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Allgemeines => Reiseberichte => Thema gestartet von: Horst am 22. September 2023, 20:05:13

Titel: Northern Roads: NC500 - auf Schottlands Route 66 im Sommer 2023
Beitrag von: Horst am 22. September 2023, 20:05:13
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Zu berichten ist von einer Reise 16 Tage entlang der Schottischen Nordwestküste auf der „North Coast 500“ Straße und  zu den Orkney Inseln Ende Juli/Anfang August 2023.  :D



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Und es geht gleich los ...






1.Tag, Samstag 29.7.2023





Nachdem uns die Lufthansa unseren ursprünglichen Nonstopflug am Sonntag gestrichen hatte, mussten wir uns kurzfristig einen Ersatzflug organisieren der uns unser Schnäppchenangebot für den Mietwagen (gebucht im Dezember 2022) erhält und den fanden wir letztendlich bei Easy Jet einen Tag früher.



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So reisen wir bereits am Samstag per Easy Jet eine Stunde verspätet am späten Nachmittag in Edinburgh an, fahren per Taxi mit einem sehr netten Taxifahrer ins Umland von Edinburgh für unsere erste Übernachtung in Schottland. Das Wetter zeigt schon mal die ganze Palette aus Regen und Sonne die wir vom hohen Norden kennen.




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Den Taxifahrer bestellen wir für den nächsten Tag für die Fahrt zum Mietwagenvermieter, machen noch einen Einkauf bei Tesco ...



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... und beschließen den ersten Tag mit einem einfachen Nudelgericht aus unserer Küche.
Wir haben alle Zimmer der Reise vorgebucht (fast alle schon im Dezember) und haben Wert darauf gelegt wo es ging Apartments mit Küche zu reservieren, was dann bis auf 2 Nächte auch gelang.

Wir sind gespannt was uns auf dieser Schottland-Tour 2023 erwartet.


Übernachtung: 51 Deanburn, Penicuik 123 €
Titel: Re: Northern Roads: NC500 - auf Schottlands Route 66 im Sommer 2023
Beitrag von: Paula am 24. September 2023, 15:27:45
Bin dabei und hoffe auf schönes Wetter  :)
Habt hiervon Lufthansa eine Entschädigung erhalten? Der Flug war doch bestimmt schon bezahlt oder? Ich finde es eine absolute Frechheit so kurzfristig einen Flug zu streichen und ich habe den Eindruck dass Lufthansa da besonders negativ hervorsticht. Ich habe für nächsten April den USA Flug bei AA gebucht in der Hoffnung dass mir genau das nicht passiert…
Titel: Re: Northern Roads: NC500 - auf Schottlands Route 66 im Sommer 2023
Beitrag von: Silvia am 24. September 2023, 15:51:38
Ich springe auch mit auf ...hab zwar irgendwie zur Zeit keine Lust auf's kommentieren, werde aber regelmäßig mitlesen  :read2:
Titel: Re: Northern Roads: NC500 - auf Schottlands Route 66 im Sommer 2023
Beitrag von: Horst am 25. September 2023, 14:57:14
Bin dabei und hoffe auf schönes Wetter  :)
Habt hiervon Lufthansa eine Entschädigung erhalten? Der Flug war doch bestimmt schon bezahlt oder? Ich finde es eine absolute Frechheit so kurzfristig einen Flug zu streichen und ich habe den Eindruck dass Lufthansa da besonders negativ hervorsticht. Ich habe für nächsten April den USA Flug bei AA gebucht in der Hoffnung dass mir genau das nicht passiert…
Lufthansa hat uns den Ticketpreis erstattet mehr nicht. Ich versuche die zukünftig zu vermeiden wenn es eine Alternative gibt.
Das Wetter war durchaus zufriedenstellend. :)
Titel: Re: Northern Roads: NC500 - auf Schottlands Route 66 im Sommer 2023
Beitrag von: Horst am 25. September 2023, 15:05:15
2.Tag, Sonntag 30.7.2023





Überpünktlich holt uns der nette indische Taxifahrer bei strömenden Regen um 10 Uhr von der Unterkunft ab und wir fahren zurück zum Flughafen um unseren Mietwagen von Firefly einer Hertz-Tochter abzuholen.

Unseren Mietwagen hatten wir im Dezember für 16 Tage für 940€ (ohne Selbstbehalt, alle Versicherungen, Glas, Reifen, usw.) gebucht. Vergleichspreise in 2023 beliefen sich auf mindestens 1700 € - Mietwagen in Großbritannien sind extrem teuer (zu wenig Fahrzeuge verfügbar nach Corona).


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Demzufolge war Firefly der Preisbrecher im Winter. Im Car-Rental Center sind die üblichen Mietfirmen vertreten. Bei allen langweilen sich diverse Mitarbeiter mit wenigen Kunden. Ganz anders bei Hertz/Firefly, 3 Mitarbeitern stehen rund 50 wartende Kunden gegenüber. Ich packe schon mal meinen Sudoku-Block aus…

Knapp 2 Stunden später steuern wir mit einem Schlüssel in der Hand endlich am Parkplatz auf einen T-Cross zu. Die Koffer werden eingeladen und der Wagen gestartet. Schon leuchtet eine mir sehr bekannte Meldung auf – Reifendruck – was sonst. Ein Mitarbeiter des Vermieters wird herbeigerufen. Der läuft einmal ums Auto und besieht sich die Reifen aus einem Meter Entfernung und meint alles in Ordnung, wäre nur eine Temperatursache von der Waschanlage – er würde die Luft nachfüllen. Das beruhigt mich nicht ganz. Dafür habe ich mit Reifen schon zu viele schlechte Erfahrungen. Ein Vorgesetzter wird noch dazu zitiert der mir versichert, dass alles mit den Reifen ok wäre, der Mitarbeiter der den Wagen aufbereitet hat, hätte nur vergessen die Druckanzeige zu resetten.



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So fahren wir über die sehenswerte Queensferry Crossing Bridge von Edinburgh nach Norden.
Nach etwa einer Stunde kommt was zu befürchten war – wieder die Reifendruckmeldung. Also doch eine Beschädigung (Nagel o.ä.) im Reifen.
So fahren wir zurück nach Edinburgh, geraten noch in einen Stau und sind dann irgendwann wieder im Car-Rental-Center.
Diesmal stelle ich mich nicht hinten an wie man mich zunächst anweist sondern werde meinen Unmut gleich vor dem Schalter los.
Einige Minuten später habe ich einen getauschten Vertrag in der Tasche und einen neuen Autoschlüssel in der Hand.




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Man hat uns ein Upgrade auf einen "nagelneuen" (wir hoffen im wahrsten Sinne des Wortes) KIA Sportage gegeben mit etwas über 1300 Meilen.
Bevor wir vom Hof ablegen google ich noch die Außenmaße des Wagens der schon wirklich nicht schmächtig daherkommt, ob sie mit den zulässigen Maßen der Fähre auf die Orkneys übereinstimmt – scheint zu passen. Bei dem sieht auch erstmal alles gut aus, wieder laden wir das Gepäck ein und fahren ein zweites Mal über die Queensferry Crossing Bridge nach Norden.




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Übrigens nicht wundern - je nach Lichteinfall sieht der mal schwarz und mal dunkelblau aus, was seiner tatsächlichen Farbe entspricht.



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Durch das Wagentauschintermezzo und die Warterei haben wir nun etwa 4 Stunden verloren und das, obwohl das Wetter seit einigen Stunden schönsten Sonnenschein anbietet.
Wer sich noch nicht mit Linksverkehr in Großbritannien beschäftigt hat – wenn man mal von den Großstädten weg ist eigentlich kein Problem. Man sitz halt auf der falschen Seite, schaltet mit links (wer das vermeiden möchte kann auch einen Automatik buchen) und darf in so manchem Kreisverkehr herumkurven. Schwierig können die Auf- und Abfahrten an Autobahnen sein wenn es gilt, bei einem Gewirr von Straßen die richtige zu treffen. Hier empfiehlt sich in den Navi-Bildausschnitt reinzuzoomen um genau zu erkennen welche Straße gemeint ist. Im übrigen Google (was wir traditionell für die Autonavigation verwenden) hat in Schottland so manchen echten Aussetzer den wir so noch nirgendwo erlebt haben. Also nicht alles glauben was der rechnet.





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Wir folgen der A9 nach Norden und fahren kurz für einen Picture-Stop von der A9 zu den Ruinen der Ruthven Barracks ab.
Auf dem Weg nach Inverness, neben der A9, bewachen die Ruthven Barracks die Hauptverkehrsader in die Highlands. Die Ruthven Barracks sollten Ruhe bringen in die Region, die immer wieder mit ihren Clans die Aufstände stützten. Das Bollwerk richtete sich gegen die Jakobiten, die Anhänger der verjagten Stuart Könige. Nach dem Aufstand von 1715 mit der Schlacht im Glen Shiel, baute die englische Regierung mehrere Stützpunkte der Armee.



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Die Feuertaufe kam 1745, als mehrere Hundert schottische Jakobiten den Stützpunkt einnehmen wollten – und daran scheiterten. Denn obwohl dort nur 12 Regierungs-Soldaten stationiert waren, gelang es den Angreifern nicht, die Barracks einzunehmen. Als sie im nächsten Jahr wiederkamen, sah die Lage anders aus: Sie hatten diesmal Kanonen dabei. Und angesichts derer ergab sich die Besatzung.



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So kam es, dass die Ruthven Barracks sogar den letzten Akt des schottischen Aufstandes gegen die Briten sehen durften. Denn nach der Schlacht von Culloden zogen sich hier die restlichen Truppen der Jakobiten zusammen – immerhin noch 3.000 Mann. Nur um dort den Befehl von Prinz Charles Edward Stuart („Bonnie Prince Charlie“) zu erhalten, dass jeder sich um seine eigene Sicherheit kümmern solle, so gut es geht.
Im Nachhinein betrachtet ist die Schlacht von Culloden bei Inverness ein Wendepunkt in der Geschichte Schottlands. Sie beendete nicht nur den letzten Versuch der Stuarts, ihren Anspruch auf den Thron durchzusetzen, sondern leitete zugleich den Untergang der traditionellen schottischen Kultur und der machtvollen Sonderposition der Clanchefs ein. Und sie besiegelte die Eingliederung des vordem selbstständigen Landes in ein englisch dominiertes Großbritannien.




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An Inverness fahren wir diesmal nur vorbei. Unser Ziel liegt ein paar Meilen weiter nördlich an der Küste bei Fortrose am Chanonry Point.




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Leuchtturm am Chanonry Point





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Der Chanonry Point bei Fortrose ist das Ende einer Landzunge, die sich zirka 2,2 Kilometer in den Meeresarm des Moray Firth erstreckt. Mit der gegenüber liegenden Landzunge, die sich wie ein Wirbel ins Meer hineindreht, verengt sie den Moray Firth hier auf eine Breite von gerade mal 1,25 Kilometer. Durch die Meerenge müssen aber auch die Fischschwärme, zum Beispiel die Lachse. Damit bildet sie ein ideales Jagdrevier für die Delfine, und damit auch ein ideales Jagdrevier für Delfin-Beobachter.
An guten Tagen im Sommer gibt es hier definitiv mehr Zuschauer als Delfine.
So ist es auch heute.



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Immerhin aus der Ferne kann man zwei Delfine ausmachen, aber die Leute und die Stimmung an diesem Ort zum Abend zu erleben hat auch was.




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Gegenüber liegt das wuchtige Fort George, dass als Absicherung gegen weitere schottische Widerstände erbaut wurden, die aber nach der Schlacht bei Culloden nicht mehr aufflammten.
Die Delfine lasen sich übrigens am besten eine Stunde nach Ebbe beobachten. Eine Garantie gibt es dafür natürlich nicht.
Wir machen uns auf die wenigen Kilometer zu unserer Unterkunft in Culbokie, mit der Google gleich mal seine Probleme hat und uns in einen falschen Ort schickt. Diesmal bedeutet das Umkehren nur 15 Minuten Zeitverlust und mit Hilfe der Beschreibung des Vermieters finden wir dann schließlich auch unser Apartment.




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Uff ein etwas anstrengender Tag geht zu Ende.
Wir hoffen auf mehr Erholung und weniger Probleme und natürlich trockenes Wetter.


Übernachtung: Strath View Culbokie 114 €
Titel: Re: Northern Roads: NC500 - auf Schottlands Route 66 im Sommer 2023
Beitrag von: Rainer am 26. September 2023, 12:47:04
Upps, da ist man mal ein paar Tage nicht da, schon verpasse ich den Anfang der Schottlandreise.

Lufthansa möchte sich an den Reisekosten beteiligen!? Wieviele Tage vor dem Abflug wurde gecancelt? Und was war mit dem Rückflug? Auch die Kosten für den Ersatzflug könnten zur Disposition stehen. Ich habe zusammen mit einem sehr guten Anwalt für Reiserecht (gibt es eigentlich gar nicht, aber nennen wir es so) einen Batzen Geld von AIDA / Costa erstritten, der macht auch eine kostenlose Erstberatung. Hast Du eine Rechtsschutzversicherung? Sonst ggf. Flightright o.ä., aber erst einmal brauche ich die Angaben. Du hast 3  Jahre Verjährungsfrist, noch ist also nichts passiert.
Titel: Re: Northern Roads: NC500 - auf Schottlands Route 66 im Sommer 2023
Beitrag von: Horst am 26. September 2023, 17:26:04
Hi Rainer,
der Nonstop Flug München - Edinburgh wurde im Dezember gebucht und im Februar von der LH gecancelt (also schon einige Monate vorher) mit dem Angebot auf einen Flug mit Umsteigen München-Frankfurt-Edinburgh mit anderen Ankunftszeiten, die ich mit der Übernahmezeit des Mietwagens nicht realisieren konnte, da ich zu spät in Edinburgh angekommen wäre und zudem meine Freundin wegen Platzangst nur Nonstop fliegen möchte. Der Betrag für die Ticketkosten der LH wurden erstattet.
Titel: Re: Northern Roads: NC500 - auf Schottlands Route 66 im Sommer 2023
Beitrag von: Horst am 27. September 2023, 18:22:11
3.Tag, Montag 31.7.2023






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Am Morgen verlassen wir Culbokie. An der Straße lockt uns einer dieser typischen schottischen Friedhöfe die voller Mythen und Atmosphäre sind.




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Danach geht es wieder auf die A9 entlang der Küste nach Norden. Die A9 ist hier bereits Teil der NC500, der „North Coast 500“, eine 516 Meilen (830km) lange Ferienstraße im Norden Schottlands, die auch schon als eine der 5 schönsten Küstenstraßen der Welt prämiert wurde und gerne auch als Schottlands Route 66 bezeichnet wird.



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Oder https://de.wikipedia.org/wiki/North_Coast_500#/media/Datei:North_Coast_500,_Scotland.svg



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Das Projekt NC500 wurde zur Stärkung des Tourismus 2015 ins Leben gerufen und hat seitdem für deutlich höhere Besucherzahlen im einsamen Norden gesorgt.






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Rund 10 Kilometer vor unserem heutigen Tagesziel Wick halten wir an den Whaligoe Steps.





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Die Whaligoe Steps, ist eine steil abfallende Naturstein-Treppe an den Steilklippen, die vom oberen Teil der Klippe bis ganz nach unten mit 365 Stufen in eine kleine und sehr raue Fischerbucht führt.
Die Stufen datieren zurück bis in das 19. Jahrhundert, als die Fischersfrauen den gesamten Fischfang der Männer sehr beschwerlich aus dem Hafen unten auf Meereshöhe nach oben und dann noch weiter ins 11 Kilometer entfernte Wick bringen mussten. Da war noch keine Rede von Work Life Balance…





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Die Klippen mit Wasserfall an den Whaligoe Steps.





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Der John o‘ Groats Trail folgt in mal besserem mal schlechterem Zustand auf knapp 240 Kilometern dem Verlauf der Küste von Inverness nach John o‘ Groats.




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Gerade die Küste nördlich der Whaligoe Steps Richtung Wick gibt einen guten und landschaftlich reizvollen Eindruck über die Beschaffenheit der Küste im nordöstlichen Teil der NC500, die so ganz anders ist als im Westen.





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Während man Sandstrände eher vergeblich sucht, ragen schroffe Klippen aus dem Meer auf, vor denen sich immer wieder faszinierende Sea Stacks - Felsmonolithe, die einstmals Teil der Küste waren, auftürmen. Dazu blüht an manchen Stellen schon die Heide und unzählige andere bunte Gewächse und Blumen.





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Im Übrigen befinden wir uns in der Grafschaft Caithness – einer von 33 Grafschaften Schottlands.
Der erste Teil des Trails ist etwas zugewachsen und dadurch nicht immer leicht zu gehen. Typisch sind die wie von einem Kamm eingefrästen Linien in den Klippen der Küste.





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Auch erste Felsen im Meer tauchen auf – die Wanderung wird immer spektakulärer. Blow Holes in denen das Meer sein Wasser hineinwuchten kann und Monolithe wie die mächtigen Ulbster Stacks sorgen für weitere Eindrücke an diesem Teil des John o‘ Groats Trails.





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Außer Schafen und ein paar Vögeln ist man hier völlig alleine.





