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Allgemeines => Reisen allgemein => Thema gestartet von: Birgit am 03. April 2014, 21:14:00

Titel: Streit und Frust und schlechte Stimmung
Beitrag von: Birgit am 03. April 2014, 21:14:00
... Einen Reisebericht mit diesem Titel habe ich noch nirgendwo gesehen. Nur selten schreibt jemand in seinem Reisebericht darüber, dass irgendwas NICHT läuft!

Anlässlich des aufgegriffenen Themas in meinem Kalifornien-Bericht hier:

http://www.eumerika.de/smf/index.php/topic,639.msg13457.html#msg13457

wollte ich mal fragen, wie es denn bei euch so mit der Harmonie läuft, wenn ihr verreist:

Sitzt ihr auch manchmal wie bei "Papa ante Portas" in der Zugszene schweigend und bockig nebeneinander oder habt ihr stets ein "heiteres und harmonisches und unschuldiges Miteinander und Füreinander und Umeinander" wie Tante Hedwig und ihr Mann?

https://www.youtube.com/watch?v=5PLVVAv-grc
Titel: Re: Streit und Frust und schlechte Stimmung
Beitrag von: Michael am 03. April 2014, 21:30:39
LOL - Was für ein hammerhartes Thema!  ;D

oder habt ihr stets ein "heiteres und harmonisches und unschuldiges Miteinander und Füreinander und Umeinander" wie Tante Hedwig und ihr Mann?

auch wenn es strebsam und unglaubwürdig klingt: Bei uns ist das eigentlich so. Aber vielleicht sind wir auch nur grenzwertig langweilig oder einfach zu faul?  ;D

Grüße aus der Pfalz,
Michael
Titel: Re: Streit und Frust und schlechte Stimmung
Beitrag von: serendipity am 03. April 2014, 22:16:29
Ohje, hoffentlich ist das jetzt nicht unser Streit-Outing, aber ich kopiere mal aus meinem Reisebericht des Südwestens 2012:

 "Als wir auch den letzten Viewpoint hinter uns hatten, wurde ich schon ein wenig hibbelig vor Vorfreude, denn nun stand der Shafer Trail auf meiner Planung.

Der Shafer Trail wurde 1914/15 von John Shafer und seiner Familie gebaut.
Grund zum Bau war, dass Island in the Sky zwar ziemlich gut als Weidefläche geeignet, aber von Moab nur über grosse Umwege zu erreichen war.  Da bot sich eine Road runter auf die Ebene des Potash Rim an. Der Shafer Trail ist insgesamt ca. 5 Meilen lang und schon der Blick von oben ist atemberaubend - und leider für Menschen mit Höhenangst wohl nicht gerade etwas, worauf sie sich freuen ;-)

Peter(mit Höhenangst) schaute sich das Ganze also noch einmal von oben an und beschloss dann, dass sich die Strecke nicht mit unserem Auto fahren lässt - He, hallo?!? Wieso denn nicht?

Wir fuhren noch einmal zum Visitor Center, er erkundigte sich bei einem Ranger. Der gab ihm wohl zur Auskunft, dass der Trail streckenweise sehr sandig sei und nicht mit 2WD zu fahren, die anschließende Potash Road schon gar nicht :-(

Mh, ich fragte, ob er den Ranger auch gefragt hat, wann der zum letzten Mal gefahren ist und zitierte die Leute aus dem Forum, die alle in den letzten Monaten ohne Probleme runter gefahren sind.

Es half alles nichts, Peter wollte nicht fahren - wollte mich aber auch nicht alleine fahren lassen.

Ich war wirklich richtig sauer, Peter war auch wirklich richtig sauer und wir beide können wirklich richtige Dickköpfe sein und damit war der Tag dann auch schon gelaufen :-(

So im nachhinein, können wir beide drüber lachen, aber doof waren wir schon, einen kostbaren Urlaubstag mit Schweigen und bösen Blicken zu verbringen. Aber auch so etwas gehört wohl zu unseren Reisen dazu ;-)

Peter wollte zumindest ein Stück die Potash Road fahren, um sich von deren schlechten Zustand selbst zu überzeugen - ich sah darin keinen Sinn und wir schwiegen weiter und fuhren.

