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Allgemeines => Reiseberichte => Thema gestartet von: Susan am 08. Oktober 2021, 19:31:37

Titel: September 2021: Languedoc & ein Schuss Provence
Beitrag von: Susan am 08. Oktober 2021, 19:31:37
Zwar heißt es, die Hoffnung stürbe zuletzt, doch so richtig optimistisch waren wir nicht, einen Sonne-tanken-vorm-Winter Urlaub in Portugal dieses Jahr genießen zu können. Und das obwohl wir früher als erwartet ein Impfzertifikat erringen konnten.  ::)
Die Hindernisse schienen zwar nicht allzu hoch, doch wer weiß, was noch so unverhofft kommt an Bestimmungen. Daher wollten wir möglichst wenig Grenzen passieren und auch Ziele mit Fährfahrten meiden. Mein dusseliger Fehltritt mit seinen Folgen, der Bänderdehnung, setzte andere Grenzen.

Die erste Idee zu Südfrankreich kam mir bei der Recherche zu Flusskreuzfahrten und setzte sich dann fest. Kurzzeitig hatte ich sogar eine Hausboottour im Sinn, doch die Mietpreise setzten dem schnell ein Ende.  ???  Nachdem wir dann tatsächlich solche Urlauber beobachten konnten, ist auch klar, dass das mit angeknackstem Knöchel keine gute Idee gewesen wäre. 

Also inhalierte ich Reiseberichte, -führer und – blogs und hätte sicher ein Dutzend Touren basteln können, sogar ohne Wanderführer, die vielleicht noch mehr Ziele initiiert hätten. Was letztlich aus allen Ideen geworden ist ...

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_collagecjk6r.jpg)

Die Provence ist wahrscheinlich den meisten ein Begriff. Diese Region liegt östlich der Rhone,  das Languedoc ist die westlich davon bis etwa zur Garonne. Historisch gesehen bezeichnete es die Gemeinden in Südfrankreich, in denen okzitanisch (oc), eine regionale romanische Sprache, gesprochen wurde.

Da wir nicht ganz so weit in den Süden fahren wie sonst zum Herbst, starten wir etwa drei Wochen früher als gewöhnlich.

Ihr seid herzlich eingeladen uns zu begleiten.

 :welcome:
Titel: Re: September 2021: Languedoc & ein Schuss Provence
Beitrag von: Silv am 08. Oktober 2021, 20:09:16
Erste!

Ich bin zwar jetzt nicht gerade der Frankreich-Fan...aber schauen wir mal  :)

Bei uns hat es dieses Jahr übrigens mit Slowenien (4 Tage, Rest war Österreich und Deutschland) geklappt, wir konnten unseren Urlaub ohne irgendwelche Blessuren bei tollem Wetter genießen und sind seit Dienstag wieder zurück.
Titel: Re: September 2021: Languedoc & ein Schuss Provence
Beitrag von: Christina am 08. Oktober 2021, 20:21:38
Ach wie schön, ein Bericht aus meinem geliebten Frankreich, da bin ich natürlich mit dabei, nach 2017 (und damit 4 Jahre Frankreich in Folge) hatte wir uns eine Frankreich Pause verordnet, aber so langsam würde ich doch gerne mal wieder hin. War auch für diesen Herbst eine Überlegung gewesen, aber wie schon bei Paulas Reisebericht geschrieben, scheitert selbst ein einwöchiger Wanderurlaub in Deutschland an Peter's Reiseunlust und Arbeitseifer (zum Glück hatte ich schon damit gerechnet und hatte nun zwei wunderbare Nordseewochen).

Ich bin gespannt, ob ich im Provence Teil etwas wiedererkenne, bei zwei der Fotos aus der Collage habe ich einen Verdacht, aber die Fotos sind klein und die Orte ähneln sich auch, ich lass mich überraschen ;D
Titel: Re: September 2021: Languedoc & ein Schuss Provence
Beitrag von: Susan am 08. Oktober 2021, 21:05:36
Hallo ihr Zwei,

schön, dass ihr dabei seid und selbst so schöne Urlaubstage hattet. Wäre natürlich gespannt auf Berichte und seien sie nur kurz  :floet: Hat aber keine Eile.  8)

Christina, im Provence Teil wirst du sicher vieles wiederkennen, habe ich doch deinen Reisebericht als Anregung genommen.  ;D

So, die Waschmaschine läuft und im TV gibt es Fußball  ::)  Also geht es gleich mal weiter...
Titel: Re: September 2021: Languedoc & ein Schuss Provence
Beitrag von: Susan am 08. Oktober 2021, 21:29:17
29. und 30. August  Der Sonne hinterher

Schon das Packen und Beladen des Wohnmobils war recht nervig. Immer wieder unterbrochen durch Regenschauer.  Überhaupt hatten wir das Gefühl, dies Jahr mit Sommertagen zu kurz gekommen zu sein. Insbesondere der August war echt besch…  :P

Schließlich ist alles drin, was mit soll und wir können nach einem frühen Sonntagsfrühstück starten. Natürlich bei Regen!
Wie geplant sind so gut wie keine LKWs unterwegs und wir kommen gut voran. Nur das ständige Wasser von oben nervt. Wir hatten echt keine fünf Minuten, in denen es mal nicht nieselte, regnete oder schüttete.

Zum Glück hören wir rechtzeitig vor dem Hattenbacher Dreieck, dass es sowohl auf der A5 als auch auf der  A67 kilometerlange (und wachsende) Staus gibt. Also bleiben wir auf der A7 bis Würzburg und fahren dann über die A81 Richtung Schwarzwald. Insgesamt vielleicht keine wirkliche Zeitersparnis, aber immerhin rollen wir stetig bis auf kleine Stockungen im Raum Stuttgart.

Bei der Kaffeepause an der Raststätte wird dann auch erstmalig das Impfzertifikat auf den Handys getestet; klappt reibungslos.  ^-^
Wir schlagen unser Nachtquartier auf dem Campingplatz Alpirsbach (https://camping-alpirsbach.de/) auf, ein Wiesengelände an der Kinzig. Nach den Bildern der Flutkatastrophe und dem Dauerregen sind wir schon ein wenig vorsichtig, wähnen uns aber weit genug von dem Bach entfernt. Ein Übriges tut das Alpirsbacher Klosterbräu, von dem jeder Gast eine Flasche gratis bekommt.  ;)   Achja, das Impfzertifikat funktioniert auch im Schwarzwald.





Am nächsten Morgen ist es zumindest zeitweise trocken, aber immer noch grau in grau Wolken verhangen. Über Freiburg-Nord (nochmal volltanken) schlagen wir uns zur A5 durch und biegen dann Richtung Frankreich ab. Brav haben wir das Einreiseformular ausgefüllt, aber das will an der Autobahn natürlich niemand sehen bzw. es ist erst gar keiner da.  8)

Kurz hinter Mülhausen die ersten Stücke blauen Himmels seit langem;

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_20210830_13259kgk.jpg)

bei Dole strahlender Sonnenschein und kurz vor Lyon müssen wir die Klimaanlage einschalten.  ;D
Die brauchen wir dann besonders um Lyon herum – heftiger Verkehr, obwohl wir schon die äußerste Umfahrung gewählt haben.
Kaum haben wir die französische A7 erreicht, ruft der nächste Campingplatz an, ob wir noch kämen. Naja, so spät ist es eigentlich noch nicht.  ::) Die Dame ist beruhigt, als ich ihr sage, wir hätten Lyon passiert.
Ziel ist der Campingplatz Le Soleil Fruité (https://www.lesoleilfruite.com/de/) bei Châteauneuf-sur-Isère. Eine schöne Anlage, eigentlich zu schade als reiner Übernachtungsplatz. Ich müsste mal recherchieren, was es so in der Nähe zu sehen gibt. Auch hier funktioniert der QR-Code des Impfzertifikats als "pass sanitaire"  einwandfrei und wir bekommen unser erstes "Freundschaftsbändchen". Für einen Poolbesuch ist es leider zu spät, doch ein Gläschen Pastis als Aperitif bringt das Frankreichurlaub Gefühl.

Pastis ist ein französischer Anisschnaps mit 40 bis 45 "Umdrehungen" und wird üblicherweise mit (Eis)Wasser serviert. So kann sich jeder den Drink nach Wunsch verdünnen.


Titel: Re: September 2021: Languedoc & ein Schuss Provence
Beitrag von: Horst am 08. Oktober 2021, 21:46:47
Wow - Reise im September - Anfang Oktober schon der Bericht - das ist fix  ;)
Bin ich gerne mit dabei.
Zumal ich noch nie Urlaub in Frankreich gemacht habe.
Titel: Re: September 2021: Languedoc & ein Schuss Provence
Beitrag von: Susan am 08. Oktober 2021, 23:26:32
Willkommen, Horst  :adieu: Vielleicht kommst du ja auf den Geschmack einer Frankreichreise.

Ich schreibe die Reiseberichte gern möglichst bald, sonst entfleucht mir zuviel der Erinnerung  :floet: Bin nämlich meist zu faul, abends Notizen zu machen.


31. August  Gorges de l’Ardèche

Der Morgen beschert uns herrlichen Sonnenschein.  ;D Da macht das Frühstück gleich noch mehr Spaß, besonders mit dem leckeren Baguette. Das schmeckt vor Ort meistens besser als daheim.
Die Nachbarn rundum scheinen hier länger zu logieren: Vater auf Fahrradtour, Mutter und Kinder an den Pool.

Für die Fahrt zum nächsten Etappenziel bleiben wir der Autobahn fern. Insbesondere suchen wir einen Supermarkt mit Tankstelle, da ist der Sprit in der Regel billiger. Der erste hat leider zu niedrige Höhenbarrieren, aber wir finden zum Glück noch einen weiteren, der sogar billiger ist.
Wir können Blicke auf die Rhone werfen und die Landschaft drum herum genießen – viel Weinbau.  ^-^ Und uns wieder an den französischen Verkehr gewöhnen: Kreisel über Kreisel und reichlich Tempo 30 Zonen mit Bodenschwellen  ::)

Schließlich kommen wir zum Fluss Ardèche, der im letzten Drittel seines Verlaufs eine große Schlucht durchquert. Anders als der google-Routenplaner haben wir kein Problem damit, die am Nordrand der Schlucht verlaufende Panoramastraße Richtung nächstem Campingplatz zu fahren (daher auch keine Streckenkarte). Die D290 ist durchaus Wohnmobil tauglich, einzig Parken an den Aussichtspunkten kann ein Knackpunkt werden. Zur Hochsaison würde ich sie weniger gern befahren wollen, egal mit welchem Gefährt.

Cool ist diese neue Lösung: der Parkplatz wurde quasi in die Mitte verlegt. Da kommt man von beiden Seiten gut ran.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dscn4987k6j7z.jpg)

Beim Grand Belvédére sieht man noch wenig Schlucht.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dscn4984agjkay.jpg)

Das wird später besser. Ich weiß nicht genau, an welchen Aussichtspunkten wir angehalten haben. Da wir schon öfter dort waren, haben wir einige ausgelassen. Zudem gab es nicht überall Parkraum fürs Dickschiff. Die Ardèche hat einige Hufeisenschleifen, so sind die Aussichten auch keine wirkliche Hilfe.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dscn4988a4yjxb.jpg)

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Fluss gezoomt

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eine der Hufeisen-Schleifen

Die Gorges sind seit Jahrzehnten ein Klassiker für Kanu- und Kajaktouren. Es heißt im Sommer käme man trockenen Fußes durch die Schlucht, so viele Boote seien unterwegs.  ^-^ Mittlerweile gibt es wohl einige Beschränkungen und strengere Regeln. Wir haben die 32 km Tour schon ein paar Mal gemacht, heuer ist das aber keine Option. Freitags und Samstags kann man sich auch hinunter schippern lassen, ich habe jedoch zu lange mit der Reservierung gezögert. Schade, denn die Landschaftseindrücke unterwegs sind einfach toll.

Von oben sind die Boote auch gut zu sehen

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dscn4991xfj6b.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dscn4993a4nkln.jpg)

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Die Schlucht ist etwa 32 Flusskilometer lang und bis zum 300 m tief. Sie ist bis auf zwei Biwaklagerplätze unbebaut. Auf denen kann man mit Reservierung kampieren allerdings nur eine Nacht. Es soll auch einen Wanderweg durch die Gorges geben, wir jedoch haben dort noch nie Wanderer gesehen. Ist ja auch eine beachtliche Strecke, wenn wohl nur in zwei Tagen zu schaffen.

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(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dscn4998duj6u.jpg)

Je näher wir dem Hauptort des Tals Vallon-Pont-d’Arc kommen, desto voller wird die Straße. Daher auch kein Stopp am Markenzeichen der Gorges, dazu kommen wir später.

Wir beziehen einen Stellplatz auf unserem Lieblingscampingplatz dort, d.h. der wurde mit einem anderen zusammengelegt und firmiert nun als  Rives d’Arc (https://www.rivesdarc.com/de). Ich hatte reserviert, was wohl unnötig gewesen wäre. Doch da in Frankreich auf immer mehr Campingplätzen die Parzellen mit Mobilhomes umbaut werden, erschien mir das sicherer. Handy herausholen und Impfzertifikat laden, wird langsam zu Routine. Wir bekommen ein Bändchen in anderer Farbe. 

Nachdem wir uns installiert haben, schauen wir noch zum Fluss. Dort gibt es Terrassen für (Liege)Stühle und einen Badeplatz;

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_bimg_543150k8y.jpg)

Time to relax 

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/relaxsmileyofea7.gif)
Titel: Re: September 2021: Languedoc & ein Schuss Provence
Beitrag von: Horst am 09. Oktober 2021, 12:09:44
Tolle Schlucht!


Anders als der google-Routenplaner haben wir kein Problem damit, die am Nordrand der Schlucht verlaufende Panoramastraße Richtung nächstem Campingplatz zu fahren (daher auch keine Streckenkarte).
Das könnte daran liegen, dass google maps die Strecke tagesaktuell anzeigt - also im September war sie noch befahrbar - im Oktober vielleicht nicht mehr.
So ging es mir jedenfalls schon mit Islandkarten von Gmaps - weil außerhalb des Sommers divese Straßen nicht mehr befahrbar sind.
Titel: Re: September 2021: Languedoc & ein Schuss Provence
Beitrag von: Rainer am 09. Oktober 2021, 12:41:21
Wenn Horsts Vermutung stimmt (was ich auch annehme), könntest Du (Susan) mal probieren, in Google Maps die Abfahrtszeit (inkl. Datum, auch vergangene Termine werden akzeptiert) auf Euer Reisedatum zu legen. Vielleicht taucht die Strecke ja dann auf. Ich kann das in meinem Browser, wenn oben ich links, aber rechts neben dem Start Eintrag auf die 3 senkrecht angeordneten Punkte klicke.

@Horst: dasselbe könntest Du auch mit Island probieren. Ich habe selbst keine Route auf Lager, um das mal zu testen.
Titel: Re: September 2021: Languedoc & ein Schuss Provence
Beitrag von: Horst am 09. Oktober 2021, 15:03:49
@Horst: dasselbe könntest Du auch mit Island probieren. Ich habe selbst keine Route auf Lager, um das mal zu testen.
Ich mach das immer gleich nach der Reise und ziehe Hardcopies der Google Maps Routen fürs Fotobuch. ;)
Titel: Re: September 2021: Languedoc & ein Schuss Provence
Beitrag von: Ilona am 09. Oktober 2021, 17:23:32
Liebe Susan,

du bist wirklich von der schnellen Truppe :beifall:. Das liegt bestimmt auch daran, dass du dein Büro mit an Bord hast. Ich mache mir auf Reisen abends immer ein paar Notizen, wenn ich nicht zu kaputt bin. Dennoch dauert der Reisebericht im Anschluss einige Zeit.

Um Frankreich hatte ich bisher immer einen großen Bogen gemacht, wobei ich mich mittlerweile als Tagesausflügler mit dem Elsass anfreundete. Aber dort verstehe ich die Leute wenigstens :cool2:. Unser Schulfranzösisch ist lange her und wurde nie weitergepflegt.

Doch nun zur Anreise: Die Alternativroute war zwar ungeplant, aber ihr seid an uns nur 20 km entfernt vorbeigefahren und hättet gerne einen Abstecher machen können. So kurzfristig hätten wir zwar kein Alpirsbacher Klosterbräu auftischen können, aber irgendetwas zum Anstoßen :drunken: findet sich immer.

Die Ardèche-Schlucht gefällt mir sehr gut. Bei dem klaren Wasser würde sogar ich ins Kanu steigen. Verfahren kann man sich schließlich nicht  :floet:. An den Schleifen haben sich traumhafte weiße Sandstrände gebildet. Schluchten kann ich einfach nicht widerstehen und bisher gefällt mir das Gezeigte sehr gut :thumb:. Auf die roten Felsen  :zwinker: freue ich mich jetzt schon.

Titel: Re: September 2021: Languedoc & ein Schuss Provence
Beitrag von: Susan am 09. Oktober 2021, 19:58:58
Danke für die Hinweise zur Landkartenerstellung. Diesmal liegt es wohl nicht an der Jahreszeit, schon im Sommer bei der Planung wolle der Routenplaner da nie lang  ::)

Mit dem Einfügen von Zwischenzielen auf der Panaoramastraße ist es mir jetzt gelungen, die Karte zu erstellen. Ein Teilstück ist offenbar als Einbahnstraße gespeichert, daher kamen einige unsinnige Routenführungen.


 :adieu: Ilona,

Um Frankreich hatte ich bisher immer einen großen Bogen gemacht, wobei ich mich mittlerweile als Tagesausflügler mit dem Elsass angefreundet habe. Aber da verstehe ich die Leute wenigstens :cool2:. Unser Schulfranzösisch ist lange her und wurde nie weitergepflegt.

Mittlerweile kommt man auch gut mit Englisch durch, besonders wenn du genug Bonjours, s'il vous plaits und Mercis einstreust  ^-^

Zitat
Doch nun zur Anreise: Die Alternativroute war zwar ungeplant, aber ihr seid an uns nur 20 km entfernt vorbeigefahren und hättet gerne einen Abstecher machen können. So kurzfristig hätten wir zwar kein Alpirsbacher Klosterbräu auftischen können, aber irgendetwas zum Anstoßen :drunken: findet sich immer.

Tja, wenn wir das gewusst hätten  ;D

Zitat
An den Schleifen haben sich traumhafte weiße Sandstrände gebildet. Schluchten kann ich einfach nicht widerstehen...

Leider sieht es nur von oben nach weißen Sandstränden aus. Das meiste ist Kies  ::) Schluchten habe ich noch ein paar, bis zu den roten Steinen dauert es noch   ;)
Titel: Re: September 2021: Languedoc & ein Schuss Provence
Beitrag von: Susan am 09. Oktober 2021, 20:57:26
1. September  Pont d’ Arc & Grotte Chauvet 2

Auch der neue Monat beginnt mit Sonnenschein und sommerlichen Temperaturen.  :herz:

Zeit für eine erste Rollertour.

Das Wahrzeichen der Ardèche Schlucht bzw. eigentlich der ganzen Gegend ist die Pont d' Arc, eine natürliche Felsenbrücke, die den Fluss überspannt. Wir kannten noch einen Aussichtspunkt darauf, doch die alten Parkplätze wurden wohl dem Andrang nicht gerecht. So gibt es jetzt größere (z.T. kostenpflichtige) Parkflächen etwas entfernt und man muss eine Ecke zu Fuß laufen, um von der Straße aus einen Blick auf den Bogen zu werfen. Selbst den Roller müssen wir woanders abstellen.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dscn5005pikie.jpg)
Ausblick beim Parkplatz

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dscn5008ojkz4.jpg)

Die Felsenbrücke ist etwa 60m lang und 54m hoch, die Bogenhöhe geht bis zu 34m. Entstanden ist sie vor ein bis zwei Millionen Jahren als sich die Ardèche durch das weichere Kalkgestein gebohrt hat.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dscn50099ukrg.jpg)

Schon früh wurde sie eine Touristenattraktion, wie ein paar Gemälde zeigen

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dscn5007aenkpz.jpg)


Bisher sind wir immer auf dem Wasserweg zur Pont d' Arc gekommen, daher wussten wir bisher nicht, dass man auch zu Fuß zu deren Kiesstränden kommt. Das wird jetzt natürlich nachgeholt.   ^-^ Der Weg ist etwas steinig, doch selbst für mich mit der Fußmanschette zu bewältigen.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_20210901_140l5k4e.jpg)
Plage Pont d' Arc

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dscn5012s5jl1.jpg)
Blick flussab

Ganz ruhig ist es hier natürlich nicht, trotzdem herrlich zum Entspannen. Und ja, wir sind auch beide Baden gegangen (Die Manschette darf nass werden).  Erst schien mir das Wasser brrr-kalt, doch dann war es eine schöne Erfrischung.

Kurz hatte ich überlegt, die kurze Paddeltour von knapp 7 km – vom Camping durch den Bogen bis zu einer Anladestelle -  zu machen, mich dann aber doch nicht getraut.

Da der Tag recht bilderarm ist, hier ein paar Eindrücke unserer Ardèche Kajaktour Ende Juni 2010. Größer sind die Bilder nicht, war damals das Format der Wasserkamera.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comprio_0013awj82.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comprio_0014xijmg.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comprio_001113jhu.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comprio_00120vj3r.jpg)

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(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comprio_00094bk3x.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comprio_0008adk77.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comprio_0006epj5q.jpg)

Wie gesagt: wer sich nicht traut, selbst zu paddeln, der kann das den Bateliers de l' Ardèche  (https://www.bateliers.net/) überlassen  8)

Gegen 15 Uhr brechen wir auf, denn wir haben noch einen weiteren Termin.

Das karstähnliche Gebirge der Region birgt auch etliche Höhlen, von denen einige besichtigt werden können (und entsprechend beworben werden). Es ist mir erst bei dieser Reiseplanung aufgefallen, wie viele es sind.  Da scheint es vielleicht etwas merkwürdig, dass wir ausgerechnet zu einer Nachbildung fahren. Dafür geht es mit dem Roller rund 7 km in die andere Richtung und bergauf.

1994 entdeckten Jean-Marie Chauvet und zwei weitere Höhlenforscher ausgerechnet im Gebirge bei der Pont d‘ Arc eine bis dahin unbekannte Höhle. Sie ist nicht nur größer als die anderen Höhlen der Gegend, sondern in ihr befinden sich zudem ausgesprochen gut erhaltene und alte Höhlenmalereien. Datierungen gehen von bis zu 37000 Jahren aus. Zeitweise galten sie als älteste der Welt. Bisher wurden über 400 Wandbilder mit rund 1000 gemalten und gravierten Tier- und Symboldarstellungen erfasst.

Um den Menschen die Höhlenmalereien nahe zu bringen ohne Schäden in der Höhle zu verursachen, wurde wie bei der von Lascaux ein Nachbau erstellt: Grotte Chauvet 2 (https://de.grottechauvet2ardeche.com/)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_snap_grottechauvhjkyz.jpg)
Sieht so etwas arg klotzig aus

Durch den Höhlennachbau wird man normalerweise in Gruppen geführt. Da man nie genau weiß, welche Sprache gerade dran ist, habe ich die Abendrunde reserviert. Da bekommt man einen Audioguide auf’s Handy und kann selbständig durch die, ich nenn es mal Ausstellung gehen. Momentan natürlich nur mit Maske.

Die Höhlenmalereien sind wirklich erstaunlich. Was die damals schon so alles konnten - also ich kann nicht so gut zeichnen. ;) Teilweise sind es, ähnlich den Petroglyphen in den USA, schlichte Einritzungen auf verschiedenen Untergründen. Anderes wurde offenbar mit Holzkohle gemalt. Leider sind Fotos im Höhlennachbau nicht erlaubt, man kann sich welche auf der Webseite anschauen. Ein paar Kostproben:

 Fresko mit allerlei Tieren (https://www.grottechauvet2ardeche.com/wp-content/uploads/2015/02/le-panneau-des-lions%C2%A9Patrick-Aventurier-1.jpg) unter anderem  Nashörner (https://www.grottechauvet2ardeche.com/wp-content/uploads/2015/02/une-foret-de-cornes-noires%C2%A9Patrick-Aventurier.jpg)
An anderer Stelle etliche  Pferdeköpfe  (https://www.grottechauvet2ardeche.com/wp-content/uploads/2015/02/une-chevauch%C3%A9e-fantastique%C2%A9Patrick-Aventurier.jpg)
Das nächste soll wohl  eine Art Bison (https://www.camping-ranc-davaine.fr/wp-content/uploads/2014/12/rancdavaine-region-grotte-chauvet-003.jpg) sein. Ferner sehen wir auch noch  Hyäne und Panther (https://www.kinderzeitmaschine.de/fileadmin/_processed_/9/2/csm_chauvet-hoehle_hyaene-panther_e25666a42f.png). So die offizielle Betitelung. Ich hätte das größere Tier eher als Bär angesehen.  ::)
Außer den Malereien wurden auch andere Funde in der Höhle nachgebildet, wie Fußspuren, Knochen von Höhlenbären und Tropfsteine.
 
Neben dem Höhlennachbau gibt es noch Ausstellungen mit nachgebildeten Steinen, Pflanzen, Tier- und Menschenmodellen, sowie Multimediadarstellungen. Wir waren etwas zu spät dran dafür.

Auf dem Rückweg halten wir noch kurz in Vallon-Pont d' Arc um Steaks zu kaufen, besichtigen den Ort aber nicht weiter.
Titel: Re: September 2021: Languedoc & ein Schuss Provence
Beitrag von: Ilona am 10. Oktober 2021, 17:56:45
Da ich nun weiß, dass es sich um grobe Kiesstrände handelt, verweile ich hier nicht allzu lange :floet: . Dazu muss man aufpassen, dass man beim Schwimmen nicht von einem Kajak überfahren wird  :verpiss:. Davon abgesehen gefällt mir der Steinbogen sehr gut  :thumb:.

Eine nachgebaute Grotte - das ist ja ein Ding! Bei dem Bild mit den Pferden kam die Inspiration entweder von Franz Marc oder er wurde von der Höhlenzeichnung inspiriert  :toothy9:. Ich hoffe, die bauen in Frankreich nicht alle Höhlen nach. Durfte man in der Pseudo-Höhle nicht fotografieren?
Titel: Re: September 2021: Languedoc & ein Schuss Provence
Beitrag von: Christina am 11. Oktober 2021, 19:58:27
Kaum in Frankreich und schon scheint die Sonne ;D

Die Gorges de l'Ardèche und insbesondere die Pont d'Arc sehen toll aus, wäre sicherlich ein Ziel für uns, wenn wir nochmal in die Region kommen, wobei ich dann die Wandermöglichkeiten recherchieren würde, da ich Peter in kein Kanu kriege.

Dass es außer dem Nachbau von Lascaux noch weitere Höhlennachbauten in Frankreich gibt, wusste ich auch nicht, einerseits sinnvoll, aber das Gebäude ist doch ein recht heftiger Klotz in der Landschaft (da wäre vielleicht ein unterirdischer Nachbau besser gewesen, aber sicher zu teuer und aufwändig).

