wunderbar gepflegter Rasen an und ganz unten ist dann der Sandstrand. Leider habe ich davon keinerlei Fotos gemacht, warum - keine Ahnung :)

Direkt neben dem Parkplatz ist ein nettes Restaurant mit einigen Tischen und Stühlen im Freien mit Blick auf den Park und das Meer. Dort setzen wir uns hin, wir brauchen mal wieder Toilette und Kaffee. Es ist wunderbar hier, allerdings auch schon sehr warm, so dass wir froh sind, als der Kellner Sonnenschirme an alle Tische stellt.

Nach einer halben Stunde, gegen 11.00 Uhr brechen wir auf und schauen uns das angrenzende Stadtviertel, die sog. Winterstadt (Ville d’Hiver) an. Dieser Stadtteil liegt oberhalb des Zentrums am Hang und bildet das ursprüngliche touristische Zentrum von Arcachon. Mitte des 19. Jhd. wurde die Zugverbindung von Bordeaux aus bis nach Arcachon verlängert und die Stadt wurde zum Kurort. Damals lag der Schwerpunkt allerdings nicht auf Ferien am Meer, sondern man wollte gesundheitlich von der frischen Kiefernluft weit ab vom Strand profitieren.

Nachdem der französische Kaiser Napoléon III dort Urlaub gemacht hatte, kamen die Adligen, Reichen und Künstler (z.B. Toulouse-Lautrec, Sartre, Debussy). Diese bauten zahlreiche Villen im Belle-Epoque-Stil, die zum Glück bis heute erhalten sind.

Wir schlendern also durch die Winterstadt und bewundern die alten Villen. Es gibt Häuser in jeglicher Größe, auch der Zustand reicht von frisch renoviert bis halb verfallen. Die Villen liegen überwiegend in großen Gärten, deren üppige Bepflanzung leider manchen guten Blick auf die Gebäude verhindert. Es gibt auch einen alten, schmiedeeisernen Aussichtsturm, das Observatoire Ste-Cécile, den ich selbstverständlich erklimme. Das ganze Gestell wackelt ziemlich, ich bin froh, dass ich heil hoch und wieder runter komme. Bei uns in Deutschland wäre das Betreten schon längst verboten worden. Man hat einen schönen Blick über die Hausdächer bis zum Meer.

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Vom Observatoire aus gehen wir dann bergab bis zur Kirche Basilique Notre-Dame und von dort an den nächstliegenden Pier, die Jetée de la Chapelle.

Da es extrem heiß geworden ist, sind wir froh, eine Bank im Schatten zu finden und essen dort unsere Salate und Sandwiches aus dem Supermarkt.

Nach dem Essen gehen wir in Richtung Hauptstrand und Strandpromenade.

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Der Plan war eigentlich von hier aus in das Stadtzentrum, die Ville d’Été (Sommerstadt), zu gehen und dort durch die Fußgängerzone zu bummeln. Es ist aber so heiß, dass wir nach einer weiteren Pause auf einer schattigen Bank beschließen, zum Auto zurück zu gehen. Auch vom Vorhaben, zu Fuß zur Dune de Pilat zu gehen, verabschieden wir uns.

Vielleicht sind wir durch Schnupfen und Halsweh besonders (hitze)empfindlich, aber die Bänke im Schatten sind alle dicht besetzt, während die in der Sonne alle frei sind, so dass es wohl doch nicht nur uns zu heiß ist.

Inzwischen ist es halb zwei und wir gehen, möglichst im Schatten der Hauswände, den doch recht weiten Weg zum Auto zurück. Dann fahren wir auf den offiziellen Parkplatz der Dune du Pilat. Hier ist es zum zweiten Mal (das erste Mal war im Aquarium in La Rochelle) in diesem Urlaub sehr voll. Keine Ahnung wo diese Touristen alle plötzlich herkommen, der riesige Parkplatz ist jedenfalls gut gefüllt und auf dem Weg zur Düne laufen wir in einem Pulk von Asiaten und Deutschen.