Irgendwann drehten wir wieder um. Wir hielten kurz am Jughandle Arch und an den Petroglyphs, die aus dem 7. bis 14. Jahrhundert stammen sollen. Wir schauten Kletterern beim Klettern zu, sahen den Fluss fließen und schwiegen weiter.

Eigentlich war es hier ja sogar ganz schön und der Besuch des Bowtie- und Corona Arch könnte mich vielleicht versöhnen - doch wir schwiegen weiter und fuhren zum Motel.

Dort legten wir eine schweigende Poolrunde ein und duschten schweigend. Dann wechselten wir ein paar notwendige Worte, denn wir wollten ja langsam auch etwas in den Magen bekommen. Wir entschieden uns für den hochgelobten "Sunset-Grill", der oberhalb von Moab liegt.

Peter hatte das Filet Mignon und ich das NY Strip - hm, was soll ich sagen? Das Fleisch war ganz okay, aber genauso ungewürzt wie Gemüse und Kartoffeln und auch der geteilte Nachtisch bestehend aus White Chocolate Cheesecake war nicht der Brüller, da ist mein eigener viel, viel besser!

Mit zwei Bier und Tip zahlten wir 80 $, das teuerste Essen, was wir im Südwesten hatten, aber weitem nicht das Beste und wir würden von einem weiteren Besuch absehen.

Schweigend fuhren wir wieder zum Motel. Peter erwartete eine Entschuldigung von mir und ich erwartete, dass er einfach zugab, dass er die Strecke nicht wegen seiner Höhenangst fahren wollte. Da wir beide aber immer noch sturköpfig waren, löschten wir bald schweigend das Licht, denn morgen stand die lange Fahrt nach Escalante auf dem Programm."

Und auch da schwiegen wir - einen weiteren Tag lang, obwohl ich versuchte Peter mit Apfelkuchen vom Schweigen abzubringen ;-). Im Nachhinein finden wir uns beide immer ziemlich doof und vor allem stur und wir verderben uns regelmäßig ein bis drei Tage mit unserer Sturheit. Wir lernen aber nicht daraus, sondern ziehen solche Krisen regelmäßig durch - blöd gell?
 
Titel: Re: Streit und Frust und schlechte Stimmung
Beitrag von: Ilona am 04. April 2014, 08:41:16
Da wir beide sehr harmoniebedürftig sind, verschwenden wir unsere Energie nicht für Streit oder Frust.
Titel: Re: Streit und Frust und schlechte Stimmung
Beitrag von: Thomas am 04. April 2014, 08:42:34
Wir alberm den halben Tag rum und den anderen lachen wir uns einen ab. Meine Tante, die im Haus neben uns wohnt sagt immer, dass sie uns noch nie streiten gesehen oder gehört hat. Da gibts auch nix. Es gibt Leute die behaupten, dass ein Streit zu jeder guten Ehe gehört. Tja dann sind wohl unsere 27 Jahre wohl doch nicht so glücklich gewesen wie ich dachte. Uns ist das wurscht, meinetwegen sollen andere ihren Stock im Popo stecken lassen und sich anöden oder die Köppe einhauen, wir haben daran keinen Spaß. Wir albern auch Zuhause rum, was aber nicht heißt, dass wir nicht ernst sein können.
Titel: Re: Streit und Frust und schlechte Stimmung
Beitrag von: Paula am 04. April 2014, 12:27:22
also wir streiten auch nicht. Wir sind zwar auch nicht immer einer Meinung, aber wir kennen uns gut genug um die Grenzen des anderen zu kennen. Ich könnte z.B. die shafer road auch nicht fahren und mein Freund kennt meine Höhenangst und würde darum diese Straße -wenn er da steht und sie sieht- wortlos canceln, weil er genau weiß dass ich das nicht kann. Da wäre er vielleicht auch enttäuscht, aber da gäbe es keine Diskussionen. Ich hätte aber auch kein Problem damit zuzugeben dass ich da Angst habe.
Eigentlich sind wir beide so drauf, dass wir auch mal was machen was dem anderen wichtig ist auch wenns einen selber nicht interessiert und andererseits nicht verlangen dass der andere was macht was er nicht mag oder nicht kann. Und darum gibts keinen Streit. Wir streiten auch zuhause nicht, ich glaube das würden wir beide nicht verkraften. Aber das ist halt eine Frage der Mentalität. Ich kenne Leute die viel streiten z.B. unsere Nachbarn, bei denen geht das so weit dass sie Dinge an die Wand schmeißen usw. Also das würde es bei uns nie geben. Aber wie gesagt: die Charaktere sind verschieden und das ist im Urlaub nicht anders als im sonstigen Leben!
Titel: Re: Streit und Frust und schlechte Stimmung
Beitrag von: faraway am 16. April 2014, 15:00:26
Also das kommt schon mal vor, gut wenns nicht os ist, aber das passiert eben ab und an mal dass man sich in die Haare bekommt oder einfach auch nur einen schlechten Tag hat!
Titel: Re: Streit und Frust und schlechte Stimmung
Beitrag von: Hatchcanyon am 16. April 2014, 15:19:54