P.S. zu meinem Nordseeurlaub werde ich einen Bericht schreiben, aber ich brauche da deutlich länger dafür als du, ich bin gerade dabei, meine abendlichen Notizen etwas zu ergänzen und schaue zum zweiten Mal die Bilder durch.
Titel: Re: September 2021: Languedoc & ein Schuss Provence
Beitrag von: Susan am 11. Oktober 2021, 21:31:16
2. September  Labeaume & Balazuc

Eine weitere Rollertour steht an und zwar zu zwei "Villages de caractère", eines davon gehört außerdem zu den schönsten Dörfern Frankreichs. Schauen wir mal, was die Titel so aussagen. ^-^

Wir folgen dem Tal der Ardèche flussauf und biegen dann links ins Gebirge ab. Der Fluss Beaume hat hier ebenso eine kleine Schlucht in den Kalkstein gegraben. Das Dorf Labeaume ist in den Hang dieser Gorges gebaut und besteht seit dem 12. Jahrhundert. Die Einwohner lebten früher vom Wein- und Olivenanbau, sowie der Produktion von Seide. Zwischenzeitlich starb der Ort fast aus, der Tourismus brachte wieder mehr Bewohner, zur Zeit sind es etwa 680. Wir kommen von oben ins Dorf und parken beim Place d' Église. Der Großteil der engen Gassen ist nämlich für den Verkehr gesperrt.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dscn5022ybjt5.jpg)
Lunchtime  ;)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dscn5014aerj3s.jpg)
Église "Saint Joseph"
erbaut im 14. Jahrhundert.

Wir bummeln die Gassen hinunter zum Fluss, teilweise etwas steil und natürlich Kopfsteinpflaster. Da muss ich mich für Trittfestigkeit schon beim Gatten einhaken.  ^-^

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dscn5021eijwp.jpg) (https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_snap_labeaume5ilke0.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_snap_labeaume434jrp.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dscn5020wckvh.jpg)

Anders als in ähnlichen Ort gibt es nur wenige Schnickschnackläden und ein paar Bistros. Oder haben die Geschäfte etwa Mittagspause? Am Ufer der Beaume liegt der Dorfplatz, hier führt zudem eine ca. 100 Jahre alte Steinbrücke über den Fluss. Sie hat kein Geländer,  angeblich ist das besser bei Hochwasser. Und das gibt es dort wohl ab und an im Frühjahr oder nach heftigen Gewittern. Wir spazieren zum anderen Ufer für einen Blick auf den Ort.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dscn5018_16_91zkri.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dscn5015iyj7y.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_snap_labeaume3kuju5.jpg)

Ein Wanderweg führt von hier aus in etwa 15 min zu einem Belvedere. Wir verzichten aber auf den Aufstieg, ebenso auf die Wanderung an der Beaume entlang zu den hängenden Gärten des Récatadou. In der Gegend soll es zudem viele Dolmengräber geben, keine Ahnung, ob man sie erwandern und besichtigen kann.

Das schönste bzw. besondere am Dorf ist für uns die landschaftliche Szenerie mit den Felsen drum herum. Zwar wieder nur Kies"strand", doch wir sind froh, die Badesachen eingepackt zu haben  8)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dscn5016afj8r.jpg)  (https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dscn50196njje.jpg)

Wir fahren wieder hinunter ins Tal der Ardèche und weiter flussauf. Balazuc thront auf einem Felshang oberhalb des Flusses. Die Siedlung besteht schon recht lange, es gab Funde aus der Jungsteinzeit sowie Überreste aus der Antike. Soll wohl eine Festung der Gallier gegen die Römer gewesen sein, hat aber keine Ähnlichkeit mit dem Dorf von Asterix ;) Im Mittelalter soll der Ort mit dem Château de Balazuc dann der prachtvollste der Gegend gewesen sein. Die Glanzzeiten sind vorbei, zur Zeit wohnen nur noch circa 380 Personen dort.

Wir parken irgendwo am Straßenrand und der erste Blick geht zur örtlichen Brücke, die im 20. Jahrhundert erneuert wurde.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dscn50238ck29.jpg)

Wir spazieren hinunter zu ihr.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dscn5025g8k7h.jpg)
Balazuc von der Brücke aus

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dscn50242dj1c.jpg)
Blick flussauf

Auch wenn der Himmel sich zeitweise zuzieht, ist es warm und die Ardèche lockt zum Bade.  ;D

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dscn5038k3k4w.jpg)
Kiesstrand bei der Brücke

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dscn5036y0juk.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dscn5029e4k2q.jpg)
gepaddelt wird hier auch
Außerdem springen kleine wie große Kinder gerne von den Klippen.  ;) Es muss auch Wanderwege in der Gegend geben, denn wir sehen Leute in entsprechender Ausrüstung, die hier ebenso eine Erfrischung suchen. Wir suchen nach der äußeren, eine innere - am liebsten in Form von Eis  :))  - und spazieren zurück ins Dorf. Die Bilder der Gassen ähneln denen in Labeaume.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dscn5041ofky8.jpg)  (https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dscn5043l9ja1.jpg)

Es ist für mich nicht so einfach, die abgebildeten Gebäude zuzuordnen, denn es gibt keine rechte Beschilderung  :gruebel: Gesucht - naja, nicht intensiv - haben wir die Burg. Sie soll Gebäudeteile aus dem 13., 15. und 16. Jahrhundert vereinen. Vieleicht sind das ja welche davon?

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dscn5045nak04.jpg)  (https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dscn5046r7j08.jpg)

Ein Turm, benannt nach Königin Johanna I., soll isoliert stehen. Der Karte nach müsste dies der Blick darauf sein.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dscn5040amsk1q.jpg) 

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dscn5044t9kpu.jpg)
Hier stand, glaube ich, Kirche dran???

Ein Cafe oder etwas ähnliches finden wir leider nicht im Oberdorf, nur einen Laden, der Eis in der Waffel verkauft. Dafür ist es handgemacht und hat einige interessante Sorten, z.B. mit Basilikum. Das ist mir aber etwas zu "wild", mein Minzeis ist jedenfalls sehr lecker und der Gatte bleibt eh auf der schokoladigen Seite  :floet:

Gegen 16 Uhr treten wir die Rückfahrt an; Einkaufen für's Abendessen unterwegs -hier gibt es nun auch einen Lidl - und danach Lesestunden.

Die Tour, einfacher Weg

Titel: Re: September 2021: Languedoc & ein Schuss Provence
Beitrag von: Susan am 11. Oktober 2021, 22:18:01
Hallo Christina,

wegen meiner Bänderdehnung habe ich sehr wenig auf Wanderungen geachtet. Ich denke aber, du wirst da einige Möglichkeiten finden, denn  wir haben oft genug Schilder und entsprechend ausgerüstete Leute unterwegs gesichtet. Ich war selbst überrascht, was die Gegend außer Kajaktouren noch so bietet - und Kersten erst  ;)

zu meinem Nordseeurlaub werde ich einen Bericht schreiben, aber ich brauche da deutlich länger dafür als du, ich bin gerade dabei, meine abendlichen Notizen etwas zu ergänzen und schaue zum zweiten Mal die Bilder durch.

Keine Eile, der Winter ist lang  8)



Ich finde es gut,  wenn gefährdete Höhlen einen Nachbau bekommen. Die Besucher verändern das Höhlenklima ja doch erheblich. Jede nachzubilden, käme dann wohl doch zu teuer  - trotz EU-Geldern  ;) Darum sicher auch kein unterirdischer Nachbau, schon gar bei felsigem Gelände.  Fotos und Filmen waren nicht erlaubt, man will ja noch Postkarten und Bildbände verkaufen  8)  Wir durften zwar selbständig dort herumstromern, Aufsicht war trotzdem da.
Titel: Re: September 2021: Languedoc & ein Schuss Provence
Beitrag von: Susan am 12. Oktober 2021, 00:12:06
Der nächste Tag ist schnell erzählt  ;)

3. September  Zum Tal der Cèze

Wir ziehen etwas weiter gen Süden: der nächste Zufluss der Rhone, die nächste Gorges; und zwar von der Cèze, die in den Cevennen  entspringt. La Roque-sur-Cèze ist es eines der Dörfer am Ufer und zählt ebenfalls zu den schönsten Frankreichs. Mit rund 180 Einwohner ist es ziemlich klein. Eine alte Bogenbrücke führt über den Fluss. Sie ist jedoch nur noch für Breite 2,10 m zugelassen, daher fahren wir einen Umweg über Bagnols-sur-Cèze. Dort gäbe es ein Kunstmuseum zu besichtigen. Grad richtig bei dem bedecktem Himmel und kleinen Schauer. Allein wissen wir nicht, wie die Parksituation ist, und später regnet es ausdauernd, da haben wir keine Lust mehr mit dem Roller zu fahren.  Heute wäre der Tag gewesen, eventuell mit den Bateliers die Ardeche zu befahren. War ja leider ausgebucht, hättet bei dem Wetter jedoch kaum Spaß gemacht.

Wir beziehen Quartier auf dem Campingplatz Les Cascades (https://www.campinglescascades.com/). Wie viele Plätze in Frankreich nun eine Mischung aus Mobilhomes und Stellplätzen. Offenbar wurden bei bei dem Umbau die Waschhäuser abgebaut, dafür bekam jeder Stellplatz sein eigenes "Bad".

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dscn0829h2kqu.jpg)

Nur eine Holzhütte, doch praktisch: an der Stirnseite Spülbecken mit heißem Wasser, Stromanschlussdose, Waschbecken, WC und Dusche.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dscn0830z9k1s.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dscn0831nek2o.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dscn08324vkyb.jpg)  (https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dscn083370je1.jpg)

Es ist warm genug, mit der Markise als Regenschutz draußen zu sitzen. Veranstalten wir mal einen Lesenachmittag. In einer Regenpause unternehmen wir noch einen kurzen Gang zum Strand am Fluss (keine Bilder).

Die Etappe

Titel: Re: September 2021: Languedoc & ein Schuss Provence
Beitrag von: Ilona am 12. Oktober 2021, 16:04:20
Mit so einer Nachbau-Höhle kann ich mich einfach nicht anfreunden. Schutz hin oder her. Auch wenn das naturgetreu nachgebaut wurde, ist es dann doch eher wie ein Museum.

Zitat
Zwar wieder nur Kies"strand", doch wir sind froh, die Badesachen eingepackt zu haben

Wie tief ist eigentlich der Fluss? Geht das Schwimmen von der Strömung her?

Was für ein Luxus mit dem eigenen Bad am Stellplatz :thumb: .
Titel: Re: September 2021: Languedoc & ein Schuss Provence
Beitrag von: Christina am 12. Oktober 2021, 19:51:10
Diese kleinen alten französischen Dörfer sind einfach toll für einen Bummel und Labeaume mit der Lage an und auf den Felsen sieht dadurch sehr interessant aus. Dass es mit deiner Bänderdehnung auf dem alten Kopfsteinpflaster recht mühsam war, kann ich gut nachvollziehen, da erinnere ich mich an meinen Ermüdungsbruch und die Gassen von Lissabon.

So ein privates Badhäuschen ist ja sehr komfortabel, die Campingplätze sind dann aber vermutlich teurer als solche mit Gemeinschaftssanitärräumen?

Ich war noch nie in einer nachgebauten Höhle, wenn sich das mal ergibt, bin ich gespannt, ob ich das dann als Museum empfinde oder doch recht schnell "vergesse", dass es keine echte Höhle ist.
Titel: Re: September 2021: Languedoc & ein Schuss Provence
Beitrag von: Silv am 12. Oktober 2021, 19:52:48
Die alten Gemäuer in Verbindung mit dem Grün gefallen mir gut.

Ein eigenes Waschhaus am Stellplatz sieht man mittlerweile öfter. Allerdings muss man das zubuchen. Ich find's ja nicht schlecht, jedoch war es mir bisher immer zu teuer. Außerdem sind wir ja campen, da geht man mit vielen anderen k.....  :totlach: Aber wenn's  dabei ist - umso besser.
Titel: Re: September 2021: Languedoc & ein Schuss Provence
Beitrag von: Susan am 13. Oktober 2021, 18:19:56
Du hast schon Recht, Ilona, im Grunde ist Grotte Chauvet 2 ein Museum. Optisch wirkt es wie eine Höhle, auch Temperatur und Luftfeuchte wirken so, doch irgendwie hatten wir kein rechtes Höhlengefühl.  8) Unter https://archeologie.culture.fr/chauvet/fr (https://archeologie.culture.fr/chauvet/fr) kann man die wahre Chauvet Höhle virtuell besuchen.

An den ausgewiesenen Badeplätzen gibt es wenig Strömungen, eben weil es meist Stellen sind, die tief genug zum Schwimmen sind.  Man muss halt mehr oder weniger weit hinein gehen  ;) Im Juni, wenn mehr Wasser fliesst, mag es etwas anders aussehen.

Für den Stellplatz mit dem Privatbad haben wir 29 Euro pN bezahlt, das war jetzt nicht der teuerste. Ich denke, für kleinere Campings - hier waren es ca. 40 Plätze -  lohnt es sich solche Hütten anzubieten; spart sicher Reinigungsaufwand  ::) Wir kennen aber auch Camps, die sich Privatbäder gut bezahlen lassen; das müssen wir nun nicht haben.
Titel: Re: September 2021: Languedoc & ein Schuss Provence
Beitrag von: Ilona am 13. Oktober 2021, 19:37:57
Danke für den Videolink, Susan.

Jetzt ist mir klar,  warum die eine Nachbildung bauten. In der Originalhöhle wäre so mancher stecken geblieben  :totlach: .
Titel: Re: September 2021: Languedoc & ein Schuss Provence
Beitrag von: Susan am 13. Oktober 2021, 21:05:28
4. September  Concluses, Canal & Cascades

  :strahl: 
Das macht unternehmenslustig, ich bin bereit eine kleine Wanderung zu wagen. Erstmal jedoch müssen wir mit dem Roller knapp 19 km zum Parkplatz fahren. Die Straßen sind schmal, aber wenig befahren, könnte man auch mit dem WoMo entlang. Unterwegs sehen wir neben Wald und Weinbergen große Lavendelfelder, leider schon abgeerntet. Bei Blüte muss das toll aussehen.

Ein Zufluss der Cèze, der Aiguillon, hat eine Schlucht in die Kalkfelsen gegraben; mit überhängenden Felsen, tiefen Gumpen, Strudeltöpfen und Höhlen. Das eindrucksvollste Stück der Gorges wird Les Concluses de Lussan genannt.

Im Sommer kann die Schlucht erwandert werden, wenn sie trocken genug ist. Es ist wohl nicht ganz einfach, den perfekten Zeitpunkt – genug Wasser in den Gumpen, wenig im Fluss – abzupassen.  8)

Am Parkplatz sind wir etwas verwirrt: wir sehen zwar einen Weg, doch dessen Beschilderung passt nicht.   :gruebel:  Also versuchen wir es weiter vorn bei der mit einem Durchfahrt-verboten-Schild gesperrten Straße. Tatsächlich geht der Weg dort lang, früher gab es hier wohl noch einen zweiten Parkplatz. Recht schnell kommen wir zu einem  Aussichtspunkt auf die Gumpen.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_0650ygj1v.jpg)
natürlich trockenen
nach dem Sommer. So kann es im Juni aussehen. (https://www.uzes-pontdugard.com/wp-content/uploads/2021/03/Destination-Pays-d-Uzes-Pont-du-Gard-Vanessa-WAISLER-Vue-depuis-le-belvedere-des-concluses-de-Lussan-1.jpg)

Wir nehmen den gelb markierten Weg zum so genannten Portail, etwa 1 km lang. Der ist gut zu gehen, nur teilweise steinig und meist sanft bergab führend, zudem schattig. Unterwegs sind einige Erklärungstafeln aufgestellt, wir erblicken steile Felsen und Höhlen der Schlucht

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_0654a6zjpf.jpg)
Grotte des Boeufs
Die Höhle und weitere waren wohl sehr beliebt als Zufluchtsort, besonders zu Zeiten des Kreuzzugs gegen die Katharer (quasi eine mittelalterliche Gegenkirche, damals besonders in Südfrankreich vebreitet).

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_0655pbkhg.jpg)  (https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_06657zkns.jpg)
Rocher des Aigles
hier sollen Habichtsadler, Geier, Kolkraben und Felsenschwalben siedeln. Wir haben keine gesehen; falsche Kamera und kein Fernglas dabei.  ::)

Nach gut einer halben Stunde erreichen wir das ausgetrocknete Flussbett. Wir wandern in eine Richtung ein Stück hinein bis uns mir zu große Steine im Weg liegen.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_0656ojk2v.jpg) 

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_06586jkhd.jpg)  (https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_065741ju1.jpg)

Der offizielle Weg führt bis zu einem Brettersteg, das tatsächliche Portal zur Engstelle der Schlucht. Ab dort wagen wir uns nur ein kurzes Stück weiter, da nach dem Regen gestern die Steine so glitschig sind.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_0662pykpe.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_0663lfjbm.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_snap_ceze1116k7j.jpg)

Und so sieht es mit Wasser im Aiguillon aus (https://www.latoursarrazine.com/wp-content/uploads/2017/06/01-lussan-concluse-montaren-tour-sarrazine-maison-hotes.jpg).

Ein gutes Viertelstündchen Verschnaufspause dann gehen wir auf gleichen Weg zurück zum Parkplatz. Sportlichere Wanderer nehmen einen Rundkurs:  von oben einen unmarkierten, steilen Weg, dann durch die Schlucht und über den markierten zurück. Die Karte am Parkplatz zeigt noch weitere Wandermöglichkeiten.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_snap_ceze9fpkum.jpg)

Wir fahren weiter nach Goudargues, einem Dorf an der Cèze. In den Hügel ringsum wurden mehrere Dolmen gefunden; das weist auf eine frühe Besiedlung hin. Der heutige Ort gründete sich vermutlich im 8. Jahrhundert, als ein Neffe Karls des Großen dort ein kleines Kloster errichtete. In Reiseführern wird das Dorf gern als Venedig des Gard betitelt. Schamlos übertrieben, denn es gibt nur einen Kanal.  ::) Der ist allerdings recht hübsch anzusehen.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_0671thkzi.jpg)

Wir drehen eine Runde durchs Dorf, was nicht allzu lange dauert  ;)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_0668ufk5m.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_06699xkjg.jpg)
L' Abbatiale
Dort findet gerade eine größere Hochzeit statt; daher die vielen besetzten Parkplätze. Sonst begegnen uns wenig Leute unterwegs.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_067098jvo.jpg)
Weinbau hinter der Kirche

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_06661sk8c.jpg)
zurück am Kanal
haben wir uns eine Pause verdient. Wir hatten ein Cafe gesichtet, das Möwenpick Eis anbietet, doch leider hat es schon geschlossen und das am Samstagnachmittag. Sind die etwa alle bei der Hochzeit?  ;) Also müssen wir uns mit Muffins auf die Faust aus der Bäckerei begnügen.

Der Roller ist ebenfalls durstig, für eine Tankstelle müssen wir die Cèze queren und zur Hauptstraße. Übrigens werden auch auf diesem Fluss Paddeltouren angeboten.

Es geht zurück nach La Roque-sur-Cèze. Wir parken kurz vor der engen Brücke. Könnte wirklich knapp werden mit dem WoMo. Ich trau mich auch nicht zu Fuß drauf, weil ständig ein Auto kommt.  :verlegen:

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_0688izjdx.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_snap_ceze12zcjzk.jpg)
Pont Charles Martel
auch als Römerbrücke bezeichnet. Ob die wirklich schon so alt ist? Von hier sind es etwa 600m Fußweg bis zur Attraktion des Ortes, den Cascades du Sautadet.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_0676ac7j8o.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_0674aejkd.jpg)

Auf einer Strecke von über 500 Metern formte die Cèze in den weißen Kalkstein Absätze, Höhlen und strudelförmige Krater, durch die nun das Wasser hinabstürzt.
 
(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_06779cjb5.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_0679bnjnp.jpg)

Auch hier: mit mehr Wasser wirkt es imposanter  ;)  siehe (https://i.pinimg.com/originals/9e/2b/cd/9e2bcd85af80bd69f7c88eddcfcfa295.jpg) oder hier (https://img.fotocommunity.com/cascade-du-sautadet-suedfrankreich-b002ebd6-9261-42b7-8631-e15c49bcf3f3.jpg?height=1080)
Baden ist verboten, doch der ein oder andere findet sein Plätzchen zum Relaxen  ^-^

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_06845tji2.jpg)

Danach wird das Wasser wieder ruhig, hinter den Felsen folgt der Strand des Campingplatzes. So mancher nutzt die Klippen zum Springen.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_0678egk7v.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_0686t6jn9.jpg)

Auf das Dorf werfen wir nur einen kurzen Blick, zur weiteren Erkundung müssten wir hinaufspazieren, wozu wir keine Lust mehr haben.  :floet:

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_snap_ceze65nkao.jpg)

Die Erfrischung mit Wasser kommt heute nur von oben

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/smilieshower0duee.gif) 

und von innen (https://www.eumerika.de/abload.de/img/smileys-bierrpbyd.gif)

Die Route

Titel: Re: September 2021: Languedoc & ein Schuss Provence
Beitrag von: Ilona am 14. Oktober 2021, 16:08:26
Wow, die Schlucht hat Ähnlichkeit mit der Subway. Schade, dass es für dein Bein zu glitschig war. Ich bin nämlich neugierig, wie es dort weiter geht.

Die ausgewaschenen Karstfelsen gefallen mir sehr gut  :thumb:.

Zitat
In Reiseführern wird das Dorf gern als Venedig des Gard betitelt. Schamlos übertrieben, denn es gibt nur einen Kanal.

 :totlach: Mit wenigstens einer Gondel wäre es glaubhafter.
Titel: Re: September 2021: Languedoc & ein Schuss Provence
Beitrag von: Christina am 14. Oktober 2021, 18:00:33
Die Wanderung am Vormittag war ja auf jeden Fall lohnenswert, schön, dass du das mit deinem Fuß machen konntest. Vor allem der Teil im Flußbett hat mich wie Ilona, gleich an die Subway erinnert (wobei ich die nur von Bildern kenne, da hatten wir keine Zeit mehr dafür). Aber auch von oben sehen die Felsen toll aus.

Bei den Felsen im Fluß später wäre es mir zu voll gewesen und da sieht es tatsächlich auf den Bildern mit viel Wasser besser aus.

Das letzte Foto ist soo schön typisch Provence bzw. hier wohl noch Languedoc (?), die Zypressen und die beige farbenen Häuser ansteigend, die Kirche dazu :herz:
Titel: Re: September 2021: Languedoc & ein Schuss Provence
Beitrag von: Susan am 15. Oktober 2021, 13:49:49
Hi,
jetzt musste ich mit erst nochmal Bilder von der Subway angucken. Da hatte ich nur eines im Kopf -diese typische Röhre mit dem türkisen Wasser - und ich zweifle, ob es in den Concluses so spektakulär wird. Vielleicht aber alles nur eine Frage der Fotoperspektive? Ansonsten ähneln sich die Eindrücke tatsächlich.

Bei den Felsen im Fluß später wäre es mir zu voll gewesen und da sieht es tatsächlich auf den Bildern mit viel Wasser besser aus.


Samstagnachmittag, da waren wohl etliche Ausflügler unterwegs
Titel: Re: September 2021: Languedoc & ein Schuss Provence
Beitrag von: Susan am 15. Oktober 2021, 15:18:29
5. September  Pont du Gard

Wir genießen ein ausgiebiges Sonntagsfrühstück ehe es weiter geht es noch ein Eckchen nach Süden zum nächsten Rhonezufluss, dem Gard (oder Gardon). Er entspringt ebenfalls in den Cevennen und ist Namensgeber des an seinem Unterlauf liegenden Département.
Wir steuern den bei Remoulins am rechten Flussufer liegenden Campingplatz La Sousta (https://www.lasousta.com/)  an. Impfzertifikat vorlegen und Bändchen umbinden wird langsam zur Routine  8) Die Stellplätze in der Nähe der Badestelle sind aus irgendeinem Grund gesperrt, wir finden aber noch ein nettes Plätzchen.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_0710f5jyq.jpg)
Mails checken  ;)

Nachdem wir uns eingerichtet haben und nach einer schönen Tasse Kaffee spazieren wir zur Attraktion des Ortes, dem Pont du Gard

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_0695w9kbc.jpg)

Dies ist ein Aquädukt aus der Römerzeit, Teil einer rund 50 km langen Wasserleitung aus den Bergen zum antiken Nîmes. Erbaut wurde diese schätzungsweise im 1. Jahrhundert n.Chr. Das Bauwerk ist 49 m hoch, bis 275 m lang und hat drei Etagen. Ganz oben floss das Wasser in einer 1,80 m hohen und 1,20 m breiten Rinne; angeblich täglich rund 20.000 Kubikmeter. Im 9. Jahrhundert wurde das Aquädukt unbrauchbar, später wurde es als Straßenbrücke genutzt. Um das Gebilde zu schonen, wurde 1747 daneben in Höhe der unteren Ebene eine neue Brücke gebaut. Mittlerweile ist sie für den Autoverkehr gesperrt. Gleiches gilt auch für die mittlere Ebene des Aquädukt, die früher von Fußgängern zur Überquerung genutzt wurde.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_0691qyk2q.jpg)

Offenbar ist der Pont du Gard ein beliebtes Ziel für einen Sonntagsausflug. Wir queren den Gard auf eben dieser Brücke, hatten wir doch ein Bistro auf der anderen Seite in Erinnerung. Doch das Gebäude ist nicht nur geschlossen sondern fast schon eine Ruine.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_06924ujcd.jpg)
Blick auf den Fluss

Es gibt an beiden Ufern auch Wege die Hügel hinauf zur dritten Ebene. Das schenken wir uns diesmal, daher hier Bilder aus 2011.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_gard2011ahnkdz.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_gard2011bgijje.jpg)

Die Wasserleitung war übrigens mit Deckplatten geschlossen, davon fehlen natürlich schon etliche. Früher konnte man wohl auf und in der Wasserleitung spazieren gehen. So hat das Kersten noch erlebt (Ende 70er, Anfang 80er). Auf beiden Ufern führen zudem Wanderwege zu weiteren Überresten des Aquädukt. Die waren schon ganz schön pfiffig die Römer  ;) Ingenieure staunen heute, wie sie so genau das Gefälle berechnen und bauen konnten.

Wir spazieren zurück ans rechte Ufer und unter dem Pont durch zur Sonnenseite. Hier ist es recht felsig und man kommt nur schwer zum Wasser. Wir hätten links bleiben sollen, da sieht es eher nach Kiesstrand aus. ::)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_0698haykur.jpg)
 
Also nur sitzen und fotografieren, kein Baden.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_069793j85.jpg)
mal direkter Blick
zum Bögen zählen  ;)  6 unten, 11 in der Mitte, 35 oben

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_0701uzjz2.jpg)  (https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_0706h62jv3.jpg)
Details
natürlich kann man auch auf dem Gard gut paddeln und mal ein Panorama

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_0705_21_9ytj5b.jpg)

Eine Spiegelung habe ich auch erwischt

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_snap_gard3s7ju2.jpg)  (https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_0709wikvg.jpg)

Auf diesem Ufer findet ihr noch ein Besucherzentrum mit Museum, Souvenirshop, Bistro und Restaurant sowie den größeren kostenpflichtigen Parkplatz. Die Terrasse des Bistros schaut nett aus, ist daher leider auch voll belegt. Einen Aperitif für uns gibt es deshalb erst an der Bar des Campingplatzes.
Schon auf dem Hinweg waren mir Gräser, scheinbar übersät mit weißen Blüten, aufgefallen. Jetzt schaue ich mir das näher an:  keine Blüten, sondern massenhaft kleine Schnecken mit weißem Gehäuse.  :happy: Die Bilder davon sind aber nichts geworden.

