eumerika - das Reiseforum für Europa, Amerika & mehr

Allgemeines => Reisen allgemein => Thema gestartet von: Shadra am 24. Oktober 2016, 09:46:08

Titel: Island - nie mehr so wie es war?
Beitrag von: Shadra am 24. Oktober 2016, 09:46:08
Nachdem ich ja trotz meines momentanen Planungsverbotes für einen längeren Urlaubsaufenthalt in nördlicher Gegend (  ;) ) Island noch nicht so ganz aus meinem Radar gestrichen hab (grad mit den angekündigten Direktverbindungen von Nürnberg aus), lese ich doch noch gerne Berichte und Infos von der Insel.

Aber zwischenzeitlich macht sich doch selbst bei den Reisenden ein gewisser Unmut breit, was das Touristenaufkommen (und das teilweise katastrophale Verhalten) angeht.

Dieser Bericht Island mit Vollgas in die nächste Krise (http://islandkerstin.blogspot.de/2016/10/island-mit-vollgas-in-die-nachste-krise.html?m=1) bringt mich doch dazu, mir ganz genau zu überlegen, ob ich dann wirklich alle Überredungskünste anwenden möchte, um das Land (zumindest in naher Zukunft) noch einmal besuchen zu können.

Zugegeben - wir waren ja auch mit dem Bus dort und dementsprechend niemals alleine. Aber wir waren fast immer der einzige Bus, welcher bei den verschiedenen Stops vor Ort war (gab 1 oder 2 Ausnahmen).

Und falls das Bild am Skogafoss in dem Blog KEINE Fotomontage sein sollte ... dann weiß ich wirklich nicht, ob ich Lachen oder Weinen soll.

Klar - wir sind alle Touristen und können nicht erwarten, dass außer "uns" jetzt niemand dort hin fährt. Aber das, was anscheinend grad in und mit Island passiert, macht mir ein bisschen Angst.
Auch die finanzelle Seite schiesst gerade sowas von steil nach oben, als wenn es kein Halten gäbe ..

Soll man unter all diesen Umständen wirklich noch über einen Urlaub auf der Insel nachdenken, wenn man eigentlich das "wilde Island" finden möchte?





Titel: Re: Island - nie mehr so wie es war?
Beitrag von: DocHoliday am 24. Oktober 2016, 11:33:26
Das Problem der steigenden Besucherzahlen und steigenden Preise ist sicher real. Und ich kann durchaus verstehen, dass gerade Menschen, die schon länger nach Island fahren darüber nicht glücklich sind, "ihre" Insel auf einmal mit einem Vielfachen an Besuchern teilen zu müssen. Die Bedenken bezüglich der Vegetation sind ebenfalls nachvollziehbar.

Ansonsten habe ich selten einen so arroganten Mist gelesen wie diesen Artikel.
Die Isländer sind doof, weil sie nicht mehr die Drecksarbeiten machen wollen und die Dame mit der Putzfrau nicht mehr isländisch reden kann.
Außerdem sind sie doof, weil sie Geld verdienen wollen und nach dem Prinzip von Angebot und Nachfrage die Preise erhöhen. Frechheit auch, dass sie nicht einfach 10x so viele Isländer Pullis stricken. Liegt sicher auch daran, dass Isländer ja nicht arbeiten wollen und nur hinter dem Computer sitzen.
Sowieso sind sie doof, weil nichts dagegen tun, dass außer ihr auch jeder Kreti und Pleti nach Island kommt.

Und die Touris sind sowieso alle doof!

Eigentlich sind wohl alle doof außer der Autorin.

Was für ein Weltbild!