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Bei Sarclett Harbour soll es nach etwa 7 km (One Way) genug sein.
Wir fahren nach Wick, checken in unserem Apartment ein (was heutzutage fast immer zeitlich autark über einen PIN-Code mit Schlüsselbox an der Tür funktioniert).





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Am frühen Abend fahren wir noch zum Noss Head Car Park, wo uns ein kurzer Weg zur Ruine des Sinclair Castle führt.





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Neben dem Castle gibt es auch tolle Felsen ...




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... und eine schlanke Felssäule zu bewundern.




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1690 belagerte George Sinclair of Keiss die beiden Burgen und konnte sie mittels schwerer Kanonen zerstören und somit den Sieg über die Verteidiger erringen. Dabei zerstörte er sein eigenes Erbe, denn die Burgen standen ihm zu.




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Nach der Eroberung gab er jedoch jeden Anspruch an den zerstörten Burgen auf und hinterließ die nun herrenlose Ruinen in dem Zustand, in dem sie heute zu sehen sind.




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Da zerstört also jemand in einer Auseinandersetzung etwas so sehr, dass er nach einem Sieg gar nicht mehr nutzen kann. Der Vergleich zu aktuellen Ereignissen drängt sich auf.





Übernachtung: Holiday Home, 35 Whitehouse Park, Wick 140 €
Titel: Re: Northern Roads: NC500 - auf Schottlands Route 66 im Sommer 2023
Beitrag von: Paula am 28. September 2023, 13:44:39
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Horst ist das ein typischer Wegverlauf? Also ziemlich nah am Hang? Das wäre für mich schon problematisch, leider, anonsten gefallen mir diese Steilküsten ja sehr gut, aber nah am Abhang kann ich nicht gehen.
Alte Friedhöfe und halb verfallene Burgen gefallen mir im Urlaub auch immer, ich fühle mich da immer total aus der Zeit gefallen und weit weg vom Alltag...
Wetter schaut ja auch gut aus!
Titel: Re: Northern Roads: NC500 - auf Schottlands Route 66 im Sommer 2023
Beitrag von: Horst am 28. September 2023, 17:36:28
Horst ist das ein typischer Wegverlauf? Also ziemlich nah am Hang? Das wäre für mich schon problematisch, leider, anonsten gefallen mir diese Steilküsten ja sehr gut, aber nah am Abhang kann ich nicht gehen.
Nein das ist kein typischer Wegverlauf. Größtenteils geht der Weg nicht direkt an einem Abhang entlang. Das im Bild sieht auch dramatischer aus als es ist.
Titel: Re: Northern Roads: NC500 - auf Schottlands Route 66 im Sommer 2023
Beitrag von: Horst am 29. September 2023, 15:27:46
4.Tag, Dienstag 1.8.2023





Ein Anruf bei „Seacost Caithness“ wegen einer Bootstour entlang der Küste ergibt, dass nachmittags schon alles voll ist aber bei der in einer Stunde startenden Vormittagstour um 10.30 Uhr wäre gerade noch was auf der Südtour frei, die heute gefahren wird. Wunderbar – gebongt.



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Wick Harbour





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Seacoast Caithness bietet in der Länge von 90 Minuten zwei Touren an – eine in den Norden bei denen man als Highlights Ruinen alter Castles sieht und nach Süden zu den Whaligoe Steps, einer Felsbrücke, Seehöhlen und diversen anderen geologischen Besonderheiten der Küste, jeweils werden dafür 38 Pfund aufgerufen.





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Bevor man auf das Schnellboot darf, wird man komplett mit Gummihose und Oberteil eingekleidet um gegen Fahrtwind und die wogende See gewappnet zu sein, wobei die heute recht ruhig ist. Danach folgt eine ausführliche Einweisung verbunden mit dem Hinweis, dass es heute Schwimmreifen im Sonderangebot gäbe falls doch jemand ins Wasser fällt. Der schottische Humor ist also auch mit an Bord. ;)



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Dann geht es on Board.
Die See ist ruhig aber wenn das Boot auf höchstem Speed über das Meer braust ist das schon ein richtiger "Ritt" und man freut sich, wenn man an eine Mütze gedacht hat. :)




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Schnell sind erste interessante Felsklippen oder auch mal eine Ruine wie hier Wick Castle und kleine Naturhäfen erreicht und unser Kapitän erklärt immer wieder geologische Besonderheiten und Geschichten von den Zeiten als hier noch Fischfang betrieben wurde was jetzt alles von Wick aus durchgeführt wird.




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Auch die für Schottland so wichtige Windkraft wie hier die mit EU-Geldern und mit Beteiligung von Siemens entstandene Offshore Anlage Beatrice ragt unübersehbar aus der Nordsee.





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Unser Kapitän erklärt auch einiges über die Tierwelt hier vor der Küste und wir sehen diverse Wasservögel u.a. auch einen Papageientaucher (leider den einzigen der Reise – August ist eben spät für die Beobachtung der Puffins) ...




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... und eine Robbe.





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Highlight der Tour ist neben Whaligoe Steps...




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... natürlich die Felsbrücke Needles Eye ...







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... und diverse Grotten in die wir fahren.






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Die 90 Minuten gehen rasend schnell vorbei und haben sich absolut gelohnt. Am faszinierendsten ist es, die Küste über viele Kilometer von der See zu erleben. Unfassbar wie zerfressen die Steilklippen sind, wie viele unzählige Höhlen, Sea Arches, Sea Stacks es hier gibt.





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Wieder festen Boden unter den Füßen folgen wir mit dem Auto der Küste nach Norden vorbei an typischem Farmland.




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Ein Fußweg von 20 Minuten führt uns zur Old Keiss Castle Ruine.





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Dabei spaziert man nicht nur durch eine verdutzte Schafherde, ...







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... sondern auch vorbei am Keiss Broch, einem runden, fensterlosen, eisenzeitlichen Turm und zum Strand.




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Übrigens Schottland ohne Schafe wäre einfach undenkbar.



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Sie gehören zum Bild des Landes wie die Seen, die Berge und Küste. Sie entschleunigen einerseits das Gemüt, andererseits die Reisegeschwindigkeit, wenn sie auf der Straße vor sich hintrotten.







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In Schottland gibt es mehr Schafe als Menschen (6,7 Millionen gegenüber 5,4 Millionen Einwohner), ...





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... wobei man schon auch etwas positives über die Menschen hier oben im Norden sagen muss – sie laufen nicht gleich verschreckt davon wenn man sich ihnen nähert.




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An der Sinclair Bucht gelangt man schließlich zur Old Keiss Castle Ruine die ihren Ursprung wohl im 16 bis 17 Jahrhundert hat.





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Am Strand der Bucht auf einem kleinen vorgelagerten Riff haben sich 3 Seelöwen niedergelassen und dösen in der Sonne.




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Noch eine sehenswerte Ruine gibt es in der Nähe, nämlich Bucholie Castle.





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Bucholie ist eine der dramatischsten, aber am wenigsten besuchten Burgen von Caithness, was auch daran liegt dass es keinen Wegweisser oder Hinweis auf das Castle von der Straße aus gibt. Man muss an der richtigen Stelle durch ein Gatter über eine Wiese etwa 15 Minuten zur Küste laufen oder alternativ den John o‘ Groats Trail laufen. Die Ruine liegt prekär auf einer 100 Fuß hohen Halbinsel, ist durch einen Graben vom Land abgeschnitten, nur durch eine fragile Landbrücke mit dem Festland verbunden und scheint so als könnte es nach ein paar weiteren östlichen Stürmen dauerhaft vom Festland abgeschnitten werden. Es wird angenommen, dass sie im 12. Jahrhundert von Sweyn, einem nordischen Piraten und Freibeuter, erbaut wurde.




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Umgeben ist die Festung von schmalen Buchten und ins Meer fließende Klippen die die nahegelegene Küste charakterisieren.




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Nur einen Steinwurf entfernt erreichen wir das trubelige Besucherzentrum von John o‘ Groats und legen eine Kaffee-Pause ein.
John o‘ Groats kennt jedes Kind in Britannien. Es gilt als nördlichster (bewohnter) Ort Festland-Britanniens. Geflügelt ist der Spruch von Lands End im Südwesten Cornwalls in England bis John o‘ Groats“ wenn man von der größten Entfernung im Land spricht. Radtouren, Wanderungen oder oft höchst skurille Durchquerungen Großbritanniens verlaufen, starten und enden an diesen beiden Orten.
Dabei ist John o’ Groats mitnichten der nördlichste Punkt der britischen Hauptinsel. Der liegt einige Kilometer weiter westlich, ragt zwei Kilometer weiter nach Norden und heißt Dunnet Head. Doch die längste Verbindung per Straße in Großbritannien liegt eben zwischen Land’s End und John o’ Groats. „End to end“ nennen die Briten diesen Weg auch.
Dabei ist John o‘ Groats eigentlich hauptsächlich ein großer Parkplatz, darum gruppieren sich Gebäude: eine Bar, ein Hotel, eine Brauerei, eine Whisky-Brennerei.
Kein Wunder, dass das berühmte John o‘ Groats 2010 zum trostlosesten Ort Schottlands gewählt wurde. Das zeigt auch den eigenwilligen Humor der Briten die auch gut über sich selbst lachen können.





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Wir halten uns folglich nicht lange hier auf und fahren lieber zu einem Ort in der Nähe der weit mehr zu bieten hat – Ducansby Head.
Statt Giftshops und Touristenrummel gibt es hier eine einmalige Küstenlandschaft, die die Nordsee in jahrtausendlanger Kleinstarbeit erschaffen hat. Meist nebelverhangen oder von Windböen heimgesucht, erlebt man Klippen die bis zu 80 Meter hoch sind und an deren Flanken Möwen, Tordalken und Papageientaucher nisten.




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Vorgelagert erheben sich zwei Felsen aus rotem Sandstein – die Duncansby Stacks. Sie erreichen eine Höhe von bis zu 60 Metern und formen das wunderschöne nördliche Ende Schottlands.


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Auf einem Pfad kann man dem wundervollen Verlauf der Küste nach Süden folgen ...



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... und immer wieder neue Perspektiven auf die Sea Stacks ...




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... und die grün überwucherten Klippen gewinnen.




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Der Blick geht hinüber zu einem Leuchtturm auf den Orkney Inseln (Muckle Skerry) unserem morgigen Ziel.





Übernachtung: Holiday Home, 35 Whitehouse Park, Wick 140 €

Titel: Re: Northern Roads: NC500 - auf Schottlands Route 66 im Sommer 2023
Beitrag von: Paula am 30. September 2023, 18:28:10
bei ruhiger See würde mir so eine Bootsfahrt auch gefallen, das habe ich mal in Südfrankreich vor den Calanques gemacht, man sieht die Küstenfelsen wirklich ganz anders, das ist eine tolle Perspektive vom Wasser aus. Und dann auch noch Seelöwen  :herz:
Titel: Re: Northern Roads: NC500 - auf Schottlands Route 66 im Sommer 2023
Beitrag von: Horst am 02. Oktober 2023, 13:02:15
5.Tag, Mittwoch 2.8.2023





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Heute nehmen wir vorerst Abschied vom Festland. Am Morgen fahren wir nach Scrabster und reihen uns ein in die wartenden Autos für die Fähre nach Stromness auf Mainland Orkney.




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Schon 15 Minuten vor der Zeit legt die North Link Ferry um 8.45 vom Fährhafen in Scrabster ab.




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Die Fähre ist modern eingerichtet und bietet auch Verköstigung und für uns am wichtigsten natürlich Kaffee.





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Die Fährfahrt dauert 90 min und bietet vor allem zwei Gelegenheiten – zum einen natürlich den Blick auf den alten Mann von Hoy – die Felssäule Old Man of Hoy auf der Orkney-Insel Hoy ...



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... und sich schon mal auf die Orkney Inseln einzulesen die wir bald betreten.




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Schließlich erreichen wir Mainland Orkney und fahren einige Minuten entlang der Küste.
Wasser und Stein. Diese Elemente formten und formen noch heute – Orkney, die Inselgruppe über der Nordspitze des schottischen Festlands.
Hier treffen die Gewässer der Nordsee und des Atlantiks aufeinander und schleifen große Eilande aus dem roten Sandstein. Auf ihnen erstreckt sich ein grüner Teppich der im Hochsommer noch vom lila der blühenden Heide ergänzt wird. Nur Bäume oder gar Wälder gibt es kaum. Darum konnten die Bewohner der Orkneys kein Holz als Baustoff nutzen. Sie wichen deshalb auf Fels aus. Noch heute können Besucher eine Stein-Architektur bestaunen, die bis ins Jahr 3000 vor Christus zurückreicht.






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Die Orkneys waren nicht immer Teil von Schottland - sie kamen 1474 dazu, nachdem König Christian I. von Norwegen, Orkney und Shetland gegen die Zahlung der Mitgift seiner Tochter verpfändete, als diese König James III. von Schottland heiratete. Damals gab’s halt noch richtige Geschenke, nicht nur einen Amazon-Gutschein…
Man hörte zuletzt übrigens auch von Strömungen in der Bevölkerung sich von Britannien abwenden und sich wieder Norwegen anschließen zu wollen.
Dafür, dass diese Inseln so vermeintlich ab vom Schuss sind, war hier in den letzten 7000 Jahren ganz schön was los. Die Geschichtsbücher der Inseln sind prall gefüllt und selbst ein notorischer Geschichtsmuffel wird auf den Inseln von der Wucht mancher Ereignisse und der Faszination vergangener Kulturen erfasst werden.





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Erreicht man Stromness auf dem Wasserweg, mit der Fähre von Scrabster, eröffnet sich ein herrlicher Blick auf die unvergleichliche alte Steinstadt.





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Wir beginnen unser Abenteuer Orkney am Hafen von Stromness, wo unser Mietwagen wieder festen Boden unter die Räder bekommt nur um gleich wieder abgestellt zu werden.




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Biergarten am Hafen von Stromness




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Da wir hier einkaufen wollen, unternehmen wir in der mit 1800 Einwohnern zweitgrößten Metropole auf den Orkneys (nach der Hauptstadt Kirkwall) noch einen kleinen ersten Rundgang. Wir kommen an den nächsten Tagen hier sowieso wieder vorbei um uns den Ort nochmal in Ruhe anzusehen.




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Die kleine Hafenstadt gilt als das architektonische Juwel der Inseln, ist seit Jahrhunderten unverändert geblieben und hat ihren ursprünglichen maritimen Charme mit ihren engen, kurvenreichen Gassen, Häuserterrassen und steilen Gängen bewahrt.





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Das Meer bestimmte seit je her das Leben in diesem Ort. Es war ein sicherer Hafen für die Wikinger, Walfangstation und wichtiger Hafen für die Heringsfischerei.






 >>>Klick >>> Bessere Orkney Karte von Wikipedia  (https://de.wikipedia.org/wiki/Orkney#/media/Datei:MapOrkney.gif)

Je nachdem wie man zählt umfasst das Archipel 62-70 Inseln, von denen knapp 20 Inseln mit insgesamt 22.000 Menschen bewohnt sind.
Wir wollen 3 Tage auf den Orkneys bleiben und uns auf dem großen Mainland stationieren. Ein Blick auf die Karte ist nötig um sich einen Überblick zu verschaffen.
Die Inseln sollen von ihrem Charakter höchst unterschiedlich sein. Hoy besitzt als einzige Berge, andere wie Westray und Sanday karibisch anmutende Sandstrände usw..
Bemerkenswert ist die Meeresbucht Scapa Flow, die sich aus der Lage der im südlichen Teil der Orkney Inseln Mainland, Burray, South Ronaldsay, Flotta und Hoy ergibt. Dadurch entsteht eine Art geschlossener Innensee von etwa 10 km × 15 km Fläche mit Ein- und Ausgängen. Dramatische Ereignisse der jüngeren Vergangenheit mit deutschen Protagonisten haben sich hier abgespielt, doch dazu später mehr.
Werfen wir zunächst einen Blick in die ältere Vergangenheit der Orkneys.





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Nicht weit von Stromness entfernt, auf einem mit Heidekraut bewachsenen Hügel, erhebt sich ein gigantischer, an Tolkiens Romane erinnernder Steinkreis, der Ring of Brodgar. Da noch keine umfangreichen Ausgrabungen stattgefunden haben, können die Wissenschaftler sein Alter nur schätzen: Etwa zwischen 2700 und 2000 vor Christus soll er entstanden sein, also bis zu 4700 Jahre alt (also vergleichbar den ältesten Pyramiden Ägyptens).






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Auf der Landzunge zwischen zwei großen Seen formen 27 Megalithen diesen 4700 Jahre alten Steinkreis von mehr als 100 Metern Durchmesser, größer als Stonehenge. Er gehört - zusammen mit drei weiteren Orten wie der uralten Siedlung Skara Brae - zum "Herz des neolithischen Orkneys", Unesco-Weltkulturerbe seit 20 Jahren. Es gibt aber noch viel mehr Stätten unter dem Boden die noch nicht ausgegraben wurden weitere, wie z.B. den Ness of Brodgar wo Archäologen gerade Ruinen einer riesigen „Akropolis“ ausgraben, die aber 2500 Jahre älter als die in Griechenland ist.