Später zum Sonnenuntergang spazieren an den Fluss beim Camping. Doch der Pont ist von dort nicht zu sehen, also muss der Abendspaziergang ausgedehnt werden.  ;D

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_snap_gard1_16_96tj8i.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_snap_gard4_16_9o0kpm.jpg)

Nachbarn erzählen uns, der Pont du Gard solle im Dunkeln schön beleuchtet sein, jedoch wollten wir nicht noch einmal dorthin.
Stattdessen
(https://www.eumerika.de/abload.de/img/smiley_rotweinx8es4.gif)

Etappe

Titel: Re: September 2021: Languedoc & ein Schuss Provence
Beitrag von: Ilona am 15. Oktober 2021, 15:29:38
Nachbarn erzählen uns, der Pont du Gard solle im Dunkeln schön beleuchtet sein, jedoch wollten wir nicht noch einmal dorthin.
Stattdessen
(https://www.eumerika.de/abload.de/img/smiley_rotweinx8es4.gif)

Das hätte ich genauso gemacht  :zwinker: :toothy9:.
Titel: Re: September 2021: Languedoc & ein Schuss Provence
Beitrag von: Christina am 15. Oktober 2021, 18:05:43
Die Pont du Gard hatte ich 2017 auch auf der Liste der möglichen Ausflüge von unserem Standort aus. Ist aber dann, weil es doch eine lange Fahrt gewesen wäre, zugunsten anderer Ziele, entfallen. Ist aber auf jeden Fall ein sehr imposantes Bauwerk und tolles Fotomotiv.

Toll, dass ihr die Pont von eurem Campingplatz bzw. nach einem Spaziergang von dort sehen konntet. Bei mir hätte es kein Halten gegeben, wenn ich das mit der Beleuchtung gehört hätte :) Bei Fußproblemen allerdings wohl auch nicht.
Titel: Re: September 2021: Languedoc & ein Schuss Provence
Beitrag von: Horst am 15. Oktober 2021, 18:23:03
Mal ne andere Frage - wie ist das da mit Englisch?
Kommt man damit halbwegs durch oder muss man sich mit Französisch durchhangeln?
Titel: Re: September 2021: Languedoc & ein Schuss Provence
Beitrag von: Silvia am 15. Oktober 2021, 20:38:01
 :adieu:  so, ich bin jetzt auch noch mit aufgesprungen ..... hach was für tolle Sehnsuchtsbilder ..... Ardeche und Nebenflüsse war ich vor vielen Jahren zum paddeln und wollte zum Wandern wieder in die Gegend ...  hab's bisher immer noch nicht geschafft ... darum freue ich mich umso mehr, das ich bei dir "mitfahren" kann  ;D
Titel: Re: September 2021: Languedoc & ein Schuss Provence
Beitrag von: Susan am 16. Oktober 2021, 19:52:15
Mal ne andere Frage - wie ist das da mit Englisch?
Kommt man damit halbwegs durch oder muss man sich mit Französisch durchhangeln?

Wir sind mit Englisch und ein paar Brocken Französisch gut durchgekommen; ab und an ging sogar deutsch. Knackpunkt können geführte Besichtigungen sein, oft gibt es die nur auf Französisch. Zweimal bekamen wir dann einen Audioguide; ansonsten zumindest ein Flugblatt mit deutschen Erklärungen.

 :welcome: Silvia und auch alle stillen Mitleser.  Bis auf Landes 2017 war das seit einigen Jahren mal wieder ein Urlaub und nicht nur Zwischenetappe in Frankreich.

Titel: Re: September 2021: Languedoc & ein Schuss Provence
Beitrag von: Susan am 16. Oktober 2021, 21:16:43
6. September  Villeneuve-lès-Avignon & Avignon

Nach all der Natur darf es heute mal eine Städteerkundung sein. Da liegen einige in Rollerentfernung. Der Gatte hat sich für den ersten kurzen Abstecher in die Provence entschieden.  ::)
Leider gibt es keine direkte Nebenstrecke zum Ziel, das Fahren auf der teilweise vierspurigen N100 ist mit dem Zweirad recht nervenaufreibend. Erster Halt:

Villeneuve-lès-Avignon

 :read2:
So neu wie der Name denken lässt, ist die Stadt aber nicht. Es begann wie so oft mit einem Kloster, der um 980 herum gegründeten Benediktinerabtei Saint-André, und Leuten, die sich in der Nähe ansiedelten. Im Jahr 1293 gründete der französische König Philippe IV, der Schöne, am westlichen Rhône-Ufer eine neue Stadt. Sie sollte eine Konkurrentin Avignons werden; die Provence war damals ein eigenständiges Reich. Als Avignon zur Papststadt wurde, wählten die Päpste und Kardinäle das Westufer als Erholungsort und errichteten in Villeneuve prächtige Paläste. 

1360 wurde eine Festung auf dem Mont Andaon gebaut, das Fort Saint-André. Sie sollte die Abtei vor Angriffen gefürchteter Söldnerscharen schützen, die im damals tobenden Hundertjährigen Krieg umherzogen, und ebenso die Grenze des Königreichs. Als die Provence an Frankreich angeschlossen wurde, verloren Festung und Stadt an Bedeutung. Und noch mehr als die Rhône um 1770 ihr Bett nach Osten verlagerte. Im 19. Jahrhundert wurde Villeneuve bevorzugter Wohnort für wohlhabende Bürger von Avignon, die von hier einen schönen Blick auf ihre Stadt hatten. Dies ist bis heute so geblieben.

Vom Parkplatz aus spazieren wir als erstes hinauf zur Festung. Die wirkt schon von unten imposant, von nahen erst recht.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_0711uij87.jpg)

Den Eingang bildet die Königsburg mit den Zwillingstürmen. Die Passage war damals durch zwei hintereinander folgende Fallgitter gesichert.

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Rechts geht es zur Abbeye Saint-André, die leider montags nicht geöffnet hat. Schade, schade, sie soll einen schönen Garten haben. Also geht es nur zu einem Rundgang in das Fort. Da haben wir Glück, ist der letzte Einlass vor der Mittagspause.  ^-^ Auch hier müssen wir das Impfzertifikat vorzeigen. Wir bekommen eine Broschüre in Deutsch mit auf den Weg.

Von den einst 190 Wohnhäusern aus dem 17. Jhd. ist nur noch eines erhalten geblieben. Das habe ich versäumt abzubilden, war wohl nicht so fotogen  ;) Auf einem Kieselweg spazieren wir zur nördlichen Wehrmauer und dann die Westmauer entlang.

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Die Burg verfügte über ein doppeltes Wehrsystem:  Nischen mit Bogenschießscharten am Boden und auf den Mauern Brustwehre. Sonst gibt es weiter keine Häuser. Nur ein Plakat, das den Bau von neuen Wohnungen in der Festung ankündigt. Leider waren keine Bilder dabei, wie das denn aussehen soll.  8)

Das einzige Gebäude, das wir noch sehen, ist Chapelle Notre Dame de Belvezet. Sie diente bis zum 14 Jahrhundert als Pfarrkapelle. Ein schlichter Bau mit wenig zu sehen im Innern. Wir verweilen trotzdem etwas, denn dort ist es schön kühl. Die Temperaturen draußen nähern sich nämlich der 30 Grad Grenze.

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Blick zum Tour des Masquez (Magier)

Laut Infoblatt sollte der das Unglück auf sich ziehen, um Schaden vom Rest des Forts abzuwenden. Wie, ob der z.B. verhext wurde oder so, stand leider nicht dabei. Der Turm besteht aus einem sehr hohen Saal und einer Treppe zum Wehrgang.

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Displays mit Leuten stehen in mehreren Räumen der Burg, der Sinn hat sich uns nicht so ganz erschlossen  :gruebel: Der Typ hier verfolgte einem immer so mit den Augen, dem würde ich den Magier abnehmen  ;) An Wänden und am Boden befinden sich verschiedene Steinmetzzeichen sowie Einritzungen von Soldaten und Gefangenen.

Wir dachten, wir könnten uns die engen Wendeltreppen im Turm sparen. Doch der Weg unten ist abgesperrt. Man kommt leider nur über den Wehrgang und die Türme zum Ausgang. Also: "wat mutt dat mutt", Treppe rauf geht ja noch. Wegen des Hanggefälles verläuft die Südmauer in Stufen zu den Zwillingstürmen.

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Aussicht auf die Stadt

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Plattform der Zwillingstürme

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Blick hinüber nach Avignon

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Dann geht es an den Abstieg über die alten Wendeltreppen. Da brauche ich alle Konzentration und habe keinen Nerv mehr, die Räume im Turm anzuschauen  ::) Die da wären: Gefangenen"hof", Quasi-Bäckerei mit einem Brotbackofen und Gerichtssaal. 

Vielleicht ist es euch aufgefallen: wir waren da so ziemlich allein unterwegs. Leider finden wir keinen Schattenplatz für eine Pause. Im Stehen leeren wir eine Flasche Wasser und folgen dem Wegweiser Richtung Altstadt. Die wirkt jetzt zur Mittagszeit bis auf ein paar Lunchgäste auch recht ausgestorben.  8)

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ein Farbtuper in all dem Beige  ;)

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Ich habe erst hinter gelesen, dass es noch ein zweites Kloster mit Garten im Ort gibt. Das haben wir verpasst.  Am Bouleplatz finden wir schließlich ein schattiges Plätzchen unter einer Platane für ein Apfelpicknick.

Kurze Verschnaufspause ...
Titel: Re: September 2021: Languedoc & ein Schuss Provence
Beitrag von: Susan am 17. Oktober 2021, 00:07:34
Es geht weiter ...

Kurzer Fotostopp am Turm Philippe-le-Bel

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Dies war das erste Bauwerk von Philippes neu geplanter Stadt am rechten Rhôneufer. Das Châtelet sollte den Zugang zur Brücke nach Avignon sichern und wurde gegen 1302 gebaut. 

Wir meiden die Brücke mit der N100 und nehmen die Zufahrt über die Île de la Barthelasse, auf der sich u.a. Camping- und WoMo-Übernachtungsplätze befinden. So kommen wir jetzt in die Provence nach

Avignon

Nach Durchfahrt eines Doppelkreisel landen wir direkt am Stadttor Crillon und Parken an der Mauer. Der Platz am Tor sieht recht hübsch aus, leider herrscht zuviel Verkehr für ein ordentliches Foto. Eigentlich hatte ich Avignon nicht auf dem Plan. Zwar waren wir vor Jahren schon mal hier, doch sind nun etwas unvorbereitet, was wir so anschauen wollen.  :floet:
Wir folgen einer Schar junger Leute mit Rucksack und kommen so zu einer Schule.   ::)  Okay, war nicht ganz die falsche Richtung, wir finden dann doch schnell den Platz vor dem Papstpalast.

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 :read2:
Bis ins 14 Jhd. erlebte Avignon eine wechselvolle Geschichte zwischen Blüte und Vernichtung. Erste Siedlungen gab es schon zur Jungsteinzeit. Dann siedelten verschiedene Völker dort, unter anderen auch die Römer und zur Zeit des Heiligen römischen Reiches unterstand die Stadt dem deutschen Kaiser. Machtkämpfe innerhalb der Kirche in Rom führten dahin, dass von 1309 -1376 Avignon Papstsitz und Hauptstadt des Christentums wurde. Während einer zeitweiligen Spaltung, die bis etwa 1417 dauerte, gab es zwei Päpste, einen hier den anderen in Rom. Auch nach der Einigung stand Avignon bis 1791 unter päpstlicher Herrschaft.

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Palais des Papes
Einer Besichtigung sind wir eh nicht zugeneigt gewesen, doch sicher machen wir keine bei den Horden an Schulklassen. Da liefen mehrere Gruppen jeweils in farblich unterschiedlichen T-Shirts herum. Trotzdem meinen wir, den Platz schon viel belebter gesehen zu haben (Dias von damals geben uns Recht).

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Cathédrale Notre-Dame des Doms d’Avignon

In der Hoffnung auf schattige Plätzchen spazieren wir hinauf zum Rocher des Doms, einem Felsvorsprung mit Gartenanlage. Von den Belvederes dort haben wir schöne Aussichten

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Rhône, Insel und die Festung von Villeneuve

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Pont Saint-Bénézet
die berühmte Brücke; im 14. Jhd. als Ersatz für die alte Holzbrücke erbaut. Ursprünglich hatte sie 22 Brückenbogen, einer Flut hielten nur vier stand. Das bekannte Volkslied "Sur (ursprgl. sous) le pont d’Avignon" geht auf ein Fest zurück, das auf der Insel unter den Brückenbögen stattfand. Gut zu sehen auch der oben genannte Tour Philippe-le-Bel.

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Der Garten hat viele Bäume und wenig Blühendes, die Wasserbecken sind umlagert von Jugendlichen. Momentan sind dort noch Bilder nach Fotos aus den 1950ern ausgestellt.

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(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_0755b2jco.jpg)
Engel halten Wacht

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Place du Palais von oben

In der Altstadt sollen viele alte Kardinalspaläste und Stadthäuser zu finden sein. Ob dieses dazu gehört? Mein Latein ist etwas eingerostet, doch auch lt. Wiki war dies

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Münzprägeanstalt von 1429
die Reliefs hätten eher eine Weinhandlung vermuten lassen  ;)

An der Place de l'Horloge jedenfalls sehen wir neben etlichen Terrassen von Restaurants das Rathaus und die Opéra Grand Avignon

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(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_0760a7tjh9.jpg)  (https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_0762xhk3k.jpg)

und der Molière ist auch verewigt

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_0761ac8j51.jpg)

Jetzt wird es aber Zeit für eine Erfrischung. Zum Glück müssen wir nicht weit gehen: der Salon de Thé am Ende des Platzes bietet auch leckere Eisbecher an.  :herz:

Es gäbe sicher noch viel mehr zu sehen, doch die Treppensteigerei und das Umhergelaufe hat meine Füße ermüdet.  Wir machen uns an den Rückweg, dabei passiert Kurioses.   Aus der Römerzeit gibt es so gut wie keine Überreste in Avignon, wurde wohl beim Bauen zur Papstzeit zerstört oder überbaut. Als Kersten unterwegs ein längeres Telefonat mit Colin führt, knipse ich aus Langeweile einen Oleander mit Steinen und erwische damit zufällig die beinah einzigen übrig gebliebenen Römersteine  ;D

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Vestiges du forum romain

Auf der Rückfahrt versuchen wir die N100 zu umgehen, das gelingt nur zum Teil über Les Angles (kurz hatte ich mich verguckt und Los Angeles gelesen). Weitere Nebenstraßen wären ein zu großer Umweg. Uns läuft noch ein Lidl über den Weg, bei dem wir Salat und Wein kaufen.

Beim Campingplatz angekommen geht es zur Erfrischung in den Pool und für einen Pastis an die Bar.


Die Route

Titel: Re: September 2021: Languedoc & ein Schuss Provence
Beitrag von: Horst am 17. Oktober 2021, 12:26:58
Mal ne andere Frage - wie ist das da mit Englisch?
Kommt man damit halbwegs durch oder muss man sich mit Französisch durchhangeln?

Wir sind mit Englisch und ein paar Brocken Französisch gut durchgekommen; ab und an ging sogar deutsch.
:thumb: Danke
Titel: Re: September 2021: Languedoc & ein Schuss Provence
Beitrag von: Ilona am 17. Oktober 2021, 15:47:37
Jetzt hast du mir einen Ohrwurm beschert  :toothy9: :

https://www.youtube.com/watch?v=iLvVZny4HzQ

Das Städtchen gefällt mir  :thumb:.

Ich hoffe, dein Bein ist zwischenzeitlich wieder in Ordnung?!
Titel: Re: September 2021: Languedoc & ein Schuss Provence
Beitrag von: Christina am 18. Oktober 2021, 18:48:18
Villeneuve und den Philip Turm hatte ich mir auch rausgeschrieben, da blieb dann aber keine Zeit mehr nach der Avignon Besichtigung. Rund um den Papstpalast war es bei uns auch sehr ruhig, auf eine Innenbesichtigung hatten wir auch verzichtet, weil ich von Menschenmassen und Ticketvorbestellung gelesen hatte. Wahrscheinlich hätten wir aber einfach reingehen können, weil so wenig los war. Insgesamt hat mir Avignon auch sehr gut gefallen, wir hatten wohl ähnliches Wetter wie ihr.
Titel: Re: September 2021: Languedoc & ein Schuss Provence
Beitrag von: Susan am 18. Oktober 2021, 19:58:13
Dem Bein geht es soweit ganz gut. Nur Treppen machen noch etwas Schwierigkeiten und nach Anstrengungen kneift's. Mir wurden jetzt Übungen zur Kräftigung der umliegenden Muskeln gezeigt, damit das Sprunggelenk etwas stabiler wird.

Villeneuve und den Philip Turm hatte ich mir auch rausgeschrieben, da blieb dann aber keine Zeit mehr nach der Avignon Besichtigung.


Ein Grund nochmals die Gegend zu besuchen  ;D Wir haben da auch noch offene Rechnungen...


Der nächste Tag ist mal wieder schnell erzählt und bilderarm, dafür gibts am nächsten umso mehr  ^-^

7. September  Auf zum Nationalpark Cevennen

Bei Lidl stocken wir die Vorräte auf, denn die nächsten Ziele sind wieder kleine Orte und mehr Natur. Bis  Alès kommen wir ganz gut voran, dann geht es höher und kurvenreicher ins Gebirge.

 :read2:
Die Cevennen sind ein Karstgebirge mit Schluchten und Hochebenen, der südöstliche Teil des französischen Zentralmassivs.  Die höchsten Gipfel sind der Mont Lozère mit 1699 m und der Mont Aigoual mit 1567 m. Schon seit 1913 gab es Pläne zur Schaffung eines Nationalparks, die wurden aber erst 1970 verwirklicht. Bekannt wurde die Gegend durch Robert Louis Stevensons (der von der Schatzinsel)  "Eine Reise mit dem Esel durch die Cevennen" Seit dem Mittelalter bestimmte Landwirtschaft, besonders Wander-Weidewirtschaft, lange das Leben dort; außerdem Bergbau und die Herstellung von Seide. Die Manufakturen zur Seidenraupenzucht lieferten Millionen Kilogramm von Seide pro Jahr bis 1845 eine Pilzerkrankung der Produktion ein Ende setzte. Heute ist Tourismus der Hauptwirtschaftszweig der Cevennen.

Ich hatte die N106 als Route gewählt, trotzdem kommen wir nicht schnell voran. Der Schnitt des Routenplaners von rund 50 km/h passt schon. Ab Florac fahren wir im Tal bzw. der Schlucht des Tarn und zwar bis kurz hinter St. Enimie. Unser Quartier für die nächsten Tage ist der Camping Couderc (https://www.campingcouderc.fr/de/).

Nach Einrichten und Kaffeepause schauen wir kurz zum Fluss und entscheiden uns dann doch für ein Bad im Pool und Relaxen.

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Die Etappe:

Titel: Re: September 2021: Languedoc & ein Schuss Provence
Beitrag von: Susan am 18. Oktober 2021, 22:29:34
8. September Kajaktour Gorges du Tarn

Wir wollten uns natürlich gern die Tarnschlucht vom Wasser aus ansehen. Ich hatte da an eine Kahnpartie von La Malène aus gedacht, Kersten an eine Kajaktour. Ich habe mich überreden lassen  :floet:
Der Campingplatz hat einen Kajakverleih, der vier Touren anbietet: zwei von flussaufwärts zum Platz, zwei flussabwärts vom Platz. Die oberen können nicht gebucht werden; soweit ich verstanden habe, ist da zu wenig Wasser. Wir entscheiden uns für die kürzere Variante, immerhin noch 12 km lang.

Morgens um 10 Uhr geht es los, bis 16 Uhr müssen wir am Ziel sein.  Kersten macht "klar Schiff", während ich noch schnell die Porzellanabteilung aufsuche und das WoMo -die Apfelschorle vergessen.  ::)

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erfolgreich abgelegt

Die Luft ist noch kühl und ruhig fließt der Tarn. Die Spitze des Berges funkelt im Morgensonnenschein (Quiz: welchem Volkslied entlehnt?  ;)  )

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Nixen kekommen wir keine zu sehen, nur schöne Spiegelungen  8)

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Als Gorges du Tarn wird der Teil der Schlucht zwischen Sainte-Enimie und Le Roziers bezeichnet. Er ist 35 km lang und 400 bis 500 m tief. Wir paddeln so gemütlich vor uns her,  sehen sowohl etwas weitere Talkessel  als auch Engstellen mit Felsklippen. Und nur ab und zu ein weiteres Kajak.

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Mittlerweile scheint auch die Sonne mehr in die Schlucht. Nicht so günstig für Fotos, denn nun gibt's Gegenlicht.

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Eine Brücke kommt in Sicht. Sie führt zu dem Weiler Saint-Chély-du-Tarn. Da wir nicht sehen, wie man von der Kiesbank ins Dorf kommt, sparen wir uns ein Anlanden. Das Highlight sieht man eh besser vom Wasser aus  ^-^

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Cascades de Saint-Chély

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Da wir auch rückwärts paddeln können, die Brücke nochmals ohne Gegenlicht  8)

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und ein weiteres Wasserfällchen

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Wir haben jetzt wohl ein gutes Drittel der Strecke geschafft und das ohne Anstrengungen  ;D So ruhig geht's auch weiter

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Erinnert die Szenerie euch auch etwas an Colorado?

Es wird Zeit für einen Imbiss und eine Erfrischung! Wir finden einen geeigneten Kieselstrand, nur zum Baden ist es zu flach

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Gleich geht's weiter ...
Titel: Re: September 2021: Languedoc & ein Schuss Provence
Beitrag von: Susan am 19. Oktober 2021, 00:08:01
Bitte wieder einsteigen...

... wir paddeln weiter

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mal ein paar Häuser

Stellenweise haben wir jetzt (zu) wenig Wasser unter'm Kiel

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und laufen auf Grund. Manchmal hilft stochern mit den Paddeln, manchmal muss Ballast weg  :floet: (Einer Kersten aussteigen und Boot ziehen oder schubsen) Wie gut, dass diese robust sind. Die Szenerie wird felsiger.  Paula fragte ja nach einem Wanderweg durch die Schlucht. Wir haben später zwar entsprechende Schilder gesehen, können uns aber nicht vorstellen, dass der Weg nahe am Ufer verläuft.

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Dann wieder wirkt der Fluss ziemlich tief.

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Während unserer Verschnaufspause überholten uns drei Kajaks mit Pärchen meines Alters. Sie begegneten uns später noch hin und wieder, weil wir teils schneller waren, teils uns treiben ließen. Hätte nicht der Verleiher uns gefragt, ob wir wirklich einen Zweier haben wollten und ob wir uns vertragen würden, wären wir nicht in Versuchung gekommen zu lästern. Ist eigentlich gemein, weil sie offensichtlich Anfänger waren, doch ihr Zickzackkurs amüsierte uns trotzdem. Die sind mehr als 12 km gepaddelt. Dazu war in zwei Booten die Stimmung ein wenig angespannt. Die Nachfrage des Verleiher hatte schon so seinen Grund.  8) Gut, dass niemand gesehen hat, wie wir aus Unaufmerksamkeit eine kleine Schnelle unfreiwillig rückwärts durchfahren sind.  ^-^

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Weiterhin säumen Felsklippen unseren Kurs. Ich versuche mich in Selfies, aber meine Arme sind einfach zu kurz  ;D Die Großaufnahmen von meinen Schönheitsfehlern erspar ich euch mal.

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Das Ziel kommt in Sicht

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doch da lauert noch eine kleine Schikane  :o

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dscn0906maklh.jpg)

Man soll hier aussteigen, das Boot runterziehen oder -schubsen und dann wieder einsteigen. Den Abstieg über die rutschigen Steine finde ich nicht besonders spaßig  :P Da muss das bewährte "Allrad" ran.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dscn0907byk7j.jpg)

Doch gleich danach sehen wir schon das Schild zu unserem Landeplatz in La Malène. Geschafft! Alles in allem weniger anstrengend als befürchtet. Zum nächsten Haltepunkt wären es noch weitere 7 km gewesen, das hätte ich trotzdem nicht haben müssen. Sowas wie Stromschnellen gab es nicht, das sähe im Juni wahrscheinlich anders aus. Wie lange wir für die Tour gebraucht haben, kann ich leider nicht sagen. Nachdem unsere Wasserkamera zur Reparatur war, hatte ich die Zeit noch nicht wieder eingestellt.  :verlegen:  Wir müssen jedoch noch fast zwei Stunden auf den Shuttle warten.

Im Schatten der Brücke - die Sonne brennt ganz schön- finden wir ein lauschiges Plätzchen. Leider passten keine Strandstühle ins Boot.  ;) Trotz Snack unterwegs knurrt der Magen, Kersten besorgt uns belegte Baguettes.  (https://www.eumerika.de/abload.de/img/frenchman40j7e.gif)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dscn09112ukeg.jpg)

Frisch gestärkt spaziere ich dann zur und über die Brücke. Sie führt zu einer Serpentinen reichen Bergstraße. Schon von unten haben wir den Verkehr darauf bewundert. Das Foto gibt die Wirkung nicht so recht wieder.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dscn0909a9fkuc.jpg)

Sie soll nur von Fahrzeugen bis zu einer Länge von 6 m befahren werden. Wir haben auch ein, zwei Wohnmobile gesehen (keine Ahnung wie lang); mit unserem würde ich da nicht hoch wollen  :P

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dscn0912w0kts.jpg)
Brücke mit Beam  ;)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dscn0914vxjvo.jpg)
Blick zu Ort und Fluss

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dscn0916q9jmz.jpg)
das Wehr

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dscn09159jk7v.jpg)
La Malène

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dscn0919lrjgx.jpg)
Sur le pont

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dscn0920hw9jzv.jpg)
Fotofassade, der neue Trend

Ab hier starten übrigens die Kahnfahrten auf dem Tarn (https://www.gorgesdutarn.com/de/bateliers-des-gorges-du-tarnels-barquers-de-les-gorges-del-tarnlos-barqueros-de-las-gargantas-del-rio-tarnthe-boatmen-of-gorges-du-tarndie-flussschiffer-der-schlucht-des-tarnde-schippers-van-de-gorg-4/). Ich bummle noch ein wenig durchs Dorf (Die Bilder dazu gibt es beim nächsten Tag, da passen sie besser ins Programm).

Pünktlich um 16 Uhr fährt der Kleinbus mit dem Bootsanhänger vor, der uns zum Campingplatz zurück bringt. Ziemlich forsch übrigens. Merke: lieber nicht am späten Nachmittag von Osten die Gorges durchfahren. Oder nur mit Kleinwagen 8)

Da wir nicht richtig zum Baden gekommen sind, gehen wir noch ein Stündchen an den Pool. Leider verschwindet die Sonne bald hinterm Berg und es wird kühl.

Abendprogramm wie üblich

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/smiley_rotweinx8es4.gif)
Titel: Re: September 2021: Languedoc & ein Schuss Provence
Beitrag von: Ilona am 19. Oktober 2021, 16:30:38
Zitat
Die Spitze des Berges funkelt im Morgensonnenschein (Quiz: welchem Volkslied entlehnt?

Ich weiß es, ich weiß es  :adieu: :

Bei 0:38

https://www.youtube.com/watch?v=3DX_aykzT9Q

Eure Paddeltour hat sogar virtuell Spaß gemacht  :toothy9:.

Zitat
Stellenweise haben wir jetzt (zu) wenig Wasser unter'm Kiel

Da hätte ich mich als Anfänger auch ins Boot getraut :cool2:.

Zitat
Hätte nicht der Verleiher uns gefragt, ob wir wirklich einen Zweier haben wollten und ob wir uns vertragen würden, wären wir nicht in Versuchung gekommen zu lästern. Ist eigentlich gemein, weil sie offensichtlich Anfänger waren, doch ihr Zickzackkurs amüsierte uns trotzdem. Die sind mehr als 12 km gepaddelt. Dazu war in zwei Booten die Stimmung ein wenig angespannt. Die Nachfrage des Verleiher hatte schon so seinen Grund.

