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Allgemeines => Mitglieder-Talk & Sonstiges => Thema gestartet von: Andrea am 21. Januar 2014, 13:10:56

Titel: Offroad - Abenteuer pur oder nur was für Spinner?
Beitrag von: Andrea am 21. Januar 2014, 13:10:56
Liebe Eumerikaner!

Offroad, das ist ja immer wieder ein heikles Thema. Manche nehmen an Wettbewerben teil und schrauben nur noch an ihrem Auto rum, damit es immer besser wird. Jedes Wochenende geht es dann in den "Dreck".  Für andere ist das Ganze ein unverantwortlicher Eingriff in die Natur, andere wiederum lieben es die Herausforderungen eines (mehr oder weniger offiziellen) Trails im Urlaub zu meistern.

Wie steht ihr dazu? Macht ihr so etwas auch manchmal (oder öfters) oder sind schon einfache unbefestigte Straßen der blanke Horror für euch? Würde ein Urlaub in einem bestimmten Land daran scheitern, dass die Straßenverhältnisse nicht so gut sind oder sucht ihr gerade im Urlaub auch mal das Abenteuer und mietet vielleicht deswegen auch mal ein geländegängiges Fahrzeug? Oder würdet ihr an geführten Offroad-Touren teilnehmen?
Titel: Re: Offroad - Abenteuer pur oder nur was für Spinner?
Beitrag von: Ilona am 21. Januar 2014, 13:23:53
In erster Linie sind wir Wanderer, die natürlich auch unbefestigte Straßen zu den Trailheads fahren müssen. Diese Pisten müssen aber mit einem 08/15-Miet-SUV machbar sein.

Wären wir jetzt ausschließlich Offroader, dann würde man natürlich einen absolut geländetauglichen Jeep o. ä. vor Ort anmieten.

Nichtsdestotrotz finde ich - vor allem in Utah - die Landschaften toll, die sich weit abseits der Touristenpfade befinden. Rolf zeigt uns davon viel, Christian fehlt dafür momentan einfach die Zeit.

Wir haben uns Christian einmal ein Stück auf dem Weg zu White Pocket angeschlossen. So lange ich aber noch gut zu Fuß bin, werde ich keine reine Offroad-Tour buchen.
Titel: Re: Offroad - Abenteuer pur oder nur was für Spinner?
Beitrag von: Rainer am 21. Januar 2014, 14:26:20
Offroad reizt mich nicht. Wir meiden es weitestgehend, nur wenn wirklich attraktive Ziele unvermeidbar mit Offroad verknüpft sind, dann fahren wir da auch. Aber wie bei Ilona, das muss ein 0815-SUV können, ggf. sogar ein PKW.

Wirklich grenzwertig: Monument Valley - die Rundtour wird nach meinem Empfinden immer schrottiger. Schlimmeres sind wir nicht gewöhnt.

Die ich Offroad auch nur sehr schlecht gehen kann, bleiben wir auch bei kurzen Wanderungen auf planierten Wegen. Ich weiß, dass es in der Wildnis schöne Dinge zu sehen gibt, aber es gibt auch planiert massenhaft zu sehen. So lange ich dort nicht alles abgeklappert habe (und das sehe ich im Moment nicht, dass man alleine schon das jemals schaffen kann), bleiben wir auf Asphalt oder ähnliches.

Vorteil: wir haben noch nie, ausnahmslos nie (Horst wird mich jetzt hassen dafür...) einen Plattfuss gehabt. Bei sicherlich insgesamt mehr als 50.000 Meilen, die sich in den ca. 15 USA Urlauben inzwischen angesammelt haben.
Titel: Re: Offroad - Abenteuer pur oder nur was für Spinner?
Beitrag von: Hatchcanyon am 21. Januar 2014, 15:00:08
Offroad, das ist ja immer wieder ein heikles Thema.....

Andrea,

"offroad" ist in den USA weitgehend verboten. Das ist das Befahren wegelosen Geländes, das Anlegen neuer Spuren. Trotzdem wird die Bezeichnung oft verwendet, wo es sich eigentlich um 4wheeling handelt. (In den offiziellen Topomaps werden die Wege dann auch als "4WD Trail"  bezeichnet.) Egal, ich denke wir beide wissen was gemeint ist: Das Befahren von Trails, die für Fahrzeuge geeignet sind. Gesperrte Trails befahren wir nicht, alleine schon aus dem Grund, dass nicht noch mehr davon gesperrt werden.

Schrauben? Gerne zur Wartung an unseren Autos in Deutschland. Das hatte anfangs mit knappen Finanzen zu tun, dann wurde eine Art Hobby draus und dann bin ich Ingenieur, da gehört sowas schon fast zur Berufsehre. Es hilft allerdings auch auf dem Trail. In Deutschland brauche ich kein SUV, in den USA schon.  Fahrzeuge "off the shelf", also so wie sie vom Hersteller kommen. Nur Reifen haben wir mal gewechselt, da unbrauchbare Ware aufgezogen war. (Früher haben wir SUV gemietet, dann gebraucht ge-/verkauft, jetzt wieder gemietet.) Geführte Touren kommen nicht in Frage, wir lieben die Einsamkeit.