Peter hatte das Filet Mignon und ich das NY Strip - hm, was soll ich sagen? Das Fleisch war ganz okay, aber genauso ungewürzt wie Gemüse und Kartoffeln und auch der geteilte Nachtisch bestehend aus White Chocolate Cheesecake war nicht der Brüller, da ist mein eigener viel, viel besser!
 

Das gehört sich so, ist Teil der kulturellen Unterschiede! Wenn Beef gesalzen wäre würden es in den USA viele zurückgehen lassen. Wit im Übrigen auch.

Zum Rest sag ich nichts!  :zwinker: :verpiss:

Gruss

Rolf
Titel: Re: Streit und Frust und schlechte Stimmung
Beitrag von: Rainer am 16. April 2014, 15:59:44
Wenn Beef gesalzen wäre würden es in den USA viele zurückgehen lassen.

Das glaube ich nicht. Ich habe öfter ein gesalzenes als ein ungewürztes Steak bekommen, auch aktuell in Moab. Ich habe vor zwei und vor drei Tagen jeweils ein Ribeye in Moab gegessen und beide waren gut gewürzt.

Gestern habe ich ein Brisket gegessen, war auch sehr gut gewürzt (in Durango).

Übrigens war in Moab auch nicht mehr los als sonst (Stichwort Easter Safari), man sah zwar mehr "Rubicons" als sonst, aber das war es auch schon, ich habe kein einziges Motel gesehen, die NICHT "Vacancy" draußen stehen hatten, wir haben NIRGENDS zum Abendessen warten müssen und die Restaurants waren NICHT überfüllt.
Titel: Re: Streit und Frust und schlechte Stimmung
Beitrag von: serendipity am 16. April 2014, 17:54:09
Zitat
"Das gehört sich so, ist Teil der kulturellen Unterschiede! Wenn Beef gesalzen wäre würden es in den USA viele zurückgehen lassen. Wit im Übrigen auch. "

Ganz ehrlich, wenn mir das sonst passiert wäre, hätte ich mich nicht wirklich gut verpflegt gefühlt - ich fand das Essen im Sunset Grill einfach für den Preis nicht in angemessen und würde da eben einfach auch nicht mehr essen: Nichts war schlecht, aber gemessen Preis- Leistung, war der Sunset-Grill eben nicht ein Restaurant, welches ich noch einmal besuchen würde.
Titel: Re: Streit und Frust und schlechte Stimmung
Beitrag von: Birgit am 16. April 2014, 19:26:23
Upps, davon, dass Beef nicht gesalzen wird, habe ich ja noch nie gehört. Und ich kann mich auch nicht erinnern, dass mir mal am Steak das Salz gefehlt hätte.