Also MERKE: Nur eine harmonische Beziehung überlebt das gemeinsame Paddeln in einem Kajak.

Zitat
Ich versuche mich in Selfies, aber meine Arme sind einfach zu kurz

Ja, ja, nobody is perfect - bei mir sind es die Beine :totlach:.

Zitat
Wir müssen jedoch noch fast zwei Stunden auf den Shuttle warten.

Oh man, das ist schon heftig. Vor allem, wenn der Magen knurrt.







Titel: Re: September 2021: Languedoc & ein Schuss Provence
Beitrag von: Christina am 19. Oktober 2021, 18:33:00
Auf das Lied wäre ich nicht gekommen, ich dachte, es wäre vielleicht die Übersetzung eines ausländischen Textes, da ich mir "funkeln" gar nicht in einem Liedtext vorstellen konnte. Vielen Dank Ilona für das Video dazu, das sind richtig schöne Blicke auf den Rhein.

Die Kanutour gefällt mir sehr gut, diese letzte Stufe, mit klettern über glitschige Steine hätte es aber nicht gebraucht. 2 h Stunden warten ist nicht so toll, aber es gab ja Baguettes, ein hübsches Dörfchen und Schattenplätze.

Die Bilder sind also mit einer Wasserkamera aufgenommen? Ich hatte mir schon gedacht, dass ich mich nicht getrauen würde, auf so einer Tour meine Kamera mit zu nehmen.

Am Rand der Cevennen waren wir auch schon, aber am nördlichen, bei unserer ersten Auvergne Tour 2004 sind wir bis Aurillac und Le-Puy-en-Velay gekommen.
Titel: Re: September 2021: Languedoc & ein Schuss Provence
Beitrag von: Susan am 20. Oktober 2021, 15:28:14
(https://www.eumerika.de/abload.de/img/goldpokal3akcv.gif) Ilona und danke für das Video. Meine Eltern hatten eine etwas jazzigere Version auf Platte. Und offenbar wurde ich als Kind mit derartiger Musik so dauerbeschallt, dass mir in allerlei Situationen solche Liedzeilen einfallen  ::)

Die zweistündige Wartezeit war jetzt nicht so schlimm. Wir hatten ja trockene Klamotten dabei und so Gelegenheit schon mal durchs Dorf zu bummeln.

Da wir ja öfter Kajak- oder Raftingtouren unternehmen und die Einweg-Kameras nicht so tolle Bilder liefern, hatten wir schon länger eine wasserfeste Kompakte. Zum Schnorcheln auf Hawai'i gab es dann ein Upgrade auf eine Nikon Coolpix. Es gäbe zwar Schutzhüllen/-gehäuse für die Spiegelreflex, doch das wäre mir beim Paddeln zu unhandlich.

Christina, der Rest der Cevennen wäre bestimmt auch etwas für euch. Ich habe mich diesmal ja nicht so mit möglichen Wanderungen beschäftigt, doch unterwegs haben wir etliche Schilder gesehen und Wanderer getroffen.
Titel: Re: September 2021: Languedoc & ein Schuss Provence
Beitrag von: Susan am 20. Oktober 2021, 18:10:16
9. September  Rollertour Gorges & Causses

Für heute war schlechteres Wetter angesagt, noch ist es jedoch schön heiter. Einer weiteren Rollertour steht also nichts im Weg.

Zuerst fahren wir ein Stück unserer Anfahrtsroute zurück. Schließlich konnten wir dort mit dem Dickschiff für Aussichten nicht so recht halten. Eine Ausnahme wäre der Belvedere Castelbouc, den wir als erstes ansteuern. Das ist ein Dorf mit einer Burgruine auf einem der steilen Felsen am Tarn.

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Um den Namen rankt sich eine Legende:

Der Papst rief zum ersten Kreuzzug, die Männer der Region folgten. Sie meldeten sich beim Militär und zogen in die Ferne nach Palästina. Nur der Burgherr Raymond blieb lieber daheim. Die Frauen wähnte er einsam und sich nach Kindern sehnend, so beglückte er sie alle. Das war etwas viel für Raymond, daraufhin starb er vor Erschöpfung. Am folgenden Abend sichtete man seinen Geist in Form eines Ziegenbocks (frz.: bouc) über die Burg fliegend. Seither heißen Burg und Dorf eben Castelbouc .

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Im 12. Jahrhundert gehörte Château de Castelbouc einem Vasallen des Templerordens, 1592 wurde sie im Zuge der Hugenottenkriege geschleift.

Wir fahren hinunter ins Tal und ans andere Tarnufer.

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eher Steg als Brücke

Am Ortsanfang gibt es nur wenige Parkplätze. Da die auch die Bewohner nutzen müssen, sollten Besucher ihre Autos vorher abstellen. Für WoMos gibt es jenseits der Brücke Stellplätze.  Der Blick geht gleich zum Felsen mit der Burgruine. Einige der Häuser sind in die Felswand hineingebaut oder schmiegen sich an solche.

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ab hier ist spätestens Schluss mit Auto  ;)

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Anders als bei manch ähnlichem Ort gibt es keine touristischen Lädchen. Einige der Häuser sehen bewohnt aus, andere unbewohnt, aber gut in Schuss. Vielleicht Feriendomizile? Schnell sind wir am anderen Ende des Dorfes, dort geht es dann auf Wanderwege weiter.

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Ein Traubenbaum ??
ich staune, des Rästels Lösung: eine Weinranke hat sich soweit hochgearbeitet   :))

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Bis zur Burgruine wollen wir nicht hinauf - das Kopfsteinpflaster macht mir zu schaffen - doch gern zum Flussufer mit Blick auf Castelbouc. Das ist gar nicht so einfach, denn die Kiesbänke sind als privat abgesperrt. Da wir bisher grad drei Leuten begegnet sind, ignorier ich das mal für ein Foto.

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Wir fahren auf gleichem Weg zurück nach Sainte-Enimie, dort über die Tarnbrücke und hinauf zur Causse Méjean. Das ist die größte der Kalk-Hochebenen im Zentralmassiv und liegt ca. 800 bis 1247 m (= höchster Punkt) hoch. Die Landschaft würde ich als Heide beschreiben, hier im westlichen Teil gibt es auch Wald. Auf den etwa 340 Quadratkilometern leben nur rund 450 Menschen. Die D986 ist die Hauptverbindungsstraße und auch Wohnmobil tauglich, denn es geht recht sanft bergan, nur zwei Spitzkehren. Wir halten am Aussichtspunkt Le Saltadou oberhalb von Saint-Chély. Es gibt dort ein Souvenirlädchen und ein Cafe mit Terrasse. Das macht unsicher, ob Eintritt fällig wird, doch die Aussichten gibt es umsonst.  ;) Nur einfach durchgehen und ein paar Stufen hinab.

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"oh, look a Horseshoe Bend"
Zitat Dame neben uns  8)

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Saint-Chély
gestern noch dran vorbei gepaddelt

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das komplette Panorama

Wir löschen unsern Durst mit Eistee auf der Cafeterrasse und rollern dann ein Stück weiter bergan bis zum Col de Copelac  auf 907 m. Danach wird es relativ eben mit Aussicht auf Felder und Weiden, bis wir auf die D16 abbiegen, da kommt mehr Wald. Bislang konnten wir uns gut an Schildern orientieren, doch an einer Kreuzung fehlt es. Im Zweifel geradeaus, doch bald habe ich das Gefühl nicht mehr richtig zu sein. Wir kehren um und aus Gegenrichtung steht dann der richtige Hinweis  ::)

Paula hatte im Bericht ihrer Wanderung zu diesem Aussichtspunkt geschrieben, man käme auch mit dem Auto hin. Also setzte ich ihn aufs Programm für Rollertouren und nun haben wir ihn auch gefunden, den Roc des Hourtous

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Zum gegenüberliegenden Felsen Roc de la Truque sollen es nur 100 m sein. Mr. Henry hat die 1990 auf einem Seil überquert, siehe (https://lh3.googleusercontent.com/proxy/QWnMDjrCWEox6TerOqrKkrLHV9B_Yj8bx2VUDP7MpUO3yx6Mcievb-PiUHT14-26cuu2k2DRUbMeCZPvlxLzimylXTmWt7s9ZCY06pvy6doxxF-MUrg4qAZ5)  Nach unten sind es etwa 160 m. Es hieß, der Aussichtspunkt koste Eintritt. Tatsächlich ist ein Teil des Roc durch ein Restaurant abgesperrt. Dies hatte allerdings geschlossen und wir kommen auch hintenrum zu Panoramablicken.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_0795qojij.jpg)   (https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_07989hk10.jpg)
flussaufwärts und flussabwärts

Leider zieht sich der Himmel zunehmend zu. Daher und weil der Roller bald Sprit brauchen könnte und wir bisher nur von einer Tankstelle wissen - außerdem haben wir Kaffeedurst - kürzen wir die Runde etwas und fahren statt über Les Vignes Richtung La Malène. Dafür müssen wir die steile und kehrenreiche Straße hinunter, die wir von unten schon gesehen haben. Sie ist bei Motorradfahrern wohl beliebt, hier mal ein gefundenes Bild (https://img2.motorpresse.de/image-homeTeaser-1af55bc4-1740189.jpg) Doch ich bin halt keine echte Bikerin  ;)

Gönnen wir meinen Nerven und den Bremsen des Rollers
eine kleine Verschnaufspause...

Titel: Re: September 2021: Languedoc & ein Schuss Provence
Beitrag von: Susan am 20. Oktober 2021, 20:14:31
Rollertour Gorges & Causses II

Aus vorgenannten Gründen halten wir bei der Chapelle Notre Dame de la Malène

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Erklärungstafeln habe ich nicht gesehen und ich war zu bequem um den Felsen herum zu gehen, darum ist mir entgangen, dass die Kapelle in einer Höhle des Felsens (https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/8/84/Grotte-chapelle_de_Notre-Dame_de_la_Malene_04.jpg/608px-Grotte-chapelle_de_Notre-Dame_de_la_Malene_04.jpg) wohnt.  8) Dafür haben wir die Aussichten genossen.

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Endlich unten angekommen parken wir bei der Brücke. Großes Lob an den Gatten, er ist schön vorsichtig mit mir diese Bergstraße heruntergerollert. Jetzt haben wir uns wirklich einen Cappuccino verdient - und einen Eisbecher dazu  :floet: Danach spazieren wir noch kurz durchs Dorf. Bilder gibt es die von gestern, da war das Wetter besser.

La Malène entstand aus dem Castel Merlet, einer Burg in Holzbauweise aus dem 6. Jhd., die circa 150 Jahre lang bewohnt und dann zerstört wurde. Die Ruinen wurden 2007 erst entdeckt und ausgegraben. Dabei wurden auch Spuren einer gallisch-römischen Siedlung gefunden. Davor gab es erste Erwähnungen nur aus dem 12. Jhd.

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(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dscn0925xykt2.jpg)

Im 15. Jahrhundert wurde im Auftrag der Familie Montesquiou ein Herrenhaus erbaut, heute ist es ein Hotel.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dscn0924jrk76.jpg)
Manoir de Montesquiou

Entlang der Uferstraße fahren wir zurück nach Sainte-Enimie. Roller betanken, Eier fürs Omelette kaufen und Bummeln gehen. Der Ort wirkt von allen am Tarn, die wir bisher besucht haben, am lebhaftesten.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_0839ogjk8.jpg)  (https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_0812u8kbt.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_0814pwkqw.jpg)

Blicke zur Brücke und flussauf zeigen: hier fließt momentan wirklich wenig Wasser.

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(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_0821vojtc.jpg)

Auch zu diesem Ort gibt es eine Legende:
Die merowingische Prinzessin Enimie aus dem 6. Jahrhundert sollte mit einem ungeliebten Mann verheirat werden, wie das damals halt so üblich war. Kurz vor der Hochzeit bekam sie einen fürchterlichen Hautausschlag, also wurde sie in die einsame Bergwelt am Tarn verbannt. Dort badete Enimie in der Quelle des Burle und sie war geheilt. Doch wann immer sie den Ort verlassen wollte, kehrte der Ausschlag zurück. So lebte sie weiterhin als Eremitin in einer Grotte bei der Quelle.

Später gab es wohl an der Stelle Klöster, aus denen später eine Burg entstand. Sie wurden jedoch während der französischen Revolution weitgehend zerstört. Der Weg zu den Überresten soll steil sein, das lassen wir lieber. Die Gassen ins historische Viertel hinauf reichen schon  ;)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_0825o5k46.jpg)  (https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_0827pzj20.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_0832vskvc.jpg)

Zu einzelnen Gebäuden gibt es Erklärungstafeln, die ich weder abgelichtet noch mir gemerkt habe. Das Studio mit Glaswaren ist leider (zu Kerstens Erleichterung) schon geschlossen.

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(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_08289skp8.jpg)

In Sainte-Enimie findet alljählich ein Festival des mittelalterlichen Comics statt. Keine Ahnung was ich mir darunter vorzustellen habe. Doch wir sehen ein paar Überbleibsel der Veranstaltung.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_0829tljmx.jpg)

Der Typ links kommt mir sogar bekannt vor  :gruebel:

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_0830hnjxb.jpg)
Und wie kommen wir wieder nach unten?
Auf gleichem Weg zurück  ;)

Es ist fast 18 Uhr als wir uns auf den Heimweg machen. Für ein Bad im Pool ist es schon zu schattig, gehen wir doch gleich zum gemütlichen Teil des Abend über.

Die Route


PS:  In den Cevennen gibt es eine ausgeschilderte Rundtour Gorges & Causses. Davon sind wir einen Teil heute gefahren.
Titel: Re: September 2021: Languedoc & ein Schuss Provence
Beitrag von: Ilona am 21. Oktober 2021, 16:25:49
Zitat
Einige der Häuser sind in die Felswand hineingebaut oder schmiegen sich an solche.

Sowas begeistert mich :adieu:, aber Eintrittsgelder für Aussichtspunkte nicht. Bei den Parkgebühren wird schon so einiges verlangt, aber dass Aussichtspunkte auch was kosten :gruebel:.

Zitat
(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_0829tljmx.jpg)

Der Typ links kommt mir sogar bekannt vor  :gruebel:

 :totlach: Jedenfalls schmunzelt er glücklich vor sich hin. Der Besuch bei der Domina durchtrainierten Dame hat ihm wohl gefallen :zwinker:.

Zitat
Auch zu diesem Ort gibt es eine Legende:
Die merowingische Prinzessin Enimie aus dem 6. Jahrhundert sollte mit einem ungeliebten Mann verheirat werden, wie das damals halt so üblich war. Kurz vor der Hochzeit bekam sie einen fürchterlichen Hautausschlag, also wurde sie in die einsame Bergwelt am Tarn verbannt. Dort badete Enimie in der Quelle des Burle und sie war geheilt. Doch wann immer sie den Ort verlassen wollte, kehrte der Ausschlag zurück. So lebte sie weiterhin als Eremitin in einer Grotte bei der Quelle.

 :schreck: Wir stellen uns den Zukünftigen besser nicht vor :floet:, nicht dass wir auch noch einen Ausschlag bekommen :verpiss: .

Zitat
Großes Lob an den Gatten, er ist schön vorsichtig mit mir diese Bergstraße heruntergerollert

Und dafür danken wir Kersten, denn sonst hätte es keinen so tollen Reisebericht :beifall: gegeben.

Titel: Re: September 2021: Languedoc & ein Schuss Provence
Beitrag von: Silvia am 21. Oktober 2021, 16:54:16
Was für ein herrliches Eck ... paddeln, tolle Canyons von oben und nette Städtchen  :herz: 


Zitat
Der Typ links kommt mir sogar bekannt vor  :gruebel:

Das ist Tim ... aus Tim und Struppi

Titel: Re: September 2021: Languedoc & ein Schuss Provence
Beitrag von: Christina am 21. Oktober 2021, 18:04:36
Ein wunderbarer Tag mit all den beeindruckenden Aussichten und den idyllischen Dörfern. Schön, dass auch Castelbouc (mit der netten Geschichte) obwohl autountauglich, nicht verfallen ist, sondern immerhin wohl als Feriendomizil genutzt wird.

Das wäre auf jeden Fall auch eine Gegend für uns.
Titel: Re: September 2021: Languedoc & ein Schuss Provence
Beitrag von: Susan am 24. Oktober 2021, 17:55:48
10. September  Unter Geiern

Heute fahren wir mal mit dem Wohnmobil durch die Gorges du Tarn. Vom Fluss sehen wir meist nicht viel, doch da ist ja noch das Schluchtgefühl.

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Die Straße ist auch mit dem Dickschiff gut fahrbar. Ein paar Felstore, das niedrigste war 3,5 m, mein ich.

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Burg unterwegs, ein Hotel?

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Manche Stellen schauen recht eng aus, passen dann aber doch. Trotzdem: so um die Mittagszeit sind zum Glück keine Kajak-Shuttle unterwegs.  8) Zu Sommerferienzeiten ist es bestimmt kein Spaß hier lang zu fahren.

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In Le Rozier biegen wir ab in die Gorges de la Jonte. Die 500 m tiefe Schlucht bildet die Grenze zwischen den Causses Méjean und Noir. Sie ist noch recht wild und unberührt: keine Kajaktouren, vielleicht Wanderungen? Die Straße folgt nicht dem Flussufer, sondern steigt an.

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Wir halten beim Maison des Vautours (https://www.maisondesvautours.fr/). Dies entstand aus einem Projekt zur Wiederansiedlung von Gänsegeiern, dient als Informationszentrum über deren Lebensraum und bietet Gelegenheit zur Beobachtung.

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Da kreisen sie

Die Ausstellungen finde ich sehr interessant, wir bekamen dazu ein Infoblatt in deutsch.
 :read2:
Rund 70.000 Jahre - wie Funde beweisen- lebten über den Causses Geier, bis der letzte um 1940 herum ausgerottet wurde. Vom Mittelalter bis ins 19. Jahrhundert waren sie als Entsorger von Tierkadavern durchaus  geschätzt. Mit dem Aufkommen von Maschinen und Autos sowie Hygienegedanken änderte sich das, Geier wurden gejagt und vergiftet. Später kam man darauf, dass Raubvögel für ein Ökosystem durchaus wichtig sind. (Wobei Geier eigentlich keine Raubvögel sind, denn sie jagen nicht.) So versuchte  man 1970 Gänsegeier aus Spanien in den Gorges de la Jonte anzusiedeln, boten die Felsklippen doch ein ideales Revier. Das ging allerdings schief. Danach entschied man sich für ein Aufzuchtprogramm, aus dem 1981 bis 1986 etliche Gänsegeierpaare ausgewildert wurden. Mittlerweile leben in den Cevennen rund 100 ausgewachsene Exemplare dazu noch Bart-, Schmutz- und Mönchsgeier.

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Modelle der Geier in Lebensgröße

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Auswilderungskäfig
gezüchtet wurde sie in Volieren
In einer Ecke muss ich grinsen, da zeigen sie die Szene aus dem Disneyfilm Dschungelbuch: "keine Feier ohne Geier"   ;D
Am alten Aussichtspunkt Belvedere sehen wir hauptsächlich auf die Schlucht.

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mit dem Dorf Le Truel

Jetzt aber zur Beobachtungsterrasse. Dort stehen Fernrohre, die ein Mitarbeiter meist schon auf Geier ausgerichtet hat. Außerdem hilft er, die Vögel in den Felsen ausfindig zu machen.

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Selbst mit dem P900 Tele nur relativ klein abzulichten. Die Geier nutzen Aufwinde zum Fliegen, die sind hier günstig, so fliegen sie meist recht hoch.

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Wir haben ausgesprochenes Glück, dass zwei dann doch etwas näher kommen :toothy9:

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(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_snap_geier4q2j00.jpg)

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und als Ausschnitt

Einmal habe ich sogar zwei Geier in einem Felsen abgelichtet, allerdings leider recht unscharf, daher nur als kleines Bild

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Neben der Terrasse gibt es noch einen Vorführraum, in dem Videoaufnahmen, teils live, gezeigt werden. Im Sommer werden wohl noch geführte Wanderungen angeboten. Rund zwei Stunden haben wir im Maison verbracht, danach fahren wir weiter in die Schlucht hinein. Da die Straße höher am Hang verläuft, haben wir unterwegs einen weiteren Ausblick.

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Unser Ziel ist der Campingplatz Le Capelan (http://www.campingcapelan.com/de/) bei Meyrueis. Hier sehen wir dann erstmals die Jonte, an deren Ufer wir ein nettes Plätzchen finden. Die Saison geht hier schon dem Ende zu, wir sind fast die einzigen Camper; nur drei, vier Mobilhomes sind noch belegt. Wir genießen einen sonnigen Nachmittag am Fluss und sehen zudem noch ein Tier, von dem wir schon gehört, es jedoch noch nie gesehen haben  ^-^

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dscn51127djc9.jpg)
Flusskrebs
von Adlerauge Kersten erspäht
Außerdem erspähen wir noch jede Menge Wasserläufer und ein paar springende Forellen (oder andere Fische)

Abendprogramm wie üblich.

Die Etappe:



Titel: Re: September 2021: Languedoc & ein Schuss Provence
Beitrag von: Susan am 24. Oktober 2021, 17:56:09
PS: Die Geierszene aus dem Dschungelbuch, leider nicht direkt zu sehen

https://www.youtube.com/watch?v=Xczth5JMHaQ (https://www.youtube.com/watch?v=Xczth5JMHaQ)

und das Geierlied "Deine Freunde"

https://www.youtube.com/watch?v=JMHaBi_9GII (https://www.youtube.com/watch?v=JMHaBi_9GII)



:schreck: Wir stellen uns den Zukünftigen besser nicht vor :floet:, nicht dass wir auch noch einen Ausschlag bekommen :verpiss: .
:totlach: Ich würde mir dann lieber eine wärmere Quelle suchen

Das ist Tim ... aus Tim und Struppi
Jetzt, wo du es sagst  8)  Tim und Struppi Hefte hatte ich mal einige


Titel: Re: September 2021: Languedoc & ein Schuss Provence
Beitrag von: Susan am 25. Oktober 2021, 00:08:59
Weil ich die Woche ein paar Termine habe, gleich noch den nächsten Tag

11. September  La Cité de Pierres

Die  Anregung zu unserem heutigen Rollerausflug kam von Paula. Die Routenplanung will uns über Le Rozier führen, doch die Strecke kennen wir ja schon zum Teil. Also fahren über die Causse Noir,  mit 31 km ist das hart an der Grenze zu dem, was mein Hintern auf einmal aushält.  ::) Doch zur Not gibt es bestimmt unterwegs Aussichten für kurze Erholungsstopps.
Tatsächlich schaffen wir es dann ohne Halt bis zum Chaos. So heißen hier in Frankreich die Felsenmeere. Wanderhirten sollen diese aus der Ferne für zerstörte Städte gehalten haben, so kam der Beiname Montpellier-le-Vieux zustande. Warum gerade Montpellier weiß der Geier  ;)  Erkundet wurde dieses zum ersten Mal 1884 vom Höhlenforscher Édouard-Alfred Martel. (Nur rund 17 km entfernt vom Camping wäre ein zweites Chaos gewesen, das Nîmes-le-Vieux. Bildern nach ist das aber weniger spannend.)

Das Felslabyrinth ist natürlich ein Wandergebiet, es gibt farblich unterschiedlich markierte Wege. Charmant für mich als Fußlahme war die Option, Strecken mit dem Bummelzug Petit Train zurücklegen zu können. Mittels der Karte, die wir bekommen, ermitteln wir die grüne Route als leicht und starten damit.
Beschriftung ohne Gewähr; habe versucht die Fotos mit der Karte abzustimmen, doch manchmal erkennt meine Fantasie nichts von dem möglichen Titel  ^-^

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_0840irjst.jpg)
Roc du corridor

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_0841inkjc.jpg)  (https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_084285jmx.jpg)
Harlekinkopf und/oder Königin Victoria
oder keines von beiden  ;)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_0844stjry.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_0847xkjzk.jpg)
Allee der Grabsteine

Eine Brücke quert die Straße, die der Zug nimmt, so kommen wir zum Belvedere

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_0848bilkbi.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_085236kqf.jpg)

Danach geht es hinunter auf Straßenniveau und ein Stückchen daran entlang.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_0853cyjjb.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_0854ibkmt.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_08552jjy8.jpg)

Wir kommen zu einer Höhle, der Baume obscure. Die kleine Schattenpause ist willkommen.  :girly:

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_0860c2j2g.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_0863n6j3m.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_08652fj3o.jpg)   (https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_0866wmkgy.jpg)
Eines von beiden ist der Stuhl des Teufels

Die grüne Route endet an der Wendeschleife des Petit Train. Hier gibt es Picknickbänke, Zeit für eine Apfelpause. Frisch gestärkt nehmen wir die gelb markierte Schleife unter die Füße.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_0868tjjn8.jpg)
oh, ein Arch
beim Näherkommen entpuppt er sich als doppelter bzw. mit dem Mini links unten als Triple

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_0869qmjzv.jpg)
L' Arc de Triomphe

Die gelbe Route dreht nun einen extra Loop  ;) Wir begegnen drei Weisen (Les Rois Mages) und dem Roc Camparolié, den nicht nur wir als Ente ansehen

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_08717bky4.jpg)   (https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_0873emjhf.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_0874pxkzq.jpg)
mal was unbenanntes, oder?

Wir sind etwas verwirrt, wie es danach weiter geht. Offenbar haben wir den Einstieg in den Loop erst übersehen. Wir müssen also nochmals am Triumphbogen vorbei. Danach sehen wir dann ein Krokodil, verpassen aber irgendwie die Schnecke

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_0878ar8j2t.jpg)
gezoomt

Wir laufen dann auf diese Steingestalt zu

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_0881hlsjoc.jpg)
offiziell die Sphinx
Godzilla wie Paula sagte, scheint uns passender oder ein Geier?  ^-^
Es folgt

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_0883ovj74.jpg)
La porte de Mycènes

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_0885ifjgn.jpg)
andere Seite

Für einen Rundkurs und weitere Steinfiguren hätten wir ab der Sphinx den orangenen Weg oder nun den roten wählen können,  beide sind als schwierig eingestuft, uneben und mit Stufen. Da auch der grüne nicht ganz ohne war, gehen wir dorthin zurück. Natürlich bin ich zu stolz die Minibahn zu nehmen; ist keine da und wer weiß, wann die nächste kommt.  :floet:

In der Höhle fängt grad eine Videovorführung an.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_0858ygkji.jpg)

daher kurze Pause ...

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Titel: Re: September 2021: Languedoc & ein Schuss Provence
Beitrag von: Susan am 25. Oktober 2021, 00:54:34
Weiter geht's ...

Offenbar war ich doch schon k.o., denn ich kann euch nicht mehr sagen, was in dem Video gezeigt wurde   :verlegen: Ein paar Eindrücke vom Rückweg

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_088716jgv.jpg)  (https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_0849itjnc.jpg)

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Einige Höhlen waren früher mal bewohnt. Ob alte oder doch neue Steinmauer ist hier die Frage

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Das Gehen fällt mir zunehmend schwerer, besonders Stufen oder steinige Passagen. Zurück am Parkplatz sind wir echt erledigt, Kersten macht der Rücken zu schaffen. Insgesamt waren wir über drei Stunden unterwegs. Sitzen tut jetzt ganz gut und sei es auf dem Roller  ;) Zumindest eine Weile, dann drückt der Periformis  :P
Auf der Hinfahrt sah Veyreau für einen Stopp sehr nett aus, jetzt ist dort aber absolut nichts los;  also Zähne zusammen beißen und weiter.