Bisher haben wir nur wenige nicht französische Urlauber getroffen, in der ersten Woche gab es einige Belgier, sonst den einen oder anderen Deutschen und insgesamt war es überall sehr ruhig gewesen. Am liebsten würden wir wieder umkehren. Aber wir haben uns so auf die Düne gefreut, nun schauen wir sie uns auch an!

Die Dune de Pilat ist Europas größte Düne (ca. 3 km lang, 114 m hoch), eine Wanderdüne, die jedes Jahr ein Stückchen landeinwärts wandert. Die Besichtigung an sich ist kostenlos, die Parkgebühren betragen allerdings 4 EUR, was man sich aber sparen kann, wenn man irgendwo in den Wohngebieten vor Beginn der Düne parkt. Das hatten wir ja, wie geschrieben vorgehabt, aber wegen der Hitze nicht durchgeführt. Wobei ich 4 EUR auch nicht sonderlich viel finde, ist ja pro Auto und nicht pro Person, man kann den ganzen Tag stehenbleiben und immerhin gibt es auch noch saubere, moderne Toiletten.

Man kann entweder durch den Sand die Düne hoch wandern oder man benutzt die ausgelegte Plastiktreppe. Auch hier hatte ich geplant, selbstverständlich nicht die Treppe zu benutzen, sondern gemütlich durch den Sand zu stapfen. Aber die Hitze….

Wir entscheiden uns also wie die meisten für die Treppe, die im Übrigen den Aufstieg zwar erleichtert, aber nicht leicht macht. Die Treppenstufen sind voller Sand, man muss aufpassen, nicht auszurutschen. Und wegen der vielen Leute ist es auch kaum möglich, mal eine Pause beim Aufstieg einzulegen.

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Am Ende der Treppe angekommen, sieht man zunächst nicht viel mehr als unendliche Sandmassen links, rechts, vorne und hinten. Erst nach weiterem Marsch leicht bergauf am Kamm der Düne entlang, kommt die Entschädigung für die Mühe: ein traumhafter Ausblick über die Düne und die Bucht von Arcachon. Besonders schön finde ich, wie sich das blau des Meeres mit dem gelben Sand vermischt, am Eingang zur Bucht. Ganz in der Ferne sind kleine bunte Punkte zu sehen, das sind Gleitschirmflieger, die die Düne als Startplatz benützen. Dieser Ausblick ist wirklich eines der Highlights des Urlaubs! Ach wie gerne würde ich jetzt die Düne nach unten bis zum Meer wandern, dort entlang gehen und am Ende der Düne wieder hinauf und über den Dünenkamm zurück. Aber das müssen wir uns für einen geplanten zweiten Urlaub in dieser Gegend aufheben. Heute stoppt uns wieder die Kombination aus Erkältung und Hitze. Und Schatten gibt es auf der Düne natürlich nicht.

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Der Abstieg auf der Treppe ist noch unangenehmer als der Aufstieg, da die Kombination aus Sand und Plastik wahnsinnig rutschig ist.

Bevor wir nach Hause fahren können, gilt es noch die Schranke des Parkplatzes zu überwinden. Dazu muss man das Ticket, das man beim Einfahren bekommen hat, in einem Automaten entwerten. Es gibt mehrere Automaten, man kann nur mit Kreditkarte bezahlen, aber nicht mit ausländischen. Das steht auch auf jedem Automaten und dazu eine nicht ganz verständliche Erklärung, man könne irgendwo bar bezahlen.

Nach einiger erfolgloser Sucherei gehen wir zum Auto und beschließen in Richtung Schranke zu fahren. Und siehe da, fast unmittelbar vor der Schranke sind eine Haltebucht, ein (für uns wieder nicht funktionierender) Automat und ein kleines Schildchen, das sagt, dass man irgendwo am Ende des Fußpfades bar bezahlen könne. Ich lasse Peter am Auto zurück und tatsächlich am Ende des Weges ist eine kleine Hütte, in der eine Person sitzt, bei der man bezahlen kann. Puh, das war jetzt aber kompliziert. Als ich wieder am Auto ankomme, steht ein weiteres Auto mit deutschem Kennzeichen hinter uns, der Fahrer kommt mir entgegen. Ich frage ihn, ob er die Zahlstelle suche, was er bejaht, sie hätten schon ganz verzweifelt danach gesucht und nun hier gehalten, weil sie unseren deutschen Pkw gesehen hätten. Na wenigstens ging es nicht nur uns so!

