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Allgemeines => Meldungen & Tipps => Thema gestartet von: Rainer am 26. April 2020, 11:44:17

Titel: Endlich spricht ein Politiker mal das aus, was ich schon lange denke.
Beitrag von: Rainer am 26. April 2020, 11:44:17
***ACHTUNG***: Der nachfolgende Inhalt ist veraltet. Ich habe den Beitrag jetzt dann doch gelassen, weil andere interessante Beiträge dort auftauchen. Ist zwar BILD, was ich normalerweise nicht lese, aber das kann ja jeder selbst entscheiden. Der Schäuble Beitrag ist leider verschwunden.

Ausgerechnet Herr Schäuble, vom dem ich sonst oft ärgerliche Dinge höre. Aber dieses Interview (sorry, jetzt kommt ein BILD Link, aber der Inhalt ist dennoch diskussionswürdig) spricht mir aus tiefster Seele. Und ich bin auch überzeugt, dass es nicht mehr lange dauern wird, dann ist der Bogen überspannt und die Bevölkerung wird keine Maßnahmen mehr akzeptieren:

https://www.bild.de/news/inland/news-inland/coronavirus-news-ticker-konsum-in-deutschland-erster-shopping-samstag-69855062.bild.html

Manche von uns tun in den letzten Wochen geradezu so, als gäbe es nichts wichtigeres als ein einzelnes Menschenleben. Das ist skurril in Anbetracht dessen, wieviel Leid und Tod wir Menschen sowieso weltweit anrichten. Warum ausgerechnet eine Infektionskrankheit wie Covid-19 auf einmal so einen gigantischen Stellenwert einnimmt, das verstehe ich nicht. Aber darüber streite ich mich ja schon mit meinen Brüdern, die wiederum mich nicht verstehen können....

Aber ich kann es nicht begreifen, es sterben weder irrsinnig viele Menschen (die Zahlen sehen immer so erschreckend aus, aber es wird NIE genannt, wieviele Menschen ohnehin an Krankheiten und Co, sterben, das sind nämlich nochmal GANZ ANDERE Zahlen, man stellt es immer so dar, als gäbe es nur noch Corona), da ist Corona nur ein kleiner weiterer Teil. Nicht mehr und nicht weniger. Was wir dafür jetzt alles schon kaputt gemacht haben und noch machen werden, das steht für mich in überhaupt keinem Verhältnis zum Zweck. Tut mir Leid, aber kann es definitiv nicht verstehen und dabei bin ich selbst auch ein Hochrisikopatient.
Titel: Re: Endlich spricht ein Politiker mal das aus, was ich schon lange denke.
Beitrag von: Silke am 26. April 2020, 13:33:56
In dem Link finde ich nichts von Hr. Schäuble. Aber andere interessante Aussagen, z.B. dass es Schäden bei unseren Kindern verursachen wird, wenn es noch lange so unnötig weiter geht.
Titel: Re: Endlich spricht ein Politiker mal das aus, was ich schon lange denke.
Beitrag von: Rainer am 26. April 2020, 14:15:15
Ach Scheiße, die ändern die Inhalte andauernd. Das wusste ich nicht. Schade, vielleicht finde ich es woanders nochmal, ich hätte es zitieren müssen, aber damit habe ich nicht gerechnet. Ich ändere auch noch oben den Beitrag, damit nicht noch mehr Leute sinnlos den falschen Beitrag aufrufen.

Das mit den Kindern habe ich auch gerade noch gelesen. Das ist umso bekloppter, als dass sich mittlerweile auch zu bewahrheiten scheint, dass Kinder nicht ansteckend sind. Auch da wird es dringend Zeit, dass sie rausgelassen werden. Ich habe auch gerade eine Email einer verzweifelten Gehörlosen gelesen, wegen der Maskenpflicht kann sie nicht mehr kommunizieren, sie liest normalerweise von den Lippen ab. Wurde auch nicht dran gedacht.

Die WHO hat explizit nochmal darauf hingewiesen, dass es nur für Kranke sinnvoll ist, Masken zu tragen.

Und Asthmatiker und COPD Patienten bitten auch verzweifelt darum, von der Maskenpflicht befreit zu werden, sie kämpfen mit Erstickungsängsten. Und last not least meldet Rostock, dass es "Corono-Frei" ist - und das ohne Masken!
Titel: Re: Endlich spricht ein Politiker mal das aus, was ich schon lange denke.
Beitrag von: Silke am 26. April 2020, 14:41:28
Das mit den Masken finde ich gar nicht so falsch, weil man ja nicht weiss, ob man krank ist.
Für Gehörlose muss man dann aufschreiben, was man will. Ist ja nur in den Öffis und im Laden, ich denke, da kann man das hinbekommen.
Und Allen macht man es eh nicht recht.

Es soll wohl jetzt eine Studie beginnen mit 2000 Eltern Kind Paaren, deren Ergebnisse in 14 Tagen vorliegen sollen. Hoffentlich erkennt man dann, dass das mit Schulen und Kitas unnötig ist.
Titel: Re: Endlich spricht ein Politiker mal das aus, was ich schon lange denke.
Beitrag von: Rainer am 26. April 2020, 14:53:44
Mir persönlich sind die Masken egal, Sylvia geht für uns Einkaufen (bzw. wir haben ja mit PicNic und Flaschenpost je einen Lieferdienst für Lebensmittel und Getränke, die uns die Waren bis an die Türe liefern - superklasse!) und beim Spazierengehen ist ja keine Pflicht. Ich brauche also eigentlich keine Maske, aber Sylvia hat auch für mich zwei Masken (zum Wechseln) in der Apotheke gekauft (von "van Laack", das sind hochwertige Baumwollmasken).

Am schwierigsten finde ich die Notlage der Seniorenheime - zum einen sollen speziell die Alten ja geschützt werden (dabei sind zwischen 35% und 50% aller Verstorbenen aus Seniorenheimen, das ist natürlich ein Desaster), zum anderen wollen die natürlich nicht eingesperrt werden. Da gibt es Demenzkranke, denen kannst Du gar nicht erzählen, wieso die nicht den gewohnten Besuch am Mittag bekommen, verstehen die nicht. Also das ist wirklich eine ganz schwere Aufgabe und aus diesem Kreis hört man auch oft die Aussage, dass sie keine Angst vor der Infektion haben, aber viel mehr Angst, alleine zu sein. Mein Vater hat auch extrem unter der Einsamkeit gelitten, dabei hatte der noch wirklich RICHTIG viel Besuch, von seinen 4 Söhnen, von seinen zwei Schwestern usw. - da gibt es auch ganz andere Fälle, wo Leute überhaupt niemanden mehr haben. Trotzdem hat mein Vater sehr unter der empfundenen Einsamkeit gelitten.
Titel: Re: Endlich spricht ein Politiker mal das aus, was ich schon lange denke.
Beitrag von: Rainer am 26. April 2020, 18:24:52
Bei GMX ist Schäubles Kommentar auch veröffentlicht, hoffentlich statisch und nicht wieder "dynamisch": https://www.gmx.net/magazine/politik/schaeuble-schutz-lebens-coronakrise-unterordnen-34648188
Titel: Re: Endlich spricht ein Politiker mal das aus, was ich schon lange denke.
Beitrag von: Horst am 26. April 2020, 19:45:49
War heute auch bei B5 im Radio.
Besonders bemerkenswert, wenn ein "Mahner" wie Schäuble solche Töne anschlägt.
Titel: Re: Endlich spricht ein Politiker mal das aus, was ich schon lange denke.
Beitrag von: Silke am 26. April 2020, 20:55:36
Na, hoffentlich tut er seine Meinung auch in der Regierung kund.
Titel: Re: Endlich spricht ein Politiker mal das aus, was ich schon lange denke.
Beitrag von: Susan am 28. April 2020, 22:05:09
Hatte die Meldung bei Tagesschau.de gesehen und war auch etwas erstaunt - tatsächlich eine Stimme der Vernunft  ::)

Zitat
Manche von uns tun in den letzten Wochen geradezu so, als gäbe es nichts wichtigeres als ein einzelnes Menschenleben. Das ist skurril in Anbetracht dessen, wieviel Leid und Tod wir Menschen sowieso weltweit anrichten. Warum ausgerechnet eine Infektionskrankheit wie Covid-19 auf einmal so einen gigantischen Stellenwert einnimmt, das verstehe ich nicht.

Da sind wir schon Zwei -oder Vier, wenn wir Gatte und Junior dazu rechnen. Ich habe beobachtet, dass gerade manche der sogenannten Hochrisiko-Kandidaten da sehr viel entspannter dran angehen als etliche andere. Meine Eltern, Onkel, Tanten und viele andere der 1930er Generation zum Beispiel. Die haben den 2. Weltkrieg mit Flucht und Bombardement überstanden, die schreckt Covid-19 kaum. O-Ton "Sterben müssen wir eh bald" Oder meine Kusine mit schwerer Diabetes, die allein in Rom hockt, die traurig ist ihre Enkelin nicht sehen zu dürfen und sich eher sorgt, dass ihr Geld bald ausgegeben ist, als krank zu werden.

Und dann gibt es andere (1980er Geborene), die sehen es schon als Verbrechen an, wenn du ohne Mundschutz deinen Müll rausstellst. Und eine der Mütter aus Kerlies Krabbelgruppe damals, die schon in Normalzeiten ständig Desinfektionsspray mit sich rumgeschleppt und benutzt hat, dreht jetzt wahrscheinlich völlig am Rad.  ::)

Zum Teil erscheint mir das als einen Ausdruck der heutigen "Optimierungs"-Gesellschaft. Wir müssen schön, gesund, schlank, klug und erfolgreich sein  und so alt werden wie es nur irgend geht. Zudem natürlich so eine Krise besser im Griff haben als alle anderen.

Hat denn keiner wirklich an die wirtschaftlichen Auswirkungen gedacht? Mir wird schwindelig, wenn ich so lese, wer denn alles Unterstützung haben möchte oder kriegen sollte. Hallo Leute, irgendwo muss das Geld auch herkommen.  Besorgnis erregender als den Virus finde ich außerdem, dass scheinbar viele Firmen eine längere Durststrecke kaum überbrücken können.  Okay, es ist 20 Jahre her, dass ich in der Finazierungsbranche gearbeitet habe, doch da hätten wir jedem mit so einem Businessplan geraten sich schleunigst wieder eine Stelle zu suchen.

Titel: Re: Endlich spricht ein Politiker mal das aus, was ich schon lange denke.
Beitrag von: Horst am 28. April 2020, 23:13:57
Hat denn keiner wirklich an die wirtschaftlichen Auswirkungen gedacht? Mir wird schwindelig, wenn ich so lese, wer denn alles Unterstützung haben möchte oder kriegen sollte. Hallo Leute, irgendwo muss das Geld auch herkommen.  Besorgnis erregender als den Virus finde ich außerdem, dass scheinbar viele Firmen eine längere Durststrecke kaum überbrücken können. 
Vielleicht nicht 100% passend aber trotzdem eine Facette dieser Thematik - die Lufthansa - die vielen Urlaubern (wegen ausgefallenen Flügen) tausende von Euros schuldet und sie nicht bezahlt, vom Staat Milliarden einfordert, aber dafür nichts geben möchte. Andererseits wird mit einer selbstverwalteten Schutzschirm-Insolvenz-Verfahren gedroht. Da fragt man sich schon, haben die das ganze Geld schon verjuxt, das Ihnen der Passagier als Pfand zu treuen Händen geben hat?
Will man sich auf Kosten des Steuerzahlers gesundstoßen - und das ohne jede geringste Gegenleistung?
Unverschämt.
Titel: Re: Endlich spricht ein Politiker mal das aus, was ich schon lange denke.
Beitrag von: Susan am 29. April 2020, 00:16:29
Yep, ebenso krass Addidas: Miete für Geschäftsräume nicht bezahlen wollen, Hilfe beantragen, aber Milliarden bezahlen, damit bestimmte Fußballvereine ihre Ausrüstung kaufen  >:(
Titel: Re: Endlich spricht ein Politiker mal das aus, was ich schon lange denke.
Beitrag von: Rainer am 29. April 2020, 12:11:35
Will man sich auf Kosten des Steuerzahlers gesundstoßen - und das ohne jede geringste Gegenleistung?
Unverschämt.

Ich blicke da auch nicht so ganz durch, ich kenne die Konditionen nicht. Also wenn Lufthansa Geld "geschenkt" haben will, dann kann das ja nur durch Übernahme von Seiten des Staats gehen. Aber dass der Staat Geld in solchen Mengen verschenkt, kann ich mir eigentlich auch nicht vorstellen.

Ansonsten bleiben doch die sonst üblichen Optionen:

a) Kapitalerhöhung (Aktienausgabe). Das wäre eigentlich das adäquate Mittel, aber es bleibt die Frage, ob man damit wirklich 10 Milliarden einspielt. Glaube ich eigentlich nicht. Aber insgesamt ist das der Königsweg, dann betrifft es auch die Richtigen (die Aktionäre).

b) Auflegen von Lufthansa Bonds, also Publikumsanleihen zu einem bestimmten Zinssatz. Das dürfte aber auch schwierig sein, das ist ein Hochrisikopapier und müsste entsprechend verzinst werden. Nach wie vor erscheinen 10 Milliarden als sehr hoch, wohl kaum zu erreichen.

c) der Staat resp. die KfW gewährt einen 10 Milliarden Kredit, natürlich mit einem adäquaten Zinssatz zum Risikoausgleich (sagen wir 8% p.a.) und im Falle einer Insolvenz ist der Kredit erstrangig zu bedienen. Das könnte ich mir durchaus vorstellen, dann aber hat der Staat kein Mitspracherecht und die Lufthansa kann mit dem Geld machen, was sie wollen. Zurückzahlbar in einem angemessenen Zeitrahmen, da habe ich leider keinerlei Vorstellungen, was da realistisch ist. Warum wird dieser Weg nicht eingeschlagen?

d) die Lufthansa geht in den Schutzschirm, versaubeutelt die bereits eingenommen Kundengelder (die eigentlich dem Erwerb von gültigen Tickets dienten), macht damit sicherlich ein paar Euro Gewinn, verliert aber sicherlich jedes Kundenvertrauen. Ich glaube nicht, dass sie im Anschluss daran "saniert" sind. Eher im Gegenteil, danach wird das Insolvenzverfahren eröffnet, weil natürlich niemand so doof ist und zweimal den selben Fehler macht und bei Lufthansa ein Ticket kauft. Das erscheint mir sehr blauäugig, man mag damit drohen, aber das wird ein Boomerang. Und ob damit 10 Milliarden Euro zusammenkommen, das bezweifle ich sowieso.

Eigentlich doch relativ klar, ich würde definitiv c) vorschlagen. Last not least wäre auch die Kapitalerhöhung vorstellbar, nur mit der Einschränkung, dass die Aktien zu einem vordefinierten Kurs ausschließlich an den Staat gehen, ähnlich wie einst bei der Commerzbank. Ist aber gerade dort nicht sonderlich gut gegangen. Der Staat wäre dann Großaktionär bei der Lufthansa und hätte die üblichen Mitspracherechte über die Aktionärsversammlung.
Titel: Re: Endlich spricht ein Politiker mal das aus, was ich schon lange denke.
Beitrag von: Horst am 29. April 2020, 13:55:26
Hallo Rainer,
wann sollen die die 10 Mrd reingeholt haben und zurückzahlen können?
So wie die Lufthansa wirtschaftet, müsste der Kredit wohl mindestens hundert Jahre laufen...zumal vielleicht erst ab 2022 wieder Normalzustand herrscht für die Möglichkeiten einer Airline.
Titel: Re: Endlich spricht ein Politiker mal das aus, was ich schon lange denke.
Beitrag von: Ilona am 29. April 2020, 14:22:23
Von der fehlenden wissenschaftlichen Begründung der Corona-Maßnahmen (https://www.heise.de/tp/features/Von-der-fehlenden-wissenschaftlichen-Begruendung-der-Corona-Massnahmen-4709563.html?seite=6)
Titel: Re: Endlich spricht ein Politiker mal das aus, was ich schon lange denke.
Beitrag von: Rainer am 29. April 2020, 16:17:22
Hallo Rainer,
wann sollen die die 10 Mrd reingeholt haben und zurückzahlen können?

Keine Ahnung, aber so schlecht haben die nicht gewirtschaftet, angeblich sitzen sie auf einem Cash-Berg von 4 bis 5 Milliarden(!). Nicht schlecht, Herr Specht?! Und Dividenden haben sie ja auch ausgeschüttet, also ein paar Gewinne kommen da schon noch herein.

Allerdings befürchtet Herr Spohr wahrscheinlich zu Recht, dass sein (um Faktor 100 zu hohes) Gehalt in Abrede gestellt wird, aber da regt sich nicht eine Träne bei mir...