Nächster Halt Meyrueis. Zwei Gebirgsbäche und die Jonte fließen hier zusammen, eine gute Lage für eine Siedlung. Sie wurde um 1000 herum gegründet, hat aber historisch keine Rolle gespielt. Heute lebt der Ort fast ausschließlich vom Tourismus, daher finden wir am Place Sully viele Lokale. Kenner wissen natürlich, wonach wir als erstes gesucht haben  ;) Bei einem vielversprechend aussehenden Cafe nehmen wir auf der Brücke Platz, doch es gibt nur Getränke - und auch nicht jedes. Wir bestellen ein Panaché (französisches Alster/Radler).
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Aussicht auf den Bétuzon

Nach dem zweiten Glas fühlen wir uns frisch genug für einen kleinen Bummel durch den Ort, insbesondere zur Wahl für ein Restaurant heute Abend.

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der Uhrturm

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Noch schnell den Roller betankt, danach fahren wir zurück zum Campingplatz, Ausruhen und Frischmachen. Kurz vor 19 Uhr rollern wir zurück in den Ort. Eigentlich etwas früh für uns, doch bei dem ausgeguckten Restaurant L' Imprévu bekommen wir grad noch eben ohne Reservierung einen Tisch für zwei. Allerdings innen; ist uns ganz recht, denn ohne Sonne ist es draußen schon recht frisch. Es gibt schätzungsweise insgesamt nur 20 Plätze und der Service wird von einem Pärchen geschaukelt.

Wir beide essen ein 3-Gang-Menue, das machen wir in Frankreich gern. Dazu gibt es eine Karaffe roten Hauswein.  Ich habe ganz vergessen, ob wir vorweg wie oft üblich Brot und Aufstrich bekommen haben. Zu dösig, darum auch keine Bilder vom Essen. Als Vorspeise hat Kersten marinierte Rindfleischstreifen, ich Lachstartar mit Zitronen-Basilikum-Sorbet. Beides sehr lecker und riesige Portionen, von denen wir schon so gut wie satt sind. Das Hauptgericht ist etwas übersichtlicher  ;)  Tournedo für den Herren, Kaninchen für die Dame und zum Nachtisch Crème Brûlée bzw. Panna cotta mit Mango.

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Die Route einfach

Titel: Re: September 2021: Languedoc & ein Schuss Provence
Beitrag von: Ilona am 25. Oktober 2021, 15:10:03
El Condor pasa und dann noch ein bissl Chiricahua :herz:. Die Arches können auch mithalten :thumb:.

Bei den tollen Eindrücken :beifall: freunde ich mich immer mehr mit der Gegend an.
Titel: Re: September 2021: Languedoc & ein Schuss Provence
Beitrag von: Christina am 25. Oktober 2021, 20:00:07
Das ist ja wirklich eine sehr felsige Gegend ;D Bei eurer Womo Route hätte ich an manchen Stellen auch Bedenken gehabt, dass es von der Breite und Höhe reicht. Aber ein bisschen Abenteuer ist ja auch schön.

Die Wanderung durch das Felsen Chaos gefällt mir natürlich sehr gut, toll, dass du das trotz deiner Fußprobleme gemacht hast. Aus dem Bähnchen heraus hätte man wahrscheinlich nicht in Ruhe schauen und fotografieren können.

Das Abendessen hört sich lecker an. Wobei ich erstmal nach Tournedos googlen musste :verlegen:
Titel: Re: September 2021: Languedoc & ein Schuss Provence
Beitrag von: Silv am 26. Oktober 2021, 07:01:25
Na das wären ja Straßen für mich gewesen!  :o Ich mag es nicht, wenn es auf meiner Seite entweder steil den Abhang runter geht, oder eben Felswände sind, die auch noch teilweise auf die Straße ragen. Ich sitze dann automatisch weiter zur Mitte hin  ;D

Die Bilder gefallen mir schon, auch die Campingplätze sehen echt nicht schlecht aus. Aber irgendwie springt der Funke nicht über... :weissnicht:
Titel: Re: September 2021: Languedoc & ein Schuss Provence
Beitrag von: Silvia am 27. Oktober 2021, 17:12:24
Also mir machst du immer mehr Lust auf die Ecke!! 
Titel: Re: September 2021: Languedoc & ein Schuss Provence
Beitrag von: Susan am 27. Oktober 2021, 21:48:33
Ja, die Straßen  können schon beängstigend aussehen  8) Da ich aber weiß, dass schon hunderte andere WoMos und LKWs durchgekommen sind, war ich weniger beunruhigt. Bei steilem Abhang neben mir wird jedoch auch die Armlehne etwas fester angepackt  ;)

Aus dem Bähnchen heraus hätte man wahrscheinlich nicht in Ruhe schauen und fotografieren können.

Ich weiß jetzt weder, ob es Stopps unterwegs gibt, noch wie die Aussichten auf der Fahrt sind. Stelle ich mir aber schwierig vor, da die mehr im Tal fährt. Für mich wäre es nur eine Möglichkeit gewesen, die Gehstrecke abzukürzen.

Die Bilder gefallen mir schon, auch die Campingplätze sehen echt nicht schlecht aus. Aber irgendwie springt der Funke nicht über... :weissnicht:

Sowas kennen wir auch, geht mir z.B. mit Schweden so  ::)  Wir haben ja noch ein paar andere Landschaften im Programm...

Bislang sind wir immer nur für Zwischenstopps in der Gegend gewesen, aber dieser Urlaub hat schon Lust auf mehr geweckt
Titel: Re: September 2021: Languedoc & ein Schuss Provence
Beitrag von: Susan am 28. Oktober 2021, 00:12:26
12. September  Abîme de Bramabiau

Oops, das war gestern wohl doch etwas viel.  :P Jetzt schwächelt das andere Sprunggelenk und bekommt vorsichtshalber ebenfalls eine Bandage. Wir lassen den Sonntag gemütlich angehen mit einem ausgedehnten Frühstück. Ein Geburtstagsanruf ist auch noch fällig.

Erst mittags schwingen wir uns auf den Roller und fahren erneut hinauf zur Causse Noir, diesmal in Richtung Mont Aigoual. Der Berg ist der Ort Frankreichs, an dem es am meisten regnet. Daher entspringen seinem Massiv viele Bäche und Flüsse, unter anderem der Bonheur. Er fließt 6 km über Granitboden und verschwindet dann unter der Erde. Etwa einen Kilometer weiter nordwestlich stürzt ein Fluss aus einer Felsspalte hervor.  Édouard-Alfred Martel (der schon wieder  ^-^ ) entdeckte 1888, dass es sich um denselben Fluss handelt, der im Kalkstein ein Höhlensystem ausgewaschen hat.  Ein Teil davon, die Abîme de Bramabiau (https://www.abime-de-bramabiau.com/de/) kann in einer Führung besichtigt werden. Die gibt es wohl leider nur in Französisch (zumindest zur Zeit), wir bekommen ein Faltblatt mit deutschen Erklärungen.

Vom Parkplatz aus gehen wir etwa einen Kilometer auf Waldwegen hinunter zum Fluss. Ganz in Ruhe, wir haben reichlich Zeit bis zum Beginn unserer Führung. Deshalb sind wir auch ganz allein unterwegs.

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(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_0910p1j25.jpg)

Bei entsprechenden Wassermassen verursacht der Fluss, der da aus den Felsen stürzt,  lautes Getöse. Daher gaben ihm damals die Anwohner den Namen "röhrender Stier" (okzitanisch Bramabiau). Auch nach Martels Entdeckung wurde der beibehalten.  Heute klingt es jedoch nicht mal nach einem Kälbchen   ;)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_09166pkf3.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_0918bzkdi.jpg)

Im Frühsommer kann es so aussehen. (https://www.camping-levaldherault.com/wp-content/uploads/2016/09/SP-08-05871.jpg)

In der Wartezone vor dem Eingang (der ist abgesperrt) gibt es Bänke zum Sitzen. Wir fragen uns, ob wir möglichweise eine Privatführung bekommen. Doch nach und nach trudeln noch Leute ein, letztlich sind wir etwa zwanzig. Brav die Masken auf dann queren wir den Fluss und treten in die Kluft ein.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_0919qvkbh.jpg)  (https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_0921syke8.jpg)

Die Klamm ist recht eng, daher stiefeln wir die meiste Zeit im Gänsemarsch hintereinander her. Es gibt ein paar breitere Stellen, oft bei Brücken, an denen der Guide dann stoppt für seine Vorträge. Es dauert eine Weile, bis es mir dämmert, für die Fotos vielleicht den ISO hoch zu drehen.  :verlegen:  Die ersten Bilder innen sind leider etwas unscharf.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_0923r3kov.jpg)  (https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_0926fujs0.jpg)

Wir folgen dem fließenden Wasser, dies ist 6 bis 8 Grad kalt und landet letztlich im Atlantik. Die Lufttemperatur liegt bei etwa 10 Grad, also Pullover nicht vergessen. Viel Wasser sehen wir allerdings nicht, bei Hochwasser kann es jedoch ruckzuck 6 bis 10 m steigen.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_snap_abime37hkfw.jpg)   (https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_snap_abime5rijvv.jpg)   

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_0931o4kz7.jpg)   (https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_0938iqkvr.jpg)

Die größte Galerie (so nennt es der Guide) hat eine Höhe von 70 m und der Gehsteig befindet sich 20 m über dem Flussbett. Laut dem Faltblatt soll es hier eine Freske von Jean Truel geben, die ist uns aber entgangen  :gruebel:  Über den Köpfen typische ausgewaschene Windungen aus früheren Zeiten und beim Weitergehen auch Tropfstein ähnliche Gebilde.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_snap_abime982k6x.jpg)
ein so genanntes Schlüsselloch

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_0946gpjh8.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_0948i5jyu.jpg)

Wir verlassen dann den aktuellen Flusslauf und folgen einer der trockenen Höhlenabschnitte. Am Anfang sehen wir einen kleinen Teich und dann mehr Tropfstein. Eine Ansammlung hat den Namen Broccoli und wird grün angestrahlt  ^-^

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_0940jujie.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_snap_abime2z5js1.jpg)   (https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_snap_abime6qukc0.jpg)

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Wir kommen außerdem noch an einem Gebilde vorbei, das aussieht wie eine schreitende Person. In unseren Erklärungen steht dazu nichts. Wenn ich den Vortrag richtig verstanden habe, soll es sich um den Geist von Martel handeln  ;)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_0951lgj42.jpg)   (https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_0945l9jan.jpg)

Die Höhlen wurden Funden zufolge schon vor rund 5000 Jahren bewohnt. Man vermutet, dass die Felsspalte als Heiligtum ähnlich wie die altgriechischen Pythiahöhlen diente. Nach Entdeckung von fossilen Abdrücken wurde 2005/2006 ein Tunnel gegraben, der als Abkürzung von der Hochebene hinabführt. Dort können wir auch einen Dinosaurier Fußabdruck bewundern. Nur - wie kommt der an die Decke?  :gruebel:

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_snap_abime7idk6r.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_snap_abime1bv7j5k.jpg)

Nach gut anderthalb Stunden erblicken wir wieder Tageslicht. Einerseits war es toll, in Ruhe durch die Klamm gehen zu können, andererseits fanden wir die Führung langatmig. Vielleicht kam es uns nur so vor, weil wir vom Vortrag kaum etwas verstanden haben.  8) Dramaturgisch gesehen fände ich es besser, von oben nach unten zu gehen mit dem Wasserfall als Abschluss. In einem älteren Reiseführer meine ich das genau so gelesen zu haben.

Über einen Fahrweg kehren wir zurück zum Parkplatz. (Nicht) ganz amerikanisch gibt es einen Souvenirshop, sowie ein Cafe mit Terrasse. Nur die WCs suche ich vergebens: es gibt schon entsprechende Bilder, aber nur verschlossene Türen. Wir gönnen uns zum Sonntagsnachmittagskaffee leckere Waffeln mit Nutella und Kokos, sowie einen Cappuccino.

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bei dieser Aussicht

Nicht weit vom Parkplatz entfernt befindet sich ein Belvedere, von dem man wohl auf den Wasserfall hinabschauen kann. Den Halt schenken wir uns aber.

Ich hatte noch den Besuch einer Tropfsteinhöhle ins Auge gefasst, doch das könnte zeitlich etwas knapp werden, liegt sie doch grad in entgegengesetzter Richtung. Außerdem reicht es an französischen Vorträgen für heute.  Eine Alternative wäre ein Besuch des Château de Roquedols Nur sind wir zu blöd den Weg zu finden  ::)

Kurz überlegen wir den Pool des Campingplatzes zu testen, entspannen dann doch lieber den Rest des Tages an unserem Stellplatz am Fluss.  Mr. Krebs taucht leider nicht nochmal auf.

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Route einfacher Weg



PS:  Ich habe es nicht mehr explizit erwähnt (und werde es auch nicht mehr), doch wir wurden nahezu überall - Campingplatz, Besichtigung, Restaurant, Cafe, etc - nach dem Impfzertifikat gefragt. Und das Scannen des QR-Code funktionierte ebenso überall tadellos. Manchmal ist EU doch zu was gut  ;)
Titel: Re: September 2021: Languedoc & ein Schuss Provence
Beitrag von: Ilona am 28. Oktober 2021, 15:13:55
Wow, eine Klamm mit Tropfstein-Caractère :beifall: (soviel zu meinen Französischkenntnissen :totlach:) und Martel-Geist (https://smilies.4-user.de/include/Halloween/halloween_smilie_140.gif).

Der Dino-Tapser steht bestimmt deshalb Kopf, weil sich das Gebirge auffaltete.

Ich mag Klammen und Höhlen. Ich hoffe, die andere Höhle kommt noch :sabber:.
Titel: Re: September 2021: Languedoc & ein Schuss Provence
Beitrag von: Christina am 28. Oktober 2021, 17:45:20
Schöne Wasserfälle und eine interessante Höhle, wobei ich mir eine zweite Höhle nicht auch noch angeschaut hätte, selbst bei genügend Zeit.

Der Ausblick bei eurem Nachmittagskaffee ist landschaftlich dann doch ganz anders als die felsigen Schluchten bisher, das ist dann wohl die Hochebene ?
Titel: Re: September 2021: Languedoc & ein Schuss Provence
Beitrag von: Silvia am 29. Oktober 2021, 13:05:58
Der Dino-Tapser steht bestimmt deshalb Kopf, weil sich das Gebirge auffaltete.
:gruebel:  ... oder die Versteinerung von unten her ausgewaschen im Laufe der Zeit 

Jedenfalls sehr interessant die Höhle/Schlucht
Titel: Re: September 2021: Languedoc & ein Schuss Provence
Beitrag von: Susan am 29. Oktober 2021, 19:12:02
Stimmt, die Dino-Spuren sind wahrscheinlich infolge Gebirgsfaltungen an Wände und Decken gekommen. Dass wir sozusagen die Abdruckunterseite sehen, scheint mir auch schlüssig. Ihr seid clever  8) Vermutlich wurde das sogar erklärt, doch unser Französisch reicht dazu nicht. 

Ich mag Klammen und Höhlen. Ich hoffe, die andere Höhle kommt noch :sabber:.

Zu besichtigende Höhlen gibt es in der Gegend reichlich, da kämst du voll auf die Kosten. Eine habe ich noch, allerdings nicht mehr in der Gegend.

Der Ausblick bei eurem Nachmittagskaffee ist landschaftlich dann doch ganz anders als die felsigen Schluchten bisher, das ist dann wohl die Hochebene ?

Sorry, habe ich nicht extra erwähnt. Ja, das ist die recht grüne Landschaft der Causse Noir. 
Titel: Re: September 2021: Languedoc & ein Schuss Provence
Beitrag von: Susan am 29. Oktober 2021, 22:51:02
13. bis 16. September  Val d' Hérault

Wir bewegen uns weiter nach Süden, aus dem Zentralmassiv hinaus Richtung Mittelmeer. Ich habe mich nach Aktenlage, sprich einer Karte, für eine Route entschieden und zwar die, die am wenigsten Kurven verhieß. Zunächst fahren wir auf bekannter Strecke an der Abîme de Bramabiau vorbei.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dscn5116ngkii.jpg)
Causse Noir

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Es geht hinauf zum Col de la Serreyrède, 1299 m hoch. Links ginge es weiter zur Quelle des Hérault, zum Skigebiet Prat-Peyrot und zum Mont Aigoual. In L' Espérou, ganz im Look eines Wintersportorts, biegen wir ab auf die D48. Sie führt uns ins Tal der Dourbie, die offizielle Grenze des Causse Noir, und weiter.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dscn5119qrjs5.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dscn5121gujwe.jpg)
Kapelle in L' Espérou

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Tatsächlich hat die D48 wenig Serpentinen, sie schlägt aber einige Bögen, führt  Höhenmeter hinab und dann wieder hinauf auf einen Col:  Col Minier 1264 m, Col de la Broue 1102 m, Col de la Sablière 1025 m. Die sind mir aufgefallen; zumindest nimmt deren Höhe langsam ab  ;) Wir halten an einem Aussichtspunkt: Fernsicht auf die Berge und Blick ins nächste Tal.

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Im wesentlichen ist die Straße gut ausgebaut. Es gibt ein paar schmalere Abschnitte, da wenig Verkehr ist, macht das aber nichts. Wir sind, glaube ich, mehr Radfahrern begegnet als Autos.  ^-^ Hier sehen wir mehr Wald als Felswände und manchmal staunen wir, in welcher Einsamkeit Gehöfte stehen.

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Bei Le Vigan erreichen wir das Tal der Arre und folgen nun der breiten Landstraße nach Ganges, wo wir zum Hérault kommen. Nach Aufstocken der Vorräte folgen wir dem Flusslauf bis zum Campingplatz Val d' Hérault.  (https://www.camping-levaldherault.com/en/)

Es ist zwar noch relativ früh am Tag, grad 15 Uhr, doch für die geplanten Rollertouren etwas spät. Also gehen wir zum Relaxen an den Pool und machen einen kleinen Spaziergang zum Flussufer.

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Etappe:




Früh am nächsten Morgen weckt mich heftiges Regengeprassel, das auch eine Weile anhält. Es hört zwar noch vor dem Frühstück auf und warm ist es auch geblieben, aber die Wetter App verheißt Übles. Gewitter, Starkregen, Sturmböen, die Départements Gard und Hérault sind auf Code Orange für Flutwellen  :(  Der Fluss ist hier weit genug weg, die Ausflüge fallen aber wohl aus. Vorerst sieht es zumindest trocken aus, so dass wir eine kurze Rollertour wagen (später mehr dazu). Nachmittags, abends und nachts gibt es Gewitterschauer und teilweise auch Windböen, aber weniger heftig als erwartet. Am Mittwoch lesen wir dann, dass es in der Gegend von Nimes tatsächlich Überschwemmungen gegeben hat, sogar auf der Autobahn. Den Tag über schauert es weiter. Grad wenn wir meinen, vielleicht könnten wir die 20 km bis Saint-Guilhem-le-Désert in Angriff nehmen, fängt es wieder an zu regnen  ::) Immerhin schaffen wir noch einen Spaziergang zum Flussufer, diesmal mit Kamera.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dscn09322aktn.jpg)
Hérault

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(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dscn0933egj8s.jpg)
Pont de Saint-Étienne d'Issensac

Leider haben wir nicht viel von der Gegend gesehen, da müssen wir wohl nochmals wiederkommen.  8)

Am Donnerstag fahren wir ein Eckchen weiter, wir haben eine Verabredung. Ein Tennisfreund von Kersten hat in der Gegend am Orb ein Haus, ist gerade vor Ort und hat uns eingeladen vorbeizuschauen. Je weiter wir kommen, desto sonniger wird es.  :) Also können wir den Pool genießen und den Grillabend mit Rotwein im Mondschein.
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Titel: Re: September 2021: Languedoc & ein Schuss Provence
Beitrag von: Ilona am 30. Oktober 2021, 16:18:27
Bei diesen Col de ... denke ich immer gleich an die Tour de France. Kein Wunder, dass da so viele Radfahrer unterwegs waren.

So heftiger Regen hätte nicht sein müssen, aber ihr hattet bis dahin großes Glück mit dem Wetter und das Tief kreiste bestimmt nicht.
Titel: Re: September 2021: Languedoc & ein Schuss Provence
Beitrag von: Susan am 01. November 2021, 17:14:36
Rollertour Grotte des Demoiselles

Wie schreibt ein Reiseführer "die Franzosen haben eine unermessliche, nicht immer nachvollziehbare Freude an ihren Höhlen". Es gibt reichlich davon, allein an unserer Route bisher wurden rund zehn beworben.  Die Grotte des Demoiselles (https://www.demoiselles.com/en) soll die schönste Tropfsteinhöhle Frankreichs sein. Bei der Regenvorhersage ist doch so ein Besuch das Beste, außerdem müssen wir nicht weit fahren.  ^-^

Es geht hinauf zur Flanke des Plateau de Thaurac; eine schmale  Einbahnstraße zu einem großen Parkplatz. Im Bereich P2 dürfen Wohnmobile auch über Nacht stehen.
Die Höhle kann nur im Rahmen einer Führung - natürlich auf Französisch ::) - besichtigt werden. Wir bekommen einen Audioguide, zudem sollen wir den Helm im Souvenirshop in Obhut geben. Es dauert noch etwa eine halbe Stunde bis es losgeht.

Die Grotte des Demoiselles wurde erstmals 1770 offiziell erwähnt. Doch schon vorher kursierte eine Legende in Okzitanien darüber:
Der Hirtenjunge Petit Jean hütete Schafe auf dem Plateau. Eines Tages auf der Suche nach einem verlorenen Schaf stand er vor dem Höhleneingang. Er hörte Blöken aus dem Innern also überwand er seine Furcht und trat ein ins Dunkle. Vorsichtig tastete er sich voran, trotzdem rutschte er plötzlich aus und schien endlos zu fallen. Halbwegs wieder bei Sinnen wähnte er sich in einem unterirdischen Palast mit tausend glitzernden Säulen, um die Feen tanzten. Er verlor das Bewusstsein und als er wieder erwachte, war er zurück bei seiner Herde mitsamt dem vermissten Schaf. Können doch nur Feen ihn aus der Höhle getragen haben...

Seither war die Grotte als die der Feen oder steinernen Jungfrauen bekannt.  Das Netzwerk von Höhlen und Gängen diente oft, besonders während der französischen Revolution, als Versteck Verfolgter. Später wurde das System gründlich erforscht. Wer war natürlich auch dabei?  ;)   Genau: E.A. Martel erreichte 1897 als erster den Boden der Höhle in 90 m Tiefe. Ab 1926 baute man einen 160 m langen Tunnel für eine Standseilbahn, mit der auch wir zum Besuchereingang hinauffahren.

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Kleiner Schreck unterwegs:

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_snap_demoiselle1xcj8v.jpg)

In einer Nische lauert ein Höhlenbär. Es ist das lebensgroße Modell eines bei den Tunnelbauten entdeckten Skeletts.
Wir treten ein ins Reich der Stalagmiten und Stalaktiten. Die Gebilde haben zum Teil fantasievolle Namen, die wir uns nicht alle merken konnten. Sorry, falls ich was falsch betitelt habe.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_0960bjkmi.jpg)   (https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_0962nzjyc.jpg)

Der Königsmantel, so benannt, weil sich jemand an der Federumhang der hawaiianischen Könige erinnert fühlte. Und Orgel

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_0964cekx5.jpg)    (https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_09723zjcb.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_09668jj7d.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_09701bk5j.jpg)
Maccaronis

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_0974nrk3e.jpg)
Wasserfall

Wir kommen zum natürlichen Eingang, der seit Petit Jeans Zeiten bis 1931, als die ersten Touristen kamen, zu Erkundungen genutzt wurde. 

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_09758bk89.jpg)

Hier war viel von Feen die Rede, weiß nicht, ob man sie auch in den Gebilden erkennen kann  8)

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(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_0999n9jsc.jpg)   (https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_1000t1jk6.jpg)

Das letzte Bild erinnert mich eher an einen Schwarm Quallen  ;)

Langsam nähern wir uns dem Herzstück und Höhepunkt der Höhle:  Cathédrale Souterraine. Als erstes schauen wir quasi von oben hinein. Der Blick ist überwältigend und schwer abzubilden.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_snap_demoiselle4irk8z.jpg)

Sie liegt 70 m unter dem Plateau, misst 120 m in der Länge, 48 m in der Breite und ist 58 m tief. Wir müssen nun etliche enge und teils rutschige Treppen hinunter zu einem Alkoven stiefeln. Auch von dort sieht der Saal imposant aus.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_snap_demoiselle3z2jtj.jpg)

Und da steht er nun auch, der gerühmte Stalagmit "Madonna mit Jesuskind"

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_snap_demoiselle27vktw.jpg)

Leider müssen wir danach wieder etliche Treppenstufen hinauf; Schnappatmung unter Maske ist nicht so spaßig.
 :girly:

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(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_1013am4kne.jpg)

Wir bekommen noch die Akustik vorgeführt: der Guide spielt auf den Tropfsteinen Xylophon.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_10158sj5p.jpg)

Schließlich landen wir wieder bei der Standseilbahn. Wir können hinunterfahren oder auch die Treppen daneben gehen (nein, danke). Wir waren mehr als anderthalb Stunden unterwegs, vorwiegend in echt engen Gängen und dann noch die Treppen  ::) Die Höhle ist ausgesprochen sehenswert. Die Führung hat uns nicht so gefallen, auch wenn wir uns allein hoffnungslos verirrt hätten. Kersten waren die Vorträge zu langatmig, der Audioguide hat sich da kürzer gefasst  ;)  Ich empfand die Gruppe als zu groß und gehbeschränkt wie ich war, fühlte ich mich zeitweise etwas gehetzt.  Für dieses deutsche überaus nervige, laute Kind konnten allerdings nur die Eltern etwas.  :P 

Der Ausgang führt ganz amerikanisch durch den Souvenirshop.  ^-^ Wir geben den Audioguide zurück, holen den Helm und fahren die Einbahnstraße auf der anderen Seite hinunter in die Gorges d' Hérault.  Sieht hier sogar durch Klippenfelsen schluchtig aus. Wir versuchen eine Metzgerei zu finden, müssen dafür fast bis Ganges zu einem Intermarche fahren. Kurz erwägen wir eine weitere Besichtigung, doch Petrus nimmt uns die Entscheidung ab.

Titel: Re: September 2021: Languedoc & ein Schuss Provence
Beitrag von: Silv am 01. November 2021, 17:33:35
Es ist immer wieder faszinierend, was die Natur so alles "kann"  :)  Die Cathédrale Souterraine sieht wirklich beeindruckend aus!
Titel: Re: September 2021: Languedoc & ein Schuss Provence
Beitrag von: Christina am 01. November 2021, 19:36:58
Dieser weitere Höhlenbesuch hat sich auf jeden Fall gelohnt, sehr beeindruckend. Schade, dass es mit der Führung nicht ganz so optimal war.

Das viele Grün während eueres "Fahrtags" hat mir aber auch sehr gut gefallen.
Titel: Re: September 2021: Languedoc & ein Schuss Provence
Beitrag von: Ilona am 02. November 2021, 16:35:19
Endlich hatte ich etwas mehr Zeit, um mir die Grotte anzuschauen.

Man denkt immer, wenn man eine kennt ... doch das ist nicht der Fall. Jede Tropfsteinhöhle ist anders.