Abenteuerlust ist dabei und sicher auch ein Stück Selbstbestätigung, wenn man die Strecke von A nach B schafft. Hauptsächlich sind wir aber wegen der Geologie mit einem SUV unterwegs. An viele Plätze gelangt man nur so, wenn man nicht sprichwörtlich tagelang laufen will oder kann.

Umweltschutz? Hat einen hohen Stellenwert, daher kein Querfeldein und ähnliche Dinge. Closed ist closed! Nur ganz nebenbei: Man weiss heute, SUVs verursachen im Südwesten weniger Schäden als Mountainbikes. Es hängt mit der unterschiedlichen Erosionseinwirkung zusammen. Fahrradreifen schneiden ein, die breiten SUV-Reifen verdichten hingegen den Boden eher.

Gruss

Rolf
Titel: Re: Offroad - Abenteuer pur oder nur was für Spinner?
Beitrag von: sh3t0r am 21. Januar 2014, 15:48:53
Zählt sowas wie die Racetrack Road im Death Valley auch schon als 4WD Trail? Die hab ich 2011 in jugendlichem Leichtsinn mit einem 2WD Dodge Caliber gemeistert ;)

Titel: Re: Offroad - Abenteuer pur oder nur was für Spinner?
Beitrag von: Birgit am 21. Januar 2014, 16:00:04
Phhh, mein Auto muss fahren, sonst nichts, und das unter Aspekten von Preis und Leistung möglichst sicher und schnell.

Volle sechsspurige Autobahnen in Ballungsräumen? Enge Gassen zwischen Mauern in spanischen Städten oder in England? Huckelpisten in Wüsten und Canyons der USA? Das Auto auf Berge über Serpentinen aufwärts quälen und dann Angst vor heiß laufenden Bremsen zu haben, wenn´s wieder runter geht? Reizt mich nicht! Ich will ankommen, und zwar problemlos und möglichst schnell, bitte schön!

Klar wäre auch ich gerne mal im Abenteuerwunderland unterwegs, wo noch nie ein Touri war, aber am liebsten sollte man mich doch nach kurzem Flug mit einem Hubschrauber dort absetzen, wo es schön ist.

Nee, nee, Autofahren unter doofen Bedingungen war noch nie meine Leidenschaft und wird es auch nie werden. Von daher gehöre ich nicht zu denen, die sich freuen oder es als herausfordernden Nervenkitzel begrüßen, wenn der Weg zu einem "Gem" steinig und steil ist.

Titel: Re: Offroad - Abenteuer pur oder nur was für Spinner?
Beitrag von: Flicka am 21. Januar 2014, 18:41:49
Ich musste gerade bei Birgits Beitrag lachen, weil er meine Einstellung ziemlich genau trifft. Autos sind für mich hilfreiche Fortbewegungsmittel, die mir meine Unabhängigkeit sichern, aber Autofahren ist kein Hobby von mir. Letztes Jahr in Island musste ich zwangsläufig einige nicht asphaltierte Pisten fahren, und habe mich dabei jedesmal gefragt, was andere eigentlich daran finden.

Verstehen kann ich, wenn man eine Piste fährt, weil man ein wunderbares Ziel nicht anders erreichen kann, aber das ist für mich auch nur Mittel zum Zweck und macht mir für sich genommen keinen besonderen Spaß.

Abgesehen davon hätte ich auch Angst, irgendwo im Nirgendwo, möglichst noch bei 50 Grad in der prallen Sonne, liegen zu bleiben und das Auto alleine nicht mehr flott zu bekommen. Für andere liegt gerade in dieser "Gefahr" vielleicht der besondere Nervenkitzel.
Titel: Re: Offroad - Abenteuer pur oder nur was für Spinner?
Beitrag von: Horst am 21. Januar 2014, 19:39:39
Vorteil: wir haben noch nie, ausnahmslos nie (Horst wird mich jetzt hassen dafür...) einen Plattfuss gehabt. Bei sicherlich insgesamt mehr als 50.000 Meilen, die sich in den ca. 15 USA Urlauben inzwischen angesammelt haben.
a) Rainer ich hasse Dich dafür  :))
b) Deine nicht vorgekommenen Plattfüße (also zumindest die von den Reifen  ;) ) habe ich dafür in meiner Statistik mit drin.  ::)

Jedenfalls fahre ich schon ganz gerne mal eine Piste und natürlich auch gerne in Island mal durch einen Fluß.
Ansonsten fahre ich nicht übermäßig gerne Auto (ganz sicher nicht in D) aber mal so eine etwas heikle Stelle überwinden oder es abseits des Teers am liebsten in relativ einsamen Gebieten (und das geht auf Asphalt ja selten) unterwegs zu sein gefällt mir schon.
Titel: Re: Offroad - Abenteuer pur oder nur was für Spinner?
Beitrag von: Hatchcanyon am 21. Januar 2014, 19:42:37
Abgesehen davon hätte ich auch Angst, irgendwo im Nirgendwo, möglichst noch bei 50 Grad in der prallen Sonne, liegen zu bleiben und das Auto alleine nicht mehr flott zu bekommen. Für andere liegt gerade in dieser "Gefahr" vielleicht der besondere Nervenkitzel.

Unter solchen Bedingungen hätte ich eher Bedenken, selbst liegenzubleiben. : :schwitz:

Ein Auto ist nur ein Werkzeug und nach mehr als 2 Millionen km mit allem Möglichen - vom NSU Prinz 4 bis zum Lincoln Towncar - hat man schon eine solide Basis.

