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Allgemeines => Reiseberichte => Thema gestartet von: Susan am 22. März 2021, 23:29:55

Titel: Rückblende: Vom Winde verweht ins Dixieland
Beitrag von: Susan am 22. März 2021, 23:29:55
Hallo ihr Lieben,

ich hatte euch ja noch eine Nostalgiereise versprochen. Leider hat es etwas länger gedauert als gedacht, denn zum einen hatten wir eine Wohnung zu vermieten und wurden von Interessenten geradezu überrannt (was ja nicht schlecht ist  8)  ). Zum anderen musste ich mit dem Impfchaos (für Eltern und Tanten) kämpfen, einfach nur gruselig hier in der Region.  :o Nicht wegen fehlender Dosen, sondern mehr wegen ungenügenden gesunden Menschenverstand und Organisationstalent bei den Oberen.  >:(  >:(

Aber nun kann es los gehen



Die Zeitmaschine hat uns noch weiter zurück in die Vergangenheit katapultiert und zwar ins Jahr 1994.  Den Anstoß zu dieser Mission gab Schwiegervaters Liebe zu Dixieland Musik und Louis Armstrong. Und wir Damen hatten genug Südstaatenromantik – Bücher gelesen, nicht zu vergessen "Fackeln im Sturm" geguckt, um begeistert zuzustimmen.

Die Crew ist beinah dieselbe wie letztens: Helma, Susan, Gerold und Kersten, nur der Junior war da noch nicht mehr als Wunschdenken.  ;)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_collagebskb9.jpg)

Ihr seid herzlich eingeladen einzusteigen!


Titel: Re: Rückblende: Vom Winde verweht ins Dixieland
Beitrag von: Susan am 23. März 2021, 00:10:19
13. August  Per fliegendem Holländer zum Pfirsichbaum

Die Anfahrt zum Flughafen frühmorgens verläuft friedlich, denn noch gibt es nur Gewichts- und keine Stückbeschränkungen beim Gepäck und auch Flüssigkeiten könnten wir en masse mit an Bord nehmen. Wir fliegen diesmal mit KLM über Amsterdam, weil die die direkteste Verbindung boten (denke ich). Kleiner Nachteil für die Senioren: vermutlich gibt es keine Filme in Deutsch an Bord.  Doch die Wahl hat so seine Schmankerln.

In Schiphol können wir gut Duty-Free für die mobile Zimmerbar einkaufen  ;) und dann…

Hm, Plätze in Reihe 2 und 3, da muss ja ganz vorne sein. "Nein", meint Kersten, "da kommt doch erst noch die Businessclass."  Offenbar wollte die Dame am Check-In uns etwas Gutes tun, denn genau da sind wir gelandet.  ;D Ganz ohne Aufpreis, bereits geflogene Meilen oder irgendwelche Club-Mitgliedschaften. 

Also genießen wir Begrüßungschampagner, bequeme Sitze, In-Seat Entertainment (damals noch nicht allgemein verfügbar) auch mit deutschem Ton, zuvorkommendes Personal und Drei-Gänge-Menüs auf Porzellan serviert. Schade, dass dieser Flug relativ kurz ist.

Pünktliche Landung in Atlanta.  Es ist mal grad 14 Uhr als wir Immigration und all das hinter uns haben. (Wir hatten von früher Visa, weiß gar nicht mehr, ob wir die da noch brauchten  :gruebel: ) Der Mietwagen war auch fix vermittelt, damit fahren wir zum Hilton & Towers Downtown. Kurzes Nachmittagsnickerchen – Wecker, damit wir nicht zu lange Schlafen- dann erste Stadterkundung.

Das Areal hier gehörte zum Stammesgebiet der Cherokee und Muskogee; sie nannten es Pakanahuihli was soviel wie  stehender Pfirsichbaum bedeutet.  Mit der ersten Eisenbahn 1837 wurde der Ort schlicht  Terminus benannt und 1843 dann Marthasville nach der Tochter des damaligen Gouverneurs. Woher der jetzige Name kommt ist ungeklärt.

Vorbei am Peachtree Center spazieren wir die Peachtree Street (ihr seht, der Pfirsichbaum spielt immer noch eine Rolle) hinunter bis Underground Atlanta

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_atlanta54ajn3.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_atlanta4br7jdb.jpg)

Der Bezirk hat eine wechselvolle Geschichte hinter sich. Die historischen Gebäude entstanden in der Zeit des Wiederaufbaus nach dem Bürgerkrieg im Zusammenhang mit dem Frachtzentrum der Eisenbahn.  Mit zunehmendem Auto-und Fußgängerverkehr entstanden viele Brücken, auf deren Niveau sich die Stadt weiter entwickelte und so wanderten die Häuser quasi in den Keller. Während der Prohibition gab es hier viele der so Flüsterkneipen, nach WW2 wurde Underground vergessen und verlassen, Obdachlose zogen ein.  1960 wurden die alten Häuser wieder entdeckt und bis 1968 als Vergnügungsviertel unter der Stadt restauriert. Es dauerte grad 5 Jahre bis das wohl nicht mehr in war außer für Kriminelle.  Underground Atlanta wurde dann 1980 geschlossen,  1989 als Shopping Mall wieder eröffnet.  Im Zuge des Rodney King Falls (Polizeibrutalität) randalierten hier am 30.4.1992  Protestler, zerstörten viele Geschäfte und ängstigten die Besucher. Im Vorlauf zur Olympiade 1996 sorgte eine Imagecampagne für neue  - leider wohl nur kurzfristige- Belebung.

Wir erleben eine recht nette Passage mit Geschäften und Restaurants, ähnlich der Passerelle daheim in Hannover.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_atlanta46ek81.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_atlanta1q2km0.jpg)

In einem mexikanischen Restaurant nehmen wir noch einen (gefühlt) Nachtimbiss zu uns: Nachos und Corona (das Bier natürlich).
Titel: Re: Rückblende: Vom Winde verweht ins Dixieland
Beitrag von: Silvia am 23. März 2021, 10:07:42
Da spring ich doch gleich mit auf   :adieu:
Titel: Re: Rückblende: Vom Winde verweht ins Dixieland
Beitrag von: Rainer am 23. März 2021, 12:36:48
Zum anderen musste ich mit dem Impfchaos (für Eltern und Tanten) kämpfen, einfach nur gruselig hier in der Region.  :o Nicht wegen fehlender Dosen, sondern mehr wegen ungenügenden gesunden Menschenverstand und Organisationstalent bei den Oberen.  >:(  >:(

Tröste Dich - das ist auch hier in MG das absolute Totaldesaster. Schlimmer geht nimmer. Da liegen (deutschlandweit) Millionen(!) ungeöffneter Impfdosen herum, ich habe ein Attest meines Hausarztes, dass ich hochgradig gefährdet bin - aber keine Sau interessiert sich dafür. Ich solle das Attest zum Impftermin mitbringen - was für ein Impftermin? Das Attest soll mir den Termin ja ermöglichen. Ein oberdämliches Huhn und Ei Problem: ich bekomme keinen Termin, weil niemand etwas mit dem Attest anfängt, erst der Impfarzt. Das ist so grausam doof, ich könnte reinschlagen!
Titel: Re: Rückblende: Vom Winde verweht ins Dixieland
Beitrag von: Christina am 23. März 2021, 18:32:15
Südstaaten und 1994 bin ich sehr gerne mit dabei.

Die Anfahrt zum Flughafen frühmorgens verläuft friedlich, denn noch gibt es nur Gewichts- und keine Stückbeschränkungen beim Gepäck und auch Flüssigkeiten könnten wir en masse mit an Bord nehmen.
Hm, Plätze in Reihe 2 und 3, da muss ja ganz vorne sein. "Nein", meint Kersten, "da kommt doch erst noch die Businessclass."  Offenbar wollte die Dame am Check-In uns etwas Gutes tun, denn genau da sind wir gelandet.  ;D Ganz ohne Aufpreis, bereits geflogene Meilen oder irgendwelche Club-Mitgliedschaften. 

Also genießen wir Begrüßungschampagner, bequeme Sitze, In-Seat Entertainment (damals noch nicht allgemein verfügbar) auch mit deutschem Ton, zuvorkommendes Personal und Drei-Gänge-Menüs auf Porzellan serviert. Schade, dass dieser Flug relativ kurz ist.

1994 bin ich zum ersten Mal nach Kanada geflogen (und überhaupt das erste Mal geflogen). Leider kein Businessclass Upgrade, aber auch Economy war ja fantastisch im Vergleich zu heute, 2 x 32 kg Aufgabegepäck und das Handgepäck hat keinen interessiert. Und am Gate in Frankfurt gab es kostenlose Snacks und Getränke.

Von Atlanta kenne ich nur den Flughafen (und habe keine Erinnerung mehr dran). Diese ehemalige Untergrund Passage könnte ja wirklich irgendwo in Deutschland stehen, so vom Baustil her.

Interessant der häufige Namenswechsel und der Ursprung des "Pfirsichbaums". Ich meine, Margaret Mitchell hat in der Peachtreestreet in Atlanta gewohnt und auch im Roman spielt die eine Rolle, jedenfalls verbinde ich immer Peachtreestreet mit Atlanta bzw. andersherum.
Titel: Re: Rückblende: Vom Winde verweht ins Dixieland
Beitrag von: Paula am 23. März 2021, 21:42:16
oh ein Reisebericht aus der Steinzeit des Reisens   ;) bis 1994 war meine weiteste Reise irgendwohin nach Frankreich am Atlantik. Geflogen bin ich glaube ich 1992 das erste Mal (zu einem Studentenausausch nach Paris). Hätte ich mir damals nie träumen lassen dass ich mal in die USA kommen würde. Das ist ja jetzt schon ein Vierteljahrhundert her, ich bin sehr gespannt was ihr alles erlebt habt. Allein schon die völlig andere Art des Fliegens vor dem ganzen Flugterrorismus - herrlich!
Titel: Re: Rückblende: Vom Winde verweht ins Dixieland
Beitrag von: Silv am 24. März 2021, 07:03:06
Meine erste USA-Reise war auch 1994 (Meine Güte ist das lange her). Damals sind wir von New York nach L.A. gefahren - in 3 Wochen!

Bin gespannt, was du berichtest.  :)
Titel: Re: Rückblende: Vom Winde verweht ins Dixieland
Beitrag von: Silvia am 24. März 2021, 08:40:01
USA war die erste Tour 1997 .... 1994 war ich in Mexiko/Guatemala  :toothy9:  ... geflogen bin ich das erste Mal 1991 nach Irland  :herz:   .... ach lauter schöne Erinnerungen  :happy:
Titel: Re: Rückblende: Vom Winde verweht ins Dixieland
Beitrag von: Rainer am 24. März 2021, 11:17:17
Waren wir alle Mitte der 90er zum ersten Mal in den USA? Bei uns war es 1996, Kalifornienrundreise mit Abstecher nach Las Vegas. 1997 ging es nach Florida (aber vorher nach Las Vegas mit Zwischenstopp in Chicago), da saßen wir auch in Business, obwohl wir nur Eco gebucht hatten. Die Ursache dürfte bei allen weniger "Wohlwollen" gewesen sein, sondern schlicht "overbooked" und dann Glück gehabt. Damals habe ich noch DIAs gemacht....
Titel: Re: Rückblende: Vom Winde verweht ins Dixieland
Beitrag von: Ilona am 24. März 2021, 13:13:25
Hallo Susan,

wie schon angekündigt, bin ich derzeit mehr lesend unterwegs, aber bleibe euch stets auf den Fersen.

Waren wir alle Mitte der 90er zum ersten Mal in den USA?

Nein, mein erstes Mal USA war 1985 :adieu: mit 21 Jahren. Damals flogen wir mit der Condor von FRA nach DEN und starteten dort unsere Rundreise.

In Utah schlug dann der Rote Steine Virus :herz: so richtig zu. Dagegen gibt's bis heute keine Impfung. Die Therapie erfolgt nur Vorort :cool2: und hilft nur kurzzeitig.
Titel: Re: Rückblende: Vom Winde verweht ins Dixieland
Beitrag von: Susan am 24. März 2021, 16:59:18
 :welcome:

an Bord, liebe Zeitreisenden. Schön, dass ihr dabei seid  ;D

Zitat
Ich meine, Margaret Mitchell hat in der Peachtreestreet in Atlanta gewohnt und auch im Roman spielt die eine Rolle

Das Margaret Mitchell House ist in der Tat von der Peachtree Street zugänglich. Es war ziemlich verkommen, bis es 1989 restauriert und unter Denkmalschutz gestellt wurde. Ich weiß nicht, ob es 94 auch schon ein Museum beherbergte. Als wir da vorbei kamen, konnten wir jedenfalls nicht hinein.

Waren wir alle Mitte der 90er zum ersten Mal in den USA?

Nö  ;D  Das erste mal war 1989; mit LH über Frankfurt und Chicago nach Denver und vier Wochen Rundreise mit den meisten der typischen Ersttäter-Ziele. Da dachten wir noch, das wäre so eine Einmal-im-Leben-Reise. Zwei Jahre später waren wir wieder da... und dann wieder... und wieder...  ;D
Titel: Re: Rückblende: Vom Winde verweht ins Dixieland
Beitrag von: Susan am 25. März 2021, 19:00:58
14. August  Inside CNN & Goldstadt Dahlonega

Die Nacht ist nicht ganz so kurz wie bei den Flügen in den Westen. Nach einem gemütlichen Hotelfrühstück geht es los zur ersten Besichtigung.

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CNN war der erste reine Nachrichtensender, bekannt wurde er mit den Liveberichterstattungen über die Challenger-Katastrophe, den Fall der Berliner Mauer sowie besonders denen im zweiten Golfkrieges vom Hoteldach in Bagdad. Kennzeichnend für das Programm von CNN und später auch aller anderen Nachrichtensender wurden die sogenannten "Breaking News"; Unterbrechungen des normalen Programms bei aktuellen Ereignissen.

Wir haben eine Studiotour gebucht: eine Stunde lang werden wir hinter die Kulissen des Senders geführt. Wir sehen verschiedene Büros mit allerlei Equipment für Recherchen, Studios für die Aufnahme von Beiträgen und auch der Nachrichtensendung. Da wir relativ früh da sind, treffen wir die Sprecher der Morgennachrichten, die einige Fragen beantworten. Zwei, drei der Gruppe dürfen dann auch einmal Nachrichten sprechen.  8) Wir lernen die Funktion des Green Screen kennen; eine Tafel vor der z.B. der Wetterbericht verlesen und erst später dazu die Karte eingespielt wird. Auch das darf gern ein Teilnehmer ausprobieren. Außerdem wird uns noch gezeigt, was an Kleidung und Haltung durch die Kamera gut aussieht und was nicht. Alles in allem eine sehr interessante Führung. Fotos und Videos waren natürlich nicht erlaubt.

Wir fahren danach aus Atlanta hinaus nach Nordosten in Richtung der Blue Ridge Mountains. An deren südlichen Ausläufern wurde um 1828 erstmals Gold entdeckt, was den ersten Goldrausch in Georgia auslöste.  Ein Goldbergwerk, die Calhoun Mine, wurde gegründet und ein Ort entstand; benannt nach dem Wort für Gold der Cherokee Indianer "talonega"  Dahlonega. Dort halten wir für einen kurzen Rundgang und ein Eis.

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Public Square

Um den Platz herum gibt es eine Handvoll netter alter Häuschen zu sehen. In einigen davon soll es spuken.  ^-^

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Durch das Gold wurde die Stadt sehr wohlhabend, von 1838 bis 1861 wurden hier Goldmünzen geprägt, erkennbar an dem "D".  Auf dem Dach der ehemaligen Münzanstalt (heute Teil des North Georgia College) gibt es Dahlonega Gold; ebenso auf dem des Georgia State Capitol in Atlanta. Wir haben das Golddach irgendwie nur aus der Ferne gesehen, hier mal ein Bild aus dem Web (https://blogs.reinhardt.edu/history/files/2015/03/IMG_0901.jpg). Im alten Gerichtsgebäude ist heute ein Goldmuseum untergebracht.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dahlonega6n5jp7.jpg)

Ich meinte, es gäbe noch ein Schaubergwerk, doch das haben wir irgendwie nicht gefunden  :gruebel: (Navis gabs ja noch nicht)

Wir fahren weiter Richtung Nordwest mit einem kurzen Boxenstopp bei einem Wasserfall (Recherchen nach wohl Tallulah Falls)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_tallulah4a1wj8n.jpg)

passieren die Grenze nach

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_9343hxk8d.jpg)

und schlagen unser Nachtquartier in Franklin auf. Schreck bei der Aperitif-Stunde: unsere Videocam hat eine Macke. Alle bisherigen Aufnahmen sind streifig und kriselig  :( Wir machen ein paar Tests mit anderen Cassetten, doch der Fehler bleibt. Das wäre blöd, grad bei so einer langen Tour auf Videos zu verzichten. In der nächsten größeren Stadt wollen wir mal sehen, wie Abhilfe geschaffen werden kann.

Etappe:


PS: Waren scheinbar etwas fotofaul  :floet:  Diafilme hatten wir eigentlich reichlich dabei.
Titel: Re: Rückblende: Vom Winde verweht ins Dixieland
Beitrag von: Susan am 25. März 2021, 21:52:03
Und gleich noch hinterher, da wenig zu sehen war

15. und 16. August   Great Smokey Mountains

Von Franklin aus geht es weiter in die Berge.  Mehr als 10 tausend Jahre war das Gebirge das Stammesgebiet der Cherokee; von ihnen stammt auch der Name Land of thousand smokes. Sie wurden 1838 gewaltsam von hier vertrieben und mussten 800 Meilen weit nach Oklahoma ziehen auf dem berüchtigten Trail of Tears. Einige sind damals in die Berge geflohen, deren Nachfahren leben heute in dem kleinen selbst verwalteten Reservat mit dem Hauptort Cherokee.

Wir besuchen das Oconaluftee Indian Village, den Nachbau einer Indianersiedlung von etwa 1770. Dort "spielen Indianer für die Touristen Indianer" , wie unser Reiseführer schreibt.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_cherokee64oknx.jpg)
Blockhütte
gehörte wohl eher einem Trapper  :gruebel: (habe die Beschreibungen leider nicht mehr)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_cherokee2c0kh5.jpg)
Schießen mit dem Blasrohr
Ich hatte mir die immer viel kürzer vorgestellt, tatsächlich sind sie wohl gut 3 m lang. Wahrscheinlich kommt nur so genügend Druck auf das Geschoss (Physik ist nicht meine Stärke)?

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(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_cherokee3yok2r.jpg)
Schwitzhütte
Sie diente der rituellen Reinigung vor Zeremonien und auch zur Heilung. In der Mitte werden durch ein Holzfeuer Steine zum Glühen gebracht und ähnlich wie bei der Sauna gibt es Runden mit verschiedenen Aufgüssen. Nur bleibt man hier während der ganzen Zeit in der Hütte.

Danach schauen wir uns kurz noch hier um

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(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_cherokee7nhj8u.jpg)

Helma und ich finden je ein Paar schöne Moccasins und Eis gibt es auch  :)) Es ist bewölkt und später regnerisch, aber rund 25° C warm.

Ab Cherokee soll der schönste Abschnitt des Blue Ridge Parkway (eine Panoramastraße) beginnen. Bilder davon sehen toll aus, doch wir bekommen statt Panoramen nur "thousand smokes" zu sehen.   :( 

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Wir übernachten in Ashville. Immerhin gibt es dort eine große Mall mit einem Sears (?). Die wissen dort zwar auch nicht, wie sie unsere Kamera reparieren könnten, aber sie verkaufen welche, leider nur mit der amerikanischen NTSC-Norm. Unser Dipl.Ing E-Technik meint, die Umwandlung dürfte kein Problem sein, daher ist Gerold so größzügig einen neuen Camcorder zu spendieren.
(Ganz so einfach war das mit der Umwandlung dann übrigens doch nicht. Irgendwann konnten wir die Cassetten in einem Videorekorder, der beide Systeme abspielen konnte, anschauen. Zu schneiden ging der Film erst mit Digitalisierung ein paar Jährchen später)

Auch der nächste Tag mit der Etappe nach Roanoke, Virginia, bescherte uns wenige Aussichten, aber viel Regen und Nebel.  :( Vielleicht hätten wir doch Biltmore Estate besichtigen sollen, doch es war uns nicht so nach Schloss.