Die Cathedrale ist wirklich beeindruckend und ich kann nachvollziehen, wie anstrengend das Treppensteigen dort ist :girly:. Da die Guides immer wieder dasselbe von den Stalagmiten und -titen herunterbeten, ist es in dem Fall nicht schlimm, wenn man die Sprache nicht beherrscht  :zwinker:.
Titel: Re: September 2021: Languedoc & ein Schuss Provence
Beitrag von: Susan am 04. November 2021, 18:59:49
Man denkt immer, wenn man eine kennt ... doch das ist nicht der Fall. Jede Tropfsteinhöhle ist anders.

Genau, immer wieder faszinierend was beim Zusammentreffen von Kalk und Wasser für Formen herauskommen.

17. bis 22. September  Sérignan-les-Plages

Langsam wird es Zeit für Strand & Meer  8)

Sérignan ist eine Kleinstadt am Orb. Von den späten 1940er Jahren an bis Mitte der 1970er zogen Familien der Stadt und der Umgebung im Sommer ans Meer. Sie bauten sich Hütten in den Dünen und verbrachten eine unbeschwerte Zeit. Manche wohl auch als Nudisten  ;)  Jahr für Jahr entstand so eine richtige Gemeinschaft, genannt "Kinder der Dünen".  Abgelöst wurden die wild gebauten Hütten dann durch Campingplätze und diese Ansammlung bekam den Namen Sérignan-les-Plages. Mehr steht da bis heute nicht.

Obwohl das Wetter durchaus noch sommerlich ist, hat nur ein Campingplatz nach dem 15. geöffnet und zwar die Riesenanlage des Yelloh! Village (https://www.leserignanplage.com/de/) mit Pools (einer sogar mit Rutschenanlage), Tennisplätzen, Einkaufsplaza, Restaurants und Animation. Es gibt einen extra FKK-Platz, cica zweidrittel der Fläche ist mit Mobilhomes und Hütten belegt. Eigentlich ist sowas nicht ganz unser Fall, doch es ist ganz angenehm einen guten Bäcker und Fleischer in der Nähe zu haben. Wir bekommen einen Eckstellplatz mit Blick auf ein Stück erhaltenes Marschland, da können wir uns ganz in Natur fühlen. Mücken habe ich dabei grundlos befürchtet. Die abendlichen Veranstaltungen waren zu hören; bei den "Heros of Guitar" oder der Oldienacht wenig störend, aber der  Bingoabend ...  ::)

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Aussicht im Abendrot

Den Freitagnachmittag und Samstag komplett verbringen wir am Strand; Relaxen, Sonne tanken, den Wellen lauschen und Baden. Das Wasser ist wärmer als erwartet.

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Strand vom Wasser aus gesehen

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Spaßwellen
auch entspannend anzuschauen

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Danach ist es drei Tage sehr windig, irgendeine Fallwind-Variante zwischen Pyrenäen und Zentralmassiv namens Tramontane. 
 :windig:
Ohne Strandmuschel wird man gesandstrahlt, daher sind die meisten wohl an die Pools gegangen. Wir haben uns die Zeit anders vertrieben: Strandhiking und eine Rollertour
(dazu später mehr).  Kerstens Tennisfreund hatte uns die Besichtigung von Pézenas empfohlen. Eine Tour dahin scheiterte aber daran, dass wir von hier aus keine angenehme Rollerroute gefunden haben. Einen Nachmittag wollten wir uns Sérignan anschauen, da gibt es aber wenig zu sehen. Das Museum für zeitgenössische Kunst soll ganz gut gut sein. Da wir die moderne nicht so mögen, haben wir uns den Besuch geschenkt. Stattdessen gab es "nur" eine kleine Weinprobe bei der Cave Vermeil du Cres.  ^-^
Außerdem mussten wir waschen - Maschinen können unbar mit Karte gestartet werden -  und ein WoMo-Putz tat ebenso nötig.

Mittwoch ließ der Wind nach und wir konnten einen weiteren Strandtag genießen.

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Titel: Re: September 2021: Languedoc & ein Schuss Provence
Beitrag von: Susan am 04. November 2021, 20:18:58
Strandhiking & Le Grande Maïre

Am Sonntag unternehmen wir einen Strandspaziergang. Um keine Nackerten zu erschrecken wenden wir uns nach Nordost, immer schön die Wasserkante entlang.

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Blick südlich: Valras Plage
und Pyrenäenausläufer im Hintergrund

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in Laufrichtung

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angespülte Qualle
beim Baden will ich der lieber nicht begegnen  :P

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Blick zum Cap d'Agde

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Sonntagsangler

Wir kommen an einem gut besuchten Strandbistro vorbei und erreichen Portiragnes-Plage. Bis dahin haben wir etwa 3 km zurückgelegt. Dieser Ort ist mehr von Ferienwohnungen geprägt, wirkt momentan eher ausgestorben. Zurück nehmen wir den ausgeschilderten Küstenpfad hinter den Dünen. Hier gibt es Salzwiesen und Lagunen, alte Flussarme des Orb; ausgewiesen als  Vogelschutzgebiet

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(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dscn5150r5kxi.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dscn5146zwkhm.jpg)
Le Grande Maïre

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dscn5160_16_9zqjgf.jpg)

Tatsächlich können wir einige Vögel beobachten

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(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dscn5154aqejxf.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dscn5157au9jhh.jpg)

Der Weg endet (fürs erste? ) an einem Strandparkplatz. Es sind sehr dunkle Wolken aufgezogen, daher verweilen wir dort etwas, um uns notfalls unterstellen zu können. Hier liegt auch die Reitschule Ranch Petit Sam, deren Pferde hinter dem Campingplatz grasen.

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(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dscn5171xjjqr.jpg)

Die Dusterwolken verschwinden ebenso schnell wie sie aufgetaucht sind ohne dass ein Tropfen fällt. Die letzte Ecke wandern wir wieder über den Strand.

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(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dscn51654qkjr.jpg)
Reitschule unterwegs

Den Rest des Tages verbringen wir lesend im Windschutz der Hecke unseres Stellplatzes.

Titel: Re: September 2021: Languedoc & ein Schuss Provence
Beitrag von: Ilona am 05. November 2021, 08:09:00
Solche Strandspaziergänge sind Balsam für die Seele.

Gut, dass euer Stellplatz eine Hecke als Windschutz hatte.
Titel: Re: September 2021: Languedoc & ein Schuss Provence
Beitrag von: Christina am 05. November 2021, 18:03:42
Meer und Küste in der Ecke sehen ja auch richtig nett aus. Ich hab's mir gerade nochmal bei Maps angeschaut, erst östlich der Camargue wird es dann so felsig, wie wir es in Cassis gesehen haben.

Titel: Re: September 2021: Languedoc & ein Schuss Provence
Beitrag von: Silvia am 06. November 2021, 20:15:21
Netter Strandspaziergang  :thumb:   ... so nach dem vielen Grün und Stein ne tolle Abwechslung
Titel: Re: September 2021: Languedoc & ein Schuss Provence
Beitrag von: Susan am 08. November 2021, 12:09:57
Normalerweise mag ich ja Felsküsten mit Buchten lieber. Gern hätte ich die Calanques besucht, das stand aber mit dem angeschlagenen Knöchel nicht zur Debatte.

Nach all den Gorges tat aber grad die Weite besonders gut. 
Titel: Re: September 2021: Languedoc & ein Schuss Provence
Beitrag von: Susan am 08. November 2021, 22:49:13
Rollertour Béziers & Fonseranes I

Die Stadt Béziers ist nicht weit entfernt und vielleicht merkt man dort den Wind nicht so.  8) Ich habe mir zwar die Nebenstrecke – einfach D37 und D19 entlang - auf der Karte gut angesehen, doch klappt die Anfahrt nicht ganz wie gewünscht. Da fehlte mal wieder ein Schild an entscheidender Stelle. Wir müssen dann doch auf die Schnellstraße, die aber nicht zu stark befahren ist. Wir queren den Orb, danach ist viel Baustelle, so dass wir etwas umher irren bis wir den Weg hinauf in die Altstadt finden.  ::)

 :read2: Der Felsen am Fluss wurde schon von Iberern und Kelten bewohnt; die alten Griechen kannten den Ort als Handelsplatz. Dann kam Caesar und siedelte die Veteranen seiner 7. Legion dort an. Es entstand eine typische römische Stadt mit Foren, Tempeln, Aquädukt und Amphitheater. Das alles wurde während der Völkerwanderung von Vandalen und Westgoten zerstört. Wiederaufbau und Zerstörung wechselten sich danach ab. Das schwärzeste Kapitel der Stadtgeschichte ist das Massaker von Béziers. Bei dem Kreuzzug gegen die Katharer wurden am 22.7.1209 rund 20 tausend Bewohner unabhängig von ihrer Gesinnung niedergemetzelt.  Durch den Handel mit dem in der Region angebauten Wein erlebte die Stadt ihre Blütezeiten. Heuer ist sie besonders für ihr Rugbyteam bekannt, das viele Meistertitel geholt hat.     

Wir parken an der Markthalle, die allerdings montags geschlossen hat. Von dort folgen wir den Wegweisern zur Kathedrale.

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Les Halles

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Saint Nazaire

Wenige Jahre nach dem Massaker der Kreuzritter begann die katholische Kirche mit dem Bau eines Bischofssitzes, vermutlich als Symbol für die Wiedererlangung ihrer Macht. Die Bauten zogen sich über mehrere Jahrhunderte, dafür sieht es recht einheitlich aus. Typisch für die Gegend ist der Glockenturm, der nur ein Eisengitter statt einem Dach hat. Bei den starken Winden hier müsste letzteres ständig repariert werden. Auch die großen Türen werden wegen des Tramonte nur selten geöffnet. Wir kommen durch eine Tür im Querschiff in die Kirche.

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Portal von innen
mit Orgel und dem Rosettenfenster. Dieser Teil wurde Ende des 14. Jahrhundert gebaut, als die bisherige Kirche zu klein wurde.
Gegenüber der Altar

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gebaut von 1298 bis 1330. Da wurde die Gewölbedecke erhöht und die vorher dunkle Kirche erhielt prachtvolle Fenster.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_b1038nbjqi.jpg)  (https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_beziers2h3ij13.jpg)

Wir gehen durch bis zum Kreuzgang, an dem der Bischofspalast anschließt. Außer einem Wappenstein gibt es aber wenig zu sehen. Ich dachte, hier käme man zum Jardin des Évêques. Doch wir haben leider keinen Zugang gefunden, nur Bauzäune.

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(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_1041hzjuq.jpg)
Wappen

Man soll den Glockenturm besteigen können, jedoch ist grad geschlossen wegen Mittagspause. Der Blick vom Vorplatz ins Tal des Orb ist auch nicht schlecht.

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Wir bummeln durch die Gassen. Dabei kommen wir am Geburtshaus von Jean-Antoine Injalbert, einem französischem Bildhauer, vorbei. Ich muss schon genau gucken, was echt ist und was Trompe-l’œil.  8)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_1046ihkkg.jpg)
Künstler auf Balkon
mit Entwürfen und seiner Marianne-Büste

In den Gassen ist grad wenig los, die Geschäfte haben ebenfalls Mittagspause  ^-^ Pfiffig und vor allem schön bunt finde ich die Beschattung mit den Kunstblumen

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_1063br0k3u.jpg)  (https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_1054hck3u.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_1065vnj5r.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_1067vqkr9.jpg)

Wir kommen zum Place de la Victoire und der Hauptstaße Béziers, der Allee Paul Riquet. Allerdings sieht die hier oben wenig nach Allee aus, auch mehr nach Baustelle.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_1055kkke5.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_1056jwj17.jpg)

Ein heftiger Regenschauer überrascht uns. Gut, dass der Optiker ein großes Vordach hat.  ;) Der Spuk dauert zum Glück nicht lange, bald ist der Himmel wieder blau.
Wir schlagen einen Bogen durch die Altstadt, kommen an der Église de la Madeleine vorbei und dem Rathaus.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_10593jjsu.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_1061gmkxl.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_10519mjsj.jpg)

Auf dem Platz schräg gegenüber finden wir sogar ein Eiscafe  :))

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_1050tek94.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/eisbecherttjc0.gif)  Kleine Verschnaufspause...
Titel: Re: September 2021: Languedoc & ein Schuss Provence
Beitrag von: Susan am 09. November 2021, 00:53:31
Rollertour   Béziers & Fonseranes II

Zwar hatte ich die Idee der Hausboottour aufgegeben, den Canal du Midi wollte ich schon gern anschauen. Dafür liegt Béziers günstig. Ab dort werden sogar Bootstouren angeboten. Nach den Schwierigkeiten durch die Baustellen zur Altstadt zu kommen, wollten wir kein weiteres Gesuche nach der Anlegestelle. Wir gehen daher auf Nummer sicher und fahren nach Fonseranes, knapp 2 km außerhalb.

 :read2:
Der als Pächter der Salzsteuer des Languedoc reich gewordene Paul Riquet wollte seine Idee verwirklichen, das Mittelmeer durch einen Kanal mit dem Atlantik zu verbinden. Er hatte entdeckt, dass zu beiden Meeren Flüsse strömten, die seinen Kanal mit Wasser füllen könnten. Sechszehnhundertirgendwann unterbreitete er seinen Plan den entsprechenden Stellen, wurde aber ausgelacht.  Colbert, der Wirtschaftsminister des Sonnenkönigs Ludwig XIV, witterte Steuereinnahmen und überredete diesen zu dem Vorhaben. Riquet entwarf den neuen Hafen von Sete und ab 1666 rückten über 12.000 Arbeiter mit Hacke und Spaten an, um 240 km Fahrrinne, 64 Schleusen, 126 Brücken und 55 Aquädukte zu bauen. Zudem wurden entlang des Kanal rund 100.000 Platanen gepflanzt. Der König knauserte aber mit Geld, private Investoren waren immer schwerer zu finden, so setzte Riquet auch sein Privatvermögen ein. Er starb verarmt ein halbes Jahr bevor das erste Schiff ab Toulouse den Kanal befuhr. Danach wurde fast  alles auf diesem Wasserweg verschifft, der damit zur Goldgrube für die Erben Riquets wurde. Zumindest bis Napoleon den Kanal verstaatlichte. Erst Mitte des 19. Jahrhunderts wurde mit dem Garonne-Seitenkanal der Abschnitt bis zum Atlantik fertig gestellt. Seit 1996 ist das Bauwerk Unesco Welterbe. Die Fahrrinne wird seit einigen Jahrzehnten nur noch zur Freizeitschifffahrt benutzt.

Bilder am Parkplatz veranschaulichen die Streckenführung und Höhenunterschiede des Kanals.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_11088kkwu.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_1107rdjsz.jpg)

Leider hat ein Pilz die Platanen befallen, hier wurden sie schon gefällt und neue Bäume angepflanzt. Daher sieht der Kanal nicht so idyllisch aus wie auf alten Bildern.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_1072v2ke7.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_1073aapkh7.jpg)

Warum nun Fonseranes? Hier musste auf kurze Distanz eine Höhe von 21,5 Meter überwunden werden, dazu wurde eine Treppe von acht Schleusen gebaut. Auf den Schildern steht immer noch 9 Écluses, denn von 1983 bis 2001 gab es daneben ein Schiffhebewerk, das die historischen Schleusen entlasten sollte. Immerhin werden hier jährlich rund 8000 Schleusungen gezählt.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_1074tbkro.jpg)

Ein breiter Weg führt neben der Schleusentreppe hinunter. Dort sehen wir auch die neu angepflanten Bäume.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_1078tmj21.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_1075ocjx7.jpg)
links oben im Bild Überreste des Schiffshebewerks

Bis Mitte des 19. Jahrhunderts führte der Kanal weiter zum Orb bei Béziers, zu dem die Schiffe eine weitere Schleuse passieren mussten.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_107770jzr.jpg)
alter Kanal

Da der Fluss aber nicht gleichmäßig Wasser führte, wurde eine neue Strecke gebaut und zwar mittels einer Brücke über den Orb. Man kann dort auch hin wandern - oder radfahren - doch wir werden abgelenkt, als nun tatsächlich Schiffe in die Schleusen einfahren. Darunter ein ziemlich langer "Kahn", der so gar nicht in die Schleusenkammern zu passen scheint.

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Gespannt verfolgen wir sowie etliche andere Besucher die Durchfahrt. Bis auf die letzte nimmt der lange Dampfer immer zwei Kammern, sprich fährt erst dann weiter, wenn diese gefüllt sind. Trotzdem wird es knapp mit dem Platz.

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Egal ob großes oder kleines Boot, einer muss immer mit den Leinen nebenher laufen: festmachen und wieder lösen.

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(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_1083zsjna.jpg)
Wasser marsch  ;)

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In den Kammern dahinter folgen noch zwei Hausboote.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_1093r3kkj.jpg)

Da es am Geländer immer drängeliger wird, verfolgen wir den Rest der Schleusung von der Terrasse des Bistros aus und genießen dabei einen weißen! Sangria (das kannte ich noch gar nicht) Von da haben wir auch einen schönen Blick auf Beziers.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_1105cdjbh.jpg)

Nach etwa 50 Minuten ist es geschafft und die Boote haben den oberen Kanal erreicht.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_1100atkgm.jpg)

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Kersten hatte sich über den Riesenparkplatz (kostet übrigens 5 Euro) gewundert "und das wegen 'ner Schleuse", doch es waren schon etliche Leute zum Gucken da. Es gibt da übrigens noch ein Besucherzentrum mit Souvenirshop, eine Show über die Idee und den Bau des Kanals sowie ein Restaurant.
 
Leider haben wir die alte Brücke von Béziers und damit die Postkartenansicht der Stadt (https://meinfrankreich.com/wp-content/uploads/2016/07/F_Beziers_Pont-Roman_Hilke-Maunder.jpg) verpasst.
Titel: Re: September 2021: Languedoc & ein Schuss Provence
Beitrag von: Christina am 09. November 2021, 18:11:50
Béziers macht einen sehr netten Eindruck und der Canal du Midi bzw. seine Geschichte ist sehr interessant. Dass man damals überhaupt auf die Idee mit dem Kanal kam und das dann auch noch realisierte....

Es gibt auch eine "Wunderschön" Sendung vom WDR, wo die Moderatorin und eine Begleiterin den Canal du Midi mit dem Hausboot befahren. Da wird schon klar, dass das Passieren der Schleusen nicht so ganz einfach ist, genau wie du schreibst, eine(r) muss immer aussteigen und das Boot am Seil mitführen und dann wieder ins Boot hüpfen, da kann man durchaus auch mal ins Wasser fallen.

Und ich hab auch schon mal ein Doku über den Kanal gesehen, eigentlich traurig, dass so oft die Personen mit den bahnbrechenden Ideen den Erfolg ihrer Idee nicht mehr miterleben.
Titel: Re: September 2021: Languedoc & ein Schuss Provence
Beitrag von: Susan am 11. November 2021, 21:17:02
Bei der nächsten Reise in die Gegend wollen wir uns noch andere Teile des Kanals anschauen und vielleicht mal eine kleine Bootstour machen. Auf den alten Treidelwegen -die Schiffe damals wurden ja oft gezogen- soll man gut wandern oder radfahren können.
Diese "Wunderschön" Sendungen hören sich ja interessant an. Ich sehe selten fern, schaue also auch kaum ins Programm, da verpasse ich so etwas immer  8)

Und jetzt geht es hier weiter

23. und 24. September  Le Grau-du-Roi

Langsam geht es wieder Richtung Norden und zwar zum Schwemmland des Rhonedeltas.
Wir fahren die Küste entlang und kommen so an der Lagune Étang de Thau vorbei sowie an bekannten Touristenhochburgen wie Agde, Sète und La Grande-Motte. So aus dem WoMo heraus wirken letztere einfach zu groß und zu trubelig für uns.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dscn5174_16_9oyk1o.jpg)
Étang de Thau

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dscn5173afujw7.jpg)
Sète

Als im 16. Jahrhundert die Schiffsfahrrinnen der alten Festungsstadt Aigues-Mortes immer mehr versandeten, ließ der König einen Kanal bauen: Le Grau-du-Roi.  An dessen Mündung zwischen dem Meer, den Marschsümpfen und Teichen siedelten im 19. Jahrhundert italienische Einwanderer und gründeten den gleichnamigen Ort. Lange war Fischerei der einzige Wirtschaftszweig dort. In den 1920er Jahren entdeckten die Begüterten von Nîmes Le Grau als Badeort und es entstand ein Viertel mit stattlichen Sommerresidenzen. Ernest Hemingway hat den Fischerhafen 1946 in seinem Roman The Garden of Eden  verewigt.  Der Tourismus wurde immer bedeutender; mit den üblichen Folgen. Ende der 1960er Jahre wurde ein neuer Yachthafen gebaut, daraus entstand der Stadtteil Port Camargue (https://img.oldthing.net/8867/25206323/0/n/AK-Ansichtskarte-Port-Camargue-Vue-generale-aerienne-Kat-Le-Grau-du-Roi.jpg), mit über 4500 Liegeplätze der größte Freizeithafen Europas.
 
Wir kannten Le Grau-du-Roi von Zwischenstopps. Nur 2000 haben wir dort mehrere Tage verbracht, als es wegen irgendeines Raffineriestreik kein Diesel gab und wir festsaßen. Seitdem tanken wir meistens bei bzw. vor Ankunft in einem Ort. Kurz nachgerechnet, das war tatsächlich auch das letzte Mal dort. Ich hatte absichtlich nicht den üblichen Campingplatz gewählt, sondern einen etwas außerhalb dafür direkt am Strand: Camping L' Espiguette (https://www.campingespiguette.fr/de/camping/rund-um-den-camping), ebenfalls eine riesige Anlage.  Nachdem wir unseren Stellplatz bezogen haben, gehen wir zum Strand. Tja,....   
Der Camping liegt zwar direkt daran, doch haben wir wohl überlesen, dass der Strand rund 800m breit ist.  Also noch ein weiter Weg zum Meer  ::)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_20210923_170nijai.jpg)

Dort hinter den Bäumen fängt der Campingplatz an  ^-^

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_20210923_1705ijo7.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_20210923_175mrj5b.jpg)
Ausläufer von Port Camargue

Der Sand ist hier sehr fest, mit dem Rad käme man also bequemer ans Meer. Für Fußmärsche ist es uns aber zu weit, daher fahren wir am nächsten Tag doch mit dem Roller zu dem uns bekannten Plage Rive Gauche.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dscn0953_16_9tyjrp.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dscn52888vky8.jpg)

Die hübscheren Ansichten von le Grau-du-Roi muss man schon suchen  ;) Dafür gibt es vieles von dem, was Touristen sonst so brauchen: Restaurants, Bars, Läden...

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dscn5291aikya.jpg)

Erinnerung an Fischerzeiten, als Frau und Kinder Ausschau hielten.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dscn52892dku0.jpg)
Einfahrt zum Kanal
der mitten durch den Ort geht

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dscn5287rtk9m.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dscn5285oyj07.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dscn5284aquk1o.jpg)
eine der alten Sommervillen

In der vorherigen Woche hat wohl die Fête du Grau stattgefunden, da wird der französische Stierkampf, Course Camarguaise, gefeiert. Die Rhonegegend gehörte lange zur Grafschaft Barcelona, daher die Tradition. Anders als bei den spanischen Nachbarn wird der Stier jedoch nicht getötet. Offenbar gibt es auch einen Umzug oder ein Stiertreiben durch die Straßen. Wir sehen überall noch die Absperrgitter dazu.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dscn5293npkah.jpg)

Die rechte Kanalseite haben wir dann nicht mehr erkundet.

Die Etappe:



PS: Fast vergessen.... Hier am Rande des Marschlandes gab es leider recht viele Mücken :-(  Spray sowie lange Hosen und Ärmel war schon Pflicht. Gut, dass es abends eh nicht mehr so warm war.

Titel: Re: September 2021: Languedoc & ein Schuss Provence
Beitrag von: Christina am 12. November 2021, 18:20:12
An diesen riesigen Touristenorten dort am Mittelmeer würde ich auch nur mit ausreichend Abstand vorbeifahren und nicht im Sommer ;D. Aber in Grau-du-Roi hast du auf jeden Fall sehr hübsche Ecken gefunden. Schade, dass das Wasser so weit vom Campingplatz weg war, das hätte mich auch geärgert.

Die "Wunderschön" Sendungen sind meist irgendwo in den Mediatheken zu finden, entweder direkt beim WDR oder bei 3Sat oder sonstigen dritten Programmen, ich schaue inzwischen auch kaum noch "Live TV", sondern hauptsächlich Mediathek, aber wir haben noch ganz analog eine TV Zeitung, da schaue ich regelmässig rein, was wo läuft.
Titel: Re: September 2021: Languedoc & ein Schuss Provence
Beitrag von: Silvia am 13. November 2021, 19:45:37
Boah, das ist ja schon ein bißchen fies .... einen Stellplatz direkt am Strand ... was aber hier nicht direkt am Meer heißt  :cool2:
Titel: Re: September 2021: Languedoc & ein Schuss Provence
Beitrag von: Susan am 16. November 2021, 15:40:04
25. September  Petite Camargue – Centre du Scamandre

Nach all dem Faulenzen am Strand ist mal wieder eine Rollertour dran.  8)

Als Camargue wird traditionell das Gebiet zwischen den beiden Rhônearmen bezeichnet. Das im Languedouc westlich des Deltas gelegene Schwemmland nannten die Einwohner Petite Camargue. Beide teilen das Klischee des Lands der weißen Pferde, der schwarzen Stiere, der Gardians (südfranzösische Cowboys) und der rosa Flamingos.
Zahlreiche Lagunen, so genannte  Étangs,  gliedern die Landschaft  in kleine Halbinseln und Inseln. Der höchste Punkt liegt grad mal bei 4,50 m, etliche andere unterm Meeresspiegel. Das Sumpfgebiet der Camargue war in antiker und mittelalterlicher Zeit kaum besiedelt; Hirten weideten dort manchmal Schafe und Ziegen. Erst ab dem 17. Jahrhundert wurde mit dem Bau von Kanälen und der Eindeichung der Rhône begonnen. Einerseits ermöglichte dies Gemüse-, Obst- und Reisanbau sowie Viehzucht, andererseits versalzten durch die fehlenden Überschwemmung Böden und bildeten Steppen. Andere Teile wurden zur Gewinnung von Salz in Meerwassersalinen genutzt.

Salinenfelder sehen wir auch als erstes, sie gehören zur Salins du Midi, einer der größten Europas. Die schmale Straße neben dem Canal du Roi erlaubt aber keinen Fotostopp. Danach kommt überraschend viel Weinanbau. Ich hätte mehr Sumpf oder Steppe erwartet.  8)

Beim Étang de Scamandre gibt es ein kleines Vogelschutzgebiet, das auf Bohlenwegen und Stegen erkundet werden kann.  Heute findet hier ein kleines Fest statt, daher ist das Besucherzentrum geschlossen. Wir brauchen etwas bis wir den Startpunkt der Wanderungen gefunden haben. Dort gibt es ein Faltblatt mit Karte; wir haben die Wahl zwischen drei Rundkursen von 500 m bis 4 km Länge. 