Wir sind off pavement nur einmal wegen eines technischen Defekts liegengeblieben. Aber aus eigenem Unvermögen haben wir uns einmal so festgefahren, das wir Hilfe brauchten. Wir haben dann dazugelernt und zwischenzeitlich üblere Situationen in Eigenhilfe geschafft.

Auto verbuddelt und Hilfe gebraucht:
(http://hatchcanyon.eu/Navigation/USA/Utah/San_Rafael_Swell_S/How_many_people_/MuddyCreek217_8.jpg)
(Die ganze Story (http://hatchcanyon.eu/Navigation/USA/Utah/San_Rafael_Swell_S/How_many_people_/index.php))

Schon besser hingekriegt:
(http://hatchcanyon.eu/Navigation/USA/Utah/Hanksville/Poison_Spring/PoisonSpringA09.jpg)
(Die ganze Story (http://hatchcanyon.eu/Navigation/USA/Utah/Hanksville/Poison_Spring/index.php))

Und hier waren wir richtig gut:  :toothy9:
(http://hatchcanyon.eu/Navigation/USA/Utah/Moab/Moab_NO/Sisyphos/PICT2868.jpg)
(Die ganze Story (http://hatchcanyon.eu/Navigation/USA/Utah/Moab/Moab_NO/Sisyphos/index.php))

Gruss

Rolf
Titel: Re: Offroad - Abenteuer pur oder nur was für Spinner?
Beitrag von: Rainer am 21. Januar 2014, 20:08:36
b) Deine nicht vorgekommenen Plattfüße (also zumindest die von den Reifen  ;) )

Die sind ja noch eine ganz andere Liga. Die heißen ja auch nicht "Plattfuss" (a la Bud Spencer in Afrika), sondern auf medizinisch "Senkspreizknickfuss" - so zumindest der Arzt bei der Musterung (vor sehr, sehr vielen Jahren).

Den knappen Dialog konnte ich bis heute konservieren:

"Tragen sie Einlagen?".
"Nein".
"Oh!?".

Ist bis bis heute "Oh!?". Was auch immer das meint.  O0
Titel: Re: Offroad - Abenteuer pur oder nur was für Spinner?
Beitrag von: Flicka am 21. Januar 2014, 21:27:59

Aber aus eigenem Unvermögen haben wir uns einmal so festgefahren, das wir Hilfe brauchten. Wir haben dann dazugelernt und zwischenzeitlich üblere Situationen in Eigenhilfe geschafft.


Ich denke, da liegt schon ein riesiger Unterschied. Ob man zu zweit oder alleine unterwegs ist, kann schon den Unterschied zwischen einem harmlosen Festfahren und einem Liegenbleiben ausmachen.
Titel: Re: Offroad - Abenteuer pur oder nur was für Spinner?
Beitrag von: Hatchcanyon am 21. Januar 2014, 21:53:34
Ich denke, da liegt schon ein riesiger Unterschied. Ob man zu zweit oder alleine unterwegs ist, kann schon den Unterschied zwischen einem harmlosen Festfahren und einem Liegenbleiben ausmachen.

Wir sind grundsätzlich immer alleine unterwegs, uns allerdings auch der Sutuation bewusst.

Gruss

Rolf
Titel: Re: Offroad - Abenteuer pur oder nur was für Spinner?
Beitrag von: Rainer am 21. Januar 2014, 22:49:01
Wir sind grundsätzlich immer alleine unterwegs, uns allerdings auch der Sutuation bewusst.

Schräg.

Flicka meint mit "alleine" auch wirklich "alleine" (Singular, eine Person). Und nicht "wir" (= Plural). Also nicht "wir sind alleine", sondern "ich bin alleine". Das ist der feine (aber durchaus vorhandene) Unterschied.
Titel: Re: Offroad - Abenteuer pur oder nur was für Spinner?
Beitrag von: Flicka am 22. Januar 2014, 08:31:10
Danke an Rainer für die Übersetzung.  ;)
Titel: Re: Offroad - Abenteuer pur oder nur was für Spinner?
Beitrag von: Andrea am 23. Januar 2014, 13:12:46
Ja, also eigentlich bin ich schon etwas verrückt. Als Kind haben wir uns im Wald Hindernisstrecken gebaut und haben dort Wettrennen veranstaltet. Und mit meinem Fahrrad habe ich jedes Hindernis versucht zu meistern, egal ob Boardsteine oder Treppen oder sonstige "Huppel". Erstaunlich, was so ein Klapprad in den 70ern und 80ern ausgehalten hat  ;)

Nun kann ich kein Auto fahren, aber spätestens seit dem Meistern der Potash Road in Utah habe ich Blut geleckt. Dazu noch die verschiedenen Berichte von Rolf. Ich würde wohl nie einen Urlaub nur mit solchen Strecken planen, aber eben mal so ein Abenteuer zu bestehen finde ich prima (vorausgesetzt Heiko macht da mit, denn der muss ja fahren). Genauso hätte ich aber einmal Lust eine Raftingtour zu machen. Trails würde ich aber nicht mit dem Standard-Mietwagen oder dem eigenen Auto fahren, klar. Soll heißen: Im Urlaub werden wir weiterhin unbefestigte Straßen fahren, die dürfen auch mal etwas rauher sein, aber mich oder das Auto gefährden will ich natürlich nicht. Das heißt für mich auch, dass ich besipielsweise die Potash Road nur noch mit einem dafür ausgelegten (und versichtertem Fahrzeug) fahren würde, Devils Garden ist Kindergarten, also kein Problem. Racetrck im Death Valley werden wir sicher mal machen. Mit dafür extra angemietetem Wagen.

Zum Naturschutz: Auf offiziellen Trails habe ich kein Problem mit solchen Abenteuern. Schlimm wird es, wenn einfach querfeldein gefahren wird. Gibt es so etwas in Deutschland? Ich meine mal bei den Ludolfs (diese kaputten Typen vom Schrottplatz) gesehen zu haben, dass die in Polen oder so an einer Rallye teilgenommen haben. Da querten die Teilnehmer ein Flüsschen an verschiedenen Stellen nebeneinander, einige blieben stecken, aber alle zerstörten sie die Böschung. Finde ich übel.

Dasselbe trifft auch für die hier schon angesprochenen Mountainbiker zu. An der Strecke, die ich zum Nordic Walken nutze, gibt es eine Stelle, wo Mountainbiker sich einen Trail gebaut haben. Schon manches Mal habe ich mich erschrocken, wenn plötzlich ein Fahrer mehr oder weniger fliegend meinen Weg kreuzte. Der Trail ist illegal, aber die Behörden sind (auch mangels Personal) machtlos. In einem anderen Wald habe ich auch schon solche Bauten gesehen und das genau dort, wo immer sehr viele Spaziergänger unterwegs sind. Das ist saugefährlich!

Dass dieser Sport unglaublich Spaß macht, ist mir klar. Aber dann muss man bitte für offizielle Strecken sorgen, wo sich die Biker maximal selbst gefährden und wo der Lebensraum Wald ansonsten geschützt wird. Gleiches würde ich auch für Autos einfordern. So wie Rolf es beschreibt, scheint es zumindest in den USA solche Gegenden zu geben. Wo man in Deutschland dieses Hobby ausleben kann und wie das dann gestaltet ist, ist mir leider nicht bekannt.
Titel: Re: Offroad - Abenteuer pur oder nur was für Spinner?
Beitrag von: DocHoliday am 23. Januar 2014, 14:25:43
Off-road fahren - nie.
Das heißt doch - einmal war ich bei einem Offroad-Kurs von Jeep in einem Kieswerk. Da sind wir unter Anleitung über Stock und Stein und durch tiefen Schlamm gebrettert. War lustig!
Also fast nie.

Gravel Roads als Mittel zum Zweck, um bestimmte Ziele zu erreichen - klar! Im Laufe der Jahre habe ich einige 1000 km auf Schotterpisten zurück gelegt. Von gut ausgebauten Straßen in Namibia über mehr oder weniger rumpelige Pisten in den USA bis hin zu ausgetrockneten Flussbetten in Australien, die als offizielle Piste ausgewiesen waren.
Manchmal fahre ich solche Pisten auch nur zum Spaß oder um dem Trubel in und um die NPs etwas zu entkommen (z.B. Onion Creek, Potash Road, Cathedral Valley, etc., etc.).
Auch wenn der Weg das Ziel ist oder das Ziel sehr attraktiv, versuche ich, dass Risiko sehr gering zu halten. Im Zweifel drehe ich lieber rum oder fahre die Strecke gar nicht erst, wenn ich Bedenken habe. So hatte ich jenseits des Teers bis auf diverse Plattfüße noch nie ein Problem (die kaum zu vermeiden sind, wenn man in den USA mir normalen Straßenreifen unterwegs ist). In Namibia und Australienbekommmt man ordentliche Reifen unters Auto. Da hatte ich keinen (Namibia) oder nur einen Plattfuß (Australien) trotz viel mehr km jenseits des Teeres als beim durchschnittlichen US-Trip
So lange es sich um offizielle Pisten handelt, habe ich kein Problem damit. Echtes Offroad quer durch die Natur lehne ich wegen der damit verbundenen Naturzerstörung ab. In extra dafür ausgeschriebenen Gebieten (Coral Pink Sand Dunes, 4WD-Trails rund um Moab) finde ich das o.k.

Den Unterschied, ob man alleine oder zu zweit die Karre im Schlamm verbuddelt, sehe ich nicht. Bei felsigen Pisten kann es nötig sein, einen Spotter dabei zu haben, weil man selber nicht sieht, wo man hin fährt aber das heißt dann ggf. halt, dass ich diese Strecken alleine nicht fahren kann.
Was macht es bei Rolfs Beispiel für einen Unterschied, ob mit dieser Kiste ein oder 2 Leute gestrandet sind? Ohne Hilfe kommt man da nicht mehr raus. Da kann man sich zu zweit allenfalls noch moralische Unterstürzung leisten. Ansonsten ist man genau so viel oder so wenig aufgeschmissen wie alleine.
Titel: Re: Offroad - Abenteuer pur oder nur was für Spinner?
Beitrag von: Horst am 23. Januar 2014, 17:29:26
Was macht es bei Rolfs Beispiel für einen Unterschied, ob mit dieser Kiste ein oder 2 Leute gestrandet sind? Ohne Hilfe kommt man da nicht mehr raus. Da kann man sich zu zweit allenfalls noch moralische Unterstürzung leisten. Ansonsten ist man genau so viel oder so wenig aufgeschmissen wie alleine.
Also ich war schon dreimal in der Situation, daß einer schieben und der/die andere Gas geben musste um aus einer "verfahrenen" Situation wieder heraus zu kommen.
Alleine wäre das eng geworden.
Titel: Re: Offroad - Abenteuer pur oder nur was für Spinner?
Beitrag von: DocHoliday am 23. Januar 2014, 18:33:37
Ich bezog mich jetzt auf das Beispiel von Rolf. Und wenn man bis zur Achse im Schlamm steckt hilft kein schieben mehr.

Zu zweit kann man vielleicht manchmal verhindern, dass man in der Pampa strandet. Aber wenn es erst passiert ist, ist es doch wurscht, ob man alleine oder zu zweit ist.
Titel: Re: Offroad - Abenteuer pur oder nur was für Spinner?
Beitrag von: Hatchcanyon am 23. Januar 2014, 20:44:31
Wenn meine Lady und ich ein Problem haben ist vieles Teamwork. Meiner Wenigkeit obliegt es, das Faqhrzeug flott zu bekommen. Schieben ist da keine Lösung, denn wenn so geringer Kraftaufwand etwas helfen würde, dann kriegt man die Kiste auch anderweitig frei.

Wichtig ist aber, dass der Partner da ist, also ein mentales Problem. Andererseits hilft auch das Beibringen von Steinen o.ä., wenn man das nicht selbst tun muss. Klar, ich habe die technischen Kenntnisse, die Kiste wieder flott zu kriegen, aber das ist nicht alles.

Nehmen wir mal an, ich breche mir den Fuss - dann muss Lady Hilfe holen. Sie weiss das und könnte es. Hoffen wir, dass wir es nie brauchen. Wenn garnix geht hilft unser "Spot"-Notruf.

Man kann nur jedem empfehlen, sich mit der Problematik auseinanderzusetzen.... und trotzdem kann es einen da draussen final erwischen. auch das muss klar sein. Ein Leben ohne Risiko ist eine Illusion, man kann das Risiko aber minimieren.

Gruss

Rolf
Titel: Re: Offroad - Abenteuer pur oder nur was für Spinner?
Beitrag von: Horst am 23. Januar 2014, 20:47:49
Ich bezog mich jetzt auf das Beispiel von Rolf. Und wenn man bis zur Achse im Schlamm steckt hilft kein schieben mehr.

Zu zweit kann man vielleicht manchmal verhindern, dass man in der Pampa strandet. Aber wenn es erst passiert ist, ist es doch wurscht, ob man alleine oder zu zweit ist.
Bezüglich Schlamm wird's schwer bis unmöglich mit nur einem Auto aber man verhindert weder alleine noch zu zwanzigst ob man erstmal strandet - die Frage ist wie kommt man aus der Nummer wieder raus.
Meine Posting bezog sich auf festfahren im Sand (was ja z.B. im US-Südwesten imo bzw. aus meiner persönlichen Erfahrung heraus das wahrscheinlichste ist) und da ist es hilfreich einen Anschieber dabei zu haben.
Der Idealfall ist natürlich ein zweites Auto was z.B. im Botswana Teil des KTP Pflicht ist.
Titel: Re: Offroad - Abenteuer pur oder nur was für Spinner?
Beitrag von: Hatchcanyon am 24. Januar 2014, 12:48:23

Meine Posting bezog sich auf festfahren im Sand (was ja z.B. im US-Südwesten imo bzw. aus meiner persönlichen Erfahrung heraus das wahrscheinlichste ist) und da ist es hilfreich einen Anschieber dabei zu haben.

Da hat offenbar jeder andere Erfahrungen, was wahrscheinlich mit unterschiedlichen Routenplanungen zusammenhängt. Im Sand hängengeblieben? An einmal kann ich mich erinnern und da wäre Schieben aussichtslos gewesen, weil ein Grossteil des Unterbodens aufsass. Da ist dann einfach die Reibung zu gross. (Unser typisches Hängenbleiben im Südwesten ist Festfahren im Schlamm.)

Die einfachste Lösung: Räder mit einem Hydraulikheber (die Dinger kosten nicht allzuviel) anheben und etwas unterbauen. Meistens genügen schon zwei angehobene Räder. Funktioniert auch im Schlamm. Beim ersten Bild kannten wir das noch nicht, brauchten deswegen Hilfe, beim zweiten Fall habe ich das angewandt und die Kiste selbst wieder frei bekommen.

Gruss

Rolf
Titel: Re: Offroad - Abenteuer pur oder nur was für Spinner?
Beitrag von: Michael am 24. Januar 2014, 13:00:13
Rolf, wie wäre das mit Blechen, bei Festfahren im Sand im S/W? Ich kenne das von Berichten aus den Wüsten Afrikas, bspw. aus den Vorträgen von Michael Martin. Nun könnte man meinen, Sand wäre gleich Sand. Oder ist die Situation nicht vergleichbar?