Inzwischen ist es 16.30 Uhr und wir treten die Rückfahrt in die Ferienwohnung an. Unterwegs halten wir nochmal an einem Supermarkt. Wir brauchen Wasser, Tee für meinen Hals, Müsli fürs Frühstück und Sushi fürs Abendessen.

Gegen 21.00 Uhr gehen wir dann nochmal an den Strand, um den wunderschönen Sonnenuntergang zu genießen. Heute halten wir durch, bis gegen 21.45 Uhr die Sonne ganz verschwunden ist.

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Wetter: sonnig, ca. 29° C
Titel: Re: Französische Atlantikküste 2016 - von La Rochelle bis Arcachon
Beitrag von: Andrea am 07. Dezember 2016, 19:11:16
Herrliche Aufnahmen von der Düne! Ich war zweimal dort und habe nur noch Fotos vom zweiten Besuch Ende September 1991 und da waren die Aussichten trübe. Beim ersten Besuch hatten wir Badewetter und so sieht es bei euch auch aus!
Titel: Re: Französische Atlantikküste 2016 - von La Rochelle bis Arcachon
Beitrag von: serendipity am 08. Dezember 2016, 20:09:49
Gefällt mir richtig gut und ihr hattet ja Traumwetter!

Wir waren 1985 dort und schon damals war es extrem voll, an einen Plastiktreppenaufgang kann ich mich allerdings nicht erinnern  :weissnicht:


Titel: Re: Französische Atlantikküste 2016 - von La Rochelle bis Arcachon
Beitrag von: Paula am 08. Dezember 2016, 22:53:33
Als ich vor gut 30 Jahren an der Düne war war es August und sehr heiß. Damals gab es einen Holzbohlenwege rauf, der hätte aber Geld gekostet und wir waren sparsame Studenten und so sind wir weiter seitlich über den Sand hoch. Es gibt Bilder wie wir uns auf allen vieren da hoch kämpfen. Was mich damals sehr beeindruckt hat war die Rückseite der Düne. In der Nähe der Stelle wo wir rauf gekommen sind hat die Düne ein Haus schon halb verschüttet. Da könnte man richtig sehen wie sie wandert.
Voll war es damals gar nicht außer vielleicht direkt auf dem Steg, oben waren wir fast allein. Aber wo ist es heute nicht voller als vor dreißig Jahren?
Titel: Re: Französische Atlantikküste 2016 - von La Rochelle bis Arcachon
Beitrag von: Christina am 09. Dezember 2016, 17:40:00
13. Tag – Donnerstag, 09.06. (Cap Ferret)

Für die letzten zwei Tage hatte ich bei der Planung Bordeaux und St. Emilion mit Umgebung vorgesehen. Also nicht zwingend für die letzen beiden Tage, bei einem mehrtägigen Aufenthalt vom gleichen Standort plane ich für jeden Tag ein Programm, die Reihenfolge wird dann spontan je nach Lust und Wetter entschieden. So waren nun eben von meinen Tagesprogrammen noch Bordeaux und St. Emilion übrig geblieben. Zwei Ziele auf die ich mich besonders gefreut hatte.

Allerdings war mir bei der Planung komplett entgangen, dass die Fußball WM dieses Jahr in Frankreich stattfindet. Als ich das irgendwann mitgekriegt habe, habe ich die Daten und Spielorte nachgeschaut und war zwar einigermaßen erleichtert, dass das zweite Spiel an unserem Abreisetag und das erste Spiel am Tag zuvor in Paris, also weit weg von unserem Urlaubsort stattfinden würde. Aber auch ziemlich entsetzt darüber, dass ausgerechnet Bordeaux als Spielort für das zweite Spiel vorgesehen war. Da würden ja schon die ganze Woche vorher Absperrungen aufgestellt werden, eventuell Fanmeilen und sonstige Public Viewing Plätze eingerichtet!

Na ja, ich wäre trotzdem nach Bordeaux gefahren, vielleicht wären die Beeinträchtigung gar nicht so groß gewesen? Aber Peter hatte überhaupt keine Lust, so dass wir es die ganze Woche über vor uns her geschoben haben, nun aber mit Schnupfen, Halsweh und hohen Temperaturen, entscheiden wir dann, diesen Urlaub auf Bordeaux zu verzichten. Und auch St. Emilion fällt von der Liste, da zu weit zu fahren von Lacanau aus (ca. 100 km).

Ich bin ein bisschen traurig, wir sind aber entschlossen, in der Region in naher Zukunft erneut Urlaub zu machen, dann vielleicht als Standort irgendetwas in oder bei Arcachon zu wählen, da ist man näher an den interessanten Zielen, kann sogar mit der Bahn nach Bordeaux fahren.

Für heute entscheiden wir uns nun nochmals für Cap Ferret: das eine oder andere Fischerviertel wollen wir anschauen und auch noch eine kleine Wanderung machen.

Gegen viertel nach Acht verlassen wir die Wohnung, erster Stopp ist der Supermarkt, dort tanken wir und kaufen noch etwas fürs Mittagspicknick ein. Dann geht es in Richtung Cap Ferret. Die Strecke kennen wir ja schon, eine Stunde später parken wir im Ort(steil) Piraillan, einige Kilometer nördlich von Cap Ferret.

Dort schauen wir uns zunächst den Fischerhafen an, sehr interessant, hier sind einige Männer bei der Arbeit und es liegt einiges an Netzen und sonstigem Fischfangzubehör herum.

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Dann möchten wir eine kleine Wanderung machen, die hier vorbeiführt und im Prospekt des Tourismusbüros, den wir uns vorab zuschicken ließen, aufgeführt ist. Allerdings muss ich sehr dringend auf die Toilette und hier ist weit und breit keine Möglichkeit dazu, keine öffentlichen Toiletten, keine Cafés o.ä. Wir gehen dann schließlich zum Auto zurück und suchen entlang der Hauptstraße in Richtung Cap Ferret einen Parkplatz mit öffentlicher Toilette. Und tatsächlich, am ersten Parkplatz mit Zugang zum Atlantik befinden sich Toiletten. Puh, das war nun wirklich dringend.

Zufälligerweise sind wir auf dem Parkplatz gelandet, der sich am nördlichen Ende des Dünenpfades befindet, den wir in Teilen schon vor ein paar Tagen gegangen sind, damals von Süden aus kommend. Wir beschließen, diesen Weg nun komplett zu gehen, die Landspitze im Süden zu umrunden und durch den Ort wieder zum Auto zurück zu gehen. Gesagt, getan, auch heute ist es wieder heiß, so dass wir den Schatten, durch den der Dünenpfad oft führt, wieder zu schätzen wissen.

Gegen halb zwölf sind wir am südlichsten Punkt der Halbinsel angekommen. Ich starte nochmal einen Versuch, über den Strand bis ans Meer zu kommen und den Blick auf die gegenüberliegende Düne zu erleben, scheitere aber wieder am tiefen Sand und der Hitze. Hoffentlich klappt‘s beim nächsten Urlaub hier.

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Wir würden hier gerne unser Picknick abhalten, aber es gibt keinerlei Sitzgelegenheit im Schatten (na ja, stimmt nicht ganz, es gibt eine kleine Bank im Schatten, die ist aber natürlich längst besetzt). Wir setzen uns deshalb stattdessen auf die schattige Terrasse des Restaurants.

Wir sagen der Bedienung, dass wir etwas essen wollen und bitten um die Speisekarte. Die wird uns gebracht und wir wählen aus. Nach einiger Zeit kommt die Bedienung zurück und fragt, wie hier in Frankreich üblich, ob wir einen Aperitif wollen. Wir verneinen. Dann will die Bedienung wieder gehen und ich frage, ob wir nicht schon das Essen bestellen könnten. Daraufhin sagt die Bedienung, dass es erst ab halb eins Mittagessen gibt und wir dann bestellen können. Wir sind sprachlos, das ist noch über eine halbe Stunde, warum hat sie uns das denn nicht gleich gesagt, als wir nach der Speisekarte fragten? Solange wollen wir jedenfalls nicht warten, sondern bestellen dann nur einen Kaffee.

Als wir fertig sind, gehen wir an den uns schon bekannten Strand auf der Buchtseite der Landzunge und lassen uns dort zu unserem Picknick nieder.

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Danach gehen wir zum Auto zurück. Inzwischen ist es 14 Uhr und wir fahren etwas nach Norden bis nach Le Canon.

Dort schlendern wir durch das sehr idyllische Fischerviertel bis zum kleinen Hafen. Die kleinen Holzhütten stehen hier dicht an dicht, viele sind von Blumen umrankt und es gibt wieder einige der sog. Probierstuben – es gefällt uns sehr hier.

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Am kleinen Hafen gehen wir noch bis an die Spitze des Piers und beobachten ein paar Fischer, viel ist aber nicht los, es herrscht eine schläfrige Ruhe. Sehr amüsiert schauen wir (und die wenigen anderen Touristen auf dem Pier) dann einem jungen Fischer zu, der, warum wissen wir nicht, es sehr eilig hat, zu seinem im flachen Wasser schwimmenden Boot zu gelangen. Um nicht nass zu werden, zieht er seine lange Hose und seine Unterhose aus und watet nackt zum Schiff. Als er sieht, dass er viele Zuschauer hat, winkt und lacht er und sagt irgendetwas von er sei Fischer, den Rest verstehen wir nicht. Wir haben in dieser Woche schon einige Nackte am Strand liegen sehen, das ist in Frankreich auch viel üblicher als bei uns in Deutschland, aber das war dann doch ungewöhnlich.

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Es ist drei Uhr als wieder beim Auto sind. Wir fahren zum nächsten Supermarkt, wo wir fürs Abendessen einkaufen und unsere flüssigen Urlaubserinnerungen aus Paulliac um eine Flasche Armagnac und eine Flasche Lillet ergänzen (beides sind ebenfalls Spezialitäten aus der Gegend, der Ort Armagnac liegt im Landesinneren, 170 km südlich von Lacanau).

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Dann fahren wir zurück nach Lacanau. Mein Halsweh ist wieder stärker geworden, so dass es für mich viel heissen Tee und Ruhe gibt. Gegen 19.45 Uhr mache ich aber noch einen kurzen Spaziergang entlang der Strandpromenade, leider ist es aber inzwischen dicht bewölkt, mit einem schönen Sonnenuntergang ist nicht zu rechnen. Eine halbe Stunde später bin ich wieder in der Wohnung, wo wir den Rest des Abends verbringen.

Wetter: sonnig, ab ca. 18 Uhr bewölkt, ca. 29°C
Titel: Re: Französische Atlantikküste 2016 - von La Rochelle bis Arcachon
Beitrag von: serendipity am 09. Dezember 2016, 19:00:39
Hach - die Fischerhütten von Le Canon hast du aber perfekt in Szene gesetzt - genau darauf hätte ich jetzt Lust - ein paar Austern dürften es aber noch sein  :zwinker:

Eure Entscheidung auf Bordeaux zu verzichten, kann ich gut nachvollziehen - ich brauche solche Massenaufläufe auch nicht und hätte mich auch nicht unbedingt sicher gefühlt, dazu ist zuviel in Frankreich in den letzten beiden Jahren. Gab es nicht auch gerade in Bordeaux einige Krawalle zwischen rivalisierenden Fans? Ich müsste googlen.

Lillet kaufe ich immer "Blanc", denn ich liebe Lillet Wild Berry als Aperitiv im Sommer. Wie schmeckt denn der rote? Beim Armangnac würde ich passen  :)
Titel: Re: Französische Atlantikküste 2016 - von La Rochelle bis Arcachon
Beitrag von: Christina am 12. Dezember 2016, 17:46:58
War sicher vernünftiger auf Bordeaux zu verzichten - ist mir dennoch schwergefallen, aber wie gesagt, hoffentlich ein anderes Mal dann.

Vom Lillet kenne ich nur den roten, ich finde ihn sehr lecker. Wir haben den weißen bei uns im Edeka entdeckt, aber noch nicht gekauft, könnte man dann mal im Sommer tatsächlich einen Cocktail damit machen :) Armagnac mag Peter sehr, ich bin auch nicht so ein Fan davon.
Titel: Re: Französische Atlantikküste 2016 - von La Rochelle bis Arcachon
Beitrag von: Christina am 12. Dezember 2016, 17:52:21
14. Tag – Freitag, 10.06. (Seen)

Wie in der Wettervorhersage angekündigt, sind die Wolken von gestern Abend noch da, es regnet immer wieder und so soll es den ganzen Tag bleiben. Wie schade, für unseren letzten vollen Urlaubstag hätten wir uns natürlich Sonnenschein gewünscht.

Wir lassen uns beim Aufstehen und Frühstücken etwas mehr Zeit und fahren dann gegen 8.30 Uhr nach Lacanau (wir wohnen ja in Lacanau-Océan, einem Ort, der ausschließlich aufgrund des Tourismus entstanden ist, der eigentliche Ort heißt Lacanau und liegt ein paar Kilometer landeinwärts), zu einem größeren Supermarkt.

Dort kaufen wir für heute und die morgige Rückfahrt ein und stöbern noch ein bisschen in der „Souvenirabteilung“, d.h. der Bereich in dem es lokale Produkte, sowohl Lebensmittel als auch Postkarten, Bücher, Kalender usw. gibt. Wir finden aber außer einer Postkarte für unsere Urlaubspinwand nichts mehr und fahren in die Ferienwohnung zurück.

Wir entscheiden uns dann für eine Fahrt zu den beiden großen Binnenseen, die sich nur wenige Kilometer von der Küste entfernt befinden. Eigentlich verrückt, da hat eine Region schon tolle Sandstrände am Meer und dann gibt es noch zusätzlich riesige natürliche Seen, die man ebenfalls für Wassersportaktivitäten nutzen kann.

Am Lac de Lacanau finden wir keinen schönen Seezugang, sondern nur durch den Regen verschlammte Waldwege, die man aber bei schönem Wetter sicherlich gut zum spaziergehen nutzen könnte.

Am großen Lac de Hourtin (der größte Süßwassersee Frankreichs) parken wir auf einem großen Parkplatz direkt am See, zugehörig zum Ort Hourtin. Hier gibt es Picknickbänke, Toiletten, einen großen Sandstrand, einen Yachthafen und verschiedene Möglichkeiten am Ufer entlang zu spazieren. Wir essen erst zu Mittag, dann gehen wir etwas spazieren. Am Yachthafen gibt es ein, zwei Hotels, Restaurants und Souvenirläden, aber alles wirkt wie ausgestorben. Nur wenige andere Leute sind unterwegs.

Wir sinnieren mal wieder darüber, weshalb sich in Frankreich alles im Tourismus auf nur zwei Monate im Jahr konzentriert, wenn doch klimatisch eine viel längere Saison möglich wäre, wir sind natürlich froh darüber, gibt uns das doch die heutzutage seltene Möglichkeit, ohne Urlaubermassen wunderschöne Landschaften zu genießen.

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Leider fängt es bald an zu regnen, so dass wir zum Auto zurückgehen und weiterfahren. Bei der Vorbereitung hatte ich etwas von einem Naturschutzgebiet ganz am nördlichen Seeausläufer gelesen, dorthin fahren wir nun. In der Lagune de Contaut soll es einen Steg in die See-und Sumpflandschaft geben, das wäre sicherlich einen kurzen Stopp wert. Am Parkplatz der Lagune angekommen, regnet es immer noch und leider sehr kräftig. Wir warten einige Zeit, es hört aber nicht auf. Daher fahren wir weiter zum Südende des Sees. Den dortigen kleinen Ort Maubuisson wollen wir noch anschauen.

Auch hier gibt es einen Sandstrand und kleinen Hafen, bei grauem Himmel reizt uns aber nichts zum Aussteigen und so fahren wir schließlich zurück in die Ferienwohnung, wo wir gegen 14.00 Uhr ankommen.

Wir fangen schon mal an zu packen und ruhen aus. Es hört dann auf zu regnen und so machen wir um 17.00 Uhr noch einen einstündigen Spaziergang die Strandpromenade entlang und durch die Wohngebiete von Lacanau-Océan, das haben wir uns bisher ja noch gar nicht angeschaut. Es gibt einige hübsche Villen im Belle Epoque Stil, aber auch modernere Häuser, die meisten werden im Sommer vermietet und stehen zurzeit also leer. Es gibt aber auch einige Häuser, die wohl dauerhaft bewohnt werden.

Den Tag beschließen wir dann mit Abendessen in der Wohnung und weiteren Vorbereitungen für die morgige Abreise.

Wetter: bewölkt, teils Regen, ca. 20° C



15. Tag – Samstag, 11.06. (Heimfahrt)

Gegen 6.00 Uhr stehen wir auf, frühstücken, machen den Abwasch und packen die letzten Sachen ein.

Peter belädt das Auto, ich ziehe die Betten ab und verstaue das Bettzeug im bereitgelegten Sack.

Dann können wir schon auschecken, was diesmal völlig problemlos in einer Minute erledigt ist und um 8.25 Uhr starten wir die Rückreise.

Die Strecke durch das Périgord/Dordogne und die Auvergne ist landschaftlich recht schön, wenn man Frankreich weiter nördlich durchquert, wie auf der Hinfahrt oder der Fahrt in die Bretagne, sieht man außer flachem Land fast nichts.

Das Périgord/Dordogne ist schon mal als weitere mögliche Urlaubsregion auf die Liste gewandert und in der Auvergne können wir von der Autobahn und einem Rastplatz aus die Berge bewundern, die wir letzten Herbst erwandert haben. Passenderweise scheint hier die Sonne und wir können unser Mittagspicknick gegen 13.00 Uhr bei Sonnenschein und tollem Ausblick verbringen.

Ab dem Nachmittag ist es leider mit dem schönen Wetter vorbei und es regnet sehr viel, zum Teil auch sehr heftig, bei Regen darf man in Frankreich auf der Autobahn statt 130 km/h nur noch 110 km/h fahren, auch daher zieht sich der letzte Teil der Heimfahrt doch sehr.

Spontan entscheiden wir gegen 18 Uhr ein allerletztes Mal einen Abstecher zu einem französischen Supermarkt zu machen, den wir mit Hilfe des Navis bei Langres finden. So finden noch einige französische Leckereien den Weg nach Deutschland und tanken können wir an der Supermarkttankstelle auch günstig.

Um 20.00 Uhr passieren wir die letzte Mautstation bei Metz und sind um 21.15 Uhr endgültig wieder zuhause.

Wetter: bis ca. 15 Uhr teils sonnig, teils wolkig, dann viele, teils heftige Regenschauer


E N D E
Titel: Re: Französische Atlantikküste 2016 - von La Rochelle bis Arcachon
Beitrag von: Susan am 12. Dezember 2016, 18:11:51
Hi,

bin jetzt hinterher gefahren - ist eine gefühlte Ewigkeit her, dass wir mal in der Gegend unterwegs waren. Habe jetzt wenig wieder erkannt, wahrscheinlich weil wir viel schlechteres Wetter hatten.  ;)

 :danke:

für den Reisebericht, war ein netter Anstoss die Küste doch mal wieder für einen Urlaub ins Auge zu fassen.
Titel: Re: Französische Atlantikküste 2016 - von La Rochelle bis Arcachon
Beitrag von: Christina am 12. Dezember 2016, 18:27:17
Dir auch vielen Dank fürs Mitlesen. Die Gegend ist definitiv einen Urlaub wert, besonders wenn ihr beim ersten Mal schlechtes Wetter hattet.
Titel: Re: Französische Atlantikküste 2016 - von La Rochelle bis Arcachon
Beitrag von: Paula am 13. Dezember 2016, 08:13:03
Auch von mir vielen Dank für den Reisebericht! Durch Frankreich Reise ich immer gerne, auch virtuell  :)
Die Dordogne kann ich als Urlaubsregion sehr empfehlen, da waren wir vor ein paar Jahren, wenn ich mich recht erinnere vor allem wegen Lascaux, aber das ist wirklich eine schöne Landschaft da und das Essen einfach göttlich. Da fahren wir bestimmt auch wieder hin.
Titel: Re: Französische Atlantikküste 2016 - von La Rochelle bis Arcachon
Beitrag von: serendipity am 13. Dezember 2016, 18:40:43
 :danke:

Für diesen schönen Reisebericht. Mir geht es wie Paula - Frankreich ist immer eine Reise wert: Landschaft, Kultur und gutes Essen  :) Irgendwann fahre ich auch wieder hin, aber derzeit stehen in Europa andere Ziele an: Italien, Schottland, Irland und noch einmal Norwegen (Lofoten und Vestaeralen) sind meine derzeitigen europäischen Wunschziele, die ich nun nach und nach abarbeite. Aber auch die Schlösser an der Loire will ich irgendwann einmal machen  ;)
Titel: Re: Französische Atlantikküste 2016 - von La Rochelle bis Arcachon
Beitrag von: Andrea am 13. Dezember 2016, 21:50:01
Auch von mir ein herzliches Dankeschön. Das hat total verschüttete Erinnerungen aus meiner Jugend wieder ausgegraben - eine herrliche Zeit so nach dem Abi ohne Verpflichtungen, am Scheideweg in ein neues Leben. Und ich muss unbedingt mal nach den alten Fotos und der Route schauen. Danke für´s Erinnerungauffrischen!
Titel: Re: Französische Atlantikküste 2016 - von La Rochelle bis Arcachon
Beitrag von: Christina am 14. Dezember 2016, 17:13:52
Vielen Dank euch allen fürs Mitlesen!
Titel: Re: Französische Atlantikküste 2016 - von La Rochelle bis Arcachon
Beitrag von: Silvia am 15. Dezember 2016, 09:21:23
Auch von mir ein herzliches  :danke:  für den Ausflug in das Nachbarland .... wenn doch nur die Sprachbarriere nicht wäre  :(
Titel: Re: Französische Atlantikküste 2016 - von La Rochelle bis Arcachon
Beitrag von: Christina am 15. Dezember 2016, 17:36:39
.... wenn doch nur die Sprachbarriere nicht wäre  :(

Die habe ich zum Glück nicht, aber andererseits, wieviele reisen nach Spanien, Italien, Norwegen, Schweden, Dänemark ohne die Sprache zu können und es klappt auch. Auch wenn es natürlich angenehmer ist, die Landessprache zu sprechen, heutzutage kommt man auch in Frankreich gut mit Englisch durch und zum Teil sogar mit Deutsch.
Titel: Re: Französische Atlantikküste 2016 - von La Rochelle bis Arcachon
Beitrag von: Silvia am 17. Dezember 2016, 16:18:47
.... wenn doch nur die Sprachbarriere nicht wäre  :(
Die habe ich zum Glück nicht, aber andererseits, wieviele reisen nach Spanien, Italien, Norwegen, Schweden, Dänemark ohne die Sprache zu können und es klappt auch. Auch wenn es natürlich angenehmer ist, die Landessprache zu sprechen, heutzutage kommt man auch in Frankreich gut mit Englisch durch und zum Teil sogar mit Deutsch.
Was Norwegen/Schweden betrifft, da ist Englisch kein Problem. Die wenigsten Filme sind synchronisiert und deshalb versteht (fast) jeder englisch.