Irgendwo unterwegs: ein Fluss mit Raftinggruppen und Paddlern.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_raft1az7jo0.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_raft2h0k89.jpg)

Wäre vielleicht auch witzig gewesen.  8)

Immerhin sorgt die Zimmerbar abends für etwas Stimmung  ;)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_bar1xgkf3.jpg)  (https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_bar2osk64.jpg)  (https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_bar303klt.jpg)

Keine Karte, da ich nicht mehr genau weiß, wie wir gefahren sind.
Titel: Re: Rückblende: Vom Winde verweht ins Dixieland
Beitrag von: Christina am 26. März 2021, 18:05:45
Die CNN Tour hätte mich auch interessiert.

In den Smokey Mountains waren wir zwei Jahre nach euch, wir haben in Cherokee übernachtet und dort ein Museum der Cherokee Indianer angeschaut. Blöd, dass das Wetter bei euch nicht mitgemacht hat.

Bei Fotos aus den 90igern bin ich immer erstaunt, wie anders die Autos damals aussahen, irgendwie hat man die Änderung gar nicht bewusst mitbekommen (da es ja schleichend geht) und für mich gehören die 90iger irgendwie zur aktuellen Zeit, die 80iger sind Vergangenheit, keine Ahnung warum das so ist. 
Titel: Re: Rückblende: Vom Winde verweht ins Dixieland
Beitrag von: Paula am 26. März 2021, 18:48:14
Das Indianermuseum würde mir auch gefallen!  Dass Indianer eine Art Sauna hatten höre ich zum Ersten Mal und Blasrohre zum Jagen hätte ich in Brasilien erwartet, bestimmt nicht in Nordamerika.
Schade dass das Wetter nicht mitgespielt hat auf der Panoramastrasse! Von den Smokey Mountains habe ich schon öfter gelesen, habe aber gar keine Bilder dazu im Kopf.
Titel: Re: Rückblende: Vom Winde verweht ins Dixieland
Beitrag von: Rainer am 26. März 2021, 19:23:37
Wahrscheinlich kommt nur so genügend Druck auf das Geschoss (Physik ist nicht meine Stärke)?

Ich denke mir, der entscheidende Faktor ist die physikalische Tatsache, dass ein Projektil, welches eine bestimmte Geschwindigkeit beim Verlassen des Rohrs haben soll, für eine Verdoppelung den vierfachen Weg benötigt (quadratisch proportional) und also für eine Verdreifachung sogar den neunfachen Weg durchlaufen muss. Von daher leuchtet es schon ein, je schneller ich will, umso drastisch länger muss das Blasrohr sein. Das ist zunächst mal Basisphysik, was die Dynamik eines Blasrohrs betrifft, welche Geschwindigkeiten ein ausatmender Mensch da hineinpusten kann, das weiß ich definitiv nicht. Und ich habe auch keine Ahnung, wie schnell das Projektil eigentlich nachher ist. Aber es überrascht mich als Physiker insgesamt nicht, dass da blitzschnell ein paar Meter zusammenkommen.
Titel: Re: Rückblende: Vom Winde verweht ins Dixieland
Beitrag von: Susan am 26. März 2021, 23:26:11
Danke, Rainer, für die physikalische Erklärung. Eigene praktische Erfahrungen hatte ich nur damals in der siebten Klasse, als die Unart grassierte, Papierkügelchen durch Strohhalme zu pusten  ::)  Wir haben den Typen bewundert, dass er das lange Rohr so ruhig halten konnte, um tatsächlich gut zu treffen.

17. August  Durchs Shenandoah Valley nach DC

Mit der Fahrt nach Virginia haben wir Dixieland für einen Abstecher verlassen. Eigentlich stand heute der Shenandoah NP auf dem Programm, doch das Wetter spielt mal wieder nicht mit.  :(

Im Hotel liegt ein Prospekt für die Luray Caverns aus, da haben wir wenigstens etwas zu besichtigen. Die Caverns sind das größte Höhlensystem im Osten der USA; entdeckt wurden sie 1878. Seit geschätzt 4 Millionen Jahren kristallisiert hier kohlensaures Wasser Kalkstein zu Stalagmiten und Stalaktiten. Etwa eine Stunde lang werden wir durch die unterschiedlichen Räume der Höhle geführt. Die Tropfsteinformationen haben zum Teil lustige Namen wie Fischmarkt, Titanias Schleier, Totempfähle oder Saracens Zelt.

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Im Gegensatz zu manch anderen Höhlen war der Weg sehr angenehmzu gehen. Soweit ich mich erinnere war der komplett gepflastert und nicht zu steil.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_lurays83kd0.jpg)  (https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_luray9bbkhv.jpg) 

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_lurayiegj6h.jpg)

Hier und da gibt es auch Pools in der Höhle, der größte - aber nur knapp 50 cm tief -  ist der Dream Lake, in dem sich schön die Stalaktiten spiegeln.

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Ich weiß nicht mehr, ob die Steine unterschiedlich angestrahlt wurden oder es nur an der anderen Kamera liegt, dass sie hier auch lila wirken.  8)

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Zwei besondere Highlight weisen die Luray Caverns aus. Zum einen in der Giant’s Hall den Double Column.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_lurayhfpjuw.jpg)

Stalaktiten und Stalagmiten sind hier zu einem rund 14 m hohen Turm zusammengewachsen. In Natur sieht er überwiegend weiß aus, auch hier weiß ich nicht, ob Strahler für Farbe gesorgt haben.

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Zum zweiten beherbergen die Caverns das größte Musikinstrument der Welt:  Great Stalacpipe Organ. Von Anfang an haben Besucher gern an die Tropfsteine geklopft, um festzustellen was für Töne sie hervorbringen. Leland W. Sprinkle, ein Mathematiker und Elektroniker im Pentagon, entwickelte und baute 1954 diese riesige Orgel.
Auf mehr als 14 tausend m² Fläche brachte er an ausgesuchten Stalaktiten gummiüberzogene Hämmer an, die den Stein zum Schwingen bringen und somit Töne erzeugen. Gesteuert bzw. gespielt wird die Orgel wie normale auch. Bei den Führungen wird automatisch ein kurzes Stück gespielt, manchmal hat man Glück, einen Organisten spielen (http://www.trustmeimascientist.com/wp-content/uploads/2015/04/Paul-With-The-Organ-2.jpg) zu sehen.

Die Besucher stehen sozusagen mitten in der Orgel. Mit ganz scharfen Blick erkennt man manchmal die Hämmermechanismen.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_lurayorgu2k96.jpg)

Trotz der Gummiüberzüge kommt es gelegentlich vor, dass Stalaktiten beim Spiel abbrechen. Dann wird der Hammer an einen anderen geeigneten  versetzt, der gegebenenfalls durch Absägen auf die richtige Länge gekürzt und somit gestimmt wird. Offensichtlich ist die Great Stalacpipe Organ also kein Instrument für die Ewigkeit. Für die Bequemlichkeit der Amerikaner wird die Höhle belüftet, was auch nicht gerade eine weitere Tropfsteinbildung fördert.

Nebenan gibt es das Historic Car & Carriage Caravan Museum.  Ein Besuch ist im Preis der Höhlentour eingeschlossen, also bekommen wir noch ein paar alte Fahrzeuge zu sehen.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_cars15gk4k.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_cars42kk25.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_cars55gjwd.jpg)  (https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_luray3bokwu.jpg)

Auch ein Mercedes ist dabei.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_luray8lvklw.jpg)

Die Fahrt geht weiter nach Washington DC; wir quartieren uns für drei Tage im Hilton & Towers ein (keine Ahnung, wie das jetzt heißt, hab es nicht wieder gefunden.  Jedenfalls lag es fußläufig zu den wichtigen Sehenswürdikeiten )

Ein Restaurant gibt es nicht im Haus, also wird noch ein Spaziergang fällig. Dabei stoßen wir auf Ruth’s Chris Steak House (https://www.ruthschris.com/menu/dinner/).  Das Menu liest sich sehr gut, nur scheint es nichts Kleines für Helma zu geben. Daher überlegen wir das Porterhouse for two zu nehmen -  zweimal in völliger Ahnungslosigkeit was denn 40 oz sind   ::)  (Handys für Umrechnungen hatten wir noch nicht).  Glücklicherweise macht uns der Ober darauf aufmerksam, dass einmal 40 oz  gut für 4 Personen reichen (ist nämlich ein gutes Kilo Fleisch)  ;D Auf seine Anregung hin bestellen wir auch nur je eine Portion Knoblauch-Kartoffelbrei und Blattspinat. Das gesamte Essen war ausgesprochen lecker, aber trotzdem noch zu viel. Pappensatt und zufrieden kugeln wir uns zurück ins Hotel.  ;) Da gibt es auf dem Zimmer dann noch Wodka pur als Verdauungsschnäpschen.


Etappe:

Titel: Re: Rückblende: Vom Winde verweht ins Dixieland
Beitrag von: Ilona am 27. März 2021, 11:38:49
Nun bin ich auch in der imposanten Tropfsteinhöhle angekommen :adieu:. Die Spiegelungen sind richtig klasse :beifall:.

Der Fleischeslust :zwinker: habt ihr an dem Abend ganz schön gefrönt. Da hätte ich anschließend auch einen Vodka zum Verdauen gebraucht  :toothy9:.
Titel: Re: Rückblende: Vom Winde verweht ins Dixieland
Beitrag von: Rainer am 27. März 2021, 13:04:31
zweimal in völliger Ahnungslosigkeit was denn 40 oz sind   ::)  (Handys für Umrechnungen hatten wir noch nicht).

Das Handy braucht man doch auch nicht, ein paar Maße kennt man doch auch so. Die Unze sind etwas mehr als 28gr. also sind 40 oz. mehr als ein Kilogramm. Trotzdem ist es für 4 Personen eher knapp, denn ein Porterhousesteak ist optisch wie ein T-Bone Steak und hat einen großen Mittelknochen, der ja mitgewogen wird. Der Unterschied von Porterhouse und T-Bone ist der größere Filetanteil beim Porterhousesteak. Aber 10 Unzen pro Person und abzüglich Knochen - also da würde ich gerne mehr haben. Im Texasroadhouse bestelle ich meistens das 11 oz. Sirloin (das hat keinen Knochen) oder auch das 16 oz., dann bin ich pappsatt.

A pro pos Umrechnen, am häufigsten steht man in den USA ja vor dem Problem, die Außentemperatur richtig zu kalkulieren, weil man die Fahrenheit nicht "im Blut" hat. Nun ist die originale Umrechnungsformel (minus 32 und dann mal 5/9 - ätzend!) wenig appetitlich, weswegen ich mal eine Annäherung überlegt habe, die (auf Kosten der Genauigkeit) erheblich leichter zu merken und zu rechnen ist und im "Wohlfühlbereich" recht genaue Celsius ergibt. Die Faustregel lautet "durch 2 minus 13". Also nehmen wir 86 Fahrenheit, durch zwei macht 43, minus 13 ist 30 Celsius - stimmt zufällig genau. Je weiter man sich von 86 entfernt, umso ungenauer wird es, aber es ist akzeptabel. Nehmen wir mal 70 Fahrenheit, durch 2 ist 35 und minus 13 ist 22 Celsius. Der richtige Wert wäre 21,1. Anders herum, nehmen wir mal 100 Fahrenheit, durch 2 ist 50 minus 13 ergibt 37 Celsius. Der richtige Wert für 100 Fahrenheit lautet 37,7. Kann man doch mit arbeiten?!
Titel: Re: Rückblende: Vom Winde verweht ins Dixieland
Beitrag von: Ilona am 27. März 2021, 13:11:46
Hilfe, auch noch Kopfrechnen. Da gibt's doch heutzutage bestimmt eine App für :cool2:.
Titel: Re: Rückblende: Vom Winde verweht ins Dixieland
Beitrag von: Susan am 27. März 2021, 22:02:53
Witzig, genau diese Faustregel für die Temperaturen hat uns auch unsere ausgewanderte Verwandtschaft empfohlen. Damit kommen wir gut zurecht.   ^-^
Die oz Werte kann ich mir nie merken, weder fest noch flüssig  ::) Und bei den Pizzamaßen vertun wir uns auch immer wieder gern, wenn es mehr als eine sein soll wegen verschiedener Sorten.
Meine Schwiegermutter war keine starke Fleischesserin, daher zählten wir Damen vermutlich nur als eine Person  8)
Titel: Re: Rückblende: Vom Winde verweht ins Dixieland
Beitrag von: Susan am 27. März 2021, 23:39:25
18. August  Washington National Mall I

Frühstück gibt es leider nicht im Hotel, daher beschließen wir,  eins auf dem Weg zu den Besichtigungen zu uns zu nehmen. Unser Mini-Reiseführer gibt dazu keine rechte Empfehlung, deshalb müssen wir uns schließlich mit Kaffee und Muffins begnügen (ich meine bei Starbucks). Ist aber nicht tragisch, wir sind noch gesättigt von gestern Abend. Leider ist es immer noch stark bewölkt, doch angenehm warm.

Washington DC ist eine auf dem Reißbrett entstandene Hauptstadt. Gemäß der Verfassung hatte der Kongress das Recht, einen Distrikt von 10 x 10 Meilen als Regierungssitz zu bestimmen. Die Wahl fiel schließlich auf ein Gebiet zwischen Anacostia und Potomac River, in Nachbarschaft zu den Siedlungen Alexandria und Georgetown.  Am 13.10.1792 wurde mit der Grundsteinlegung für das Weiße Haus der Bau der Hauptstadt begonnen, im Juni 1800 zog dann die Regierung dorthin.

Wir erreichen zügig den Lafayette Square und das Nordportal des Weißen Hauses.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_white1aeqklx.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_white2s3khz.jpg)

Der Besuchereingang, an dem die Führungen starten, liegt im Osten. Die Warteschlange ist bereits sehr, sehr lang, daher verzichten wir auf die Tour und gehen weiter zum Zaun am südlichen Ende des Parks. Die Ansicht von dort kennen wir aus der Tagesschau

Für Bärenhausen News live aus Washington  ;)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_white6c2jez.jpg)  (https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_white85wkg4.jpg)

und ohne Zaun

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_white5ahgju6.jpg)

Damit haben wir auch die National Mall erreicht; eine Art Park zwischen Capitol und Potomac River, ca. 4.8 km lang und 500 m breit.  Hier fanden und finden Aufmärsche, teils historische Massenkundgebungen und andere Großveranstaltungen statt. Wir spazieren hinüber zum Washington Monument, einem weißem Marmorturm in Form eines Obelisks.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_oblisk6b8j0x.jpg)

Die Form soll auf die Freimaurer zurückzuführen sein; George Washington war ja einer und eine Loge hat einen Teil der Baukosten übernommen. Der Bau des Denkmals dauerte recht lange; 1848 wurde der Grundstein gelegt, dann fehlte irgandwann Geld, dann kam der Bürgerkrieg dazwischen, 1884 war es endlich fertig. Die Bauunterbrechung ist noch an den verschiedenfarbigen Verblendsteinen zu sehen.  Der Obelisk ist 169 m hoch und war für fünf Jahre das höchste Gebäude der Welt (dann kam der Eiffelturm). Die alleroberste Spitze ist aus reinem Aluminium, was damals den gleichen Wert hatte wie Silber. 898 Stufen führten zu einer Besucherebene hinauf, ab 1888 gab es auch einen dampfbetriebenen Aufzug.  Die Treppe ist seit 1975 gesperrt, nun geht es nur noch per Lift nach oben. Auch hier ist der Andrang beträchtlich und wir bleiben lieber unten. Am Fuß des Monuments sehen wir noch einen Kreis aus amerikanischen Flaggen (vermutlich für jeden Staat eine, habs nicht gezählt) und etliche T-Shirt Händler.  ^-^  Wir erstehen jeder ein Washington T-Shirt. (Gute Qualität, Kerstens lebt immer noch).

Wir gehen den kleinen Hügel wieder hinab und an einem langen Wasserbecken, dem reflecting pool,  entlang nach Westen

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und kommen so zum Memorial zu Ehren Abraham Lincolns.

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Dann geht es rechts weiter zum Vietnam Veterans Memorial.  Ursprüglich bestand es nur aus einer schwarzen Granitmauer, in die die Namen der über 58 tausend im Vietnamkrieg Getöten und Vermissten eingemeisselt sind.

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Die Mauer ist 150 m lang und zwischen 20 bis 310 cm hoch; eine eindrucksvolle Demonstration über die Vielzahl der Kriegsopfer. Ein Ranger ist vor Ort, der auf Wunsch die Inschrift eines Verwandten oder Bekannten auf Papier rubbelt.

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Zu der Mauer kam 1984 noch die Bronzestatur Three Soldiers und 1993 das Woman's Memorial zum Gedenken der acht im Krieg getöteten Frauen.

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(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_memorial2a7mjrv.jpg)

Wieder am Lincoln Memorial vorbei gehen wir Richtung Fluss. Die Aussichten müssen wohl nichts besonderes gewesen sein, habe kein Foto gefunden. Wir kommen zum nächsten Memorial, dem von Thomas Jefferson, einer der Gründerväter und hauptsächlicher Verfasser der Unabhängigkeitserklärung.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_memorial3n5jof.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_memorial6iyk5l.jpg)


Fortsetzung folgt ...
Titel: Re: Rückblende: Vom Winde verweht ins Dixieland
Beitrag von: Susan am 28. März 2021, 00:25:15
18. August  Washington National Mall II

Wir kommen zurück zur National Mall. Zusätzlich zu den ganzen Denkmälern befinden sich an ihr noch Gebäude der Smithsonian Institution. Gegründet wurde diese 1846 vom Kongress mit dem Auftrag "der Vermehrung und Verbreitung des Wissens".  Die nötigen Mittel kamen aus dem Erbe des britischen Wissenschaftlers James Smithson. Heute betreibt die Stiftung 19 Museen und Galerien - neun säumen die National Mall - sowie den National Zoo.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_smith6z4kdk.jpg)
Enid A. Garden
im Hintergrund ein Behördenbau

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_smith2ho5kiq.jpg)
Smithsonian Informationsgebäude
auch The Castle genannt. Die Uhr kann aber nicht richtig gehen  :gruebel:

Unter den Museen hier ist auch das National Air & Space Museum, das wir auf besonderen Wunsch der Herren kurz besuchen  ;)  Der Eintritt ist übrigens frei. Wir sehen einige alte Flieger und Raketen sowie einen Nachbau der Mondlandefähre.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_space2wskii.jpg)
Wright Flyer

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(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_space9ymkdu.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_spacea2xdkch.jpg)

Für weitere Museumsbesuche ist es (leider) schon zu spät, außerdem knurrt der Magen nach dem kargen Frühstück. Auf dem Weg zu einer Futterquelle (im Reiseführer verzeichnet) stolpern wir über dies Gebäude. Ich musste erstmal googlen, was wir da auf den Film gebannt hatten.  ::)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_fbi1axgklb.jpg)
J. Edgar Hoover Building
das FBI

Wir beschließen den Tag mit dem Besuch der Embassy of Rock and Roll  (da unser Bild verwackelt war, hier eins von Colin neueren Datums)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_wash_hardrock4szj8f.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_wash_hardrockj9j5h.jpg) 
Wann kommt mein Burger?
Hier  ;)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_wash_hardrock513j8h.jpg)

Danach spazieren wir zurück ins Hotel.

Unsere City Hiking Route (ohne den Weg vom und zum Quartier):





Titel: Re: Rückblende: Vom Winde verweht ins Dixieland
Beitrag von: Ilona am 28. März 2021, 10:36:20
Tolle Eindrücke aus Washington :beifall:. Der Nordosten fehlt uns noch ganz.

Was hattest du damals für eine Mähne, liebe Susan.
Titel: Re: Rückblende: Vom Winde verweht ins Dixieland
Beitrag von: Rainer am 28. März 2021, 12:11:33
Hilfe, auch noch Kopfrechnen. Da gibt's doch heutzutage bestimmt eine App für :cool2:.

Meistens im Taschenrechner. Sowohl in der App als auch im Gerät Taschenrechner.

Es gibt aber eine Umrechnung, die auch viele Urlauber interessiert und die meistens nicht von den Apps abgedeckt wird: die Frage nach dem Spritverbrauch. Amerikaner geben MPG an, das sind "miles per gallon", kann man meistens im Tacho oder so abrufen, wir Deutsche geben aber quasi den Gegenwert an, Liter pro 100km, das ist also doppelt gemein, man muss nicht nur anders herum rechnen, sondern auch noch die ganzen beteiligten Maße kennen und umrechnen.