Grüße aus der Pfalz,
Michael
Titel: Re: Offroad - Abenteuer pur oder nur was für Spinner?
Beitrag von: Hatchcanyon am 24. Januar 2014, 13:13:12
Rolf, wie wäre das mit Blechen, bei Festfahren im Sand im S/W? Ich kenne das von Berichten aus den Wüsten Afrikas, bspw. aus den Vorträgen von Michael Martin. Nun könnte man meinen, Sand wäre gleich Sand. Oder ist die Situation nicht vergleichbar?

Grüße aus der Pfalz,
Michael

Hallo Michael!
Die Verhältnisse in den grossen Wüsten sind sicher andere, schon, was die Ausdehnung der Sandgebiete betrifft.

Sandbleche sind nett wenn man sie hat und unhandlich zugleich. Man braucht in aller Regel 4 Stück und die müssen meistens aufs Dach wegen ihrer Länge. Also keine Lösung für die Touristen. Ehrlich gesagt sind mir auch noch nie Locals mit Sandblechen untergekommen. Dazu gibt es einfach zu wenig tiefsandige Strecken.

Es gibt eine viel einfachere Lösung: Luftdruck in den Reifen drastisch verringern. Von den üblichen 30-35 psi runter auf 15, evtl. sogar auf 10-12 psi. Damit wird die Auflagefläche grösser und parallel steigt der Grip. Der Nachteil: Die Bodenfreiheit nimmt ab.

Ist man aus dem Sand wieder raus muss unbedingt der normale Luftdruck wiederhergestellt werden. Also brauchts einen Kompressor. (Einen Kompressor(!) und kein Kompressörchen, wie es Wal Mart und Konsorten verticken - die schaffen eigentlich nur Fahrradreifen und kaum einen Pkw-Reifen.)

Hier würde ich allerdings ohne Sandbleche nicht runter wollen. Runter ginge ja, aber rauf? Luftdruck absenken wird da kaum genügen.

(http://hatchcanyon.eu/Navigation/USA/Utah/Utah_SO/Moqui_Canyon/DSC00896_9.jpg)
(Die ganze Story (http://hatchcanyon.eu/Navigation/USA/Utah/Utah_SO/Moqui_Canyon/index.php))

Solche Stellen sind Ausnahmen.

Gruss

Rolf
Titel: Re: Offroad - Abenteuer pur oder nur was für Spinner?
Beitrag von: Horst am 24. Januar 2014, 16:17:57
Rolf, wie wäre das mit Blechen, bei Festfahren im Sand im S/W? Ich kenne das von Berichten aus den Wüsten Afrikas, bspw. aus den Vorträgen von Michael Martin. Nun könnte man meinen, Sand wäre gleich Sand. Oder ist die Situation nicht vergleichbar?
Ist imo schon vergleichbar.
Bezüglich festfahren im Sand ist mir das bisher am häufigsten bei tiefsandigen Anstiegen passiert. Wenn dann einmal die Schaukelbewegung nicht ausreicht hängt man fest.
Michael Martin finde ich übrigens super.  :D
Titel: Re: Offroad - Abenteuer pur oder nur was für Spinner?
Beitrag von: Hatchcanyon am 24. Januar 2014, 17:32:56
Bezüglich festfahren im Sand ist mir das bisher am häufigsten bei tiefsandigen Anstiegen passiert.

Horst,

hättest Du vielleicht  mal ein Beispiel für so eine Stelle im Südwesten parat?

Gruss

Rolf
Titel: Re: Offroad - Abenteuer pur oder nur was für Spinner?
Beitrag von: Horst am 24. Januar 2014, 17:42:51
Bezüglich festfahren im Sand ist mir das bisher am häufigsten bei tiefsandigen Anstiegen passiert.

Horst,

hättest Du vielleicht  mal ein Beispiel für so eine Stelle im Südwesten parat?

Gruss

Rolf
Ja, z.B. der Rückweg von der White Pocket ziemlich am Anfang.
Titel: Re: Offroad - Abenteuer pur oder nur was für Spinner?
Beitrag von: Hatchcanyon am 24. Januar 2014, 17:55:03
Ja, z.B. der Rückweg von der White Pocket ziemlich am Anfang.

Stimmt schon, an die Ecke hab ich nicht gedacht! :gruebel: Wir sind in der Coyote Butte South auch mal rumgekurvt, so vor guten 20 Jahren. Sandig wars da schon. Wir waren irgendwo hinter der Poverty Flat Ranch, aber wo genau? In Zeiten ohne GPS, da gibts keine Aufzeichnungen.

Sollte aber mit Luftdruckreduzierung zu bewältigen sein. Wir kamen damals auch so ganz gut rum.

Gruss

Rolf
Titel: Re: Offroad - Abenteuer pur oder nur was für Spinner?
Beitrag von: Horst am 24. Januar 2014, 18:23:57
Sollte aber mit Luftdruckreduzierung zu bewältigen sein.
Normalerweise sinnvoll - habe ich in Afrika auch schon gemacht aber wäre hier noch schlechter gewesen - wir haben uns bergauf in einer extrem tief ausgefahrenen Spur nicht nur mit dem Reifen eingebuddelt sondern sind auch noch mit dem kompletten Unterboden aufgesetzt. Da waren größere Ausgrabungen notwendig.  ;)

Auch auf der Indian Route 7 habe ich mal das einzige Sandloch auf der Strecke erwischt (das war fast so wie in der Sahara in einer Oase zu ertrinken  ::) ) - mit Reifen ausbuddeln, ein paar Zweigen drunter und anschieben sind wir dann aber wieder flott gewesen.  :)
Titel: Re: Offroad - Abenteuer pur oder nur was für Spinner?
Beitrag von: Hatchcanyon am 24. Januar 2014, 19:15:29
- wir haben uns bergauf in einer extrem tief ausgefahrenen Spur nicht nur mit dem Reifen eingebuddelt sondern sind auch noch mit dem kompletten Unterboden aufgesetzt. :)

Das ist genau der Nachteil des Luftablassens. Die Bodenfreiheit nimmt ab.