@Ilona: den Artikel kenne ich auch. Es ist ist leider wirklich sehr unwissenschaftlich gearbeitet worden.
Titel: Re: Endlich spricht ein Politiker mal das aus, was ich schon lange denke.
Beitrag von: serendipity am 29. April 2020, 18:22:53
Ich freue mich über euren Optimismus und das eher pragmatische Denken - jedoch kann sich jeder von euch ja auch auf seine Weise schützen, indem er sich selbst nicht in Gefahr begibt. Rainer wandelt auf dem Friedhof, Susan arbeitet von zuhause, Junior muss nicht zur Uni usw.

Ich HÄTTE ab letztem Montag (27.4.) täglich mit zehn Kindern in einem Raum gesessen, von denen man bisher nicht weiß, ob sie Überträger sind (ohne Symptome) - da sieht die Corona-Welt dann doch anders aus, ebenso für Pflegekräfte, Polizisten, der Kassiererin an der Kasse usw. Ok, zunächst für Hessen gestoppt!

Ich bin durchaus für die teilweise Öffnung der Maßnahmen, aber immer nur, wenn der Schutz, der dort arbeitenden Menschen gesichert ist, denn diese können der Gefahr nicht aus dem Weg gehen. Ich selbst habe meine Rheuma-Therapie abgebrochen, weil die Medikamente das Immunsystem schwächen, Rheumaerkrankte gehören nämlich nicht zur Risikogruppe. Und mir ist eines klar, geht die Schule wirklich los, dann kämpfen wir tagtäglich mit den Mindestanforderungen an Maßnahmen: dem Händewaschen und dem Abstand!

Meine Schüler, mit denen ich täglich über Videofonie, Sprachnachrichten, Fotos usw. in Verbindung stehe, freuen sich auf die Schule, aber es ist die Schule früher, die sie natürlich mit dem Begriff verbinden. Das wir in Räumen nur zu 10 sind, Mundschutz tragen, nicht vom Platz dürfen, in den Pausen nicht miteinander spielen dürfen usw. - das ist für sie wirklich nicht vorstellbar und das sind Drittklässler! Übrigens wird es auch für uns Lehrer eine große Herausforderung, denn Frontalunterricht sind wir ebenfalls nicht gewohnt.
Titel: Re: Endlich spricht ein Politiker mal das aus, was ich schon lange denke.
Beitrag von: Silke am 29. April 2020, 19:08:14


Ich freue mich über euren Optimismus und das eher pragmatische Denken - jedoch kann sich jeder von euch ja auch auf seine Weise schützen, indem er sich selbst nicht in Gefahr begibt. Rainer wandelt auf dem Friedhof, Susan arbeitet von zuhause, Junior muss nicht zur Uni usw.

Ich HÄTTE ab letztem Montag (27.4.) täglich mit zehn Kindern in einem Raum gesessen, von denen man bisher nicht weiß, ob sie Überträger sind (ohne Symptome) - da sieht die Corona-Welt dann doch anders aus, ebenso für Pflegekräfte, Polizisten, der Kassiererin an der Kasse usw. Ok, zunächst für Hessen gestoppt!

Ich bin durchaus für die teilweise Öffnung der Maßnahmen, aber immer nur, wenn der Schutz, der dort arbeitenden Menschen gesichert ist, denn diese können der Gefahr nicht aus dem Weg gehen. Ich selbst habe meine Rheuma-Therapie abgebrochen, weil die Medikamente das Immunsystem schwächen, Rheumaerkrankte gehören nämlich nicht zur Risikogruppe. Und mir ist eines klar, geht die Schule wirklich los, dann kämpfen wir tagtäglich mit den Mindestanforderungen an Maßnahmen: dem Händewaschen und dem Abstand!

Meine Schüler, mit denen ich täglich über Videofonie, Sprachnachrichten, Fotos usw. in Verbindung stehe, freuen sich auf die Schule, aber es ist die Schule früher, die sie natürlich mit dem Begriff verbinden. Das wir in Räumen nur zu 10 sind, Mundschutz tragen, nicht vom Platz dürfen, in den Pausen nicht miteinander spielen dürfen usw. - das ist für sie wirklich nicht vorstellbar und das sind Drittklässler! Übrigens wird es auch für uns Lehrer eine große Herausforderung, denn Frontalunterricht sind wir ebenfalls nicht gewohnt.

Nun ja, als Lehrer sollte man Frontalunterricht mit 10 Schülern schaffen.

Und von Vielen erwarten wir, dass sie weiter arbeiten, wie sind denn z.B. Verkäuferinnen geschützt?

 Der gerichtliche Stop des Unterrichts ist eines der abartigsten Dinge, die in letzter Zeit passieren. Da klagt eine Mutter (oder Vater) im Namen eines Kindes (welches vermutlich überhaupt nicht versteht, was da vorgeht) und kann den Unterricht für Tausende Kinder verhindern. Mehr Egoismus geht nicht. Hätte sie das Kind krank schreiben lassen.

Und ich schreibe meine Meinung jetzt als Jemand, der sich auch nicht komplett schützen kann. Ich fahre ehrenamtlich Bus, aber einen Kleinbus, bei dem die Leute vorn einsteigen. Ich wäre aber nie auf die Idee gekommen, nicht mehr zu fahren.

Und ich betreue und beschule nun wochenweise meine Enkeltochter, damit ich das Schlimmste irgendwie verhindere. Die Eltern müssen arbeiten und schaffen nicht Beides.
Titel: Re: Endlich spricht ein Politiker mal das aus, was ich schon lange denke.
Beitrag von: serendipity am 29. April 2020, 20:10:53

Nun ja, als Lehrer sollte man Frontalunterricht mit 10 Schülern schaffen.


Natürlich tun wir das, trotzdem ist es eine Herausforderung denn seit 30 Jahren unterrichten wir eben nicht so zum Wohle der Kinder!


Und von Vielen erwarten wir, dass sie weiter arbeiten, wie sind denn z.B. Verkäuferinnen geschützt?
 

Genau deshalb habe ich diese im meinem Posting auch genannt!


 Der gerichtliche Stop des Unterrichts ist eines der abartigsten Dinge, die in letzter Zeit passieren. Da klagt eine Mutter (oder Vater) im Namen eines Kindes (welches vermutlich überhaupt nicht versteht, was da vorgeht) und kann den Unterricht für Tausende Kinder verhindern. Mehr Egoismus geht nicht. Hätte sie das Kind krank schreiben lassen.


Nun, ich weiß nicht, mit viel Eltern du privat Kontakt hast. Unsere Elternbeiratsvorsitzende hat am Donnerstag vor dem Urteil mit dem Schulamt gesprochen, da sie ebenfalls die Aussetzung der Schulpflicht mit den Stimmen der Eltern unserer Schule erreichen wollte. Es ist also keineswegs so, dass alle Eltern für eine schnelle Öffnung von Schule sind.


Und ich schreibe meine Meinung jetzt als Jemand, der sich auch nicht komplett schützen kann. Ich fahre ehrenamtlich Bus, aber einen Kleinbus, bei dem die Leute vorn einsteigen. Ich wäre aber nie auf die Idee gekommen, nicht mehr zu fahren.


Das finde ich toll und ehrenhaft, aber du hast die Mitfahrer halt nicht auf dem Schoß bzw. an der Backe :-) - die sollten wissen wie Abstand,  richtiges Niesen und Husten und Hände waschen funktioniert.


Und ich betreue und beschule nun wochenweise meine Enkeltochter, damit ich das Schlimmste irgendwie verhindere. Die Eltern müssen arbeiten und schaffen nicht Beides.

Für solche Fälle gibt es eine Notbetreuung an Grundschulen und zwischen betreuen und "beschulen" liegen Welten.
Titel: Re: Endlich spricht ein Politiker mal das aus, was ich schon lange denke.
Beitrag von: Silke am 29. April 2020, 20:37:01
Hier gibt es die Notbetreuung nur für Alleinerziehende und "systemrelevante" Berufe. Dazu gehört meine Tochter nicht, arbeiten müssen sie und ihr Mann trotzdem. Die Kids müssen eben mitgenommen oder irgendwo untergebracht werden.
Und sicher bin ich kein Lehrer, aber ich mache mit ihr jetzt jede 2. Woche den kompletten Schulstoff. Inzwischen gibt es wenigstens ein umfangreiches Programm, d.h. 3 h ist man beschäftigt. Daher meine Aussage, betreuen und beschulen.

Ich kenne einige Eltern, sicher nicht so viele wie du. Die, die ich kenne, sind Alle für eine Öffnung von Kitas und Schulen. Weil sie sehen, welche Schäden ein Teil der Kids nehmen werden, wenn das so weiter geht. Wie die Gewalt in manchen Familien steigt, wie kaputt manche Familien durch die Doppelbelastung sind. Dass viele Kids das Schuljahr wiederholen werden müssen, weil eben viele Eltern nicht willens oder in der Lage sind, selbst die Beschulung zu leisten. Und Grundschüler können das nicht allein.

Ich frage mich nur, was man mit der Verschiebung des Schulbeginns um eine oder mehrere Wochen erreichen will. Halten sich die Kids dann eher an Regeln? Ist das Virus dann weg?
Man hat jetzt 7 Wochen keine Schule gehabt. In der Zeit hätte man doch mal die Kids aus den Notbetreuungen testen können. Dann hätte man gewußt, ob und wie sehr Kids die Viren in sich tragen.
Ich habe zumindest hier von keinem Fall gehört, dass eine Kita mit Notbetreuung wegen Corona schließen musste. Aber auch da habe ich natürlich nicht die umfangreiche Info wie du.

Und ja, meine Fahrgäste sitzen mir nicht auf dem Schoss, kommen mir aber auch ziemlich nah.
Und auch Grundschülern sollte man klar machen können, dass sie jetzt nicht auf dem Schoss sitzen können.
Titel: Re: Endlich spricht ein Politiker mal das aus, was ich schon lange denke.
Beitrag von: Rainer am 29. April 2020, 20:52:13
Ich HÄTTE ab letztem Montag (27.4.) täglich mit zehn Kindern in einem Raum gesessen, von denen man bisher nicht weiß, ob sie Überträger sind (ohne Symptome)

Was auch wieder ein Totalversagen der Entscheidungsträger ist, immerhin hatte man 6 Wochen Zeit, solche Dinge zu analysieren. JETZT stellt sich anscheinend heraus, dass Kinder nicht ansteckend sind, eine Information, die man längst hätte haben können und die die Lehrkräfte sehr beruhigen könnte. Ich gehe jedenfalls HEUTE davon aus, dass in der Tat keine nennenswerte Ansteckungsgefahr von Volksschülern ausgeht und ich würde mich auch selbst da vorne hinstellen.

Aber in Deutschland gibt es ja noch wie vor nur "Knüppel aus dem Sack" oder "Corona Party", ist es unerträglich, wie oberflächlich die Recherche betrieben wird. Bei den Schulen sehe ich dabei nicht einmal das Problem, was spricht ernsthaft dagegen, die Brücke bis zum Sommer ohne Schule zu gestalten? Soooo schlimm kann das alles nicht sein, da verblödet kein Kind, kein Abiturient, es ist nur eine Pause. Man kann ja noch von Glück reden, dass wir schon bald im Mai sind, dann fallen nur 3 Monate wirklich aus, das hat es in den vergangenen Jahren auch so schon gegeben. Beispielsweise bei der Umstellung auf 12 Jahre Schulzeit statt 13 Jahre. Und Kita und Co. würde ich definitiv eröffnen, da ist die Wissenslage eigentlich eindeutig und es werden endlich die Eltern entlastet.
Titel: Re: Endlich spricht ein Politiker mal das aus, was ich schon lange denke.
Beitrag von: Birgit am 29. April 2020, 21:58:13
Liebe Gabi,

jedes Ding hat unterschiedliche Seiten. Ich finde es nicht fair von dir so zu tun, als ob jeder sich schützen könnte außer dir und deinen Kollegen. Bitte nimm es mir nicht übel, aber eine solche Haltung ist selbstmitleidig und nicht konstruktiv. Jeder hat seine Sorgen und Schwierigkeiten mit diesem Arschloch Covid: Angst um sich selbst, Angst um Angehörige, Angst um die wirtschaftliche Existenz, Angst vor der Zukunft.

Theoretisch hast du sicherlich die Möglichkeit den Dienst zu quittieren, solltest du das Arbeiten mit den Kindern in der Schule mit deinem Gewissen nicht vereinbaren können, dann wärst du den Stress los. Aber wäre das für dich eine Alternative?

1. P. S. zu Rainers Beitrag:

Zitat
Was auch wieder ein Totalversagen der Entscheidungsträger ist, immerhin hatte man 6 Wochen Zeit, solche Dinge zu analysieren. JETZT stellt sich anscheinend heraus, dass Kinder nicht ansteckend sind, eine Information, die man längst hätte haben können und die die Lehrkräfte sehr beruhigen könnte. Ich gehe jedenfalls HEUTE davon aus, dass in der Tat keine nennenswerte Ansteckungsgefahr von Volksschülern ausgeht und ich würde mich auch selbst da vorne hinstellen.

Woher - bitte schön - hätte man schon längst diese Info haben können? OK, man hätte vielleicht schon vor 3 Monaten ein paar chinesische Kinder mit Viren anblasen sollen und sie dann in bestimmten Zeitintervallen in einen Raum stellen sollen mit einer Auswahl anderer Kinder und Erwachsener um zu schauen, wer dann 2 Wochen später krank ist und weitere 2 Wochen später stirbt? Du erwartest ziemliche Wunder, fürchte ich!

2. P. S. zum zwischenzeitlich geschriebenen Beitrag zu Fahrzeugen:

In absehbarer Zeit werden meine Kollegen aus dem Fahrerlaubniswesen wieder zu prüfen beginnen: 5 Tage die Woche pro Tag 8-mal in unterschiedlichen Fahrzeugen mit unterschiedlichen Prüfern und Prüflingen. Ich habe da ziemlich Angst um meine Kollegen und finde auch da nicht, dass man als Lehrer vor Schülern schlechter dran ist als als Prüfer (oder noch schlimmer Fahrlehrer mit Prüfer hinter sich) in so einem engen Raum.
Titel: Re: Endlich spricht ein Politiker mal das aus, was ich schon lange denke.
Beitrag von: Silke am 29. April 2020, 22:07:01
Liebe Gabi,

jedes Ding hat unterschiedliche Seiten. Ich finde es nicht fair von dir so zu tun, als ob jeder sich schützen könnte außer dir und deinen Kollegen. Bitte nimm es mir nicht übel, aber eine solche Haltung ist selbstmitleidig und nicht konstruktiv. Jeder hat seine Sorgen und Schwierigkeiten mit diesem Arschloch Covid: Angst um sich selbst, Angst um Angehörige, Angst um die wirtschaftliche Existenz, Angst vor der Zukunft.

Theoretisch hast du sicherlich die Möglichkeit den Dienst zu quittieren, solltest du das Arbeiten mit den Kindern in der Schule mit deinem Gewissen nicht vereinbaren können, dann wärst du den Stress los. Aber wäre das für dich eine Alternative?

1. P. S. zu Rainers Beitrag:

Zitat
Was auch wieder ein Totalversagen der Entscheidungsträger ist, immerhin hatte man 6 Wochen Zeit, solche Dinge zu analysieren. JETZT stellt sich anscheinend heraus, dass Kinder nicht ansteckend sind, eine Information, die man längst hätte haben können und die die Lehrkräfte sehr beruhigen könnte. Ich gehe jedenfalls HEUTE davon aus, dass in der Tat keine nennenswerte Ansteckungsgefahr von Volksschülern ausgeht und ich würde mich auch selbst da vorne hinstellen.

Woher - bitte schön - hätte man schon längst diese Info haben können? OK, man hätte vielleicht schon vor 3 Monaten ein paar chinesische Kinder mit Viren anblasen sollen und sie dann in bestimmten Zeitintervallen in einen Raum stellen sollen mit einer Auswahl anderer Kinder und Erwachsener um zu schauen, wer dann 2 Wochen später krank ist und weitere 2 Wochen später stirbt? Du erwartest ziemliche Wunder, fürchte ich!

2. P. S. zum zwischenzeitlich geschriebenen Beitrag zu Fahrzeugen:

In absehbarer Zeit werden meine Kollegen aus dem Fahrerlaubniswesen wieder zu prüfen beginnen: 5 Tage die Woche pro Tag 8-mal in unterschiedlichen Fahrzeugen mit unterschiedlichen Prüfern und Prüflingen. Ich habe da ziemlich Angst um meine Kollegen und finde auch da nicht, dass man als Lehrer vor Schülern schlechter dran ist als als Prüfer (oder noch schlimmer Fahrlehrer mit Prüfer hinter sich) in so einem engen Raum.
Diese Info zu den Kindern hätte man durch Tests bei den Kindern aus der Notbetreuung haben können. Das läuft jetzt schon fast 7 Wochen. Inzwischen hat man ja auch genug Testkapazität. Diese Kinder verhalten sich ja so, wie sich die Kinder in der Schule oder Kita eben verhalten würden, wenn man wieder öffnet.