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Auf den Orkney-Inseln gibt es mehr antike Stätten als irgendwo sonst auf der Welt, weshalb sie gerne auch als Ägypten des Nordens" bezeichnet werden. Viele dieser magischen Orte sind noch unentdeckt oder liegen unter anderen die man nicht zerstören möchte.




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Der Ring hat beeindruckende Ausmaße: Insgesamt gab es einst 60 Steine, der Durchmesser des Kreises ist mit 104 Metern recht groß (es gibt nur zwei größere in Großbritannien: Avebury und Stanton Drew). Jetzt stehen noch 21 Steine, meist um die zwei Meter hoch. Einer allerdings erreicht fast 5 Meter Höhe.
Wissenschaftler haben zudem errechnet, dass für den Bau damals rund 80.000 Arbeitsstunden benötigt wurden und insgesamt 12.000 Tonnen Gewicht bewegt werden mussten. Alles ohne Maschinen, versteht sich.




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Dass der Zufall keine Rolle spielte, zeigt der Kreis selbst, der als einer der genauesten Steinkreise überhaupt gilt. Trotz seines Umfangs ist er nicht nur exakt kreisrund, auch die Steine wurden in nahezu gleichen Abständen gesetzt. Laut Herrn Google wurde der Kreis in Europa erstmals 400 vor Christus erwähnt.

Wer hier, unter dem dramatischen Himmel, dem weiten Horizont innehält, kann gedanklich Tausende Jahre in die Vergangenheit reisen und sich Szenen von Ritualen ausmalen, die bis heute rätselhaft geblieben sind.







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Bevor wir unsere Eindrücke von Mainland Orkney weiter vertiefen fahren wir erstmal zu unserem Stützpunkt dieser 3 Tage zu einem einsamen Hof beim Weiler Quolou, lernen Graham unseren Vermieter kennen und beziehen unser Apartment ...




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... mit Blick auf die Küste, die weite Graslandschaft, den endlosen Horizont ...





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... und eine handvoll Schafe, die neugierig und auch etwas verständnislos in unser Wohnzimmerfenster glotzen.






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Das Wetter verhält sich bedeckt, für die Orkneys ist es ungewöhnlich windstill und trocken.
So steht der nächsten Exkursion nichts im Wege und die soll eine Mischung aus Natur und Geschichte werden.
Wir fahren in den Nordwesten von Mainland zum Marwick Head Naturschutzgebiet und folgen von einer breiten Bucht ...





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... einem Pfad ...




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... hinauf zu den Felsklippen von Marwick Head.
Oben angekommen eröffnet sich ein fantastischer Blick auf die wie von einem Messer steil abfallen Klippen.




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Die Gezeiteninsel Brough of Birsey, unser nächstes Ziel ist in der Ferne erkennbar.





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Unübersehbar ragt ein Turm über die Klippen von Marwick Head – das Kitchener Memorial.





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Der Turm ist ein Denkmal zu Ehren von Lord Kitchener und seinen Männern.
Am 5.Juni 1916 war der britische Kriegsminister Lord Kitchener Mitte des ersten Weltkrieges auf dem Weg zu einer diplomatischen Mission nach Russland. Dann lief sein Panzerkreuzer HMS Hampshire hier am Scapa Flow auf eine der Minen die ein deutsches U-Boot einige Tage vorher dort platziert hatte. Das Schiff sank binnen 15 Minuten. Von der 655 Mann starken Besatzung kamen nur zwölf mit dem Leben davon. Dem Kriegsminister und seiner Besatzung ist dieses Monument gewidmet – in einer meterhohen Mauer sind die Namen der Gestorbenen eingraviert.
Gerade auf Mainland ist es nahezu unmöglich nicht auf Relikte und Hinweise auf Ereignisse des ersten oder zweiten Weltkrieges zu stoßen. Erstaunlich welch große Rolle diese Inselgruppe dabei eingenommen hat.   





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Der Brough of Birsey, nur wenige Meile ganz im Norden von Mainland ist eine Sehenswürdigkeit mit besonderen Öffnungszeiten. Als Gezeiteninsel ist der Brough nur bei Ebbe trockenen Fußes zu erreichen. Es empfiehlt sich also den Gezeitenplan im Blick zu haben und so können wir bei Ebbe problemlos über Sand, Steine und einen gemauerten Steg hinüber zur Insel spazieren.




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Die ersten Bewohner der Insel Birsay waren die Pikten. Vom 9. bis 12. Jahrhundert besiedelten die Wikinger den Brough.





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Das palastartige Gebäude, von dem heute nur noch die Grundmauern zu erkennen sind, gehörte zum Sitz des Norwegers »Thorfinn der Mächtige«.




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Für seinen Bau nutzte er die alte piktische Siedlung und ließ es sich dabei richtig gut gehen. So hatte sein Haus eine für die Norweger übliche Sauna und war zudem mit einer Fußbodenheizung ausgestattet.





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Ein etwas neueres und nicht verfallenes Bauwerk ist der Leuchtturm von Birsey. Wer genügend Zeit hat, sollte sich den Spaziergang von rund 15 Minuten dorthin gönnen.




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Neben dem Turm sind auch die hohen Klippen auf der Turmseite ...




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... und die tiefen Felseinschnitte auf der Rückseite der Insel sehenswert.





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Zurück auf Mainland halten wir noch für einen Picture-Stop am Birsay Earl’s Palace – einer Schloßruine der Stewarts – die eine Zeit lang den Thron Schottlands inne hatte.
Wir steuern nun wieder unseren Thron mit dem Blick auf die Schafe vor unserem Wohnzimmerfenster an und beschließen einen höchst interessanten ersten Tag in dem Universum dieser so vielfältigen nordischen Inseln. 




Übernachtung:  Apartment Quolou, Orkney  117 €
Titel: Re: Northern Roads: NC500 - auf Schottlands Route 66 im Sommer 2023
Beitrag von: Christina am 02. Oktober 2023, 18:39:33
Geschafft - alles nachgelesen :)

Die Reise fing ja etwas bescheiden an, zur Flugstornierung hattest du ja schon separat was geschrieben, bei der Erwähnung eines Mietwagenschnäppchens, das es sogar rechtfertig, eine zusätzliche Nacht und zwei Taxifahrten zu machen statt einer neuen Mietwagenbuchung, hatte ich etwas im Bereich 200 EUR erwartet, tja, dagegen waren meine beiden Mietautos dieses Jahr ja tatsächliche Schnäppchen, wie ich nun dank dir, feststellen darf ;D. Und dann auch noch die Menschenmassen bei Abholung und die Extrarunde wegen Reifendruck (diese elektronische Anzeige dafür ist nun ein weiterer Problempunkt bei Mietautos, weil sie so oft einen Fehler anzeigt, obwohl keiner vorhanden ist, man aber natürlich gerade am Beginn der Reise nichts risikieren möchte).

Ab Tag drei hat der Urlaub dann aber richtig angefangen, sehr schöne Landschaften, die genau meinen Geschmack treffen. Herrlich die felsige Küste mit all den verschiedenen Gesteinsformationen und einiges an Tieren habt ihr auch gesehen. Stromness mit seinen Steinhäusern sieht auch super aus so vom Wasser aus.
Titel: Re: Northern Roads: NC500 - auf Schottlands Route 66 im Sommer 2023
Beitrag von: Rainer am 02. Oktober 2023, 19:39:29
diese elektronische Anzeige dafür ist nun ein weiterer Problempunkt bei Mietautos

Nicht nur von Mietautos. Unser "neuer" VW Golf Variant (in Anführungsstrichen, weil inzwischen auch schon wieder 10 Jahre alt) hat exakt auch diese elektronische Anzeige und die nervt immer wieder mal. Und natürlich auch immer gerne im Urlaub, wenn man es gar nicht gebrauchen kann....
Titel: Re: Northern Roads: NC500 - auf Schottlands Route 66 im Sommer 2023
Beitrag von: Paula am 03. Oktober 2023, 09:45:55
von den Orkneys wußte ich bisher gar nichts, sehr faszinierend! Stromness liegt so nah am Wasser, gibt es dort keine Überschwemmungen bei Sturmfluten? Für mich sieht das aus als ob es kurz vor dem Versinken steht.
Der Steinkreis ist faszinierend, eigentlich interessanter als Stonehenge da man dort ja mitlerweile vor einem Zaun steht.
Titel: Re: Northern Roads: NC500 - auf Schottlands Route 66 im Sommer 2023
Beitrag von: Horst am 03. Oktober 2023, 11:17:09
Es gibt wohl ab und zu mal Sturmfluten die für Beschädigungen sorgen, aber der größte Teil von Stromness selbst liegt an einem Hang. Also könnte hier nur der Bereich unten um den Hafen was abbekommen. Richte schwere Stürme sind auf Mainland aber selten, da die Bucht von Scapa Flow wohl wie ein Schutzwall gegen die offene See fungiert. Die nördlichsten Inseln sind da wohl eher gefährdet.
Titel: Re: Northern Roads: NC500 - auf Schottlands Route 66 im Sommer 2023
Beitrag von: Horst am 04. Oktober 2023, 19:53:56
6.Tag, Donnerstag 3.8.2023






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Nachts hat es geregnet und auch heute ist das Wetter mal britisch durchwachsen zu erwarten. Also bekommen heute unsere Regenhosen ihren ersten richtigen Einsatz. Von unseren Plänen abhalten lassen wir uns dadurch nicht. Heute steht ein Inselwechsel an. Wir fahren etwa eine halbe Stunde nach Houton, ein kleiner Fährhafen an der Westküste Mainlands und reihen uns mit unserem Kia für die 10 Uhr Fahrt nach Hoy ein (Kostenpunkt 29 € für 2 Personen und das Auto – hin und zurück).



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Anbieter sind diesmal Orkney Ferries, die Fährfahrten zwischen den Orkney Inseln anbieten.
Alle 5-10 Minuten wechselt das Wetter von trocken mit einem seltenen Sonnenstrahl über Regen bis hin zum gefürchtetem Drizzle – dem britischen feinen Sprühregen.
In 30 Minuten hat uns die Autofähre nach Lyness auf Hoy gebracht.
Was in unseren Breiten die S-Bahn oder der Bus ist, das ist hier die Fähre. Bewohner erreichen damit ihren Arbeitsplatz oder die Schule.





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Nahe dem Fährhafen gibt es richtig nettes Cafe – Emily’s Tea Room – mit viel Liebe zum Detail eingerichtet – da lassen wir mit einer dampfenden Tasse Kaffee und einem netten Gespräch mit der Betreiberin erstmal einen Regenguss durchziehen.




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Normalerweise fotografiere ich keine Toiletten – aber die bei „Emily“ ist mir zwei Fotos wert.





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Besonders erwähnenswert, dass man sich wohl auch Gedanken darüber gemacht hat, wie ein Toilettenbesucher damit umgehen kann, wenn sein Vorgänger eine Wolke hinterlassen hat die nicht dem Wetter entsprechend aus H2O, sondern aus anderen Gasen besteht.




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Dann gehen wir On The Road – zur Inseldurchquerung nach Nordwesten. Hoy ist die einzige der Orkney-Inseln die Berge aufweist, weshalb sie auch als Orkney-Highlands bezeichnet wird.
Aufgrund des Wechsels aus Regen, Drizzle plus Nebel ist von den Bergen allerdings wenig zu sehen.



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Neben der Straße halten wir an einem einsamen Grab mit Holzzaun.
Um dieses einsame Grab rankt sich eine makabere Geschichte, die dazu führte, dass es wohl zum meistbesuchten Grab auf den Orkney Inseln wurde.
Betty Corrigal brachte 1770 ein uneheliches Kind zur Welt was damals als Schande galt und erhängte sich. Sie durfte nicht in geweihter Erde begraben werden. Ihre Leiche landete im Niemandsland und wurde vergessen. Bis 1933 Torfstecher ihren Sarg fanden. Ab da war es ein Sport für Seeleute, sie immer wieder auszugraben. Erst 1949 wurde sie kirchlich beerdigt und das Grab mit Zement gesichert.




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Im strömenden Regen erreichen wir Rackwick Bay.



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Der Regen lässt nach und wir laufen in unseren Regenhosen hinab in die Bay an den Strand.





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Das Hochlandrind dürfte auch ohne Regenhosen klar kommen.





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Die eigentlich geplante 3,5 Stunden Wanderung zum Old Man of Hoy lassen wir im wahrsten Sinne des Wortes ins Wasser fallen. 
Zumindest haben wir ein wenig Glück. Als wir den Strand erreichen hört der Regen auf und auch der Nebel verflüchtigt sich für eine halbe Stunde.






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Gutes Timing, so können wir den Strand und die Bucht ...





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... mit ihren farbigen kugelförmigen Steinen im feinen Sand bewundern.





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Selbst der Old Man of Hoy lugt um die Ecke. Als wir wieder den Rückweg antreten zieht die Nebelsuppe wieder den Vorhang zu und es drizzelt wieder. Immerhin – eine traumhaft schöne Bucht in herrlicher Landschaft.





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Wir fahren zurück, am Fährhafen vorbei in den Südosten der Insel.
Ganz am südöstlichen Ende von Hoy geht es über eine Landbrücke auf die Insel Longhope.





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Der Martello Tower hat schon ein paar Tage mehr auf dem Buckel und war als Verteidigungsanlage gegen Napoleon erbaut worden.




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Einer von insgesamt 160 dieser Türme (witzigerweise nach korsischem Vorbild erbaut) an der britischen Küste von denen heute sonst kaum mehr einer steht.





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Irgendwie haben wir es heute mit Gräbern, so verleitet uns auch der Osmundwall Cementary zu einem Stop.




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Hier steht ein Monument für die 8 Seeleute der Seenotrettungsmannschaft die 1969 in einem Sturm beim Rettungsversuch eines Schiffes ihr Leben verloren. Damals ein Ereignis, dass ganz Britannien erschütterte.




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Ganz im Osten von Longhope steht noch der Leuchtturm von Cantick Head – unser Umkehrpunkt ist erreicht.
Bevor wir mit der Fähre wieder zurück nach Mainland fahren kehren wir nochmal für einen Kaffee bei Emily ein und schaffen trotzdem noch die letzte Fähre um 16:40 Uhr zurück nach Mainland, ...




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... wo wir noch eine Runde durch Stromness drehen.





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Bei diesem zweiten Besuch fällt uns eine Statue mit Tafel am Hafen auf.
Sie ist dem Arktisforscher Dr. John Rae gewidmet, der hier in der Nähe 1813 auf Mainland Orkney geboren wurde.




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Er war einige Jahre als Landvermesser und Kartograph für die Hudson Bay Company tätig – bekannt wurde er aber dadurch, dass er ab 1848 die Suche nach der verschollenen Franklin-Expedition begann. Franklin war von der Suche nach der berühmten Nordwestpassage (der Seeweg der über das Nordmeer den Atlantik mit dem Pazifik verbindet) mit seinen beiden Schiffen die er 1845 begann nicht zurückgekehrt.
1851 stieß Rae auf die Überreste eines von Franklins Schiffen und wurde dafür und für seine Messungen mit der Goldmedaille der Royal Geographical Society geehrt. Während seiner Reisen hatte Rae unter anderem bisher unbekannt Teile arktischer Küste kartografiert und damit Vorarbeit für Roald Amundson geleistet der die Nordwestpassage 1903 und 1906 als erster erfolgreich meisterte.

Dann geht es zurück zu unserem Apartment in Quolou, wo die Schafe schon auf uns warten und sich am Abend noch eine Schwadron Hasen dazu gesellen.
 

Übernachtung:  Apartment Quolou, Orkney  117 €

Titel: Re: Northern Roads: NC500 - auf Schottlands Route 66 im Sommer 2023
Beitrag von: Rainer am 05. Oktober 2023, 14:57:37
Einer von insgesamt 160 dieser Türme (witzigerweise nach korsischem Vorbild erbaut) an der britischen Küste von denen heute sonst kaum mehr einer steht.

Wenn das "nach korsischem Vorbild" erbaut wurde, dann ist es eigentlich nicht korsisch, denn auch auf Korsika heißen die Türme "Genueser Türme", diese Türme wurden von den Genuesen für die Verteidigung gegen nordafrikanische Piraten erbaut (Mitte des 16. Jahrhundert). Wer hat denn die Türme oben auf den Orkneys gebaut - auch die Genuesen? Das wäre aber ein weiter Weg!

Auch die Verteidigung gegen Napoleon finde ich ja irre, das ist ja auch elend weit weg. Hätte ich niemals gewusst, dass die Franzosen so weit im Norden aktiv waren.
Titel: Re: Northern Roads: NC500 - auf Schottlands Route 66 im Sommer 2023
Beitrag von: Christina am 05. Oktober 2023, 18:09:37
Das Wetter hat ja so gerade noch die Kurve gekriegt. Toller Strand mit den gestreiften Felskugeln und auch die Klippe im Hintergrund sieht gut aus.

Sehr nettes Café, so etwas gefällt mir auch immer.
Titel: Re: Northern Roads: NC500 - auf Schottlands Route 66 im Sommer 2023
Beitrag von: Horst am 05. Oktober 2023, 20:58:10
Einer von insgesamt 160 dieser Türme (witzigerweise nach korsischem Vorbild erbaut) an der britischen Küste von denen heute sonst kaum mehr einer steht.