Anfangs geht es auf festem Boden wenig spannend einen Graben entlang. Fast verpassen wir einen der Bewohner des ersten Tümpels.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dscnb5176gcks8.jpg)

Bald folgt der erste Bohlenweg. Auch dort erstmal außer einem Schwanenpaar in der Ferne nichts Interessantes.  ::)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dscnb51759skze.jpg)

Wir kommen zu einem größeren Teich und folgen dann der Beschilderung zum Observatoire. Das sieht schon vielversprechender aus.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dscn5190_16_9cijfx.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dscn5201aiskst.jpg)

Das Observatoire ist eine größere getarnte Beobachtungshütte. Außer uns ist noch ein Fotograf mit fettem Teleobjektiv da. Ich vergnüge mich zumindet mit der Coolpix P900 und durch die Flut der Bilder müsst ihr jetzt durch   ;D

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dscn5212qzj7u.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dscn5215ag1kep.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dscn5209al9kok.jpg)

Da sind sie also die berühmten rosa Flamingos der Camargue. Sie heißen zwar so, sind aber weit weniger rosarot als Flamingos im Zoo, in Seaworld oder Las Vegas  ;)  Die Färbung hängt wohl vom Carotingehalt der Nahrung ab.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dscn5203hu2k4l.jpg)   (https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dscn5207hbfjfk.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dscn5204a8zkgm.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dscn5206a79jx3.jpg)

Wir sehen außerdem viele Flamingos mit brauner Federfärbung. Auf der Erklärungstafel sind die nicht aufgeführt, erst Recherchen daheim ergeben: das ist die ältere Generation  8)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dscn5195az7jnt.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dscn5183ht9jcl.jpg)   (https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dscn5189h4ekam.jpg) 

Scheinbar sind Flamingos die ganze Zeit auf Nahrungssuche  ;) nach Kleinkrebsen, Ringelwürmern, Kiemenfüßer und Mückenlarven. Letzteres macht sie mir sehr sympatisch.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dscn5188bakv4.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dscn51922kkvm.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dscn5193acpk6s.jpg)

Flamingos sind aber nicht die einzigen Wasservögel hier, die zu beobachten sind.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dscn5177udj1c.jpg)
Seidenreiher

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dscn51825bjc3.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dscn5179jojhi.jpg)
"Weg von meinem Ast!"

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dscn5194aah6kw3.jpg)
Graureiher?

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dscn5213h7fkum.jpg)
Purpurhuhn

Wir verweilen eine gute halbe Stunde in der Beobachtungshütte. Richtige Vogelkundler bleiben sicher länger, doch wir wollen mal schauen, was es sonst noch gibt.

Kleine Verschnauspause ...
Titel: Re: September 2021: Languedoc & ein Schuss Provence
Beitrag von: Susan am 16. November 2021, 18:05:08
Weiter geht's ...

Bislang sind wir der orangenen Route gefolgt, jetzt gehen wir die rote weiter. Die führt einen Damm zwischen zwei Teichen entlang. Vögel sichten wir erstmal weniger, dafür andere fliegende Gesellen.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dscn5231ajfjt0.jpg)

Und Leben im und am Wasser

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dscn5236_16_939kfd.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dscn5239arfkbx.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dscn5222aptjdo.jpg)
einmal Rücken kratzen

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dscn5221odkys.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dscn522764j81.jpg)
ganz schöne Beißerchen

Quizfrage: Wer außer dem einen Baumarkt hat noch mit einem Biber geworben?

Weiter hinten dann doch noch mehr Flamingos

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dscn5240ay0jjp.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dscn5241h38j5b.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dscn5242a7bjc9.jpg)

Wir kommen an einem Aussichtsturm vorbei, von dem wir jedoch nichts spannendes erblicken. Der Rest des roten Weges zieht sich dann, weil es unspektakulär durch Wald geht. Interessanter wäre es, vom Belvedere aus die rote Route wieder zurück zu gehen.

Auf der Rückfahrt erspähen wir dann von weitem noch drei Camarguepferde.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dscnb5174u4jq9.jpg)

Wir halten außerdem in einer der beiden einzigen größeren Ortschaften, in Aigues-Mortes. Der Kamera-Akku reicht grade noch bis zum Stadttor  ::)  Macht aber wenig, die Gassen sind sehr belebt, da wäre fotografieren eh schwierig. Vielleicht kommen wir morgen nochmal wieder.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_1129vdkx5.jpg)
Rhône-Sète-Kanal in Aigues-Mortes

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_1128j4kv4.jpg)

Mit dem Boot rechts kann man auch durch die Kanäle kreuzen und vielleicht auch Stiere und Gardians sehen. Im September -zumindest diesen- ist der Fahrplan aber leider  schon recht eingeschränkt.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_11307tjcs.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_11314jjos.jpg)
Tour de Constanze und Stadtmauer

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_1134u4k0n.jpg)
Kanal du Roi

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_11264xk7r.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_20210925_163d5js3.jpg)

Wir suchen uns ein Eiscafe, d.h. ich nehme dann einen Crepe Bounty - Nutella, Banane, Kokosraspel - weil  Pfefferminzeis aus ist und die anderen Eisbecher mich nicht so anmachen.  8) Cappucchino gibt es nur mit Schlagsahne statt Milchschaum, da nehmen wir lieber einen Cafe au Lait. Kurioserweise gibt es den mit Milchschaum  :))


Route einfach

Titel: Re: September 2021: Languedoc & ein Schuss Provence
Beitrag von: Silvia am 17. November 2021, 09:04:29
 :beifall:  Was für ein herrlicher Tag, genau nach meinem Geschmack

Wie schön das der Biber sich tagsüber blicken ließ  :thumb:

Quizfrage: Wer außer dem einen Baumarkt hat noch mit einem Biber geworben?
War das nicht irgendeine Zahnpasta  (... und eine Zimmerei bei uns in der Gegend  ;D )
Titel: Re: September 2021: Languedoc & ein Schuss Provence
Beitrag von: Christina am 17. November 2021, 17:59:22
Tolle Tierausbeute, gerade Biber sind ja nur selten tagsüber zu sehen. Mir fällt auch die Zahnpastawerbung ein, aber auf den Baumarkt komme ich grad nicht.

Aigues-Mortes scheint einen Besuch wert zu sein.
Titel: Re: September 2021: Languedoc & ein Schuss Provence
Beitrag von: Ilona am 19. November 2021, 10:56:45
Hallo Susan,

wie du weißt, kann ich derzeit nur Bilder anschauen, denn alles andere ist noch zu anstrengend. Aber step-by-step :zwinker:.

Nichtsdestrotrotz war das eine tierische Ausbeute  :beifall: und Flamingos finde ich ohnehin immer wieder faszinierend.

Bin weiterhin begeistert dabei  :adieu:.
Titel: Re: September 2021: Languedoc & ein Schuss Provence
Beitrag von: Susan am 19. November 2021, 20:02:18
Richtig, da war in den 90ern Werbung für Dentagard-Zahnpasta mit einem Biber und dann gab es früher noch die Blendi-Kinderzahncreme. Wusste gar nicht, dass man Biber tagsüber selten sieht. Im Spreewald haben wir auch einige nachmittags gesehen. Und auch sonst ... Da haben wir wohl wenigstens bei einem Tier Sichtungsglück  ;-)

Ist zwar spät, aber trotzdem: viel Spaß in Kopenhagen, Christina!

Ilona, schön von dir zu hören   :winkewinke:  Lass es ruhig langsam angehen, der Bericht läuft ja nicht weg!
Titel: Re: September 2021: Languedoc & ein Schuss Provence
Beitrag von: Susan am 19. November 2021, 20:57:40
26. September  Teil I  Phare de l’ Espiguette

Der Sonntag beginnt mit dem, was im Wetterbericht so als Hochnebel artige Bewölkung bezeichnet wird. Als es auflockert, schwingen wir uns auf den Roller.
Es soll hier noch einen alten Leuchtturm geben. Da wir ihn bei unserem Gang zum Strand nicht gesehen haben, versuchen wir es mal über die Straße. Tatsächlich fahren wir gut 4 km ehe wir zum Parkplatz kommen. Wir zahlen 3 Euro und Kersten rollert bis zu einem großen Strandzugang. Die Dünen sind hier leicht zu queren und danach Sand soweit das Auge reicht  8)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dscn52645hj3p.jpg)
rechts

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dscn5251awij0l.jpg)
links

Leider ist auch der Leuchtturm ein Eckchen weiter weg. Offenbar haben wir die direkte Zufahrt verpasst.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dscn5253awlkqc.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dscn5257xhj2u.jpg)

Der Phare de l’Espiguette hat einen quadratischen Grundriss, ist 27 Meter hoch und wurde 1869 erbaut. Er hat da wohl den Leuchtturm, den wir in Le Grau-du-Roi am Kanal gesehen haben, abgelöst. Damals stand er nur 150 m von der Küstenlinie entfernt. Heute sind es mehr als 700 m, Meeresströmung ließen die Küste versanden. Sein Leuchtfeuer soll eine Reichweite von 24 Seemeilen haben.
Wie wir zufällig hören, wird an ihm gebaut, so dass momentan keine Besichtigung möglich ist. (Jetzt auf den Bildern erspähe ich auch ein Baugerüst.) Also brauchen wir uns keinen Weg durch die Dünen dahin zu bahnen.  ::)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dscn5255aebji2.jpg)

Etwa 100 m daneben Radar- und Funktürme, vermutlich von der Küstenwache. Wir spazieren eine Weile am Strand entlang Richtung Le Grau. Es ist recht windig; gut, da  werden die Wolken weg gepustet.  8)  Bald ist es sonnig genug für ein Meerbad.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dscn52537ijk9.jpg)

Der Wind / die Winde haben hier fazinierende Sandwellen geschaffen und Muster in denselben.

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(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dscn5265mvjab.jpg)

Außerdem gibt es Möwen zu beobachten; naja, hauptsächlich beim Mittagsschläfchen  ;)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dscn5249_16_944jcp.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dscn5261xwkv7.jpg)

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(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dscn5260uzjoq.jpg)

Zum Abschluss mal ein Panorama

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Wenn man vom Parkplatz aus noch 1 km Schotterpiste weiter fährt,  kommt man zum FKK-Strand und zum Étang des Baronnets. Wir haben eine allerdings arg verwitterte Holztafel zu Wanderwegen gesehen. Außer dass es möglich ist, kann ich dazu nichts sagen. Auf jeden Fall kann man in der Gegend Ausreiten, wir haben einige Ranches gesehen, die das anbieten.

Schon auf der Hinfahrt habe ich Flamingos im Kanal neben der Straße bemerkt, daher halten wir an einer Vogelbeobachtungshütte. Da stehen auch Hinweisschilder zu Wanderungen.

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(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dscn526837k10.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dscn5273aymjrm.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dscn5276_16_91djpk.jpg)

Hier scheinen mehr die jungen Vögel unterwegs zu sein und nicht ganz so nur mit Futtersuche beschäftigt  ^-^

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dscn5274asuk0l.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dscn5270hqckfx.jpg)   (https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dscn5272hyskzl.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dscn5271hexjmr.jpg)

Was Flamingos angeht, bin ich voll auf meine Kosten gekommen  :toothy9:

Zeit für eine Kaffeepause am Wohnmobil und dann müssen wir uns ein wenig anhübschen

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/smilieshower0duee.gif)

Titel: Re: September 2021: Languedoc & ein Schuss Provence
Beitrag von: Susan am 20. November 2021, 01:12:12
26. September  Teil II  Die Stadt des toten Wassers

Heute Abend wollen wir ins Restaurant zum Essen, Aigues-Mortes schien uns ein guter Ort dafür. Außerdem waren wir mit der Besichtigung noch nicht weit gekommen. Also rollern wir am späten Nachmittag nochmal dorthin.

 :read2:
Gegründet wurde die Stadt 1246 vom französischen König Louis IX, wegen seiner extremen Frömmigkeit später "der Heilige" betitelt. Er besaß damals keinen Zugang zum Mittelmeer und war daher auf italienische oder provenzialische Häfen angewiesen. Da er aber unbedingt an den Kreuzzügen teilhaben wollte, erwarb er ein Stück Sumpfland an der Mündung der Petit Rhône und errichtete dort einen befestigten Hafen. Der Name Aigues-Mortes (totes Wasser) spiegelt die wenig attraktive Lage in den ungesunden Sümpfen. Die eindrucksvolle Stadtmauer wurde erst von Sohn und Enkel vollendet. Bereits im 14. Jahrhundert begann der Hafen zu versanden und als 1481 die Provence an Frankreich fiel, wurde die Stadt aufgegeben.

Wir parken wieder an der Porte de la Gardette.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_112799kr1.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_1115vxj0h.jpg)
hinter'm Wall

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_1114axk0p.jpg) 

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_111992jno.jpg)
Tour de Constance
war das erste Bauwerk, das Louis IX errichten ließ und als Wohn- und Leuchtturm nutzte. Ab dem 17. Jahrhundert war er dann ein Gefängnis, insbesondere für Hugenotten (frz. Protestanten). Die berühmteste Gefangene war eine Marie Durand, die mit 15 in Haft kam und 38 Jahren später dann begnadigt wurde. Sie soll das Wort  resister in die Wand geritzt haben. Es gibt eine Aussichtsplattform, von der man auch einen Teil der Stadtmauer begehen kann. Wir sind leider einen Tick zu spät dran für den letzten Einlass.  :( Schade, die Ausblicke auf die Marsch und die Salinen sollen schön sein.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_1135qoki1.jpg)
Graben mit Brücke zum Turm
arg veralgt :P

Wir folgen der Stadtmauer also auf Straßenniveau bzw. außen.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_112138kkm.jpg)
südwestliche Ecke innen

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_11237vjlm.jpg)
Porte des Moulins
und Südmauer

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_11248gj76.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_1120b8jsh.jpg)   (https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_aigues5fyklk.jpg)

Die Stadtmauer ist 11 m hoch und umschließt ein unregelmäiges Viereck: die Längseiten messen 496 / 567 m, die Schmalseiten 301 / 269 m. Sie soll 15 Türme haben und wir zählen 6 Tore. Ursprünglich gab es noch einen Burggraben, der wurde aber aufgeschüttet. Die Festung von Aigues-Mortes zählt zu den best erhaltenen Europas aus dem Spätmittelalter. Die Gassen innerhalb der Mauern sind rechtwinklig angelegt.  Die Hauptachsen säumen allerlei Touristengeschäfte. Heute am Sonntag ist deutlich weniger los. Teils finde ich das angenehm, kein Gedränge; teils wirkt es aber auch etwas öde.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_11161kk7z.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_112519jf6.jpg)

In einer der Gassen direkt an der Mauer fand ein Motorrad-Flohmarkt statt. Himmel, was gab es da an Schrott zu sehen  ::) Aber irgendwen scheint es ja interessiert zu haben.

Herzstück ist der Platz Saint-Louis: nett mit Bäumen, Brunnen mit Statue des heiligen Königs und sehr viel Außengastronomie  ^-^

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_aigues1s8kp8.jpg)
Handybild von gestern

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_1143xekxc.jpg)
Ludwig, der Heilige
Mit seinen Kreuzzügen hatte er wenig Glück; beim ersten 1248 wurde er in Ägypten gefangen genommen und musste ein hohes Lösegeld zahlen. Beim zweiten 1270 kam er nur bis Tunis und starb dort an Ruhr oder Pest.

Vor lauter Tischen und Sonnenschirmen bemerken wir kaum die anliegenden Gebäude wie das Rathaus oder die Kapuzinerkapelle. Nur die alte Kirche Notre-Dame-des-Sablons ist kaum zu übersehen. Gestern war sie belagert von Hochzeitsgesellschaften, heute ist alles geschlossen.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_11417cj6n.jpg)

Für Abendessen ist es noch etwas früh, daher beschließen wir das gesparte Eintrittsgeld in Aperitifs anzulegen  :zwinker: Die Loungebar des Hotel Remparts direkt an der Nordmauer machte einen netten Eindruck. Wir lassen uns also in den Sofas nieder und genießen unsere Pastis. Ich weiß nicht, ob der endgültige Sonnenuntergang das Signal war oder was anderes. Jedenfalls hören wir auf einmal lautes Vogelgezwitscher und hunderte von Piepmätzen kreisen um die Stadtmauer. Solch Schwärme haben wir noch nie erlebt. Außer vielleicht im Hitchcock-Film "Die Vögel", die hier blieben zum Glück friedlich.

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(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_1139s5j5g.jpg)

Wir haben einige Speisekarten studiert; irgendwas vom Stier gibt es hier reichlich und überall. Kersten hätte lieber was traditionelleres  ;) also von der Kuh und ich lieber Fisch. Wir kehren zurück zum Place Saint Louis und im Restaurant La Citadelle ein bzw. natürlich an einen Tisch draußen. Ein Reiseführer schrieb schon, dass die Besitzer und Namen hier oft wechseln und Rezensionen daher schwierig sind. Bei google-Maps heißt es daher noch anders. Kersten nimmt "Faux Filet", was sich für mich irgendwie gefaked anhört  ;) Tatsächlich ist es ein Sirloin Steak.  Ich esse wieder Menue: als Vorspeise hatte ich Tomate-Mozarella bestellt, bekam aber Lachs-Carpaccio   ::) Okay, war auch lecker. Und die gegrillte Dorade sowieso. Den Nachtisch Mousse au Chocolat mit Orangensauce haben wir geteilt. 

Beim Rückweg habe ich mich noch mit Nachtfotos versucht.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_1145azji4.jpg)
rechts unser Restaurant


Route vereinfacht
 
Titel: Re: September 2021: Languedoc & ein Schuss Provence
Beitrag von: Silvia am 21. November 2021, 09:30:33
Noch ein Tag ganz nach meinem Geschmack ... tolle Mischung ... Meer und Natur, dann trutzige Bauten  :thumb:

In einer der Gassen direkt an der Mauer fand ein Motorrad-Flohmarkt statt. Himmel, was gab es da an Schrott zu sehen  ::) Aber irgendwen scheint es ja interessiert zu haben.
;D  Ich kenn da etliche Kollegen die nur zu gerne da stöbern würden
Titel: Re: September 2021: Languedoc & ein Schuss Provence
Beitrag von: Silv am 21. November 2021, 10:08:49
Noch ein Tag ganz nach meinem Geschmack ... tolle Mischung ... Meer und Natur, dann trutzige Bauten  :thumb:

In einer der Gassen direkt an der Mauer fand ein Motorrad-Flohmarkt statt. Himmel, was gab es da an Schrott zu sehen  ::) Aber irgendwen scheint es ja interessiert zu haben.
;D  Ich kenn da etliche Kollegen die nur zu gerne da stöbern würden

Ich kenne da auch ein paar...

Solche Gassen gefallen mir, insbesondere wenn nicht viel los ist.  :)
Titel: Re: September 2021: Languedoc & ein Schuss Provence
Beitrag von: Susan am 25. November 2021, 19:14:20
27. September  Adieu Languedoc, salut Provence!

Trotz aller Vorsicht habe ich mir einige Mückenstiche eingefangen. Zeit von hier zu verschwinden  ;) Wir wählen wieder eine Route ohne Autobahn. Die Aussichten unterwegs sind sich ziemlich ähnlich  ^-^

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dscn5297bppjl0.jpg)
Wein und Étang
Wir queren die Rhône und erreichen damit die Provence

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dscn5298uaj9k.jpg)
Wein und Berge

Ansonsten gibt es noch die ein oder andere Allee

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dscn5300vskl5.jpg)

und typische sandfarbene Dörfer

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dscn5306l2jkg.jpg)

Wir nähern uns unserem Ziel, auch hier viel Wein  8) Im Hintergrund die Bergkette des Vaucluse.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dscn5303z6jy2.jpg)

Wir beziehen Quartier auf dem Campingplatz Domaine des Chênes Blancs (https://www.luberon-camping.fr/en/). Wie der Name besagt mitten in einem Eichenwäldchen. Der Platz ist recht günstig gelegen für die gedachten Ausflüge. Außerdem noch geöffnet, obwohl sich der Service schon langsam zur Ruhe begibt: Bar nur noch einen Tag geöffnet, Brotlieferung nur bis Ende September. Wir faulenzen den Rest des Tages in der Sonne am Pool.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/smiliesbeach24fkss.gif)

Die Route

Titel: Re: September 2021: Languedoc & ein Schuss Provence
Beitrag von: Susan am 25. November 2021, 21:37:22
28. September  Bilderbuch-Provence-Bergdorf Gordes

so zumindest der Reiseführer  ;)

Zu allererst müssen wir dringend den Roller betanken, das haben wir entgegen der Gewohnheit in Le Grau versäumt. Das ist hier gar nicht so einfach, Tankstellen sind rar. Wir müssen fast 18 km fahren, zumindest liegt diese halbwegs in Richtung unseres Ausflugsziels.  ::) Dann fahren wir die Südflanke der Monts Vaucluse hinauf. Unterwegs ein Aussichtspunkt auf einem Felsbalkon hinüber zu unserem heutigen Ziel

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_1152wpko0.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_11558jjzj.jpg)

 :read2:
Schon die Kelten errichteten an diesem strategischen Punkt eine befestigte Siedlung. Überreste einer römischen Straße lassen vermuten, dass die auch nach der Eroberung Galliens bedeutsam war. Im 8. Jahrhundert wurde an der Stelle eine Benediktiner Abtei erbaut, im 11. Jahrhundert  erhielt das Dorf eine massive Burgfestung. Als eines der ersten Dörfer Frankreichs  wurde Gordes protestantisch, konnte selbst während der Hugenottenkriege nicht eingenommen werden. Ab der zweiten Hälfte des 18. Jahrhundert zogen immer mehr Einwohner weg. Später zogen Künstler  ein. Marc Chagall flüchtete während des Krieges in das Dorf und lockte danach seine Freunde dort hin. Heute lebt der Ort vom Tourismus.

In der Hauptsaison soll Gordes fürchterlich überlaufen sein. Wir haben den Markttag erwischt, doch der Rummel hält sich in Grenzen.  Vielleicht weil der Abbau schon begonnen hat? Wir können endlich Kräuter der Provence einkaufen, Kersten bekommt neue Gürtel, ich widerstehe der Versuchung von Strohtaschen und Chilizöpfen. Wenn wir sie da schon probiert hätten, wären wir auch bei lecker Pasten fündig geworden.

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Die Verkäufer hatten alle brav ihre Masken auf, wir natürlich auch  :engel: Bei anderen Besuchern - meist deutschsprachig - hing sie gern mal am Kinn, sofern überhaupt welche getragen wurden.

Wir bummeln durch die alten Gassen, erstmal weg vom Zentrum.

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Zuerst noch Straße folgt dann natürlich wieder viel Kopfsteinpflaster.  8)

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Wir landen an der Rue du Belvédère, von der man an einigen Stellen weit ins Tal hinunter schauen kann.

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gegenüber das Luberon-Gebirge

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Vasarely -siehe Bild an Hauswand- lebte auch einige Zeit in Gordes. Kersten hatte einige Poster von ihm in seiner Junggesellenbude.

Nun, die erste Runde ist kurz, schnell landen wir wieder an Hauptplatz und -straße. Auf einem Hotelparkplatz sehen wir ganz viele Enten, vermutlich ein Oldtimer-Treffen.

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Früher wollte ich gern so ein Wägelchen als erstes Auto, ist dann aber doch ein Audi 50 geworden.  ::)

Da immer noch Lieferwagen vom Marktabbau die Idylle stören, suchen wir eines der kleinen Cafes auf.

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Wir gönnen uns ein Glas Rose –das ist ziemlich groß eher eine Viertele- , das wir in aller Ruhe genießen. Dazu bekommen wir Schnittchen mit verschiedenen Pasten. Eine ist eindeutig aus Oliven gefertigt, eine andere die "französische Leberwurst". Die Zutaten einer gelben haben wir nicht so recht identifizieren können. Lecker waren sie alle drei.

Danach drehen wir eine weitere Runde durch Gordes. Jetzt sind auch die Marktstände und Lieferwagen verschwunden und wir können das Château bewundern.

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Im Innern gibt es ein Kunstmuseum, wir verzichten aber auf einen Besuch. Interessanter hätten wir das Labyrinth darunter mit Gewölben, Zisternen und einer alten Ölmühle gefunden, doch davon haben wir erst später gelesen. Kunst gibt es auch in freier Wildbahn  ;)

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Die Chapelle des Pénitents Blancs verunzieren allerdings weiter die Verkehrsschilder  ::)

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Kirchlein zwischendurch und Durchgang zum

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Place Genty Pantaly
Der Brunnen stammt aus dem 13. Jhd. und war lange die einzige Wasserstelle des Orts.

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Wir vertreiben uns die Zeit bis der kleine Supermarkt des Ortes aufmacht, wir brauchen noch Tomaten für einen Salat. Für Ende September ist es knuffig warm, wir haben daher eher Lust auf einen Poolbesuch als auf weitere Besichtigungen  :floet:

Gordes hat uns  sehr gut gefallen, danke an Christina für den Tipp.


Die Route einfach:

Titel: Re: September 2021: Languedoc & ein Schuss Provence
Beitrag von: Ilona am 26. November 2021, 13:49:40
Dieses Bergdorf Gordes gefällt mir sehr gut  :beifall:. Dazu habt ihr noch den Markttag erwischt oder vielleicht sind die Stände immer für die Touris vor Ort?

Gürtel sind sinnvoll, doch Strohtaschen und Chilizöpfe braucht es wirklich nicht.

Zitat
Zu allererst müssen wir dringend den Roller betanken, das haben wir entgegen der Gewohnheit in Le Grau versäumt. Das ist hier gar nicht so einfach, Tankstellen sind rar. Wir müssen fast 18 km fahren

So lange noch Sprit für 18 km im Tank war :cool2:.
Titel: Re: September 2021: Languedoc & ein Schuss Provence
Beitrag von: Susan am 26. November 2021, 20:36:20
So lange noch Sprit für 18 km im Tank war :cool2:.

Da hatten wir echt Glück, dass es zur Tankstelle zumindest das letzte Stück bergab ging  ;D

29. September  Der Tag des Ockers I

Schon lange wollten wir die "Redrocks" der Provence besuchen, es hat sich aber nie gepasst bzw. haben uns Berichte über Autoaufbrüche abgehalten. Ich befürchtete schon, dass es wieder nicht klappt, denn zeitweise waren sie wegen der Waldbrandgefahr gesperrt, dann wieder wegen zuviel Regens.  Doch heute lacht die Sonne, also machen wir uns mit dem Roller auf den Weg, zuerst nach Roussillon.

Es war einmal ein Trupp Titanen, die wollten die Provence erobern. So feuerten sie mit einer riesigen Kanone Glutball nach Glutball auf das Land. Wo immer die einschlugen, ist die Erde bis heute rot verbrannt.

So die Legende, nüchtern gesehen handelt es sich bei der Farbenpracht allerdings um nichts anderes als Rost  ^-^  oder genauer um eine Mischung aus Eisenoxiden und sandigem Lehm. 1785 erfand Jean Etienne Astier aus Roussillon eine Methode, aus diesem Gemisch Farbstoffe zu gewinnen; von Safrangelb über Zinnober und Weinrot bis Violett. Bis in die 1930er Jahre wurden in der Gegend des Luberon große Ockersteinbrüche betrieben. Nach dem Weltkrieg kam die Produktion zum Erliegen, denn in der Industrie wurden immer mehr künstliche Farben verwendet.

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Ockervorkommen im Luberon

Wieder einmal irren wir etwas herum, weil die Beschilderung nicht optimal ist und ich mir den Parkplatz außerdem viel abgelegener vorgestellt habe. Doch schließlich kommen wir zum

Sentier des Ocres

einem Wanderweg durch den ehemaligen Ockerbruch, in den wir von oben einsteigen.  Es gibt zwei Rundkurse, wir wählen den längeren, rot markierten.

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erster Blick

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Der Weg führt immer mal wieder durch Wald. Die Formen sind nicht nur durch den Abbau für die Pigmentgewinnung entstanden, sondern vor allem auch durch Erosion.

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Wir kommen zum Cirque des Aiguilles, quasi dem Wendepunkt der roten Route.