Das habe ich mal komplett hergeleitet, kann das hier auch schon jemand. Was heisst es beispielsweise, der SUV fährt in der Stadt mit 16MPG?
Titel: Re: Rückblende: Vom Winde verweht ins Dixieland
Beitrag von: Silke am 28. März 2021, 13:52:33
14,7 l/100 km
Titel: Re: Rückblende: Vom Winde verweht ins Dixieland
Beitrag von: Paula am 28. März 2021, 14:09:48
eine Orgel aus Stalaktiten, was es nicht alles gibt, man lernt doch nie aus  :) ob die wohl heute noch in Betrieb ist? Ich kann mir überhaupt nicht vorstellen dass sowas erlaubt ist, irgendwann sind dann doch alle abgebrochen? Aber anhören würde ich mir das schon gern  ;D

an der Ostküste war ich noch gar nicht. Habt ihr mal überlegt noch mal nach Washington zu fliegen und zuschauen was sich alles verändert hat?
Titel: Re: Rückblende: Vom Winde verweht ins Dixieland
Beitrag von: Susan am 28. März 2021, 18:33:56
So mit Durchsicht der Dias, der Fotos und des Videos habe ich tatsächlich wieder Lust bekommen, diese Reise so ähnlich zu wiederholen. Obwohl damals unser Fazit war: ganz nett, aber im wilden Westen gefällt es uns besser  8) (am Berichtsende mehr dazu)
Wenn, dann würde ich die Tour besser vorbereiten, uns ist da doch das ein oder andere entgangen.

Laut Webseite der Caverns gibt es die Orgel noch.

Was hattest du damals für eine Mähne, liebe Susan.

 ;D Nach 5 Monaten ohne Friseur sehe ich beinah schon wieder so aus; die Locken sind nicht mehr gar so üppig ohne Papilotten-Dauerwelle.

Was heisst es beispielsweise, der SUV fährt in der Stadt mit 16MPG?

Pi mal Daumen 380 : 25,6 Liter/100 km - für den Rest brauch ich den Taschenrechner  ^-^
Titel: Re: Rückblende: Vom Winde verweht ins Dixieland
Beitrag von: Rainer am 28. März 2021, 19:04:04
Alles richtig - aber wie rechnet man es ad hoc?

Nennen wir Miles per Gallon (wie gewohnt) "MPG" und machen das gleiche für "Liter pro Hundert Kilometer" und nennen das LPH. Dann gilt grundsätzlich folgende Gleichung:

MGP * LPH = 235

In der Umkehr heißt das aber auch:

a) MPG = 235 / LPH

und

b) LPH = 235 / MPG


Mit anderen Worten: um von einem Maß in das andere umzurechnen, muss man jeweils das gleiche tun, nämlich man nehme 235 und teile es durch den "bekannten" Wert und man erhält den "unbekannten" Wert. Also hier:

235 / 16 = 14,69 (= 14,7)


D..h. dann auch auf die Schnelle, für 10l auf 100km benötigt man 235/10 = 23,5 MPG (Meilen pro Gallone). Also wenn der Wagen weiter kommt als 23,5 MPG, liegt der Verbrauch unter 10l / 100km, ansonsten eben drüber.
Titel: Re: Rückblende: Vom Winde verweht ins Dixieland
Beitrag von: Silke am 28. März 2021, 19:16:54
Aber eigentlich ist das im Urlaub völlig egal, weil ich eh nichts dran ändern kann😉
Titel: Re: Rückblende: Vom Winde verweht ins Dixieland
Beitrag von: Rainer am 28. März 2021, 19:23:42
Aber eigentlich ist das im Urlaub völlig egal, weil ich eh nichts dran ändern kann😉

Ja und nein.

Natürlich kann man etwas durch seine Fahrweise dran ändern. In Texas beispielsweise durften wir auf der Autobahn 85 Meilen fahren - das ist flott für USA Verhältnisse. Wenn wir das auch ausgenutzt haben, ging der Spritverbrauch drastisch hoch. Statt 65 beispielsweise. Das ist schon ein ziemlicher Unterschied.

Dann kann man auch bei der Auswahl des Fahrzeugs schauen, ob man ein Fahrzeug erwischt, was einen vergleichsweise schlechten Verbrauch hat, oder einen guten Verbrauch.

Ob das in der Summe der Dinge "wichtig" ist, ist wieder eine andere Frage. Insgesamt macht das natürlich wenig aus. Aber wenn man ehrlich ist: ich kann es ja auch zu Hause nicht ändern. Die Karre verbraucht halt, was sie verbraucht. Das ist ja eine reine Frage der Neugier, wenn man den Spritverbrauch wissen will. Und WENN man den schon wissen will (egal warum), dann ist es schon hilfreich, ihn umrechnen zu können auf eine Einheit, die man kennt. Mir sagt 10l auf 100km eben etwas, aber 23,5 Meilen per Gallone sagt mir GAR NICHTS.

Zugegebenermaßen ist das in den USA auch immer das gleiche Scenario: die ersten X Tage protokolliere ich fleißig jeden Tropfen Sprit (inkl. Kosten), spätestens nach einer Woche interessiert es mich nicht mehr und auch die (optionale) Quittung an der Tanke fliegt ungelesen in den Müll.... Von daher stimmt das natürlich schon, dass das im Urlaub egal ist. Aber eben auch nicht von Anfang an. Ich könnte mir vorstellen, dass es anderen da ähnlich geht.
Titel: Re: Rückblende: Vom Winde verweht ins Dixieland
Beitrag von: Silke am 28. März 2021, 19:32:43
Naja, zu Hause wähle ich mein Auto auch nach dem Benzinverbrauch aus. Im Urlaub würde ich an einer Choice Line nicht danach gucken. Ohne diese hab ich eh keinen Einfluss, weil auch in einer Klasse der Verbrauch unterschiedlich sein kann. Und bei den geringen Benzinpreisen in den USA wäre mir das den Spass am schnellen Fahren auch nicht wert, darauf zu achten, ob ich vielleicht 3 l sparen kann.
Aber ich denke, wir sollten jetzt den Reisebericht nicht zerstückeln.
Titel: Re: Rückblende: Vom Winde verweht ins Dixieland
Beitrag von: Rainer am 28. März 2021, 19:40:22
Last not least geht es ja auch nicht darum, ob wir das im Urlaub ändern können oder nicht, es geht einzig und allein darum, denen eine einfache Rechenanleitung an die Hand zu geben, die sich dafür interessieren. Niemand muss, jeder kann.
Titel: Re: Rückblende: Vom Winde verweht ins Dixieland
Beitrag von: Susan am 28. März 2021, 20:26:56
19. August  Teil 1 Capitol Hill & Trolley Tour

Keine Ahnung mehr, wie wir es den Morgen mit Frühstück gehalten haben. Jedenfalls marschieren wir danach zum Capitol Hill.

Angelehnt ist der Name an den Kapitolshügel im alten Rom, damit sollte die republikanische Tradition betont werden. Das Capitol ist der Regierungssitz der USA mit den Parlamentskammern Senat und Repräsentantenhaus. Das Gebäude wurde von 1793 bis 1823 erbaut und später mehrmals erweitert. Es ist 229m lang, bis zu 107 m breit und die Spitze 88 m hoch.

Ich weiß nicht mehr, aus welcher Richtung wir dorthin gekommen sind, auf jeden Fall durch Parkgelände und über Treppen.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_capitol292j5l.jpg)  (https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_capitol6u2kty.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_capitol9jwjjk.jpg)  (https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_capitolgttj6d.jpg)

Den Mittelteil des Kapitols bildet die Rotunde mit der Kuppel, von dort führen Korridore in die beiden Flügel, die die Parlamentskammern beherbergen. Wir kamen da als Besucher direkt in die Rotunde, seit 2008 gibt es ein neues Visitorcenter. Der runde Saal wird von vielen Besuchern täglich besichtigt, aber auch für zeremonielle Anlässe genutzt. Die Wände schmücken acht große Ölgemälde, vier mit Szenen von Entdeckung und Kolonisation, vier mit solchen aus der Unabhängigkeitsbewegung. Im ersten Bild z.B. die Unterzeichnung der Unabhängigkeitserklärung.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_capitolej1kb5.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_capitolfylkyh.jpg)

Ein paar Statuen und Denkmäler stehen natürlich auch in der Rotunde. Eindrucksvoll ist der Blick in die Kuppel.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_capitolhahpkmz.jpg)

Der italienische Maler Brumidi hat 1865 dort in der Spitze das Fresco Apotheose von Washington geschaffen, frei interpretiert eine Verklärung George Washingtons. Unter den Fenstern gibt es noch den Fries der amerikanischen Geschichte, sieht aus wie gemeißelte Reliefs ist aber in Trompe-l’œil-Technik gemalt.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_capitolk1cw6jup.jpg)

Hier u.a. zu sehen: links die Landung von Kolumbus, ganz rechts Pocahontas rettet Captain Smith.
Ich kann mich nicht mehr erinnern, wofür die Leute oben in den Bildern angestanden haben  :gruebel: Wir haben wohl nur noch den alten, bis 1959 genutzten Senatssaal besichtigt.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_capitolj3twjhl.jpg)

Zum Kapitolskomplex gehören des weiteren noch Versorgungseinrichtungen, der Supreme Court und die Kongressbibliothek mit dem Neptunbrunnen.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_library2cdjvf.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_library3avukjj.jpg)

Wir spazieren hinüber zu Washingtons Hauptbahnhof Union Station. Im Reiseführer wurde nicht nur die Architektur gelobt, sondern auch das Shopping Center  ;) Von außen haben wir außer diesem Mural scheinbar kein Bild gemacht.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_union7d4kkq.jpg)

aber von innen; 1989 frisch restauriert

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_union6tzjrk.jpg)  (https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_union2qzkfc.jpg)
Haupthalle

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_union3x9k3h.jpg)
Obergeschoss

In den Südstaaten braucht der Gentleman natürlich eine ansprechende Kopfbedeckung  ^-^

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_union1icjh8.jpg)

Vor dem Bahnhof treffen wir denn auf einen Trolley-Touren Veranstalter, eine geht auch hinaus nach Arlington, da sparen wir uns gern den Fußweg. Der Arlington Nationalfriedhof wurde 1864 während des Sezessionskrieges eingerichtet. In der hügligen Parklandschaft entstanden seitdem über 260 tausend Gräber; für im aktiven Dienst der Streitkräfte Verstorbene, einige Veteranen, ehemaligen Präsidenten, Hinterbliebene der dort Bestatteten. Wir zuckeln vorbei an endlosen weißen Grabsteinen.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_wash_sonst2x8js5.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_wash_sonst11jju9.jpg)

Etwas längerer Stopp am Grabmal von John F. Kennedy (und seiner Frau). Das allerdings hatte ich mir imposanter vorgestellt als Gedenksteine im Boden und eine ewige Flamme.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_wash_sonst3dmkdi.jpg)

Zurück in der Stadt wollen wir (besonders die älteren Herrschaften) vor weiteren Besichtigungen eine kleine Ruhepause im Hotel einlegen.

Fortsetzung folgt ...





Titel: Re: Rückblende: Vom Winde verweht ins Dixieland
Beitrag von: Rainer am 28. März 2021, 21:05:19
Mal eine ganz doofe Frage:

Wieso habt Ihr den Südosten (oder "Deep South", wie Amerikaner es nennen) zum ersten USA Ziel deklariert? Wir hatten das für den Urlaub 2013 als priorisierte Option geplant (allerdings im Frühjahr), nachdem wir schon x-mal im Südwesten waren, nur die allfälligen Stürme haben uns dann einen Strich durch die Rechnung gemacht, so dass wir dann in 2013 Texas mit Tendenz zum Westen auserkoren haben.

Aber so sehr ich mich HEUTE für Deep South interessiere (deswegen finde ich ausgerechnet diesen Bericht besonders spannend) - als erstes Ziel finde ich das sehr ungewöhnlich, ohnehin hatte ich Nullkommanull Ahnung von den USA und meine mühseligen Kenntnisse beschränkten sich auf ein paar Ziele und Nationalparks im Südwesten - eben die bekannten Dinge, wie wir sie alle kennen. Was hat Euch dazu geführt, diesem Ziel den Vorzug zu geben?
Titel: Re: Rückblende: Vom Winde verweht ins Dixieland
Beitrag von: Susan am 29. März 2021, 00:13:02
Hallo Rainer,

der tiefe Süden war nicht unser erstes USA-Ziel. Wir waren schon vorher einmal allein auf klassischer Südwesttour und danach mit den Oldies  auf einer Runde mit Yellowstone NP und Oregonküste. Die Idee mit den Südstaaten kam von meinem Schwiegervater, er wollte gern dahin, vor allem nach New Orleans und Memphis.

Für eine Wiederholungstour würde mich das Frühjahr auch reizen, denn im August war es teils sehr schwül da unten  :girly:
Titel: Re: Rückblende: Vom Winde verweht ins Dixieland
Beitrag von: Susan am 29. März 2021, 01:21:18
19. August  Teil 2   Georgetown & Nightlive

Mit der Ruhepause im Hotel wurde es leider so gut wie nichts. Plötzlich gab es nämlich einen Alarm und alle mussten das Hotel verlassen. Zum Glück wohnten wir nur im 3. Stock. Es dauerte eine gute Stunde bis wir wieder auf die Zimmer durften. War wohl ein Fehlalarm.

Am späten Nachmittag sind wir mit dem Taxi nach Georgetown gefahren. Gegründet wurde dies 1751 als Kolonialsiedlung und nach König Georg II benannt. Im 18. und frühen 19. Jahrhundert war sie als letzter schiffbarer Hafen des Potomac bedeutend, mit Aufkommen der Eisenbahn ging es  bergab. 1871 wurde die Stadt in den neu geschaffen District of Columbia eingegliedert. Als in den 1930er Jahren einige Behörden in die Nachbarschaft ausgegliedert wurde, kam sie wieder zu Wohlstand. Heutzutage  ist sie eines der teuersten Wohnviertel Washingtons. Sehenswert sind die vielen historischen Häuser.

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Viele sehr hübsch gelegen an ruhigen baumbestandenen Straßen

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_georg3au3j5u.jpg)  (https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_georg4pcj9f.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_georg6jtkvv.jpg)

Das meiste sind wohl Wohnhäuser, es gibt aber auch welche mit Geschäften und Bed&Breakfast.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_georg7ldkwm.jpg)

Nach dem Bummel  durch das wohnviertel kommen wir zu einer Gegend mit etlichen Restaurants. Wir kehren schließlich in einem Restaurant namens Papermoon für's Abendessen ein. Serviert wird italienische Küche.

Die Senioren fahren anschließend zurück ins Hotel, während wir uns unterwegs für ein paar Nachtaufnahmen an der National Mall absetzen lassen.

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(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_lincolnn4kqjvz.jpg)

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Danach stürzen wir uns ins wilde Nachtleben von Washington  ;)  Ähm, heißt auf dem Heimweg kommt uns eine Art Barpub unter, in dem wir auf zwei, drei Cocktails einkehren.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/cocktailklogkwj.jpg)

Titel: Re: Rückblende: Vom Winde verweht ins Dixieland
Beitrag von: Ilona am 29. März 2021, 15:42:36
Zitat
Danach stürzen wir uns ins wilde Nachtleben von Washington  ;)  Ähm, heißt auf dem Heimweg kommt uns eine Art Barpub unter, in dem wir auf zwei, drei Cocktails einkehren.

Damals ging das noch, aber später mit Baby Colin wurden die Nächte anders wild :zwinker:.
Titel: Re: Rückblende: Vom Winde verweht ins Dixieland
Beitrag von: Christina am 29. März 2021, 18:43:00
Sehr schön der spiegelnde See in den Caverns. Heutzutage würde so eine Orgel wohl nicht mehr gebaut, aber schon interessant, dass so etwas funktioniert und auch, dass überhaupt jemand auf diese Idee kam.

Unser Programm in Washington damals ähnelt eurem ziemlich, auch wir waren nur im Capitol, nicht aber im Weißen Haus und im Obelisk, auch wegen langer Schlangen vor beiden. Und als einziges Museum waren wir auch im Air and Space.

Rainer, ich war nach zweimal Kanada Rockies und Yellowstone tatsächlich zuerst im Osten der USA und dann im Südwesten. Ich fand einfach das Reisen in den USA und Kanada an sich toll, ein bestimmter Landesteil hatte da bei mir keinen Vorrang.
Titel: Re: Rückblende: Vom Winde verweht ins Dixieland
Beitrag von: Silvia am 29. März 2021, 19:10:07
Mit eurer Route habt ihr mich jetzt überrascht  ... Mal kurz nach Washington hoch ist ja nicht gerade ein kleiner Abstecher  :o   ... das Bild vom Weißen Haus hab ich auf der Postkarte am Anfang irgendwie übersehen  :-[

Das mit der Orgel in der Tropfsteinhöhle finde ich interessant und grauenvoll zugleich, wenn man bedenkt was für Schäden man da anrichtet
Titel: Re: Rückblende: Vom Winde verweht ins Dixieland
Beitrag von: Susan am 29. März 2021, 22:36:03
Stimmt, der Abstecher nach Washington bescherte einiges an Fahrerei. Passte aber irgendwie in die Route (bzw. wurde passend gemacht), besonders weil wir sonst eher in den Westen gefahren sind.

Früher wurde einiges gemacht, um Touristen anzulocken, was heute verpönt ist - wie eben diese Orgel oder Bären füttern in Yosemite oder Tunnel/ Tore  in Mammutbäume schneiden.
Titel: Re: Rückblende: Vom Winde verweht ins Dixieland
Beitrag von: Susan am 29. März 2021, 23:44:00
20. August  Colonial Williamsburg

Wir verlassen DC und fahren wieder Richtung Süden. Unterwegs machen wir einen Abstecher ins 18. Jahrhundert und zwar in Williamsburg.
Die Stadt wurde 1633 als Ableger der ersten –aber vergessenen- englischen Siedlung Jamestown gegründet. Von 1699 bis 1776 war sie Hauptstadt der britischen Kolonie Virginia, sowie dann bis 1788 des unabhängigen Virginias. Seit 1931 steht ein Großteil der Stadt unter Denkmalschutz. Vor allem John D. Rockefeller finanzierte die Restaurierung im Stil des 18. Jahrhunderts. Seitdem ist Colonial Williamsburg ein so genanntes Living History Museum.

Vom Besucherparkplatz aus folgen wir der Beschilderung und kommen als erstes an einer Windmühle vorbei.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_mhle1sekv0.jpg)

Dann kommt auch schon Governor’s Palace.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_palast2akykgx.jpg)

Sieben königliche Statthalter residierten hier und zwei gewählte Gouverneure. Das Erdgeschoss können wir auf eigene Faust erkunden: viel dunkles Holz und jede Menge  Waffen, die wohl imponieren und einschüchtern sollten.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_palast8cthj52.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_palast5asijyh.jpg)

Ein, zwei Kostümierte haben Fragen beantwortet. Ob es auch eine Führung durch die anderen Räume gab, weiß ich nicht mehr.

Vor dem Palast gibt es eine große Grünfläche für Veranstaltungen und Aufmärsche, z.B. der Rotröcke-Kapelle Fifes & Drums.  Leider bekommen wir die heute nicht zu sehen.
Rechts und links sowie am anderen Ende stehen historische Häuser, teils zum Wohnen, teils mit Läden.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_haus38tkle.jpg)  (https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_strasse5h2dej12.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_strasse3azsjdy.jpg)

Die Bewohner meist in zeitgerechten Klamotten, Kutschen fahren vorbei und in manchen Häusern kann man in Szenen das Leben der damaligen Zeit beobachten.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_strasse1rvkyw.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_nherin2alqjmy.jpg)
in der Nähstube

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_palast8ulkpc.jpg)

Wir hatten eine Kirche vermutet, aber das ist das Gericht.

Interessant auch die alten Läden.

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Auf einer weiteren Wiese fand ein Markt statt. Wenn ich nicht schon einen Strohhut gehabt hätte, hier wäre ich fündig geworden  8)

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Wir konnten auch den verschiedenen Handwerkern beim Arbeiten zu sehen; Tischlern, Weben, Lederarbeiten, Schneider und Böttcher.

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Wo denn dieses Stadttor war, kann ich nicht mehr nachvollziehen  :gruebel:

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Die Sonnenbrille der Wache passt nicht so richtig ins 18. Jahrhundert  ^-^

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Dahinter fand grad eine Veranstaltung statt, genauer eine Feuerwehrübung, unter tatkräftiger Hilfe der Zuschauer

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die Feuerspritze

Wir wollen noch etwas weiter Richtung Küste, ehe wir ein Nachtquartier aufschlagen. Puh, gar nicht so einfach; sehr viele "No Vacancy" Schilder und das schon in Newport. Wir steuern ein Days Inn an, das tatsächlich noch zwei Zimmer frei hat. Bald wissen wir auch warum  :P Zwar nicht zu schlechte Ausstattung, aber voll verräuchert. Da halfen auch die angebrachten Lufterfrischebäumchen nicht (die Kombi machte es eher schlimmer). Die schlechtesten Motelzimmer, die wir je hatten.