Wenn das "nach korsischem Vorbild" erbaut wurde, dann ist es eigentlich nicht korsisch, denn auch auf Korsika heißen die Türme "Genueser Türme", diese Türme wurden von den Genuesen für die Verteidigung gegen nordafrikanische Piraten erbaut (Mitte des 16. Jahrhundert). Wer hat denn die Türme oben auf den Orkneys gebaut - auch die Genuesen? Das wäre aber ein weiter Weg!

Auch die Verteidigung gegen Napoleon finde ich ja irre, das ist ja auch elend weit weg. Hätte ich niemals gewusst, dass die Franzosen so weit im Norden aktiv waren.
So viel ich weiß, sind die Franzosen auch nicht so weit in den Norden gekommen. Aber die Briten wollten für den Fall des Falles vorgesorgen.
https://en.wikipedia.org/wiki/Hackness_Martello_Tower_and_Battery

Zur Entstehung der Türme in Britannien:
https://www.ageofsail.de/martello-towers/


Das Wetter hat ja so gerade noch die Kurve gekriegt.
Zum Glück war das einer der sehr wenigen feuchten Tage dieser Reise. :D
Titel: Re: Northern Roads: NC500 - auf Schottlands Route 66 im Sommer 2023
Beitrag von: Horst am 06. Oktober 2023, 18:39:35
7.Tag, Freitag 4.8.2023







Neben dem Steinkreis von Brodgar gibt es einen weiteren Ort auf Orkney den sich kaum ein Besucher entgehen lässt – das Steinzeitdorf Skara Brae.
Da unsere Unterkunft nur einen Steinwurf davon entfernt ist bietet es sich an, das gleich am Morgen, wenn die Kultstätte öffnet, zu besuchen. Graham unser Vermieter hat uns noch geraten vorzubuchen aber wir denken gleich am Morgen müsste das auch so klappen.
So sind wir in weniger als 5 Minuten zum Parkplatz von Skara Brae gefahren und werden ohne Internetreservierung nur mit viel Gutmütigkeit der Ordnerin nicht abgewiesen. Also hier eine klare Empfehlung in der Saison den Rechner im Vorfeld zu bemühen.



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Wir haben also Glück und betreten das Museum und sehen einen Film über die Anlage.




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Wenn man das Besucherzentrum verlässt trifft man auf ein rekonstruiertes Steinzeitgebäude ...




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... und kann sich wie ein Bewohner vor 5000 Jahren fühlen.





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Danach führt ein kurzer Weg an die Küste und an die Ausgrabungsstätte Skara Brae.




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Eine Archäologin sagte einmal „man braucht auf den Orkneys nur einen Stein umzudrehen, und schon stößt man mit großer Wahrscheinlichkeit auf eine neue Stätte“. Manchmal muss man nicht einmal das tun. Im Jahr 1850 fegte ein Sturm in der Bucht von Skaill, an der Westküste der Hauptinsel Mainland, einige Sanddünen weg und legte ein erstaunlich gut erhaltenes steinzeitliches Dorf frei. Man spricht bei Skara Brae deshalb auch vom schottischen Pompeji. Archäologen datieren Skara Brae auf etwa 3100 v. Chr., und sie sind überzeugt, dass das Dorf mehr als 600 Jahre lang bewohnt war.
Skara Brae muss zu seiner Zeit ein gemütliches Plätzchen gewesen sein. Rundliche Steinbehausungen, verbunden durch überdachte Wege, drängten sich zum Schutz gegen die harten Winter eng aneinander. Im Inneren gab es Feuerstellen, die Wohnräume waren mit steinernen Bettstellen und sogar Schränken ausgestattet.



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Das bühnenbildhafte der Ansiedlung und der Einblick, den das Dorf in den Alltag des Neolithikums (Jungsteinzeit) gewährt, machte Skara Brae zum spektakulärsten Fund der Orkney-Inseln – bis jetzt.
Dabei gibt es zwei Bauperioden, die Zweite verdeckt Teile der Ersten. Aber natürlich möchte kein Wissenschaftler die jüngere Schicht abtragen, es würde die jetzigen Häuser zerstören …




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Heute ist es etwas windiger als an den beiden ersten Tagen aber immerhin trocken.
Das ermutigt uns zu einer kurzen Wanderung. Am Küstenabschnitt nordwestlich von Stromness finden sich einige der beeindruckendsten Klippen Orkneys.




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Dort wo der ungestüme Nordatlantik gegen die hohen Klippen von Yesnaby kracht, offenbart die Insel ihre wilde, raue Seite.




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Die Kraft der Erosion lässt sich an dieser Küste mit ihren Felsabbrüchen, Brandungspfeilern und diversen Löchern in den Felsen besonders eindrucksvoll erleben.





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Schon der Blick vom Yesnaby Car Park wäre die Anfahrt in den Westen der Insel wert.





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Wir folgen einem Pfad nach Süden ...




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... und erreichen nach einer halben Stunde einen großen Sea Arch.




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Gleich nebenan steht der Brandungspfeiler Yesnaby Castle mit seinen Beinchen in der See. Eine ungewöhnliche Laune der Natur.





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Heute wollen wir uns die Bereiche von Mainland ansehen die wir bisher noch nicht gesehen haben. Die Fahrt ins Zentrum der Insel zeigt typische Ansichten der größten Orkney Insel. Grüne saftige Wiesen, garniert mit blauen Gewässern.




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Hier und dort verstreut liegen Häuser, Höfe mit Schafen und Rindern, kleine Ortschaften, in der Ferne Windkrafträder, das Meer ist niemals weit




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Vorbei am Ring of Brodgar halten wir heute an den benachbarten Standing Stones.
Es sind nur drei aber mit einem Alter von bis zu 5000 Jahren flößen die 6 Meter hohen Riesen Respekt ein.




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Eine Sage empfiehlt sich hier nicht in einer Neujahrsnacht herumzutreiben, denn die Steine seien versteinerte Riesen die dann zum Leben erweckt werden. Sie zu beobachten brächte Unglück.
Bis Neujahr wollen wir sowieso nicht warten also fahren wir weiter.




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Gleich um die Ecke findet sich das Hügelgrab Maeshowe, ca. 5200 Jahre alt und damit älter als die Pyramiden.
Ufologen und Wissenschaftler rätseln über Bedeutung und Entstehung.
Unterirdisch soll es hier eine große Kammer geben aber das Grab kann nur im Rahmen einer Führung besucht werden und das schenken wir uns, weil uns gerade mehr nach der Erkundung einer Kaffeebohne ist ...





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... und die erwarten wir uns in der Hauptstadt Orkneys in Kirkwall.
Kirkwall ist mit seinen 7000 Einwohnern das Mexico-City der Orkneys.
Viele der Steinhäuser stammen noch aus dem 17. Und 18.Jahrhundert. Es gibt einige schöne Straßen, nette Geschäfte und natürlich auch für uns ein Cafe. 



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Clan-Kultur im Schottenrock





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Whiskey Distillerien wie Highland gibt es im ganzen Land, so auch auf den Orkneys.




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Den Mittelpunkt von Kirkwall bildet die 850 Jahre alte nördlichste Kathedrale Großbritanniens – die St. Magnus Cathedral im übrigen im Eigentum des Volkes und nicht der Kirche. Die Kathedrale hat auch eine Gedenktafel für die Opfer des U-Boot-Angriffs auf das Schlachtschiff Royal Oak, die 1939 durch das deutsche U-Boot 47 in der Bucht von Scapa Flow versenkt wurde.
Der Untergang der HMS Royal Oak riss 833 Seeleute hinab in den Tod über hundert davon waren unter 18 Jahre alt.
Für die Deutschen war der Angriff mit dem unbemerkten Eindringen des deutschen U-Bootes in den Naturhafen von Scapa Flow ein Husarenstück. Für die Briten war es ein Schock, der die Inseln bis heute verändern sollte.


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aus Wikipedia
Diese Veränderung ermöglicht es uns weiter auf Mainland nach Süden zu fahren ohne eine Fähre zu benutzen.




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Nach dem Desaster mit dem Untergang der Royal Oak ordnete Winston Churchill an, die südöstlichen Inseln bei Scapa Flow durch massive Barrieren zu verbinden. Zwischen den damals voneinander getrennten Inseln South Ronaldsay, Burray, Glimps Holm und Lamps Holm sollten Dämme aufgeschüttet werden um die Bucht von Scapa Flow besser kontrollieren zu können. Folglich wurden diese Dämme letztendlich auch zu Landverbindungen auf Mainland – die Churchill Barriers.





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Unser nächster Stopp auf der Fahrt nach Südosten ist wieder eine Kirche, wenn auch diesmal eine Kleine dafür aber wesentlich berühmter – die italienische Kapelle auf Lamb Holm. Auch die ist eine letztendlich durch den Untergang der Royal Oak und die Errichtung der Churchill Barriers entstanden. Die Italian Chapel ist sicher eine der kuriosesten Sehenswürdigkeiten Orkneys, da sie so deplatziert wirkt.




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Gebaut haben sie italienische Kriegsgefangene im zweiten Weltkrieg die hierher transportiert wurden um die Churchill Barriers zu errichten. Beim Bau der Kirche wurden sie von der Lagerleitung unterstützt.
Vollendet wurde die Kirche von ihrem Gründer und Erbauer dem Kriegsgefangenen Domenico Chiocchetti (links im Bild) tatsächlich erst nach dem Krieg, der als letzter freiwillig länger blieb um seine Kirche fertig zu stellen. Solche Kirchen von Gefangenen gab es einige während des zweiten Weltkrieges. Die anderen verschwanden mit der Auflösung der Camps.



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Doch bei der kleinen Kapelle machten die Arbeiter die das Gefangenenlager abreißen sollten ehrfürchtig halt. Der langsame Verfall setzte trotzdem ein. Die Kirche war aus Resten entstanden und nicht für die Ewigkeit gebaut. 1958 gründeten die Bewohner Orkneys (Orkadier) ein Komitee zur Erhaltung der Kirche und man lud Domenico Chiocchetti ein seine Werke in der Kirche selbst zu restaurieren. Am Ende seiner Arbeit verließ er die Orkneys in tiefer Verbundenheit mit den Bewohnern.






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Wir fahren weiter über die Churchill Barriers und halten bei einem U-Bootwrack. Und wieder trifft uns eine Geschichte aus den Weltkriegen bei Scapa Flow – und wieder spielen die Deutschen dabei die Hauptrolle nur diesmal im Ersten Weltkrieg.
Scapa Flow – der Selbstmord der deutschen Kriegsmarine.
Ohne einen Schuss abzugeben, versank der Stolz des Kaiserreiches. 52 deutsche Schiffe gingen unter. Ihre Besatzungen hatten ein letztes Mal die Flagge des Kaisers gehisst, bevor sie ihre eigenen Schiffe fluteten und in die Tiefe schickten.
Nach dem Waffenstillstand von 1918 wurden 74 Schiffe der deutschen Hochseeflotte in Scapa Flow interniert. Die Übergabe der deutschen Hochseeflotte an die Alliierten war eine der Bedingungen des Waffenstillstands, der den Ersten Weltkrieg im November 1918 beendete. 70 deutsche Schlachtschiffe, Kreuzer und Zerstörer unter dem Kommando von Konteradmiral Ludwig von Reuter trafen am 21. November an der schottischen Küste ein, um die Flotte der britischen Admiralität zu unterstellen.
Dort harrten die Schiffe und ihre Besatzung mehrere Monate bis zur Unterzeichnung des Vertrags von Versailles am 21. Juni 1919 aus. Bevor die Schiffe am 23.Juni an die Briten übergeben werden mussten gab Admiral Reuter noch am 21.Juni den Befehl, die Schiffe zu versenken. Die Seeventile wurden geöffnet und erst als sich das Schlachtschiff Friedrich der Große zur Seite neigte und die Crew das Schiff in Richtung der Rettungsboote verließ, reagierten die wachhabenden britischen Soldaten. Neun deutsche Soldaten wurden erschossen, als sie in ihren Rettungsbooten an Land ruderten. Es waren die letzten Toten des Ersten Weltkrieges.
Zurück blieben die rund 70 versenkten Schiffe in der Bucht von Scapa Flow. Inzwischen hat man einige gehoben um sie wegen der Metalle auszubeuten aber einige ragen noch als Mahnmale der Geschichte aus der Meeresbucht bei Scapa Flow.




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In St. Margeret’s Hope, dem drittgrößten Ort der Inseln auf South Ronaldsay halten wir uns nur kurz auf, obwohl der Ort recht malerisch an einer Bucht liegt. Es sollen noch einmal für ein Stündchen die Beine geschwungen werden.




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Ein Mix aus Küste und Geschichte findet sich bei Hoxa Head.





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Der Weg bietet den Blick auf die Südküste und hinüber zur Isle of Hoy und Ruinen der Bunker und Verteidigungsanlagen auf den Orkneys am Hoxa Head aus dem Zweiten Weltkrieg.



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Auf dem Rückweg legen wir noch einen Fotostop an der Graemshall Battery aus der Ferne ein ...



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... und halten am Inganess Beach wo ein Schiffswrack malerisch vor sich hinrostet.

Dann ist es für heute wirklich gut. Wer hatte gedacht, dass man ausgerechnet im Norden Schottlands so viel über Geschichte und die Weltkriege lernen kann.
Die nächsten Tage werden sich dann eher wieder der tollen Natur und Küste entlang der NC500 widmen.




Übernachtung:  Apartment Quolou, Orkney  117 €

Titel: Re: Northern Roads: NC500 - auf Schottlands Route 66 im Sommer 2023
Beitrag von: Horst am 09. Oktober 2023, 17:08:11
8.Tag, Samstag 5.8.2023





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Heute herrscht völlige Windstille und das Wetter ist trocken.



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Also auch an unserem Abreisetag meinen es die Orkneys insgesamt gut mit uns.




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Wir fahren am Morgen nach Stromness um die North Link Fähre zurück zum Festland nach Scrabster zu nehmen.




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Die Fähre hat alles was man braucht, selbst die Hunde haben ihren eigenen Logenplatz.




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Wieder passieren wir die Insel Hoy, diesmal bei besserem Wetter (ohne Nebel) als auf der Hinfahrt.





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Gegen Mittag sind wir wieder zurück auf dem Festland, gehen in einem großen LIDL Lebensmittel einkaufen und biegen dann wieder auf die NC500, die North Coast 500 nach Westen.





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Den ersten Abstecher von der Route gönnen wir uns am Melvich Beach der nicht nur Dünen, ...




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... einen herrlichen Sandstrand und überhaupt eine schöne Umgebung aufweist, sondern auch bei Surfern hoch im Kurs zu stehen scheint.





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Eine Stichstraße führt wenige Kilometer von der Hauptroute nach Norden zum Strathy Point wo wir uns auf den Weg ...




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... zum Leuchtturm ...




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... und zur Küste machen.





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Westlich des Leuchtturms folgen wir noch ein Stück der Küste, ...






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... entdecken noch einen Arch und kehren dann zum Wagen zurück.





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Noch etwas weiter nach Westen werden wir auch für unsere Kaffeepause fündig – das Store Cafe in Bettyhill entpuppt sich als uriger Schuppen mit richtig viel zu Gucken.




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Entlang der NC500 nach Westen.




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Schafe haben immer Vorfahrt. ;)





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Am Torrisdale Beach sehen wir wieder Surfer, ein Boot auf dem Trockenen und einen Friedhof. In Tongue wird noch einmal der Tank gefüllt und dann geht es auf die letzte Etappe nach Durness.





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Bis hierhin war die Strecke des heutigen Tages schön aber nicht spektakulär. Das ändert sich jetzt.





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Spätestens mit der Umrundung des Loch Eriboll legt sich die NC500 ins Zeug, ihrem Ruf als eine der schönsten Straßen der Welt gerecht zu werden.




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Wundervolle Landschaften, ...



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... Traumstrände und Buchten soweit das Auge reicht.






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Man würde sich wünschen, jeden der tollen Strände wie z.B. den Ceannabeinne Beach genüßlich erleben zu können aber dafür bräuchten wir hier einen Tag mehr, der durchaus lohnend wäre. Wir waren ja 2016 schon mal hier und haben uns diesmal noch mehr Tage für den Westen genommen.









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So begnügen wir uns mit einigen Fotostopps aus der Ferne ...




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... und erreichen dann am Abend Durness und unseren Atlantic Pod (unserer heißt sinnigerweise Puffin Pod womit ich gut leben kann  ;)), ...




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... die zwar nicht so geräumig sind wie andere Unterkünfte dieser Reise uns aber trotzdem sehr gut gefallen und eigentlich alles bieten was man braucht. Zumal man die Koffer im Auto lassen kann, das ja amerikanisch gleich neben der Tür steht. Durness war im Übrigen im Vorfeld der Übernachtungsort, wo es am schwersten war, bezahlbar etwas Vernünftiges zu bekommen.

So geht ein Tag zu Ende der einen vielversprechenden Auftakt zur tollen Westroute der NC500 geboten hat.