Zu deinem PS 2: Ist die Öffnung von Fahrschulen und das Abnehmen der Prüfungen denn absehbar?
Muss denn der Fahrlehrer dabei sein? Sonst hätte man schon mal eine Person weniger im Auto. Und man könnte ja das Auto mit stabilen Folien abteilen.
Titel: Re: Endlich spricht ein Politiker mal das aus, was ich schon lange denke.
Beitrag von: Birgit am 29. April 2020, 22:42:07
Dummerweise sind Kinder keine Laborratten, sodass man sie nicht in Käfige stecken kann um zu kontrollieren, wer sie angesteckt hat und wen wiederum sie anstecken. Und ich gehe davon aus, dass kranke Kinder und Kinder von kranken oder unter Infektionsverdacht stehenden Eltern auch nicht mehr in die Notbetreuung gehen.

Ein Feldversuch bringt aufgrund der Störeinflüsse nicht so schnell valide Egebnisse. Und Daten, die sich jemand genauer ansieht, kann man unter solchen Bedingungen nur über den Verlauf einer gewissen Zeit über die Anzahl der Fälle sammeln. Und diese Zeit ist ja nun noch nicht sehr lang und die Population, in der man solche Untersuchungen hätte starten können, noch dazu hier und unter unseren Lebensbedingungen, ist ja noch äußerst klein, sodass aufgrund der zu kleinen Zahl sicherlich keine aussagefähigen Ergebnisse erwartet werden können. Man müsste ja nach Einrichtungen suchen, in denen nachweislich Infektionen aufgetreten sind. Und die spüre erstmal auf. Und dann lässt man das Infektionsgeschehen oder auch das nicht auftretende Infektionsgeschehen einfach so laufen und guckt dann mal, wie es 1 oder 2 Wochen später aussieht?

Zu den Fahrschulen:

Die werden loslegen, sobald sie wieder dürfen. Wann das ist, entscheidet sich dann, wenn der Verordnungsgeber es wieder zulässt.

Keine Ahnung, ob die Prüfungsordnung das Weglassen des Fahrlehrers zulassen würde, schließlich ist die Arbeitsteilung (einer achtet auf Sicherheit und greift im Zweifel ein, einer beobachtet und schaut, ob die Fahraufgaben bewältigt werden) sinnvoll.
Fahrprüfer sind Ingenieure und keine Fahrlehrer und haben somit nicht gelernt von der rechten Seite aus einzugreifen.
Und in welchem Fahrzeug sollte man das durchführen? Prüforganisationen besitzen keine Fahrzeuge dafür. Es handelt sich um Fahrzeuge der Fahrschulen.
Keine Ahnung, ob und wie Umbauten möglich sind, vielleicht eine Scheibe zwischen Fahrer und Rückbank wie in amerikanischen Taxis? Dass man Fahrersitz und Beifahrersitz trennen kann, halte ich für schwierig, da der Fahrlehrer ja auch eingreifen können muss...




Titel: Re: Endlich spricht ein Politiker mal das aus, was ich schon lange denke.
Beitrag von: Rainer am 29. April 2020, 22:48:24
Woher - bitte schön - hätte man schon längst diese Info haben können?

Aus den gleichen Untersuchungen, wo diese Info jetzt her kommt. Offensichtlich hat man erst vor wenigen Wochen angefangen, solche Dinge zu untersuchen. Wieso nicht sofort nach Schließung der Kitas und Schulen? Auch die Schulen sind jetzt "vollkommen überrascht", dass der Unterricht wieder beginnen sollte, inzwischen haben einige Schulen wieder geschlossen, weil in der Zwischenzeit genau NICHTS passiert ist und die Verantwortlichen die freie Zeit als Urlaub fehlinterpretiert haben. Das ist doch grausam. Niemand hat sich in den 6 Wochen auch nur ansatzweise darum Gedanken gemacht, wie man den Unterricht wieder aufleben lassen könnte. Warum nicht?
Titel: Re: Endlich spricht ein Politiker mal das aus, was ich schon lange denke.
Beitrag von: serendipity am 29. April 2020, 22:59:43
Liebe Gabi,

jedes Ding hat unterschiedliche Seiten. Ich finde es nicht fair von dir so zu tun, als ob jeder sich schützen könnte außer dir und deinen Kollegen. Bitte nimm es mir nicht übel, aber eine solche Haltung ist selbstmitleidig und nicht konstruktiv. Jeder hat seine Sorgen und Schwierigkeiten mit diesem Arschloch Covid: Angst um sich selbst, Angst um Angehörige, Angst um die wirtschaftliche Existenz, Angst vor der Zukunft.



Das spreche ich niemandem ab und ich habe auch in meinem ersten Post hierzu geschrieben, das es genügend Menschen gibt, die eben nicht gut geschützt sind. Heißt, ich habe hier nicht nur von Lehrern gesprochen. Wenn ich selbstmitleidig und nicht konstruktiv wäre, dann hätte ich nicht am schulinternen Hygieneplan mitgearbeitet, den es übrigens schon vor dem vom Land Hessen gab, würde keine Klo-Ampeln laminieren, morgen keine drei Videokonferenzen mit meinen Schülern abhalten usw.

Zu den Testungen von Kindern aus China oder der Notbetreuung - ja, das wäre gut gewesen, dann wären wir jetzt weiter. Aber es wurde nicht getestet und die Heidelberger Studie liegt erst in ca. zwei Wochen vor. Wenn sich dann herausstellt, dass die Kinder nicht übertragen, tanze ich nackt in die Schule und mache mir keine Sorgen um meine Gesundheit, die der Eltern, meiner Kolleginnen, der anderen Kinder usw. Und die eine Maske, die mir mein Arbeitgeber zur Verfügung stellt, kann ich dann auch verschenken, brauchst du eine, Birgit?
Titel: Re: Endlich spricht ein Politiker mal das aus, was ich schon lange denke.
Beitrag von: Susan am 30. April 2020, 05:20:27
Ja, Gaby, du hast recht; wir brauchen uns bislang relativ wenig Sorgen machen, weder finanziell, noch gesundheitlich. Und das obwohl Colin zwar nicht zur Uni muss, aber sehr wohl und momentan mit Überstunden zu seinem Nebenjob in den Supermarkt geht. Wir sind da in einer glücklichen Lage und dankbar dafür.

Denn ich sehe auch Kehrseiten. Ich komme aus einer Familie, in der das Geld immer sehr knapp war, kenne alle Sparmöglichkeiten, Anstrengungen meiner Eltern und Oma zum Zuverdienen und auch was scheinbar geringfügige Kürzungen bedeuten.  Entgegen der Meinungen etlicher Besserverdiener gibt es solche Familien auch heute noch reichlich. (Und damit meine ich nicht die, die mit ihren Riesenkötern in der Stadt herumlungern und Ausländer anpöbeln, die nähmen ihnen den Job weg.)   

Politiker und sonstige Berater, denken mir oft zu wenig oder zu einseitig über Konsequenzen mancher Maßnahmen nach. Stichwort Mieterschutz, sinnvoll bei den Immobilienhaien, doch was ist der Witwe ohne Kinder, die neben der schmalen Rente die Miete zum Lebensunterhalt braucht. Das Sozialamt wird da kaum einspringen, schließlich ist sie ja Hausbesitzerin.

Am meisten nerven mich allerdings diese Schlaumeier mit sicheren Job und guten Einkommen, die ständig predigen "Gesundheit geht vor" und nicht mal gelten lassen wollen, das es für etliche nicht um Vergnügen sondern ihren Job und Lebensunterhalt geht. Bin mal gespannt, ob die ebenso eifrig bei der Sache sind, wenn es später darum geht, den in Not geratenen zu helfen.

Mal abgesehen von der mangelhaften Planung und Vorbereitung seitens der Schulbehörden finde ich es absolut keine Zumutung, dass die Lehrer kleine Gruppen unterrichten sollen. Und von ihrem Gehalt sollten sie sich auch zwei, drei anständige Schutzmasken leisten können. Außerdem muss man  ja nicht unbedingt die Kollegen mit einem höheren Krankheitsriskio an die Front schicken. Liebe Gaby, ich weiß, du bist eine engagierte Lehrerin und in deiner Klasse, eurer Schule, funktioniert es mit den Online-Unterricht und der Mithilfe der Eltern vielleicht ganz gut. Das ist aber nicht überall so
Titel: Re: Endlich spricht ein Politiker mal das aus, was ich schon lange denke.
Beitrag von: Silke am 30. April 2020, 07:45:11


Dummerweise sind Kinder keine Laborratten, sodass man sie nicht in Käfige stecken kann um zu kontrollieren, wer sie angesteckt hat und wen wiederum sie anstecken. Und ich gehe davon aus, dass kranke Kinder und Kinder von kranken oder unter Infektionsverdacht stehenden Eltern auch nicht mehr in die Notbetreuung gehen.

Ein Feldversuch bringt aufgrund der Störeinflüsse nicht so schnell valide Egebnisse. Und Daten, die sich jemand genauer ansieht, kann man unter solchen Bedingungen nur über den Verlauf einer gewissen Zeit über die Anzahl der Fälle sammeln. Und diese Zeit ist ja nun noch nicht sehr lang und die Population, in der man solche Untersuchungen hätte starten können, noch dazu hier und unter unseren Lebensbedingungen, ist ja noch äußerst klein, sodass aufgrund der zu kleinen Zahl sicherlich keine aussagefähigen Ergebnisse erwartet werden können. Man müsste ja nach Einrichtungen suchen, in denen nachweislich Infektionen aufgetreten sind. Und die spüre erstmal auf. Und dann lässt man das Infektionsgeschehen oder auch das nicht auftretende Infektionsgeschehen einfach so laufen und guckt dann mal, wie es 1 oder 2 Wochen später aussieht?

Zu den Fahrschulen:

Die werden loslegen, sobald sie wieder dürfen. Wann das ist, entscheidet sich dann, wenn der Verordnungsgeber es wieder zulässt.

Keine Ahnung, ob die Prüfungsordnung das Weglassen des Fahrlehrers zulassen würde, schließlich ist die Arbeitsteilung (einer achtet auf Sicherheit und greift im Zweifel ein, einer beobachtet und schaut, ob die Fahraufgaben bewältigt werden) sinnvoll.
Fahrprüfer sind Ingenieure und keine Fahrlehrer und haben somit nicht gelernt von der rechten Seite aus einzugreifen.
Und in welchem Fahrzeug sollte man das durchführen? Prüforganisationen besitzen keine Fahrzeuge dafür. Es handelt sich um Fahrzeuge der Fahrschulen.
Keine Ahnung, ob und wie Umbauten möglich sind, vielleicht eine Scheibe zwischen Fahrer und Rückbank wie in amerikanischen Taxis? Dass man Fahrersitz und Beifahrersitz trennen kann, halte ich für schwierig, da der Fahrlehrer ja auch eingreifen können muss...

Es geht ja bei den Kindern darum, dass sie angeblich die Viren in Massen übertragen können, ohne selbst erkrankt zu sein.
Und um herauszubekommen, ob das so ist, braucht man die Kinder natürlich nicht in einen Käfig sperren, man kann einfach in die Notbetreuungen gehen, wo sich Kinder, manchmal auch ohne Hygienemaßnahmen, aufhalten und spielen.
Jetzt hat man ja auch eine Studie begonnen, es geht also anscheinend.
Warum nicht vor 2,3 oder 4 Wochen?
Weil sich Niemand für die Kinder wirklich interessiert hat.
So, wie es Rainer schön geschrieben hat, die paar Wochen sind doch nicht so schlimm.
Doch, sind sie. Jeder, der Kinder hat, weiss, wie schlimm jede dieser Wochen für die Kinder und Familien sind, und es jede weitere Woche sein wird.

Ich dachte, du weisst zur Eröffnung der Fahrschulen und zu den Prüfungen schon mehr, weil du so bestimmt geschrieben hast, dass sie da bald sitzen würden.
Nach hinten könnte man sicher eine Scheibe einbauen, der Prüfer muss ja nicht eingreifen.
Zur Seite wird es wegen der Möglichkeit zum eingreifen schwierig. Zumindest in Kopfhöhe müsste es gehen.
Aber beim Motorrad kann der Fahrlehrer auch nicht eingreifen. Da wird vorher auf dem Platz so viel geübt, bis zumindest das Grundlegende sitzt.

Motorradfahrstunden und Prüfungen könnten übrigens problemlos stattfinden, da gibt es keine Nähe.
Auch ein Fall, wo zu lange sinnlos gewartet wird.
Titel: Re: Endlich spricht ein Politiker mal das aus, was ich schon lange denke.
Beitrag von: Birgit am 30. April 2020, 08:01:34

Zitat
weil in der Zwischenzeit genau NICHTS passiert ist und die Verantwortlichen die freie Zeit als Urlaub fehlinterpretiert haben. ... Niemand hat sich in den 6 Wochen auch nur ansatzweise darum Gedanken gemacht, wie man den Unterricht wieder aufleben lassen könnte. Warum nicht?

Woher weißt du das? Das ist Polemik, die niemandem hilft.

Ich muss mir auch das eine oder andere Mal anhören, dass dieses oder jenes ja ganz einfach sei, dass man doch wohl nicht soundsoviele Hunderter bezahlt habe "für 3 Sätze, einmal Blutdruck messen und 15 Seiten bedrucktes Papier".

Ich finde, wir sollten uns nicht anmaßen über andere derart scharf und unsubstanziiert zu urteilen, nur weil wir mit unseren Hintern auf der Couch sitzen und "Corona" googeln.
Titel: Re: Endlich spricht ein Politiker mal das aus, was ich schon lange denke.
Beitrag von: Silvia am 30. April 2020, 08:23:30
Ich finde, wir sollten uns nicht anmaßen über andere derart scharf und unsubstanziiert zu urteilen, nur weil wir mit unseren Hintern auf der Couch sitzen und "Corona" googeln.

 :thumb:  ICH möchte NICHT in der Position sein, die Entscheidungen treffen muss! Vor allem so schwierige!
Titel: Re: Endlich spricht ein Politiker mal das aus, was ich schon lange denke.
Beitrag von: Horst am 30. April 2020, 10:30:25
Mich würde seitens der Politk mal ein Konzept interessieren.
WAS IST DER PLAN?
Wann erhalten wir unsere Grundrechte zurück?
Worauf warten wir?
Wenn wir mit dem Virus leben müssen... was ist dann in X Tagen anders als heute?

Herdenimmunität kann es nicht sein, Impfstoff seriöserweise auch nicht.
Oder warten wir auf die heilsbringende App (hoffentlich wird die nicht in Berlin entwickelt  :o) ?

Wenn wir in einem oder zwei oder drei Monaten wieder alles geöffnet haben (Restaurants, Hotels usw...)
Was ist dann anders als jetzt?
Das würde mich mal interessieren. :)

Titel: Re: Endlich spricht ein Politiker mal das aus, was ich schon lange denke.
Beitrag von: Birgit am 30. April 2020, 10:41:54
Zitat
Ich dachte, du weisst zur Eröffnung der Fahrschulen und zu den Prüfungen schon mehr, weil du so bestimmt geschrieben hast, dass sie da bald sitzen würden.

Das hier ist kein Ort das zu verbreiten, was ich inoffiziell aufgeschnappt habe zu den Vorbereitungen bei uns intern. Ich kann dir nur sagen, dass das Fahrerlaubniswesen inzwischen gerüstet ist.

Zitat
Nach hinten könnte man sicher eine Scheibe einbauen, der Prüfer muss ja nicht eingreifen.
Zur Seite wird es wegen der Möglichkeit zum eingreifen schwierig. Zumindest in Kopfhöhe müsste es gehen.

Keine Ahnung, auch da haben Unfallanalytiker sicherlich etwas dazu zu sagen.

Bleibt natürlich noch die Frage der Umwälzung der Luft in diesen geschätzt 3 Kubikmetern Raumluft, ein ähnliches Problem wie in Bezug auf das Fliegen. Abstände können definitiv nicht eingehalten werden, und ob die geplante Maskenpflicht allein das reißen kann, kann ich nicht beurteilen.

Zitat
Aber beim Motorrad kann der Fahrlehrer auch nicht eingreifen. Da wird vorher auf dem Platz so viel geübt, bis zumindest das Grundlegende sitzt.

Ich kann dir nicht sagen, wie es rechtlich bei Motorrädern in der Prüfung ist. Im PKW und LKW zumindest ist der Fahrlehrer der Fahrzeugführer, solange der Fahrschüler keinen Führerschein hat. Daran hängen auch Versicherungsfragen. Der Prüfer kann nicht gleichzeitig der Fahrzeugführer und der Prüfer sein, das führt zu Rollenkonfusion, sodass ich mir nicht vorstellen kann, dass das das im Rahmen von Schutzmaßnahmen durchgehen kann, ganz abgesehen davon, was ich dir dazu schon geschrieben habe. Der Fahrlehrer hat die Verantwortung dafür, dass alle wieder heil ankommen, niemals der Prüfer und auch nicht der Schüler.