Die Familienrestaurants, die wir bis dahin kennengelernt hatten (Dennys & Co) gibt es hier im Osten nicht, daher müssen wir mal was Neues probieren. Wir gehen in ein Kettle Kitchen; war wohl okay, ist jedenfalls nicht Gegenteiliges vermerkt.  ::)


Heutige Etappe:



Titel: Re: Rückblende: Vom Winde verweht ins Dixieland
Beitrag von: Christina am 30. März 2021, 18:12:45
Auch bzgl. Colonial Williamsburg sind wir euren Spuren gefolgt :) Solche Freilichtmuseen mag ich, bis auf die Aktivitäten bei denen die Besucher mit eingebunden werden, darauf verzichte ich lieber ;D
Titel: Re: Rückblende: Vom Winde verweht ins Dixieland
Beitrag von: Paula am 31. März 2021, 07:48:59
die Bilder aus der Rotunde habe ich sofort wiedererkannt nach den Ereignissen vom 6. Januar...
irgendwann will ich auch mal an die Ostküste. Georgetown gefällt mir sehr gut, das war mir gar kein Begriff, die Häuser erinnern mich an London. Und Colonial Williamsburg erinnert ein bisschen an das Museumsdorf das wir bei unserem Hollandurlaub besichtigt haben . Naja ist wahrscheinich kein Zufall, wenn man bedenkt aus welchen Ländern die Einwanderer stammen die diese Orte gebaut haben. Ich glaube deutsche Relikte findet man eher im Hinterland oder?
Titel: Re: Rückblende: Vom Winde verweht ins Dixieland
Beitrag von: Silvia am 31. März 2021, 12:12:29
Solche Freilichtmuseen mag ich, bis auf die Aktivitäten bei denen die Besucher mit eingebunden werden, darauf verzichte ich lieber ;D
Geht mir auch so ... ich finde es total interessant den Handwerkern zuzusehen ...und wenn es dann auch noch ums Essen geht und man das Produkt probieren/kaufen kann   ;D (erinnere mich da an einen Bonbon-Macher in einem Freilichtmuseum ... lecker! .... oder einen Bäcker  ^-^  )
Titel: Re: Rückblende: Vom Winde verweht ins Dixieland
Beitrag von: Susan am 31. März 2021, 21:45:39
Die Besucher in Aktivitäten einzubinden ist ja grad in den USA sehr beliebt. Wir treten da auch gern beiseite, um die Freiwilligen vor zu lassen  ;D
Nur einmal ist es uns nicht ganz geglückt; da hatte Kersten ein Mal einen Blazer an abends und schon kam er zu einem Las Vegas Showauftritt  :totlach:

Deutsche Relikte in Siedlungen findet man wohl in einem Teil Texas, so weit ich weiß. Sonst eher nur Städtenamen; Hanover und New Hanover gibt es einige, ua. auch in Virginia oder North Carolina. Benannt wurden diese aber eher so, weil der englische König Georg I aus Hannover kam, nicht wegen der Einwanderer.

Titel: Re: Rückblende: Vom Winde verweht ins Dixieland
Beitrag von: Susan am 01. April 2021, 15:15:50
21. und 22. August  Atlantikluft schnuppern am Cape Hatteras

Am Sonntagmorgen starten wir für unsere Verhältnisse recht früh zur Weiterfahrt ans Meer. Natürlich sind wir nicht allein unterwegs, obwohl die große Welle an Ausflüglern schon früher gestartet ist. Wir kommen unbemerkt nach North Carolina, zumindest ist uns kein Welcome-Schild aufgefallen.

Eine Brücke über den Currituck Sund führt uns nach Bodie Island. Die Insel gehört zu den Outer Banks, eine schmale Inselkette im Atlantik vor der Küste North Carolinas. Diese erstreckt sich in einem Bogen über rund 308 km, stellenweise ist sie nur 200 m breit. Wegen der kilometerlangen Sandstrände und des warmen Klimas sind sie als Ausflugsziel sehr beliebt. Wir landen in Kitty Hawk, dort in der Nähe fand 1903 ein wichtiges Experiment statt, ohne das wir heuer nicht hier wären.  8) Nämlich die Flugversuche der Brüder Wright, insbesondere gelang ihnen der erste Motorflug. Wir halten kurz am Kill Devil Hill Memorial, haben jedoch keine Lust den Hügel zu erklimmen. 

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Über den North Carolina Highway 12 , der die ersten vier Inseln verbindet, fahren wir weiter nach Süden. Wir passieren die Zufahrt nach Roanoke Island, biegen aber nicht ab. Die Insel ist bekannt geworden durch die Lost Colony. John White gründete 1587 eine Siedlung auf der Insel, fuhr dann nach England zurück um den Versorgungsnachschub sicherzustellen. Als er 1590 nach Verzögerungen wieder nach Roanoke kam, waren die Bauten verfallen und die 118 Siedler spurlos verschwunden. An einem Baum eingeritzt fand White das Wort Croatoan, ein möglicher Hinweis auf die Nachbarinsel. Ein Hurrikan verhinderte die Suche nach den Vermissten. Auch weitere Expeditionen ergaben keine gesicherten Erkenntnisse über deren Verbleib.

Wir setzen über zur Insel Hatteras, die ist teilweise wirklich sehr schmal hier im Norden. Links Sanddünen, rechts Marschland. Irgendwo unterwegs halten wir für einen Gang zum Strand und ein Picknick.

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Brandung

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nette Häuser in den Dünen

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Blick ins Marschland 

Weiter geht’s nach Buxton am Cape Hatteras, dort habe ich Zimmer im Hatteras Island Inn reserviert. Für heute bleibt es bei einem Bad im schönen Pool.

So nah am Atlantik soll es natürlich Fisch zum Abendessen geben, zumindest für zwei von uns (da wusste ich noch nichts von Schilddrüsenproblemen).  ^-^ Groß ist die Auswahl an Restaurants hier eh nicht. Genau weiß ich es nicht mehr, aber wir könnten im Sandbar & Grille gewesen sein. Jedenfalls sitzen wir auf einer Art Terrasse am Pamlico Sund, für Helma und Kersten gibt es auch etwas Fleischiges. Gerold möchte nichts Frittiertes, daher müssen wir klären, was wohl fried, deep fried oder broiled ist: gebraten, frittiert, gegrillt.  Das Essen ist sehr lecker, enttäuschend aber, dass es auf Plastik und Styropor serviert wurde. Erklärung des Kellners: sie würden hier am Wasser und im Naturschutzgebiet nur eine sehr teure Geschirrspüllösung genehmigt bekommen. Einfacher sei es den Müll wegzufahren.  ::)

Am nächsten Tag besuchen wir das Cape Hatteras Lighthouse.

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Hier vor der Küste des Kaps treffen kalte und warme Strömungen aufeinander, die heftigen Seegang entstehen lassen können, ebenso wandernde Sandbänke und Stürme. Sehr viele Schiffe liefen hier auf Grund und sanken, nicht umsonst erhielt die Küste den Spitznamen Friedhof des Atlantik. Darum wurde hier 1802 als Warnsignal ein Leuchtturm gebaut. Nach dem Bürgerkrieg musste er 1872 erneuert werden. Mit 61 m Höhe über Grund soll er der höchste, gemauerte Leuchtturm der USA und der zweithöchste der Welt sein (bei Ranglisten wird anders meist die Höhe über Meeresspiegel gemessen).

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Die schwarzen Spirale auf weißem Grund dient als Warnsignal bei Tag, soll wohl auch aus der Ferne gut zu erkennen sein. Wir machen uns daran die Wendeltreppe mit den 287 zum Ausguck zu erklimmen.

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oben angekommen

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genießen wir die Aussichten: nach Süden und Norden

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nochmal genauer

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Cape Hatteras

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unten Surfer in der Brandung

Genau diese Brandung verändert immer wieder die Küstelinie; mal nimmt sie etwas weg, mal schwemmt sie wieder Sand an.  Der Leuchtturm wurde daher schon des öfteren außer Dienst gestellt und wieder in Betrieb genommen. Wie ich nun gelesen habe, wurde er zuletzt 1999 komplett an eine andere Stelle versetzt.

Danach gehen wir für eine Weile an den Strand; entspannen, sonnen,

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Surfer gucken
und selber baden

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So ohne Schatten oder Schirm wird es dann doch zu knuffig in der Sonne, deshalb wird am Pool weiter relaxed.  8)

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Abendprogramm wie gehabt.

Die Etappe:

Titel: Re: Rückblende: Vom Winde verweht ins Dixieland
Beitrag von: Silvia am 01. April 2021, 15:25:17
Ich finde diese kilometerlangen Sandstrände faszinierend!


Wir passieren die Zufahrt nach Roanoke Island, biegen aber nicht ab. Die Insel ist bekannt geworden durch die Lost Colony. John White gründete 1587 eine Siedlung auf der Insel, fuhr dann nach England zurück um den Versorgungsnachschub sicherzustellen. Als er 1590 nach Verzögerungen wieder nach Roanoke kam, waren die Bauten verfallen und die 118 Siedler spurlos verschwunden. An einem Baum eingeritzt fand White das Wort Croatoan, ein möglicher Hinweis auf die Nachbarinsel. Ein Hurrikan verhinderte die Suche nach den Vermissten. Auch weitere Expeditionen ergaben keine gesicherten Erkenntnisse über deren Verbleib.
Das ist doch ne tolle Inspiration für irgendeinen Horror-/Gruselschocker!  :evil:
Titel: Re: Rückblende: Vom Winde verweht ins Dixieland
Beitrag von: Christina am 01. April 2021, 18:11:48
Auf den Outer Banks waren wir leider nicht, würde ich aber bei einer weiteren Ostküstentour versuchen, mit einzubinden. Sehr schön die Strände und der Leuchtturm.
Titel: Re: Rückblende: Vom Winde verweht ins Dixieland
Beitrag von: Ilona am 02. April 2021, 13:36:50
So ein Strandspaziergang ist einfach herrlich  :adieu: und auch der Leuchtturm (Weitblick  :zwinker:) gefällt mir sehr gut.
Titel: Re: Rückblende: Vom Winde verweht ins Dixieland
Beitrag von: Susan am 03. April 2021, 13:47:05
Das ist doch ne tolle Inspiration für irgendeinen Horror-/Gruselschocker!  :evil:

Das dachten sich schon ein paar auch   ;) Laut Supernatural Fandom

Zitat
   1999 verfasste Stephen King das Drehbuch zur TV-Miniserie Der Sturm des Jahrhunderts, in dem er auf die Legende von Roanoke eingeht.
    Ebenfalls verwendet wird das Thema der verlorenen Kolonie bzw. das Stichwort „Croatoan“ in den Serien Supernatural (Folge 2x09 Croatoan und in der fünften Staffel gibt   es ein Virus namens Croatoan)
    Andromeda (Fernsehserie) (Folge 3x20: Der Patriarch)
    American Horror Story (Folge 1x11: Die Geburt)
    Sleepy Hollow (Folge 1x05: Die verlorene Kolonie)
    Haven (Folge 5x06: Wie ausgewechselt
    Falling Skies (Folge 4x04).
    American Horror Story: My Roanoke Nightmare (Staffel 6, 2016).

Seit letztem Jahr läuft auf Netflix zudem eine Mistery Serie namens Outer Banks. Habe da aber noch nicht reingeschaut.

Für zwei, drei Entspannungstage zwischendurch würde ich auch die Outer Banks  wieder besuchen. Man muss nur aufpassen gutes Wetter zu erwischen. Bei starkem Wind kann es durchaus passieren, dass der Highway 12 überflutet wird.
Titel: Re: Rückblende: Vom Winde verweht ins Dixieland
Beitrag von: Susan am 03. April 2021, 15:05:53
23. August  Der Tag der Fährfahrten

Langsam wird es Zeit weiter zu ziehen. Wir fahren nach Hatteras und setzen mit der kostenlosen Fähre über zur südlichsten großen Insel Ocracoke. Die Fahrt dauert etwa 40 Minuten, da die Schiffe wegen der Sandbänke im Hatteras Inlet und einem Meeresschutzgebiet einen Bogen fahren müssen.

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Unterwegs  haben wir dann diese Anglerbrigade gesehen (meine ich)

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Wir landen an der Nordspitze der Insel an, dann geht es zwischen Düne und Strand bis zum Ort Ocracokee. Einst hatte hier der Pirat Blackbeard sein Basislager, das kann man noch an etlichen Souvenirshops erkennen. Vor der Insel wurde er schließlich 1718 getötet. Wir haben etwas Zeit für einen Bummel. Insbesondere braucht Helma einen neuen Badeanzug, ihrem alten ist das Salzwasser wohl nicht bekommen.

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Blick auf Ocracokee

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Nachmittags gehen wir an Bord einer weiteren Fähre (wie oben auf dem Bild), die uns hinüber zum Festland nach Cedar Island bringt. Diese Überfahrt dauert gut zweiundeinviertel Stunden.

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Bye, bye Outer Banks

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von Möwen umschwärmt

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Ein einsamer Fischkutter kreuzt den Weg.

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Nach Ankunft auf dem Festland bringen wir noch einige Meilen hinter uns und übernachten schließlich in Jacksonville. Zum Abendessen geht es in ein italienisches Restaurant zu einer Portion Pasta Alfredo. Als wir mit dem Essen fertig sind, spricht uns die Serviererin an, ob wir Deutsche wären. Da wäre nämlich die Kollegin in der Küche, die aus Deutschland stammt und sich immer freue, mal mit jemanden aus der alten Heimat zu sprechen. So dürfen wir Gerti kennenlernen. Sie ist etwas älter als meine Schwiegereltern und lebt seit über 40 Jahren hier in der Gegend. Hier kämen so selten Deutsche vorbei, daher freue sie sich riesig uns zu treffen.  ^-^ Nach all den Jahren hört man immer noch deutlich den schwäbischen Akzent.

Heutige Etappe:

Titel: Re: Rückblende: Vom Winde verweht ins Dixieland
Beitrag von: Ilona am 03. April 2021, 16:45:16
Da habt ihr der Gerti aber eine große Freude bereitet  :thumb:.

Toll, dass die erste Fähre umsonst war. Die zweite Fähre war aber bestimmt nicht gratis?
Titel: Re: Rückblende: Vom Winde verweht ins Dixieland
Beitrag von: Paula am 04. April 2021, 12:41:55
So ein paar Strandtage an der Ostküste der USA gehören auch zu meinen Reisewunschträumen  ^-^
Das sieht wirklich herrlich aus. Hoffentlich bleibt diese schöne Landschaft noch eine Weile erhalten. Bei dem aktuell steigenden Meeresspiegel sind diese Insel ja in akuter Gefahr...
Titel: Re: Rückblende: Vom Winde verweht ins Dixieland
Beitrag von: Susan am 04. April 2021, 20:00:02
Toll, dass die erste Fähre umsonst war. Die zweite Fähre war aber bestimmt nicht gratis?

Nein, die Fähre kostete eine Kleinigkeit (aktuell für PKW 15$) und musste reserviert werden.

Hoffentlich bleibt diese schöne Landschaft noch eine Weile erhalten. Bei dem aktuell steigenden Meeresspiegel sind diese Insel ja in akuter Gefahr...

Ja leider  :( Drücken wir mal die Daumen, dass es noch dauert bis sie zu weit geflutet sind.
Titel: Re: Rückblende: Vom Winde verweht ins Dixieland
Beitrag von: Susan am 04. April 2021, 22:08:34
24. August  Boone Hall Plantation

Nach dem Frühstück haben wir erstmal Strecke hinter uns zu bringen.  ::) Das Welcome to South Carolina Schild verpassen wir mal wieder. Bei Mount Pleasant kommen wir dann zu einer Ikone des Mythos Alter Süden, der meistfotografierten und –gefilmten Plantage der USA: Boone Hall (https://www.boonehallplantation.com/)
Ich weiß nicht mehr, wo wir dort Eintritt bezahlt haben und wieviel; heute jedenfalls kostet es 26$ pP

Gleich am Anfang einer der Höhepunkte: wir fahren die "Avenue of Oaks" entlang, vor den Toren zum Haupthaus geht es dann rechts ab zum Parkplatz.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_boon13conktv.jpg)
Blick zurück

John Horlbeck hat 1843 diese Auffahrtsallee pflanzen lassen.
Wir kommen seitwärts durch einen Teil der Gärten zum Herrenhaus. Dabei fallen uns diese merkwürdigen Palmengewächse auf.

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von näher
außerdem

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und Bäumchen bedeckt mit mit Spanischem Moos, einer Tillandsien-Art. Manchmal auch Feenhaar genannt.

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Schließlich das Herrenhaus

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sieht schön nach altem Süden aus, wurde tatsächlich so aber erst 1936 gebaut. Das vorherige war ein Holzbau. Interessantes Detail: vor der Tür gibt es keine Freitreppe, sondern eine Art Podest, von dem man leicht auf's Pferd steigen kann  8)
Bekannt ist die Ansicht vor allem aus der TV-Serie "Fackeln im Sturm", bei der das Haus als Außenkulisse für die Plantage Mont Royal diente.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_screenboon22ajx9.jpg)  (https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_screenboon4axjyj.jpg)

Spielte danach noch in weiteren Filmen mit, wird zudem gern als Hochzeitslokation genutzt.

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Die Räume -zumindest im Erdgeschoss - können besichtigt werden

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Speisezimmer

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Bibliothek mit Klavier

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"geheimes" Herrenzimmer neben Weinkeller
(wenn ich micht recht erinnere)

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Terrassenzimmer

Im Obergeschoss soll es sieben Schlafräume und Badezimmer geben. Durch die Terrassentür kommen wir dann hinter's Haus.

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Auch wie im Film  ;)

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 :read2: Major John Boone erwarb 1681 das Land und gründete die Plantage. Etwa 130 Jahre blieb es im Besitz der Familie. Später wechselte der Besitzer häufiger. Zu Anfang wurde wie üblich Indigo und Baumwolle angepflanzt, später dann Pecannüsse und Pfirsiche.

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Blick zum angrenzenden Flüsschen

Neben der Eichenallee gibt es noch eine zweite, die einer Reihe im Original erhaltener Sklavenhütten. Die ersten Sklaven kamen 1776 nach Boone Hall, 1850 waren auf der Plantage 85 registriert.

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Die Hütten sind aus Ziegeln gebaut, haben einen Kamin und Fenster, was nicht der üblichen Bauweise zu der Zeit entsprach. So nah beim Herrenhaus wohnten natürlich nur die, die im Haushalt arbeiteten. Bis 1940 wurden die Häuser noch von Arbeitern bewohnt, heute findet man dort Ausstellung über die Sklavenhaltung damals.

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Auf dem Rückweg zum Parkplatz spazieren wir nochmals durch die eindrucksvolle Eichenallee.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_boon13dbuklz.jpg)
auch hier viel Spanisch Moos

Wir fahren weiter bis nach Charleston hinein und beziehen Zimmer im Best Western King Charles Inn (mittlerweile leider geschlossen) in der Altstadt. Zum Abendessen gehen wir auf Empfehlung ins Poogan’s Porch. Dort gibt es gehobene Südstaatenküche. Das Restaurant ist in einem alten Südstaaten-Wohnhaus, leider bekommen wir keinen Platz mehr auf einer der Verandas.  Den Namen hat es von einem Streuner, der von der gesamten Nachbarschaft mit Resten gefüttert wurde. Und der hieß Poogan. Sein Lieblingsplatz war die Veranda vom Haus Nr. 72, den er auch während der Renovierung und nach der Öffnung des Restaurants nicht verließ.  So wurde er zum Maskottchen.

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Etappe:

Titel: Re: Rückblende: Vom Winde verweht ins Dixieland
Beitrag von: Ilona am 05. April 2021, 14:44:25
Es fehlte nur noch, dass Scarlett und Rhett um die Ecke kommen :adieu:. Die Pflanzenwelt ist zudem herrlich und das Feenhaar-Lametta sehr dekorativ :thumb:.

Die Antebellum Häuser machen schon was her. An das Leid der Sklaven mag ich aber gar nicht denken :'(.

Von den Südstaaten kenne ich nur Florida. Vielleicht schaffen wir es im Rentenalter, die Ostküste abzufahren.
Titel: Re: Rückblende: Vom Winde verweht ins Dixieland
Beitrag von: Christina am 05. April 2021, 18:42:09
Die Eichenallee sieht toll aus. Vorgestern lief mal wieder Fackeln im Sturm im Fernsehen, eine Folge hab ich beim Crosstrainern angeschaut, dass die Bürgerkriegsszenen so blutig dargestellt sind, wusste ich gar nicht mehr.