Übernachtung:  Atlantik Pods, Durness  130 €

Titel: Re: Northern Roads: NC500 - auf Schottlands Route 66 im Sommer 2023
Beitrag von: Christina am 09. Oktober 2023, 18:28:27
Die Orkneys sind ja richtig vielfältig, mit Steilklippen, flacherer Küste, Historie aus vielen Jahrhunderten und netten Städtchen. Aber auch auf dem Festland sieht es wieder toll aus.

Der Pod sieht sehr gemütlich aus, zu zweit aber doch recht eng, auch weil das Bett an der Wand steht. Ich nehme an, hinter der Spiegeltür ist das Bad?
Titel: Re: Northern Roads: NC500 - auf Schottlands Route 66 im Sommer 2023
Beitrag von: Horst am 09. Oktober 2023, 18:36:47
Der Pod sieht sehr gemütlich aus, zu zweit aber doch recht eng, auch weil das Bett an der Wand steht. Ich nehme an, hinter der Spiegeltür ist das Bad?
Ja richtig, dahinter ist das Bad. Wir hatten wirklich alle Quellen des www angezapft (und das 8 Monate im voraus!) um in Durness eine adequate/bezahlbare Unterkunft zu bekommen (was dort mit Abstand am schwierigsten war) und waren uns mit dem kleinen Pod unsicher. Im Nachhinein wars aber recht gemütlich und hätte auch noch für eine zweite Nacht getaugt. :)
Titel: Re: Northern Roads: NC500 - auf Schottlands Route 66 im Sommer 2023
Beitrag von: Christina am 10. Oktober 2023, 17:59:18
Der Pod sieht sehr gemütlich aus, zu zweit aber doch recht eng, auch weil das Bett an der Wand steht. Ich nehme an, hinter der Spiegeltür ist das Bad?
Ja richtig, dahinter ist das Bad. Wir hatten wirklich alle Quellen des www angezapft (und das 8 Monate im voraus!) um in Durness eine adequate/bezahlbare Unterkunft zu bekommen (was dort mit Abstand am schwierigsten war) und waren uns mit dem kleinen Pod unsicher. Im Nachhinein wars aber recht gemütlich und hätte auch noch für eine zweite Nacht getaugt. :)

8 Monate vorher - das ist beunruhigend. Aber Anfang August ist für Schottland sicherlich Hauptsaison.
Titel: Re: Northern Roads: NC500 - auf Schottlands Route 66 im Sommer 2023
Beitrag von: Horst am 11. Oktober 2023, 20:21:54
8 Monate vorher - das ist beunruhigend. Aber Anfang August ist für Schottland sicherlich Hauptsaison.
Ja, Juli und August sind Hauptsaison.
Titel: Re: Northern Roads: NC500 - auf Schottlands Route 66 im Sommer 2023
Beitrag von: Horst am 11. Oktober 2023, 20:27:23
9.Tag, Sonntag 6.8.2023








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Der Morgen präsentiert sich sonnig. Einen der schönen Traumstrände von Durness wollen wir uns noch gönnen bevor wir auf die Westroute der NC500 starten. Gleich unterhalb unseres Pods breitet sich der goldene Sandstrand des Sango Beach mit seiner Felskulisse vor uns aus – da können wir nicht widerstehen.






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Von hier fahren wir auf der NC500 nach Süden.





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Weitesgehend verläuft die NC500 hier einspurig.




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Man muss sich also etwas Timing angewöhnen um zur rechten Zeit in die Passing-Place-Lücke zu fahren wenn Gegenverkehr kommt.




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc06800x2exs.jpeg)
Nach einer halben Stunde ergibt sich bei Rhiconich die Möglichkeit am Loch Inchard entlang nach Kinlochbervie zu fahren, ...





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc06809dle5n.jpeg)
...was man nicht versäumen sollte, da die kurze Straße in auf und ab mit tollen Ausblicken belohnt.






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Auch Kinlochbervie selbst spendiert einen herrlichen Blick vom Hafen auf den von Bergen umringten Loch.




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Der nächste Stop empfiehlt sich spätestens am Scourie Beach, wo sich eine Halbinsel hinaus in die Scourie Bucht streckt, an der man mal ein paar Meter entlang gehen sollte.




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Auch einen alten Friedhof und vor allem das türkisgrüne Wasser gibt es zu bewundern.





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc06844djim6.jpeg)
In der Folge führt die Strecke durch ein Gebiet mit Mooren und Seen bis Unapool, wo es eigentlich über die B869 nach Westen weiter geht.





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc06848v0e5v.jpeg)
Wir legen noch einen kleinen 2 Meilen-Abstecher nach Süden zu einem echten Zungenbrecher ein.  Es geht zum Allt Chranaidh am Loch na Gainmhich.
Dabei führt ein kurzer Weg durch eine sehenswerte Schlucht ...




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc068535mi3g.jpeg)
... bis zum Wasserfall Allt Chranaidh, ...




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc06865nac65.jpeg)
...der sein Wasser vom oberhalb gelegenen See Loch na Gainmhich bekommt.





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc06881ohdlt.jpeg)
Es lohnt sich auch den oberen Parkplatz anzusteuern und den Weg zum See zu gehen und mit etwas Geschick den Slalom durch das matschige Heide-Moor zu absolvieren, ...





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... um einen Blick von oben auf den Wasserfall zu bekommen.





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc06871xii1c.jpeg)
Auch der Blick in die Weite der Landschaft lohnt sich von hier.




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc06877cmfqa.jpeg)





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc06885yqcnj.jpeg)
Dann geht es zurück auf die NC500 die hier der B869 entspricht.

Etwa 20 Meilen geht die Strecke in auf und ab etwas eintönig durch ein Waldstück, das sich durch diverse Kurven auch nur langsam absolvieren lässt. Aber dann!





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc06886wben8.jpeg)
Dann wird die Strecke immer schöner und das letzte Drittel ist einfach herrlich.





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc06899zkeoc.jpeg)
Ein ständiger Wechsel an Seen, Bergen, weißen Sandstränden und Küstenfelsen die uns begeistern.




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc0690131fli.jpeg)
In Clachtoll gibt es für uns einen Pflichtstop – den Kiosk von Flossies an dem fast schon Karibikstimmung aufkommt.



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Den Kiosk fanden wir vor 7 Jahren schon toll und wir sind dankbar hier wieder sein zu dürfen, in der Sonne zu sitzen unseren Kaffee zu schlürfen und den Moment zu genießen.




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Gleich nebenan am Clachtoll Beach geht das Landschaftsspektakel weiter. Ein feinsandiger weißer Sandstrand eigerahmt mit einer wilden Felsenkulisse.



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Wir laufen um den Strand ...




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc06911ticpw.jpeg)
... zum Split Rock einen Felsen dem man ein Stück in der Mitte geklaut hat.





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc066616yere.jpeg)





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Dann folgt die letzte Etappe nach Lochinver vorbei am Loch Culag mit Blick auf den Suilven.





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Obwohl nur 731m einer der markantesten Berge Schottlands.





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Letztendlich erreichen wir unsere Lodge bei Inverkirkaig ...



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... am malerischen Loch Kirkaig.





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Am Abend (es ist ja im Norden im Sommer lange hell) machen wir noch Lochinver unsicher, dabei stoßen wir auf das Delilah’s ...




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... ein Restaurant und Pub in dem heute Live Musik ist und bleiben kleben.

So endet ein Tag im wundervollen Westen der Highlands der wieder absolut Lust auf mehr gemacht hat.



Übernachtung: B&B Kirkaig Lodge, Inverkirkaig  164 €
Titel: Re: Northern Roads: NC500 - auf Schottlands Route 66 im Sommer 2023
Beitrag von: Paula am 12. Oktober 2023, 12:42:07
so nach einer Woche in Zypern bin ich jetzt auch wieder dabei  :)
das Linksfahren habe ich jetzt ja geübt, ist eigentlich kein Problem (okay, es war sehr wenig Verkehr, aber trotzdem) da erscheint mir eine Reise nach Schottland mit dem Auto machbarer als vorher!
Das Steinzeitdorf finde ich total faszinierend, ich lese gerade ein Buch zur menschlichen Frühgeschichte, das paßt gerade! Die Landschaft ist wirklich traumhaft und auf deinen letzten Bildern hat man auch Leute im Wasser gesehen, wie warm war es denn? Wäre es für euch warm genug zum baden gewesen oder braucht man doch einen Neoprenanzug? Wenn ich so herrliche Strände sehe im Sommer würde ich doch gern auch mal ins Wasser gehen...
Titel: Re: Northern Roads: NC500 - auf Schottlands Route 66 im Sommer 2023
Beitrag von: Horst am 12. Oktober 2023, 17:54:39
Die Landschaft ist wirklich traumhaft und auf deinen letzten Bildern hat man auch Leute im Wasser gesehen, wie warm war es denn?
Das waren keine Leute, das waren Schotten. ;)
14°C dürfte das Meer im Sommer im Schnitt haben.
Knapp an meiner Wohlfühlwassertemperatur vorbei. :frier:
Titel: Re: Northern Roads: NC500 - auf Schottlands Route 66 im Sommer 2023
Beitrag von: Christina am 12. Oktober 2023, 18:20:42
Da haben sich Ausblicke und Wetter gemeinsam gesteigert an diesem herrlichen Tag.

Suilven - ist das der Berg den Edie im gleichnamigen Film (den du sicherlich auch kennst, wurde hier im Forum mal empfohlen) besteigt? Den Film habe ich neulich ein zweites Mal angeschaut und er hat mir nochmal besser gefallen als beim ersten Mal.
Titel: Re: Northern Roads: NC500 - auf Schottlands Route 66 im Sommer 2023
Beitrag von: Horst am 12. Oktober 2023, 18:30:36
Hi Christina,
ja das ist der Suilven in dem Film.
Auf den Berg kommen wir am nächsten Tag auch nochmal zurück.
Titel: Re: Northern Roads: NC500 - auf Schottlands Route 66 im Sommer 2023
Beitrag von: Horst am 13. Oktober 2023, 21:00:24
10.Tag, Montag 7.8.2023








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Den Tag beginnen wir heute mit der Fahrt zum Loch Assynt. Der 10 Kilometer lange Süßwassersee liegt eingebettet...


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... in wild aufragende Berge ...




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... und wird von mancher Bauminsel garniert.




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Der Eye-Catcher am Loch Assynt ist die kleine Ruine des Advreck Castle.





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Erbaut von den MacLeods im 15. Jahrhundert, auf einer Landverbindung ...





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... die bei höherem Wasserstand des Sees zur Insel wird.




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Wie es sich für eine richtige schottische Burg gehört, ranken sich einige Sagen, Legenden und Geistergeschichten um das alte Gemäuer. Beispielsweise die von der Meerjungfrau von Assynt: Da MacLeod das Schloss nur mit Hilfe des Teufels bauen konnte, versprach er ihm seine Tochter Eimhir zur Frau. Sie flüchtete und soll sich seither als Meerjungfrau – oder vielmehr der schottischen Version, nämlich als Selkie – in den Höhlen am See versteckt halten. Ihre Tränen sollen es sein, die das Wasser des Sees anschwellen lassen, so dass die Landzunge auf der Ardvreck Castle steht, zur Insel wird.



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Auf der A837 fahren wir bis zum Parkplatz Bone Cave und wandern los.
Der kurze Spaziergang (90 Minuten/ etwa 200 Höhenmeter) zu den Knochenhöhlen von Inchnadamph ist ebenso faszinierend wie natürlich schön.




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Bemerkenswert an der Wanderung ist, dass sie an einem kleinem Wasserfall vorbei ...




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... und landschaftlich sehr reizvoll durch schöne Farn- und Heidelandschaft führt und vor allem entlang an einem Fluß verläuft.





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Der Fluß, bzw. sein Wasser hat auch eine Besonderheit – er verschwindet bzw. taucht plötzlich auf. Im oberen Verlauf des Trails ist das Flußbett trocken. An einer Stelle die wie ein englischer Kreisverkehr wirkt, ist das Wasser plötzlich da und fließt Richtung NC500. Es muss also unterirdisch fließen und hier hervortreten.





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Der letzte Aufstieg zu den Höhlen ist etwas knackig aber unproblematisch.




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Vier epische Höhlen stehen zur Erkundung bereit. Im Inneren wurden die Knochen frühzeitlicher Tiere gefunden. Erstaunlicherweise durchstreiften diese Tiere bereits vor 47.000 Jahren diesen Teil des Landes. Natürlich sind die Knochen nicht mehr da, aber die Höhlen sind auch so einen Besuch wert.




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Darüber hinaus hat sich der Spaziergang zu den Bone Caves in der Nähe von Ullapool schnell zu einem der beliebtesten Stopps entlang der NC500 entwickelt.
Die Erkundung der 4 Höhlen macht Spaß, auch der Blick von oben in die Umgebung ist schön. Man muss nur aufpassen nicht auszurutschen was während unseres Aufenthaltes zwei Besuchern passiert, da es rund um die Höhlen einige „Aufpassstellen“ gibt.





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Wir fahren zurück nach Lochinver und trinken Kaffee. Im Cafe fällt mir ein Foto des Suilven auf das mir besonders gut gefällt. Per Google und mit meinem Kartenprogramm Locus gehe ich auf die Suche wo das aufgenommen sein könnte, entdecke eine Straße die es sein könnte, die gleich hier in Lochinver in die Pampa führt. Die Stichstraße führt in wenigen Kilometern zum Loch Druim Suardalain und nachdem wir zunächst eine andere Stelle am durchaus großen See erwischen, die mich noch nicht vollends zufriedenstellt, ...




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... finden wir dann doch noch genau den Ort der auf dem Bild im Cafe dargestellt war, mit Insel, Felsen, Bergen ...




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... und natürlich dem Suilven, für mich der schönste Berg Schottlands.




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Kleine Fotoorgie ;)




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Danach geht es an die Küste. Wieder eine Stichstraße, die für nur 3 Meilen (5 Kilometer) 25 Minuten abverlangt. Die Single Lane Road zwingt neben langsamem Fahrtempo immer wieder zum Halten in einem Passing Place, wozu man teilweise auch rückwärts in die Lücke zurückstoßen muss, wenn man schon daran vorbeigefahren war und dann ein Fahrzeug entgegenkommt. Anstrengend.
Schöne Ausblicke auf die Küste gibt es natürlich auch von dieser Strecke.



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Ziel ist der abgelegene Achmelvich Beach, der für die Anfahrt entlohnt.





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Ein Sandstrand wie in der Karibik mit tollen Felsen ...



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... und überhaupt einiges zu entdecken entlang dem Küstenverlauf rund um den Achmelvich Beach ...





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc07224zufl3.jpeg) (https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc07229a0fe7.jpeg)
... auch eine kleine Höhle ...




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... und ein paar Schotten denen das Wasser im Gegensatz zu uns mit ca. 14 °C nicht zu kalt ist. Respekt.




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Zurück in Lochinver gönnen wir uns noch einen Besuch im Delilah’s – diesmal zum Abendessen (Hummer und Burger) mit Getränken für 63 Pfund.




Übernachtung: B&B Kirkaig Lodge, Inverkirkaig  164 €
Titel: Re: Northern Roads: NC500 - auf Schottlands Route 66 im Sommer 2023
Beitrag von: Silvia am 15. Oktober 2023, 10:54:52
Wieder tolle Sehnsuchtsfotos/- ort aus Schottland...  :herz:

Erinnerung von der Tour 1995 kommen bei den Orkneys hoch... das rekonstruierte Steinzeithaus gab's damals noch nicht.
Titel: Re: Northern Roads: NC500 - auf Schottlands Route 66 im Sommer 2023
Beitrag von: Paula am 15. Oktober 2023, 16:05:17
die Bauminseln sind traumhaft  ^-^ und bei deinem Foto mit der roten Jacke mußte ich echt grinsen, wie alt ist die jetzt?   ;D
Titel: Re: Northern Roads: NC500 - auf Schottlands Route 66 im Sommer 2023
Beitrag von: Horst am 15. Oktober 2023, 18:34:08
die Bauminseln sind traumhaft  ^-^ und bei deinem Foto mit der roten Jacke mußte ich echt grinsen, wie alt ist die jetzt?   ;D
Angeschaft für die erste "Nordische Reise" 2009 nach Island, also leistet nun seit 14 Jahren treu ihren Dienst bei mir. ;)
Titel: Re: Northern Roads: NC500 - auf Schottlands Route 66 im Sommer 2023
Beitrag von: Horst am 16. Oktober 2023, 17:55:25
11.Tag, Dienstag 8.8.2023








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Heute verlassen wir die Kirkaig Lodge, nicht ohne vorher noch einmal auf den Aussichtshügel der Lodge gestiegen zu sein, was mit einem Regenbogen honoriert wird.





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Blick von oben auf die Bucht von Inverkirkaig





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Danach fahren wir nach Süden zur Bucht von Inverkirkaig.




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Das Wetter ist heute etwas kühl der Himmel von Wolken bedeckt aber es ist größtenteils trocken.
Unsere Route folgt gerade nicht der NC500 Hauptroute sondern einer als „Detour“ (Umfahrung) gekennzeichneten Variante nach Süden.
Es geht entlang der Küste, an diversen Seen vorbei ...



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... und die markante dunkle Felsspitze des Stac Pollaidh kommt immer wieder in den Blick, ...





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... hier am Loch Ra.





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Loch Bad a' Ghaill




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Wir fahren zur Enard Bay, parken unseren Wagen und erkunden die Küste.