Salzt man das dann selbst oder isst am es fade, bzw. nur mit Steaksauce zugetüncht?
Titel: Re: Streit und Frust und schlechte Stimmung
Beitrag von: Hatchcanyon am 16. April 2014, 21:05:24
Upps, davon, dass Beef nicht gesalzen wird, habe ich ja noch nie gehört. Und ich kann mich auch nicht erinnern, dass mir mal am Steak das Salz gefehlt hätte.

Salzt man das dann selbst oder isst am es fade, bzw. nur mit Steaksauce zugetüncht?

Selbst salzen oder die Heinz A1 ordern.

Muss aber nicht jedem schmecken.

Was man auch wissen muss: Das Beef in den USA kommt selten aus so einer Tierhaltung wie bei uns. Die Tiere sind meist eher freilaufend wie Wild. Daher ist der Fleischgeschmack sowieso ein anderer. Mit dem faden Zeugs bei uns nicht vergleichbar.

Es scheint auch allgemein so zu sein, dass beim Braten vorgesalzenes Beef zum zäh werden neigt. Haben mir jedenfalls auch hier unsere Metzger bestätigt. Sie halten Vorwürzen für so eine Art "Verbrechen" am Fleisch.

Gruss

Rolf
Titel: Re: Streit und Frust und schlechte Stimmung
Beitrag von: DocHoliday am 17. April 2014, 00:17:13
Die Tiere sind meist eher freilaufend wie Wild. Daher ist der Fleischgeschmack sowieso ein anderer. Mit dem faden Zeugs bei uns nicht vergleichbar.

Dann hoffen wir mal, dass sie diese Probleme inzwischen im Griff haben und der Geschmack nicht weiterhin von Pestiziden, Antibiotika und Schwermetallen kommt.

Mexico rejects US-Beef as unsafe (http://blog.fooducate.com/2010/04/14/mexico-rejects-us-beef-as-unsafe/) Amerikanisches Rindfleisch wird von Mexico wegen zu hohem Kupfergehalt an der Grenze zurückgewiesen (und anschließend in amerikanischen Supermärkten verkauft).

'Growing concern' over marketing tainted beef  (http://usatoday30.usatoday.com/news/washington/2010-04-12-tainted-meat_N.htm)

"Beef containing harmful pesticides, veterinary antibiotics and heavy metals is being sold to the public because federal agencies have failed to set limits for the contaminants or adequately test for them"

Beides Artikel von 2010 aber eine Google-Suche findet keine Hinweise, dass sich etwas geändert hätte.

Dazu kommt, dass der größte teil des amerikanischen Rindfleischs eben nicht von frei laufenden, Gras fressenden Kühen kommt sondern von Kühen, die so gehalten werden:

(http://i262.photobucket.com/albums/ii114/Urlaubsdoktor/Dies%20und%20das/20140326-_B7Q5622.jpg~original) (http://s262.photobucket.com/user/Urlaubsdoktor/media/Dies%20und%20das/20140326-_B7Q5622.jpg.html)

Von den Dingern habe ich auf meiner letzten Tour durch Kansas, Oklahoma und Texas diverse gesehen mit jeweils Tausenden von Rindern, weithin sichtbar und noch weiter riechbar. Gefüttert werden sie dann mit dem guten, pestizidresistenten Monsanto-Genmais. Die abgeernteten Maisfelder bis zum Horizont gab es oft direkt nebenan.

Titel: Re: Streit und Frust und schlechte Stimmung
Beitrag von: Rainer am 17. April 2014, 02:13:38
Sie halten Vorwürzen für so eine Art "Verbrechen" am Fleisch.

Von vorwürzen ist doch gar keine Rede hier, kannst du auch mal beim Thema bleiben? Kein Koch bringt ein ungesalzenes Stück Fleisch an den Tisch, wenn er etwas von sich hält. So oder so ist es extrem umstritten, selbst unter Spitzenköchen, ob es dem Fleisch wirklich schadet, wenn man es bereits vor dem Braten salzt. Ich bezweifele, dass jemand das wirklick schmeckt, ob das Fleisch vorher oder erst vor dem Servieren gesalzen wird. Wer anderer Meinung ist, darf es gerne beweisen, ich nehme jede beliebige Wette an.
Titel: Re: Streit und Frust und schlechte Stimmung
Beitrag von: Günter am 17. April 2014, 07:55:13
Danke Euch beiden (DocHoliday und Rainer) für die guten und kompetenten Antworten  ;)

