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Allgemeines => Foto & Film => Thema gestartet von: Flicka am 09. Januar 2015, 17:28:17

Titel: Suche viel Tele für wenig Geld
Beitrag von: Flicka am 09. Januar 2015, 17:28:17
Wie es die Überschrift des Threads schon verrät:

Ich suche - auch im Hinblick auf den im Herbst anstehenden Urlaub - ein Teleobjektiv für meine Canon 6D.

Meine Minimalanforderungen:

- Telezoom ca. 100 - 800 mm
- durchgängige Blende 2.8
- Bildschärfe durchgängig auf L-Festbrennweiten-Niveau
- Nahgrenze 50 cm
- höchstens 700 g schwer
- Preis nicht über 800 Euro

....

Ha ha, Scherz beiseite...  ;)

Vorweg: Ich habe das Canon 70-200mm (in der 4.0-Version) und einen Kenko-1,4-Konverter. Das reicht mir aber im Hinblick darauf, dass ich im Herbst in Kanada je zweimal auf Bären- und Walbeobachtungstour gehen will, nicht aus. Letzte Klarheit darüber hat mir mein Besuch im Tierpark am letzten Wochenende gebracht.

Ich will mehr Tele, es muss aber unter realistischen Bedingungen möglich sein, die Fotos aus der Hand zu machen, weil ein Stativeinsatz höchstens bei einer der vier Touren möglich ist.


Deshalb liebäugele ich im Moment mit dem

Tamron SP 150-600mm F/5-6.3 Di VC USD
http://www.amazon.de/gp/product/B00HA072DG/ref=ox_sc_act_title_1?ie=UTF8&psc=1&smid=A3JWKAKR8XB7XF

alternativ mit dem
Canon EF 100-400mm f/4.5-5.6 L IS USM
http://www.amazon.de/Canon-100-400mm-4-5-5-6-Objektiv-Filtergewinde/dp/B00005QF6O/ref=sr_1_2?s=ce-de&ie=UTF8&qid=1420820213&sr=1-2&keywords=canon+100-400

und dem
Canon EF 400mm 5.6 L USM Objektiv
http://www.amazon.de/Canon-400mm-5-6-USM-Objektiv/dp/B0000C4GAP/ref=sr_1_3?s=ce-de&ie=UTF8&qid=1420820281&sr=1-3&keywords=canon+400


Was ich so an Tests, Berichten und Diskussion gefunden habe, habe ich die letzten Tage durchgeackert, so richtig schlüssig bin ich mir aber nicht. Leider gibt es bei mir in der Nähe auch keinen ordentlichen Fotohändler, bei dem ich mir die drei Objektive mal im Vergleich anschauen könnte. Bestellen (und notfalls zurückschicken) würde ich eigentlich erst wollen, wenn ich mich grundsätzlich mal für ein Modell entschieden hätte.

Vorteil der Festbrennweite scheint mir die gute Auflösung zu sein. Das Canon-Zoom soll angeblich gerade bei 400 mm (wofür man es ja eigentlich kauft) softer werden. Nachteil bei der Festbrennweite wäre der Sprung zu den 105 mmm, die mir mein 24 - 105 mm bietet. Und zusätzlich noch das 70 - 200 mm in den Urlaub mitzuschleppen, das würde mir zu viel.

Über das Tamron wird in den einschlägigen Fotoforen ja heftig diskutiert, vor allem im Vergleich zum genannten Canon-Zoom. Der Bereich von 400 - 600 mm würde mich halt schon sehr reizen, aber die Meinungen gehen offenbar auseinander, ob das Tamron in dem Bereich überhaupt noch mehr Auflösung bietet als ein entsprechender Crop beim Canon. Heftig ist beim Tamron das Gewicht: knapp 2 kg. Da müsste ich vor dem Urlaub wohl noch Hanteltraining machen.  ;) Aber Leichtgewichte sind die anderen Objektive ja auch nicht.

Könnt ihr mir bei meinen genannten Interessen zu dem ein oder anderen Objektiv (oder vielleicht einem ganz anderen?) raten. Das

Sigma 150-500 mm F5,0-6,3 DG OS HSM-Objektiv
http://www.amazon.de/gp/product/B001542X6E/ref=ox_sc_sfl_title_1?ie=UTF8&psc=1&smid=A1X0M9U5WW1195

habe ich mir schon überlegt, aber 500 mm sind nicht so viel mehr als 400 mm, da würde ich eher zum Canon-Zoom greifen (das es inzwischen vielfach gebraucht für unter 1000 Euro im Angebot gibt).
Titel: Re: Suche viel Tele für wenig Geld
Beitrag von: DocHoliday am 09. Januar 2015, 17:40:15
Ich hatte bis vor einiger Zeit das 100-400 von Canon und war damit eigentlich immer ganz zufrieden. Von der Bildqualität her wird es wahrscheinlich eher etwas besser sein als das Tamron, dafür hat das Tamron die deutlich bessere Reichweite. Ich denke das ist eine Frage der persönlichen Präferenzen. Ich würde mir das Tamron bestellen und schauen, ob ich mit der Bildqualität zufrieden bin. Sonst das Canon 100-400.