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Die Heide steht hier in voller Blüte ...






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... was den Küstenpfad gerade besonders attraktiv macht.




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Aber auch abgesehen davon wird man durch eine sehr vielfältige Landschaft mit Sandstränden, Küstenfelsen, Bergen und Seen belohnt.





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Von hier fahren wir noch eine Runde (die nicht zur NC500 gehört über Altandu und Polbain), die den Blick auf die Inselgruppe der Summer Isles gewährt.




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Die Summer Isles sind ein Archipel aus 29 Inseln in der Mündung des Loch Broom, von denen nur eine bewohnt wird.



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Schließlich landen wir wieder auf der NC500 Detour und fahren unterhalb des Stac Pollaidh vorbei – natürlich nicht ohne am Parkplatz für einen Picture-Stop zu halten.
Im Vorfeld hatte ich mit dem Gedanken gespielt nach 2018 noch ein zweites mal hinauf zu wandern, es dann aber wegen des unsicheren Wetters heute verworfen.



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Loch Lurgainn unterhalb des Stac Pollaidh.





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Dafür bleibt Zeit für eine andere weniger anspruchsvolle aber durchaus reizvolle Exkursion und die führt uns am Parkplatz des Knockan Crag Geopark (zurück auf der Original NC500) ...




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... auf einen tollen kurzen Lehrpfad(1h / 200 Höhenmeter) mit Schautafeln ...




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... und vielen herrlichen Aussichtspunkten ...




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... vor allem hinab auf den Lochan an Ais und zu den wilden Bergen der Inverpolly Wilderness mit dem Stac Pollaidh.




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Im Geopark  befinden sich insgesamt sieben, in die Landschaft eingebettete Steinskulpturen von verschiedenen Künstlern. Das bekannteste Kunstwerk ist The Globe, eine aus platten Steinen zusammengesetzte Kugel an einem Steilhang.




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Der 360° Blick garniert mit blühender Heide vor der Kulisse der blauen Seen und tiefgrünen Highlands ist atemberaubend.






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(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc07455voi7b.jpeg)
Die letzte Etappe des Tages führt uns nach Ullapool, ...




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... wo wir natürlich Kaffee trinken und Eis essen ...





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... und einen kurzen Stadtrundgang einlegen.




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Ullapool – die 1500 Einwohner-Stadt am Loch Broom ist die letzte größere Siedlung, bevor es in die Einsamkeit der Nord-Highlands geht, zudem ist es der Fährhafen für die Verbindung nach Stornoway auf den Äußeren Hebriden.




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Wir checken in unserem Zimmer (wie fast immer mit PIN-Code-Box) ein und holen uns am Abend noch Pizza vom Holzofen-Kiosk in Ullapool, da unser Zimmer diesmal keine Küche hat.





Übernachtung: Dacoma House, Ullapool 91 €

Titel: Re: Northern Roads: NC500 - auf Schottlands Route 66 im Sommer 2023
Beitrag von: Christina am 16. Oktober 2023, 18:42:16
Da hat sich die Suche nach dem schönsten Blick auf den Suilven gelohnt, sehr schön mit den Inselchen und dem Schilf.

Die blühende Heide ist natürlich ein Vorteil der Reisezeit August, das sieht wirklich toll aus, ist mir schon bei den vorherigen Tagen immer mal wieder aufgefallen (ich war ja vor kurzem auf Sylt, da gibt es auch große Heideflächen und ich hatte irgendwo gelesen, dass die im Spätsommer und Herbst blüht und war dann etwas traurig, dass ich nur noch eine braune Fläche vorgefunden hab, aber die Blütezeit ist nur im August, das war eine Fehlinfo, auf jeden Fall fallen mir deswegen gerade blühende Heideflächen besonders auf ;D).

Die Ausblicke vom Geopark sind auch herrlich, erinnern mich ein bisschen an Wales, da gab es im Snowdonia NP auch solche Hochflächen mit Seen und Bergen im Hintergrund.
Titel: Re: Northern Roads: NC500 - auf Schottlands Route 66 im Sommer 2023
Beitrag von: Paula am 18. Oktober 2023, 09:10:11
blühende Heide vor solcher Kulisse und dann auch noch Kunstwerke wie der Globe: eine schönere Kombination ist kaum vorstellbar. Wenn ich mal nach Schottland fahre dann sicher auch nur im Hochsommer. Wenn nur das Wetter dort etwas stabiler wäre...ich fürchte halt schon dass es auch 2 Wochen regnen könnte, was macht man dann in einer Gegend wo es außer Natur nix gibt?
Titel: Re: Northern Roads: NC500 - auf Schottlands Route 66 im Sommer 2023
Beitrag von: Horst am 18. Oktober 2023, 14:52:21
Das Problem ist eher, dass Schottland inzwischen auch eher unter zu viel Trockenheit leidet.

Tagelange Regenfälle halte ich für extrem unwahrscheinlich.
Öfter gibt es mal durchwachsene Tage mit Regen, Regenpause, Sonne, Regen usw...
Sehr stabil ist übrigens der Osten -  da ist es mit Abstand am trockensten und da gibt es auch ein paar nette Orte und Küstenabschnitte zu entdecken.

Die NC500, die Isle of Skye, Isle of Harris/Lewis und das Glencoe bieten für mich allerdings die schönsten schottischen Landschaften und wenn es dann dort eben mal regnet, dann zieht man die Regenhosen an und dann wird dem Wetter getrotzt.  ;)

Persönliche Statistik: 2016 - 16 Tage - 1 Tag Regen
                                  2018 - 16 Tage - 3 Tage Regen
                                  2023 - 15 Tage - 2 Tage Regen

Jeweils im August und Tage wo es überwiegend geregnet hat.
Titel: Re: Northern Roads: NC500 - auf Schottlands Route 66 im Sommer 2023
Beitrag von: Christina am 18. Oktober 2023, 18:06:11
Soweit ich mitbekommen hab, war dieses Jahr das Frühjahr, also April und Mai sehr warm, sonnig und trocken. Ich denke nicht, dass man zwangsläufig im Hochsommer das beste Wetter hat. War nicht Gaby mal im Sommer in Schottland und hatte fast nur Regen?
Titel: Re: Northern Roads: NC500 - auf Schottlands Route 66 im Sommer 2023
Beitrag von: Horst am 20. Oktober 2023, 15:52:20
Beim Wetter im Norden steckst Du nie drin, ist halt nicht Südspanien. ;)
Die Trockenheit nimmt allerdings eben auch dort zu.
Titel: Re: Northern Roads: NC500 - auf Schottlands Route 66 im Sommer 2023
Beitrag von: Horst am 20. Oktober 2023, 15:57:57
12.Tag, Mittwoch 9.8.2023








Heute morgen starten wir früh, denn ein langer Tag steht uns bevor.




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Von Ullapool fahren wir tendenziell weiter nach Süden. Erstes Zwischenziel ist heute an den Ardessie Falls – wobei hier der Blick von unten an der Straße genügen soll, denn aufgrund nächtlichen Regens ist der Auftakt des kurzen Trails so matschig, dass man das seinen Schuhen nicht antun möchte.






(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc07536slesi.jpeg)
Auch bei unserem nächsten Halt weiter westlich an der Gruinard Bay gibt es gerade zu Begin einer angedachten Exkursion ein Problem –






(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc075037dc07.jpeg)
Mückenalarm!
Doch das können wir lösen – unsere Mückennetze kommen zum Einsatz.





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So können wir zu der kurzen Wanderung durch ein dicht bewachsenes Tal starten.





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc0750868e9s.jpeg)
Da es auch hier nachts geregnet hatte ist auch dieser Weg matschig allerdings auch sehr steinig – so verkommt der Weg zu einer Sprungübung von Stein zu Stein.





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc07514ixcsp.jpeg)
Am Ende werden wir mit einem netten Wasserfall belohnt.





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(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc07543o0fkr.jpeg)
Weiter nach Westen gibt es noch mal einen schönen Aussichtspunkt auf die Gruinard Bay.





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc075483vcgy.jpeg)
Die Strecke nach Poolewe kann im Vergleich zu den tollen Streckenabschnitten, die wir schon an der NC500 erleben durften, als eher langweilig betrachtet werden.
Kein Problem, das darf auch mal sein und wir trösten uns mit einem Kaffee an einem kleinen Kioskwagen, der von einer sehr netten älteren Dame geführt wird, mit der wir auch ins Gespräch kommen.





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Weiter auf der NC500 nach Süden.





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Einen Stop wert ist das Örtchen Gairloch am Loch Gairloch.




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Richtig originell ist die Ecke um den Hillbillies Book Store & Trading Post mit uralter Telefonzelle und urigem Shop & Cafe.





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Danach gibt es mit den Victoria Falls Stromschnellen ...





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... und einen stattlichen Wasserfall.





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc07594x6dag.jpeg)
Die Strecke wird immer reizvoller.





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(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc07629baixg.jpeg)
Vor Torridon können wir Hochlandrinder direkt an der Straße bewundern.





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc07634swcsd.jpeg)





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(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc08541ehizm.jpeg)
Torridon selbst ist auch mit herrlicher Lage am Upper Loch Torridon gesegnet.




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Hier drängt sich ein Spaziergang entlang der Küste des Lochs auf.



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(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc08602ede6j.jpeg)
Shieldag hat beides - einen sehr schönen Ort und eine fantastische Umgebung. Bei „Nanny’s“ können wir auch noch Kaffeebohnen besichtigen die in unserer Tasse schwimmen.





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Blick von der Straße weiter nach Westen von oben auf Loch Shieldag und Loch Torridon. Alles schon recht ansprechend.





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Dann fahren wir auf die Applecross-Halbinsel und die Route um die Nordumrundung der Halbinsel ist eine der stärksten die man in Großbritannien überhaupt fahren kann.




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Die NC500 erlebt hier ihren absoluten Höhepunkt. Man kann gar nicht jeden Eindruck und jeden Anblick festhalten – man käme auf der Single Lane Road gar nicht mehr voran.





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Selbst die Isle of Sky und die Cullins Mountains von Sky sind von hier zu erkennen.




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc0865597i3z.jpeg)





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(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc08663mjco6.jpeg)
Wir passieren noch ein paar herrliche Buchten ...




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc08669ukdwe.jpeg)
... und erreichen schließlich Applecross, ...




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc0867023c8m.jpeg)
... checken im Hostel ein und fahren noch um die Ecke ...




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc08674oveug.jpeg)
... zum Walled Garden Restaurant – ein gutes Restaurant in einen Garten eingebettet und freuen uns über diesen wieder tollen und intensiven Tag.




Übernachtung: Hartfield House Hostel, Applecross 80 €


Titel: Re: Northern Roads: NC500 - auf Schottlands Route 66 im Sommer 2023
Beitrag von: Christina am 20. Oktober 2023, 19:38:22
Die Landschaft auf dem zweiten Bild mit Mückennetz ist toll, das viele Grün, insbesondere die Farne im vorderen Teil, das sieht schon fast tropisch aus.

Und der letzte Abschnitt des Tages mit den Bergen im Hintergrund ist beeindruckend. Gibt es dort eigentlich öfters mal Haltemöglichkeiten oder muss man beim Fahren genießen (und muss als Alleinreisender auf Fotos verzichten)?

Der Restaurant Eingang mit den vielen Blumen ist ja mal was anderes, sehr schöne Idee.
Titel: Re: Northern Roads: NC500 - auf Schottlands Route 66 im Sommer 2023
Beitrag von: Horst am 20. Oktober 2023, 20:48:33
Und der letzte Abschnitt des Tages mit den Bergen im Hintergrund ist beeindruckend. Gibt es dort eigentlich öfters mal Haltemöglichkeiten oder muss man beim Fahren genießen (und muss als Alleinreisender auf Fotos verzichten)?
Eine Möglichkeit zu Halten ergibt sich fast immer. Aufgrud des geringen Verkehrs kann man auch mal, wenn nichts anderes da ist, an einem Passing Place für ein Foto halten. Die sind meist sowieso so lang dass da 2 Autos halten können.
Viele meiner Bilder sind aber auch von einem der vielen richtigen Aussichtspunkte entstanden wo das ja sowieso kein Problem ist.
Titel: Re: Northern Roads: NC500 - auf Schottlands Route 66 im Sommer 2023
Beitrag von: Rainer am 21. Oktober 2023, 20:13:55
Beim Wetter im Norden steckst Du nie drin, ist halt nicht Südspanien. ;)

Und Südspanien im Sommer mit 40 Grad aufwärts ist ja auch nicht jedermans Sache. Grundsätzlich ist das schottische Klima sicherlich im August wärmer und sonniger als das Frühjahr, aber das ist eben der Unterschied zwischen Wetter und Klima. Das Wetter kann auch mal Kapriolen schlagen, das Klima ist die Langzeitkonstante. Und im Schnitt wird man in Schottland im August mehr Sonne und weniger Regen haben als im Frühjahr.

Das tröstet natürlich wenig, wenn man selbst Pech mit dem Wetter hat. Aber da "steckt man nie drin" - leider. Also ich würde auch eher im August als im März nach Schottland fahren. Diese NC500 hat insbesondere auf den letzten Fotos wirklich nochmal "eine Schüppe draufgelegt". Wunderbare Straße.
Titel: Re: Northern Roads: NC500 - auf Schottlands Route 66 im Sommer 2023
Beitrag von: Susan am 22. Oktober 2023, 12:56:13
Hallo Horst,

jetzt zurück von unserer Herbsttour werde ich natürlich gern eure Schottlandreise nachverfolgen. Der erste Blick auf die Bilder ist schon mal vielversprechend  :winkewinke:
Titel: Re: Northern Roads: NC500 - auf Schottlands Route 66 im Sommer 2023
Beitrag von: Horst am 23. Oktober 2023, 13:40:56
13.Tag, Donnerstag 10.8.2023






(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc08687alfnq.jpeg)
Heute fegt eine Hitzewelle durch Schottland – 24 °C soll es heute werden.





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc08694qwfvh.jpeg)
Völlig untypisch ist es auch heute wieder wie fast durchgängig auf dieser Reise windstill.




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc08716y6des.jpeg)





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc08718aocn2.jpeg)
Wir fahren nach „Downtown“ Applecross an den Hafen. Für einen Kaffee möchte aber noch keines der örtlichen Cafes seine Tore öffnen.




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc087072kdxp.jpeg)
So fahren wir weiter auf einer Stichstraße nach Süden bis Toscaig.






(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc08706kxd2j.jpeg)
Hier gibt es viel Einsamkeit, malerische Buchten ...





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc0870918dul.jpeg)
... und noch ein fotogenes Schiffswrack.




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc087234efg0.jpeg)
Hochlandrind bei Applecross



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc08735g0fkt.jpeg)





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc087413md57.jpeg)
Nach der Rückfahrt nach Applecross steht die Strecke über die Bealach na Ba Pass Straße an.





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Der Gebirgspass Bealach na Bà verbindet die Applecross-Halbinsel mit Lochcarron. Er gilt als einer der schönsten aber auch anspruchsvollsten Routen Schottlands.




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc087616hf0v.jpeg)
Die Passstraße in die baumlose Bergregion lohnt sich auf jeden Fall, gerade wenn man gute Sicht hat und bis zur Isle of Skye hinüberblicken kann.



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc0874744c78.jpeg)
Das überall so vor dem Schwierigkeitsgrad der Strecke gewarnt wird ist maßlos übertrieben. Da ist jede Straße in Wales oder Südengland die kilometerlang einspurig durch 4 Meter hohe Hecken führt, ohne Sicht darauf was um die Ecke kommt, weitaus schlimmer.





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc08766z5ieb.jpeg)
Bemerkenswert ist allerdings die Abfahrt vom Pass nach Lochcarron. Auf nur acht Kilometer geht es um rund 600 Meter in die Tiefe bis zum Loch Kishorn, der vom Meer gespeist wird.




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc08767avco6.jpeg)




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc0877132i2y.jpeg)
Der Blick auf besagten Loch Kishorn und die Umgebung wäre alleine schon die Fahrt über den Pass wert.




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc08774b7f54.jpeg)





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc0877056ezh.jpeg)
Passabfahrt von unten.



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Zeit das Erlebte mit einer Tasse Kaffee zu verarbeiten. Das gelingt uns im Bealach Cafe & Gallery wo uns wieder einmal auffällt wie vergnügt das Dienstleistungspersonal in Großbritannien während der Arbeit ist (hier wird sogar gesungen).




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc08782bcdn3.jpeg)
Blick von der anderen Uferseite auf den Loch Carron.




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(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc08789yddiv.jpeg)
Weiter geht es von einem Loch zum nächsten. Wer meint wir sind auf einem Golfplatz irrt. Es geht an den an Loch Duich wo die berühmteste Burg Schottlands zu finden ist – Eilean Donan Castle – die Highlander Burg.





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Eilean Donan Castle thront auf einer kleinen Insel, die bei Flut komplett vom Meer umspült wird.




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc08837cdi6e.jpeg)
Auf die Insel, gelangt man nur über eine langezogene und wunderschöne steinerne Brücke.