Ohnehin sind die Geschmäcker so unterschiedlich wie`s Menschen gibt.
"Was dem Einen seine Eule, ist dem Andern seine Nachtigall"

Gruß Günter
Titel: Re: Streit und Frust und schlechte Stimmung
Beitrag von: Birgit am 17. April 2014, 08:26:39
Ich hingegen überlege inzwischen, ob ich weiterhin Steak essen sollte in den USA. Dirk, da hast du mir gerade jede Illusion genommen ;)

Obwohl zumindest vom Aussehen finde ich es klasse, und ich bin immer schwer beeindruckt, wenn ich in den Supermärkten 3 kg schwere Pakete voll mit Steaks sehe!
Titel: Re: Streit und Frust und schlechte Stimmung
Beitrag von: Hatchcanyon am 17. April 2014, 10:09:07
Kansas hat mit Rinderaufzucht weniger zu tun als mit der Fleischindustrie. Dort sitzen die grossen Schlachthäuser und Meat Packer-Firmen (Tyson, National Beef u.a) Die Rinder die man im Bild sieht stammen also nicht zwingend von dort, werden aus den ganzen Staaten dorthin transportiert und bis zum Schlachten "zwischengelagert". Jedenfalls werden sie so nicht aufgezogen. Nur 5-6% aller Rinder stammen aus Kansas.

Die grössten Produzenten sind Texas und Nebraska. Die durchschnittliche Herdengrösse liegt bei 44 Tieren, 90% aller Herden sind kleiner als 100 Tiere, der durchschnittliche Rinderzüchter - über 900.000 USA-weit - besitzt weniger als 100 Tiere.

In 2013 haben die USA über 1,1 Millionen Tonnen Beef hauptsächlich nach Canada, Mexico und Japan exportiert. Das sind ca. 10% der Gesamtproduktion.

Gruss

Rolf
Titel: Re: Streit und Frust und schlechte Stimmung
Beitrag von: Thomas am 17. April 2014, 13:19:19

Von den Dingern habe ich auf meiner letzten Tour durch Kansas, Oklahoma und Texas diverse gesehen mit jeweils Tausenden von Rindern, weithin sichtbar und noch weiter riechbar.

Ich kenne diese Farmen aus Kalifornien Nahe El Centro. Ich kann ja jede Menge ab und hab Jahre lang Schweine gehalten, aber der Gestank da war fürchterlich.
Titel: Re: Streit und Frust und schlechte Stimmung
Beitrag von: Hatchcanyon am 17. April 2014, 14:15:45
Schweinemast ist wirklich sehr geruchsintensiv!  :schreck:

Rinder wachsen in den USA eher so auf - dass sie dann nachher in den schrecklichen Schlachthöfen landen, ist die schlimme Seite der Medaille.
(http://hatchcanyon.eu/Navigation/USA/Utah/San_Rafael_Swell_N/Devils_Racetrack/Race_2/PICT3537_9.jpg)

Schöne Ostern - ohne Legebatterie-Produkte!

Gruss

Rolf
Titel: Re: Streit und Frust und schlechte Stimmung
Beitrag von: Rainer am 17. April 2014, 16:08:14
Schweinemast ist wirklich sehr geruchsintensiv!  :schreck:

Thomas sprach aber von den "Rinderbatterien", die da so stinken.

Was die  Legebatterien betrifft: die Vorstellung, sechs Milliarden Menschen mit fröhlicher Freilufthaltung bezahlbar ernähren zu können, ist illusorisch. Massenhaltung ist schlicht eine unvermeidbare Notwendigkeit, wenn Fleisch nicht zum absolut unbezahlbaren Luxusgut für wenige Reiche werden soll. Was in Anbetracht des wachsenden Bedarfs allerdings trotz Massenhaltung die Zukunft sein dürfte.