Zitat
Motorradfahrstunden und Prüfungen könnten übrigens problemlos stattfinden, da gibt es keine Nähe.
Auch ein Fall, wo zu lange sinnlos gewartet wird.

Bei Fahrstunden kann ich das unter dem Aspekt des Infektionsschutzes nachvollziehen, zumindest aus meiner ebenso laienhaften Sicht wie deiner. Bleibt, dass der Verordnungsgeber derzeit Bildungseinrichtungen geschlossen hat. Aber das ist ja genau das, was du kritisierst.

Prüfungen wären zumindest unter den bisher herrschenden Bedingungen ein Abstandsproblem, da der Prüfer und der Fahrlehrer ja im Fahrschulauto hinterherfahren. Ob und wie sich das technisch und gleichzeitig rechtlich sauber lösen lässt, ist leider nicht mein Fachgebiet.

Ob und wie die Prüfungsordnung eine andere Konstellation hergeben würde und was der Schutzplan hierzu sagt, interessiert mich auch. Das kann ich ja mal fragen, wenn ich den Kollegen treffe.

Dazu hab eich auch noch mitbekommen, dass die festgelegten Abfahrtsorte für die Prüfungen teilweise geschlossen haben, sodass keine Toiletten und Waschgelegenheiten parat sind und Hygienemaßnahmen nicht eingehalten werden können, sodass es zumindest nicht überall losgehen kann. Bestimmte Prüforte zumindest müssen daher geschlossen bleiben.

Du siehst also, dass eben doch ein kleines bisschen mehr zu bedenken ist, als dass man aus Laiensicht von "sinnlos gewartet" reden und das pauschal aburteilen kann.
Titel: Re: Endlich spricht ein Politiker mal das aus, was ich schon lange denke.
Beitrag von: Rainer am 30. April 2020, 13:24:56
Woher weißt du das? Das ist Polemik, die niemandem hilft.

Fakt ist, dass nach wenigen Tagen mehrere Schulen in NRW wieder geschlossen wurden und dass Laschet das den Verantwortlichen vorwirft, sie hätten die Schuleröffnung nicht hinreichend vorbereitet. Letztendlich kann niemand von uns auch nur eine einzige Meldung überprüfen, aber wenn alles, was man wiedergibt, als Polemik abgeurteilt wird, dann können wir die Diskussion beenden. Wir sind nun einmal auf diese Berichterstattung angewiesen und es ist mindestens richtig, dass mehrere Schulen wieder geschlossen haben (hier in NRW).
Titel: Re: Endlich spricht ein Politiker mal das aus, was ich schon lange denke.
Beitrag von: Rainer am 30. April 2020, 13:40:52
Mich würde seitens der Politk mal ein Konzept interessieren.
WAS IST DER PLAN?

Die Frage aller Fragen und da knackt es dann auch richtig. Diese Frage ist auch Herrn Drosten gestellt worden, der dann immer so halb schuldlos tut und sagt, er sei kein Volkswirt (aber dass er sich Gedanken um die drastischen Folgen eines vom ihm empfohlenen Lockdowns macht, finde ich allerdings nicht zuviel verlangt), aber immer warnt, was schreckliches passieren wird.

Jedenfalls ist die Frage nach dem Plan schon gestellt worden (ich weiß leider nicht mehr, wo ich ein entsprechendes Video gesehen habe) und da kam genau das Problem heraus: es gibt nichts halbes und nichts ganzes, man wurschtelt so vor sich hin und hat nicht einmal ein klares Ziel. Ein Ziel war und ist, diese Reproduktionszahl auf unter 1 zu drücken, haben wir geschafft. Und nun? Dann sagen die Experten, man hätte versuchen und schaffen müssen, die Zahl so weit zu drücken (0,2 - 0,3), dass das Virus innerhalb einiger Wochen komplett verschwindet. Das wäre ein klares Ziel gewesen - wurde aber nicht angestrebt und auch nicht erreicht.

Jetzt hängen wir genau zwischen den Stühlen, Merkel hatte mal gesagt, wenn die Verdoppelungszeit auf über 14 Tage steigt, dann könnten wir Maßnahmen aufheben. Dieser Zeitpunkt ist superlange vorbei und da ist nichts geschehen.

Auf einen Impfstoff warten ist Gezocke. Da weiß niemand etwas. Auf Herdenimmunität warten dauert viel zu lang. Also was ist der Plan? Genau das ist die Frage. Nach und nach stellt sich heraus, dass der Lockdown noch viel drastischere Folgen haben wird, als sich die Verantwortlichen haben auch nur träumen lassen. Heute klagen die Bauern, die ihre Kartoffelernte einstampfen können, weil Pommesbuden, Restaurants, Jahrmärkte, Stadien u.v.m. den Dienst eingestellt haben, es werden keine Kartoffeln gekauft... (hat erneut keiner dran gedacht, als man die Erntehelfer eingeflogen hat).

In der Tat auffällig ist, NIEMAND unter den gnadenlosen Befürwortern jeglicher Maßnahmen ist finanziell betroffen oder verliert gar seinen Job. Das sollte sehr sehr nachdenklich machen. Vermeintliche Solidarität auf Kosten einer wehrlosen Teilmenge der Bevölkerung. Wie wäre es mit einer Corona Abgabe a la Solidaritätbeitrag, bis 2.000,-€ keine Abgabe, alles darüber wird mit 20% versteuert.
Titel: Re: Endlich spricht ein Politiker mal das aus, was ich schon lange denke.
Beitrag von: wilma61 am 30. April 2020, 14:00:24
Und unser gemeinsamer Freund, der Herr Drosten verlautbart mal wieder.

https://www.spiegel.de/wissenschaft/medizin/coronavirus-news-am-donnerstag-die-wichtigsten-entwicklungen-zu-sars-cov-2-und-covid-19-a-a800f094-38b9-4137-9527-0a35b3951abb
Titel: Re: Endlich spricht ein Politiker mal das aus, was ich schon lange denke.
Beitrag von: Birgit am 30. April 2020, 14:21:25
https://www.spiegel.de/wissenschaft/medizin/corona-studie-kinder-sind-genauso-ansteckend-wie-erwachsene-a-a9552b85-5980-4810-ada5-1acc3bde095a
Titel: Re: Endlich spricht ein Politiker mal das aus, was ich schon lange denke.
Beitrag von: Rainer am 30. April 2020, 14:48:50
Jetzt haben wir für jede Behauptung auch eine Studie, kann sich jeder das herauspicken, wie er es braucht. Vielleicht liegt die Wahrheit auch irgendwo in der Mitte, wie die Virologen nämlich auch immer wieder betonen, spielt für eine Ansteckung auch die Virenmenge eine große Rolle. Nicht jedes Tröpfchen und nicht jede Türklinke mit einem Virus drauf macht auch wirklich krank. Wenn Kinder weniger bis gar nicht husten (und auch da gibt es Studien, mit computeranimierter Grafik, dass bei Husten der Verbreitungsgrad überproportional groß ist), sind sie vielleicht auch alleine schon deswegen nicht so ansteckend wie einer, der den ganzen Tag herumbellt.

Es hilft alles nichts, wir können nicht bis in alle Ewigkeit die Schulen geschlossen halten, obwohl ich da durchaus auch der Meinung bin, dass aktuell eine Schulschließung bis zu den Sommerferien nicht überzogen erscheint. Es ist ja alles eine Frage des Maßes. Vielleicht weiß man im September, wenn der reguläre Schulbetrieb nach den Sommerferien anläuft, wieder mehr.

Fakt ist leider ja auch, dass alle Experten (inkl. Wieler, der am meisten) in diesem Jahr schon jede Menge "Böcke geschossen haben", Fehleinschätzungen in jeder Größenordnung.
Titel: Re: Endlich spricht ein Politiker mal das aus, was ich schon lange denke.
Beitrag von: serendipity am 30. April 2020, 20:07:38
Es hilft alles nichts, wir können nicht bis in alle Ewigkeit die Schulen geschlossen halten, obwohl ich da durchaus auch der Meinung bin, dass aktuell eine Schulschließung bis zu den Sommerferien nicht überzogen erscheint. Es ist ja alles eine Frage des Maßes. Vielleicht weiß man im September, wenn der reguläre Schulbetrieb nach den Sommerferien anläuft, wieder mehr.

Da gebe ich dir in Teilen Recht. Wir können nicht bis in alle Ewigkeiten die Schulen geschlossen halten und ich bin für eine Öffnung, aber eben unter bestimmten Umständen.

Eigentlich fand ich die bisherige Planung mit den 4.Klassen anzufangen nicht die schlechteste. Nun ist NRW heute wieder vorgeprescht und hat folgende Idee: Die Jahrgangsstufen kommen ab dem 11.5. tageweise. Montag die 1. Klässler, Dienstag, die 2.Klässler usw.
Sorry, aber ein Pädagoge hat diese Idee nicht entwickelt. Ich bringe den 4. Klässlern am Donnerstag die erste Stufe der schriftlichen Division bei und sehe sie dann erst eine Woche später wieder - DA IST ALLES WEG! Ich werde also die restlichen 8 Wochen jede Woche mit der ersten Stufe der schriftlichen Division anfangen ... Und ob dies den Eltern hilft? Vielleicht kann Silke dazu etwas sagen.

Nun in Hessen fangen wir ja nun insgesamt erst frühestens am 11.5. an, ich hoffe die Schulen haben hier mehr Entscheidungsspielraum. Wir würden gerne mit halben Klassen (1.- 4.Klasse) wochenweise starten, also eine Woche Schule für ca. 10 Kinder, in der zweiten Woche Home-Schooling usw. Das könnten wir mit geringer Mehrarbeit auch stemmen, wir heißt unsere Schule, an anderen Schulen sehe dies vielleicht ganz anders aus.

An einen regulären Schulbetrieb ab September glaube ich erst, wenn ich es schriftlich habe.

Und von ihrem Gehalt sollten sie sich auch zwei, drei anständige Schutzmasken leisten können.

Natürlich hast du da Recht und genauso habe ich es gemacht. Aber ich möchte einfach mal darauf hinweisen, dass viele Grundschullehrer Teile ihrer Bezüge ins Schulsystem reinvestieren. In meinem Klassenraum gehören allein 4 Regale und 6 Sitzbänke mir, d.h. ich habe sie bezahlt. Ich zahle mein Programm zur Erstellung von Arbeitsblättern, ich drucke alle Farbausdrucke privat, die Klassenbibliothek ist von mir finanziert, ebenso wie Laminierfolien usw. usw.

Ob andere dies auch so machen? Meinem Mann und meinem Sohn würde es nicht einfallen, Büroausstattung zu finanzieren.

Jetzt soll ich unterrichten und, sorry, da kann ich doch erwarten, dass mein Dienstherr für ausreichende Schutzmaßnahmen sorgt oder?

Jetzt noch ein Scherz aus dem digitalen Schulleben. Unser Kreis hat es geschafft innerhalb der letzten sechs Wochen, einen Jitsi-Server für Konferenzen mit Schülern aufzusetzen. Ich habe diesen heute zu drei unterschiedlichen Zeiten mit jeweils fünf Schülern getestet. Es war eine Katastrophe: Die Kinder waren toll, haben sich gemeldet und an alle vorab besprochenen Regeln gehalten. Aaaaber, wenn man nichts versteht und teilweise der Bildschirm aussetzt, dann kann man so ein Tool einfach nicht für den Unterricht verwenden. Andere wie Microsoft Teams oder Zoom oder Skype darf ich aber nicht  ::) - armes Deutschland!

Titel: Re: Endlich spricht ein Politiker mal das aus, was ich schon lange denke.
Beitrag von: Silke am 30. April 2020, 22:46:12


Es hilft alles nichts, wir können nicht bis in alle Ewigkeit die Schulen geschlossen halten, obwohl ich da durchaus auch der Meinung bin, dass aktuell eine Schulschließung bis zu den Sommerferien nicht überzogen erscheint. Es ist ja alles eine Frage des Maßes. Vielleicht weiß man im September, wenn der reguläre Schulbetrieb nach den Sommerferien anläuft, wieder mehr.

Da gebe ich dir in Teilen Recht. Wir können nicht bis in alle Ewigkeiten die Schulen geschlossen halten und ich bin für eine Öffnung, aber eben unter bestimmten Umständen.

Eigentlich fand ich die bisherige Planung mit den 4.Klassen anzufangen nicht die schlechteste. Nun ist NRW heute wieder vorgeprescht und hat folgende Idee: Die Jahrgangsstufen kommen ab dem 11.5. tageweise. Montag die 1. Klässler, Dienstag, die 2.Klässler usw.
Sorry, aber ein Pädagoge hat diese Idee nicht entwickelt. Ich bringe den 4. Klässlern am Donnerstag die erste Stufe der schriftlichen Division bei und sehe sie dann erst eine Woche später wieder - DA IST ALLES WEG! Ich werde also die restlichen 8 Wochen jede Woche mit der ersten Stufe der schriftlichen Division anfangen ... Und ob dies den Eltern hilft? Vielleicht kann Silke dazu etwas sagen.

Nun in Hessen fangen wir ja nun insgesamt erst frühestens am 11.5. an, ich hoffe die Schulen haben hier mehr Entscheidungsspielraum. Wir würden gerne mit halben Klassen (1.- 4.Klasse) wochenweise starten, also eine Woche Schule für ca. 10 Kinder, in der zweiten Woche Home-Schooling usw.

Silke findet einen Tag Präsenzunzerricht in der Woche besser als keinen Tag.
Warum soll es besser sein, wenn die Kinder sich wie bisher alles allein erarbeiten sollen als wenn sie es professionell erklärt bekommen und zu hause vertiefen? Wer bringt den Kindern denn jetzt die erste Stufe der Division bei? Die Eltern wohl kaum. Sie selbst sich eher auch nicht.
Ich hatte heute gerade ein Gespräch mit meiner Schwiegertochter, sie ist Erzieherin im Hort und macht mit den Kindern in der Notbetreuung die Aufgaben. Und da muss sie schon beim Stoff der 4. Klasse passen, weil sie die Aufgaben zwar lösen, aber den richtigen Lösungsweg nicht erklären kann.
Ich persönlich würde auch nicht wochenweise, sondern jeden 2. Tag oder wenigstens 2 x in der Woche am besten finden. Einen Tag erklären, einen Tag zu hause vertiefen. Wenn man sich auf die Hauptfächer beschränkt müsste das möglich sein.

Aber grundsätzlich finde ich JEDEN Anfang besser als weiter so wie bisher. Nicht nur wegen der Wissensvermittlung, sondern auch, um wieder Struktur in das Leben der Kinder zu bekommen, um Kinder aus häuslicher Gewalt herauszubekommen usw.
Titel: Re: Endlich spricht ein Politiker mal das aus, was ich schon lange denke.
Beitrag von: Horst am 01. Mai 2020, 09:17:42
An einen regulären Schulbetrieb ab September glaube ich erst, wenn ich es schriftlich habe.
Was soll auch im September groß anders sein als jetzt?
Außer dass die Politik bis dahin andere Beschlüsse gefasst hat - aber das Virus-Problem wird nicht weg sein.



Jetzt noch ein Scherz aus dem digitalen Schulleben. Unser Kreis hat es geschafft innerhalb der letzten sechs Wochen, einen Jitsi-Server für Konferenzen mit Schülern aufzusetzen. Ich habe diesen heute zu drei unterschiedlichen Zeiten mit jeweils fünf Schülern getestet. Es war eine Katastrophe: Die Kinder waren toll, haben sich gemeldet und an alle vorab besprochenen Regeln gehalten. Aaaaber, wenn man nichts versteht und teilweise der Bildschirm aussetzt, dann kann man so ein Tool einfach nicht für den Unterricht verwenden. Andere wie Microsoft Teams oder Zoom oder Skype darf ich aber nicht  ::) - armes Deutschland!
Haben die Teilnehmer vor allem Du als Moderator Google Chrome verwendet?



Aber grundsätzlich finde ich JEDEN Anfang besser als weiter so wie bisher. Nicht nur wegen der Wissensvermittlung, sondern auch, um wieder Struktur in das Leben der Kinder zu bekommen
100% Zustimmung. Höre das überall dass die Kids völlig ihren Tagesrhythmus verloren haben und schon gestresst sind, wenn sie eine ihrer Netflixserien wegen einer Stunde Online-Unterricht unterbrechen sollen. Ich bin mir sicher auch meine Teilnehmer, die Mitte Juni ihre schriftliche Abschlussprüfung bei der IHK ablegen müssen, haben wenig bis nichts gemacht und das meiste vergessen. Leider hat uns der Bildungsträger nicht ermöglicht sie mit Online-Unterricht zu unterstützen. :(


In zwei-drei Monaten wird (nahezu) alles wieder geöffnet haben und auch in der Schule werden wieder alle unterrichtet werden.
Der Unterschied werden einzig die für jede Situation anpepassten pragmatischen Lösungen sein, die man sich ausgeknobelt hat.
Idee -> könnte man jetzt auch schon so angehen und die Zeit nicht verschwenden.
Der wirtschaftliche und gesellschaftliche Schaden wird jeden Tag schlimmer und ob es dagegen auch einen Impfstoff gibt ...
Titel: Re: Endlich spricht ein Politiker mal das aus, was ich schon lange denke.
Beitrag von: Rainer am 01. Mai 2020, 11:39:11
Was soll auch im September groß anders sein als jetzt?