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Diese Brücke und das düstere Gemäuer dahinter hat Eilean Donan berühmt gemacht, denn sie diente immer wieder als Filmkulisse. „Highlander – Es kann nur einen geben“, „Braveheart“, „ Bond James – Die Welt ist nicht genug“, „Prinz Eisenherz“, „Rob Roy“ – die Liste ist endlos.




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc088409bc3r.jpeg)
Errichtet wurde die Burg im Jahr 1220, doch der ursprüngliche Bau wurde um 1700 herum von englischen Fregatten zerstört.




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Erst in den Jahren 1912 bis 1932 wurde das Eilean Donan Castle restauriert und erstrahlt seitdem wieder in seiner vollen Pracht.




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Nicht versäumen sollte man einen erhöhten Aussichtspunkt – den Carr Brae Viewpoint mit Vogelperspektive auf die Burg, Loch Duich und den einmündenden Loch Alsh (rechts hinter der Burg).





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Am Südostende von Loch Duich auf der südlichen Seeseite folgen wir für wenige Meilen der Straße bis zum Ort Rategan wo der Blick über den See zu 5 markanten Berggipfeln schweift – die Five Sisters of Kintail über die es eine herrliche Geschichte zu erzählen gibt:
Hier ist MacRae-Land! Der alte Clan besaß einst die Gegend um Loch Duich und auch die Eilean Donan Castle. Und so begab es sich zu einer Zeit, die nicht näher genannt wird, dass zwei Brüder aus Irland kamen und beim Clan MacRae gastfreundlich aufgenommen wurden. Der Häuptling der MacRaes hatte sieben Töchter, und zwei davon heirateten alsbald die zwei Iren. Doch was nur sollte aus den anderen fünf Schwestern werden? Kein Problem, so verprachen die zwei Iren. Sie selbst hätten noch weitere fünf Brüder, sie würden diese schicken, damit sie sich mit den anderen fünf MacRae-Töchtern vermählen würden. So zogen die Iren mit ihren Frauen von dannen. Die fünf Schwestern warteten fortan auf die versprochenen Ehemänner. Sie warteten und warteten, und damit sie nicht weiter an Schönheit verlieren würden, verwandelte sie ein Hexendoktor kurzerhand in Berge. Die Five Sisters of Kintail warten noch heute am Ende des Loch Duichs, wo sie jeder sehen kann.





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Einen noch schöneren Blick bekommt man, wenn man vom Ort Rategan zum Rategan Pass Viewpoint hochfährt und den Blick auf den See und die Five Sisters von oben genießt.





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Diesen Blick kann man die nächsten 2,5 Stunden im Herzen tragen, denn nun gilt es Kilometer bzw. Meilen auf dem Weg nach Osten abzuspulen.






(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc08857kgcaj.jpeg)
Schließlich erreichen wir unser Tagesziel Pitlochry, ...




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc08856taifa.jpeg)
... ein kleines Städtchen mit knapp 3000 Einwohnern, ....




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc088685ych6.jpeg)
dass sich aufgrund der vielen Freizeitangebote der Umgebung zu einem Touristenort gemausert hat.
Heute wird wieder gekocht und die letzten Tage geplant.




Übernachtung: Apartment in der Atholl Road, Pitlochry 190 €
Titel: Re: Northern Roads: NC500 - auf Schottlands Route 66 im Sommer 2023
Beitrag von: Christina am 23. Oktober 2023, 17:52:19
Wieder traumhafte Aus- und Anblicke heute und eine sehr nette Geschichte über die sieben Schwestern.
Titel: Re: Northern Roads: NC500 - auf Schottlands Route 66 im Sommer 2023
Beitrag von: Susan am 24. Oktober 2023, 10:46:18
Geschafft, bin auf dem Laufenden  8)

Eine sehr schöne Reise bisher, die tolle Erinnerungen geweckt hat und fast noch mehr Anregungen. Das ist noch Stoff für eine weitere Reise, besonders wenn wir mit dem Roller nun ein paar der engeren Strecken fahren könnten. Für mich besonders schön die Bilder von der östlichen Küste, Whaligoe Steps & Co. Da hatten wir nämlich dicken Nebel.

Interessant auch die Orkney Inseln, dem einen Foto nach scheinen dort ja auch WoMos hin zu kommen.
Titel: Re: Northern Roads: NC500 - auf Schottlands Route 66 im Sommer 2023
Beitrag von: Paula am 24. Oktober 2023, 21:48:15
Also an Hitzewellen von 24 Grad könnte ich mich gut gewöhnen  ;D und windstill ist mir auch lieber.
Die Highlander Burg ist fantastisch, von innen besichtigen kann man sie nicht?
Titel: Re: Northern Roads: NC500 - auf Schottlands Route 66 im Sommer 2023
Beitrag von: Horst am 24. Oktober 2023, 22:23:57
Also an Hitzewellen von 24 Grad könnte ich mich gut gewöhnen  ;D und windstill ist mir auch lieber.
Die Highlander Burg ist fantastisch, von innen besichtigen kann man sie nicht?
Doch soll sich sogar lohnen, die Burg auch von innen zu sehen, haben wir aus Zeitgründen nicht gemacht.
Titel: Re: Northern Roads: NC500 - auf Schottlands Route 66 im Sommer 2023
Beitrag von: Horst am 25. Oktober 2023, 16:03:08
14.Tag, Freitag 11.8.2023





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Von Pitlochry fahren wir an diesem Morgen ein kurzes Stück nach Norden zum House of Bruar bei Blair Atoll – ein Einkaufstempel mit gehobenen Qualitäts- und sicher auch Preisangebot.




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc08875x4ias.jpeg)
Nebendran geht von hier ein Trail zu den Falls of Bruar ab und das ist der eigentliche Grund, warum wir hierher gefahren sind.




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc0890446exo.jpeg)
Der Weg führt an einem Fluß entlang steigt dann auf und gewinnt an Höhe.





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc07105nkdyj.jpeg)
Ein erster Wasserfall und eine alte Steinbrücke kommen in Sicht.





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc07104dzcs5.jpeg) (https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc08900pkfst.jpeg)




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc08926ssi93.jpeg)
Auch der Blick von der Brücke auf weitere Kaskaden ...



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc08919yliza.jpeg)
... und den Verlauf der Schlucht ist sehenswert.


Danach steigt der Weg weiter an. Die Upper Falls sieht man eigentlich nur aus der Ferne hervorspitzen und wenn man über die zweite Steinbrücke geht von oben – leider nicht von unten aus der Nähe.





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc089415ectf.jpeg)
In der Region Pitlochry gibt es einen Aussichtspunkt der zum Pflichtprogramm jedes Schotten gehört und das ist Queen’s View unweit von Blair Atoll.
Doch warum heißt die Plattform „Ausblick der Königin“?
Ganz in Schwarz kam Königin Victoria am Queen’s View Aussichtspunkt an. Seit dem Tod ihres Gatten vor fünf Jahren hatte sie nichts mehr mit Farbe getragen, ihre Trauer währte lange. Doch hier, im Wald, mit diesem herrlichen Blick konnte sie ihre Sorgen kurz vergessen. „Queen’s View“ hieß der Platz hier schon damals – und weil das so üblich war, dass man allerhand Plätze nach der regierenden Königin benannte, ging Victoria davon aus, dass dieser Ort ihren Namen trug. Schließlich war die Königin hier gut gelitten. Rund 100 Kilometer entfernt hatte sie ihren Sitz, das Balmoral Castle.
Und wahrlich, der Blick am Queen’s View wirkt majestätisch: Loch Tummel räkelt sich hier scheinbar unendlich entlang eines Tals bis es schließlich am Horizont auf die schroffen Berge des Glen Coe zu treffen scheint. Die sanften Hügel an seiner Seite sind teilweise bewaldet und rahmen die spiegelnde Fläche des Sees würdig ein.
Doch Queen Victoria – so vermutet man heute – ist gar nicht die Namensgeberin des Queen’s View. Denn eine andere Hoheit hatte sich hier herumgetrieben, unter weniger angenehmen Umständen als Victoria. Isabel von Mar soll während ihren Reisen in der Gegend um Loch Tummel hier den Ausblick genossen und jeweils Rast eingelegt haben. Isabel war die erste Frau des Legendären Schottenkönigs Robert the Bruce, der lange vor den Engländern fliehen musste, ehe er seine Feinde in der Schlacht von Bannockburn besiegte. Es heißt, auch Isabel habe sich verstecken müssen und sei einige Male am Loch Tummel vorbeigekommen.




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Am Nachmittag geht es ins einsame Glen Lyon, das durch sanfte grüne Hügel, kleine Flüßchen und Landwirtschaft mit verstreuten Farmen geprägt ist. Eine eher stille Region im an sich entspannten Schottland, in die wenige Touristen vorstoßen. Der Autor Sir Walter Scott nannte das Glen Lyon einst das längste, einsamste und liebenswerteste Tal Schottlands. Immerhin ist das Tal 25 Meilen lang – also so falsch liegt der Autor hier nicht.




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc09000u1ihk.jpeg)
Von einem Ort namens Camusvrachan, kann man mit den richtigen Informationen ausgestattet, eine Wanderung zu Fionn’s Rock oder besser bekannt als „Praying Hands of Mary“ unternehmen (rund 2 Stunden komplett – am Ende geht es etwas hoch). Irgendwann kommt man an einem Teich und einer Farm vorbei.




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc08997u5e2g.jpeg)
Von hier geht es auf einer alten Straße aufwärts zu den grünen Hügeln. Ein Fluß mit interessanten Steinauswaschen wird anfangs vom Weg berührt.





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc08988sefu7.jpeg)
Schafe blöcken empört – offensichtlich sind sie Störungen hier nicht gewohnt.




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc08951tri2f.jpeg)
Noch ist nichts vom eigentlichen Ziel zu sehen – ob der Weg richtig ist?
Laut den Infos müsste es nun vom Weg nach rechts den Hügel hinauf gehen und tatsächlich – jetzt spitzt ein schlanker Fels hervor der dem gesuchten Objekt entsprechen könnte und ja – das ist er!




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc08979l1fu9.jpeg)




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc08964w0flq.jpeg)
Das heute wechselhafte Wetter zeigt sich nun gnädig und liefert noch ein paar Sonnenstrahlen dazu und der gespaltene Fels und die Umgebung sind schon ein tolles Motiv, die Region an sich hier einfach schön.




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(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc09004eifhx.jpeg)
Auf dem Rückweg bietet sich noch ein Stop an der Straße an den man leicht übersehen kann – eine alte römische Brücke mit Wasserfall der in einen Fluß fällt.





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc090152rikv.jpeg)
Schließlich geht es zurück nach Pitlochry, wo wir den Tag mit einer Runde durch den Ort abschließen.




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Übernachtung: Apartment in der Atholl Road, Pitlochry 190 €

Titel: Re: Northern Roads: NC500 - auf Schottlands Route 66 im Sommer 2023
Beitrag von: Christina am 25. Oktober 2023, 18:07:00
Zwei sehr schöne Wanderungen habt ihr heute gemacht.

Als es mit der Shopping Mall losging, habe ich mich schon gewundert, shoppen wäre ungewöhnlich bei euch, aber hat sich ja dann schnell aufgeklärt ;D, ich wäre auch lieber wandern gegangen.

Queen's View, ein toller Ausblick und in Großbritannien mit den vielen Königinnen ein sehr praktischer Name, passt immer ;D
Titel: Re: Northern Roads: NC500 - auf Schottlands Route 66 im Sommer 2023
Beitrag von: Silv am 26. Oktober 2023, 13:33:39
Hallo Horst,

auch deinen Bericht verfolge ich übers Handy. Ich will ja wissen, wo sich die rote Jacke herumtreibt  ;) Schön plaziert am gespaltenen Felsen  ;D
Titel: Re: Northern Roads: NC500 - auf Schottlands Route 66 im Sommer 2023
Beitrag von: Horst am 27. Oktober 2023, 17:16:09
15.Tag, Samstag 12.8.2023






Nach vielen vielen Tagen wo es höchstens mal nachts geregnet hat, müssen wir uns heute wieder mit dem britischen Regen auseinandersetzen.
Kein Problem – wenn man so gutes Wetter hatte wie wir, kann man mal einen feuchteren Tag gut verkraften. Zudem gibt es ja noch unsere Regenhosen und die kommen gleich an diesem Vormittag zum Einsatz.





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Nicht weit ist die Fahrt bis ins hübsche Aberfeldy, wo man den Trail der „Birks of Aberfeldy“ gehen kann. Schon am Beginn des Weges trifft man auf eine Tafel die dem Schottischen Nationaldichter und Poeten Robert Burns gewidmet ist der diesem Park seinen Namen gegeben hat.





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Denn die Birks of Aberfeldy – die Birken von Aberfeldy, werden in seinem Volkslied über diesen Wald besungen, dass er vor 250 Jahren geschrieben hatte.






(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc09028a5dp9.jpeg)
Wir gehen den Rundweg gegen den Uhrzeigersinn ...




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc0903226ddc.jpeg)
... und kommen dabei auch mal auf die schiefe Bahn.






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Auch ein Anstieg (200 Höhenmeter) durch den urigen Wald ist zu bewältigen, wo der Weg oberhalb der Schlucht verläuft.




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Bei den Falls of Moness kommt man dann über eine Holzbrücke und auf die andere Seite des Flusses.





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Die Falls of Moness




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Der Weg führt uns nun nah am Fluß entlang, immer wieder begleiten Kaskaden und Wasserläufe die Wanderung.




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Am Ende treffen wir dann noch auf Robert Burns selbst, der hier auf einer Bank sitzt umgeben von seinen Birks of Aberfeldy und der noch heute von den Schotten sehr verehrt wird.




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc09080ldi5x.jpeg)
Nach 90 abwechslungsreichen Minuten sind wir zurück am Parkplatz und fahren zurück nach Aberfeldy, wo uns ein Cafe-Besuch mit dazugehörigem Stadtrundgang lockt.




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Aberfeldy wirkt im Vergleich zu Pitlochry erstens nicht so überlaufen und zweitens auch nicht ganz so herausgeputzt, authentischer.




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Da sich die Reise langsam dem Ende nähert, müssen wir auch wieder nach Süden fahren. Unser Ziel ist aber nicht Edinburgh sondern Glasgow. Die Fahrt führt uns vorbei am Loch Lubnaig.






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Kurz vor den Toren Glasgows nutzen wir noch einmal die Möglichkeit für eine Wanderung. „The Whangie“ beschreibt einen Rundweg (5km, knapp 2h, 180 Höhenmeter) hinauf auf einen Hügel auf es Aussichtspunkte und eine Mini-Schlucht zu entdecken gibt. Vom „Queen’s View & The Whangie“ - Parkplatz steigt der Weg zunächst hinauf auf den Hügel.




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc09107ltckj.jpeg)





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Blühende Heide und grüngelbe Hügel, auf die ein faszinierender Mix aus Licht und Schatten fällt, prägen zu Beginn den Weg.




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Danach umrundet ein Pfad den Hügel und der Blick schweift in die Ferne zum berühmten Loch Lomond, einem der beliebtesten Ausflugsziele der Schotten.





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(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc09122twcrx.jpeg)
Schließlich ist das namensgebende „The Whangie“ erreicht, ...



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc09123r2dm8.jpeg) (https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc091325rdxt.jpeg)
... eine wilde Ansammlung von schroffen Felsen ...




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc09150ljdjt.jpeg) (https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc091526fd6q.jpeg)
... die eine kleine Schlucht bilden.





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc09160w4ewh.jpeg)
Von hier führt der Weg an einem Loch vorbei hinauf auf den Gipfel des Hügels – den Auchineden Hill, der neben einem Steinmonument einen 360° Blick natürlich wieder auf den Loch Lomond ...




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc09158i9fcq.jpeg)
... und sogar bis auf Glasgow spendiert.




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc0916121i4p.jpeg)
Danach geht es durch Heidefelder wieder zurück zum Parkplatz, was sich allerdings als äußerst schwierig darstellt. Der Weg ist nach den Regenfäll der Nacht völlig aufgeweicht, morastig und steht mehr oder weniger unter Wasser. Eindeutig ein Fall für Gummistiefel - die allerdings nicht mit dabei sind. Zurück am Auto müssen Socken und Schuhe gewechselt werden.





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/dsc091692cc68.jpeg)
Am frühen Abend kommen wir in Glasgows Nachbarstadt Paisley an und beziehen unser Apartment für die letzten beiden Nächte der Reise.



Übernachtung: Mycosyapartment, 54 Kilnside Road, Paisley, 110 €
Titel: Re: Northern Roads: NC500 - auf Schottlands Route 66 im Sommer 2023
Beitrag von: Christina am 27. Oktober 2023, 18:34:16
Sehr schöner Waldspaziergang, im Wald ist Regen auch nicht ganz so schlimm finde ich. Birken kann ich allerdings nicht entdecken, die wurden vielleicht seit Burns Gedicht abgeholzt.