Gruss

Rolf
Titel: Re: Offroad - Abenteuer pur oder nur was für Spinner?
Beitrag von: Susan am 25. Januar 2014, 12:06:49
Och, man braucht gar nicht bis in den Südwesten der USA zu fahren um im Matsch festzustecken - da reicht schon norddeutscher Regen und eine Campingplatzwiese  :zwinker: Da hat uns ein netter Nachbar gezeigt, wie man selbst ein WoMo da wieder "rausschaukelt"

Ansonsten halte ich es eher mit der Fraktion - unpaved ja bei überschaubarem Risiko und lohnenswerten Zielen -  8) Der Gatte würde sicher auch gerne mal mit entsprechendem Equipment mit Sand rumdüsen, dann aber ohne mich. Eher steig ich noch auf eines dieser frühen 1-PS SUVs  ;D 
Titel: Re: Offroad - Abenteuer pur oder nur was für Spinner?
Beitrag von: Truman am 26. Januar 2014, 11:26:36
Wheelen gehört für mich einfach dazu. Je schwieriger, umso besser.

Begonnen hat eigentlich alles mit Rolf. Seine Berichte haben mich immer fasziniert. Nachdem wir dann selbst begonnen haben, abseits des Teers weniger bekanntes Terrain zu erkunden, wurde der Schwierigkeitsgrad auch immer etwas weiter nach oben geschoben. Irgendwann war es uns dann etwas zu risikoreich ohne eigenens Fahrzeug und dann habe ich die Chance genutzt und mir selbst einen Jeep zugelegt.
Inzwischen bin ich Mitglied bei verschiedenen Offroadclubs in den USA und fahre Trails wie z.B. jetzt im Juli den Rubicon.

Das Schrauben am Fahrzeug gehört natürlich dazu, wobei ich dies nur selten machen kann, da ich ja nicht erst zwei Wochen "schrauben" möchte, bevor ich dann endlich im Urlaub aufbrechen kann. So bin ich leider auf die Arbeit von speziellen Werkstätten angewiesen, welche ein etwas anderes Qualitätsverständnis haben, wie wir es uns hier vielleicht vorstellen.


Titel: Re: Offroad - Abenteuer pur oder nur was für Spinner?
Beitrag von: Hatchcanyon am 26. Januar 2014, 13:23:37
Wheelen gehört für mich einfach dazu. Je schwieriger, umso besser.

Begonnen hat eigentlich alles mit Rolf. Seine Berichte haben mich immer fasziniert. Nachdem wir dann selbst begonnen haben, abseits des Teers weniger bekanntes Terrain zu erkunden, wurde der Schwierigkeitsgrad auch immer etwas weiter nach oben geschoben.


Hallo Christian,

danke für die Blumen! :winkewinke:

Dann hat sich ja doch erfüllt, was ich mir schon seit Jahren gewünscht hatte, dass irgendwer auch so von der Landschaft fasziniert ist, dass er selbst auf Entdeckungsreise geht. Vielleicht gibt es noch einen zweiten, er beginnt mich gerade per email zu löchern. Darf er sehr gerne.

Wir fahren jetzt seit mehr als 30 Jahren in den Südwesten, seit mehr als 25 Jahren nach Moab und es gibt immer wieder Neues. Ok, gelegentlich geht es nochmal auf eine Tour, die wir schon vor 20 Jahren gefahren sind oder zu einem Punkt, bei dem man später auf den Photos sieht, dass es dabei noch mehr zu entdecken geben muss. Oder man kommt einfach nochmal daran vorbei, so wie dieses Jahr als wir vom La Boca Arch zur Dewey Bridge wollten und ich dann nochmal die Caves Spring (http://hatchcanyon.eu/Navigation/USA/Utah/Moab/Moab_NO/Caves_Spring/index.php) sehen konnte, weil sie auf dem Weg lag. (....und ein paar "vergessene" Photos nachholte.)

Sand? Naja, nimmt man mit, eine Sahara-Durchquerung wäre vermutlich nicht so unsere Sache, aber andere haben genau daran Spass. Spannender finden wir Klettern auf felsigem Trail:

(http://hatchcanyon.eu/Navigation/USA/Utah/Moab/Moab_W/Arths_Rim/_DSC1919_9.jpg)

(http://hatchcanyon.eu/Navigation/USA/Utah/Moab/Moab_W/Arths_Rim/_DSC1921_9.jpg)

Gruss

Rolf
Titel: Re: Offroad - Abenteuer pur oder nur was für Spinner?
Beitrag von: Truman am 26. Januar 2014, 14:10:01
Hallo Rolf,

gerne geschehen.