Edit: Und dann schaut man auf ihre Webseite und stellt fest: Sie lebt vom Tourismus! :lach:
Titel: Re: Island - nie mehr so wie es war?
Beitrag von: Rainer am 24. Oktober 2016, 12:29:32
Typischer Scheißartikel einer Touristin, der nicht bewusst ist, dass es alleine ihre(!) Schuld ist, wenn sich Island so verändert haben sollte. Sie ist doch diejenige, die wahrscheinlich seit Jahren als Tourist nach Island fliegt um anschließend mit tausend Fotos und begeisterten Erzählungen zu beweisen, wie toll es doch auf Island ist und dass man dort supertollen Urlaub machen kann. Sie gehört zu der Kategorie Tourist, die andere Touristen als das Leid der Erde definieren (sie selbst ist natürlich ein "guter Tourist", oder eigentlich gar kein Tourist, ein Teil Islands eher) ohne zu verstehen, dass sie selbst "mittendrin" ist und im Gegensatz zu den "Neulingen" für die vermeintliche Katastrophe gesorgt hat.

Ich bin noch nie auf Island gewesen, aber es gibt durchaus ähnliche Artikel über die USA (im usa-reise Forum wird u.a. auch seit langem herumgejammert, es wäre alles so wahnsinnig teuer geworden) und ich denke, die Wahrheit liegt (wie häufig) irgendwo auf dem halben Weg. Wer noch nie auf Island war, wird sicherlich immer noch begeistert sein, möglicherweise muss man inzwischen die Reisezeit etwas anpassen, um den größten Touristenströmen auszuweichen (das ist aber auf der ganzen Welt inzwischen so), aber wer seit eh und je dort seinen Urlaub verbringt wird die Veränderungen naturgemäß größer empfinden und (wie es das Wesen des Menschen nun einmal ist) "den guten alten Zeiten" hinterherjammern. Wir sind im nächsten Jahr im Rahmen einer Kreuzfahrt auch ein paar Tage auf Island und ich lasse mir ganz sicher nicht von so verheulten Blogs die Stimmung verderben.

Was die Preise betrifft: ja, möglicherweise wird in der Saison das Niveau anziehen, das ist eine grundsätzliche Folge des Tourismus. Aber die Dame nennt zwar die Finanzkrise und nimmt sogar Bezug darauf, aber den allerwichtigsten Effekt der Finanzkrise nennt sie nicht: die Entwertung der isländischen Krone. Infolge vieler platzender Kredite und der drohenden Staatspleite ist damals der Euro um ca. 100% gegenüber der Krone gestiegen, d.h. die Preise auf Island haben sich innerhalb eines Jahres für Touristen nahezu halbiert und aus einem bis dato sehr teuren Reiseland wurde ein bezahlbares Urlaubsziel. Wenn jetzt durch den aufkommenden Tourismus die Preise wieder anziehen, dann gönne ich den Isländern das, diese Entwicklung braucht das Land und ich bezweifle (allerdings ohne exakte Zahlen vorliegen zu haben), dass die Preise über dem Niveau liegen, wie sie "in den guten alten Zeiten" immer gewesen sind.

Lass Dich nicht von solchen Weltverbesserern und Bessertouristen abschrecken und mache Deinen Urlaub. Ich habe überhaupt keinen Zweifel, dass Dir (und übrigens auch mir) Island gefallen wird.
Titel: Re: Island - nie mehr so wie es war?
Beitrag von: Andrea am 24. Oktober 2016, 12:58:04
Eines steht wohl fest: Der Wohlstand hat zugenommen und es wird verreist. Man bedenke allein die vielen Chinesen, die sich heute eine Reise nach Europa oder in die USA leisten können.

Neulich las ich im Schottlandforum, wie voll es doch im Sommer im Glencoe sei. Was heißt voll? Wenn man mit Glück einen von 10 Parkplätzen bekommt? Oder bekommt man keinen bei 100 vorhandenen Plätzen?

Sicher sind Touristenregionen voller als früher und gerade das Internet sorgt ja auch dafür, dass man bestimmte Dinge anfährt, weil man sie bei anderen gesehen und für toll befunden hat. Meine erste Schottlandreise war noch fast ungeplant. Ich hatte einen kleinen ADAC-Reiseführer und eine Karte. Mit dem und dem ADAC-Campingführer habe ich meine drei Übernachtungsorte festgelegt, habe im Reisebüro (!) den Eurotunnel gebucht. Und dann einfach drauf los. Im Nachhinein gesehen habe ich zufällig Orte gefunden, die als touristische Ziele gelten. Gewusst habe ich aber vorher von ihnen nicht.