Die zweite Wanderung dann als schöner Kontrast über freie Fläche mit herrlicher Aussicht und wieder beeindruckenden Felsformationen. Der matschige Abstieg ist natürlich weniger toll. Mit den Gummistiefeln, die ja oft empfohlen werden, ist das so eine Sache, zum einen nehmen sie viel Platz im Koffer weg und zum anderen, kann zumindest ich darin nicht wandern, ein paar Meter eben gehen ja, aber nicht mehr. Daher würde das bei mir auch ausscheiden. Ich hatte mir damals für Wales ja Gamaschen besorgt, aber bisher nie gebraucht.
Titel: Re: Northern Roads: NC500 - auf Schottlands Route 66 im Sommer 2023
Beitrag von: Horst am 29. Oktober 2023, 08:55:15
Gamaschen helfen ja eingentlich dafür, dass Deine Hosebeine nicht so eingesaut werden. Hier ist man meist halt diverse Zentimeter eingesunken, was dann eben die Schuhe durchnässt hat. Eigentlich habe ich neuerdings immer Neopren-Socken im Rucksack dabei damit die Füße trocken bleiben aber bei der Wanderung hatte ich es vergessen.
Die meisten Wanderschuhe sind dann bei so einer intensiven Nässe nicht mehr dicht. Nach vielen Reisen in den Norden wo ich mal Gummistiefel dabei hatte und mal nicht muss ich für mich feststellen, wenn man nicht eine ganz bestimmte Wanderung oder Aktion vorhat wo man die Stiefel unbedingt braucht (z.B. Flußdurchquerung in Island) lasse ich die Dinger lieber zu Hause. Nimmt viel Platz im Koffer weg und braucht man zu selten. Zudem läuft es sich darin bescheiden.
Titel: Re: Northern Roads: NC500 - auf Schottlands Route 66 im Sommer 2023
Beitrag von: Horst am 31. Oktober 2023, 15:23:56
16.Tag, Sonntag 13.8.2023






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Auf der Schottland-Reise vor 5 Jahren hatten wir Glasgow als Anflugsziel gewählt und die Stadt dann eher zufällig, weil noch Zeit war, einen halben Tag erkundet. Das hat uns weitaus besser gefallen als wir damals gedacht hatten und uns vorgenommen, wenn wir mal wieder nach Schottland reisen, kommt auch Glasgow noch mal auf den Zettel.
So nehmen wir uns heute einen ganzen Tag nur für diese Stadt am Clyde River.





Glasgow ist mit ihren fast 600.000 Einwohnern die größte Stadt Schottlands.
Der Name Glasgow stammt übrigens aus dem Gälischen und bedeutet “lieber grüner Ort”. Es gibt zwar in Glasgow über 90 Parkanlagen. Doch Glasgow galt aufgrund ihrer hohen Kriminalität in den 90er Jahren als die “Mörderstadt Westeuropas”. Glasgow galt als die «Hauptstadt der Messer» (BBC), die «Hauptstadt der Morde» («Guardian»). 2005 gab es durchschnittlich jede Woche einen Mord und sechs Mordversuche – mit Messern. Ein Sprecher des Justizministeriums sprach sogar von einer „Messer-Pandemie“. Kein Tag verging, ohne dass die Presse Überfälle, Bandenkriege und immer wieder Messerstechereien meldete. Ganze Bezirke galten als No-go-Areas. Zudem galt Glasgow als schmutzige Stadt.
Um diesen negativen Image Glasgows entgegen zu wirken, wurde von der Glasgower Stadtverwaltung die Kampagne “People make Glasgow” ins Leben gerufen. Die alten Sandsteingebäude wurden von ihrem industriellen Rußmantel befreit und im Laufe der Jahre entstanden rund 40 Galerien und Museen die keinen Eintritt verlangen. Die Kampagne “Menschen machen Glasgow aus” funktionierte so gut, dass Glasgow 2014 vom Verlag Rough Guides mit dem Titel “Freundlichste Großstadt” gekürt wurde.
Die Kriminalität insgesamt ist in Schottland derzeit auf dem niedrigsten Niveau seit 50 Jahren und auch in Glasgow findet Gewalt meist zwischen Bandenmitgliedern in Randbezirken statt, in die sich kaum Touristen verirren.
Heute gilt Glasgow als eine der freundlichsten Städte der Welt, ein deutlicher Hinweis, dass man sich mit Situationen die schlecht oder unbefriedigend sind, nicht abfinden muss.




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Unser erstes Ziel ist der futuristische Glaspalast des Riverside Museums ...



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... mit dem Tall Ship.





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Die Glenlee ist ein 126 Jahre altes riesiges Segelschiff, das mehrmals die Welt umrundet hat und heute ebenfalls als Museum dient.





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Von hier blickt man auf weitere moderne Gebäude der Stadt die wir uns gleich mal aus der Nähe ansehen wollen ...





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... wie z.B. die Veranstaltungsarena Hydro ...





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... oder den Finnieston Crane, ein Kran mit 175 t Traglast, der heute als nationales Denkmal eingestuft ist.





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Eines fällt einem in Glasgow an jeder Ecke auf egal wo – der gelungene natürliche Mix aus sehr alten und modernen Gebäuden meist direkt nebeneinander ist typisch für die Stadt.





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Wir fahren in die Downtown und begeben uns auf eine kleine Stadtrunde ...




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... vorbei an einigen Murals (den originellen Wandgemälden) ...




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... von denen es sehr viele verteilt über die ganze Stadt gibt, ...




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... schlendern durch die Fußgängerzone und Einkaufsstraßen ...




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... und natürlich zum George Square mit dem Reiterdenkmal des Duke of Wellington.





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Seit spätestens Mitte der 1980er Jahre ist es üblich, das Haupt der Statue mit einem Leitkegel verdeckt zu sehen. Obschon Ordnungsdienste die Kopfbedeckung regelmäßig entfernen, setzen Unbekannte sie stets wieder auf. Hieraus resultieren bereits Beschädigungen der Statue. Die Kosten für die Entfernung des Kegels werden auf hundert Pfund geschätzt. Da die Stadt die Summe von rund zehntausend Pfund pro Jahr für hundert Entfernungen nicht mehr tragen wollte, wurde im Zuge einer Restaurierung im Jahre 2013 beschlossen, den Sockel auf die doppelte Höhe aufzustocken, um die Dekoration zu erschweren. Die Pläne entfachten Proteste, weshalb sie schließlich nicht umgesetzt wurden. So ist das mit den eigenwilligen Schotten und ihrer Abneigung gegenüber britischen Militärhelden. Zu dem unvermeidlichen Kegel hat sich auch noch eine Spiderman Maske gesellt.




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Moderene Gebäude ...





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... und welche die schon bessere Zeiten gesehen haben sind nah beieinander.





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Heute ist in der Stadt ein „Welt-Radrennen“ mit diversen Raddisziplinen quer durch die Stadt verteilt.




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Die Leute machen unglaublich Stimmung und zelebrieren diese Veranstaltung.





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In Schottland haben wir viele interessante Friedhöfe gesehen, die einerseits fotogen waren, oft in toller Lage und viele Geschichten erzählt haben. Auch in Glasgow gibt es einen Friedhof den man gesehen haben sollte, gesehen haben muss! Necropolis – die schottische Stadt der Toten.




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50.000 tote Menschen haben über die Bridge of Sighs, die schottische Seufzerbrücke, ihre letzte Reise angetreten.
Da hier die Toten oft unter Schluchzen zum Friedhof getragen wurden, bekam sie den Spitznamen „Bridge of Sighs“, zu Deutsch „Seufzerbrücke“.
Heute passieren hingegen tausende Lebende die Brücke, die den Haupteingang zur Glasgow Necropolis bildet.




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Dass dieser Friedhof in Schottlands größter Stadt zurecht beliebt ist, liegt an seiner Schönheit: Alte viktorianische Pavillons, Gruften und Denkmäler schmiegen sich an den Hügel, ganz oben krönt die Säule des Reformators John Knox die Szenerie.




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Dabei war die Glasgow Necropolis ursprünglich ganz den Lebenden vorbehalten. Denn sie wurde zunächst als Park konzipiert. Erst 1831 schlug der damalige Kämmerer John Strang vor, aus dem Park einen Friedhof nach dem Vorbilde des „Père Lachaise“ in Paris zu machen.





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Heute finden nur noch selten Begräbnisse in der Necropolis statt, denn nur wessen Familie schon einen Bereich besitzt, darf hier bestattet werden. Dafür tummeln sich zwischen den Mausoleen wieder die Lebenden und staunen über die Stadt der Toten in Schottland.




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Vor der Glasgow Cathedral findet sich eine Statue des Afrika-Forschers Sir David Livingstone der 1813 in Glasgow geboren wurde, mehrere Expeditionen nach Afrika unternommen hat ...



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... und als erster Europäer an den Sambesi Fluß gelangte und auch als Entdecker der gewaltigen Victoria Fälle gilt.





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Wir sind zwar nicht die ersten Europäer im belebten West-End Viertel Glasgows, wollen aber doch gerne das Viertel für uns entdecken, ...




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... verbunden natürlich mit einem Besuch der bekannten Ashton Lane mit Restaurants und Bars.




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Bevor wir uns auch von West End verabschieden kommen wir noch am Òran Mór vorbei – einem Mix aus Restaurant, Bar und Theater.




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Was daran besonders ist, das Òran Mór hieß früher Kelvinside Parish Church und war eine Kirche, eine coole Idee.


Dann geht es zurück nach Paisely, wo wir noch zu einem indischen Restaurant zum Abendessen gehen und sehr gut bedient und verköstigt werden. Inder ist in Großbritannien immer eine gute Idee, gerade im Vergleich zu den Alternativen.

Das war es dann mit dieser Reise größtenteils entlang der NC500, auf den Orkneys und mit dem kurzen Abstecher am Ende in die Region im Zentrum Schottlands.
Morgen fahren wir unseren Mietwagen zurück zum Flughafen Edinburgh und werden dann mittags mit Easy Jet zurück von Edinburgh nach München fliegen.




Übernachtung: Mycosyapartment, 54 Kilnside Road, Paisley 110 €




Titel: Re: Northern Roads: NC500 - auf Schottlands Route 66 im Sommer 2023
Beitrag von: Horst am 31. Oktober 2023, 15:30:15
Fazit



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Schottland hat sich auch auf unserer dritten Reise als herausragendes Reiseziel bewährt.
Das Wetter war diesmal als durchgehend sehr gut zu bewerten, nicht sonderlich warm aber kaum Regen und vor allem immer dann Sonne wenn man sie besonders gut brauchen konnte.
Die Schotten sind absolut traumhaft. Humorvoll, gastfreundlich, entspannt, hilfsbereit.
Autofahren ist nirgendwo in Britannien so entspannt wie hier. Landschaftlich sticht vor allem die abwechslungsreiche Küste mit manchmal fast unfassbar schönen Stränden hervor, aber auch die grünen Hügel und markanten Berge, die mit tiefblauen Lochs garniert sind erfreuen das Auge. Ganz besonders fasziniert aber im Norden Schottlands die Weite, der schier grenzenlose Horizont der so charakteristisch für das Land der Bravehearts ist.
Der Besuch der Orkneys war faszinierend und hochinteressant, wer nur auf spektakuläre Landschaft abzielt geht besser auf die Äußeren Hebriden (vor allem auf Lewis & Harris).
Schottland ist kein ganz billiges Reiseland. Vor allem der Mietwagen war für 15 Tage mit 940€ schon recht teuer und wäre wenn nicht schon 9 Monate vorab gebucht noch wesentlich teurer geworden.
Auch manche Übernachtung (im Nordwesten auch z.T. wenig Angebot) ist teuer und frühzeitiges Reservieren ist angeraten wenn man ein erträgliches Preis-Leistungs-Verhältnis erreichen möchte.
Immerhin kostet Parken außerhalb von Großstädten (anders als in England & Wales) nichts.

Google Maps, als Routenplaner für mich in den letzten 10 Jahren immer am Start, hat hier in Schottland erstaunliche Aussetzer.
Die Handyabdeckung war absolut ok – vor allem wenn man aus der "digitalen Wüste" Deutschland kommt.  ;)

Am stärksten ist die Küste bei Ducansby Head nähe Wick, die NC500 östlich von Durness, und eigentlich fast die gesamte NC500 im Westen bis Applecross.

So wird es irgendwann sicher auch eine vierte Schottlandreise geben die dann wahrscheinlich auch die Äußeren Hebriden noch einmal im Programm haben dürfte aber das ist noch Zukunftsmusik und diese Reise somit Geschichte. ;)




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Danke fürs Mitlesen  :)
Titel: Re: Northern Roads: NC500 - auf Schottlands Route 66 im Sommer 2023
Beitrag von: Rainer am 31. Oktober 2023, 20:45:55
Auch manche Übernachtung (im Nordwesten auch z.T. wenig Angebot) ist teuer und frühzeitiges Reservieren ist angeraten wenn man ein erträgliches Preis-Leistungs-Verhältnis erreichen möchte.

Ja, das ist mir auch aufgefallen, aber ich wollte jetzt nicht so doof bei jedem Preis nachfragen. Aber insgesamt sind da recht teure Unterkünfte dabei, was mich insofern schon wundert, weil Schottland nicht als steinreiches Land gilt. Buchen denn nur ausländische Touristen die Unterkünfte? Das würde mich zwar wundern, wäre aber halbwegs eine Erklärung.

Die Handyabdeckung war absolut ok – vor allem wenn man aus der "digitalen Wüste" Deutschland kommt.  ;)

*stichel* .... Auch bei uns zu Hause ist der Handyempfang allenfalls durchschnittlich. Das ist beispielsweise auch in unserem Ferienhaus in den Niederlanden viel besser, auch das Internet am Festnetzanschluss ist in den Niederlanden viel besser. Es ist ein Trauerspiel in Deutschland.

Mir persönlich hat natürlich auch die NC500 an sich am besten gefallen, so schön diese ganzen Wanderungen sind, ich kann das leider nicht. Aber die Straße abklappern, das können wir. Und Wetter ist Wetter, das kann man nicht planen und solange man keinen Dauerregen hat, ist es doch nicht so wichtig. Schöne Reise - wie immer!
Titel: Re: Northern Roads: NC500 - auf Schottlands Route 66 im Sommer 2023
Beitrag von: Horst am 31. Oktober 2023, 22:04:24
Hallo Rainer,
bezüglich der Unterkünfte wollen wir immer (wenn möglich) eine Wohnung mit Küche und eine Mindestgröße von 20 Quadratmeter oder mehr (letzteres auch der Platzangst meiner Freundin geschuldet).
Das beschränkt das Angebot und macht es nicht immer billiger.
Der Klassiker in Schottland sind die Bed&Breakfast die wir kaum nehmen - da keine Küche und wir wollen morgens beide nichts essen.

Von der NC500 sieht man von Aussichtspunkten oder entlang der Strecke wirklich sehr viel auch ohne die Wanderungen.
Eine sehr fotogene Alternative zu den Orkneys wären die Äußeren Hebriden mit Harris und Lewis, wo sich auch herrliche Rundfahrten machen lassen würden.
Titel: Re: Northern Roads: NC500 - auf Schottlands Route 66 im Sommer 2023
Beitrag von: Susan am 01. November 2023, 13:03:33
Hallo Horst,

herzlichen Dank für den schönen Reisebricht und die tollen Bilder. Ich bin sehr gern mit bzw. diesmal eher hinterher gefahren.

Auch zum Schluss war einiges Bekanntes dabei, sowie einige Anregungen für einen neuen Besuch. Besonders interessant für mich die Eindrücke aus Glasgow. Wir waren uns nicht sicher, ob sich da ein Besuch lohnt. Nun wissen wir: JA!

 :danke:
Titel: Re: Northern Roads: NC500 - auf Schottlands Route 66 im Sommer 2023
Beitrag von: Paula am 01. November 2023, 14:26:49

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Das ist ein U-Bahn Eingang oder? Glasgow gefällt mir richtig gut! Vielleicht kann ich mit meinem Freund mal einen Städtetripp dahin machen. Wenn dann das Wetter  mitspielt läßt er sich vielleicht auch zu einer längeren Reise überreden. Die Fahrt an der Küste lang und an den Lochs vorbei hat mir extrem gut gefallen, ich würde das Wagnis schon eingehen (jedenfalls im Hochsommer).

Danke für den tollen Reisebericht Horst!
Titel: Re: Northern Roads: NC500 - auf Schottlands Route 66 im Sommer 2023
Beitrag von: Christina am 01. November 2023, 18:39:31
Glasgow sieht sehr interessant aus, soweit ich mich noch erinnere (hab das irgendwann mal zufällig gelesen), ist es auch nicht weit per Bahn von Edinburgh, da könnte ich mir auch mal eine Städtereise ohne Auto vorstellen.

Vielen Dank für deinen Bericht Horst, auch die diesmal von euch besuchten Ecken Schottlands könnte ich mir für eine Rundreise sehr gut vorstellen, das sah alles toll aus, insgesamt bleibt Schottland auf meiner Reisezielliste recht weit oben, wegen des Linksverkehrs aber nur, wenn wir zu zweit unterwegs sind, da brauche ich jemand, der zusätzlich die Augen offen hält.

 :danke:
Titel: Re: Northern Roads: NC500 - auf Schottlands Route 66 im Sommer 2023
Beitrag von: Horst am 01. November 2023, 20:24:42

Das ist ein U-Bahn Eingang oder?
Ja, das ist ein U-Bahn Eingang. Glasgow hat übrigens nach London und Budapest die drittälteste U-Bahn der Welt. Wir haben aber nicht getestet, ob die Modernisierung geklappt hat. ;)