In der Tat lieben wir es auf Entdeckungsreise zu gehen. Inzwischen biete ich auch unseren amerikanischen Freunden Touren in verschiedene Gebiete, wie die Vermilion Cliffs oder Beef Basin und so weiter an, da ich von den Kollegen schon auf so viele Trails mitgenommen wurde, dass ich damit auch etwas zurückgeben möchte.
Ob Fels oder Sand spielt für mich eigentlich keine Rolle. Matsch mag ich nicht so wirklich.

Auch habe ich kein Problem, mir bereits einmal gesehene Locations noch einmal anzusehen. Dieses Jahr werden wir das dritte Jahr hintereinander ein paar Leuten die nordöstlichen Overlooks auf dem Paria Plateau zeigen. Und es gibt immer etwas Neues zu entdecken und sei es nur, dass alles etwas anders aussieht, falls das Wetter anders ist.

Und wie Du ja schreibst, es gibt soviel zu entdecken. Ich nehme nur einmal wieder das Vermilion Cliffs NM. Alle wollen zur CBN, CBS und zur White Pocket. Aber dort gibt es noch viele anderes Sachen zu entdecken. Man muss sich einfach nur trauen.

Titel: Re: Offroad - Abenteuer pur oder nur was für Spinner?
Beitrag von: Birgit am 26. Januar 2014, 14:16:21
Bescheidene Frage, in ein Loriot-Zitat verpackt:

Was ist denn mit der Einbindung der Frau und des Karnevals in den UMWELTGEDANKEN??

Ich meine, da gibt es Permits schon für Fußgänger und Hinweise, dass man die eigene Kacke wieder mitnehmen soll, dass man nur Fußabdrücke hinterlassen und nur Fotos mitnehmen soll.

Geht das denn so einfach, dass man mit dem Auto deutlich größere Abdrücke hinterlässt? Und was ist, wenn die Ölwanne aufreißt? Da kann man dann den Dreck doch nicht mal eben mitnehmen wie das eigene kleine Häufchen natürlichen Ursprungs?
Titel: Re: Offroad - Abenteuer pur oder nur was für Spinner?
Beitrag von: Hatchcanyon am 27. Januar 2014, 15:23:48
Bescheidene Frage, in ein Loriot-Zitat verpackt:

Was ist denn mit der Einbindung der Frau und des Karnevals in den UMWELTGEDANKEN??

Ich meine, da gibt es Permits schon für Fußgänger und Hinweise, dass man die eigene Kacke wieder mitnehmen soll, dass man nur Fußabdrücke hinterlassen und nur Fotos mitnehmen soll.

Geht das denn so einfach, dass man mit dem Auto deutlich größere Abdrücke hinterlässt? Und was ist, wenn die Ölwanne aufreißt? Da kann man dann den Dreck doch nicht mal eben mitnehmen wie das eigene kleine Häufchen natürlichen Ursprungs?

Die Fragen sind schon berechtigt.

Fangen wir mal mit dem letzten Punkt an: Ölwannenschaden? Sehr unwahrscheinlich bei den richtigen fürs Gelände gebauten Fahrzeugen, wie sie Christian und wir fahren. Dieser Punkt ist gut geschützt, ein paar andere auch noch. Und selbst wenn, das Öl ist kein grosses Umweltübel. War es früher mal, aber in den vergangenen 30 Jahren hat sich viel verändert.

Viele "Motor"Öle" sind chemisch längst keine Öle mehr sondern Ester. Das, was ich z.B. für unsere Fahrzeuge in Deutschland einsetze ist noch nicht mal gesundheitsschädlich (kann man in den für jedes Öl existierenden Sicherheitsdatenblättern nachlesen). Trotzdem passt es nicht mit stehenden Gewässern zusammen, weil es eben leichter als Wasser ist und sich auf der Oberfläche ausbreitet und die Sauerstoffaufnahme unterbindet (täte Olivenöl auch). Stehende Gewässer sind im Südwesten aber eher selten.

Zugegeben, das gilt immer noch nicht für die Billig-Plörren aus dem Baumarkt. Die sollte man aber eh keinen Motor antun.

Vermutlich gelangen durch Unfälle auf geteerten Strassen jedes Jahr zigtausendfach mehr Schmierstoffe in die Umwelt als durch die paar Jeeper.

Es ist inzwischen ziemlich unwidersprochen, dass das eigentliche Problem die ATVs sind, deren Fahrer oft rücksichtslos über Stock und Stein brettern. (es gibt zum Glück auch Verantwortungsbewusste!) Deswegen errichtet man inzwischen massive Sperren, um die Idioten an einigen Stellen im Zaum zu halten.

(http://hatchcanyon.eu/Navigation/USA/Utah/San_Rafael_Swell_N/Locomotive_Point/_DSC1949_9.jpg)
ATV-"Schleuse"

Danach kommen die Mountainbikes, deren schmale Reifen eine höhere Belastung pro Quadratzentimeter haben als die SUV-Reifen. Sie schneiden ein, bei Regen werden diese Rillen zu wasserführenden Kanälen, die die Erosion erheblich verstärken. SUV-Spuren verfestigen hingegen den Boden eher.

Natürlich gibts auch "randalierende" Wanderer, die rücksichtslos überall durchlatschen, jede denkbare Abkürzung nehmen.... und Spinner hinter dem Lenkrad.

Gruss

Rolf