Das war mal ein anderes Abendessen in Charleston, passend zur Südstaatenatmosphäre.
Titel: Re: Rückblende: Vom Winde verweht ins Dixieland
Beitrag von: Silvia am 06. April 2021, 09:46:33
Ich war ja im Dezember in Südosten unterwegs.... da machten die Alleen leider nicht ganz so viel her... zu eurer Jahreszeit ist das viel eindrucksvoller!
Titel: Re: Rückblende: Vom Winde verweht ins Dixieland
Beitrag von: Paula am 06. April 2021, 09:57:32
diese Eichenallee mit dem Feenhaar ist ein Traum, allein das wäre schon die Reise wert...ich hoffe wirklich ich komme da auch mal hin...
Titel: Re: Rückblende: Vom Winde verweht ins Dixieland
Beitrag von: Silv am 06. April 2021, 20:03:27
Die Boone Hall Plantation hatten wir uns auch angesehen. Vor meinem geistigen Auge ist Orry mit dem Pferd da entlang geritten  ^-^
Titel: Re: Rückblende: Vom Winde verweht ins Dixieland
Beitrag von: Susan am 06. April 2021, 20:21:43
25. August  Teil 1 Bummel durch Alt Charleston

 :read2:  Die Mündungen des Ashley und des Cooper River bilden zusammen eine geschützte Bucht. Daher wurde auf der Halbinsel zwischen den Flüssen 1670 eine Kolonialsiedlung gegründet und nach dem englischen König Charles Town  benannt. Sie entwickelte sich zu einer Drehscheibe des Handels der britischen Kolonien, auch des mit Sklaven. Nach dem Unabhängigkeitskrieg wurde sie in Charleston umgetauft. Zunächst wurde hier im üblichen Kolonialstil gebaut, mit Einflüssen aus Westindien. Erst Anfang des 19. Jahrhunderts "erfand" Robert Mills die so genannte Antebellum Architektur.  In Charleston begannen am 12. April 1861 durch die Konföderierten die Kampfhandlungen des Amerikanischen Bürgerkriegs. Die Schäden dadurch, ein Erdbeben 1886 und Stürme zerstörten weitgehend die alten Gebäude. Als die Stadt durch den Hafen wieder zu Reichtum kam, wurde viel im alten Stil restauriert. Außerdem wird Denkmalpflege hier seit den 1920er Jahren sehr ernst genommen.

Mich interessierte Charleston besonders wegen eines Roman aus dem Bücherschrank meiner Eltern, der während des Unabhängigkeitskrieges spielt. Ich war gespannt darauf die Schauplätze zu sehen.

Für's Frühstück finden wir ein IHOP an der Bay Street. Gleich gegenüber ist das Zollhaus, dessen Bau 1852 notwendig erschien. Es wurde aber erst nach dem Bürgerkrieg vollendet.

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Hier startet unser Rundgang durch den historischen Distrikt. 

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(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_ch_bayst2itkhb.jpg)  (https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_ch_queenst1etk03.jpg)

An der Queen Street biegen wir ab und kommen zum Waterfront Park am Cooper River.

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Brunnen

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_ch_pier48zk00.jpg)
Pier
mit überdachten Sitzgelegenheiten und zwar schönen Verandaschaukeln

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_ch_swing2osjxn.jpg)
leider nur unscharfes Bild aus Video

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_charles1916jdm.jpg)

Wir spazieren weiter zum Ananas Brunnen

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Die Ananas gilt in den Südstaaten der USA schon lange als Symbol für ein offenes Haus und herzliche Gastfreundschaft. Die Seefahrer aus den Südstaaten waren oft in der Karibik unterwegs und brachten von dort zahlreiche Ananas mit. Da diese zügig verzehrt werden mussten, wurden sie mit Freunden, Nachbarn und Bekannten geteilt. An zahlreichen Südstaatenhäusern findet man im Eingangsbereich eine Ananas – als Relief, Wasserspiel, Pfosten oder im Glas der Haustür.

Von da sind wir etwas zickzack durchs Viertel gelaufen, wie genau kann ich nicht mehr ganz nachvollziehen.  ::) Auf jeden Fall haben wir zwei der vielen Kirchen Charlestons gesehen: St. Michaels und St. Philips

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sowie das Rathaus

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Die meisten Staßen sind eher Alleen mit ihren Schatten spendenden Bäumen. Einige haben sogar Kopfsteinpflaster (kein Foto) oder sind eher schmale Gassen.

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Longitude Lane

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Stoll's Alley

Wir kommen zurück ans Flussufer. Hier an der East und South Battery stehen viele der restaurierten Stadtvillen der Plantagenbesitzer und Kaufleute.

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Typisch sind die luftigen Veranden, auf denen man angenehm sitzen und schauen kann. Und die auch das Innere lüften halfen. Heutzutage haben einige trotzdem Klimaanlagen eingebaut.

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Von der historischen Gesellschaft gab es eine Karte, auf der die historischen Gebäude eingezeichnet waren; insbesondere die Häuser, die man auch besichtigen konnte. Solche Touren haben wir nicht mitgemacht.

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Two Meeting Street
soll ein Bed & Breakfast Inn sein

Nun haben wir uns aber eine Erfrischung verdient  ;D  Wir finden ein nettes Gartencafe, wo wir so etwas ähnliches wie Eiscafe bzw. -schokolade trinken.

Fortsetzung folgt...




Titel: Re: Rückblende: Vom Winde verweht ins Dixieland
Beitrag von: Susan am 06. April 2021, 23:40:03
25. August  Teil 2   Marine & Markt

Über das weitere Programm ist die Meinung geteilt.  Die Kerls haben genug Häuser angeguckt und irgendwer hat ihnen verraten, dass es hier einen Flugzeugträger zu besichtigen gibt  ::) Darauf haben wir Mädels aber keine Lust.  ^-^ Also teilen wir uns auf. 

Gerold und Kersten marschieren geradewegs zum Hotel und fahren dann ans andere Ufer des Cooper River zum Patriots Point Navel & Maritime Museum. Hier liegt die USS Yorktown CV10 vor Anker, außerdem noch ein Zerstörer und ein U-Boot. Die Yorktown wurde nach dem in der Schlacht um Midway verlorenen Flugzeugträger benannt und diente während WW2 ebenfalls im Pazifik. Außerdem als U-Boot Jäger im Vietnamkrieg. Der Film "Tora!Tora!Tora!" wurde teils auf ihr gedreht.

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Zu sehen gibt es Wasser  ;) und verschiedene Flieger

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Helma und ich schlendern derweil gemütlich Richtung Hotel, haben Muße uns ein paar Details an den Häusern anzuschauen.

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Der Gorilla mit der Sonnenbrille ooh-la-la
(nach  Volker Rosin  ;) )

Vor allem können wir in aller Ruhe in der alten Markthalle stöbern.  :)) 1788 stifteten einige Eigner Land für die Errichtung eines zentralen Marktplatzes. Das Stück reichte vom Hafen bis zur Meeting Street, vier Blocks lang. Erste Schuppen wurden um 1790 gebaut. Das heutige Portal an der Meeting St stammt aus 1841. Oben gab es eine Versammlungshalle, seit 1899 ein Konföderierten-Museum. 

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Dahinter erstrecken sich die Markthallen. Früher kaufte man hier Fleisch, Fisch, Farmprodukte usw. heute eher T-Shirts, Souvenirs und Kunstgewerbe.  ::)

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das andere Ende

Drinnen herrschte ziemlich viel Betrieb, Fotos daher nicht so recht möglich. Wir haben etwas bei Kochbüchern und Gewürzen gestöbert, Postkarten gekauft und geguckt. Lustig fand ich die Stände mit allerlei Figuren und Szenen aus Schrauben und Muttern. In und bei dem Markt, sowie auch unterwegs an den Straßen sehen wir sweetgrass -eine Kräuterpflanze-  Korbflechter.

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Da wollen gern Körbchenschalen mit uns mit  ;D

Auf dem weiteren Heimweg laufen uns noch ein paar Gebäude über den Weg.

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Hugenottenkirche

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Poogan's Porch

War wir ganz verpasst haben, sind Drehorte von "Fackeln im Sturm" in Charleston.  8)

Vor dem Abendessen - ich weiß nicht mehr wo - drehen wir noch eine erfrischende Runde im Pool.

Titel: Re: Rückblende: Vom Winde verweht ins Dixieland
Beitrag von: Silvia am 07. April 2021, 09:46:38
Charlston macht einen sehr netten Eindruck ... gefällt mir der Spaziergang bei Sonnenschein, macht Lust drauf!
Titel: Re: Rückblende: Vom Winde verweht ins Dixieland
Beitrag von: Ilona am 07. April 2021, 14:42:05
Die Häuser gefallen mir zwar, aber die Schiffe auch :adieu:. Ich hätte mich den Kerlen angeschlossen.

Habt ihr das Körbchen noch oder landete es wie so viele Mitbringsel irgendwann im Müll?
Titel: Re: Rückblende: Vom Winde verweht ins Dixieland
Beitrag von: Christina am 07. April 2021, 18:25:14
Ich wäre auch in der Stadt geblieben, leider war ich noch nicht in Charleston, sieht toll aus, daher wäre das auf jeden Fall ein Ziel, wenn es mich nochmal in diese Gegend verschlagen sollte.
Titel: Re: Rückblende: Vom Winde verweht ins Dixieland
Beitrag von: Paula am 08. April 2021, 08:33:10
Ach diese Verandaschaukeln sind so schön, die hatten wir auch im Südwesten schon öfter mal. Ananasbrunnen habe ich noch nicht gesehen, das schaut wirklich toll aus. Und in der Markthalle hätte ich auch gern gestöbert  ;)
Titel: Re: Rückblende: Vom Winde verweht ins Dixieland
Beitrag von: Susan am 09. April 2021, 23:26:24
Habt ihr das Körbchen noch oder landete es wie so viele Mitbringsel irgendwann im Müll?

Die Körbchen haben lange als Obstschale und Brötchenkorb gute Dienste geleistet, sind mittlerweile aber verschlissen.

26. August  Savannah & Tybee Island

Wir haben keine Lust auf weitere Plantagen (es kommen ja noch welche am Mississippi) und fahren daher direkt nach Savannah.

 :read2:  General James Oglethorpe, ein Philantrop, gründete 1733 mit einigen verkrachten Existenzen, denen er eine neue Chance geben wollte, diese Siedlung und damit die  Kolonie Georgia. Für den Bau hatte er einen einmaligen Plan: eine Reihe von Vierteln, in denen die Häuser sich jeweils um einen begrünten Platz herum gruppieren. Es gab letztlich 24 solcher Plätze, drei davon fielen dem Straßenbau zum Opfer.  Diese Oasen in der Stadt sind das Sehenswerte an Savannah. Im Übrigen erklärte Oglethorpe in seiner neuen Stadt Sklavenhaltung und Alkohol zum Tabu. Diese Vorschrift hat wohl nicht lange überdauert.  ::) Bis zum Bürgerkrieg war Savannah ein wichtiger Hafen für Baumwolle.

Da wir die Staatengrenze auf einer Brücke überqueren, gibt es leider kein schönes Welcome-Schild für Georgia. Über die Oglethorpe Avenue kommen wir in die Stadt. Schon diese ist gesäumt und beschattet von vielen Bäumen mit Spanischem Moos.

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Wir finden einen Parkplatz und machen uns auf zu einem Stadtbummel. Es war die letzten Tage schon recht warm, hier und heute ist es sehr schwül. Da hilft auch der Schatten der Bäume wenig.
 :girly:

Ich kann nicht mehr nachvollziehen, welche Plätze wir so besucht haben. Sie sind aber alle hübsch gestaltet, auf einigen gibt es Brunnen, auf anderen Denkmäler, auf allen reichlich Bänke.

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Wir kommen an Häusern mit schmiedeeisernen Balkonen vorbei und an einer Kirche.

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Schließlich landen wir am Johnson Square, der wohl der erste der Plätze war, die Oglethorpe damals anlegen ließ. Von dort haben wir einen ersten Blick auf das Rathaus. Und hier treffen wir auf etwas, was sich besonders unser Senior erhofft hat, eine Jazzkapelle.  8) (leider nur sehr aus der Ferne aufgenommen, die Videobilder sind leider zu schlecht) So kommen wir zu einer längeren Verschnaufspause.

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Als die Musiker zusammenpacken, gehen wir weiter Richtung Rathaus, denn dahinter beginnt der River Front Bezirk.

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Dabei kommen wir bei der Replik des Glockenturms der alten Baumwollbörse vorbei. In ihr hängt die älteste Glocke Georgias, mit ihr wurde: Feueralarm gegeben, die Ladenschlußzeit verkündet, Gemeindeversammlungen einberufen und die Ankunft wichtiger Schiffe gemeldet. Als die alte Börse abgerissen wurde, war die Glocke lange im Privatbesitz bis 1957 die Turmreplik aufgestellt wurde. 

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Die alten Lager- und Fabrikhallen am Ufer des Savannah Rivers wurden umfunktioniert, beherbergen nun Geschäfte, Restaurants und Motels. Die obere Ebene wirkt noch ganz hübsch, unten direkt an der River Front Street sehen wir eher "shabby chic". 

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eine alte Lok
auf der Straße liegen noch die alten Schienen

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Bei einem Sweets & Candy Shop können wir zusehen, wie Fudge gemacht wird. Fudge ist ein Weichkaramell aus Butter, Zucker, Sahne und diversen Geschmackszutaten, das Anfang des 19. Jahrhunderts in Amerika kreiert wurde. Die weiche Masse wird auf eine Mamorplatte gegossen, darauf kommen dann noch Zutaten wie Nüsse, Marchmallows, Trockenfrüchte uä. Dann wird daraus ein Laib geformt und nach Erkalten in Scheiben geschnitten.

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Natürlich kauft unser Süßmäulchen Gerold davon zwei.  ;D Zu Helmas Freude finden dann noch einen Laden, der Eis verkauft.
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Wir spazieren bis zum Morell Park, dort steht die Waving Girl Statue

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Sie stellt Florence Martus dar, die auf der Flussinsel Elba Islands lebte; mit ihrem Bruder, dem Leuchtturmwärter. Die Legende besagt, dass sie von 1887 bis 1931 jedes Schiff, das den Hafen von Savannah anlief oder verließ, grüßte; bei Tag mit einem Taschentuch, nachts mit einer Laterne. Es heißt, sie hätte sich als Mädchen in einen Seemann verliebt und wollte sicherstellen, dass er sie fände, wenn er zurückkehrt. Was leider wohl in 44 Jahren Wache nie passiert ist und so sei sie schließlich am gebrochenen Herzen gestorben.

Vom Fluss haben wir keine, von Savannah überhaupt im Vergleich wenig, Fotos. Die Schwüle hat uns wohl ausgebremst.  :floet: Und so schön das Konzert gewesen war, muss es dort unter den Bäumen Stechviecher gegeben haben  :o

Jedenfalls besichtigen wir nichts  mehr, sondern fahren ans Meer und zwar nach Tybee Island. Das ist eine der zahlreichen den Küsten von South Carolina und Georgia vorgelagerten Inseln. Man erreicht sie über Brücken. Wir beziehen Quartier im BW Dunes Inn und dann geht es an den Strand -Abkühlen!

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Die Brandung sieht recht lebhaft aus, doch der Strand ist relativ flach und damit schön zum Baden. Bei Ebbe haben Strandläufer jede Menge Platz und Auslauf.

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wir in den neuen Washington T-Shirts  8)
hier ist die Wärme erträglicher als in der Stadt

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ja, ich war echt im Atlantik  ^-^

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Ich konnte mich erinnern, dass wir Pelikane beobachtet haben. Habe aber erst beim Scannen bemerkt, einen im Sturzflug auf den Film gebannt zu haben.

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Zum Abendessen waren wir irgendwo im Ort, war zum Notieren wohl nicht bemerkenswert genug  ;)

Heutige Etappe:

Titel: Re: Rückblende: Vom Winde verweht ins Dixieland
Beitrag von: Ilona am 10. April 2021, 16:30:44
Zitat
Bei einem Sweets & Candy Shop können wir zusehen, wie Fudge gemacht wird. Fudge ist ein Weichkaramell aus Butter, Zucker, Sahne und diversen Geschmackszutaten, das Anfang des 19. Jahrhunderts in Amerika kreiert wurde. Die weiche Masse wird auf eine Mamorplatte gegossen, darauf kommen dann noch Zutaten wie Nüsse, Marchmallows, Trockenfrüchte uä. Dann wird daraus ein Laib geformt und nach Erkalten in Scheiben geschnitten.

Uiiihh, da produziert meine Bauchspeicheldrüse schon vom Bild anschauen Insulin  :toothy9:.

Da hast du dich aber mutig in die atlantischen Fluten gestürzt :thumb:.

Savannah gefällt mir, aber die Schwüle vertrage ich einfach nicht. Die Südstaaten müsste ich in den Wintermonaten besuchen.
Titel: Re: Rückblende: Vom Winde verweht ins Dixieland
Beitrag von: Silvia am 11. April 2021, 11:26:11
Ich finde die vielen Bäume in den Straßen toll, bei dem Wetter wahrscheinlich auch dringend nötig.

Wie hat denn der Fudge geschmeckt??  Die Zutaten hören sich schon mal vielversprechend an  ;D
Titel: Re: Rückblende: Vom Winde verweht ins Dixieland
Beitrag von: Paula am 11. April 2021, 17:05:16

Wie hat denn der Fudge geschmeckt??  Die Zutaten hören sich schon mal vielversprechend an  ;D

Das wollte ich auch fragen, ich finde auf dem Bild sieht es ausgesprochen lecker aus.
Und der Strand ist ja herrlich. Ich frage mich immer was die Leute an die US Westküste zieht wo man nicht baden kann. Ich würde die Ostküste definitiv vorziehen. Da will ich definitiv auch mal hin und natürlich auch baden, es muss also im Sommer sein.
Titel: Re: Rückblende: Vom Winde verweht ins Dixieland
Beitrag von: Susan am 11. April 2021, 20:44:19
Wie hat denn der Fudge geschmeckt??  Die Zutaten hören sich schon mal vielversprechend an  ;D

Das weiß ich ehrlich gesagt nicht mehr genau  8) Vermutlich recht süß

An der Westküste kann man auch recht nett baden, zumindest zwischen San Diego und LA. Gleich gehts noch an die "dritte" Küste.

27. & 28. August  Am Golf von Mexiko

Eigentlich hatte ich ein paar Sumpfbesuche geplant, so war auch die Route im Reiseführer. Doch die Familie hat keine Lust auf Alligatoren und Moskitos. Okay, auf Letztere ich auch nicht  ;) Trotzdem eigentlich schade, Landschaften, die wir so nicht kennen, auszulassen. Nun Petrus beugt möglichen Diskussionen vor, er schickt heftigen Regen als wir in Florida einfahren. Also bringen wir Strecke hinter uns, was auch nicht verkehrt ist. In der Nähe der Golfküste hört der Regen auf und wir suchen ein Quartier in Panama City Beach. Ich war pessimistisch, schließlich ist Samstag, doch wir bekommen tatsächlich noch zwei Zimmer im BW Del Coronado direkt am Strand.  Also testen wir mal das Wasser im Golf von Mexiko.

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Motel vom Strand aus

So wie die Hinterbebauung aussieht, gibt es hier reichlich Zimmer am Meer  ::)

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Der Sand ist herrlich weiß, das Wasser angenehm, trotz Bewölkung ist auch schön warm - so kann man's aushalten. Feuchte Luft gibt es wohl auch, wir bekommen einen Regenbogen zu sehen.

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Im Westen hängt eine dunkle Wolkenbank, also kein schöner Sonnenuntergang.

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Der typische Motelaußenflur vor unseren Zimmern wird zum Balkon mit Meerblick für Aperitif und Verdauungscocktail. Für's Abendessen finden wir eine "Pizza-Mütze".

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 :bett:



Am nächsten Morgen haben wir dann wieder strahlend blauen Himmel.

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Der Strand verlockt zu einem Relaxtag, doch wir meinen, erstmal noch ein paar Meilen näher ans nächste große Ziel heran zu fahren, wäre sinnvoller. Wir folgen grob der Vistapoint Route durch Alabama bis nach Biloxi, Mississippi. Zimmer finden wir im Quality Inn etwas außerhalb am Broadwater Beach. Zugegeben der Strand ist lang und auch herrlich weißsandig, doch der Beach Blvd hier ist eher eine Autopiste als eine Promenade.