Wir waren gestern abend übrigens endlich mal wieder in einem Texas Roadhouse, das Steak war ausgezeichnet (ein Sirloin so weich, dass nur noch ein gutes Filet wirklich besser ist) und es war - gut gesalzen. Ich habe niemanden gesehen, der sein Steak zurückgehen ließ und der Laden war knackevoll.
Titel: Re: Streit und Frust und schlechte Stimmung
Beitrag von: Thomas am 17. April 2014, 16:20:51


Thomas sprach aber von den "Rinderbatterien", die da so stinken.



jo hab das wohl komisch formuliert. Bei den Rindviechern in Kalifornien hat es wie die Pest gestunken. Wer da nur einen Hauch empfindlich ist, dem kann da schnell mal was hochkommen. In unseren Schweine Ställen hat es bei weitem nicht so gestunken. Wir haben die Ställe täglich mit Wasser ausgespritzt und mit Sägespänen getreut.
Übrigens nur so nebenbei, Putenställe in Utah nehmen sich nix mit den Rinderfarmen. Die erkennt man auch schon meilenweit am Gestank.
Titel: Re: Streit und Frust und schlechte Stimmung
Beitrag von: Andrea am 17. April 2014, 22:43:40
50m von unserer Terrasse entfernt wird regelmäßig Gülle ausgebracht (Schweinemast). Der Geruch ist nicht das Schlimme, aber das Brennen in den Augen... ;D

Als Stadtkind habe ich eine Weile gebraucht, bis ich mit diesem Aroma klar kam. Heute bemerke ich das nur und finde es doof, aber die Stulle schmeckt trotzdem.

Be Veggie!
Titel: Re: Streit und Frust und schlechte Stimmung
Beitrag von: DocHoliday am 18. April 2014, 11:15:06
Diese riesigen "Open Air Ställe" sind keinesfalls nur kurzzeitige Zeischenlager vor dem schlachten. Das sind Mastbetriebe, so genannte Feedlots. Wie die fuktionieren kann man hier (http://www.lksh.de/fileadmin/dokumente/Bauernblatt/PDF_Toepper_2013/BB_27_06.07/56-57_Kunz_EF_USA_Teil_1.pdf) nachlesen.Und von kleinen Herden kann da auch keine Rede sein.
Zitat Wikipedia: "Zu der intensiven Tierhaltung zählen die sogenannten Feedlots. Feedlots sind Einrichtungen, die dazu ausgelegt sind Schlachtvieh, in diesem Falle Rinderherden, zu mästen. Die meisten Feedlots sind mit mehr als 16000 Mastplätzen ausgelegt. In jeweils 1 mal ½ Meilen großen Freiluftgehegen, die auf insgesamt 225 000 Tiere ausgelegt sind, werden pro Jahr circa 500 000 Bullen in 3 bis 4 Monaten schlachtreif gemästet. Diese Tiere brauchen auf Weiden normalerweise 3 Jahre um dieses Gewicht auf natürliche Weise zu erreichen. Zuerst werden die Kälber auf Feldern und Weiden auf ungefähr 300 Kg gemästet, bis sie in die "Feedlots" gebracht werden."

Die Tiere verbringen dort ca. ein halbes Jahr und werden auf das doppelte ihres Ausgangsgewichts gemästet. Pro Tier steht eine Fläche von etwa 11 m² zur Verfügung.

Von den Dingern gibt es übrigens ein paar in Kansas - die Feedlots in dieser Liste (http://www.kansasfeedyards.com/directory.html) haben eine Kapazität von deutlich über 1 Mio Tiere. Und mit einiger Wahrscheinlichkeit verbringt auch ein großer Teil von Rolfs glücklichen Kühen dort einen großen Teil seines Lebens.

So ganz unbedeutend ist Kansas als Rindfleischproduzent nicht. "Kansas trägt als größter Weizenproduzent (Brotkorb der Nation) und zweitgrößter Rindfleischproduzent in den USA wesentlich zur grundlegenden Ernährung des Landes bei." (Quelle Wichitanetwork.com (http://www.wichitanetwork.com/bundestaat-kansas/))