Im Moment ist eben Island total "in". Das wird sich vielleicht wieder ändern. Gerade, weil du, Shadra, ja La Gomera als Ziel nächstes Jahr anpeilst, fällt mir nämlich ein, dass vor gut 20 Jahren das das Top-Reiseziel war abseits von Pauschal-/Cluburlaub. Überall hörte man von Leuten, die dort waren oder dort hin wollten. Ich wollte auch, es wurde aber Madeira  ;D In den letzten Jahren habe ich nur wenig von Madeira (z.B. Lidschlag/Steffi) oder La Gomera (Michael) gehört.

Also ab nach Island, wenn es euch gefallen könnte oder wartet noch ein paar Jahre, bis der Hype wieder vorbei ist. Es ist eh nichts mehr wie es war...
Titel: Re: Island - nie mehr so wie es war?
Beitrag von: Rainer am 24. Oktober 2016, 13:03:10
Ein Abschnitt aus diesem Blog ist wirklich an Überheblichkeit und Dummheit nicht zu toppen:

Zitat
Isländer, die arbeiten lieber hinter den Kulissen in Büros, also hinter Computern, auf jeden Fall dort wo sie sich nicht die Finger schmutzig machen müssen, oder auch hinter den Steuern von Superjeeps, oder eben als Guides. Es ist eine erschreckende Entwicklung, denn diejenigen, mit denen man als Reisender Kontakt hat, haben teilweise kaum Ahnung und können einem keine guten Auskünfte geben.

Das ist unfassbar schlecht und frech, insbesondere in Anbetracht der Tatsache, dass die Dame ganz offensichtlich selbst sich nicht gerne die Finger schmutzig macht und den Großteil des Jahres am Computer arbeitet(!) und den anderen Teil Fotos in der Natur schießt. Wieso reinigt sie nicht die Toiletten oder bedient im Restaurant, sie ist doch auch Ausländerin und darüber hinaus kann sie sogar isländisch - also hopp hopp, mache Dir mal schön die Hände schmutzig und zeige den faulen Isländern, was eine Harke ist....
Titel: Re: Island - nie mehr so wie es war?
Beitrag von: Shadra am 24. Oktober 2016, 14:08:07
Also ab nach Island, wenn es euch gefallen könnte oder wartet noch ein paar Jahre, bis der Hype wieder vorbei ist. Es ist eh nichts mehr wie es war...
Ich muss eh noch warten (aus bekannten Gründen  ;) ).

Rainer - uns gefällt Island ja. Deswegen möchte ich auch noch einmal hin!

Ich hab die Isländer auch ganz anders kennen gelernt (grad wie das aus dem von dir zitierten Abschnitt). Zugegeben, bei unserer Tour hatte man nicht sehr viele Möglichkeiten, die Menschen vor Ort näher kennen zu lernen. Aber ich hatte überhaupt nicht das Gefühl, sie wären sich für irgend etwas zu schade. Eher im Gegenteil!

Sowieso sind sie doof, weil nichts dagegen tun, dass außer ihr auch jeder Kreti und Pleti nach Island kommt.
Und die Touris sind sowieso alle doof!
Eigentlich sind wohl alle doof außer der Autorin.
Was für ein Weltbild!
Edit: Und dann schaut man auf ihre Webseite und stellt fest: Sie lebt vom Tourismus! :lach:
Eh alles doof außer ich  :totlach:

Aber selbst wenn man 75% von ihrer Aussage weglässt .. es ist halt kein großes Land und da fallen gravierende Änderungen doch schneller ins Auge, als wie z.B. in den USA.
Es wäre meiner Meinung nach auch bei Weitem nicht so schlimm, wenn die Besucher ein bisschen Anstand hätten. Sprich: Ihren Dreck nicht in der Botanik verteilen, die vorhandenen WCs benutzen, nicht mit dem Allrad auf Biegen und Brechen in jede Ecke brettern wollen, usw.

Aber 10 Euro für ein Sandwich ist schon eine Ansage ...  ::)



Titel: Re: Island - nie mehr so wie es war?
Beitrag von: Andrea am 24. Oktober 2016, 14:13:54
Meine Freundin sollte auf einem Flughafen in der Türkei (Izmir?) so viel für eine Cola zahlen. Hat sie nicht gemacht, aber wenn man da mit zwei quengelnden Kindern steht, die Durst haben...
Titel: Re: Island - nie mehr so wie es war?
Beitrag von: Rainer am 24. Oktober 2016, 14:49:15
Aber 10 Euro für ein Sandwich ist schon eine Ansage ...  ::)

Wo kommt das her? Steht das da irgendwo (ich finde es nicht)? Was für ein Sandwich und vor allem: wo gibt es das? Am Flughafen ist so etwas normal (s. Andreas Anmerkung). Gehe mal in den Subway in West-Yellowstone, da fällst Du um! Die haben eigene Preise.
Titel: Re: Island - nie mehr so wie es war?
Beitrag von: Shadra am 24. Oktober 2016, 15:32:44
@Rainer
Das war die Info aus 2016 von einem Urlauber. Und der Preis galt wohl in einem Supermarkt für so ein in Plastikfolie eingewickeltes Teil.

@Andrea
Ich nehm an, sie wollte für das Geld keinen Kasten kaufen, oder?  :zwinker:
Titel: Re: Island - nie mehr so wie es war?
Beitrag von: Horst am 24. Oktober 2016, 17:50:10
Na ja, also meiner Meinung nach schreibt die Autorin aus ihrer Sicht die Wahrheit. Ein paar Schlussfolgerungen sind gewagt (Isländer sitzen nur vorm PC) - die mit der Kloputzerei Schwachsinn. Aber ich denke man muss Island von früher kennen um die Intention der Autorin zu verstehen.
Island stand für heile Welt und zwar nicht nur als Floskel sondern wirklich.
Menschen die mit ihrer Art aus Gelassenheit, Zurückhaltung, Hilfsbereitschaft, Humor neben der spektakulärsten Natur auf diesem Erdball einen Islandbesucher wie ein Magnet wieder in ihr Land zogen. Dazu konnte man mitten auf der Ringstraße einfach anhalten und Fotos machen. Es tut weh festzuhalten dass diese Zeiten vorbei sind.

Touristen sind auch nicht gleich Touristen.
Früher waren zu 99% naturverbundene Enthusiasten dort, die die Natur und das Land respektiert haben und schon aufgrund ihrer Zahl wenig Schaden hinterlassen haben. Heute hat man am früher als Geheimtipp geltenden Flugzeugwrack besoffene grölende Touristen denen die Natur einen Dreck wert ist.
Es geht zum Teil nur darum Party zu feiern.
Es sind eben doch nicht alle Touristen gleich schädlich für die Natur und die Wahrnehmung ob man sich von anderen Besuchern massiv gestört und genervt fühlt oder sie halt nur einfach da sind.
Das sind die Geister die man rief und das prangert die Autorin an.
Statt einem langsamen Wachstum will man das große Geschäft machen und nimmt eine rapide Beschädigung und die Verschandelung der Natur (und damit ihrer auch wirtschaftlichen Substanz + sägen auf dem Ast auf dem man sitzt) in Kauf.
Verstehen kann ich das - wahrscheinlich würden dass die meisten so machen.
Von den Isländern war man es nur nicht gewohnt.
Ich halte Island und die Isländer immer noch für großartig (wenn auch etwas Enthusiasmus verloren gegangen ist) und es gibt immer noch Gegenden (wie z.B. die Westfjorde) die Einsamkeit bieten.
Heute muss man sie suchen und manches was man früher an den Isländern schätzte hat sich verloren.
Eine Gesellschaft im Wandel ... wie überall... auch bei uns.

Immerhin mit einer Thematik widerspricht sich die Autorin - sie prangert die hohen Preise und zeitgleich den Massentourismus an
Imo die einzige Möglichkeit den Tourismus zu steuern und zwar so, dass die Isländer keinen allzu spürbaren Nachteil daraus generieren wären noch höhere Preise und damit langfristig weniger Massen. So war es vor der Bankenkrise als sich viele Island nicht leisten konnten und so könnte es wieder werden.

Titel: Re: Island - nie mehr so wie es war?
Beitrag von: DocHoliday am 24. Oktober 2016, 18:01:27
Für mich wird sie auch dadurch unglaubwürdig, weil sie selber vom Tourismus lebt - als "Arctic Guide" in Svalbard und in der Antarktis. Also genau dort Touristen rumführt, wo die Natur wenn überhaupt noch empfindlicher ist als in Island.

Aber eigentlich stört mich ihr Ton, der Inhalt ist mir dann schon fast wieder egal.
Titel: Re: Island - nie mehr so wie es war?
Beitrag von: Rainer am 24. Oktober 2016, 18:04:06
@Rainer
Das war die Info aus 2016 von einem Urlauber. Und der Preis galt wohl in einem Supermarkt für so ein in Plastikfolie eingewickeltes Teil.

Im Internet findet man aktuelle Preise auf https://kronan.is/ (Supermarkt) oder auch im Restaurant http://www.73.is/menu - da klingt 10€ (= 1250 Kronen) recht übertrieben für ein Plastiksandwich im Supermarkt. Ich habe TK Hähnchen gefunden, kosten 4,-€ / kg (das ist ja fast nicht teurer als bei uns), die abgepackten Langweilsalamibrote von Billys auf https://kronan.is/ kosten 199,- Kronen pro Stück, das ist ungefähr 1,60€.

Im Restaurant 73 kostet ein großes Rinderfilet 400gr. mit Beilagen ca. 41,-€, das ist viel Geld, aber vieeel billiger ist das hier auch nicht, also für ein 400gr. Filetsteak zahlst Du hier sicherlich auch an die 30,-€. Der "Epic Hamburger" (offensichtlich ein Riesentrumm mit 300gr. Fleisch, das ist mehr als doppelt so viel wie ein Viertelpfünder bei McDoof) mit Pommes kostet ca. 21,-€ - das ist nicht billig, auf keinen Fall, aber soooo teuer ist es auch wieder nicht. Findest Du auf der Menukarte vom 73.

Die Preise sind aktuell aus dem Internet.
Titel: Re: Island - nie mehr so wie es war?
Beitrag von: Rainer am 24. Oktober 2016, 18:17:10
Also genau dort Touristen rumführt, wo die Natur wenn überhaupt noch empfindlicher ist als in Island.

Genau das meine ich nämlich auch - sie ist es doch, die die Touristen in diese "Sphären" führt und auch auf Ihrer Homepage davon vorschwärmt. Das ist doch durch und durch unehrlich, wenn man dann den Tourismus verflucht. Dann soll sie zu Hause bleiben und nicht die Werbetrommel für den Norden rühren.

Der Tonfall ist teilweise eine Frechheit (s.o.). Die pauschalierte Unterstellung über die Arbeitsmentalität der Isländer ist unverschämt.
Titel: Re: Island - nie mehr so wie es war?
Beitrag von: Flicka am 24. Oktober 2016, 18:47:16
Für mich wird sie auch dadurch unglaubwürdig, weil sie selber vom Tourismus lebt - als "Arctic Guide" in Svalbard und in der Antarktis. Also genau dort Touristen rumführt, wo die Natur wenn überhaupt noch empfindlicher ist als in Island.

Die Sache ist doch ganz einfach: Du musst bei ihr buchen, dann bist du sofort einer von den guten Travellern im Gegensatz zu allen anderen, die nur doofe Touristen sind. Und über die doofen Touristen kann man dann abends noch ein bisschen ablästern, da hat man auch gleich ein unerschöpfliches Gesprächsthema. ;)
Titel: Re: Island - nie mehr so wie es war?
Beitrag von: DocHoliday am 24. Oktober 2016, 19:57:08
Mist! Jetzt habe ich für den Sommer schon bei jemand anders gebucht, dann wird das wohl nichts!
Oh Gott, der Typ ist auch noch Isländer, dann werden wir wohl nur am Computer sitzen. Na klasse!
Titel: Re: Island - nie mehr so wie es war?
Beitrag von: Flicka am 24. Oktober 2016, 20:26:43
 ;D
Titel: Re: Island - nie mehr so wie es war?
Beitrag von: Andrea am 24. Oktober 2016, 20:47:02
Wieso, wie steht´s denn mit Virtual Reality? Da kriegt man auch Polarlichter an Mittsommer zu sehen. Ist doch genial!  ;D
Titel: Re: Island - nie mehr so wie es war?
Beitrag von: Shadra am 24. Oktober 2016, 22:49:48
Für mich wird sie auch dadurch unglaubwürdig, weil sie selber vom Tourismus lebt - als "Arctic Guide" in Svalbard und in der Antarktis. Also genau dort Touristen rumführt, wo die Natur wenn überhaupt noch empfindlicher ist als in Island.

Vielleicht hat sie auch die Vorstellung, dass wenn der Tourist von jemanden "geführt" wird, dem das Land etwas bedeutet, etwas darüber erzählen kann und dem Besucher die Natur und die Empfindlichkeit der Ganzen Symbiose des Landes direkt näher bringt, dass sich diese Besucher dann respektvoller benehmen.

Ich kann mich erinnern, wir sind damals an einem (eigentlich völlig unscheinbaren) Mooshügel vorbei gekommen. Wunderschön grün - bis auf ein paar seltsame dunkle Streifen, die sich darüber zogen. Unsere Reiseleiterin hat erzählt, dass ein Tourist mit seinem Allrad einmal probieren wollte, ob er den Hügel hochkäme (kam er übrigens nicht ... ) . Der Vorfall war über 10 Jahre her und das Moos hatte sich noch nicht vollständig erholt. Wir haben danach noch mehr acht gegeben, wohin wir treten.
Titel: Re: Island - nie mehr so wie es war?
Beitrag von: Flicka am 28. Oktober 2016, 21:27:04
Das Thema hat es auf die Startseite von Spiegel-Online geschafft:

http://www.spiegel.de/reise/europa/viele-islaender-fuerchten-tourismus-ueberdosis-a-1118655.html
Titel: Re: Island - nie mehr so wie es war?
Beitrag von: Christina am 31. Oktober 2016, 17:55:54
Also ich finde ja nichts unangenehmer, als Massen von Touristen am Urlaubsort. Man kann an dem Blogartikel sicherlich vieles kritisch sehen, aber die Kernaussage,  dass der Tourismus dort immer mehr zunimmt und zwar insbesondere auch der Bustourismus, ist wohl eine Tatsache. Ich würde sehr gerne nach Island reisen, streiche das Ziel aber für die nächste Zeit definitiv.

Es gibt so viele wunderbare Reiseziele auf dieser Welt, dass ich keinen Grund sehe, eines auszuwählen, wo man nicht in Ruhe geniessen kann, wo die Parkplatzsuche zum Problem wird, wo man anstehen muss, um irgendwo hineinzukommen. Ich habe bis jetzt immer Ziele gefunden,  bei denen in Kombination mit einer Reisezeit in der Nebensaison abgesehen von einzelnen touristischen Hotspots, kaum Touristen unterwegs waren. Solange es solche Ziele noch gibt, bin ich zufrieden :)