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Auch das Baden ist nicht so ganz befriedigend. Zwar ist das Wasser schön warm und ruhig, aber eben auch recht flach. Wir gehen und gehen und stehen immer noch nur knapp knietief im Wasser.  ::)  Hinten am Ende des Piers scheint es besser zu sein, da schwimmt einer. Also stiefeln wir weiter...  Dann steht dieser jemand auf - und kaum tiefer im Wasser als wir.   ;D

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Da es außerdem keinen Schatten gibt, relaxen und schwimmen wir im schönen Motelpool.  Es hätte nettere Orte für diesen Zwischenstopp gegeben. Ich dachte, ich hätte mich vertan mit der Notiz "Abendessen bei Dennys". Haben wir die im Südosten so gut wie gar nicht gesehen. Doch hier scheint es tatsächlich einen an der I10 zu geben.


Die zwei Etappen:



Titel: Re: Rückblende: Vom Winde verweht ins Dixieland
Beitrag von: Rainer am 11. April 2021, 21:09:00
Wie hat denn der Fudge geschmeckt??  Die Zutaten hören sich schon mal vielversprechend an  ;D

Ich weiß natürlich NICHT, wie DIESER Fudge geschmeckt hat, aber ich habe schon mehrfach Fudge in den USA gegessen und ich finde es SCHWEINELECKER. Klar, eine Kalobombe vom übelsten, süß und fett, aber LECKER.

Insgesamt schmeckt Fudge wie ein Brownie, ist aber noch fetter und süßer als ein Brownie. Mehr geht kaum noch.
Titel: Re: Rückblende: Vom Winde verweht ins Dixieland
Beitrag von: Ilona am 12. April 2021, 15:00:08
Herrlich, diese weißen Sandstrände. Zum Schwimmen eignen sich die flachen Gewässer natürlich nicht und allzu weit nach draußen möchte man sich auch nicht begeben.
Titel: Re: Rückblende: Vom Winde verweht ins Dixieland
Beitrag von: Christina am 12. April 2021, 18:46:18
Erstaunlich, dass so viele fudge gar nicht kennen, gibt's doch in USA und Kanada an jeder touristisch relevanten Ecke (gerade in den Lädchen entlang dieser "Bummel-Straßen"). Ich finde es schmeckt sehr lecker, ähnlich wie Schokolade, bisschen andere Konsistenz und eher süßer. Ist es in der Schwüle von Savannah gar nicht geschmolzen oder wurde es so schnell gegessen ;D?

Savannah war ich auch schon, aber im Dezember kurz vor Weihnachten. Von den Temperaturen war es da aber schon sehr kühl bis kalt, auf einer Bank an einem der schönen Plätze sitzen, war nicht möglich. Ich meine wir haben in diesem umgebauten Industrie-/Hafenareal zu Abend gegessen.

Trotz oder gerade wegen der Wolken war es doch ein wunderschöner Sonnenuntergang finde ich.
Titel: Re: Rückblende: Vom Winde verweht ins Dixieland
Beitrag von: Silv am 14. April 2021, 13:25:11
Ich habe auch schon schlechtere Sonnenuntergänge gesehen...

In Charleston und Savannah hatten wir nicht so tolles Wetter, da machte uns die Stadtbesichtigung auch nicht wirklich Spaß. Bei Sonnenschein ist das wieder etwas Anderes.  :)
Titel: Re: Rückblende: Vom Winde verweht ins Dixieland
Beitrag von: Susan am 15. April 2021, 11:25:13
Hi,

bin grad eingedeckt mit zu erledigenden Steuererklärungen. Daher dürft ihr noch eine Weile am weißen Strand verweilen, ehe es weiter geht.
Titel: Re: Rückblende: Vom Winde verweht ins Dixieland
Beitrag von: Rainer am 15. April 2021, 19:12:20
bin grad eingedeckt mit zu erledigenden Steuererklärungen. Daher dürft ihr noch eine Weile am weißen Strand verweilen, ehe es weiter geht.

Ha! Ich habe meine Steuererklärung nicht nur schon lange fertig, sondern auch schon zurückbekommen. Jahrelang habe ich das immer bis auf den letzten Drücker (und dahinter) verschoben, aber seit 2 Jahren bietet Buhl Data eine automatisiert erstellte Erklärung mit deren Steuersoftware an, ich habe sowieso nix dolles zu deklarieren und Buhl Data hat Zugriff auf die Dokumente vom Finanzamt (u.a. Rentenbescheid etc.). Hach ist das ein Segen, ich glaube, Steuererklärungen haßt jeder! Für mich jetzt nur noch ein Knopfdruck (wirklich nicht viel mehr). "Geil"!
Titel: Re: Rückblende: Vom Winde verweht ins Dixieland
Beitrag von: Susan am 18. April 2021, 17:50:32
aber seit 2 Jahren bietet Buhl Data eine automatisiert erstellte Erklärung mit deren Steuersoftware an, ich habe sowieso nix dolles zu deklarieren und Buhl Data hat Zugriff auf die Dokumente vom Finanzamt (u.a. Rentenbescheid etc.). Hach ist das ein Segen, ich glaube, Steuererklärungen haßt jeder! Für mich jetzt nur noch ein Knopfdruck (wirklich nicht viel mehr). "Geil"!

Pst, das mit dem Programm nicht weiter sagen  ;)  Weil etliche Leute Steuererklärungen hassen, geben sie mir Geld dafür, diese für sie zu machen. Macht mir zwar auch keinen großen Spaß, aber immer noch besser als Finanzprodukte verkaufen zu müssen. Und es sind nur zwei, drei Wochen im Jahr ungeliebtere Arbeit
Titel: Re: Rückblende: Vom Winde verweht ins Dixieland
Beitrag von: Susan am 18. April 2021, 19:30:00
29. August   Auf nach Crescent City

Nach einem gemütlichen Frühstück brechen wir auf Richtung Westen.

 :read2: Auf einer kleinen Anhöhe im Delta des Mississippi gründeten 1718 die Franzosen eine Kolonialsiedlung und nannten sie La Nouvelle-Orléans. Ab 1721 siedelten sie dort auch viele deutschsprachige Kolonisten an. 1762 fiel die Kolonie an Spanien, 1800 Rückeroberung durch Napoleon. Drei Jahre später verkaufte er ganz Louisiana an die USA. New Orleans entwickelte sich besonders ab den 1830er Jahren zur größten Stadt im amerikanischen Süden. Im Bürgerkrieg wurde sie früh kampflos von der Union erobert, deshalb blieben viele der alten Gebäude erhalten.
Das Gebiet entstand durch vom Fluss angeschwemmte Sedimente, umringt war es von tiefem Sumpf. Das begrenzte anfangs die Ausdehnung der Stadt. Daher war die Trockenlegung der Sümpfe notwendig. Dies und die Eindeichung des Mississippi führt zum Absinken des Landes. Nur Deiche und eine weitläufige Drainage halten heutzutage die Stadt weitgehendst auf dem Trockenen. Die Lage an einer Biegung des Flusses einerseits sowie die halbmondförmige Lage zwischen Fluss und Brackwassersee Lake Pontchartrain trugen New Orleans den Spitznamen Crescent City ein.

Wir beziehen Quartier im Sheraton New Orleans an der Canal Street, nah dran am alten Viertel.  Erste Erkundungen führen uns Richtung Mississippi Ufer. Wir passieren einen Platz mit einem schönen Brunnen.

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Stilecht sehen wir auch gleich Raddampfer  8)

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Außerdem steht hier eine moderne Shopping Mall

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Wir halten uns dann mehr Richtung des alten Viertels und bekommen erste Eindrücke der Architektur dort.

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Für einen Aperitif steuern wir eine schöne Gartenbar an und landen da gleich in der mit dem angeblich größten Bierausstoß der USA: Pat O'Briens.  ::) Während der Prohibition war es einer der vielen so genannten Flüsterkneipen, seit Dezember 1933 wird hier legal Alkohol ausgeschenkt.

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Es gibt nicht nur Bier hier, auch Cocktails. In vielen Südstaatenromanen kommt der Mint Julep vor, den wir erstmal probieren: Bourbon Whisky mit Minzsirup auf Eis. Schmeckt oft nicht besonders spannend. Es braucht wohl viel Geschick, da die ausgewogene Mischung zu servieren.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_no_frensh4akskoo.jpg)

Daher nehmen wir danach lieber den Cocktail, der angeblich hier erfunden wurde: der Hurricane. Der Legende nach wollte der Wirt in den 1940er Jahren den nicht so beliebten Rum loswerden, den er den Händlern abkaufen musste, um den guten Stoff zu bekommen. Also mischte er reichlich Rum mit Orangen- und Passionsfruchtsaft und setzte das den Seeleuten vor. Wurde dann das In-Getränk des Frensh Quarter.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_no_frensh20bmdjkn.jpg)
Lecker!

Bekannt ist Pat O'Briens außerdem für seinen Feuerbrunnen.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_no_frensh5kuj38.jpg)
Kommt im Hellen nicht ganz so gut rüber

Zum Abendessen kehren wir im Royal Cafe ein, leider bekommen wir keinen der Balkontische.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_no_frensh6a17jhg.jpg)
(Bild vom anderen Tag)

Auf dem Rückweg zum Hotel kommen wir auch durch die Vergnügungsmeile Bourbon Street. Da ist aber noch nicht allzuviel los.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_no_river6rnjle.jpg)

 :bett:


Etappe:


Titel: Re: Rückblende: Vom Winde verweht ins Dixieland
Beitrag von: Ilona am 19. April 2021, 14:56:37
So, bin auch wieder uptodate  :adieu:.

Ein brunnenreicher Tag und auch die filigranen Balkongeländer gefallen mir sehr gut.

Zitat
Daher nehmen wir danach lieber den Cocktail, der angeblich hier erfunden wurde: der Hurricane. Der Legende nach wollte der Wirt in den 1940er Jahren den nicht so beliebten Rum loswerden, den er den Händlern abkaufen musste, um den guten Stoff zu bekommen. Also mischte er reichlich Rum mit Orangen- und Passionsfruchtsaft und setzte das den Seeleuten vor.

Das war eine gute Idee :beifall:.

Nur nichts verkommen lassen, ist anscheinend nicht nur eine schwäbische Lebensweisheit  :floet: :totlach:. Aber den Cocktail würde ich auch probieren. Er hat zumindest eine ansprechende Farbe :thumb:.
Titel: Re: Rückblende: Vom Winde verweht ins Dixieland
Beitrag von: Christina am 19. April 2021, 19:54:23
New Orleans hat mir gut gefallen, Cocktails haben wir leider keine getrunken (meine Schwester war noch U21) aber das französische Gebäck, ich meine es waren Beignets, zum Frühstück gegessen, kommt bei euch vielleicht noch am nächsten Tag.

Den Spitznamen Crescent City kannte ich gar nicht, bei deiner Tagesüberschrift hab ich mich schon gewundert, wo diese Stadt im Süden sein soll ;D
Titel: Re: Rückblende: Vom Winde verweht ins Dixieland
Beitrag von: Silvia am 21. April 2021, 10:26:29
Mir hat New Orleans auch gefallen ...  (... wobei ich jetzt nicht mehr weiß, ob man die 1. oder die letzte Silbe betont  :gruebel: ) ... die eisernen Balkone sehen einfach toll aus

Zitat
Daher nehmen wir danach lieber den Cocktail, der angeblich hier erfunden wurde: der Hurricane. Der Legende nach wollte der Wirt in den 1940er Jahren den nicht so beliebten Rum loswerden, den er den Händlern abkaufen musste, um den guten Stoff zu bekommen. Also mischte er reichlich Rum mit Orangen- und Passionsfruchtsaft und setzte das den Seeleuten vor.
Das war eine gute Idee :beifall:.
Finde ich auch  :thumb:
Titel: Re: Rückblende: Vom Winde verweht ins Dixieland
Beitrag von: Susan am 23. April 2021, 21:41:03
New Orleans hat einige Spitznamen, am einfachsten ist NOLA. Dann muss man auch nicht auf Betonungen achten  ^-^ Da besonders mir die Schmiedeeisenarbeiten gefallen haben, müsst/dürft ihr gleich noch mehr davon sehen. Ebenso wie noch zwei, drei Gläschen Hurricane -virtuell- trinken  ;)

aber das französische Gebäck, ich meine es waren Beignets, zum Frühstück gegessen, kommt bei euch vielleicht noch am nächsten Tag.

Nicht zum Frühstück, aber fehlen durften sie natürlich nicht  ^-^

Titel: Re: Rückblende: Vom Winde verweht ins Dixieland
Beitrag von: Susan am 24. April 2021, 00:52:52
30. August Vieux Carré aka Frensh Quarter

Nach der Schnupperrunde gestern werden wir uns heute etwas mehr mit dem alten Viertel von New Orleans beschäftigen. Es heißt zwar nach dem Ursprung als französische Kolonie meist Frensh Quarter, doch viele Einflüsse sind eher spanischen Ursprungs. Nach dem Hotelfrühstück machen wir uns zu Fuß auf den Weg. Der führt uns am Deich (?) des Mississippi entlang zum Jackson Square.  Es ist heiter bis sonnig und hochsommerlich warm. Die Aussichten auf den Fluss sind nicht besonders spannend - noch keine Raddampfer unterwegs.   ;)

Jackson Square - früher Place d'Armes - war Parade- und Exerzierplatz, heute ist es eher ein Park. Dahinter - von uns aus gesehen - die Saint Louis Kathedrale.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_no_jackson6bonk42.jpg)

Oben warten Schuhputzer auf Kundschaft - an unseren Turnschuhe ist nichts zu machen - unten die Kutscher. Interessanter als das Reiterdenkmal von Andrew Jackson sind die Pflanzen im Park. Erstmals sehen wir Bananen am Baum  ^-^

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_no_jackson3hlj4y.jpg)  (https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_no_plants2dtj6p.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_no_jackson2rdkf8.jpg)

Der Platz ist eingezäunt, drum herum sammeln sich früher oder später Straßenkünstler: Maler, Statuenimitatoren,  Musiker usw. So früh sind zu Gerolds Leidwesen noch keine
Jazzmusiker unterwegs.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_no_jackson5hhpjtz.jpg)
nicht ganz unser Gemäldegeschmack  ::)

Weiter geht es zum Café du Monde; dort gibt es anständigen Kaffee und die berühmten, -sehr- gepuderzuckerten Beignets zur Stärkung.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_no_frensh21shj11.jpg)

Danach folgt die Markthalle, der Frensh Market. Schon die Choctaw-Indianer sollen an dieser Stelle ihren Handel betrieben haben. Seit Ende des 18. Jahrhunderts war er der wichtigste Basar für exotische Früchte. Auch fand hier einst der Sklavenmarkt statt.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_no_markt15yjl3.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_no_markt4l1jaw.jpg)

Wir haben nach Gewürzen gestöbert, aber keiner wollte den "Gator on a stick" probieren  ;)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_no_markt3m4jdo.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_no_markt2k2jnw.jpg)

Danach streifen wir mehr oder weniger planlos durch das Viertel; vor allem mit Augenmerk auf die Balkone und Patios. Ein paar Sehenswürdige haben wir aus dem Reiseführer, wie hier die ehemalige Villa eines Richters mit dem "Cornstalk Fence"

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_no_street3aq4jjf.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_orleans104igkqg.jpg)

oder dieses Weintrauben-Geländer

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_orleans2013skxe.jpg)

Ansonsten lassen wir uns überraschen; manche Balkone sind üppig begrünt, andere eher schlicht gehalten.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_no_street98ekzb.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_no_street10ljku8.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_no_street4e3jig.jpg)

Nochmal das Paradestück Royal Cafe

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_no_frensh6eojuk.jpg)

Zur Abwechslung mal ein Blick in einen Innenhof

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_no_street1khkyd.jpg)

Wir werden überrascht von einem der wohl üblichen Sommerschauer. Erst nicht schlimm - Unterstellmöglichkeiten gibt es genug. Danach aber wird es ziemlich schwül  :girly:

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_no_street12sbkqk.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_no_street15pxj1m.jpg)

Wir landen wieder in Nähe des Jackson Square und bei Pat O'Briens für einen Hurricane  ;)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_no_frensh18vekxz.jpg)

Danach geht es zum Duschen und Abendessen zurück ins Hotel. Noch ist in der Bourbon Street nichts los.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_no_frensh9xrkus.jpg)

Als wir im Dunkeln wieder kommen, ist die Straße für den Autoverkehr gesperrt. Jetzt hört man auch reichlich Musik, wird angesprochen doch in gewisse Clubs zu kommen und auch die Alkohol-Schlenderer sind mehr geworden. Schließlich ist dies einer der wenigen Spots in den USA, an denen tatsächlich öffentlich Alkohol getrunken werden darf.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_no_bourbonf0jb7.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_no_frensh14jejts.jpg)

Offenbar ist Nebensaison, es kann sehr viel voller werden auf der Straße. So kommen wir doch in den Genuss auch ordentlichen Jazz hören zu können. Plätze in den oft etwas heruntergekommen wirkenden Kneipen sind rar, doch viel bekommt man durch die offenen Türen und Fenster mit.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_no_frensh22a6kj73.jpg)

Clou ist ein einsamer Saxophonist auf dem Heimweg in einer Nebenstraße. Nach noch einem Hurricane bin ich auch mutig genug, ihn zu bitten, ein paar von Gerolds Lieblingsmelodien zu spielen  ;)  Er freute sich sichtlich über das Publikum  - und den Tip. Kein Foto, aber noch heute sehe ich den Typen vor mir, wenn ich "Moon River" höre.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/cocktailklogkwj.jpg)
Titel: Re: Rückblende: Vom Winde verweht ins Dixieland
Beitrag von: Ilona am 24. April 2021, 15:24:46
Zitat
und die berühmten, -sehr- gepuderzuckerten Beignets zur Stärkung.

Ich habe noch keins probiert, doch beim Einatmen kann man sich den Puderzucker ganz schön durch die Nase ziehen :totlach:.

Zitat
Kein Foto, aber noch heute sehe ich den Typen vor mir, wenn ich "Moon River" höre.

Schmacht  :herz:, das Lied gefiel nicht nur Gerold. Pure Western-Romantik  :verlegen:.

https://www.youtube.com/watch?v=0BfUDyvdTSE

Ich würde jetzt am liebsten neben dem Colorado am Lagerfeuer mit einer Flasche Rotwein sitzen ... .
Titel: Re: Rückblende: Vom Winde verweht ins Dixieland
Beitrag von: Paula am 25. April 2021, 17:17:40
Wenn ich mal richtig alt bin und wandern zu anstrengend geworden ist werde ich einen Tripp auf so einem Raddampfer buchen. Mit einem Hurricane am Aussichtsdeck  8)
Titel: Re: Rückblende: Vom Winde verweht ins Dixieland
Beitrag von: Silvia am 26. April 2021, 10:08:11
Ich würde jetzt am liebsten neben dem Colorado am Lagerfeuer mit einer Flasche Rotwein sitzen ... .
:thumb:   (https://gifwelt.info/wp-content/uploads/s-outdoor-001zelten.gif)


Wenn ich mal richtig alt bin und wandern zu anstrengend geworden ist werde ich einen Tripp auf so einem Raddampfer buchen. Mit einem Hurricane am Aussichtsdeck  8)
Das hört sich aber auch verlockend an!!
Titel: Re: Rückblende: Vom Winde verweht ins Dixieland
Beitrag von: Christina am 26. April 2021, 18:42:06
Einfach schön diese schmiedeeisernen Balkone, an den Cornstalk Fence kann ich mich auch noch erinnern.

Ihr habt ja ganz schön viele Kuscheltiere dabei ;) wenn ich das auf dem Foto vom Brunnenrand richtig sehe :)
Titel: Re: Rückblende: Vom Winde verweht ins Dixieland
Beitrag von: Susan am 26. April 2021, 19:16:07
Ihr habt ja ganz schön viele Kuscheltiere dabei ;) wenn ich das auf dem Foto vom Brunnenrand richtig sehe :)

Tja, die Reisegruppe  aus Bärenhausen schmuggelt sich immer gern ein  ;D

Ohja, irgendwo am Colorado sitzen würde ich jetzt auch gerne - mit oder ohne Rotwein und Lagerfeuer. Dürfte auch ersatzweise gern der Tejo, der Duero, die Sava, der Lot, die Rhone ... sein

Raddampfer und Hurricane wäre natürlich auch nicht schlecht  8) Ich hatte damals geguckt, wenigstens eine Etappe, z.B. nach Memphis, tatsächlich damit zu reisen. Doch die Preise haben mich vom Hocker gehauen.
Titel: Re: Rückblende: Vom Winde verweht ins Dixieland
Beitrag von: Susan am 26. April 2021, 21:01:41
31. August  Ein weiterer Tag in The Big Easy

Heute ist es gleich morgens schwül, da gab es wohl schon früh einen Schauer. Eigentlich wollten wir den Tag mit einem Jazz Brunch in einem grünen Innenhof starten, doch ein weiterer Schauer macht uns einen Strich durch die Rechnung. Wir müssen drinnen speisen - Jazzmusik gibt es trotzdem.
Zumindest sind wir trocken zum Court of Two Sisters gekommen. Das erste Haus an dieser Stelle gehörte dem zweiten französischem Gouverneur von Louisiana. Das heutige Gebäude wurde 1832 für den Präsidenten der Bank of New Orleans gebaut. 1886 eröffneten hier zwei Schwestern einer stolzen kreolischen Familie ( Bezeichnung für spanisch oder französischstämmige Kolonisten)  ihr Textilgeschäft, nach ihnen wurde das Restaurant benannt.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_no_brunch1mkjmt.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_no_brunch3meknp.jpg)

Von 9 -15 Uhr wird hier täglich ein Jazz-Brunch serviert, abends gibt es kreolische Küche. Die Auswahl an Speisen war vielfältig und reichhaltig. Anders als auf der heutigen Speisekarte angegeben gab es ein Buffet.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_no_brunch49kj1p.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_no_brunch7elj1c.jpg)

Zur Feier des Tages haben wir uns einen Vormittagssekt gegönnt  ^-^ Gerold und ich lernen Gumbo kennen, ein sämiges Eintopfgericht aus Ocraschote, Scampi, Huhn, geräucherter Wurst, Schinken und den "heiligen Drei" der Cajun-Küche: Zwiebeln, Paprika und Staudensellerie. Mutter und Sohn bleiben eher bei den "üblichen Verdächtigen".  ;)
Und die Musik spielt dazu

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_no_brunch5af7kky.jpg)

Gut gesättigt machen wir uns auf den Weg, Gerolds besonderen Freund Satchmo zu besuchen  ;)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_no_louis1jej59.jpg) 

Seine Statue steht im gleichnamigen Park. Danach ist ein wenig Shoppen angesagt, vor allem Jazz-CDs für Gerold  ;) New Orleans ist auch bekannt für den Voodoo-Kult, insbesondere wegen Marie Laveau. Sie lebte von etwa 1792 bis 1888 in New Orleans und galt als eine der einflussreichsten Personen dort. Es gibt zahlreiche Geschichten und Legenden über sie. Es wird ihr zugeschrieben, dass der westafrikanische Kult mit Elementen des Katholizismus vermischt wurde. Wir werfen einen kurzen Blick in einen Voodoo-Laden

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_no_voodoo1dnk9p.jpg)

Ein weiterer Schauer verschlägt uns zum Aquarium of the Americas. Nicht unbedingt etwas, das man grad in New Orleans besuchen muss. Doch da es zumindest für mich das erste in der Art war, durchaus interessant. Innen gab es eine Art Dschungel mit frei fliegenden Papageien, die Becken mit Fischen und so weiter, sowie Tunnel unter durch.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_no_aqua6s0k2m.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_no_aqua4cdk5t.jpg)  (https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_no_aqua53vj6t.jpg)

Fotos durch die Glasscheiben zu machen, erweist sich als schwierig, daher aus dem Video; sorry für die Qualität.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_no_aqua8jojja.jpg)  (https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_no_aqua132rk0n.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_no_aqua9sgjkz.jpg)  (https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_no_aqua10xxjfs.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_no_aqua115ij0f.jpg)  (https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_no_aqua12itj4m.jpg)
 
(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_no_aqua7mlj6f.jpg)

Danach fahren wir mit der Straßenbahn.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_no_streetcarrekqc.jpg)

Ich weiß nicht mehr, wo wir eigentlich hin wollten  :gruebel: Vielleicht zum Lafayette Friedhof, doch davon gibt es keine Bilder. Da wo wir ausgestiegen sind, ist die Gegend weniger aufgehübscht, dafür teilweise farbiger und auch mit viel Grün.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_no_street5f5jh9.jpg)
wird wohl nach Kathrina nicht mehr stehen

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_no_street792j03.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_no_street115ljxu.jpg)

Übrigens wurden etliche Filme in New Orleans gedreht: The Big Easy mit Dennis Quaid und Ellen Barkin, James Bond war dort (Leben und sterben lassen), Grishams Die Akte, Interview mit einem Vampir, Déjà Vu – Wettlauf gegen die Zeit und andere

Dreimal dürft ihr raten, wie wir den Tag beendet haben  ;)

Titel: Re: Rückblende: Vom Winde verweht ins Dixieland
Beitrag von: Ilona am 27. April 2021, 16:09:47
Zitat
New Orleans ist auch bekannt für den Voodoo-Kult, insbesondere wegen Marie Laveau. Sie lebte von etwa 1792 bis 1888 in New Orleans und galt als eine der einflussreichsten Personen dort. Es gibt zahlreiche Geschichten und Legenden über sie. Es wird ihr zugeschrieben, dass der westafrikanische Kult mit Elementen des Katholizismus vermischt wurde. Wir werfen einen kurzen Blick in einen Voodoo-Laden

Habt ihr kein Voodoo-Püppchen  :evil: gekauft? Du weißt schon, in welches man mit den Nadeln reinpieksen kann :toothy9:.

Mich würde schon interessieren, ob dieser Zauber funktioniert. Natürlich möchte ich es nicht am eigenen Leib erfahren, dass es überall sticht. Obwohl es das in unserem Alter ab und zu schon mal macht :totlach:.

Zitat
Dreimal dürft ihr raten, wie wir den Tag beendet haben

Doch nicht etwa mit einem Cocktail (https://smilies.4-user.de/include/Trinken/smilie_trink_009.gif) ?
Titel: Re: Rückblende: Vom Winde verweht ins Dixieland
Beitrag von: Christina am 27. April 2021, 17:42:06
Ihr habt euch richtig viel Zeit für New Orleans genommen :thumb:

Mit der Straßenbahn sind wir auch gefahren, in dieses Wohnviertel (mir fällt der Name grad nicht mehr ein) mit den schön renovierten Südstaatenvillen.
Titel: Re: Rückblende: Vom Winde verweht ins Dixieland
Beitrag von: Susan am 28. April 2021, 00:00:29
1. September  Old River Road

Meine lieben Mitreisenden möchten leider immer noch keine Sumpftour machen, daher fahren wir weiter Richtung Norden und folgen dem Mississippi -mehr oder weniger. Die Old River Road verband die alten Indigo-, Baumwoll-, Zucker- und Tabakplantagen zwischen New Orleans und Natchez. Um 1850 lebte die Hälfte aller amerikanischen Millionäre hier.
Wir bekommen hautsächlich Deich zu sehen. Für einen Blick auf den Fluss muss man irgendwo halten und auf selbigen steigen. Auf dem Deich zu fahren wäre möglich, ist aber verboten. Naja, Schönes oder Interessantes gibt es eh nicht viel zu sehen.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_miss3hhk1g.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_miss5qnjpf.jpg)

Dann wäre da die Kette der Plantagenhäuser, manche kann man nur aus der Ferne anschauen, andere besichtigen. Oak Alley ist wohl die bekannteste, der Blick zum Haus durch die Eichenallee ist in jedem Reiseführer zu finden. Vom Besucherparkplatz aus kommt man jedoch zu einem Seiteneingang, sofern man das so bezeichnen kann. Die  Fassade scheint von allen Seiten gleich auszusehen.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_oakall5nskps.jpg)

Die Eichenallee wurde im 18. Jahrhundert von einem unbekannten Siedler angelegt, das Anwesen ließ 1839 der französischen Zuckerpflanzer Jacques Télesphore Roman bauen. Das Herrenhaus überstand den Bürgerkrieg, aber nicht den Bankrott der Plantage 1866 und die Zwangsversteigerung. Erst 1925 fand sich ein neuer Besitzer, der den Laden wieder in Schwung brachte.
An der Tür erwarten uns Mädchen in Antebellum-Kostümen für eine Führung durch das Haus. Wir sehen verschiedene Schlafzimmer oben, Ehebetten war zu der Zeit eher unüblich.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_oakall651jt3.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_oakall11yaj81.jpg) 

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_oakall15zej93.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_plantage01ihjjf.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_oakall3kikyt.jpg)
Blick auf die Eichenallee
von der Galerie im 1. Stock
Irgendwie haben wir keine Bilder von den Räumen unten und ich habe keine Erinnerung daran, wie es dort aussah  :gruebel: Wir bekamen dann noch einen (Plastik)Becher mit Mint Julep, den wir auf einer Bank unterm Baum genossen haben.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_essen44pj49.jpg)

und natürlich sind wir die Eichenallee entlang spaziert

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_plantage02olkry.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_oakall13ydjus.jpg)

Bei zwei, drei weiteren Plantagen sind wir noch übers Gelände gefahren, haben aber weiter keine Besichtigungen gemacht. Irgendwie ähneln sich die Häuser ja auch  ;)
So kann ich euch nicht mehr genau sagen, welche Plantagen es denn waren.  :floet:

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_plant14xknd.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_plant3aosjic.jpg)

Bei Baton Rouge queren wir den Mississippi auf einer Brücke und fahren dann direkt nach Natchez.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_miss4akkkdb.jpg)

Wir bekommen Zimmer in einem Best Western und gehen zum Abendessen in die Silver Street "down by the riverside". Tatsächlich können wir dort recht romantisch mit Blick auf den Fluss und einen Raddampfer speisen (leider keine Bilder). Keiner hat notiert, wo genau wir gegessen haben. Leider, denn dort hatte ich die besten Rippchen, die ich je gegessen habe. (Na gut, mittlerweile wohl mehr Verklärung als Realität, denn soweit reicht meine Geschmackserinnerung wohl kaum zurück  8) )

Statt Hurricane gibts heute wieder kanadischen Whisky aus unserer Duty-free-Bar.

Keine Etappen-Karte, google will die Route einfach nicht richtig anzeigen
Titel: Re: Rückblende: Vom Winde verweht ins Dixieland
Beitrag von: Silvia am 28. April 2021, 09:08:09
Meine lieben Mitreisenden möchten leider immer noch keine Sumpftour machen,
Schade  :'(    ... aber die alten Plantagenvillen sind ja auch sehenswert  :thumb:
Titel: Re: Rückblende: Vom Winde verweht ins Dixieland
Beitrag von: Christina am 28. April 2021, 18:12:35
Die Eichenallee sieht toll aus. Ich würde auch nur eines der Plantagenhäuser von innen anschauen und mehrere von außen. Wobei ich da Peter schon hören kann "was, schon wieder ein Stopp an einer Plantage, du hast doch schon eine/zwei.... angeschaut" ;D
Titel: Re: Rückblende: Vom Winde verweht ins Dixieland
Beitrag von: Susan am 30. April 2021, 22:33:55
Das mit den Sumpftouren bereue ich echt. Meine Schwiegereltern hatten Freunde in Florida, die sie auch schon öfter besucht hatten, inklusive Touren zu/ in den Everglades. Für sie wäre es also nichts Neues gewesen und Kersten hat kaum Interesse an Alligatoren in freier Wildbahn.

Wobei ich da Peter schon hören kann "was, schon wieder ein Stopp an einer Plantage, du hast doch schon eine/zwei.... angeschaut" ;D

Kommt mir irgendwie bekannt vor  :))

2. September   Die Canyons der "wilden Bohne"

klingt jetzt spannender als es war  ;) andere mögliche Titel wären Gammel(fahr)tag  oder Planlos durch Nord-Mississippi

Doch fangen wir am Anfang an... Laut unserem damaligen Reiseführer sind die Attraktionen von Natchez vor allem die über 300 erhaltenen Antebellum-Bauten. Das habe ich wohlweislich den Männern verschwiegen. Wir kreuzen ein wenig an Villen vorbei, was ihnen schon zu viel ist  ::) Auch uns Damen wird es langweilig, denn die meisten sehen nicht geöffnet aus;  angeblich sind bzw. waren sie das nur im Frühjahr und Herbst.

Okay, am Fluss lang fahren hat sich als nicht besonders spannend erwiesen, versuchen wir es also mal mit dem Natchez Trace Parkway. Das ist ein scenic byway, der weitgehendst einem 8000 Jahre alten Handelspfad der Cherokee, Choctaw und Chickasaw-Indianer folgt. Der führte damals von den alten Siedlungen bei New Orleans bis zu denen kurz vor Nashville. Später wurde er auch von weißen Händlern benutzt bis die Dampfboote ab 1812 alternative Transportwege boten.
Informationen zu sehenswerten Stopps hatten wir leider keine; gab eben damals noch keine Websites oder WiFi.

Auf dem Teilstück, das wir tatsächlich fahren, bekommen wir vor allem grün Überwuchertes zu sehen.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_bohne1x3jb0.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_bohne2x0jzw.jpg)

Schuld daran ist Kudzu.
 :read2:  Dies ist eine Art Hülsenfrucht, ursprünglich in Ostasien beheimatet. Sie ist eine schnell wachsende Schling- und Kletterpflanze, die außerdem Wurzelknollen bildet, die bis 180 kg schwer werden können. Ähnlich wie bei der Kartoffel sind diese essbar, ebenso die Blätter. Aus ihr kann eine Gelatine artiges Bindemittel gewonnen werden und einiges andere, auch für medizinische Zwecke. Das Problem ist, dass Kudzu schnell die existierende Vegetation überdecken und zerstören kann. Sie gilt als eine der 100 aggressiv invasivsten Pflanzen. Die USA hatten sie als Erosionsschutz eingeführt, mittlerweile verursacht sie Jahr für Jahr wirtschaftlichen Schaden in Millionenhöhe.

Helma hat sie "wilde Bohne" getauft.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_bohne3hfjgz.jpg)  (https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_bohne4zmj0m.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_bohne5qqjoc.jpg)

Interessant anzuschauen ist sie dann schon irgendwie, hat teilweise was von Märchenwald mit grünen Gnomen. Noch hübscher wirkt es wahrscheinlich, wenn sie lila blüht.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_bohne6oik03.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_bohne7kxkez.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_bohne87bkc1.jpg)

Wir verzichten auf Besuche in Port Gibson und Vicksburg. Letzteres ist vor allem für Bürgerkriegsschlachten bekannt. Die Festung dort galt zwar als uneinnehmbar, musste sich letztlich aber doch den Panzerschiffen ergeben. Die Beschreibung im Reiseführer lockt uns jedenfalls wenig. Bei Jackson stoßen wir auf die I55 und fahren Richtung Norden bis Grenada. 
Irgendwie ein etwas vertändelter Tag  ::)

Die Route will mal wieder nicht richtig angezeigt werden, daher die Karte nur zur groben Orientierung. Der Parkway verläuft westlicher als die blau angezeigte Route, beim starken Reinzoomen kann man ihn finden.


.
 
Titel: Re: Rückblende: Vom Winde verweht ins Dixieland
Beitrag von: Silv am 01. Mai 2021, 11:05:38
Die Kudzu sieht interessant aus  :), obwohl ich sie glaube ich nicht gerne im Garten hätte....
Titel: Re: Rückblende: Vom Winde verweht ins Dixieland
Beitrag von: Ilona am 01. Mai 2021, 14:24:22
So schnell wie sich das Kudzu-Gestrüpp vermehrt, kommt man mit dem Essen gar nicht nach.

Schon komisch, dass sich etwas essbares so schnell ausbreitet. Das Grünzeug schmarotzt ja noch schlimmer als Efeu.
Titel: Re: Rückblende: Vom Winde verweht ins Dixieland
Beitrag von: Susan am 04. Mai 2021, 16:08:08
3. September  Walking in Memphis

Nach einem gemütlichen Frühstück geht es direkt weiter nach Memphis, Tennessee. Wegen des Labor Day Wochenendes bekommen wir nur in West Memphis zwei Zimmer und können somit auch Arkansas als besuchten Staat abhaken.  8)

Wir stellen das Gepäck ab und fahren dann über den Fluss wieder zurück in die Stadt. Wo wir genau geparkt haben, kann ich nicht mehr nachvollziehen. Es gab jedenfalls Plätze genug. Dann halten wir es wie Marc Cohn in seinem Song (siehe Titel). Wir landen recht schnell in der Main Street, einer Art Fußgängerzone.

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Straßenbahn mit historischen Wagen

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Unser bevorzugter Ami-Schuhladen läuft uns über den Weg, daher kurze Shoppingpause.

Im Vergleich zu anderen Städten sagte uns Memphis wenig: ein vager Zusammenhang mit Elvis Presley und Blues Musik und dann noch das aus dem Grisham Thriller "Die Firma."  ;)

 :read2: Die gegend hier gehörte zum Stammesgebiet der Chickasaw. Ab 1682 gab es Besiedlungsversuche seitens der Franzosen durch Bau von Forts, die Kontrolle ging dann an England und 1790 wurde es US Territorium. Offiziell wurde die Stadt 1819 durch den späteren Präsidenten Andrew Jackson und zwei Generälen gegründet. Sie sollte zur Sicherung der damaligen Westgrenze der USA dienen. Sie entwickelte sich zum Zentrum der Baumwollindustrie und wurde auch in anderen Zweigen wichtiger Handelsplatz. Selbst während und nach dem Sezessionskrieg boomte die Wirtschaft. Drei Gelbfieber-Epidemien und die damit verbundene Flucht der reichen Händler sorgten dafür, dass 1879 Memphis bankrott erklärt wurde. Seitdem ist die Stadt nicht wieder zu alter Blüte gekommen. Während der Bürgerrechtsbewegung wurde sie berüchtigt für viele Aufstände und Straßenkämpfe, besonders nach der Ermordung Martin Luther Kings. In den 1990ern versuchte man mit verschiedenen Maßnahmen und Bauten die Stadt attraktiver werden zu lassen.

Nichts gegen Elvis, doch wir sind nicht so große Fans, als dass wir hätten Graceland sehen müssen. Jedoch wollten wir wenigstens mit ihm posieren; das war allerdings nix. Er musste zur Restauration   ::)

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Dafür sehen wir noch die Statue eines anderen berühmten Sohnes der Stadt

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W.C. Handy
Er hat 1909 den Memphis Blues geschrieben und gilt seither als Vater des Blues

Von einem kleinen Stück Park oberhalb des Ufers können wir einen Blick auf den Mississippi werfen.

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Gegenüber liegt Mud Island, das eine Ausstellung über den Mississippi samt Miniatur-Modell beherbergt, deren Besuch wir leider versäumt haben. Hinüber kommt man mit einer Schwebebahn, die auch im Film "Die Firma" mitspielte.

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Weiter geht es zum "The Peabody" einem Hotel, das ein wenig den Glanz der guten alten Zeit wiederspiegeln sollte. Berühmt ist es für die Entenparade: morgens und abends werden Enten über einen roten Teppich zu und vom Brunnen geleitet. Immer ein Schauspiel für die Touristen. Wir warten allerdings nicht darauf, könnte nämlich voll werden.

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Fortsetzung folgt ...
 
Titel: Re: Rückblende: Vom Winde verweht ins Dixieland
Beitrag von: Susan am 04. Mai 2021, 17:55:26
3. September  Walking in Memphis ... of Beale

Schließlich kommen wir zur Vergnügungsmeile der Stadt: Beale Street. Das ist sie schon seit den frühen 1900er Jahren. Anfangs waren es hauptsächlich Spielhöllen und Saloons, später zog auch die Musik ein. In den 1920er bis 1940er Jahren spielten dort in den Clubs viele Blues- und Jazzgrößen und so entwickelte sich der Memphis Blues. Nach dem Weltkrieg verwahrloste das Viertel, kurzzeitig gab es sogar Pläne zum Abriss. Erst in den 1980er Jahre lebte Beale Street durch neue Clubs und Attraktionen wieder auf.

Sieht erstmal nach wenig aus  ;)

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Tagsüber ist der meiste Betrieb in den üblichen Souvenir- und zahlreichen CD / Platten-Shops.

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Vermutlich wegen des geplanten Abrisses in den 1970ern ist von einigen Häusern nur die Fassade stehen geblieben

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und abgestützt worden.  8) Live-Musik -etwas Skiffle mäßiges - lockt uns hinter die Fassade; dort kann man schön Patio ähnlich sitzen und zur Musik einen Drink genießen.

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Auf dem Rückweg zum Auto sehen wir dann noch die Pyramide. Sie sollte an die altägyptische Stadt Memphis erinnern. Geplant war sie als Zentrum für Großveranstaltungen. 2007 fand dort das letzte Konzert statt.

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Wir machen uns kurz frisch und kehren zum Abend zurück in die Beale Street.

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Für's Abendessen gehen wir ins Rum Boogie Cafe. Dort gibt es hauptsächlich BBQ-Gerichte, es war sehr verführerisch nochmal Ribs zu essen. Doch dann kommt zumindest bei mir "Catfish on the table". War auch sehr lecker. Und zum Nachtisch ein Rum-Cocktail  ^-^

Jetzt sieht es auf der Beale Street ähnlich aus wie in New Orleans auf der Bourbon.

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Highlight des Tages, besonders für Gerold, eine Straßenband  ;D

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Gesättigt und zufrieden fahren wir wieder rüber nach Arkansas und

 :bett:

Und hier noch der Song von Marc Cohn

https://www.youtube.com/watch?v=PgRafRp-P-o (https://www.youtube.com/watch?v=PgRafRp-P-o)
Titel: Re: Rückblende: Vom Winde verweht ins Dixieland
Beitrag von: Ilona am 05. Mai 2021, 14:27:46
Ein passender und vor allem toller Song :beifall:, den ich immer wieder gerne höre.

Elvis wusste wohl, dass ihr keine Fans von ihm seid und ist deshalb ins Kosmetikstudio  :zwinker: verschwunden.
Titel: Re: Rückblende: Vom Winde verweht ins Dixieland
Beitrag von: Susan am 12. Mai 2021, 13:57:49
4. September  Nashville

Heute geht es weiter zur Hauptstadt von Tennessee; rund 220 Meilen über Interstate vorbei an Büschen, Hecken, Feldern - vermutlich Baumwolle. Nach Jazz in New Orleans und Blues in Memphis sollte nun Country & Western (C&W) folgen. Denn dafür ist Nashville bekannt und bekam den Spitznamen Music City, USA. Wir sind nicht sicher, was uns erwartet.  Unser Reiseführer äußert sich zwar lang und breit über die Musik-Geschichte, aber kaum darüber was es anzuschauen lohnt.  ::)

Der erste Eindruck ist großstädtisch

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Neben der Musik-Industrie konzentrieren sich in Nashville Banken und Versicherungen zur "Wallstreet des Süden"; außerdem das Druckgewerbe für religiöse Schriften. Es soll 700 Kirchen in der Stadt geben, so recht aufgefallen ist uns offenbar keine.  8)

Wir kommen zum Cumberland River - auch hier ein Raddampfer

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und zur Rekonstruktion des Fort Nashborough von 1779, dem Ursprung der Stadt.

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Das sieht nun zumindest mal ansatzweise so aus, wie das Playmobil-Fort meines Bruders.  :)) Schottische und irische Pioniere gründeten diese typische Holzfällersiedlung.

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Innenansichten der Blockhütte

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Weiter geht es vorbei an alten Ziegelgemäuern, die wohl mal Lagerschuppen waren und jetzt Restaurants, Shops, Bars und ähnliches beherbergen; wie das   

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Heute mal nur zum Gucken, draußen wartete eine ziemlich lange Schlange. Gut, dass wir noch nicht hungrig waren.  ::)

Es folgte der Broadway; hat vom Fußweg aus gewisse Ähnlichkeiten mit Beale oder Bourbon. Sonst ist es aber ein vierspuriger Highway

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Berühmt ist in Nashville noch die Grand Ole Opry, ein Konzertsaal, in dem viele C&W Konzerte, Radiosendungen und TV-Shows stattfinden. Ursprünglich im Ryman Auditorium (https://unified.visitmusiccity.com/content/cms/businessImages/4216_ryman2.jpg) (das wir scheinbat nicht fotografiert haben) beheimatet, jetzt in einem moderneren Gebäude. Freitags- und samstagsabends geht dort die älteste Radioshow der Welt über die Bühne. Heute ist Sonntag, daher bekommen wir nur diese Musiker zu sehen.

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Wir beziehen Quartier in einem Quality Inn und zum Abendessen gibt es Buffet bei Shoney's, einem in der Gegend verbreiteten Family-Restaurant. leider bekommen wir auch beim Abendbummel kaum Musik zu hören. Entweder sind wir in der falschen Gegend oder am falschen Tag da.

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einsamer C&W Straßenkünstler

Der Höhepunkt des Abends ist daher der Besuch einer Autoausstellung  ::)

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doch noch ein Blick auf Elvis  ;)

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Der Wagen kann auch zum Boot werden

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interessante Kühlerverzierungen

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Music City fast ohne Musik, das hat uns jetzt nicht vom Hocker gerissen...

PS: Das State Capitol haben wir auch irgendwie verpasst
Titel: Re: Rückblende: Vom Winde verweht ins Dixieland
Beitrag von: Christina am 12. Mai 2021, 17:55:10
In Memphis und Nashville waren wir bei der 1996er Tour auch, das Peabody Hotel haben wir, warum auch immer ausgelassen, aber wir waren in Graceland. Obwohl ich auch überhaupt kein Elvis Fan bin und war, fand ich es dann doch ziemlich interessant und war erstaunt, dass es eigentlich (zumindest nach heutigen Massstäben) gar nicht so übertrieben riesig und prunkvoll war wie ich es mir immer vorgestellt hatte.

Wir waren dann noch beim Lorraine Motel, soweit ich mich erinnere, konnte man sich das damals nur von außen anschauen, heute gibt es dort, glaube ich, ein Museum.

Komischerweise kann ich mich kaum noch erinnern, was wir in Nashville angeschaut haben :), eigentlich fällt mir nur das Kapitol ein und ein Denkmal zum Bürgerkrieg davor oder in der Nähe.
Titel: Re: Rückblende: Vom Winde verweht ins Dixieland
Beitrag von: Silv am 12. Mai 2021, 20:53:25
Wir waren im Dezember 1995 in Memphis. Auch wir sind bzw. Waren keine Elvis-Fans, haben uns aber Graceland trotzdem angesehen. Wir fanden es alle sehr interessant. Das Haus, die Autos, der Jet - schon toll.
Titel: Re: Rückblende: Vom Winde verweht ins Dixieland
Beitrag von: Susan am 14. Mai 2021, 23:38:31
Falls wir nochmals in die Gegend kommen, würden wir uns wohl auch Graceland anschauen. Aber Nashville kann man wohl getrost auslassen  ;) Da hör ich mir Country & Western lieber am Camping-Lagerfeuer oder auf den endlosen Highways an.

Grad schwirrt mir Ghost Riders in the sky durch den Kopf  "Yipie I oh, yipie I ay"  ;D
Titel: Re: Rückblende: Vom Winde verweht ins Dixieland
Beitrag von: Silvia am 16. Mai 2021, 10:01:05
Falls wir nochmals in die Gegend kommen, würden wir uns wohl auch Graceland anschauen. Aber Nashville kann man wohl getrost auslassen  ;) Da hör ich mir Country & Western lieber am Camping-Lagerfeuer oder auf den endlosen Highways an.
Mich zieht es dort auch überhaupt nicht hin, obwohl ich wirklich Country+Western-Musik gerne höre ... aber wie du schon sagtest: am liebsten am Lagerfeuer (https://gifwelt.info/wp-content/uploads/s-outdoor-001zelten.gif)  oder auf den Highways.  :thumb:
Titel: Re: Rückblende: Vom Winde verweht ins Dixieland
Beitrag von: Susan am 16. Mai 2021, 15:15:43
5. September  Shopping & Besuch bei  Jack

Shoney’s serviert auch zum Frühstück Buffet, zumindest heute. Damit sind wir gestärkt für Labor Day Aktivitäten.  8) Laut Reiseführer könnten wir noch im Opryland Amusement Park Musik hören, doch wir erledigen lieber die "notwendigen" Einkäufe - Jeans, Tennisschuhe, Shirts uä - im Outlet Center.

Danach geht es weiter Richtung Südosten; nächster Stopp Lynchburg in den Hügeln von Tennessee. Vielleicht erinnert ihr euch noch an die Werbespots damals?

https://www.youtube.com/watch?v=W8lGqvqa2ck

Hier also wurde 1866 der beliebte Tennessee Sour Mash Whisky erfunden. Wir machen eine Führung durch die Jack Daniel’s Distillery mit. Der Guide, sowie die anderen Leute der Distille, wirken haargenau so wie in der Werbung  :)) Es geht treppauf und -ab durch's Gelände, während uns der Herstellungsprozess erläutert wird. So ganz kann ich mich nicht mehr an die Details erinnern bzw. es vermischt sich mit denen der schottischen Führungen  :gruebel:

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(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_jackd512jv1.jpg)
Holzkohle herstellen
für Filterungszwecke (?), Silo für das notwendige Getreide, Alkohol - Messstation

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eines der Fasslagerhäuser
in denen der Whisky reift

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(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_jackd6hdhkk0.jpg)
Mister Jack

Wir hören außerdem noch ein paar Geschichten, vor allem aus den Zeiten der Prohibition. Als der gute Stoff heimlich gebrannt und schnell verteilt werden musste; über wilde Verfolgungsjagden mit frisierten Autos. Nur eines gibt es nicht, nämlich eine Whiskyprobe, denn Lynchburg ist paradoxerweise eine Dry Town Heißt der Verkauf und Ausschank von Alkohol ist streng limitiert. Für den üblichen Giftshop der Distille gibt es eine Ausnahmegenehmigung vom Senat.  ::) Wir erstehen also eine Flasche für die Zimmerbar.  Lynchburg (https://i.pinimg.com/originals/2e/61/98/2e6198bf36d452e06f2905caeea5a610.jpg) hat auch einen netten altmodischen Stadtkern, den wir irgendwie nicht  fotografiert haben.   

Wir fahren weiter bis Lookout Valley. Zum Aperitif zwei JDs und Abendessen in einem weiteren Shoney's.

 :bett: 

6. September  Is this the Chattanooga Choo-Choo ?

Nach einem gemütlichen Frühstück fahren wir weiter nach Chattanooga und dort zum Bahnhof; nur wegen Glenn Miller  ;)

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Die Stadt war bei Gründung 1816 ein Handelsplatz der Cherokeee, damals hieß sie Ross's Landing, nach der gewaltsamen Vertreibung erhielt sie den heutigen Namen. Während des Bürgerkriegs fanden hier zwei wichtige Schlachten statt. Sie  wurde dann ein wichtiger Knotenpunkt im Netz der US-Eisenbahnen und Industriestanddort. In den 1960er Jahren galt sie als dreckigste Stadt Amerikas. Das hat sich glücklicherweise gegeben.

Das Lied wurde für den Film Sun Valley Serenade geschrieben, beschreibt eine Zugfahrt von New York City nach Chattanooga und wurde im Film von Glenn Miller vor einer Zugkulisse gespielt. Er war für die Oscar's 1942 nominiert. Es gibt mehrere Coverversionen, in Deutschland ist wohl die von Udo Lindenberg besonders bekannt.

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Der Zug dampfte tatsächlich bis 1970 in Chattanooga. Ein Investor baute den Bahnhof dann um als letzte Heimat für den historischen Zug und Touristenzentrum.

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Dinner in the Diner
gibt es nicht mehr, aber Snacks neben den Tracks  ;)

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Die übrigen Bahnsteige wurden nett bepflanzt, es gibt Springbrunnen und einen Teich.

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Die Fahrt geht weiter nach Süden und bald haben wir Georgia wieder erreicht.

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Zwar wurde schon heftigst neben des Highways "SEE ROCK CITY" beworben, unser Reiseführer meinte aber, das wäre nicht so sehenswert. (Die Bilder im Internet nun sehen aber gar nicht schlecht aus). Also fahren wir durch bis Atlanta und beziehen wieder Quartier im Hilton & Towers. Ein erfrischendes Bad im Pool, umringt von Wolkenkratzern, dann gehts an die Schwerarbeit des Packens.

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Um morgen Abend Zeit und Aufwand zu sparen, wird der Mietwagen schon abgegeben. Dann geht es zum Abschiedsessen zu Ruth's Chris.

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Und hier noch die Glenn Miller Filmscene

https://youtu.be/-XQybKMXL-k?list=RD-XQybKMXL-k
Titel: Re: Rückblende: Vom Winde verweht ins Dixieland
Beitrag von: Silv am 16. Mai 2021, 18:30:15
Bei Jack war ich sogar schon 2x  ^-^, einmal 1996 und dann 2014. Ich könnte nicht sagen, dass sich im Verlauf der Jahre etwas geändert hat. Jedes Mal wie in der Werbung! Unser Guide hatte so Jeanslatzhosen an, graue Haare und Bart - wie im Film.
Titel: Re: Rückblende: Vom Winde verweht ins Dixieland
Beitrag von: Ilona am 17. Mai 2021, 14:16:19
An die Jack Daniels Werbung erinnere ich mich sehr gut ;D.

Schön, dass sich daran bis heute nichts änderte. Es sei denn, man hat eine moderne Destillerie ausgelagert und behält die alte als Touri-Attraktion.

Es scheint, dass die Reise bald zu Ende ist.
Titel: Re: Rückblende: Vom Winde verweht ins Dixieland
Beitrag von: Susan am 17. Mai 2021, 22:03:12
7. September  World of Coca-Cola & more

Unser Rückflug nach Amsterdam geht erst abends, also haben wir noch etwas Zeit zum Bummeln. Das Gepäck können wir derweil im Hotel unterstellen. Wir schlagen wieder die grobe Richtung zum Underground ein; es geht durch moderne Downtown.

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Beim ersten Bild fand ich jetzt weniger das Hard Rock Cafe interessant, sondern den Übergang zwischen den beiden Hochhäusern so weit oben.

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ein Flatiron Building unterwegs

Wir kommen zum Woodruff Park. Hier kann man unter Bäumen relaxen oder wie etliche alte Afroamerikaner Schach im Großformat spielen. Bilder haben wir irgendwie nicht gemacht.  :gruebel:
Weiter geht es zur Steve Polk Plaza: ein schöner Brunnen, alte Coca Cola Lieferwagen, ein Kiosk und das Gebäude mit dem Museum "World of Coca-Cola". Letzteres ist mittlerweile anscheinend umgezogen und der Platz verwaiste.

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Nicht weit vom Platz entfernt stand die Apotheke, in der 1886 Dr. John Pemberton das Geheimrezept für dieses spezielle Getränk erfand. Damals wurde es als Medizin verkauft, nun ist es das weltweit meist verkaufte Softgetränk.

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Dies ist vor allem den Marketingstrategien von Robert Woodruff zuzuschreiben. Im Museum gibt es darum auch vor allem jede Menge Erinnerungstücke aus dem Werbebereich zu sehen.

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1931 erschien zum ersten Mal der Weihnachtsmann in der Coca-Cola Werbung. Es stimmt zwar nicht, dass die Firma dessen rotes Outfit erfunden hat, solche Darstellungen gab es auch schon vorher. Aber durch die beliebten Werbespots verbreitete sich dieses Bild vom Weihnachtsmann weltweit.

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Wir wurden auch gleich als Werbeträger verpflichtet  ;)

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Außerdem gab es noch ein paar alte Maschinen zu sehen und das Modell einer Abfüllanlage.

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Natürlich darf auch eine Probierstation nicht fehlen. Der große "Brunnen"  war genial angelegt. Du stellst einen Becher auf, drückst das Getränk deiner Wahl und in einer Lightshow sieht es so aus, als käme ein fetter Strahl von der Mitte direkt in deinen Becher.

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Daneben gab es dann noch Stationen mit unterschiedlichen Getränken, die es nur in bestimmten Ländern gibt. Für Deutschland zum Beispiel MezzoMix. Die Litschi-Brause war sehr gewöhnungsbedürftig  :P

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genug vom Blubberwasser  ;) 

An einer Kirche vorbei gehen wir weiter bis zum Georgia State Capitol. Das mit der Kuppel aus Dahlonega-Gold (siehe Tag 2)

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Catholic Shrine of the Immaculate Conception

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Auf dem Rückweg schlendern wir nochmal durch Underground

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Ebenso gucken wir uns ein wenig in der Einkaufspassage des Peachtree Centers um. Schließlich wird es Zeit zum Flughafen zu fahren.

Für den Nachtflug bekommen wir leider kein Upgrade in die Businessclass, aber die Zeit geht auch so rum.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/flieger_smileye5jd0.gif)
 
Titel: Re: Rückblende: Vom Winde verweht ins Dixieland
Beitrag von: Ilona am 18. Mai 2021, 16:10:08
Nachdem ich nun alle Getränkesorten durchprobierte (https://smilies.4-user.de/include/Trinken/smilie_trink_197.gif), habe ich jetzt einen Zuckerschock  :toothy9:.
Titel: Re: Rückblende: Vom Winde verweht ins Dixieland
Beitrag von: Christina am 18. Mai 2021, 17:50:38
Coca-Cola Museum würde sicher auch auf meiner Liste stehen, falls ich mal nach Atlanta (nicht nur zum Flughafen) kommen sollte.
Titel: Re: Rückblende: Vom Winde verweht ins Dixieland
Beitrag von: Susan am 20. Mai 2021, 12:07:29
Kurzes Fazit

Die Meinung der Familie nach der Reise war ziemlich einstimmig: die Tour hatte ihre Highlights (für jeden ein paar andere  ;) ) doch insgesamt hat sie uns nicht so begeistert wie die im Westen. Deswegen waren wir auch seitdem nicht mehr in der Gegend.  ::)
Ich fand es toll, die Antebellum Villen anzuschauen und die lebendige Straßenmusik zu erleben. Auch die Strände haben mir gefallen.

Jetzt beim Nacherleben, denke ich, dass wir in Teilen nicht gut genug informiert gewesen sind (z.B. über Nashville). Wenn ich mir andere Reiseberichte so anschaue,haben wir doch das ein oder andere Interessante verpasst. Vor allem hätten wir die Sumpftouren nicht auslassen sollen.  8) Beim viel gelobten Blue Ridge Parkway hatten wir Wetterpech, trotzdem glaube ich nicht, dass er mit den Landschaften im Westen der USA mithalten kann. Vielleicht sind wir auch nur zu "Wild Western" vorbelastet, dass uns die Gegend mehr zusagt. ;D

Beim Dia sichten und scannen kam schon der Wunsch bzw. der Gedanke auf, die Südstaaten nochmals zu besuchen; mit etwas mehr Schwerpunkt auf Landschaft vielleicht. Aber noch ist es ein recht schwaches Vielleicht  ;)


 :danke: für eure Begleitung auf dieser Nostalgiereise

Titel: Re: Rückblende: Vom Winde verweht ins Dixieland
Beitrag von: Silv am 20. Mai 2021, 12:52:57
Vielen Dank für den "Nostalgie-Bericht"!  ^-^

Uns hat der Südwesten mit Florida (insbesondere das Schwimmen mit den Manatees) auch sehr gut gefallen. Aber wenn ich die Wahl hätte, würde ich auch eher den Westen - egal ob Nord oder Süd - vorziehen.
Titel: Re: Rückblende: Vom Winde verweht ins Dixieland
Beitrag von: Ilona am 20. Mai 2021, 14:24:50
Die Meinung der Familie nach der Reise war ziemlich einstimmig: die Tour hatte ihre Highlights (für jeden ein paar andere  ;) ) doch insgesamt hat sie uns nicht so begeistert wie die im Westen. Deswegen waren wir auch seitdem nicht mehr in der Gegend.  ::)

Also mein  :herz: schlägt auch nach wie vor für den Wilden Westen und in die Südstaaten zieht es mich eigentlich nicht. Schon wegen der fehlenden roten Steine und dem schwülen Wetter. Florida in den Wintermonaten würde ich aber gerne wieder einmal besuchen.

 :danke: liebe Susan, dass wir euch durch die Südstaaten begleiten durften und auch dafür, dass du dir die Mühe gemacht hast, den Bericht zu schreiben  :beifall:. Da steckt nämlich eine Menge Arbeit dahinter und das können nur diejenigen nachvollziehen, die selbst Berichte verfassen.
Titel: Re: Rückblende: Vom Winde verweht ins Dixieland
Beitrag von: Christina am 20. Mai 2021, 18:03:57
Susan, vielen Dank für deinen Reisebericht, der bei mir viele Erinnerungen an unsere (in Teilen) sehr ähnliche 1996iger Tour und an den Savannah Besuch 1998 beschert hat. Mir hat es damals gut gefallen, aber ein weiterer Besuch in dieser Region reizt mich zur Zeit eigentlich gar nicht. Inzwischen sind mir die nördlichen Gefilde und auch (neben der einen oder anderen Stadt) mehr die Natur mit Wanderungen wichtiger/lieber.

 :danke:
Titel: Re: Rückblende: Vom Winde verweht ins Dixieland
Beitrag von: Silvia am 21. Mai 2021, 08:27:20
Etwas verspätet, aber von Herzen:   :danke:  für den Nostalgie-Bericht ... ich hoffe dir macht es ebenso viel Spaß wie mir in Gedanken die alten Touren abzufahren und somit wieder aufleben zu lassen (.... dahinter steckt die Hoffnung auf weitere  :zwinker: )

Was die Gegend betrifft so geht es mir wie anscheinend allen hier.... es ist "nett", aber den Westen (oder bei mir auch Norden) mit mehr Natur bevorzuge ich. .... wobei Florida mit den Sümpfen mich schon noch reizt  ^-^