Als unverbesserlicher Optimist glaube ich natürlich daran, woran durchaus auch anerkannte Wissenschaftler glauben (die allerdings nicht die Bundesregierung beraten): die Pandemie könnte (mindestens in D, vielleicht auch in ganz Europa, vielleicht auch in anderen Kontinenten) vorbei sein. Die aktuellen Neuerkrankungen befinden sich auf immer schneller absteigenden Ast, zuletzt wurden nur noch knapp 1.000 Neuerkrankte gemeldet. Demgegenüber stehen erneut weit mehr Genesene. Die Reproduktionszahl ist gestern abgerutsch auf 0,75. Nimmt man 10 Tage ungefähr als einen Reproduktionszyklus an (so lange sind Patienten ansteckend, angeblich sogar noch weniger), sind wir im September bei extrem geringen Zahlen. Möglicherweise war es das.

Es ist ja nicht von ungefähr, wenn Wieler gestern schon von einer 3. Welle (völlig durchgeknallt - was soll man denn als Bürger damit anfangen?) sprach, das RKI kann nur negative Schlechtmeldungen herausgeben, notfalls erfundene. Hauptsache die Bevölkerung bleibt verängstigt. Auch in den Niederlanden gehen die Neuerkrankungen drastisch zurück, proportional zu Deutschland sind nur 172 Menschen gestern neu erkrankt. Das ist extrem wenig und die Tendenz ist auch dort stark fallend. In Anbetracht dessen, dass die ersten Lockerungen mehr als 10 Tage zurückliegen, vielleicht doch ein gutes Zeichen? Wie gesagt, ich bleibe optimistisch, das ist psychisch einfacher als diese ewigen Negativmeldungen, die ich echt nicht mehr hören kann. Es ist einfach zu viel, die Verantwortlichen haben es übertrieben. Das erzeugt nicht mehr das, was er erzeugen soll, es erzeugt allenfalls Hass.
Titel: Re: Endlich spricht ein Politiker mal das aus, was ich schon lange denke.
Beitrag von: Susan am 01. Mai 2020, 14:35:42
Zitat
Jetzt soll ich unterrichten und, sorry, da kann ich doch erwarten, dass mein Dienstherr für ausreichende Schutzmaßnahmen sorgt oder?

Da stimme ich dir natürlich voll zu. Das läuft im privatwirtschaftlichen Bereich oft besser. Selbst Colins Kumpel, der Dachdecker lernt, hat Masken von seinem Chef bekommen.

Zitat
Aber ich möchte einfach mal darauf hinweisen, dass viele Grundschullehrer Teile ihrer Bezüge ins Schulsystem reinvestieren. In meinem Klassenraum gehören allein 4 Regale und 6 Sitzbänke mir, d.h. ich habe sie bezahlt. Ich zahle mein Programm zur Erstellung von Arbeitsblättern, ich drucke alle Farbausdrucke privat, die Klassenbibliothek ist von mir finanziert, ebenso wie Laminierfolien usw. usw.

Ist also bei euch in Hessen genauso besch... wie hier. Monatliche Putzdienste, Farbe und natürlich das Streichen vom Klassenzimmer, Regale für die Ordner, Bastelutensilien, Bücher und Spiele, AG-Angebote, Sportgeräte, diverse Reparaturen musste alles von den Eltern und Lehrern kommen. Ohne Unterstützung und Spenden von engagierten Eltern und Lehrern würde es an den Schulen noch gruseliger aussehen. Ein ziemlich armseliges Zeugnis für Deutschland.
Titel: Re: Endlich spricht ein Politiker mal das aus, was ich schon lange denke.
Beitrag von: Susan am 01. Mai 2020, 15:03:28
Mal etwas dazu, wie "wichtig" den Gesundheitsämtern das
Zitat
Identifizieren der Erkrankten und die Verfolgung der Infektionskette
ist:

Eine Freundin von Colin, Athmatikerin, hat leichtes Fieber, Husten und ab und an Atemnot. Ihre Hausärztin hat einen Coronatest angeordnet, selber kann sie den aber nicht durchführen. Da das Mädel nicht zum Drive-In Test fahren kann, wurde das Gesundheitsamt verständigt und es sollte ein Tester vorbeikommen. Das war am Dienstag, bis heute war -selbst nach Nachfrage- keiner da.  :o Für die Familie ist der Test jetzt nicht so wichtig, sie hält von selbst Quarantäne, und der Patientin geht es soweit gut. Doch sie hat einen Nebenjob im Einzelhandel und da wäre es sicher schon wichtig zu wissen, ob sie infiziert ist oder nicht.
Titel: Re: Endlich spricht ein Politiker mal das aus, was ich schon lange denke.
Beitrag von: Birgit am 01. Mai 2020, 15:33:59
Zitat
Als unverbesserlicher Optimist glaube ich natürlich daran, woran durchaus auch anerkannte Wissenschaftler glauben (die allerdings nicht die Bundesregierung beraten): die Pandemie könnte (mindestens in D, vielleicht auch in ganz Europa, vielleicht auch in anderen Kontinenten) vorbei sein.

Interessant! Hast du bitte einen Link für mich?
Titel: Re: Endlich spricht ein Politiker mal das aus, was ich schon lange denke.
Beitrag von: Rainer am 01. Mai 2020, 16:01:17
Klicke Dich mal durch Youtube, da findest Du vieles. Wer unbedingt daran glaubt, ist Prof. Sucharit Bhakdi. Ich sage ja, dass sind NICHT die Wissenschaftler, die die Bundesregierung beraten.
Titel: Re: Endlich spricht ein Politiker mal das aus, was ich schon lange denke.
Beitrag von: Birgit am 01. Mai 2020, 19:13:02
Ach so, Bhakdi, ja, kenne ich.
Titel: Re: Endlich spricht ein Politiker mal das aus, was ich schon lange denke.
Beitrag von: Rainer am 01. Mai 2020, 19:57:27
Ich weiß, "der Spinner". Klar, muss ja ein Spinner sein. War zwar 30 Jahre einer der anerkanntesten Epidemiologen(!), hatte einen anerkannten Lehrstuhl und war ein sehr gefragter Experte und hat viele Ehrungen erhalten, aber weil er eine andere Meinung als die Fernseh-Virologen hat, bezeichnen ihn (sicherlich besser ausgebildete) Journalisten als Spinner.

Ich bin jedenfalls Mathematiker und habe auch Ahnung von Statistik und ich habe in meinem Leben noch nie erlebt, wie so einseitig mit großen Zahlen herumgeworfen wird, um Angst zu erzeugen, ohne Bezugsgrößen oder gar Wahrscheinlichkeiten zu nennen (denn dann würde jeder die Augen reiben, garantiert!). In Deutschland leben z.Zt. ca. 17 Millionen Menschen im "riskanten Alter" ab 65 Jahren. Selbst wenn man die grob falschen Zahlen des RKI eins zu eins übernimmt (die nehmen jeden Toten als "Corona" Toten an, egal woran er gestorben ist, Hauptsache der Virus war im Blut), dann bedeutet das am Jahresende, dass aktuell von 10.000 über 65-jährigen am Jahresende 9.980 noch leben, wenn wir annehmen, dass jeden Monat 3.000 sterben (was wir nicht wissen). Und von diesen 9.980 sterben dann aber weitere 100(!) Patienten an irgendwelchen anderen Krankheiten, die uns aber anscheinend egal sind. Für die 20 Coronatoten schießen wir aber unsere Wirtschaft ab, wie es seinesgleichen sucht. Und wie gesagt: da gehe ich schon (fälschlich) davon aus, dass ALLE Toten über 65 sind und dass ALLE Toten auch wirklich an Corona verstarben. Beides ist falsch - egal.

Darauf weist der Spinner zu Recht hin. Nicht mehr und nicht weniger. Muss jeder selbst wissen, was er damit anfängt. Andere stimmen in die Trauerode ein, wenn ein Herr Wieler sagt, dass wir aktuell eine "Übersterblichkeit" in D haben, wegen der 6.000 Corona Toten in 2 Monaten. In Deutschland sterben jeden Monat sowieso 80.000(!) Menschen an diversen Ursachen. Wo bleibt der Lockdown für diese "paar Toten"?

Und mehr noch: die Übersterblichkeit bezieht sich auf die aktuellen Zahlen und die weisen ca. 6.000 Tote für 2 Monate aus. Ich habe mir die offiziellen Zahlen der letzten Jahre von Statista.de heruntergeladen. Man erkennt leicht, dass es jedes Jahr ziemliche Schwankungen gibt. Das läuft auf problemlos 10.000(!) Tote in einem Monat mehr oder weniger hinaus. D.h. also alles innerhalb dieser Spanne war bisher "normale Sterblichkeit". Jetzt haben wir also 3.000 Tote pro Monat (für 2 Monate bisher) und reden von "Übersterblichkeit", obwohl man problemlos nachlesen kann, dass 2020 keinesfalls einen Peak darstellt. Da gibt es deutlich höhere Werte in anderen Jahren. Da hat sich aber kein Mensch für interessiert.

Und was dieser Lockdown und dieser wirtschaftliche Einbruch (der definitiv unterschätzt wurde, wie allein das IFO Institut schon festgestellt hat) im Endeffekt wirklich bedeutet, das weiß heute noch keiner. Ich kann da nur Schäuble zitieren, es ist nicht richtig, dass einzelne Menschenleben über alles geht. Dieser Preis ist hoffnungslos zu hoch. Und weil so mangelhaft wissenschaftlich gearbeitet wurde und wir bis heute nicht wirklich wissen, "was gewesen wäre wenn..." (und genau das kritisiert Bhakdi, wird aber gerne falsch verstanden), deswegen wissen wir nicht, "was gewesen wäre". Es wird nur alles mögliche behauptet - aber JEDE Zahl beruht letztendlich irgendwo auf einer geratenen Schätzung. Das ist verheerend, wenn damit Hochrechnungen betrieben werden.

P.S.: Heute habe ich von mehreren aktuellen Studien gelesen, die u.a. auch in den USA veranstaltet wurden, wo es um Todesursachen bei Covid19 geht. Beide Studien sagen eigentlich etwas verheerendes aus:

1) Es gibt schon länger den Verdacht (auch von deutschen Lungenärzten geäußert), dass die invasive Beatmung von Covid19 Patienten mehr Schaden als Nutzen anrichtet. Das haben schon die Chinesen vermutet, eine amerikanische Studie kommt jetzt zum gleichen Ergebnis. Das wäre fatal, weil genau die Behandlung mit Atemgeräten als Engpass im Raum steht, sollte es jetzt nicht die Therapie der Wahl gewesen sein, ist das ein ziemlich schrecklicher Irrtum.

2) Von den vielen "Vorerkrankungen" kristallisiert sich eine Erkrankung als einsame "Spitze" heraus, mit so großem Abstand, dass selbst schwere Herzkreisauferkrankungen und auch Astma dagegen nur eine Nebenrolle spielen: adipositas. Massives Übergewicht. Fast die Hälfte aller Verstorbenen von 4.000 Patienten in New York litten an starkem Übergewicht. siehe auch https://www.focus.de/gesundheit/news/studie-aus-new-york-fettleibigkeit-ist-der-groesste-risikofaktor-fuer-eine-schwere-corona-erkrankung_id_11946155.html
Titel: Re: Endlich spricht ein Politiker mal das aus, was ich schon lange denke.
Beitrag von: Horst am 01. Mai 2020, 20:59:47
... und letztes Jahr starben in Deutschland 121.000 Leute am Rauchen. Also über 10.000 monatlich.
Hat jetzt auch keinen unserer neuerdings so gesundheitsbewussten Politiker, die jeden Schaden von uns fernhalten wollen wirklich interessiert.

Das bewusste schüren der Angst verursacht auch nicht gerade wenige gesundheitliche Schäden in ganz anderen Bereichen. Viele trauen sich nicht mehr zu Ärzten, lassen Behandlungen die notwendig wären nicht durchführen, Operationen usw.
Meine Tochter die als Azubi in der Neurologie des Klinikums Nürberg unterwegs ist, hat mir erzählt, das sie manchmal Karten gespielt haben, weil keiner gekommen ist.
Was das mit der Psyche der Leute (vor allem bei labilen Menschen) anstellt, die vielleicht wochenlang nun alleine in ihrer Wohnung sitzen, keine Partner haben, in Kurzarbeit sind und dazu Angst um ihren Job haben, mag man sich gar nicht vorstellen.

Jetzt unterstelle ich mal - die "Regeln" der Regierung (Maskenpflicht, Abstand halten, tausende Hygienevorschriften bis hin dass man sich beim Friseur nicht unterhalten soll - was mir persönlich entgegen kommt  ;) usw...) sind alle sinnvoll und zielführend.
Dann unterstelle ich dass unsere Regierung recht hat, wenn sie behauptet, das Virus wird uns noch länger begleiten ("wir sind am Anfang eines Marathons", "zweite Welle", "dritte Welle" ... usw...).
So und warum fahren wir dann nicht das mit den entsprechenden Regeln hoch (was sonst kapputt geht) was wir irgendwann sowieso machen (müssen) wenn uns Thema so lange wirklich begleitet?
Damit die Regierung weiter wichtige PK's und Beschlüsse fassen kann und wir uns über "Freiheits-Häppchen" wie das öffnen der Spielplätze, oder dass man im Tierheim wieder mit Hunden Gassi gehen kann freuen dürfen?

Am Anfang der Beschränkung war ich vom Verständnis noch dabei und habe das unterstützt. Das Verständnis ist mir abhanden gekommen. Vielleicht weil ich auch Mathe unterrichte, wenn auch nur technische ...

Was die Virologen angeht. Wäre schön, wenn die sich auf ihre Arbeit konzentrieren und wenn sie zu den Themen etwas sagen, über die sie auch konkret etwas wissen. Die unendlichen Spekulationen und 180°-Wendungen kann man beim besten Willen irgendwann nicht mehr ernst nehmen.
Mir ist klar, das diese Leute völlig überfordert sind mit der Aufmerksamkeit die man ihnen plötzlich schenkt, Medien, Politik, Öffentlichkeit an ihren Lippen hängen. Aber jetzt ist gut. Bitte zurück an die Reagenzgläser und dort die Zeit arbeiten, die man sich im TV-Studio gespart hat.

Meine Meinung  ;)
Titel: Re: Endlich spricht ein Politiker mal das aus, was ich schon lange denke.
Beitrag von: Rainer am 01. Mai 2020, 21:26:33
... und letztes Jahr starben in Deutschland 121.000 Leute am Rauchen. Also über 10.000 monatlich.
Hat jetzt auch keinen unserer neuerdings so gesundheitsbewussten Politiker, die jeden Schaden von uns fernhalten wollen wirklich interessiert.

Ja, auch das habe ich schon lange mitbekommen, wollte es nur noch nicht hier nennen. Aber sei es drum. Niemand kommt auf die Idee, dann vielleicht Rauchen zu verbieten? Gerne wird genannt, "die sind ja selbst Schuld, Corona Patienten können aber nichts dafür", aber auch das stimmt so in dieser Absolutheit NICHT:

1) 3% der Raucheropfer sind Passivraucher - also Opfer, die selbst nicht rauchen und nicht das Risiko bewusst in Kauf genommen haben. Immerhin auch 3.500 pro Jahr.

2) So ganz stimmt das nicht, dass niemand etwas dazu kann, wenn er an Corona erkrankt. Wir sind nach wie vor "selbstbestimmt" und jeder hat sein Leben und mithin sein Lebensrisiko auch selbst im Griff. Zumindest teilweise. Wenn ich den ganzen Tag zu Hause bleibe und nur für einen kleinen Spaziergang das Haus verlasse, habe ich definitiv ein um Welten geringeres Risiko, zu erkranken, als jemand, der (in einem freien Deutschland) ins Stadion geht, in die Kneipe geht, mit Freunden zusammen feiert und und und. Wer gezwungen ist, sich am Arbeitsplatz zu exponieren, hat sicherlich einen schwereren Stand als ich, aber man kann ja immer noch auf Mißstände aufmerksam machen, auch wenn ich weiß, dass das nicht zwingend zum Erfolg führt. Es bleiben immer Wahrscheinlichkeiten und Risiken zurück, aber dennoch ist die Darstellung, dass man "gar nichts" für seine Gesundheit könne, in Sachen Virus nicht ganz richtig. Viele tragen genau durch ihre Sorglosigkeit selbst zu ihrer Erkrankung bei.

Am Anfang der Beschränkung war ich vom Verständnis noch dabei und habe das unterstützt. Das Verständnis ist mir abhanden gekommen.

Genauso geht es mir auch. Anfangs fand ich das alles mehr oder minder richtig und notwendig - aber je länger es andauert und je mehr ich erkenne, dass man (mindestens momentan) krampfhaft aus einer Mücke einen Elefanten macht, umso weniger Verständnis habe ich dafür. Momentan haben wir vielleicht 40.000 aktive Kranke in D (zumindest den offiziellen Zahlen nach), d.h. man muss schon 2.000 Leute kennen, um überhaupt einen einzigen Kranken dabei zu haben. Das ist einfach lächerlich. Das kann sich ändern, aber die Horrorszenarien von den zighunderttausend Toten, die entbehren jeder wissenschaftlichen Grundlage, das sind einfach Zahlen, die herausgehauen werden, um Angst zu machen. Wobei ich mich selbst dort frage: wenn es nur das Ziel ist, den Pandemie Verlauf zu strecken, dann ist doch egal, wieviele Tote es gibt, es wird sie so oder geben. Dieser Jahr, oder auch bis ins nächste Jahr, oder auch noch ein Jahr weiter. Aber die Gesamtzahl wird nicht geändert durch Streckung - nur die Anzahl gleichzeitiger Erkrankten. Da wir aber zu keinem Zeitpunkt mehr als ein Drittel(!) der verfügbaren Betten nur belegt hatten, wissen wir (wieder einmal) nicht, wo die Grenze der Infizierten liegt. Und eines ist mal ganz sicher: kein einziges der vorhandenen Rechenmodelle hat sich je in der Praxis bewiesen, mangels Praxis. WIr wissen nicht, ob diese Modelle stimmen und die Materie ist mindestens so komplex wie die Wettervorhersage. Da sind problemlos Fehlfaktoren in jeder Größenordnung möglich.

Aber der Versuch, jetzt die 6.000 Toten (die ja wirklich eine extrem kleine Anzahl darstellen) als "Übersterblichkeit" darstellen zu wollen, ist einfach nur noch schlecht. Wieso nennt man das eigentlich nicht "Unterbevölkerung", nachdem doch eigentlich die Überbevölkerung das größte Menschheitsproblem aller Zeiten ist?

P.S.: Passend zum Unwissen über die Gefährlichkeit des Virus, die neuesten Erkenntnisse und Vermutungen:
a) es wird für möglich gehalten, dass die (einst in der DDR verpflichtende Tuberkolose Impfung) ggf. das Immunsystem entscheidend gegen Covid19 untersützt, möglicherweise bis hin zu einer Immunität. Wäre gut, ich bin auch im Westen noch an Tuberkolose geimpft worden.

b) Auf Grund der sehr hohen Zahl "asymptotischer", quasi symptomfreier Verläufe gibt es den Verdacht, dass gewisse frühere Corona-Erkrankungen auch einen Art Kreuz-Immunität zur Folge hatten. Die Größenordnung für diese Möglichkeit könnte bei 34% der Bevölkerung liegen. Auch das wäre enorm und könnte in der Tat bedeuten, dass die Epidemie schneller abklingt als erwartet. Man weiß es aber noch nicht. Man hat nur irgendwelche sog. "T-Dingens" (habe den Begriff vergessen) gefunden, die ggf. die Viren attackieren.

Last not least: gerade kommt die aktuelle R-Zahl für heute herein: 0,79. Alles gut.
Titel: Re: Endlich spricht ein Politiker mal das aus, was ich schon lange denke.
Beitrag von: Susan am 01. Mai 2020, 21:37:40
Die Leute vertrauen eben Zahlen eher, kennt man aus der Schule: im Gegensatz zum Aufsatz war die Lösung der Rechenaufgabe eben falsch oder richtig. Darum werden ja Statistiken und Kennziffern so gern eingesetzt. Wen interessiert schon die Basis dieser Berechnungen?

Die ganzen Coronazahlen finde ich fragwürdig dargestellt. Da lesen wir z.B. von rund 160 tausend Infizierten, was richtiger heißen müsste positiv geteste. Das davon rund 126 tausend schon wieder gesund sind, steht wenn auch nur im Nebensatz. Ich habe noch nirgends gelesen, wie viele von den positiv getesteten nun tatsächlich im Krankenhaus behandelt werden mussten.

Eine Freundin hat mir den Link zu einem Artikel über ihre ehemalige Lehrerin geschickt: https://www.rnd.de/gesundheit/corona-ist-mir-egal-warum-helga-witt-kronshage-86-lieber-sterben-will-als-eingesperrt-zu-sein-3MEBDIOBEFA6BDULC4N5WGZJG4.html (https://www.rnd.de/gesundheit/corona-ist-mir-egal-warum-helga-witt-kronshage-86-lieber-sterben-will-als-eingesperrt-zu-sein-3MEBDIOBEFA6BDULC4N5WGZJG4.html)

Der spiegelt ganz gut wieder, wie die alten Herrschaften, die ich kenne, fühlen und denken. Nicht alle davon sind so in einem Pflegeheim eingesperrt, aber auch in der eigenen Wohnung kann es kaum besser sein. Viele Telefonate sind ja hilfreich aber eben doch kein Ersatz.
Titel: Re: Endlich spricht ein Politiker mal das aus, was ich schon lange denke.
Beitrag von: Rainer am 01. Mai 2020, 21:46:05
Eine Freundin hat mir den Link zu einem Artikel über ihre ehemalige Lehrerin geschickt: https://www.rnd.de/gesundheit/corona-ist-mir-egal-warum-helga-witt-kronshage-86-lieber-sterben-will-als-eingesperrt-zu-sein-3MEBDIOBEFA6BDULC4N5WGZJG4.html (https://www.rnd.de/gesundheit/corona-ist-mir-egal-warum-helga-witt-kronshage-86-lieber-sterben-will-als-eingesperrt-zu-sein-3MEBDIOBEFA6BDULC4N5WGZJG4.html)

Der spiegelt ganz gut wieder, wie die alten Herrschaften, die ich kenne, fühlen und denken. Nicht alle davon sind so in einem Pflegeheim eingesperrt, aber auch in der eigenen Wohnung kann es kaum besser sein. Viele Telefonate sind ja hilfreich aber eben doch kein Ersatz.

Genau das habe ich schon vor Wochen gesagt (im usa-reise Forum), bin dort aber scharf angegriffen worden, das wäre so nicht. Ich kenne es aber auch so und ganz besonders in Pflegeheimen ist die "Lebensmüdigkeit" (da passt der Begriff wie die Faust aufs Auge) sehr ausgeprägt. Viele der Senioren haben kaum noch einen Lebensinhalt, sind einsam und der tägliche Besuch einer bekannten Person ist das einzige Highlight des Tages. Da hat niemand auch nur ansatzweise Angst vor dem Tod. Die Einsamkeit ist schlimmer.

Und ganz schlimm wird es, wenn es sich sogar schon um Palliativpatienten handelt, die nicht mehr (an ihrem Leid) behandelt werden wollen. Weil Covid19 eine neue Erkrankung ist und eine Palliativbehandlung keine Patientenverfügung ist, wird aus dem Palliativpatient auf einmal wieder ein Intensivpatient. Ob er es will oder nicht. Und die meisten wollen ganz sicher NICHT.
Titel: Re: Endlich spricht ein Politiker mal das aus, was ich schon lange denke.
Beitrag von: Horst am 01. Mai 2020, 22:11:53
Last not least: gerade kommt die aktuelle R-Zahl für heute herein: 0,79. Alles gut.
Und nochmal Mathe ... wenn Bayern einen Faktor von 0,57, NRW von 0,448 und Baden-Würtemberg von 0,67 hat (um mal Ländern mit den meisten Infizierten zu nennen) wie kommt man dann auf einen Gesamtwert von 0,79?
Die R-Faktoren der Bundesländer muss man sich sehr mühevoll in Artikeln querbeet herauslesen - habe leider dazu keine gemeinsame Statistik gefunden.
Titel: Re: Endlich spricht ein Politiker mal das aus, was ich schon lange denke.
Beitrag von: Horst am 01. Mai 2020, 22:38:59
Passende Zugabe:

https://www.youtube.com/watch?v=b-mnw67PekY
Titel: Re: Endlich spricht ein Politiker mal das aus, was ich schon lange denke.
Beitrag von: Birgit am 01. Mai 2020, 22:53:31
Ich meinte mit "ach so, Bhakdi" eigentlich eher, dass ich mich über einen Link gefreut hätte zu deinem Statement, dass Wissenschaftler der Meinung seien, die Pandemie sei schon vorbei. Daher nochmal: Hast du einen?

Die meisten Verstorbenen in New York sind übergewichtig gewesen? Das kann viele Einflussfaktoren haben:

Wer übergewichtig ist, lebt sicherlich auch sonst in den meisten Fällen nicht unbedingt gesund in Bezug auf Bewegung (Lungenvolumen und Kreislauf) und Ernährung. Ich als Übergewichtige darf das sicher so behaupten ;)

Und jetzt mal hypothetisch und spekulativ nur aus rein subjektiven und sicher auch vorurteilsbehafteten Beobachtungen dort: Das sind in den USA sicherlich auch eher nicht die gut verdienenden smarten Banker und Manager, die bei dem dortigen Gesundheitssystem sicher auch zu lange warten, bis sie ins Krankenhaus oder zum Arzt gehen.

In den USA ist der Anteil der Adipösen sehr hoch, sodass die Grundwahrscheinlichkeit deutlich höher ist.

Da bin ich der Meinung, dass man die jeweiligen Grundpopulationen nicht miteinander vergleichen kann, sodass ich mit einer solchen Behauptung vorsichtig wäre.

Und da ihr nun alle eure Qualifikation herausstellt: In meinem Studium befasst man sich zu einem großen Teil mit Statistik und Methodenlehre, da in der Psychologie auch eher mit weichen Daten, oft nicht gut zu kontrollierenden Variablen und Wahrscheinlichkeiten gerechnet werden muss.

Ich habe in meinem beruflichen Schwerpunkt in den letzten Jahren auch Entwicklungen beispielsweise im laborchemischen Bereich miterlebt, die nur durch empirische Forschung zu gewinnen waren. Es ist für viele schwer zu ertragen, dass Beweise nicht immer Beweise sind, sondern oft lediglich Hinweise, dass man nur über Wahrscheinlichkeiten sprechen kann.

Es gibt einfach oft Felder, denen man sich in der Forschung nur vorsichtig nähern kann. Es ist schwer zu ertragen, dass eine Studie immer nur einen Hinweis geben kann, dass es Studien geben wird, die diese scheinbar widerlegen, dass man immer nur unter bestimmten Bedingungen kleine Teilaspekte betrachten kann.

Aber warum sollte nicht nur Deutschland, sondern auch so ziemlich jeder andere Staat auf der Welt die eigene Wirtschaft bewusst lahmlegen wollen und grundlos Angst verbreiten wollen? Ist das die Weltverschwörung um Trump unmöglich zu machen oder die Menschen wieder mehr zum Beten zu bringen?

Und nein, bei uns gibt es keine extreme Übersterblichkeit und keine Horrorszenen aus Krankenhäusern und über Totentransporte in Kolonnen, Massengräber etc. In anderen Ländern gibt es die schon. Und ich kann mich nicht erinnern, so etwas jemals schon gesehen oder gehört zu haben außer ansatzweise in Bezug auf Ebola.
Titel: Re: Endlich spricht ein Politiker mal das aus, was ich schon lange denke.
Beitrag von: Horst am 01. Mai 2020, 23:36:22
Hi Birgit,

ist halt eine Frage der Verhältnismäßigkeit. Aktuell gibt es nur noch Corona. Nichts anderes mehr. Keine anderen Gefahren, keine anderen Probleme. Alle sind paralysiert - auch unsere  (und andere) Politiker.
In der Geschichte sind viele Menschen für Freiheit und ihre Rechte gestorben. Da möchte ich schon bessere Gründe hören wenn man diese Rechte weiterhin wegnimmt oder stark einschränkt, als Lari-Fari-R-Faktoren und Angstmache ohne Zahlen die das belegen.

Bleiben wir bei der Realität. Corona kann verschwinden, stark abschwächen, bleiben, schwanken, sich verschlimmern usw. Theoretisch alles möglich.
Was bedeutet das für die nächsten Monate und Jahre?
1.Wir loten für die entsprechenden Bereiche aus wie man jeweils am geschicktesten mit dem Problem umgeht um Infektionen so gering wie möglich zu halten und machen dann aber mit allen Bereichen (außer Großveranstaltungen) weiter und zwar sofort (wenn das jeweilige Konzept steht).
2. Wir machen im Endeffekt das gleiche wie bei 1. (weil es auf Dauer gar nicht anders geht) nur zögern wir das hinaus, so dass wir bestimmte Bereiche des Alltags, der Wirtschaft, der Gesundheit, der Gesellschaft massiv schädigen.

Habe ich einen Punkt 3. übersehen?
Titel: Re: Endlich spricht ein Politiker mal das aus, was ich schon lange denke.
Beitrag von: Rainer am 02. Mai 2020, 00:09:39
Das ist ja genau die zentrale Kritik von Bhakdi: die ganze Welt ist wie paralysiert und niemand weiss, ob das wirklich ein gefährliches Virus mit hoher Todesrate ist, oder nur ein sehr infektiöses Virus mit moderater Mortalität, aber wenn dann meistens mit gleicher Ursache für Immunschwache.

Und das Problem ist, dass jetzt relativ viele an der gleichen Ursache sterben, die sonst an verschiedenen Ursachen sterben. Und das zu kurieren überlastet sehr einseitig viele der "kaputtgesparten" Systeme, nicht mehr und nicht weniger. Meine Schwägerin sagt dann auch zu mir, "mit Deiner Einstellung hätten wir italienische Verhältnisse", und ich sage dann, "wieso sollten wir denn 80% unsere Beatmungskapazitäten wegwerfen", denn das ist die Voraussetzung für italienische Verhältnisse. Italien hat auch so jedes Jahr 23000 Grippetote gehabt.

Die Massengrabgeschichte ist doch genauso übertrieben, ja, viele Arme bekamen nur ein Massengrab und wahrscheinlich ist die Sterblichkeit auch erhöht, aber bei weitem nicht so, wie es propagiert wurde und dann ist es eben so, aber der aktuell gezahlte Preis, der ist totaler Irrsinn. Und ja, es machen fast alle Länder so, eben weil es die anderen auch so machen, aber davon wird es nicht zwangsläufig richtig. Nüchtern betrachtet sterben nur Promille an Menschen und die allermeisten waren ohnehin schwerkrank. Nenne mir auch nur ein einziges Land, wo auch nur ansatzweise die behaupteten 3% der Bevölkerung zu sterben drohte, meinetwegen auch nur 1%.

Die haben alle Glück(?), selbst Länder wie Brasilien kommen nicht annähetnd auch nur an den Bruchteil solcher Prognosen.

Einen  zweiten Lockdown kann auch ein Deutschland nicht verkraften, einen dritten wird es nicht geben, dann haben wir Bürgerkrieg. Es ist und war überzogen, nicht weit entfernt vom Ende unserer Demokratie. Wenn wir dem Virus wirklich nichts entgegen zu setzen haben, dann sterben eben mehr Menschen als sonst. Vielleicht. Aber diese perspektivenlose Zerstörung der Wirtschaft und der Sozialsysteme wäre nicht einmal mit Millionen Toten zu rechfertigen. Das ist Irrsinn.
Titel: Re: Endlich spricht ein Politiker mal das aus, was ich schon lange denke.
Beitrag von: Birgit am 02. Mai 2020, 00:23:01
Hi Horst,

inhaltlich bin ich ganz bei dir. Ich sehe es nur als nicht umsetzbar an wegen der Blödheit der Menschheit, wie man alleine daran sieht, dass jetzt offenbar schon Menschen der Meinung sind, der Besuch von Fußballspielen gehöre zu den Grundrechten.

Ich für mich weiß, welches Verhalten richtig ist. Für meinen Job habe ich inzwischen zum Glück entsprechende Schutzausrüstung für die meisten Situationen.

Ich bekomme es auch hin zu Zeiten einkaufen zu gehen, zu denen ich nicht totgetreten werde und so vorausschauend einkaufen zu gehen, dass ich nicht noch in 3 andere Läden muss, weil ich etwas vergessen habe.

Auf Kino- und Restaurantbesuche sowie Schuhkauf aus Langeweile etc. zu verzichten, fällt mir zunehmend schwerer, aber aus Vorsicht würde ich es eventuell auch dann nicht tun, wenn ich dürfte.

Warum es mir verwehrt wird, derzeit eine Ferienwohnung im Nirgendwo zu buchen, zu der ich ganz alleine im Auto fahre um alleine um einen See zu spazieren, weiß ich nicht.

Auch wenn mein Yogastudio wieder öffnen würde, würde ich nur hingehen, wenn ich wüsste, dass der Abstand gewahrt bleibt, ich würde meine eigene Matte mitnehmen und hätte kein Problem damit. Und ich weiß, dass Natalie (die Inhaberin) genau das gewährleisten würde.

Ich finde es unter dem Aspekt auch nicht richtig mich behandeln zu lassen wie eine Achtjährige, die nach Lust und Unlust entscheiden würde, wenn nicht Mama und Papa mahnend den Finger heben würden. Ich habe auch die Nase voll von meinen Spaziergängen durch Erfurt und um Erfurt herum.

Leider gibt es aber tatsächlich eine Menge Deppen, die sich diesbezüglich völlig respektlos und bescheuert verhalten.

ich könnte nun natürlich zynisch sagen, dass da doch gerne die natürliche Selektion zuschlagen darf, das Pöbelpack, AFD-Klientel und die Schwurbel-Wichtigtuer, die ihre wichtigen Messages in schlechter Rechtschreibung auf Facebook verbreiten, sind aus meiner Sicht gern verzichtbar, wenn sie denn so nett wären, diese in sozialen Medien verbreitete zynische Erklärung zum Verzicht auf Behandlung und Beatmung ernsthaft bei sich zu haben und die Konsequenzen zu tragen und dann eben auch nicht brüllen würden, dass sie "ein Recht auf..." haben.

Dummerweise gefährden genau diese ignoranten Idioten diejenigen, die mir wichtig sind, die aber auch mal zum Arzt, in den Supermarkt, zum Optiker oder einfach mal vor die Tür wollen.

Und deshalb ist mir der Lock Down lieber als mir Gedanken darum machen zu müssen, ob meine Mutter alleine auf einem Feldbett in einer Messehalle erstickt, wie es in anderen Ländern passiert.

Und ich kann nur nochmals sagen, dass nach allem, was ich mitbekomme, Deutschland für seine Performance in Sachen Corona international ziemliche Anerkennung bekommt. In anderen Ländern verhungern Menschen auf der Straße durch den Lock Down. In Indien beispielsweise dürfen die Menschen seit Mitte März und noch mindestens bis Mitte Mai das Haus nicht verlassen außer zum Einkauf. Tun sie es doch, werden sie von den Ordnungshütern zu 200 Kniebeugen oder zum Schreiben von 500 Mal "sorry, I did not follow the rules" verdonnert.

Ich würde mir wünschen, dass diejenigen, die nun über die aktuellen Regeln so die Hände über dem Kopf zusammenschlagen, mal den Mund aufmachen würden, gegen die blau-braune Scheiße um uns herum, denn diese ist es, die die Demokratie abschafft, nicht jedoch eine offen kommunizierte vorübergehende Regeländerung, die in regelmäßigen Abständen situationsangepasst korrigiert wird.

Und nein, bitte nicht missverstehen: Ich weiß, wie schlimm der Lock Down wirtschaftlich ist für jeden einzelnen, für Deutschland, für die Welt. Und ich weiß, dass dessen Folgen unabsehbar sind. Ich bin absolut für Lockerungen. Jeder hat da anderes, was ihm wichtig ist. Der einsamen Omi ist es wichtig endlich wieder mit dem Pastor sprechen zu können und in der Messe die vertrauten anderen Besucher zu sehen. Dem Sportfan ist es wichtig im Stadion grölen zu können. Einer Kollegin, die gerade vor Corona bei uns eingestellt wurde, ist es wichtig, dass ihr Sohn wieder in die KiTa kann. Ein Kollege möchte gerne wieder zum Bogenschießen, Konstantin zum Zazen. Ich fände einen Sommer ohne Reisen und zumindest Badesee und Biergarten schlimm.
Titel: Re: Endlich spricht ein Politiker mal das aus, was ich schon lange denke.
Beitrag von: Horst am 02. Mai 2020, 08:39:27
100% Zustimmung zu Deiner Meinung - nur eine andere Schlußfolgerung. ;)

Wenn wir überall wegen einigen Idioten dichtmachen würden gäbe es nix mehr.
Ein Beispiel. Es gab Terroranschläge auf Flugzeuge. Haben wir deshalb das Fliegen unterbunden?
Nein. Wir haben es sicherer gemacht und fliegen weiter. Die paar Idioten die sich dann nicht an Regeln halten werden entsprechend bestraft.
So läuft es überall. Wer besoffen jemand tot fährt wird bestraft (außer er ist wie Wiesheu Politiker - dann wird er Verkehrsminister ;) ). Aber nicht alle müssen wegen Leuten die jemand besoffen tot fahren ihr Auto zu Hause stehen lassen.

Deshalb Freiheit mit maßvollen und zielführenden Regeln und nicht wegen den Idioten alle wegsperren.
Unsere Politiker haben ein bisschen Mut benötigt, nachzumachen was andere Länder mit Lockdowns vorgemacht haben - jetzt braucht es offenbar auch wieder einiges an Mut um das nun wieder aufzuheben.
Jedenfalls sind diese immer neuen Termine, tröpfelnden Lockerungsverfahren, Hinhaltetaktik für viele Betriebe eine Katastrophe - die brauchen Planungssicherheit. Die müssen wissen wann und wie und mit wem sie iheren Betrieb wieder hochfahren können bevor es ihn nicht mehr gibt. Unser gerühmtes Gesundheitssystem kann auch nur dann gut sein - wenn man Geld hineinpumpt. Aber wenn die Wirtschaft schwach wird geht kein Geld in die Staatskasse und zwangsläufig wird auch das Gesundheitssystem schlechter, einfache Zusammenhänge.


Auch bei der AFD bin ich bei Dir. Auch die gefährden meine Grundrechte und alleine die Äußerungen von Herrn Höcke finde ich unerträglich und die machen mir mehr Angst als dieser Virus.
Corona ist im Vergleich zur AFD ein Muster an Demokratie - denn es behandelt jeden gleich ohne ansehen seiner Person. ;)
Es ist eben die Zeit der Demagogen und Populisten, der scheinbar einfachen Lösungen (die bei näherem hinsehen gar keine sind) und obwohl es den Menschen in unserem Land im Vergleich zu anderen (wie man auch an dieser Krise sieht) sehr gut geht, sind sie unzufrieden, fühlen sich abgehängt usw.
 
Keiner kann sagen seine Ansicht ist die richtige. In der Demokratie streitet und wirbt man für seine Meinung, sammelt Argumente um andere zu überzeugen. So soll es bleiben. Wenn ich als Bürger einen Weg mitgehen soll, sollte man mich davon überzeugen warum er richtig ist. Diese Informationen fehlen mir aktuell.
Titel: Re: Endlich spricht ein Politiker mal das aus, was ich schon lange denke.
Beitrag von: Birgit am 02. Mai 2020, 10:14:58
Leider befinde ich mich hier in einer Hochburg anspruchsvoller Dummbratzen mit nicht nur "ein paar Idioten". Und obwohl Thüringen zu den toleranteren Bundesländern gehört, sind bestimmte Familien auf einer 10 Meter breiten wenig belebten Straße offenbar nicht in der Lage den Kinderwagen mit weniger als 50 cm Abstand an mir vorbeizuschieben, das geht wohl nicht mit der Kippe in der einen und der Bierflasche in der anderen Hand.

Auch ich würde mir einen ordentlichen Plan wünschen. Nur kann es ja sein, dass ein nun gemachter Plan sich als nicht sinnvoll erweist. Was wäre wohl los, wenn Restaurants oder Sportstudios oder Hotels oder Theater sich auf eine Öffnung vorbereiten und es 3 Tage vorher heißen würde "oh, Entschuldigung, geht doch nicht, weil..."?
Titel: Re: Endlich spricht ein Politiker mal das aus, was ich schon lange denke.
Beitrag von: Rainer am 02. Mai 2020, 13:00:24
Leider befinde ich mich hier in einer Hochburg anspruchsvoller Dummbratzen mit nicht nur "ein paar Idioten".

Es liegt aber auch leider in der Natur der Sache, dass es genau die Falschen trifft. Die "Dummbratzer" sind ja deswegen die Dummbratzer, weil sie ihre eigenen Gesetze machen und sich NICHT an die Vorgaben halten. Zwangsläufig macht man also Gesetze und schmiedet Einschränkungen für diejenigen, die sich an die Gesetze halten und das sind eben nicht die Dummbratzer. Es ist zum Verzweifeln, aber man kann es drehen und wenden wie man will, die Dummbratzer bekommst Du so nicht.

Allenfalls mit verschärftem Denunziantentum, aber das kann auch nicht die Lösung sein. Ich habe das immer schon gesagt und das gilt hier genauso wie für andere Bereiche unseres Lebens: eine soziale Gemeinschaft muss Idioten und Mißbrauch aushalten können, es ist nicht die richtige Lösung, die komplette Gemeinschaft für das Fehlverhalten weniger (oder auch ein paar mehr) büßen zu lassen. Darauf läuft es nämlich hinaus, man bestraft eine viel größere Menge Unschuldiger, statt zu akzeptieren, dass es Idioten gibt, die damit durchkommen. Das ist leider so in einer Demokratie und im Sozialstaat und das muss der Staat ertragen können, das ist u.a. der Preis des Systems.
Titel: Re: Endlich spricht ein Politiker mal das aus, was ich schon lange denke.
Beitrag von: Horst am 02. Mai 2020, 15:11:19
Also, ich hatte das ja schon mal geschrieben - hier bei mir in der Region nehme ich wirklich NICHTS war, was ein offensichtlicher Verstoß gegen die Regeln ist. Sicherlich treffen sich Leute auch mal privat mit Freunden aber dass sieht man ja nicht. Aber in der Apotheke, beim Bäcker, im Baumarkt, im Supermarkt, an der Tanke ... nicht eine Situation wo nicht alle ihre tolle Maske aufhätten und den Abstand nicht einhalten würden. So als ob sie das schon immer so machen würden. Auch im Wald gehen die Leute mit Abstand vorbei.
Hier läuft also das Kontrastprogramm zu Dir Birgit.  ;)


Auch ich würde mir einen ordentlichen Plan wünschen. Nur kann es ja sein, dass ein nun gemachter Plan sich als nicht sinnvoll erweist. Was wäre wohl los, wenn Restaurants oder Sportstudios oder Hotels oder Theater sich auf eine Öffnung vorbereiten und es 3 Tage vorher heißen würde "oh, Entschuldigung, geht doch nicht, weil..."?
Nur auf den Verdacht hin dass etwas passieren könnte, kann ich den Leute nicht ihre Existenzen kapputt machen und ihre Grundrechte massiv einschränken.
Es ist ja sowieso anzunehmen, das es mal wieder höhere Zahlen geben könnte (beispielsweise wie bei der  Grippe die ja auch ihre Saison hat) dann muss man eben dann reagieren wenn Handlungsbedarf ist.
Was dagegen schön wäre, wenn es die Politik endlich mal schafft, alle im Gesundheitswesen arbeitenden mit dem entsprechenden Material zu versorgen und schnellere und verlässlichere Tests anzubieten.
Das wäre mal eine echte Leistung.
Titel: Re: Endlich spricht ein Politiker mal das aus, was ich schon lange denke.
Beitrag von: Silke am 02. Mai 2020, 15:23:03
@Horst:  dann guck mal, was gestern in Berlin passiert ist. 1000 bis 3000 Linke ohne Abstand, meist ohne Masken, und die Polizei stand dabei, ohne einzugreifen.
Titel: Re: Endlich spricht ein Politiker mal das aus, was ich schon lange denke.
Beitrag von: Rainer am 02. Mai 2020, 15:46:52
Aber in der Apotheke, beim Bäcker, im Baumarkt, im Supermarkt, an der Tanke ... nicht eine Situation wo nicht alle ihre tolle Maske aufhätten und den Abstand nicht einhalten würden.

Das ist leider bei uns nicht ganz so dolle. Sylvia kam gestern wirklich wutschnaubend vom Einkauf zurück und es ist typischerweise auch noch die Generation "Senioren", die das ganze wohl nicht ernst nehmen, dabei wird der ganze Punk genau für sie veranstaltet.

Situation gestern beim REAL Einkaufsmarkt: dort gibt es als Eingang so eine riesige Drehtüre, die in 3 Kompartments unterteilt ist und die ganze Zeit dreht. Wer rein will, geht in so ein Kompartment und verläßt es drin wieder, beim Rausgehen genau anders herum. Eine Zeit lang war diese Drehtüre sogar außer Funktion, stattdessen mussten die Kunden einzeln durch die benachbarte Nottüre gehen, einzeln und in würdigem Abstand, kontrolliert durch einen Mitarbeiter des Markts.

Seit ein paar Tagen ist diese Drehtüre wieder aktiv, es versteht sich SELBSTVERSTÄNDICH, dass man einzeln ein Kompartment benutzt. Würde man glauben. Sylvia bemerkt jedenfalls, dass sie eben nicht alleine ihr Kompartment benutzt, irgendjemand ist noch schnell hinterher gehuscht, bevor die Türe so weit gedreht ist, dass man zwangsweise das nächste Kompartment benutzen muss. Der notwendige Abstand kann definitiv nicht eingehalten werden, also dreht Sylvia sich um und will dem Nachzügler ein paar warme Worte sagen (was sie auch tut). Was erblickt sie? Einen durchaus älteren Herrn, der wirklich direkt hinter ihr steht, ihr quasi in den Nacken atmet, mit großen Augen - und Maske. Maske aber nicht vor Mund und Nase, sondern heruntergezogen auf Höhe des Kehlkopfs. Sylvia also fuchsteufelswild, faucht den Idioten an, wieso er ihr folgt und wieso er die Maske nicht auf hat, sagenhafte Antwort: "Aber ich habe die Maske doch dabei....".

Da fasst man sich an die Birne, ich habe zu Sylvia gesagt, nächstes Mal bekommst Du einen richtig ekelhaften Hustenanfall und hustest dem Vollidioten brutal ins offene Gesicht. Ich weiß, dass da Strafen drauf stehen, aber manche Idioten lernen es nicht anders.

Beim nächsten Laden, ein Bio-Bauer mit eigenem Laden, hat man das eigentlich gut unter Kontrolle. Es dürfen nur weitere Kunden den Laden betreten, wenn max. 10 Kunden schon drin sind. Sonst muss man warten, bis eine entsprechende Anzeige umspringt. Vor der Einkaufstüre ist in würdiger Entfernung, damit einander begegnende Kunden nicht zu knapp aneinander vorbei gehen müssen, eine Wartelinie eingezeichnet. Dort steht Sylvia und wartet geduldig auf das Signal (resp. auf einen herauskommenden Kunden), um den Laden betreten zu können, momentan geht es nicht. Da nähert sich von hinten ein älteres Pärchen (auch im guten Seniorenalter), immerhin mit Masken im Gesicht. Vollkommen ohne jede Würdigung passieren die beiden Sylvia und gehen zur Eingangstür. Sylvia ruft sofort hinterher, was das werden solle, die beiden drehen sich um und schauen Sylvia verunsichert an. Sylvia erklärt kurz die Zusammenhänge, die beiden schauen so doof wie möglich, gelingt ihnen, drehen sich wieder um ... und gehen rein.

Da kann man eigentlich nur noch Lachen, so saudämlich sind die Leute. Mit Weinen kommt man da auch nicht weiter.

Gerade kommt Sylvia vom Baumarkt zurück, wir brauchten ein paar Kleinteile für die Küche. Im Baumarkt herrscht das absolute Chaos, trotz abgezählter Wagen stehen die Kunden in vier Reihen a 20m dicht gedrängt vor den Kassen.... wie gut, dass es aktuell (angeblich) nur 32.000 Infizierte gibt. Die Wahrscheinlichkeit, dass einer von denen vor oder hinter Sylvia steht, direkt im Einzugsbereich, ist extrem gering. Aber mit Sicherheitsabstand hat das sonst nichts zu tun.
Titel: Re: Endlich spricht ein Politiker mal das aus, was ich schon lange denke.
Beitrag von: serendipity am 02. Mai 2020, 19:42:30
Ich persönlich würde auch nicht wochenweise, sondern jeden 2. Tag oder wenigstens 2 x in der Woche am besten finden.

Das widerspricht jedoch jeglichem kindlichem Lernen. Nach einem Tag Präsenzunterricht sitzt kein Lernstoff so, dass die Kinder diesen sicher eine Woche festigen und vertiefen können. Dazu braucht es mehr gemeinsame Zeit an der Tafel und Zeit mit der Lehrkraft.

Zudem halte ich es für Eltern besser planbar, wenn man wüsste: Woche 11.5.-15.5. Präsenzunterricht, Woche 18.5. bis 22.5. Home-Schooling, Woche 25.5. bis 29.5. Präsenzunterricht usw. und zwar für alle Jahrgangsstufen in der Grundschule. Aber ich bin keine Mutter von einem schulpflichtigen Kind  ;)

@ Horst Ja, alle hatten Chrome - ich habe extra vorher eine Anleitung per pdf an die Eltern verschickt. Jetzt habe ich von unserem Medienzentrum eine Liste mit alternativen deutschen Servern von Bildungseinrichtungen erhalten. Wir werden weiter probieren.

Lust auf Nachhilfe bei der Zeichensetzung der wörtlichen Rede?

https://www.youtube.com/watch?v=vPCbQy-v3_Q (https://www.youtube.com/watch?v=vPCbQy-v3_Q)

Ich übe noch  ;D Merke: Das nächste Mal keine Stativfüße im Bild,Nägel lackieren und ein Lineal ohne Kurven nutzen!
Titel: Re: Endlich spricht ein Politiker mal das aus, was ich schon lange denke.
Beitrag von: Horst am 03. Mai 2020, 16:39:53
Neues von der App-Front:
https://www.n-tv.de/wirtschaft/kommentare/Digital-Deutschland-hat-versagt-article21755211.html

Ganz großes Kino.
Titel: Re: Endlich spricht ein Politiker mal das aus, was ich schon lange denke.
Beitrag von: Birgit am 04. Mai 2020, 08:57:53
Zu den Fahrschulen:

Die werden loslegen, sobald sie wieder dürfen. Wann das ist, entscheidet sich dann, wenn der Verordnungsgeber es wieder zulässt.

Das Fahrerlaubniswesen an unserer Niederlassung hat heute die Sicherheitsbelehrung zum Schutzplan und diskutiert die neuen Abläufe. Diese Woche geht es wieder los, erstmal mit der Theorie, in einigen Tagen dann auch mit der Praxis, nachdem (zumindest in Thüringen, in anderen Ländern weiß ich es nicht) Fahrschulen nun wieder arbeiten dürfen.

Edit: Praxis gilt vorläufig nur für Klasse A
Titel: Re: Endlich spricht ein Politiker mal das aus, was ich schon lange denke.
Beitrag von: Silke am 04. Mai 2020, 10:08:48
Klingt gut, anscheinend hat man ja eine Lösung gefunden.
In Sachsen-Anhalt darf es auch wieder losgehen, hab ich gelesen. Die lockern wohl am meisten.

Und in Brandenburg kann man weiter nur den Kopf schütteln. Ich war vorgestern mit den Enkeln im Tierpark Germendorf. Der hat wieder auf, aber die Spielplätze sind geschlossen. So hieß es zumindest, da die Regelung in Brandenburg so ist. Ein Klettergerüst mit Rutsche usw. war auch abgezäunt. 100 m weiter gibt es einen künstlichen Kletterberg mit einer Rutsche, der war zugänglich. Ebenso eine große Rutsche an einem anderen Berg,  und zwei Teile, wo man sich raufstellen und drehen kann. Was soll der Quatsch? Und die Teile waren nicht vergessen worden beim absperren, es hingen Schilder dran, dass man auf die Abstandsregeln achten solle.
Dafür waren die Imbisse auf und in etwas Abstand standen Tische und Stühle mit genug Abstand unteteinander. Warum kann man das nicht überall mit der Außengastronomie so machen.
Titel: Re: Endlich spricht ein Politiker mal das aus, was ich schon lange denke.
Beitrag von: Rainer am 04. Mai 2020, 13:28:59
Neues von der App-Front:
https://www.n-tv.de/wirtschaft/kommentare/Digital-Deutschland-hat-versagt-article21755211.html

Ganz großes Kino.

Grausam.

Benutzen die Südkoreaner nicht auch schon lange so eine App? Wenn ja, warum installieren wir die nicht einfach? Wahrscheinlich sind da irgendwelche Datenschützer wieder nicht einverstanden.
Titel: Re: Endlich spricht ein Politiker mal das aus, was ich schon lange denke.
Beitrag von: Horst am 04. Mai 2020, 14:25:19
Selbst das kleine Island hat die schon seit einem Monat am Start (und 50% der Leute haben sie runtergeladen).
Island hat im übrigen auch schon einen Monat lang die Bevölkerung getestet bevor sie überhaupt den ersten Corona-Infizierten hatten. Seit neuestem sind sie Corona-frei - keine Neuansteckungen mehr.
War gestern ein Bericht im Weltspiegel/ARD.
Titel: Re: Endlich spricht ein Politiker mal das aus, was ich schon lange denke.
Beitrag von: Horst am 04. Mai 2020, 14:30:03
Das wäre meine Wunschstrategie:
https://www.focus.de/politik/ausland/gastbeitrag-von-bernd-hauser-klingt-theoretisch-gut-schwedens-chef-epidemiologe-haelt-nichts-von-deutschlands-corona-strategie_id_11951237.html
Titel: Re: Endlich spricht ein Politiker mal das aus, was ich schon lange denke.
Beitrag von: Rainer am 04. Mai 2020, 19:00:50
Wenn es gut ist, ist das nicht mehr wichtig, welche Strategie noch die bessere ist oder war. Heute sind die Zahlen unter die nächste Hürde gerutscht, nur noch 667 Neuinfektionen. Am 27. März war es noch um Faktor 10 höher - fast 7.000 pro Tag.

Jetzt sieht es wirklich so aus, wie es manche klugen Köpfe vorhergesagt haben: in Deutschland läuft die Epidemie aus. Immerhin wurden schon vor 14 Tagen Lockerungen eingeführt, Schulen hatten eröffnet (auch wenn einige wieder geschlossen sind), aber egal was getan wurde, die Neuinfektionen bleiben auf dem Rückmarsch und das mit schneller werdendem Tempo. Wenn es so weitergeht, ist in vier bis sechs Wochen alles vorbei. Hier in Deutschland. Wenn, dann auch in den Nachbarstaaten.

Das würde auch erklären, wieso China es geschafft hat und anschließend Südkorea. Das ist nicht nur Disziplin (deswegen waren ja auch viele Menschen skeptisch, ob China überhaupt die Wahrheit sagt). Aber vielleicht sind die einfach nur 6 bis 10 Wochen weiter und wurden ebenso vom "automatischen" Ende unterstützt. Man weiß es nicht, aber auch in Neuseeland geht es zu Ende, gestern gab es zum ersten Mal keine einzige Neuinfektion, noch sind dort etwas über 1.000 Menschen krank, aber wenn nicht mehr viel kommt, sind die auch bald gesund.

Russland ist noch später hineingezogen worden, ebenso Brasilien. Aber wenn es wirklich so, wie es im Moment den Anschein hat, dann wird das Virus auch in diesen Ländern nach und nach irgendwann verschwinden. Dann gibt es aber ein ganz fettes "Hurra!". Das könnt Ihr mir glauben.

Aber seien wir nicht zu optimistisch, vielleicht ist es tatsächlich nur die Folge der Disziplin. Aber wenn ich ehrlich bin: daran kann ich nicht glauben, es gibt zu viele Menschen (um kein böses Wort zu nehmen), die halten sich nicht an die Regeln. Das ist bei 83.000.000 Einwohnern auch nicht möglich. Trotzdem geht die Zahl zurück, signifikant! Lasst uns zusammen hoffen auf das Allerbeste.

Es kam außerdem noch eine wichtige Mitteilung heute herein: "Der Wissenschaftliche Dienst des Bundestages" (wer oder was das auch immer ist) hat ein Gutachten erstellt, sie kommen zu dem Schluss, dass die Reisebeschränkungen (insbesondere die Ausreiseverbote in die Nachbarländer) offensichtlich Unrecht sind. Mal sehen, wann sie endlich aufgehoben werden.
Titel: Re: Endlich spricht ein Politiker mal das aus, was ich schon lange denke.
Beitrag von: Birgit am 04. Mai 2020, 19:30:44
Mensch, Rainer, die Heftigkeit deines Herumwütens gegen alle und jeden und dein Bezug zu Bhakdi gestern hat mich so mitgenommen, dass ich wüst geträumt habe:

Ich war an einem Filmset, hatte mich heimlich eingeschlichen. Es handelte sich um ein Haus. Ich habe mich auf halber Treppe im Treppenhaus versteckt. Ich wusste, hier soll gleich ein Thriller gedreht werden, irgendwas Gefährliches.

Ich habe mich gefragt, wie die Schauspieler wohl reagieren, wenn sie mich wahrnehmen und ich da stehe und Faxen mache um sie zu irritieren.

Der Schauspieler kommt und ist zu meinem Erstaunen nur etwa so groß wie ein Gartenzwerg und trägt eine orangene buddhistische Mönchsrobe. Der bemerkt mich erst nicht, und anstatt wie erwartet an mir vorbei zu stürmen, bleibt der außerhalb meines Sichtfeldes im Flur stehen und fängt an irgendwas herumzuwurschteln. Ich will ihn mir näher ansehen, verlasse meinen Platz auf halber Treppe, gehe auf ihn zu. Der Schauspieler dreht sich um und lächelt sanftmütig und etwas verpeilt in meine Richtung, sichtlich irritiert mich da zu sehen. Und wer ist es? Es ist Bhakdi!

Fand ich lustig, wie ich dich und den im Traum verarbeitet hatte...
Titel: Re: Endlich spricht ein Politiker mal das aus, was ich schon lange denke.
Beitrag von: Rainer am 04. Mai 2020, 20:55:28
Mensch, Rainer, die Heftigkeit deines Herumwütens gegen alle und jeden und dein Bezug zu Bhakdi gestern hat mich so mitgenommen, dass ich wüst geträumt habe:

Das tröstet mich einigermaßen, dass nicht nur ich Alpträume habe. Mich nervt diese Situation mehr, als ich es vor ein paar Wochen noch geglaubt hätte. Aber die abnehmende Tendenz der Infektionszahlen ist etwas, was auch richtig "gut tut". Ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass wir das Schlimmste hinter uns haben.

Mich wundert es allenfalls, dass Du noch so viel aus dem Traum rekonstruieren kannst, bei mir rieselt der Traum meistens blitzschnell aus dem Gehirn ins Nirwana und innerhalb weniger Sekunden gibt es nur noch Visionen und Gefühle. Ganz selten bekomme ich noch eine Handlung hinein, meistens verliert sich der Traum irgendwo.
Titel: Re: Endlich spricht ein Politiker mal das aus, was ich schon lange denke.
Beitrag von: Birgit am 04. Mai 2020, 21:08:38
Ich träume selten wirklich bildhaft. Aber wenn ich dann die Szene erstmal mir oder jemand anderen erzählt habe, behalte ich sie auch im Kopf.

Im Grunde ist es ja nur ein Bild, verbunden mit einer Erwartung und einer unerwarteten Wendung.

Ja, mich nervt das Ganze auch sehr, und ich wünsche mir auch kaum mehr, als dass die Infektionsherde, von denen nun international berichtet wird, das letzte Aufflammen sind.
Titel: Re: Endlich spricht ein Politiker mal das aus, was ich schon lange denke.
Beitrag von: Horst am 04. Mai 2020, 21:53:12
Ich kann mich auch ganz selten an Träume erinnern und wenn dann meist an recht skurrile.
Unter mir wohnt ja ein Musiker der immer meine Katzen versorgt wenn ich nicht daheim bin.
Vor ein paar Jahren hab ich mal geträumt, das ich mit dem im Tiergarten war und wir beide hatten Schlafanzüge an ... ;D


Was den Virus angeht ... vielleicht gibt es so eine Art bestehende Immunität, z.B. durch die alten Sars/Corona Viren die schon seit 20 Jahren unterwegs sind.
Das wäre ein Grund warum sich z.B. jemand nicht ansteckt, der mit seinem nachweislich infizierten Partner zusammen lebt, wie ich schon von einigen Fällen gehört habe.
Wenn dann das Virus immer häufiger auf Leute stößt die immun sind geht's nicht weiter ... eine These.

Wie man auch an Schweden sieht, eigentlich offensichtlich egal ob man die Leute einschränkt oder nicht - das Virus schwächt sich ab.

So langsam tritt das Thema Virus in den Hintergrund und die Probleme der Wirtschaft und Gesellschaft, werden uns die nächsten Monate/Jahre beschäftigen.
Hatte heute irgendwo einen Artikel gelesen, der behauptet hat, dass 2 von 3 Reiseunternehmen sterben werden.
Da die ja offensichtlich keine Rücklagen bilden (können?) sowieso schon immer eine sehr fragile Branche.
Die Vorauszahlungen der Kunden für Leistungen die noch nicht geleistet wurden sind ja schon lange nicht mehr da, wenn es zum Leistungsfall kommt.
Wenn wie jetzt dann die Buchungen storniert werden ist das Ged weg, dass schon ausgegeben wurde und zusätzlich kommt kein neues rein.
Dass das nicht lange gut gehen kann ist nachvollziehbar...
Titel: Re: Endlich spricht ein Politiker mal das aus, was ich schon lange denke.
Beitrag von: Rainer am 05. Mai 2020, 12:55:11
Heute sind die Infektionszahlen erneut unter 700 geblieben, da man ja inzwischen weiß, dass der Montag immer einen Tiefpunkt darstellt, weil nicht alle Ämter über das Wochenende melden, eine erneute Bestätigung des starken Rückgangs. In NRW sind nur noch 133 Neumeldungen (bei fast 18 Millionen Einwohnern, das sind ungefähr so viele wie in ganz Niederlanden).

Bereits vor einer Woche hat ein Forscherteam aus Singapur eine mathematische Studie erstellt, wo sie zur Erkenntnis kommen, dass das Virus in Deutschland (wie überall auf der Welt) abklingen und letztendlich AUSSTERBEN wird. Als Stichtage für wichtige Zwischenschritte berechnen die Wissenschaftler:

1) Am 3. Mai haben 97% aller letztendlich insgesamt Infizierten bereits eine Infektion (d.h. ab da kommen nur noch 3% dazu). Eine überraschend gute Vorhersage, der 3. Mai war vorgestern und man kann an der Verlaufsgrafik erkennen, dass die Entwicklung zumindest aktuell ungefähr so läuft, wie vorhergesagt. Wir sind jetzt bei ca. 170.000 insgesamt, 3% davon sind 5.100. Heute sind 685 dazu gekommen, wenn es weiter so abnimmt, kommt das ganz gut hin. Da muss man natürlich große Toleranzen zugrunde legen, aber die Tendenz ist so eindeutig, dass zum ALLLERERSTEN(!) Mal selbst der Wieler keine Hiobsnachricht erzählen kann, selbst er ist glücklich über die Entwicklung. Ich mache ein rotes Kreuz in den Kalender!

2) Am 16. Mai sind schon 99% aller Betroffenen erkrankt, es fehlt nur noch das letzte Prozent.

3) Anfang August stecken sich die allerletzten Patienten an. DANACH STIRBT DAS VIRUS AUS.

@Birgit: wenn das mal nicht eine Meldung ist, die Du gerne liest! Die Forscher weisen im übrigen daraufhin, dass das ein "normaler" pandemischer Vorgang ist und dass China und Südkorea auch genau nach diesem Muster bereits alles hinter sich haben. Was ja auch mein Verdacht war. Ich glaube nicht daran, dass man so etwas mit Lockdown und Disziplin erreicht. Da muss auch das Virus mitspielen, spielt eher eine größere Rolle. Was natürlich bedeuten würde, dass der ganze Aktionismus komplett überzogen war - aber das glaube ich ja sowieso.

Hier geht es zum Artikel: https://www.nordkurier.de/ratgeber/sind-wir-schon-am-ende-der-corona-pandemie-2839207304.html

Letzte Zweifler weisen (wie unser Herr Söder) immer noch mahnend darauf hin, dass Singapur bereits "die 2. Welle" erlebt. Das ist totaler Schwachsinn und erneut ein gutes Beispiel manipulierter Informationen. Singapur hatte lediglich direkt von Anfang an versucht, mit Gewalt das Ansteckungsgeschehen zu unterdrücken. Das ist aber nur zum Teil gelungen, letztendlich ist das Virus in die überfüllten Wohnanlagen der vielen Gastarbeiter gedrungen und hat sich dann genauso verbreitet wie überall auf der Welt. Ganz normales Infektionsgeschehen, nur 1 Welle und die klingt jetzt auch schon seit einigen Tagen ab. In Neuseeland sind jetzt am zweiten Tag in Serie KEINE weiteren Erkrankungen dazu gekommen.

P.S.: Wenn das so kommt (und ich persönlich glaube da fest dran), werden auch die teuer entwickelten Medikamente den gleichen Weg gehen, wie bisher ALLE neuen Medikamente bei Epidemien und Pandemien: sie werden nicht mehr benötigt werden, es wird nicht mehr genügend "Studienpatienten" geben, um die aufwändigen Phase-3 Studien abschließen zu können. Das ist bisher IMMER passiert, u.a. deswegen stehen auch so Medikamente wie Remdesivir in den Regalen der Hersteller, ohne je benutzt worden zu sein. Remdesivir sollte bei Ebola eingesetzt werden.