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Witzig der Baum, der da so schräg heraus gewachsen ist.  ^-^ Die große Nadel leider voll im Gegenlicht.

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Von hier aus geht es überwiegend durch den Wald zurück, zwischendurch noch eine bunte Wand

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von der anderen Seite

Bald haben wir den Ausgangspunkt wieder erreicht. Im Faltblatt steht eine Gehzeit von 50 Minuten, wir waren eine gute Stunde unterwegs.

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Auf der Herfahrt haben wir noch mehr rotes Felsgebiet gesehen. Ob es da weitere Wanderpfade gibt, weiß ich nicht. Vom Weg ins Dorf zurückblickend sehen wir das auch der an einer Abbruchkante verläuft.

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Fortsetzung folgt ...

Titel: Re: September 2021: Languedoc & ein Schuss Provence
Beitrag von: Susan am 26. November 2021, 23:31:45
Der Tag des Ockers II

Der Ort Roussillon liegt auf einer Hügelkuppe zwischen Luberon und Monts Vaucluse. Der Ockerabbau dort ist nicht ganz neu, das taten schon die Römer im Dorf vicus russulus.  Aus dem Jahr 987 ist der Bau des Château de Roussillon dokumentiert, von dem gibt es aber keine Überreste. Die Église Saint Michel stammt aus dem 11. Jahrhundert und lag innerhalb der Mauern des befestigten Dorfs. Sie wurde mehrfach umgebaut. Vom Zentrum des Ockerabbaus, das Roussillon einst war, ist nur noch eine Farbenfabrik übrig geblieben. Dafür zählt es zu den Plus beaux villages de France und lebt hauptsächlich vom Tourismus.

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Blick vom Parkplatz

Einige Häuser stehen buchstäblich am Ockerabgrund.

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Übrigens gibt es noch eine Legende, warum die Erde hier so rot ist:

Im Château de Roussillon wohnte einst Graf Raymond d'Avignon mit seiner Frau Sermonde.  Der Graf interessierte sich jedoch nur für Pferde und die Jagd. So verliebte sich seine Frau in Guillaume, Sohn eines Grafens in den Alpen, der als Knappe auf der Burg lebte und Ritter lernen sollte. Als die Liebeslieder, die der Jüngling dichtete, zum Klatsch am Hofe führten, stellte ihn Graf Raymond zur Rede. Guillaume behauptete daraufhin, er liebe die Schwester Sermondes, was diese auch bestätigte um die Liebenden zu schützen. Das verstimmte jedoch die Gräfin, sie forderte von dem Knappen eine Ballade, die ihre Liebesgeschichte erzählte.  Um sie zu besänftigen ließ er sich darauf ein. Natürlich konnte Graf Raymond das nicht dulden und erstach den Jüngling während der Jagd. Er ließ dessen Herz in einer würzigen Soße zubereiten und seiner Gattin servieren. Dann verhöhnte er sie. Sermonde erwiderte, nach diesem köstlichen Mahl würde sie nie wieder etwas essen. Sie flüchtete aus der Burg und stürzte sich von den Klippen. Man sagt, ihr Blut hätte all die Erde der Gegend gefärbt und aus ihren Tränen speise sich die Quelle am Fuße des Hügels.

Wir bummeln durch den Ort. Hier wie in etlichen anderen Dörfern der Provence wird Ocker auch für die Häuserfassaden benutzt.

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In Roussillon haben sich viele Kunsthandwerker angesiedelt, die provenzalische Keramik, Schmiedearbeiten und Kunstmalereien anbieten. Zudem gibt es natürlich Läden mit dem üblichen Touristenkram. Ich dachte, hier könnten wir vielleicht auch die Brotaufstriche von gestern bekommen. Gläschen in den Schaufenster sahen ähnlich genug aus. Doch es waren hier nur Farbpigmente für die (Hobby)Künstler.  ::)

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Wir folgen den Wegweisern zum Belvédère.

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Beffroi
das ehemalige Tor des befestigten Orts. Erst seit der Renovierung im 19. Jhd. beherbergt der Turm eine Kirchenglocke.

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das Rathaus
um den Platz herum befinden sich Häuser aus dem 18. Jahrhundert

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Église Saint Michel und Place de la Forge
Letzterer war vermutlich der Hof des ehemaligen Schlosses und schon haben wir den Aussichtspunkt erreicht

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Blick nach Osten

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und nach Norden
ganz hinten der Mont Ventoux

Hier ist Sackgasse, also gehen wir auf gleichen Weg zurück zum Rathausplatz.

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Die Künster haben sich auch an den Gebäuden ausgetobt  ;)

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Es gibt natürlich auch einige Restaurants in Roussillon, doch leider, leider keine Eisdiele (die so aussieht als ob ist leider geschlossen). Vielleicht haben wir beim nächsten Ziel mehr Glück. Trotzdem hat uns der Ort sehr gefallen.

Fortsetzung folgt ...



Titel: Re: September 2021: Languedoc & ein Schuss Provence
Beitrag von: Susan am 27. November 2021, 01:01:35
Der Tag des Ockers III

Wir fahren ostwärts zum zweiten bedeutenden Ockerzentrum der Provence:
Le Colorado Provençal

Das hat jetzt wenig mit dem US-Staat oder dem Fluss dort zu tun  ;) Eher mit der spanischen Vokabel colorado für rot oder auch farbig.  (Okay, oft sieht der Colorado ja schlammig rot aus)

Wie in Roussillon gibt es hier Wanderwege durch den ehemaligen Ockerbruch und auch hier zwei unterschiedlich lange Rundkurse. Vom Parkplatz aus gehen wir eine Weile, bis wir zu den ersten bunten Felsen kommen.

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Le Sahara
Okay, das erinnert uns eher an Utah als an Colorado  ;D

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Und hier gibt es mehr weiß als in Roussillon

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Von dort aus wählen wir den längeren, orange gekennzeichneten Weg. Der führt zu einem Belvédère hinauf: da wo auf dem Bild oben die Leute zu erspähen sind.

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Positiv an dem Weg ist zu vermerken, dass er recht schattig ist und wir ein paar rot-bunte Felsen zu sehen bekommen. Weniger schön ist, dass er teilweise recht steinig ist und daher für mich momentan kein Vergnügen  :P

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Eine kleine Abwechslung bietet die neben dem Weg üppig blühende Heide (oder ähnliches Kraut).

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Schließlich erreichen wir den besagten Aussichtspunkt und blicken auf ....

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(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_1276ehkr6.jpg)
Le Sahara
 ::)
Wir suchen uns ein Plätzchen im Schatten für ein Apfel-Picknick.

Danach kürzen wir die orangene Route ab und verzichten auf den Schlenker zum Aussichtspunkt zur "weißen Wüste". Der Weg bergab bleibt steinig und stufig,was mir einiges abverlangt.
 :girly:
Wir erhaschen noch Blicke auf die so genannten "Feen-Kamine"

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Nach dem Faltblatt, das wir am Eingang bekommen haben, hatte ich erwartet auf der orangenen Route die Falaises (Klippen) zu sehen zu bekommen. Wir sind aber oberhalb gewesen, vielleicht wäre da die kürzere, blaue Route besser gewesen. Laut unserem Reiseführer, der allerdings 13 Jahre auf dem Buckel hat, klang es nach mehr Wegmöglichkeiten in dem Gebiet, insbesondere bei den Cheminées de fées. Ob sich das geändert hat? Vielleicht hätte ich auch nur Christinas Reisebericht gründlicher lesen sollen  :floet: Die Gehzeit war mit 1 h 45 angegeben, wir haben trotz Abkürzung ungefähr so lang gebraucht.

Nun haben wir uns eine Erfrischung verdient! Es gibt zwar eine Art Cafe vor Ort, enttäuschend aber das Angebot für Eis - nur eins am Stiel. ::) Naja, besser als nix: wie lautete nochmal die Werbung?  "Mein Magnum und ich"  ;)

Wir verzichten auf einen Besuch des dazu gehörigen Ortes Rustrel und halten nur noch kurz in St. Saturnin um Eier für Omelette zu kaufen. Danach heißt es: Füße hochlegen  ;D

Die Ockergebiete waren jetzt kleiner als ich erwartet hätte, trotzdem war das ein lohnenswerter Ausflug!

Die Route

Titel: Re: September 2021: Languedoc & ein Schuss Provence
Beitrag von: Ilona am 27. November 2021, 13:56:05
WOW, die Redrocks, orangefarbenen oder weißen Steine können durchaus mithalten :beifall:. Ich bin restlos begeistert!

Ich gehe mal davon aus, dass in der Zeit kein Fahrzeug aufgebrochen wurde.

Vielen lieben Dank, Susan, dass ihr uns das Gebiet gezeigt habt. Darüber gelesen hatte ich schon, doch so schön bebildert noch nicht gesehen.



Titel: Re: September 2021: Languedoc & ein Schuss Provence
Beitrag von: Silvia am 28. November 2021, 09:45:59
 :happy:   Herrlich!!  Diese Ockergegend war mir bisher völlig unbekannt - vielen Dank für's Zeigen .... ich seh schon, in Frankreich gibt es wirklich viel zu entdecken, wann da nur diese Sprache nicht wäre  :o  ..ja, nein, bitte, danke ... diese Wörter gehen noch, danach ist Schluß  ::)
Titel: Re: September 2021: Languedoc & ein Schuss Provence
Beitrag von: Susan am 28. November 2021, 19:13:28
Danke für die Blumen, ihr Lieben  ;D  Ich teil sie mir mit Christina, die hier auch schon mal Bilder von der Gegend gezeigt hat.

Titel: Re: September 2021: Languedoc & ein Schuss Provence
Beitrag von: Christina am 29. November 2021, 18:52:55
Da hatte ich jetzt richtig viel zum nachlesen.

So viele Flamingos in der Camargue sehr schön, ich habe Flamingos bisher leider nur im Zoo gesehen.

Ach ja, Gordes und dann die Ockerbrüche, das hat mich natürlich an unseren Urlaub erinnert. Wegen der Wege durch den Colorado Provencal habe ich gerade nochmal meinen Bericht gelesen und die Bilder angeschaut - wir sind wohl denselben Weg gegangen ;D Den Weg durch die Ockerbrüche von Roussillon haben wir ja nicht gemacht, wie ich an deinen Bildern sehe, wäre das durchaus lohnenswert gewesen.

Ilona und Silvia, ich meine mich zu erinnern, dass ihr beide auch schon meinen Bericht zu den Ockerbrüchen mitgelesen habt ;)
Titel: Re: September 2021: Languedoc & ein Schuss Provence
Beitrag von: Ilona am 29. November 2021, 19:44:08
Hallo Christina,

 :-[ stimmt, an deinen 2017er Bericht habe ich mich gar nicht mehr erinnert, obwohl ich eifrig kommentiert hatte. Asche über mein Haupt.

Nun habe ich schnell nochmals nachgelesen und deine Bilder sind auch erste Sahne  :beifall:.
Titel: Re: September 2021: Languedoc & ein Schuss Provence
Beitrag von: Susan am 29. November 2021, 22:57:55
Christina, da habe ich noch ein paar Erinnerungen für dich  ;D  Herzlichen Dank für die Anregung!


30. September  Fontaine-de-Vaucluse

Unser nächstes angedachtes Ausflugsziel wäre mit dem Roller auch von diesem Campingplatz machbar, jedoch hart an der Po-Schmerzgrenze  ;) Da außerdem hier so langsam die Schotten dicht gemacht werden, wechseln wir das Quartier.

Dazu müssen wir nur knapp 30 km weit fahren bis zum Camping La Sourgette (https://www.camping-sorguette.com/de) bei L' Isle-sur-la-Sorgue. So schaffen wir es grade noch rechtzeitig bevor die Rezeption Mittag macht.  Etwas ungewöhnlich ist die Anordnung der Stellplätze in Viererquadraten. So ist man zwar etwas abgeschieden, für die jeweils hinteren Plätze muss man aber rangieren können.  8) Es ist erstaunlich voll. Oder auch nicht erstaunlich, wenn ich bedenke, dass viele Campingplätze in der Gegend spätestens ab morgen geschlossen sind.  Der Platz liegt an einem der Arme des Flusses Sorgue, dessen Ufer hier ziemlich zugewachsen ist.

Nachdem wir uns eingerichtet haben,  fahren wir mit dem Roller Richtung der Quelle der Sorgue nach Fontaine-de-Vaucluse. Schon die Römer kannten dieses abgeschlossene Tal als vallis clausa. Es gibt ein paar Relikte aus dem 4. Jhd. Wir parken an der

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Église Notre-Dame-et-Saint-Véran 
Sie wurde im 11. Jhd. an der Stelle des Grabes vom Heiligen Véran gebaut. Bei den Kelten war der Platz ein Wasserheiligtum. Auf dem Vorplatz steht eine Skulptur zur Darstellung einer alten Legende aus dem 6. Jhd.:
Der Drachen Coulobre bedrohte die Bewohner und Tiere des Sorgue Tals. Saint Véran, der Bischof von Cavaillon, belauerte die Bestie viele Tage lang und in dem Moment, als sie sich zeigte, zeichnete er sie mit einem Kreuz. Coulobre wurde dadurch verwundet und floh -lange war sein Stöhnen zu hören-  bis in die Alpen, wo er verendete.


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Wir kommen zum Platz vor dem Rathaus und können einen ersten Blick auf das Flusstal werfen. Die Säule in der Mitte ist dem italienischen Dichter Petrarca gewidmet, der hier im Ort etliche Jahre lebte und hier den Großteil seiner Gedichte verfasst haben soll. Er kreierte einen neuen Stil von Minnesang, der sogar Shakespeare inspiriert haben soll.

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(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_1289dkj3m.jpg)   (https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_1293z0jzk.jpg)

Im Dorfkern ist das Ufer gesäumt von Cafe- und Restaurantterrassen, dann folgt eine Art Promenadenbalkon, von dem man auf die Sorgue schauen kann. Im Sommer sollen hier und im weiteren Wegverlauf viele Buden stehen. Die sind heute wohl schon im Winterschlaf.  ::)  Auch die Zahl der Ausflügler hält sich in Grenzen.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_129038kwm.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_1294xrj8s.jpg)

Dafür sehen wir ein paar Schülergruppen, die Kajakfahren üben.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_1298zjj30.jpg)

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Regulärer Sportunterricht oder Klassenfahrtsevent?  ^-^

Wir folgen dem Weg zum Quelltopf der Sorgue.

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(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_13055uj0j.jpg)   (https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_13104uj7a.jpg)

Auch von unten können wir sehen, dass es reichlich Höhlen in den umliegenden Karstfelsen gibt. Einige sollen einst bewohnt gewesen sein.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_1297wfjq3.jpg)

Der Weg endet vor rund 230 m hohen Felswänden. Dahinter bzw. darunter liegt ein unterirdisches, etwa 1100 qkm großes Becken, das das Wasser der Berge Mont Ventoux, Monts de Vaucluse und Montagne de Lure aufnimmt. Es wurde schon oft von Tauchern, darunter der berühmter Jacques-Yves Cousteau, erforscht. Ein Tauchroboter ermittelte 1985 eine Tiefe von 308 m. Die Quelle der Sorgue ist der einzige Ausfluss und damit die größte Frankreichs und eine der bedeutendsten Quellen der Welt. Der Wasserstand unterscheidet sich je nach Jahreszeit und nach der Menge des gefallenen Regens außerordentlich. Wir haben Pech und sehen nur ein Loch in der Felswand  ;) (Wohl auch, weil wir brav  hinter der Absperrung bleiben).

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_1311bf7kb0.jpg)

Christina hatte da etwas mehr Glück und zu Zeiten der Schneeschmelze kann es auch so aussehen. (https://www.horizon-provence.com/fontaine-de-vaucluse/photos/fontaine-de-vaucluse103.jpg) Daher, dass die Quelle nicht so vor sich hinplätschert, sondern den Fluss quasi ausspuckt, rührt der Name Fontaine.  In Trockenperioden tritt der Fluss dann erst einige hundert Meter weiter an die Oberfläche.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_1313u5jvo.jpg)


Kleine Verschnaufspause ...
Titel: Re: September 2021: Languedoc & ein Schuss Provence
Beitrag von: Susan am 30. November 2021, 00:04:31
Und weiter: kehrt, Marsch...

Auf gleichem Weg gehen wir zurück ins Dorf.

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Eine der Schülergruppe übt nun, das Wehr hinunter zu fahren.   
:respekt: Ich würde mich das nicht trauen! 
Kersten meint, die Mauer sei geschickt gebaut: duch die leichte Wellenform würde unten nicht so eine Strudelwalze entstehen. Die Kiddies kommen auch glatt durch, nur einer der Lehrer (?) zeigt, wie man es nicht machen sollte.

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gerade darauf zu

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durchrutschen

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Nass werden garantiert  ;)

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unten kräftig rauspaddeln

Fontaine-de-Vaucluse war lange das Zentrum der regionalen Papierindustrie. Die letzte erhaltene Papiermühle wurde 1974 in ein Museum umgebaut. Wir werfen einen kurzen Blick hinein; einen Großteil der Fläche nimmt jedoch ein Laden für (besondere?) Papiere ein.

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dies Wasserrad
treibt weitere Zahnräder im Innern an, die Klöppel in Gang setzen, welche wiederum 24 bis 36 Stunden lang Leinen, Baumwolle und Hanf beklopfen, bis eine bearbeitbare Masse hergestellt ist. Diese Masse kommt in eine Presse, wird gespült und mit Zutaten wie Blüten oder Blätter zu Papier verarbeitet.

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Das angrenzende Museum Le Monde Souterrain mit dem Thema Höhlenforschung und den Nachbildung von Höhlen der Welt ist geschlossen.

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Blicke auf La Sorgue und die angrenzenden Felsen

Jetzt wird es aber Zeit für einen Nachmittagssnack  8) Wir kehren auf einen Eisbecher und Cappuccino (mit Milchschaum) im Grand Café ein und bekommen ein schönes Plätzchen auf der Terrasse am Fluss. Von dort haben wir unter anderem einen guten Blick auf die Burgruine, die auf einer Felsklippe über dem Ort thront.

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Château des Évêques
wurde im 12. Jahrhundert erbaut und war zwei Jahrhunderte die Sommerresidenz der Bischöfe von Cavaillon. Man kann wohl auch hinauf wandern, aber das lassen wir heute.

Wir sehen noch ein weiteres Wasserrad. Hat vielleicht auch mal eine Papiermühle betrieben?

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Zu dem Becken links im Bild kommt eine Gruppe Paddler. Ich denke schon, die steigen hier aus. Doch nein, irgendwie verschwinden sie im Gebäude  :gruebel: Das schauen wir uns noch näher an. Offenbar gibt es dort einen Röhrendurchgang im Haus, um das Wehr im nächsten Bild zu umgehen (oder für eine abenteuerlichere Kajakpartie).

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letzte Blicke auf die Sorgue vom anderen Ufer bzw. der Brücke

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Grande Café

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Wir rollern zurück nach L' Isle-sur-la-Sorgue.  Eigentlich wollten wir uns dort noch ein wenig umschauen, doch der Feierabendverkehr schreckt uns ab. So halten wir nur noch bei Super U um das Abendessen einzukaufen. Später sind wir dann zu faul nochmals loszudüsen  :floet:

Die kurze Reiseetappe



Und die Rollertour


Titel: Re: September 2021: Languedoc & ein Schuss Provence
Beitrag von: Silvia am 30. November 2021, 08:46:41
Ilona und Silvia, ich meine mich zu erinnern, dass ihr beide auch schon meinen Bericht zu den Ockerbrüchen mitgelesen habt ;)
:verlegen:   ist mir einfallen als Susan deinen Bericht erwähnte ...  :anbeten:  entschuldige mich dafür ... kann ich es auf mein Alter schieben?  :cool2:
Titel: Re: September 2021: Languedoc & ein Schuss Provence
Beitrag von: Ilona am 30. November 2021, 15:22:42
Schade, dass die so abrupt bzw. unflexibel die Saison beenden. So lange schönes Wetter ist, kann man doch den Campingplatz oder solche Buden geöffnet lassen. Aber egal, ihr habt noch ein schönes Plätzchen gefunden.

Das kristallklare Wasser reizt schon zum Kajak fahren, aber nicht mit dem Wehr.

Wieder ein schöner Tag  :thumb:.
Titel: Re: September 2021: Languedoc & ein Schuss Provence
Beitrag von: Christina am 30. November 2021, 18:30:01
Ilona, Silvia - gar kein Problem, ich merke doch selbst wie schnell ich Reiseberichte oder ähnliches, obwohl voller Begeisterung gelesen, wieder vergesse ;D

Fontaine-de-Vaucluse, da hatten wir im Frühjahr erwartbar mehr Wasser an der Quelle als ihr im Herbst, allerdings nicht vergleichbar mit dem Bild, das du verlinkt hast. Ansonsten habt ihr euch ein bisschen mehr Zeit fürs Dorf gegeben, wir waren eher auf die Wanderung konzentriert und danach war es uns einfach zu voll. Schade, dass es euch mit L’Isle sur la Sorgue ähnlich wie uns ging, da hätte mich ein paar Bilder interessiert.
Titel: Re: September 2021: Languedoc & ein Schuss Provence
Beitrag von: Susan am 03. Dezember 2021, 16:25:03
1. bis 4. Oktober  Heimreise mit Zwischenstopp im Modautal

Eigentlich wären wir gern noch weiter gereist, schließlich ist es noch schön sonnig und angenehm warm. Doch irgendwie wir es schwierig offene Campingplätze zu finden  :gruebel:  Für uns unverständlich warum die so früh schließen. Okay, vielleicht könnten wir auf die Wohnmobilstellplätze ausweichen, obwohl wir die meist nicht so mögen. Oder wir besuchen alt Bekanntes an der Côte d’Azur. Dort gibt es allerdings andere Probleme: die "Campingplätze" sind meist nur noch mit Hütten voll gestellt.

Nunja, vielleicht habt ihr mitgezählt, wir sind beim 34. Tag des Urlaubs, das sollte ja fürs erste ausreichen  ;) Ein Anruf bei unseren Freunden in Odenwald gibt den Ausschlag. Wir wollen uns gern treffen, doch ab Mitte nächster Woche wimmelt es bei ihnen von Terminen.  Also treten wir die Rückreise an.

Am Freitag fahren wir bis nach Neuenburg am Rhein und übernachten im Dreiländer Camping Gugel. Am Samstag geht es weiter ins Modautal, dort bleiben wir bis Montag ehe es weiter zurück nach Hannover geht.

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Fazit

Generell war uns die Gegend schon bekannt, wir haben trotzdem viel Neues und Reizvolles entdeckt. Das hat uns so begeistert, dass wir unbedingt nochmal dorthin wollen. Es gibt sicher mehr zu entdecken und einiges haben wir ja auslassen müssen. Der Roller hat sich wieder einmal bezahlt gemacht für Touren, die wir nicht unbedingt mit dem Dickschiff hätten fahren wollen und die fürs Fahrrad zu anstrengend wären. Wandern war eingeschränkt, da ginge sicher mehr. Andererseits lief es bzw lief ich besser als erwartet.  8)

Insgesamt haben wir es ruhiger angehen lassen. Die letzten Urlaube war das schon ein kleiner Knackpunkt. Kersten, der ein paar Jahre mehr auf dem Buckel hat, möchte weniger Programm, ich immer noch gern viel sehen und erleben. Heuer etwas erzwungen, habe ich es doch gelernt, auch mal Nichtstun zu genießen.  8)

Zu verbessern wäre die Reisezeit. Okay, wir hatten meist angenehmes Wetter und es war nirgends voll. Wie oben schon geschrieben, verstehen wir nicht, wieso trotz guten Urlaubswetters die Campingplätze dort so früh schließen. Da wären für September/Oktober Touren genauere Recherchen erforderlich. Aber für die vielen Wasserziele wäre eh der späte Frühling oder der frühe Sommer besser. Zudem dann auch noch die Blütezeit von Mohn, Ginster, Rosmarin etc die Landschaft verschönert.  ^-^   

Lavendelblüte wäre da noch mein Traum. Da soll es zwar voll mit Touristen werden, doch wir haben so viele Felder gesehen, dass man auch abseits der Hauptattraktionen tolle Flecken finden kann.

Wegen der Sprache wurde ja öfter gefragt: okay, geführte Besichtigungen sind oft nur in französisch, doch man gibt sich Mühe auch den fremdsprachigen Gästen Infos in ihrer Sprache oder zumindest in Englisch mitzugeben.  Ansonsten kamen wir mit Englisch überall gut zurecht. 

Es hat Spaß gemacht, durchs Berichten die Reise nochmal nachzufühlen

 :danke: dass ihr uns virtuell begleitet habt
Titel: Re: September 2021: Languedoc & ein Schuss Provence
Beitrag von: Christina am 03. Dezember 2021, 18:43:00
Wow 34 Tage - das habe ich gar nicht so bemerkt beim Berichtlesen - ja, da kann man mal über die Heimreise nachdenken ;D

Dass die Campingplätze so früh schließen ist ja echt blöd, da haben wir mit Hotels (und wir sind ja auch immer außerhalb der Saison unterwegs) natürlich noch kein Problem gehabt (da werden sicherlich dann auch einige schon zu haben, aber wenn man vorbucht, kriegt man gar nicht mit, ob zu anderen Zeiten andere Hotels verfügbar wären), bemerkbar macht sich das aber bei den Pool Öffnungszeiten. Für die Provence wo uns ein Pool wichtig war, weil klar war, dass es möglicherweise Badewetter geben könnte, fielen einige Hotels raus, weil der Pool erst ab Mitte Juni öffnet (unabhängig vom tatsächlichen Wetter). Und in Lacanau wo wir im Juni auch bei hohen Temperaturen waren, war der Pool auch noch geschlossen, aber da hat man ja das Meer vor der Tür. 

Vielen  :herz: Dank für den Bericht aus einem meiner Lieblingsländer, ich hab viele neue Anregungen bekommen und alte Erinnerungen aufgefrischt, mal sehen, wann der nächste Frankreich Trip bei uns ansteht.
 :danke:
Titel: Re: September 2021: Languedoc & ein Schuss Provence
Beitrag von: Silvia am 03. Dezember 2021, 19:04:52
Der Dank gebührt dir, das du uns auf diese Tour mitgenommen hast.   :herz:

Heuer etwas erzwungen, habe ich es doch gelernt, auch mal Nichtstun zu genießen.  8)
:toothy9:  Hab es auch lernen müssen, aber es geht!  ... wobei vllt. ist es auch das Alter, das ich es inzwischen viel ruhiger angehen lasse  :denk:

Titel: Re: September 2021: Languedoc & ein Schuss Provence
Beitrag von: Horst am 04. Dezember 2021, 13:05:20
Toller Bericht Susan mit vielen schönen Anregungen zur Region, der uns durch den Herbst begleitet hat - danke!  :D
Titel: Re: September 2021: Languedoc & ein Schuss Provence
Beitrag von: Ilona am 04. Dezember 2021, 15:25:31
Wow, 34 Tage - so lange waren wir noch nie von zu Hause weg. Aber ihr hattet ja euer Dickschiff-Zuhause dabei.

Frankreich scheint durchaus eine Reise wert, wenn man deinen Reisebericht so liest. Doch noch wird das auf später, wenn wir mal Rentner sind, verschoben.

Vielen lieben Dank, Susan, dass du von dieser langen Reise berichtet hast :beifall:. Ich war wieder einmal gerne mit dabei.
Titel: Re: September 2021: Languedoc & ein Schuss Provence
Beitrag von: Susan am 06. Dezember 2021, 20:21:56
Freut mich, dass es euch gefallen hat!

 :adieu: