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Allgemeines => Reiseberichte => Thema gestartet von: Christina am 09. Juni 2020, 17:57:20

Titel: Eine Woche Malta im Januar 2020
Beitrag von: Christina am 09. Juni 2020, 17:57:20
Hallo Ihr Lieben,

ich hoffe ihr habt trotz Corona Lust auf einen Reisebericht. Kurz vor Corona ging es für mich nach Malta.

Am Anfang gibt es im Bericht recht viel Text, das wird im Laufe der Tage weniger.

Vorwort

Mit Malta habe ich mich zum ersten Mal zu Studiumszeiten beschäftigt, da die Verbindung von Sprachkursen und Strand, sowie die Möglichkeit alles auf der Insel per Bus zu erreichen, mir recht reizvoll erschien. Zu einer Reise dorthin ist es dann aber doch nicht gekommen, vor allem, weil mich dann der Kanada- und USA- Virus gepackt hatte.

Erst viele, viele Jahre später, nämlich als Valletta 2018 europäische Kulturhauptstadt werden sollte, rückte Malta erneut als mögliches Reiseziel in mein Blickfeld. Dazu kam Silvias Reisebericht über ihren Besuch an Weihnachten 2017.

Die Entscheidung für Malta fiel mir allerdings alles andere als leicht. Klar war, Valletta würde mir gefallen – aber der Rest der Insel? Alles sehr karg, alles eher flach, dicht besiedelt, eine Hälfte sogar sehr dicht besiedelt, sehr viel Verkehr und die Malteser kommen nicht als sehr sympathisches Volk rüber: Korruption und Vetternwirtschaft bis in die höchsten Politikspitzen, Höhepunkt der Mord an der Journalistin Daphne Caruana Galicia im Herbst 2017, Bevölkerung überwiegend streng katholisch, Kirche hat große Macht, Steuerparadies, kaum Auflagen für Unternehmen, daher stark wachsende Wirtschaft, aber eben auch stark anwachsende Bevölkerung durch Zuzug von Arbeitnehmern, kaum Umweltschutzmaßnahmen und die Jagd auf Zugvögel, gegen die sich keine Partei traut auszusprechen, da sie sonst zu viele Wähler verlieren würde.

Aber dann siegte doch die Neugier, es geht beim Reisen ja schließlich auch darum, neue Gegenden zu entdecken. Und zugegebenermassen auch die Hoffnung auf ein bisschen Sonne und Wärme im Januar.

Die Hotelsuche stellte mich dann schon wieder vor eine schwierige Entscheidung. Eigentlich hatte ich mich schon für Valletta als Standort entschieden, da von dort die meisten Busse abfahren und ich die Möglichkeit haben würde, die Stadt auch bei Dunkelheit zu erleben. Es sollte ein Hotel und keine Ferienwohnung sein, da ich vielfach von schlecht geheizten und feuchten Wohnungen gelesen hatte. Beim Blick auf das Gesamtangebot in Malta wurde ich dann doch nachdenklich, die Preise für Unterkünfte waren je nach Standort extrem unterschiedlich, Valletta war mit großem Abstand am teuersten. Etwa ein Drittel günstiger war Sliema (gegenüber von Valletta, auch noch mit recht guten Busverbindungen, aber ein total hässlicher Ort mit lauten Bars und unzähligen Baustellen) und in den Badeorten im Norden der Insel kostete ein Hotel mit Innen- und Außenpools, riesigem Frühstücksbuffet und oft auch noch Abendbuffet nur die Hälfte. Hm, abseits wohnen und dann doch ein Auto mieten, was ich eigentlich nach der Beschreibung des extrem dichten Verkehrs und dauernder Parkplatzprobleme nicht wollte? Nach langem Hin- und Her und mehreren gebuchten und wieder stornierten Hotels bin ich dann doch beim ursprünglichen Plan geblieben: Hotel in Valletta und kein Mietauto, sondern Busnutzung.


1. Tag – Mittwoch, 22.01.

Heute ist frühes Aufstehen angesagt, aber wenn es in den Urlaub geht, ist das ja kein Problem. Mein Zug geht um 5.58 Uhr, in Bingen muss ich umsteigen und 25 Minuten in eisiger Kälte draußen stehen – in diesem milden Winter musste es natürlich ausgerechnet jetzt so kalt werden - eine Winterjacke wollte ich nicht mit nach Malta nehmen, daher habe ich im Zwiebelprinzip alles Mögliche übereinander angezogen und die Wanderschuhe, fast so warm wie Winterstiefel.

Kurz nach acht bin ich pünktlich am Flughafen Frankfurt, hier ist alles ruhig, daher habe ich ruck zuck meine Bordkarte ausgedruckt und meinen Koffer aufgegeben (beides an den Automaten von LH) dann ein zweites Frühstück mit heißem Tee bei Starbucks und durch die Sicherheitskontrolle. Als Proviant kaufe ich noch ein Sandwich und genug Wasser und um 10 Uhr startet das Boarding.

Mit dem geplanten Start um 10.30 Uhr wird es aber nichts, der dichte Nebel vereist die Triebwerke der Flugzeuge und so muss vor dem Start noch enteist werden, das zieht sich und wir kommen erst mit einer Stunde Verspätung los.

Das Flugzeug ist nur zu dreiviertel gefüllt, meine übliche Strategie weit hinten einen Platz zu reservieren, da dort die Wahrscheinlichkeit, dann eine ganze Dreierreihe alleine oder zu zweit zu haben sehr hoch ist, konnte ich nicht durchführen, da die Lufthansa einfach das hintere Viertel der Plätze als nicht reservierbar angezeigt hatte. So sitze ich neben einem chinesischen Pärchen, wegen des schon in China grassierenden Corona Virus bin ich davon nicht so begeistert. Einige Passagiere setzen sich nachdem wir Reisehöhe erreicht haben, auf die freien hinteren Plätze, aber da habe ich dann doch keine Lust mehr, mit meinem Zeug wegen zwei Stunden Flug umzuziehen.

Als Snack gibt es ein belegtes Brot oder – mal was Neues - eine Kirschtasche. Der Blick aus dem Fenster zeigt erst Nebel, dann Wolken, nur über Gozo, der Nachbarinsel von Malta, reisst es kurzzeitig auf, ich kann die Stadt Victoria mit der Zitadelle gut erkennen.

Um 13.40 Uhr landen wir, mein Koffer ist schnell auf dem Band, zwei Dinge möchte ich dann noch am Flughafen erledigen: meine Busfahrkarte im dortigen Verkaufsbüro der Busgesellschaft kaufen (7 Tagesticket, das für alle Busse auf Malta und Gozo gilt, EUR 21,00) und im Tourismusbüro eine Karte für den Spaziergang durch die «Three Villages» holen, die war bei den Unterlagen, die ich mir vorab vom Tourismusverband Malta habe zuschicken lassen, nicht dabei und ist so groß, dass ich sie unterwegs nicht vernünftig auf dem Handy anschauen kann und wenn man sie selbst ausdruckt, braucht man eine Lupe.

Im Bus nach Valletta finde ich nur noch einen Stehplatz, was die Fahrt sehr anstrengend macht, da ständig beschleunigt und wieder stark abgebremst wird. Außerdem ist es heiß im Bus und der Blick nach draußen alles andere als schön, grauer Himmel, alle Gebäude beige-farben, viele alte, vernachlässigte Gebäude, viele Baustellen, viele Straßen und extrem viele Autos.

Als ich endlich am Busbahnhof von Valletta aussteigen kann (es sind eigentlich nur 8 km vom Flughafen nach Valletta, aber der Bus fährt natürlich alle möglichen Umwege, so dass die Fahrt ca. 25 Minuten dauert) und zu Fuß durch die Stadt zu meinem Hotel gehe, bin ich wieder positiver gestimmt. Die frische Luft tut gut und der erste Einblick in die Stadt gefällt mir gut.

Was in Venedig die Kanalbrücken waren, sind hier die Treppenstraßen – beide für Rollkoffer ziemlich ungeeignet. Ich habe mir vorab die Strecke mit der geringsten Anzahl an Treppenstrassen ausgesucht, dennoch bin ich froh, als ich am Hotel ankomme.

An der Rezeption werde ich von George, einem sicherlich bereits im Rentenalter stehenden Maltesen, sehr freundlich empfangen. Das Einchecken zieht sich etwas, es erfolgt die Zahlung (bzw. Restzahlung, ein Drittel wurde bereits vor ein paar Wochen von der Kreditkarte abgebucht), Angabe meiner Adressdaten mit Ausweisvorlage und alle möglichen Infos zum Hotel. Dieses befindet sich in zwei nebeneinanderstehenden historischen Häusern (mit Durchgangsmöglichkeit in einem Stockwerk), was den Zugang zu den Zimmern nicht ganz einfach gestaltet, wie ich aus den Bewertungen schon wusste. Ich bin froh, dass George mich zum Zimmer begleitet, auch wenn es mir etwas unangenehm ist, dass er, obwohl einen Kopf kleiner als ich und wie gesagt, schon etwas betagt, meinen Koffer trägt. Der erste Aufzug ist ohne Stufen direkt von der Rezeption zu erreichen, dann muss man aber ein paar Stufen nach oben, einen kurzen Gang entlang, wieder ein paar Stufen nach oben und in den zweiten Aufzug. Vom Aufzug zum Zimmer sind dann nochmal ein paar Stufen. Zum Glück ist alles gut ausgeschildert und ich kann mir den Weg ziemlich problemlos merken, laut Bewertungen sind wohl die ein oder anderen Gäste ziemlich herumgeirrt bei der Suche nach ihren Zimmern.

Das Zimmer ist sehr groß und modern eingerichtet, besonders praktisch finde ich die Küchenzeile, so habe ich die Kombination aus Hotel und Ferienwohnung, falls ich mir mal etwas selber zu Essen oder einen Tee (ich erinnere mich an meine Erkältung in Venedig) machen will (ein Hauptgrund, weshalb ich mich für dieses Hotel entschieden hatte).

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Es ist etwas kalt im Zimmer und die Schaltanlage für Klimaanlage/Heizung ist mir nicht so ganz klar. Daher gehe ich nach einer kurzen Pause auf dem Zimmer nochmal zur Rezeption und kläre das, dann nochmal raus, um im Supermarkt Wasser (das Leitungswasser auf Malta ist kein Trinkwasser) und etwas zum Abendessen zu kaufen.

Das klingt allerdings einfacher als es ist. Natürlich hatte ich mir vorab auf Google Maps Supermärkte in der Nähe des Hotels rausgesucht. Vor Ort stellt sich nun heraus, dass das alles keine Supermärkte sind, wie man sie in sonstigen Städten findet, nämlich kleinere Ausgaben der großen Supermärkte in den Gewerbegebieten. Hier in Valletta sind das Obst- und Gemüsehändler, die neben dem Strassenverkauf im Mini-Hinterzimmer noch ein paar Konserven und Toilettenartikel haben. So halb frische Sachen, wie man sie als Tourist braucht, wie Joghurt, Smoothies, Fertigsalate, Käse und Wurst gibt es dort nicht. Einzige Anlaufstelle dafür ist der Wembley Store, ein Geschäft mit britischen Waren und zumindest ein paar der genannten Sachen. Dort bin ich dann für die Zeit meines Maltaaufenthalts Stammkunde – neben gefühlt allen anderen in Valletta wohnenden Touristen.

Wasser gibt es zum Glück eigentlich überall zu kaufen, dennoch wird es zur Herausforderung, immer genug Wasser zu haben. Einer der Punkte, die tatsächlich für ein Mietauto sprechen, dann kann man sich in den Supermärkten, die es außerhalb der Städte gibt, mit allem eindecken.

Gegen 17 Uhr sind dann alle «Pflichten» für heute erledigt. Ich schnappe mir meine Kamera und gehe bzw. fahre mit dem Aufzug zur kleinen Dachterrasse des Hotels. Von hier hat man einen schönen Blick auf den Grand Harbour und die «Three Cities» Birgu, L-Isla und Bormla gegenüber – wunderbar.

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Dann spaziere ich zu den Upper Barrakka Gardens. Der ehemalige Exerzierplatz der Ritter auf der Stadtmauer ist heute ein hübscher Park mit Springbrunnen, Café, Bänken, verschiedenen Skulpturen und vor allem einer Aussichtsgalerie. Man schaut auch hier auf die «Three cities», auf einen Teil der Stadt und auf die «Saluting Battery» darunter, eine Reihe Kanonen, die zweimal täglich zur Touristenbelustigung abgefeuert werden. Eine ganze Zeit lang genieße ich den Blick, als es für Fotos ohne Stativ zu dunkel wird, spaziere ich noch ein wenig durch den Park und gehe auf einem Umweg zurück zum Hotel. Die Beleuchtung der Gebäude, die ich heute gesehen habe, ist wirklich sehr stimmungsvoll und ich werde auf jeden Fall an einem der anderen Abende noch mit dem Stativ losziehen.

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Für heute ist es genug, ich mache mir noch ein Gemüsegericht in der Mikrowelle warm und liege dann recht früh im Bett.

Wetter: in Deutschland ca. - 5 °C, in FRA dichter Nebel, in Malta bewölkt, ca. 16 °C

Unterkunft:
The British Suites, 40 Battery Street, Valletta, Malta: inkl. Frühstück, Zimmer mit Kitchenette und maltesischem Balkon, Blick auf Gasse (keine Autos), Dachterrasse, Frühstücksraum mit Blick auf den Hafen

Kosten:
Hotel: EUR 570,50 bei booking.com gebucht
Flug: EUR 177,00 direkt bei LH gebucht, inkl. Aufgabegepäck, Sitzplatzreservierung
Bahn zum Flughafen und zurück: EUR 48,90
Titel: Re: Eine Woche Malta im Januar 2020
Beitrag von: Silvia am 09. Juni 2020, 18:55:29
 :adieu:  Da spring ich natürlich sofort mit auf!! 

Valletta am Abend macht sich auf jeden Fall echt toll!!  :beifall:   ... und das Hotelzimmer sieht super aus!
Titel: Re: Eine Woche Malta im Januar 2020
Beitrag von: Horst am 09. Juni 2020, 20:08:58
Dann guck ich doch mal mit rein  ;)
Titel: Re: Eine Woche Malta im Januar 2020
Beitrag von: Ilona am 10. Juni 2020, 12:01:23
ich hoffe ihr habt trotz Corona Lust auf einen Reisebericht. Kurz vor Corona ging es für mich nach Malta.

Immer her damit  :adieu:, damit wir wenigstens virtuell reisen können.

Am Anfang gibt es im Bericht recht viel Text, das wird im Laufe der Tage weniger.

Passt schon  :thumb:.

Mit Malta habe ich mich zum ersten Mal zu Studiumszeiten beschäftigt, da die Verbindung von Sprachkursen und Strand, sowie die Möglichkeit alles auf der Insel per Bus zu erreichen, mir recht reizvoll erschien.

Meine Großneffen haben schon mehrmals ihre Ferien mit Sprachkursen auf Malta verbracht. Aber die Begeisterung hielt sich jedesmal in Grenzen. Sonst kenne ich auch nur den Siliva's Bericht.

Die Entscheidung für Malta fiel mir allerdings alles andere als leicht. Klar war, Valletta würde mir gefallen – aber der Rest der Insel? Alles sehr karg, alles eher flach, dicht besiedelt, eine Hälfte sogar sehr dicht besiedelt, sehr viel Verkehr und die Malteser kommen nicht als sehr sympathisches Volk rüber: Korruption und Vetternwirtschaft bis in die höchsten Politikspitzen, Höhepunkt der Mord an der Journalistin Daphne Caruana Galicia im Herbst 2017, Bevölkerung überwiegend streng katholisch, Kirche hat große Macht, Steuerparadies, kaum Auflagen für Unternehmen, daher stark wachsende Wirtschaft, aber eben auch stark anwachsende Bevölkerung durch Zuzug von Arbeitnehmern, kaum Umweltschutzmaßnahmen und die Jagd auf Zugvögel, gegen die sich keine Partei traut auszusprechen, da sie sonst zu viele Wähler verlieren würde.

 :o Ich habe mich nie mit der Insel beschäftigt, aber das liest sich abschreckend.

Das Zimmer ist sehr groß und modern eingerichtet, besonders praktisch finde ich die Küchenzeile, so habe ich die Kombination aus Hotel und Ferienwohnung, falls ich mir mal etwas selber zu Essen oder einen Tee (ich erinnere mich an meine Erkältung in Venedig) machen will (ein Hauptgrund, weshalb ich mich für dieses Hotel entschieden hatte).

Das Hotel hast du gut gewählt  :beifall:.


Einer der Punkte, die tatsächlich für ein Mietauto sprechen, dann kann man sich in den Supermärkten, die es außerhalb der Städte gibt, mit allem eindecken.

Aber verkehrstechnisch muss Malta doch sehr chaotisch sein.

So, nun bin ich gespannt, wie es weiter geht. 


Titel: Re: Eine Woche Malta im Januar 2020
Beitrag von: Susan am 10. Juni 2020, 12:28:04
Steige auch noch zu  8)

Über Malta weiß ich wenig und was du schreibst klingt nicht so toll, aber ich lass mich mal überraschen. Das Hotel jedenfalls schaut schon mal sehr nett aus und auch die Aussichten gefallen mir. Auf der Bank an dem Brunnen im letzten Bild könnte ich es sicher den ein oder anderen Abend gut aushalten.
Titel: Re: Eine Woche Malta im Januar 2020
Beitrag von: Christina am 10. Juni 2020, 17:46:26
Herzlich willkommen den Mitreisenden :adieu:

Ilona, wenn ich damals ein Sprachreise nach Malta gemacht hätte, wäre ich vermutlich auch nicht begeistert gewesen bzw. wohl ziemlich enttäuscht, ich kannte damals außer je einmal Nord- und Ostsee überhaupt kein Meer und hätte mir auf einer Mittelmeerinsel Strände mit goldgelbem Sand, türkisfarbenes Wasser usw. vorgestellt und das gibt es auf Malta nur eingeschränkt.

Der Verkehr ist aus meiner Sicht ein Albtraum, Silvia fand es nicht so dramatisch, kommt halt auf die jeweilige Erfahrung/Können an.
Titel: Re: Eine Woche Malta im Januar 2020
Beitrag von: Silvia am 11. Juni 2020, 13:25:40
Der Verkehr ist aus meiner Sicht ein Albtraum, Silvia fand es nicht so dramatisch, kommt halt auf die jeweilige Erfahrung/Können an.
... oder WO man unterwegs ist ... ich habe die Städte ziemlich gemieden und war überwiegend auf den kleinen Landstraßen unterwegs  ;)
Titel: Re: Eine Woche Malta im Januar 2020
Beitrag von: Christina am 11. Juni 2020, 17:57:40
diesen Tag muss ich wegen der vielen Bilder in zwei Teile splitten:

2. Tag – Donnerstag, 23.01. -  1. Teil

Gegen 8 Uhr fahre ich noch vor dem Frühstück nochmal hinauf zur Dachterrasse und betrachte die Aussicht im Morgenlicht. Interessant auch der Blick auf die alten (Boots)Garagen/Werkstätten mit den bunten Türen direkt unterhalb vom Hotel und die Wassertonnen auf den Dächern.

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Die Aussicht vom Frühstücksraum ist fast genauso gut und die (bei den Bewertungen vielfach kritisierte) Auswahl am Buffet mehr als ausreichend (dachte ich mir schon ;D): Kaffee, Tee, Säfte, Obst, Gemüse, Wurst, Käse, Brot, Brötchen, die Malta typischen Pastizzi, Kuchen, Marmelade, Honig, Butter, Müsli. Und gegen einen geringen Aufpreis kann man sich verschiedene warme Gerichte bestellen.

Um neun beginne ich dann mit meinem Rundgang durch Valletta. Laut Reiseführer soll die St. John’s Co-Cathedral sehr gut besucht sein, so dass man am besten gleich zu Beginn der Öffnungszeit dort sein sollte. Das ist um 9.30 Uhr, bis dahin spaziere ich durch ein paar sehr hübsche Gassen und schaue mich dann auf dem Platz vor der Kathedrale, dem Great Siege Square, um.

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Vor der Kathedrale steht das Great Siege Monument vom maltesischen Bildhauer Antonio Sciortino von 1920 und erinnert an die Große Belagerung von 1565 durch die Osmanen, das wichtigste geschichtliche Ereignis für die Malteser (noch vor den Bombardierungen im Zweiten Weltkrieg).
Seit Herbst 2017 wird hier außerdem der ermordeten Journalistin Galizia gedacht.

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Gegenüber der Kirche steht das Gerichtsgebäude, das einem antiken Tempel nachempfunden ist.

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Pünktlich um halb zehn kann ich mit einer Handvoll anderer Touristen (überwiegend Asiaten) den Eingang zur Kirche betreten. Es findet eine kurze Taschenkontrolle statt, dann sind EUR 10,00 fällig für die man noch einen Audioguide (auch auf Deutsch) bekommt.

Der Innenraum ist im Gegensatz zum schlichten Äußeren sehr prachtvoll. Überall goldene (bzw. goldfarbene) Verzierungen, auch Orgel und Chorgestühl sind vergoldet, auf dem Fußboden Marmorplatten. Diese Marmorplatten sind Grabplatten und zeigen den Namen und das Wappen des darunter bestatteten Ritters.

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Auf den beiden Längsseiten des Hauptschiffs befinden sich kleine Räume, die eingebaut werden mussten, weil nur die Außenwände das Deckengewölbe nicht hätten tragen können. Diese kleinen Räume wurden dann als Seitenkapellen der Landsmannschaften des Malteserordens eingerichtet und heute sieht es wie ursprünglich so beabsichtigt aus. Der Malteserorden hat auch eine deutsche Landsmannschaft, gleich die erste Seitenkapelle ist ihr geweiht.

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Im Oratorium schaue ich mir das berühmteste Gemälde der Kathedrale an, «Die Enthauptung Johannes des Täufers» von Caravaggio – ziemlich brutal, da würde man sich heute zweimal überlegen, so eine Szene öffentlich, insbesondere in einer Kirche auszustellen.

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Ich setze mich dann noch auf eine Bank und lasse die ganze Pracht in Ruhe auf mich wirken und höre mir dabei einen Teil des Audioguides an. Sehr interessant, vieles habe ich aber schon vorab gelesen.

Ich verlasse die nun immer voller werdende Kirche über den eigentlichen Haupteingang. Den Namen «Co-Cathedral» finde ich faszinierend, die Kirche ist tatsächliche die «Neben-Kirche» oder «Zweite Kirche» des Erzbistums Malta neben der «Haupt-Kathedrale» in Mdina. Auch interessant, die drei Zifferblätter am rechten Turm – im Uhrzeigersinn zeigen diese das Datum (ohne Monatsangabe), die Uhrzeit (nur die Stunde ohne Minutenzeiger) und den Wochentag an (wobei ich mir nicht sicher bin, ob die Anzeige korrekt war).

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Nun starte ich meinen Stadtrundgang «richtig» (die Kathedrale hatte ich ja vorgezogen) und zwar am City Gate. Hier ist alles zum Jahr als Kulturhauptstadt restauriert worden, sowohl der riesige Tritonenbrunnen unmittelbar vor dem Eingang zur Stadt (direkt dahinter befindet sich heute der große Busbahnhof von Valletta), als auch das «Tor» und das Parlamentsgebäude. Die letzteren beiden wurden vom Stararchitekten Renzo Piano designt.

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Sehr eindrucksvoll ist der Blick hinunter in den Festungsgraben und auf die dicken Festungsmauern.

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Neben dem Parlament ist das Teatru Rjal, seit 2013 ein Freilufttheater, von 1866 bis zur Bombardierung im Zweiten Weltkrieg das Royal Opera House, danach als Steinbruch zum Wiederaufbau von Valletta genutzt. Schön, dass die Überreste stehen gelassen wurden und gleichzeitig eine ähnliche wie die ursprüngliche Nutzung wieder möglich ist.

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Dann schlendere ich die Republic Street entlang, eine Fußgängerzone und die Hauptflaniermeile der Stadt. Dort befindet sich auch das National Museum of Archaeology in einem prachtvollen alten Palast, der Auberge de Provence (auch eine Landsmannschaft des Malteserordens). Hier kaufe ich den Heritage Pass (EUR 50,00), der den Eintritt in viele der historischen Stätten und Museen auf Malta und Gozo abdeckt.

Im Museum sind alle bedeutenden Originalfunde aus den Ausgrabungsstätten der Megalithkultur Maltas ausgestellt und die geschichtliche Entwicklung erläutert. Besonders faszinierend sind die kleinen Figuren der Priesterinnen, die alle winzige Hände und Füße und sehr füllige Beine haben. Ein sehr schöner Einstieg in die Geschichte Maltas - nun bin ich schon gespannt darauf, in den nächsten Tagen einige der Fundorte selbst anzuschauen. Im Gegensatz zur Kathedrale war ich hier übrigens fast die einzige Besucherin.

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Nach dem Museumsbesuch gehe ich die Republic Street weiter entlang, komme am heute Morgen besuchten Great Siege Square vorbei und erreiche dann den Republic Square mit traditionsreichen Kaffeehäusern und der Statue von Queen Victoria vor der 1812 eröffneten Bibliotheca.

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Wenige Meter weiter ist der St. George’s Square. Dieser wirkt ziemlich kahl, eigentlich gibt es hier seit 2009 Wasserspiele auf einer recht großen Fläche, die sind aber heute leider nicht in Betrieb.

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An einer Seite des Platzes steht der Grand Master’s Palace, in dem zunächst der britische Gouverneur residierte und heute der maltesische Staatspräsident Staatsgäste empfängt. Aber auch für Touristen ist hier geöffnet, vom Eingangsportal kommt man in den Prince Alfred Court, einen schönen Innenhof mit exotischen Bäumen und einen weiteren Innenhof, den Neptune Court. Im Inneren kann man die Palace Armoury besichtigen, auf eine Waffensammlung habe ich aber keine Lust und schaue mir nur die State Rooms an, die Prunkzimmer, die für die Staatsempfänge genutzt werden (im Heritage Pass enthalten), leider sind einige Räume wegen Renovierung geschlossen oder nur eingeschränkt zugänglich.

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Von hier wechsle ich von der Republic Street auf die parallel laufende Merchants Street (auch Fußgängerzone) mit vielen Restaurants, die meisten haben leider in der Strassenmitte Plastikzelte über ihre Außensitzbereiche aufgestellt, die nicht gerade zu einem schönen Straßenbild beitragen. Interessant ist die renovierte ehemalige Markthalle Is-Suq tal-Belt mit Essens- und Marktständen.

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Zum Essen ist es nun um halb zwölf Uhr noch zu früh, so dass ich zu meinem nächsten Ziel weitergehe, der Kirche St. Paul’s Shipwreck. Diese ist dem Schiffbruch des Apostel Paulus hier auf Malta geweiht (die Malteser glauben, dass Paulus auf seinem Weg als Gefangener von Caesarea nach Rom mit dem Schiff in einem Sturm im Norden von Malta strandete und in den drei Monaten seines Aufenthalts auf Malta das Christentum dorthin brachte – der 10. Februar ist als Tag des Schiffbruchs bis heute ein Feiertag). Auch diese Kirche ist sehr prunkvoll ausgestattet, auffallend (für mich) die pinkfarbene Tapete.

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Die Merchants Street endet am Castille Place, wo der Barockbau Auberge de Castille, heute Amtssitz des Ministerpräsidenten steht.

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So langsam bekomme ich Hunger und beschließe zu den Restaurants an der Valletta Waterfront, beim neugestalteten Terminal für Kreuzfahrgäste unmittelbar am Wasser gelegen, zu spazieren. Dazu geht es am Busbahnhof vorbei und durch einen Park immer bergab. Dann leider noch ein Stück an einer großen Strasse entlang und – dann bin ich ziemlich enttäuscht: von unmittelbar am Wasser (von wegen «Waterfront») kann keine Rede sein, der Hafen ist durch Zäune abgetrennt, es ist hier wie ausgestorben und das schlimmste, die hübsch renovierten alten Lagerhäuser mit den bunten Türen, wo sich heute die Restaurants befinden, kann man praktisch nicht fotografieren, da auch hier alle Außensitzplätze mit Plastikzelten überdacht sind. Und das, obwohl es im Inneren der Restaurants mehr als genug Platz gibt, wenn es draußen zu kalt oder nass ist. Alle Restaurants haben geöffnet, Gäste gibt es aber fast keine, da habe ich keine Lust hier zu essen.

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Daher gehe ich nun sehr hungrig wieder zurück in die Innenstadt, nutze dazu den Aufgang durch die Festungsmauern unterhalb des Upper Barrakka Garden, wo ich gestern Abend fotografiert habe. Hier gibt es einen Lift und Treppen. Die Treppen sind leider gesperrt, der Lift kostet dafür immerhin nur 1 EUR statt wie üblich 2.

Ich entscheide mich nun für das Restaurant des Kunstmuseum MUZA, da es in der Nähe des Upper Barrakka Garden liegt, wo der Lift wieder an die Oberfläche kommt. Ich esse Penne mit Entenbrust und zum Nachtisch Lemon Meringue Pie (sehr lecker, aber eigentlich wollte ich ein typisch maltesisches Dessert, die es leider aber überhaupt nicht gab). Zusammen mit einem Mineralwasser zahle ich EUR 21,50.

Ende Teil 1 
Titel: Re: Eine Woche Malta im Januar 2020
Beitrag von: Susan am 12. Juni 2020, 00:31:03
Valletta sieht schon mal interessant aus, selbst in meiner momentanen "überall-das-gleiche" Stimmung  ;)
Titel: Re: Eine Woche Malta im Januar 2020
Beitrag von: Ilona am 12. Juni 2020, 09:47:10
Zitat
Um neun beginne ich dann mit meinem Rundgang durch Valletta. Laut Reiseführer soll die St. John’s Co-Cathedral sehr gut besucht sein, so dass man am besten gleich zu Beginn der Öffnungszeit dort sein sollte. Das ist um 9.30 Uhr, bis dahin spaziere ich durch ein paar sehr hübsche Gassen

Man sieht kaum Leute auf deinen Bildern und das liegt bestimmt an der Reisezeit. Aber so ist die Stadterkundung viel stressfreier.

Irgendwie ist mir die Stadt zu verbaut.
Titel: Re: Eine Woche Malta im Januar 2020
Beitrag von: Christina am 12. Juni 2020, 17:44:21

Man sieht kaum Leute auf deinen Bildern und das liegt bestimmt an der Reisezeit. Aber so ist die Stadterkundung viel stressfreier.


Auf der Republic Street, der Hauptfußgängerzone war es so voll wie in der jeder Fußgängerzone einer deutschen Großstadt. Da habe ich aber keine Fotos gemacht ;D Ich achte schon immer darauf, möglichst wenig Menschen im Bild zu haben und warte dann auch mal einige Zeit, wenn ich alleine bin, ist das ja kein Problem.
Titel: Re: Eine Woche Malta im Januar 2020
Beitrag von: Christina am 12. Juni 2020, 17:57:24
2. Tag - 23.01.2020 - 2. Teil


Nun spaziere ich durch die typischen Straßen, mal mit schön restaurierten, mal mit renovierungsbedürftigen Häusern, wieder an das andere Ende der Stadt, zum Fort St. Elmo an der Spitze der Halbinsel.

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Das Fort wurde 1553 in Erwartung des osmanischen Angriffs erbaut (siehe Great Siege Monument vor der Co-Cathedral) und beherbergt heute das National War Museum (Eintritt im Heritage Pass inkludiert). Dieses erstreckt sich über die gesamte Kriegsgeschichte des Landes seit seiner Besiedelung. Ich lege den Schwerpunkt auf den Zweiten Weltkrieg, da ich mich mit der Megalithkultur ja schon heute Morgen im Archäologie Museum beschäftigt habe und mit der Ritterzeit in der St. John’s Co-Cathedral. Ich hatte natürlich schon bei meiner Reisevorbereitung einiges über die Bombardierungen Maltas durch Italien (mit dem sich Malta eigentlich immer sehr verbunden gefühlt hatte und sich deshalb nie einen Angriff durch dieses Land hatte vorstellen können) und später vor allem durch Deutschland gelesen (Malta war das britische Hauptquartier im Mittelmeerraum), aber hier wird mir das nochmal so richtig anschaulich vor Augen geführt. Valletta war praktisch komplett zerstört und lag genauso in Trümmern wie viele deutsche und sonstige europäischen Städte. Ein Glück, dass nach dem Krieg ein Wiederaufbau entsprechend dem bisherigen Barockstil stattfand.

Jetzt bin ich aber endgültig gesättigt mit Museen und Geschichte für heute, den Rest des Tages möchte ich an der frischen Luft verbringen. Das kann ich zunächst bei der Besichtigung des Außengeländes des Forts,

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von hier hat man schöne Ausblicke auf die beiden Hafeneinfahrten links und rechts von der Halbinsel und - nach einer kurzen Kaffeepause - bei einem Spaziergang am Fuß der Stadtbefestigungen entlang.

Ganz in der Nähe des Forts führt eine unscheinbare schmale Treppe hinunter ans Wasser. Sie wird eigentlich von Fischern genutzt, die unten auf und in die Felsen ihre Bootsgaragen und Schuppen gebaut haben. Ein Geheimtipp ist das nicht mehr und wenn der Bereich bald für Touristen gesperrt werden würde, würde es mich nicht wundern, da einige mal wieder übertreiben und sogar auf die Dächer der Schuppen klettern. Von hier führt dann ein Pfad weiter um die Landspitze herum. Hier bin ich dann abgesehen von drei Jungs, die ausführlich fotografieren und bald zurückbleiben, bis auf einen älteren Engländer alleine. Wir überholen uns immer mal wieder gegenseitig und unterhalten uns hin und wieder über Kameras, die Schwierigkeiten des Pfades und die Bauwerke, die zu sehen sind.

Bei Trockenheit und mit Turnschuhen oder ähnlichem ist der Weg gut machbar, nur ein Stück über eine steile in den Felsen gehauene Treppe ist ein bisschen eine Herausforderung. Schade, dass die Sonne nicht scheint, aber auch so ist es interessant. Leider kann man den Leuchtturm nicht erreichen, die Brücke ist abgesperrt.

Auf der anderen Seite der Landspitze blickt man hinüber nach Sliema mit seinen vielen mehr oder weniger neuen Hochhäusern, fast alles Hotels oder Apartmentkomplexe.

Kurz vor der dem Ende des Pfades kommt man an weiteren Bootsgaragen und einer Art kleiner Werft vorbei und erreicht dann den Anleger für die Fähre nach Sliema. Von hier gehe ich quer durch die Stadt zurück ins Hotel, mit einem Zwischenstopp beim Wembley Store für ein paar Lebensmittel und Wasser.

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Gegen 17 Uhr bin ich im Zimmer und mache eine Stunde Pause, dann gehe ich nochmal los, heute mit Stativ. Zuerst auf die Dachterrasse, dann zur Auberge de Castille (Amtssitz des Ministerpräsidenten), hier muss ich noch kurz warten, da davor mehrere Dienstwagen parken und Bodyguards warten, es findet wohl noch eine Besprechung statt. Als dann alle eingestiegen und abgefahren sind, kann ich den schön beleuchteten Bau in Ruhe fotografieren. Schließlich gehe ich nochmal in die Upper Barrakka Gardens.

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Wetter: bewölkt, ca. 16°C
Titel: Re: Eine Woche Malta im Januar 2020
Beitrag von: Ilona am 13. Juni 2020, 13:56:35
Irgendwie scheint in der Stadt jeder Quadratzentimeter verbaut. 
Titel: Re: Eine Woche Malta im Januar 2020
Beitrag von: Susan am 13. Juni 2020, 21:35:41
Die Straßenschluchten wirken teilweise schon sehr eng. Doch der Küstenweg gefällt mir.Sehr schöne Nachtaufnahmen!
Titel: Re: Eine Woche Malta im Januar 2020
Beitrag von: Silvia am 15. Juni 2020, 09:17:44
Boah dieser Küstenweg ist mir total entgangen  :'(   Der hätte mir gefallen  :thumb:


Irgendwie scheint in der Stadt jeder Quadratzentimeter verbaut. 

Die Stadt ist auf einigen Halbinseln/Landzungen gebaut, da war nicht viel Platz... Zudem hat Malta eine sehr hohe Bevölkerungsdichte von etwa 1298 Einwohnern pro Quadratkilometer (Vergleich Deutschland 232)


Titel: Re: Eine Woche Malta im Januar 2020
Beitrag von: Christina am 15. Juni 2020, 17:47:25
Silvia hat es ja schon beantwortet, Valletta ist auf einem Felsen erbaut, auf drei Seiten von Wasser umgeben und rundherum mit einer Stadtmauer befestigt, da ist kein Platz zu verschenken. Heute ist Malta insgesamt sehr dicht besiedelt, insbesondere rund um Valletta herum, allerdings ist die Bevölkerung Vallettas stark zurückgegangen, hat nur 5400 Einwohner, erst seit der Wiederbelebung der Stadt als sie Kulturhauptstadt wurde, ändert sich das ein bisschen. Aber diese Enge, diese Straßenschluchten und dieser fast überall mögliche Blick aufs Meer ist ja das Besondere von Valletta. Mir hat das sehr gut gefallen.

Silvia, von dem Rundgang um die Stadtbefestigung habe ich in einem der Links gelesen, die du in meinem Planungsthread hier eingestellt hattest. In meinem Reiseführer war der Weg nicht genannt. Ich fand ihn auch toll, deshalb vielen Dank nochmal für die Links.
Titel: Re: Eine Woche Malta im Januar 2020
Beitrag von: Christina am 15. Juni 2020, 18:02:07
3. Tag – Freitag, 24.01.

Nach dem Frühstück gehe ich gegen neun Uhr zur Anlegestelle für die Fähre zu den „Three Cities“, die gegenüber von Valletta an den Grand Harbour grenzen. Der Fähranleger ist mehr oder weniger direkt unterhalb meines Hotels, ich muss nur durch das Victoria Gate, dann ein paar Minuten den Berg hinab und schon bin ich am Wasser.

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Auf der Fähre kaufe ich ein Rückfahrticket für EUR 2,80 (die Fähren sind nicht im Wochenticket für den Bus enthalten) und genieße dann auf dem Oberdeck die ca. 15-minütige Überfahrt.

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Auf der anderen Seite angekommen, spaziere ich zunächst durch L’Isla/Senglea (die „Three Cities“, alle älter als Valletta, haben jeweils zwei Namen, einen alten maltesischen und einen neuen, durch die Ritter verliehenen) bis zur Landspitze. L’Isla ist wesentlich dörflicher als Valletta, hat aber auch sehr hübsche Treppenstraßen und die typisch maltesischen Balkone.

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Im heutigen Park an der Landspitze gegenüber von Valletta und hoch über dem Wasser waren früher Kanonen postiert. Heute ist es hier wunderbar friedlich, außer mir ist niemand da und ich kann in Ruhe den Ausguckposten mit den Skulpturen von zwei Augen und zwei Ohren als Symbol der Wachsamkeit der Ritter und den Blick nach Valletta bewundern.

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Dann gehe ich über Treppen und durch einen kleinen Tunnel mit Heiligenschrein hinunter ans Wasser und an diesem entlang zurück zum Hafen.

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Das Hafenbecken überquere ich auf einer Fußgängerbrücke und erreiche auf der anderen Seite Birgu/Vittoriosa. Birgu hat zwar einen größeren Jachthafen als L’Isla und eine Befestigungsanlage ähnlich wie Valletta, erscheint mir jedoch noch dörflicher. Hier gibt es viele idyllische Gassen durch die tatsächlich, sogar auch wenn es keine Treppen hat, mal keine Autos passen, das gefällt mir sehr gut.

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Im Ortskern besichtige ich den Inquisitor’s Palace (Eintritt im Heritage Pass enthalten), das ist der einzige in Europa erhaltene Inquisitionspalast. In Malta herrschte nicht die spanische Inquisition, sondern die (etwas weniger grausame) römische. In diesem Palast lebte und arbeitete von 1574 bis 1798 der jeweilige aus Rom gesandte Inquisitor (zwei davon wurden später Päpste) und hier fanden auch die Gerichtsverhandlungen statt, die Folter und gab es Gefängniszellen. Der Innenhof ist recht idyllisch,

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die Gemächer des Inqisitors relativ prunkvoll (wenn auch eher klein und dunkel), die Zellen natürlich karg und eng. Die ausführlich dargestellte Geschichte der Inquisition auf Malta ist logischerweise sehr bedrückend, was dadurch verstärkt wird, dass ich ganz alleine in diesen düsteren Räumlichkeiten bin. Daher bin ich froh, als ich wieder ans Tageslicht trete. Inzwischen ist es bereits Mittag und ich finde nicht weit entfernt das Restaurant „d’Centre“, wo ich eine Gemüsesuppe und die typisch maltesischen Ravioli mit einer Füllung aus Kaninchenfleisch esse (zusammen mit einem Mineralwasser EUR 20,10).

Nach dem Essen spaziere ich zum Fort St. Angelo (Eintritt im Heritage Pass enthalten) auf der Landspitze von Birgu, gegenüber vom Fort St. Elmo in Valletta, das ich gestern angeschaut habe.

Auch von hier aus gibt es schöne Ausblicke hinüber nach Valletta und in verschiedenen Räumlichkeiten Ausstellungen über die (Kriegs)Geschichte Maltas. Diese Ausstellungen schaue ich mir nur teilweise und oberflächlich an, da ich so langsam von diesen Themen gesättigt bin.

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Sehr interessant ist dagegen das „oberste Stockwerk“ des Forts, wo seit 1998 der einzige noch in Malta lebende Ritter residiert. Das Innere der Wohnräume kann natürlich nicht besichtigt werden, aber die schön angelegten Außenbereiche, hier ist nach all dem kargen beigen Steinen endlich mal etwas grün zu sehen.

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Nach der Fort-Besichtigung ist bei mir ein bisschen die Luft raus und ich verzichte auf einen Besuch beim Malta Maritime Museum (vielleicht ergibt es sich im Laufe der Urlaubswoche noch), das sich nicht weit entfernt vom Fort an der Birgu Waterfront befindet. Stattdessen gehe ich zurück zum Fähranleger und nehme die nächste Fähre zurück nach Valletta. Erfreulicherweise verabschieden sich die „Three Cities“ von mir mit etwas Sonnenschein.

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In Valletta gehe ich vom Fähranleger

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direkt zurück ins Hotel, wo ich mich kurz ausruhen möchte, dann aber tatsächlich einschlafe. Als ich nach einer knappen Stunde gegen 17 Uhr wieder aufwache, ist etwas Eile angesagt. Ich möchte nämlich noch vor dem Dunkelwerden nochmal Fähre fahren und zwar nach Sliema auf der Valletta gegenüberliegenden Seite des Marsamxett Harbour.

Zum Glück sind die Wege in Valletta nicht weit und so bin ich gerade als die ersten Lichter angehen auf der Fähre (Einzelticket EUR 1,50, nicht im Wochenticket für die Busse enthalten). Von der Fähre und dann von Sliema aus kann ich mir dann Valletta auch von dieser Seite anschauen.

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In Sliema selbst ist es laut, mehrere große Baustellen sind an der Straße, die am Wasser entlangführt und voll, mit Leuten und noch mehr mit Autos. Als ich allerdings etwas von der Hauptstraße weggehe und durch ein neu gebautes Apartmentviertel mit Läden und Restaurants, wird es sehr schnell leer, zu leer bei Dunkelheit für meinen Geschmack.

Ich gehe daher zur Hauptstraße zurück und beschließe nach Valletta mit dem Bus zurück zu fahren. Zum einen habe ich dafür ja mein Wochenticket und zum anderen ist es vom Busbahnhof in Valletta nicht mehr weit ins Hotel. Beim Einsteigen in den Bus sehe ich, dass das eine schlechte Idee war. Der Bus ist völlig überfüllt, ich bekomme gerade noch so einen Stehplatz, an den nächsten Haltestellen wird ohne Anzuhalten vorbeigefahren. Immerhin gibt es hin und wieder eine Busspur, aber meistens steht der Bus im Stau und natürlich wird ständig beschleunigt und dann stark abgebremst, da bin ich froh, dass ich nicht durch die Windschutzscheibe fliege, vor der ich stehe. Da wäre die Fährüberfahrt wesentlich angenehmer gewesen und hätte wohl auch nicht länger gedauert.

In Valletta kaufe ich noch ein paar Lebensmittel fürs Abendessen im Wembley Store und gehe dann ins Hotel zurück.

Wetter: bewölkt, windig, kurze sonnige Abschnitte, ca. 15°C
Titel: Re: Eine Woche Malta im Januar 2020
Beitrag von: Ilona am 16. Juni 2020, 10:58:01
Da hast du wieder etliche Kilometer zu Fuß mit Sightseeing gemacht  :beifall:.

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Immer wieder beeindruckend finde ich die protzigen Yachten. Die Samar (https://www.mopo.de/hamburg/an-der-ueberseebruecke-protz-yacht-des-scheichs-kostet-70-millionen-euro-10594590) gehört einem Scheich und kostete 70 Mio. €. Da fehlte nur noch der Hubschrauber. 

Titel: Re: Eine Woche Malta im Januar 2020
Beitrag von: Susan am 16. Juni 2020, 12:22:58
Sportliches Programmm! Witzig find ich die Wachtürme mit den Augen und Ohren. Schade, dass du den letzten Ritter nicht getroffen hast  ;) Sähe aber wahrscheinlich eh nicht wie ein Ritter aus.
bin immer wieder erstaunt, wie viele große Jachten es doch gibt.
Titel: Re: Eine Woche Malta im Januar 2020
Beitrag von: Christina am 16. Juni 2020, 17:48:42
Ilona, danke für die Info über die Jacht. So große Jachten sind einerseits beeindruckend, aber andererseits für meinen Geschmack zu riesig, gerade vor den historischen Mauern fand ich die Samar eher störend. Na ja, für den Hafenbetreiber/die Stadt sicherlich eine gute Einnahmequelle.

Den letzten Ritter hätte ich gerne gesehen, aber ich denke auch, dass er optisch nicht auffällig wäre, ich weiß auch gar nicht, wie alt er ist und ob er Familie hat, da gab's keine Info dazu.
Titel: Re: Eine Woche Malta im Januar 2020
Beitrag von: Christina am 17. Juni 2020, 17:46:43
4. Tag – Samstag, 25. 01.

Heute möchte ich zum ersten Mal (den Großraum) Valletta verlassen. Ich habe mir einige Ziele im Süden der Insel ausgesucht, die sich einigermaßen brauchbar mit dem Bus verbinden lassen.

Nach dem Frühstück gehe ich daher gegen 9 Uhr zum Busbahnhof von Valletta, nur wenige Minuten zu Fuß von meinem Hotel entfernt. Dort nehme ich den Bus 81 um 9.20 Uhr nach Tarxien, ein paar Kilometer südlich von Valletta. An der Haltestelle Neolitici (gut, dass ich mir nicht nur meine Ausstiegshaltestelle notiert habe, sondern auch die davor, da wie so häufig, es zwar eine Anzeigetafel im Bus gibt, diese aber vom Fahrer nicht aktuell gehalten wird) steige ich aus und gehe ein paar hundert Meter durch eine Wohnstraße zum Tarxien Tempel (Eintritt im Heritage Pass enthalten). Dies ist der größte und am besten erhaltene Steinzeittempel in Malta. Er besteht aus vier Einzeltempel aus der Zeit von 3200 v. Chr. bis 2500 v. Chr. Die Lage mitten in einem Wohngebiet ist irgendwie merkwürdig, auch das Zeltdach, das die Überreste vor Wettereinflüssen schützen soll (obwohl sowieso praktisch alle Originalreliefs im Archäologischen Museum sind und die Mauern schon viel Schaden durch bäuerliche Nutzung des Geländes aber auch durch falsche Rekonstruktionsmaßnahmen genommen haben), trägt nicht gerade dazu bei, dass man sich das Gelände zur Zeit seiner ursprünglichen Nutzung vorstellen kann. Dennoch ist es sehr interessant durch die Anlage zu gehen. Sehr angenehm auch, dass ich fast alleine bin (nur ein Asiate, der scheinbar jeden Stein fotografiert, ein Ehepaar und eine kleinere Gruppe mit Führerin, die aber eine so ausführliche Erläuterung bekommt, dass sie während meines gesamten Aufenthalts an einer Stelle stehenbleibt).

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Ich nutze noch die Toilette und gehe nach ca. einer halben Stunde wieder zurück zur Bushaltestelle. Nach einigen Minuten Wartezeit kommt der Bus, den ich zum ersten Mal durch Handzeichen zum Anhalten „auffordern“ muss (ganz schön ungewohnt, ich wusste aber, dass man das tun muss und habe bei meinen vorherigen Fahrten extra darauf geachtet, wie das die Leute machen – Arm wird in Brusthöhe nach vorne gestreckt bis klar ist, dass der Bus anhalten wird).

Der Bus ist zum großen Teil mit Touristen gefüllt, zum Glück gibt es aber noch einen Sitzplatz für mich. Ich vermute, dass die anderen Touristen das gleiche Ziel haben wie ich, den Fischerort Marsaxlokk, an der Südküste. Die Fahrt dauert ungefähr eine halbe Stunde und führt durch zum Teil extrem enge Straßen, parkende Autos müssen umfahren werden, immer wieder stockt der Verkehr. Das ist zwar einerseits ganz interessant, andererseits zieht es sich aber auch in die Länge, auf jeden Fall bin ich sehr froh, dass ich hier nicht selbst fahren muss (schon am Tarxien Tempel wäre ich an der Parkplatzsuche gescheitert, einen extra Parkplatz für eine so bedeutende Sehenswürdigkeit gibt es nämlich nicht).

Tatsächlich steigen dann wie ich auch alle andere Touristen am Hafen von Marsaxlokk aus. Der Anblick der bunten Fischerboote vor den weißen Häusern ist sehr hübsch, die Strandpromenade ist mir aber zu touristisch, ein Restaurant reiht sich an das nächste und es gibt ein paar Stände mit Essen und Souvenirs.

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Dorthin und auf die Bänke entlang des Hafens zieht es dann die anderen Touristen, ich bin die einzige, die sich auf den Weg in den nächsten Ort macht. Das ist mir so alleine ein wenig unangenehm, aber ich werde weder von den an ihren alten Booten und Autos arbeitenden Einwohnern beachtet, noch von Hunden angebellt und nach einiger Zeit begegnet mir sogar ein Ehepaar und etwas später eine Joggerin, da bin ich wieder beruhigt. Mit dem Rücken zum Ort Marsaxlokk blickt man dann auf die weniger idyllische Seite, das Kraftwerk und später in der Nähe des nächsten Ortes Birzebbuga, die Kräne des Containerhafens. Es gibt aber auch türkisfarbenes Wasser, Sandstrände und interessante Felsformationen zu sehen, ebenso ein Fort (Fort St. Luciano).

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Nach ungefähr einer halben Stunde erreiche ich dann Birzebbuga. Der Ort ist um einiges größer als Marsaxlokk und wegen des bereits erwähnten Containerhafens, sowie einer Ölraffinerie touristisch nicht interessant. Mir gefällt es hier aber besser als in Marsaxlokk, gerade weil es nicht so touristisch ist. Eine Promenade führt an der gesamten Küstenlinie der Stadt entlang, mal mit Felsstränden mal mit Sandstränden und auch bunte Boote gibt es hier.

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Gegen 12.30 Uhr esse ich dann im modern gestalteten Restaurant „District 5“ zu Mittag (Risotto mit Pilzen und Hühnchen, Mineralwasser, EUR 18,45).

Um mein nächstes Ziel zu erreichen muss ich den Bus von hier zum Flughafen nehmen und dort umsteigen. Da der Bus in Birzebugga vom Flughafen kommend eine Schleife fährt und dann wieder zurück, kann ich nicht herausfinden, an welcher Haltestelle ich zusteigen muss. Nach einer kurzen Irrfahrt erreiche ich dann aber mit Hilfe eines sehr freundlichen und hilfsbereiten Busfahrers und eines ebenso hilfsbereiten schwarzen, jungen Flüchtlings (auf Malta sehr zahlreich) den richtigen Bus. Am Flughafen wartet der nächste Bus schon mit dem ich – nun wieder in Gesellschaft zahlreicher anderer Touristen – an die Südwestküste zur Blue Grotto fahre.

Von einem Aussichtspunkt hat man einen schönen Blick auf den Felsbogen, bei entsprechendem Sonnenstand leuchtet das Wasser blau bis türkis, daher der von den Briten vergebene Name in Anlehnung an die Blaue Grotte auf Capri. Sonst kann man die Grotte nur noch vom Wasser aus sehen, im Sommer und nur bei ruhigem Seegang fahren Boote dorthin.

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Auch wenn also heute natürlich keine Boote fahren, gehe ich hinunter zur Anlegestelle, an der sich auch einige Restaurants befinden und wo man auf den Felsen unmittelbar am Wasser wunderbar entlang spazieren kann.

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Etwas nördlich von hier, ebenfalls an der Küste, liegen die Steinzeittempel Hagar Qim und Mnajdra. Mit Blick aufs Meer und die karge, felsige Landschaft spaziere ich in ca. 20 Minuten dorthin (leider an der zum Glück kaum befahrenen Straße entlang, einen Wanderweg näher an der Küste, abseits der Straße, gibt es nicht).

Der Eingang zu den Tempeln erfolgt durch ein recht neues und großes Visitor Center (Eintritt für beide Tempel im Heritage Pass enthalten) mit Souvenir Shop, Toiletten, einer Ausstellung zur Geschichte der Tempel, auch einen Film dazu gibt es. Da er gerade startet als ich am Eingang zum Saal vorbeigehe, gehe ich hinein, merke aber zu spät, dass es sich um einen 3D Film handelt, bei dem mir dann schon in der ersten Einstellung, einem Flug über die Tempel, übel wird und ich den Rest des Films mit geschlossenen Augen verbringe. Na ja, zum Glück dauert er nur knapp 10 Minuten (meine ich mich zu erinnern), dann kann ich wieder nach draußen gehen. Ein langer geteerter Weg führt dort zum ersten Tempel, Hagar Qim. So mitten in der Landschaft mit Blick aufs Meer gelegen, ist er trotz dem auch leider hier vorhandenen Zeltdach, wesentlich beeindruckender als der Tarxien Tempel von heute Vormittag. Schön, dass auch hier nur wenige Besucher anwesend sind.

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Ich schaue mir noch den ein paar hundert Meter entfernt gelegen Mnajdra Tempel an und spaziere danach ein wenig über das Gelände, die Misqa Tanks, in den Fels gehauene Vertiefungen, die vermutlich als Wasserspeicher dienten, die sich nicht weit von den Tempel entfernt befinden sollen, finde ich nicht (warum man da nicht einen Wegweiser aufstellen kann, verstehe ich nicht).

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Direkt am Abzweig von der Straße zum Visitor Center ist eine Bushaltestelle, von der aus ich um viertel vor fünf Uhr zurück nach Valletta fahre. Der Busfahrer fährt wesentlich vorsichtiger als ich das von den bisherigen Fahrern gewöhnt bin, d.h. wenn auf den schmalen Straßen ein Auto entgegenkommt, bremst er rechtzeitig und gemäßigt ab, andere Fahrer nähern sich dem entgegenkommenden Auto mit voller Geschwindigkeit und legen erst im allerletzten Moment fast eine Vollbremsung hin. Sehr angenehm, das liegt aber wohl nicht an der Vernunft dieses Fahrers, sondern daran, dass er neu in seinem Job ist. Als nämlich kurz vor Valletta die Kreisverkehrsabfahrt, die nach Valletta führt, gesperrt ist mit dem in Malta an Baustellen üblichen Text, man solle sich einen anderen Weg suchen, nimmt er die nächste Ausfahrt und fragt dann nach einiger Zeit sehr langsamer Fahrt, die vorne stehenden Fahrgäste, ob sie ihm den Weg nach Valletta zeigen könnten. Zum Glück sind sich diese nach kurzer Diskussion schnell einig und der Bus bald darauf wieder auf Kurs.

Gegen halb sechs Uhr bin ich in Valletta, mache den täglichen Einkauf im Wembley Store und gehe dann gemütlich durch die Altstadtgassen zurück ins Hotel.

Wetter: bewölkt, kurze sonnige Abschnitte, ca. 16 °C
Titel: Re: Eine Woche Malta im Januar 2020
Beitrag von: Ilona am 18. Juni 2020, 07:28:22
Die bunten Boote sind was fürs Auge  :thumb: und die Gegend um die Blue Grotto gefällt mir auch sehr gut.
Titel: Re: Eine Woche Malta im Januar 2020
Beitrag von: Susan am 18. Juni 2020, 21:20:55
Diese Zelte kennen wir teilweise aus Griechenland. Ist zwar gut, dass die Ruinen geschützt sind, aber irgendwie wirkt es dann nicht mehr so historisch - da gebe ich dir recht.
So bunte Boote verschönern jeden Hafen  ;)
Der Strand schaut so weit nett aus, aber so dicht am Containerhafen wär das nicht mein Ding. Eher schon was für Kersten, der könnte dann Schiffe gucken  8)
Die Klippen mit der blauen Grotte gefallen mir da schon mehr
Titel: Re: Eine Woche Malta im Januar 2020
Beitrag von: Christina am 19. Juni 2020, 18:06:29
5. Tag – Sonntag, 26.01.

Wieder mache ich mich gegen 9 Uhr nach dem Frühstück auf den Weg zum Busbahnhof. Beim Frühstück war es noch bedeckt, als ich nun auf die Straße trete, ist der Himmel blau. Na, da hätte ich doch mal mein Baseballcap als Sonnenschutz mitnehmen sollen, jetzt gehe ich aber nicht nochmal ins Zimmer zurück (die Wettervorhersage war exakt die gleiche wie an allen Tagen zuvor auch: „mostly cloudy“).

Als erstes steht auf meinem Plan heute ein Spaziergang durch die „Three Villages“. Die Dörfer Attard, Balzan und Lija liegen nordwestlich von Valletta am äußersten Rand des dicht besiedelten östlichen Inselteils und verfügen noch über enge Dorfgassen, aber auch viele palastartige Gebäude und Parks und sind ein bevorzugter Wohnort der maltesischen Mittel- und Oberschicht.

Da heute Sonntag ist, sind Bus und Straßen außergewöhnlich leer und ich komme ohne die üblichen Staus recht schnell in Attard an. Nach einer kurzen Orientierungsschwierigkeit finde ich den Startpunkt für die Tour (die Beschreibung mit Karte hatte ich mir ja am Flughafen mitgenommen), den Eingang zum San Anton Garten. Die Besichtigung des Parks steht als letzter Punkt des Rundgangs an und so gehe ich am Eingangstor vorbei die Straße entlang (wie sich später noch rausstellen wird, ein Fehler). Die Route ist nicht ausgeschildert oder auf dem Boden markiert, was die Orientierung öfters etwas schwer macht und die Wegsuche einiges an Zeit kostet.

Zunächst geht es an einigen Einfamilienhäusern vorbei – na ja, meinen Geschmack trifft das überhaupt nicht, als Malteser weiß man den vielen Platz um die Gebäude herum und die breiten Straßen vermutlich zu schätzen, da doch eher selten auf der Insel zu finden.

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Dann erreiche ich den alten Dorfkern mit einigen idyllischen Ecken, leider gibt es aber auch hier kaum eine Stelle ohne Autos, woanders hätte man eine autofreie Zone, zumindest aber eine Beschränkung auf Anwohner und Einbahnstraßen eingerichtet, hier in Malta haben Autos aber noch absoluten Vorrang, als Fußgänger ist man in der Minderheit (trotz dieser vom Tourismusbüro ausgeschriebenen Route und der Erwähnung der „Drei Dörfer“ in Reiseführern, bin ich bis auf eine asiatische Touristin hier im ersten Teil des Rundgangs, die einzige Fußgängerin, nur rund um die Kneipen sieht man ein paar Einheimische).

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Nun folgen einige sehr schöne, gut erhaltene Villen, unter anderem auch die offizielle Residenz des amerikanischen Botschafters (das Foto zeigt nicht die Vorderseite des Hauses, dort war ein ziemliches Aufgebot an Wachleuten und Polizei, da wollte ich mich nicht unbedingt zum Fotografieren hinstellen).

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Weiter geht es nach Lija, wo ich an einer ehemaligen Windmühle (die einzige mit rundem Unterbau in Malta), dem geografischen Zentrum von Malta und der deutschen Botschaft (von der allerdings nur die Gartenmauer zu sehen ist) vorbeikomme.

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Dann verliere ich irgendwie die Route, erreiche aber auf anderem Weg das Zentrum von Lija mit einer größeren Kirche, einem netten kleinen Park und öffentlichen Toiletten, die ich nutze.

Nun ist es bereits halb zwölf Uhr und ich habe sicherlich noch eine halbe Stunde Fußweg vor mir, wenn ich den Rundgang beenden will. Da ich heute noch zwei weitere Stationen auf dem Plan habe und es auch etwas leid bin, dauernd nach dem richtigen Weg zu suchen und dabei aufzupassen, dass mir die Autos nicht über die Füße fahren, breche ich den Rundgang ab und gehe in Richtung des modernen Teils von Lija, wo sich eine Bushaltestelle befindet, von der die Buslinie zu meinem nächsten Ziel abfährt. Damit entfällt ein Besuch im San Anton Garten, hätte ich den doch nur am Beginn der Runde angeschaut, wäre wohl recht lohnenswert gewesen.

Von der sonntäglichen Ruhe auf den Straßen heute Morgen ist nun nichts mehr übrig, im Gegenteil, der Verkehr tobt wie an jedem Wochentag.

Ungefähr eine halbe Stunde dauert die Fahrt mit der Linie 44 von Lija nach Mgarr wo ich gegen 12.30 Uhr ankomme. Mgarr liegt im dünn besiedelten nordwestlichen Teil Maltas und ist für Touristen wegen der beiden Tempel und als Standort einiger Restaurants interessant.

Genau deshalb bin auch ich hier und als erstes möchte ich zu Mittag essen. Aber meine Suche ist vergeblich, es hat zwar wesentlich mehr Restaurants als der Text im Reiseführer vermuten lässt, aber ausnahmslos alle sind komplett voll bzw. überfüllt mit maltesischen Familien. Keine Ahnung, ob heute ein besonderer Sonntag ist oder ob das jeden Sonntag so ist, jedenfalls frage ich in sicherlich fünf Restaurants vergeblich nach einem Platz. Wobei ich mich nach einiger Zeit frage, ob ich überhaupt in einem der vollen Restaurants essen möchte, es würde sicherlich ewig dauern, bis das Essen serviert werden würde und ich komme mir mit Trekkingschuhen, Jeans, T-Shirt und Rucksack ziemlich underdressed vor neben all den herausgeputzten Maltesern. Und dann entdecke ich glücklicherweise eine kleinen Bar/Pizzeria, bei der ich eine super leckere und sehr günstige Pizza (EUR 7,00) schnell serviert bekomme und sie auch noch draußen in der Sonne essen kann. Witziger Weise kommt der Wirt nach einiger Zeit nach draußen und meint, dass ich auch im Innenraum essen könnte, da es draußen doch so sonnig sei – na ja in Malta kann man sich einen deutschen Winter vermutlich nicht vorstellen, ich bin jedenfalls froh, im Januar im T-shirt im Freien zu essen und genieße die Sonne.

Nach dem Essen schaue ich mir noch die ziemlich große Kirche von außen an (1927 erbaut und wegen der großen Kuppel „egg church“ genannt)

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und gehe dann zum nahe am Ortszentrum liegenden Ta’Hagrat Tempel (Eintritt im Heritage Pass enthalten). Diese Tempelanlage ist zum Glück nicht überdacht und vollkommen unverändert, d.h. ohne jegliche Restaurationsarbeiten und zusammen mit dem blauen Himmel und dem Blick auf die hier ziemlich grüne Landschaft gefällt es mir hier richtig gut, schön auch, dass ich die einzige Besucherin bin.

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Gegen 14 Uhr steige ich wieder in einen Bus der Linie 44 und fahre die wenigen restlichen Kilometer bis zu deren Endstation, den Stränden der Golden Bay und dem einzigen Hotel dort, dem Radisson Blu Golden Sands.

Diese Strände scheinen ein beliebtes Sonntagsausflugsziel für die Einheimischen zu sein, der Parkplatz ist voll, die Autos stehen die Straße entlang und überall sind Familien mit Kindern und Hunden unterwegs. Aber es ist auch wirklich schön hier, für mich eine der schönsten Gegenden von Malta: drei Sandbuchten mit türkisfarbenem Wasser nebeneinander, sehr interessante Fels- und Lehm(?)formationen, dazu das grüne Hinterland. Ich genieße meinen ausgiebigen Spaziergang entlang der Buchten.

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Gegen 16 Uhr fahre ich zurück nach Valletta, wo ich die blaue Stunde an verschiedenen Aussichtspunkten in den Hasting‘s Gardens mit Blick auf den Triton Brunnen und Marsamxett Harbour verbringe,

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danach wechsle ich meinen Standort und schaue mal wieder über den Grand Harbour, diesmal von den Lower Barrakka Gardens aus.

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Wetter: sonnig, ca. 22° C
Titel: Re: Eine Woche Malta im Januar 2020
Beitrag von: Silvia am 20. Juni 2020, 13:28:42
Wenn ich deinen Bericht so lese bin ich echt froh, das ich mich damals für Leihwagen und "Stützpunkt" im Norden entschieden habe  :) 

Zu den Misqua Tanks führte ein markierter, aber nicht beschrifteter Weg, der den Hügel hochging - ich bin da auch nur durch Zufall vorbei gekommen.

Valetta bei Nacht hat aber auf jeden Fall was!!
Titel: Re: Eine Woche Malta im Januar 2020
Beitrag von: Christina am 22. Juni 2020, 17:40:59
Wenn ich deinen Bericht so lese bin ich echt froh, das ich mich damals für Leihwagen und "Stützpunkt" im Norden entschieden habe  :) 

Ja, so unterschiedlich sind die Vorlieben, ich bin froh, dass ich es nicht getan habe ;D.
Titel: Re: Eine Woche Malta im Januar 2020
Beitrag von: Christina am 22. Juni 2020, 17:56:50
6. Tag – Montag, 27.01.

Pünktlich zur Öffnung des Frühstücksbuffets bin ich um halb acht Uhr dort. Etwas früher als die vergangenen Tage, da ich heute Maltas Nachbarinsel Gozo besuchen möchte. Dafür muss ich eine ca. einstündige Busfahrt in den Norden Maltas und eine ca. halbstündige Fährüberfahrt hinter mich bringen.

Im Bus wird mir allerdings schon kurz nach der Abfahrt klar, dass ich besser auf das Frühstück verzichtet hätte und mir in meiner kleinen Küche selbst eines gemacht hätte – der Bus steht mehr im Stau als dass er fährt, da wäre eine Abfahrt schon um 8 Uhr oder noch etwas früher sehr sinnvoll gewesen, aber das lässt sich nun nicht mehr ändern.

Außerhalb des Städtegürtels um Valletta wird es etwas besser mit dem Verkehr, aber die Verspätung lässt sich nicht mehr aufholen. Die Fahrt dauert am Ende dann anderthalb Stunden. Um 10.30 Uhr legt die Fähre nach Gozo ab, der Fahrtwind ist ganz schön kalt, aber ich genieße den Blick auf das blaue Meer und dann die Einfahrt nach Gozo vom Außendeck aus.

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Auf Gozo wird meine Geduld dann weiter strapaziert. Praktisch alle Passagiere (der sicherlich nicht komplett vollen Fähre) wollen mit dem öffentlichen Bus in die Inselhauptstadt Victoria (auch die, die eigentlich gar nicht nach Victoria wollen, aber Busse in andere Inselgegenden fahren nur von Victoria aus), da reichen nicht mal die schon wartenden zwei Busse aus. Bis der dritte Bus kommt, dauert es sehr lang (ich habe es leider nicht in einen der beiden ersten Busse geschafft), die Zeit nutzen Taxifahrer und die Anbieter der Hop-On/Hop-Off Busse um massiv Werbung für ihre Fahrzeuge zu machen. Einer der Taxifahrer ist schon sehr unverschämt, da muss er sich nicht wundern, dass kein Mensch mit ihm fährt. Die Hoho Bus Möglichkeit lasse ich mir durch den Kopf gehen, zumal das Tagesticket nun statt 16 EUR im Vorverkauf nur noch 8 EUR kosten soll. Aber wirklich flexibel ist man damit auch nicht, die Busse fahren nur im Stundentakt die Hauptsehenswürdigkeiten an, daher entscheide ich mich dann doch dagegen.

Bis ich in Victoria ankomme, ist es bereits 11.45 Uhr, das finde ich schon extrem ärgerlich, aufgrund der im Januar früh einsetzenden Dunkelheit ist damit praktisch schon der halbe Tag vorbei, ohne dass ich irgendetwas gesehen hätte (na ja, stimmt nicht ganz, die Fährüberfahrt war sehr nett und beim Busfahren sieht man doch so einiges am Fenster vorbeiziehen und kann auch gut Leute beobachten). Ich schaue mir zunächst einen der beiden Hauptplätze der Altstadt Victorias an, den San Gorg Square, leider ist die Kirche an einem Ende des Platzes vollständig eingerüstet und die Restaurants an den anderen Seiten des Platzes haben (wie schon in Valletta gesehen) allesamt hässliche Plastikzelte aufgestellt – irgendetwas vom Platz erkennen kann man daher nicht.

Auf dem Weg hinauf von der Altstadt zur Zitadelle

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komme ich an einem Café (Castle Bar) vorbei, wo ich einen Blätterteig Pie mit Gozo Cheese und Salat esse (sehr lecker – zusammen mit einem Wasser EUR 7,00 -  und auch sehr schneller Service, denn fürs Essen möchte ich nun nicht auch noch unnötig Zeit verschwenden).

Die Zitadelle oberhalb der Stadt hat ihre Ursprünge schon in römischer Zeit, wurde in der arabischen Zeit befestigt und von den Malteser Rittern um 1600 weitgehend neu aufgebaut und zuletzt erst kürzlich umfassend renoviert. Es gibt einige Museen zur Geschichte, die mich interessiert hätten, aber im Hinblick auf Zeit und Wetter verzichte ich darauf. Dafür genieße ich sehr ausführlich die Sonne, den blauen Himmel, den warmen Gelbton der Steinmauern, die gelben Blümchen und den Ausblick über die Stadt und ins Umland bis hin zum Meer.

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Schließlich gehe ich am It-Tokk-Platz

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vorbei wieder in Richtung Busbahnhof. Dort nehme ich gegen 13.30 Uhr den Bus zur Dwejra Bay.

Dort war bis zum März 2017 eine der Hauptsehenswürdigkeiten Gozos, ja sogar ganz Maltas zu bewundern, das Azure Window. Der Felsbogen stürzte bei einem Sturm vor drei Jahren leider ein, aber zum Glück gibt es hier noch eine Naturattraktion, das (der?) Inland Sea. Was wie ein See aussieht, ist eine mit Salzwasser gefüllte vor Ewigkeiten eingestürzte Karsthöhle, durch einen schmalen Tunnel mit dem Meer verbunden. Fischer nutzen die geschützte Lage für ihre Boote, mit denen im Sommer auch Touren für Touristen angeboten werden.

Mit dem klaren Wasser und den bunten Bootsgaragen ist das ein idyllisches Fleckchen, das ich vom Ufer und dann bei einem Spaziergang die Felsen hinauf von oben anschaue. Ich gehe dann noch weiter an der Küste entlang bis zu einem Steinbruch, dort drehe ich um. Mal wieder bin ich die einzige, die sich mehr als ein paar Meter von der «Sehenswürdigkeit» entfernt, daher verwerfe ich auch meinen Plan von hier nach Süden, zu einer weiteren Bucht (Xlendi) zu wandern. Das sind eigentlich nur 4,5 km, aber mal wieder ohne jegliche Markierung und ich wäre eben ganz alleine, wirklich schade drum, gerade bei diesem herrlichen Wetter.

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Stattdessen nehme ich den Bus zurück nach Victoria. Noch bleibt etwas Zeit für ein letztes Ziel heute, ich entschiede mich für den Badeort Marsalforn, in dessen Nähe Salinenfelder und interessante Felsformationen zu finden sein sollen.

In Marsalforn steige ich aus dem Bus aus und gehe in Richtung Felsformationen. Irgendwie habe ich mich aber hinsichtlich der Entfernung verschätzt und da die Busse von hier nur einmal in der Stunde nach Victoria fahren, kann ich nur ein paar der in Ortsnähe liegenden Salinenfelder anschauen und muss dann schon wieder zurück zur Bushaltestelle, wirklich schade, zumal das Nachmittagslicht nun richtig schön ist. Der Ort selbst ist alles andere als sehenswert, ich mache nicht mal ein einziges Foto davon.

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Mit dem 16 Uhr Bus fahre ich dann zurück nach Victoria, dort dauert es eine Weile, bis der Bus zur Fähre abfährt. Am Fährterminal kaufe ich mir mein Ticket (für die Hin- und Rückfahrt ist nur ein Ticket und zwar eben bei der Rückfahrt nach Malta zu bezahlen) und verlasse gegen 17.15 Uhr schließlich Gozo.

Als ich wieder auf Malta bin, ist es schon dunkel. Die Fahrt mit dem Bus nach Valletta geht deutlich schneller als auf dem Hinweg heute Morgen, so dass ich um 19.00 Uhr nach ungefähr einer Stunde Fahrt am Busbahnhof von Valletta ankomme und dann auch gleich ins Hotel gehe.

Es war trotz der zeitlichen Einschränkungen ein sehr schöner Tag, allerdings wäre es besser gewesen, morgens eine Stunde früher aufzubrechen und auf Gozo doch mit dem HoHo Bus zu fahren. Ein Mietwagen für den Tag wäre keine Alternative für mich gewesen (Silvia hatte das in meinem Planungsthread vorgeschlagen), da es zwar an der Küste von Gozo sehr ruhig zuging, nicht aber zwischen Hafen und Victoria und in Victoria selbst, hier herrschte das gleiche Verkehrschaos wie in den Städten auf der Hauptinsel.

Wetter: sonnig, teilweise kalter Wind, ca. 18°C
Titel: Re: Eine Woche Malta im Januar 2020
Beitrag von: Ilona am 23. Juni 2020, 08:03:41
Unglaublich, dass der Ausflug nach Gozo schon Ende Januar so stressig war :girly:. Ich möchte nicht wissen, wie das in der Hauptsaison zugeht.

Eigentlich hat mir nur die Bucht mit den glasklaren Wasser gefallen. Aber wenn man schon in Malta ist, gehört Gozo mit dazu.
Titel: Re: Eine Woche Malta im Januar 2020
Beitrag von: Christina am 23. Juni 2020, 17:49:56
Unglaublich, dass der Ausflug nach Gozo schon Ende Januar so stressig war :girly:. Ich möchte nicht wissen, wie das in der Hauptsaison zugeht.

Ich kann mir auch gar nicht vorstellen, wie das in der Hauptsaison auf Gozo läuft, vielleicht werden da wesentlich mehr Busse vom Hafen nach Victoria eingesetzt, oder die meisten Leute nehmen sowieso den Hop on Hop off Bus, keine Ahnung.

Das erstaunliche war, dass es dann nirgends auf Gozo irgendwo viele Leute hatte, ich weiß nicht, wo die Leute von der Fähre nachdem sie in Victoria angekommen waren, hin gegangen sind, was sie den Tag über gemacht haben.

Titel: Re: Eine Woche Malta im Januar 2020
Beitrag von: Christina am 24. Juni 2020, 17:41:11
7. Tag – Dienstag, 28.01.

Mitten in der Nacht wache ich auf – es ist taghell im Zimmer! Nein, ich habe nicht verschlafen, es ist erst fünf Uhr und das Licht kommt aus zwei Neonröhren, die jeweils in einem weißen Kästchen über der Zimmertüre und über dem Durchgang zur Kochnische angebracht sind. Hm, was ist das? Ich probiere die Schalter für die „normalen“ Lampen, aber da tut sich gar nichts – also Stromausfall, was ein Blick auf das „tote“ Display des hier tatsächlich noch vorhandenen Festnetztelefons bestätigt. Stromausfälle scheinen in Malta in Hotels (und vermutlich auch in Privathäusern) relativ häufig vorzukommen, zumindest habe ich davon einige Male in verschiedenen Hotelbewertungen gelesen. Und so eine Notfallbeleuchtungsanlage in den Zimmern wird ja wohl auch ihren Grund haben. Zum Glück gehen die Lampen nach vielleicht fünf oder zehn Minuten wieder aus und ich kann weiterschlafen.

Um 8 Uhr bin ich beim Frühstück und um 9 Uhr am Busbahnhof von Valletta. Von hier nehme ich den Bus nach Mdina, westlich von Valletta im Inselinneren gelegen.

Mdina war ehemals die Hauptstadt von Malta, ab dem 2. Jh. unter den Römern und dann unter den Arabern. Mit der Ankunft des Ritterordens im 16. Jh. verlor sie dann an Bedeutung. Wie auch Valletta ist Mdina eine rundum befestigte Stadt mit nur wenigen Zugangsmöglichkeiten mittels Stadttoren.

Laut Reiseführer leben heute in Mdina nur noch 260 Einwohner, dennoch sind leider auch hier Autos allgegenwärtig – zumindest da, wo die Gassen breit genug für Autos sind. Abgesehen davon gefällt mir Mdina sehr gut, es gibt einige alte Paläste und viele enge Gassen. Ich lasse mich durch die Straßen treiben, verlaufen kann man sich hier ja nicht, dafür ist die Stadt viel zu klein.

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Zum Schluss gehe ich zum Bastion Square, hier hat man von der Stadtmauer einen traumhaften Blick über fast ganz Malta, sogar Valletta kann man erkennen und am Horizont das Meer. Der Blick ist ein bisschen vergleichbar mit dem von der Zitadelle von Victoria auf Gozo gestern (sehr deutlich aber der Unterschied zwischen der dichtbesiedelten Hauptinsel und dem ruhigeren Gozo) und auch hier bleibe ich eine ganze Weile und genieße einfach nur.

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Dann schaue ich mir das Haupttor, das Mdina Gate noch vom (Burg)Graben aus an

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und spaziere danach über die Straße nach Rabat, das ursprünglich zusammen mit Mdina eine Stadt war, aber schon unter den Arabern getrennt wurden, in einen befestigten Teil (Mdina) und einen unbefestigten. Anders als Mdina wuchs Rabat über die Jahrhunderte und hat heute über 10.000 Einwohner.

Mein erster Stopp in Rabat ist die römische Villa Domus Romana (Eintritt im Heritage Pass enthalten). 1881 wurde das luxuriöse Wohnhaus aus dem 1. Jh entdeckt und 1921 teilweise wieder aufgebaut. Zunächst wird anhand von Schautafeln und einigen Fundstücken dargestellt, wie das Alltagsleben einer römischen Familie ablief, sehr interessant und faszinierend wie ähnlich unser heutiges Leben dem damaligen ist und erstaunlich wie komfortabel schon zu diesen Zeiten gewohnt wurde. Dann geht es zum Herzstück der Villa, den im Original erhaltenen Mosaikbodenfliesen. Da war intensive Handarbeit nötig, man beachte auch den 3d Effekt.

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Von der römischen Villa gehe ich durch die Stadt

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zu den St. Paul’s Catacombs (Eintritt im Heritage Pass enthalten). Unter Rabat befinden sich zahlreiche Katakomben, die vom 2. Jh bis ins Mittelalter zur Totenbestattung genutzt wurde. Viele der unterirdischen Gänge kann man heute besichtigen, dafür gibt es einige Zugänge, von denen Treppen steil nach unten führen. Unten ist das Licht recht spärlich, die Gänge sind eng und niedrig. Ich finde es ein bisschen unheimlich, da es keinen ausgeschilderten Rundgang gibt oder auch nur Schilder, die zum Ausgang weisen. Da ich fast ganz alleine bin, beschränke ich mich auf einige Gänge und merke mir den Weg zurück zum Ausgang.

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Zum Mittagessen gehe ich ins Restaurant „Il-Veduta“, wo ich Ravioli gefüllt mit Ricotta esse und dazu endlich die Nationallimo Maltas probiere, Kinnie, aus maltesischen Bitterorangen hergestellt, schmeckt angenehm herb und nicht zu süß (insgesamt EUR 15,00).

Am Busbahnhof von Rabat muss ich dann recht lange auf den Bus nach Dingli warten. Dingli ist ein kleiner Ort, nur wenige Kilometer südwestlich von Rabat gelegen. Vom Ort spaziere ich dann in Richtung Küste und gehe auf der wenig befahrenen Küstenstraße am Meer entlang in Richtung Süden.

Teilweise fallen die Klippen steil direkt ins Meer hinab, teilweise geht es in Stufen abwärts. Dieser Bereich ist wunderbar grün, es gibt Feldwege zu Gärten und Hütten, leider ist das aber alles RTO – „reserved to owner“, wie so oft in Malta. Bleibt also nur der Blick von oben, aber immerhin ist man hier auf 250 m Höhe am höchsten Punkt des Landes.

Es gibt hier noch eine Radarstation zur Luftüberwachung und die hübsche Maddalena Kapelle.

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An der Küstenstraße gibt es alle paar Kilometer eine Bushaltestelle, so dass ich von hier mit einmal Umsteigen zurück nach Valletta fahren kann. Dort kaufe ich fürs Abendessen noch etwas im Wembley Store ein und verbringe den Rest des Abends im Hotel.

Wetter: sonnig, nachmittags teils wolkig, teils kalter Wind, ca. 16°C
Titel: Re: Eine Woche Malta im Januar 2020
Beitrag von: Ilona am 25. Juni 2020, 07:58:00
Die Gebäude aus dem gelb-orangenen Sandstein sind sehr schön.

Im Alleingang durch die Katakomben finde ich auch gruselig.

Gut, dass man an der Küste etwas Weitblick hatte, denn mir ist das auf der Insel alles ein bisschen zu dicht gedrängt.
Titel: Re: Eine Woche Malta im Januar 2020
Beitrag von: Christina am 25. Juni 2020, 17:42:31

Gut, dass man an der Küste etwas Weitblick hatte, denn mir ist das auf der Insel alles ein bisschen zu dicht gedrängt.

Mir auch, die Insel ist halt extrem dicht besiedelt. Nur ein schmaler Streifen an der westlichen Küste entlang und ein Stück im Norden (wo ich nicht war) sind "freie Landschaft". Aber im Gegensatz zu vielen anderen Inseln, die zu einem Festlandsstaat gehören, ist Malta eben ein eigener Staat, der alles an Bevölkerung und Infrastruktur auf dieser einen (und Gozo) Insel unterbringen muss.
Titel: Re: Eine Woche Malta im Januar 2020
Beitrag von: Christina am 29. Juni 2020, 17:47:40
8. Tag – Mittwoch, 29.01.

An meinem Abreisetag ist der Himmel wieder tiefblau, zum Glück habe ich genug Zeit gemütlich zu frühstücken und zwar draußen auf dem Balkon des Frühstückraums und nach dem Packen noch eine Runde durch Valletta zu drehen.

Zunächst mache ich nochmal ein paar Fotos rund ums Hotel,

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dann gehe ich

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zu den Lower Barrakka Gardens, wo ich bisher nur bei Dunkelheit war.

Die Aussicht vom kleinen Park ist auch im Hellen wunderschön, auch das seit gestern im Hafen liegende Kreuzfahrtschiff (das einzige während meines Aufenthalts) ist gut zu sehen.

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Von den Lower Barrakka Gardens gehe ich noch ein Stück weiter zum Siege Bell Monument, das 1992 errichtet wurde und an die Belagerung im Zweiten Weltkrieg erinnert.

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Dann muss ich mich leider schon wieder auf den Rückweg zum Hotel machen.

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Das Auschecken ist schnell erledigt, bezahlt hatte ich ja schon beim Einchecken.

Ziemlich anstrengend mit dem Gepäck ist dann der Weg die Treppenstraßen hinauf in Richtung Busbahnhof. Im Reiseführer habe ich dazu dieses Zitat von Lord Byron gefunden (der aber sicherlich nie seinen Koffer selber tragen musste :)): „Adieu, ye cursed streets of stairs! How surley he who mounts you swears!“.

Später Vormittag scheint eine verkehrsarme Zeit auf Malta zu sein, jedenfalls geht es mit dem Bus ohne jeglichen Stau problemlos zum Flughafen. Auch dort ist es ruhig, der Koffer ist schnell aufgegeben, an der Sicherheitskontrolle gibt es keine Wartezeit und so kann ich gegen 12 Uhr mein letztes Mittagessen in Malta einnehmen, diesmal wieder englischen Ursprungs bei „Costa“: einen Chicken and Leek Pie und als Nachtisch ein Caramel Shortbread und einen Cappuccino (zusammen EUR 13,55).

Um 13.15 Uhr beginnt das Boarding, pünktlich um 13.55 Uhr starten wir. Im Flugzeug wieder die gleiche Situation wie auf dem Hinflug, das hintere Viertel der Sitze ist leer, war aber nicht reservierbar. Na ja, ich sitze neben einem ziemlich erkälteten italienischen Paar und genieße den Blick aus dem Fenster, das Highlight ist der Blick auf Venedig, wo ich ziemlich genau vor einem Jahr war, sogar den Canal Grande kann man deutlich erkennen. Leider komme ich erst danach auf die Idee, doch mal ein paar Fotos mit dem Handy zu machen.

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Das belegte Brot, das es als Snack gibt, packe ich fürs Abendessen später im Zug ein, Getränke werden sogar zweimal verteilt.

Um 16.40 landen wir pünktlich, der Pilot kündigt eine Außenposition an, daher bin ich sehr überrascht, als wir dann doch direkt „andocken“. Im Gang kommen die Leute vor mir dann plötzlich zum Stehen, als es weitergeht wird klar warum: am Übergang vom Gang zum Flughafengebäude steht auf jeder Seite ein Polizist und kontrolliert die Ausweise – so viel zu Schengen. Sie scheinen zu wissen, was sie suchen, jedenfalls wird auf meinen Ausweis nur ein kurzer Blick geworfen, dann werde ich durchgewinkt.

Trotz dieser Verzögerung bin ich so schnell beim Kofferband, dass ich den frühen Zug mit nur einmal Umsteigen nach Hause erwischen könnte – wenn es nicht endlos dauern würde, bis sich das Kofferband mal in Bewegung setzt >:(, keine Ahnung warum das so lange dauert, nur wenige Koffer waren auszuladen, da viele Leute nur mit Handgepäck fliegen und es viele Umsteigende nach Italien und in die Niederlande gab.

Da wird es dann eben der Zug um 17.20 Uhr, in Mainz und Worms muss ich umsteigen, insgesamt aber eine entspannte Fahrt, um 19.10 Uhr bin ich dann wieder zu Hause.

Wetter: in Malta sonnig, später bewölkt, ca. 17°C; in Deutschland bewölkt, ca. 6 °C


Und gleich noch ein kurzes Fazit: Wie schon vorab gedacht, ist Malta sicherlich nicht meine Trauminsel, dafür ist die Landschaft mehrheitlich zu karg und zu flach, die Insel viel zu dicht besiedelt und die Anzahl an Autos und an Staus unfassbar hoch (Noch nirgends habe ich so viele Autos auf so engem Raum gesehen). Aber dennoch hat sich die Reise für mich absolut gelohnt, es war meine erste Mittelmeerinsel, dementsprechend gab es ganz andere, neue Eindrücke für mich, Valletta hat mir sehr gut gefallen, tagsüber und auch bei nächtlicher Beleuchtung. Die steinzeitlichen Tempel waren sehr interessant und auch einzelne landschaftliche Highlights gab es durchaus. Und für mich auch sehr wichtig, die Anzahl an Touristen hielt sich sehr in Grenzen (als Alleinreisende hätte ich mir manchmal sogar ein paar mehr Touristen gewünscht).

Enttäuschend war die Wandersituation für mich, da hätte ich doch einige markierte Wanderwege und auch ein paar weitere Wanderer erwartet, immerhin gibt es einen Rother Wanderführer und vom Tourismusbüro mehrere beschriebene Wanderungen (wenn ich nicht alleine gewesen wäre, wären dennoch sicherlich mit Karte und GPS einige schöne Wanderungen möglich gewesen).

Was die Fortbewegung betrifft, war ich sehr froh, mich gegen ein Mietauto entschieden zu haben, auch mit einem kleinen Auto wäre es mir dort zu eng und zu voll gewesen, auch im Hinblick auf den ungewohnten Linksverkehr und das Fehlen von großen Parkplätzen am Rande der Städte. Unterschätzt hatte ich allerdings den doch sehr großen zusätzlichen Zeitbedarf den das Busfahren mit sich bringt. Auch wenn die Busse in alle Inselteile fahren und das auch recht häufig, wartet man halt doch öfter mal eine halbe Stunde oder länger auf einen Bus und die Fahrten ziehen sich dank Staus und unzähliger Abstecher in die Länge.

Ich kann mir einen zweiten Urlaub in Malta in einigen Jahren gut vorstellen, dann gerne zwei Wochen lang, davon drei oder vier Nächte auf Gozo, da der Zeitbedarf dort aufgrund des schlechter ausgebauten Busnetzes deutlich höher ist, als auf Malta, die restlichen Tage wieder in Valletta als Übernachtungsort und wieder mit Bus als Fortbewegungsmittel.
Titel: Re: Eine Woche Malta im Januar 2020
Beitrag von: Silvia am 29. Juni 2020, 18:05:42
Schon wieder vorbei??  :'(    Schaaade, grad mit den Bildern von Gozo hast du mir nochmal richtig Lust gemacht.

Dankeschön für den Bericht, der etliche Erinnerungen wieder hervorbrachte.  :adieu:  ... ich werd jetzt gleich mal mein Fotobuch rausziehen und in Ruhe nochmal nachschmöckern  ;D
Titel: Re: Eine Woche Malta im Januar 2020
Beitrag von: Susan am 29. Juni 2020, 22:26:29
Mit Sonne sieht alles gleich viel besser aus  ^-^ Und das im Januar.

Das Autos bis in die engsten Gassen fahren und das nicht nur vereinzelt, kennen wir aus Südeuropa zu Genüge.  ::) Stört dann häufig das Bild der Altstadt. Die Architektur finde ich teilweise sehr interessant, besonders gefallen mir die bunten Erker/Fenstervorbauten. Auch die Landschaft hat ihre Reize.

Herzlichen Dank für den Reisebericht und die Eindrücke von Malta.
Titel: Re: Eine Woche Malta im Januar 2020
Beitrag von: Ilona am 30. Juni 2020, 08:53:51
Vielen lieben Dank für den ausführlichen Reisebericht :beifall:, liebe Christina.

So etwas Sonne im Januar ist nie verkehrt. Allerdings möchte ich mir nicht vorstellen, wie es auf der Insel in den Ferienzeiten zugeht.

Bei mir kam jedenfalls nicht das Bedürfnis auf :verlegen:, dass ich die Inseln unbedingt gesehen haben muss. Deshalb bin ich froh, dass du uns an der Woche Malta und Gozo hast teilhaben lassen. 
Titel: Re: Eine Woche Malta im Januar 2020
Beitrag von: Christina am 30. Juni 2020, 18:00:18
Vielen herzlichen Dank fürs Begleiten.

Ilona, ich glaube heutzutage kann man während der Ferien überhaupt nirgends mehr Urlaub machen :( Aber zum Glück bin ich schon seit langem nicht mehr darauf angewiesen.

Susan, da ich Südeuropa noch gar nicht kannte, war die Autosituation für mich schon sehr gewöhnungsbedürftig. Übrigens habe ich dennoch eine Handvoll Wohnmobile gesehen, immer mit GB Kennzeichen, wäre für euch also auch ein Ziel :)

Silvia, ich werde nun mit dem Fotobuch Malta starten, die Fotos für Titel und Rückseite habe ich schon rausgesucht.