Die Festbrennweite würde ich nur nehmen, wenn Du besonders günstig drankommst. Die Zooms sind einfach flexibler.
Titel: Re: Suche viel Tele für wenig Geld
Beitrag von: Rainer am 09. Januar 2015, 18:41:29
Das Leid der KB-Kameras, die Teles sind so teuer....

Schwierig, bei APS-C und mit Stativ würde ich definitiv die Festbrennweite von Canon empfehlen, laut Herrn Northrup (obwohl der auch viel Mist schreibt, aber das hat er mit Bildern belegt) ist das das Tele mit der besten Auflösung. Kein Zoom, aber wenn Du schon 70-200 hast, braucht ja eigentlich kein Zoom mehr dazu zu kommen.

Aber zum einen hast Du kein APS-C und zum anderen hat das Objektiv keinen Stabi und ohne Stativ braucht man dann wirklich viel Licht. Sehr schwer.

Das Tamron hat alles, Brennweite, Zoom und sehr guten Stabi, aber es ist bei 600mm und Offenblende natürlich deutlich weicher als das o.g. Canon. Da soll so viel schlechter in der Auflösung sein, dass das gecroppte 400mm Bild des o.g. Canons genauso viel Auflösung (sogar mehr) liefert. Aber dann ist da eben noch immer der Stabi und wenn es nicht unbedingt DIN A2 Abzüge sein müssen, wird man diese oder jene leichte Unschärfe sicherlich gut verkraften. Ich persönlich habe da gar kein Problem mit, ich bin kein Pixelpeeper und der Gesamteindruck ist für mich wichtiger als die letzten paar Pixel.

Das 100-400 Canon liegt irgendwo dazwischen, hat zwar einen Stabi, ist aber bei 400mm nicht besser als das Tamron bei 400mm, also warum sollte man sich künstlich einschränken, wenn es bei Tamron bis 600mm geht?

Relativ neu ist ein Sigma 150-600, das soll es in zwei Ausprägungen geben, beide sind schwerer als das Tamron, das eine eben "viel schwerer", das andere nur etwas schwerer und etwas teurer. Genau Namen und Verfügbarkeit habe ich ad hoc nicht, kann man aber nachschauen.

Ich persönlich würde ernsthaft überlegen, noch eine günstige APS-C Kamera mitzunehmen und dazu ggf. nur das Tamron 70-300mm. An Canon APS-C wirkt es wie ein 480mm Tele am KB, es hat aber keine Probleme mit Vignettierung und auch die Grundschärfe ist sehr gut. Es ist relativ leicht und günstig und besitzt einen überragenden Stabi (mir hat es wirklich die Sprache verschlagen, als ich das Objektiv die ersten Male ausprobiert habe, das muss man gesehen haben, um es zu glauben). In der Kombination mit einer APS-C Kamera sicher eine Überlegung wert, aber dann hast Du natürlich noch mehr Krempel mit im Urlaub...
Titel: Re: Suche viel Tele für wenig Geld
Beitrag von: Flicka am 09. Januar 2015, 19:26:57
Zitat von: Rainer
Ich persönlich würde ernsthaft überlegen, noch eine günstige APS-C Kamera mitzunehmen und dazu ggf. nur das Tamron 70-300mm. An Canon APS-C wirkt es wie ein 480mm Tele am KB, es hat aber keine Probleme mit Vignettierung und auch die Grundschärfe ist sehr gut. Es ist relativ leicht und günstig und besitzt einen überragenden Stabi (mir hat es wirklich die Sprache verschlagen, als ich das Objektiv die ersten Male ausprobiert habe, das muss man gesehen haben, um es zu glauben). In der Kombination mit einer APS-C Kamera sicher eine Überlegung wert, aber dann hast Du natürlich noch mehr Krempel mit im Urlaub...

Die Idee, meine alte Kamera (die 50D) mitzunehmen, hatte ich auch zuerst. Bis ich einen Vergleich gemacht und festgestellt habe, dass unter Realbedingungen (also Bilder aus der Hand auf bewegte Objekte bei nicht optimalen Lichtverhältnissen bei 200 mm bzw. 200 mm plus Konverter) die 50D trotz engerem Bildausschnitt kein besseres Bild lieferte als das entsprechend gecropte Bild aus der 6D. Abgesehen davon, dass man bei der 6D noch bei deutlich schlechteren ISO-Werten wegen geringen Bildrauschens bessere Fotos hinbekommt und ich deshalb Verschlusszeiten wählen konnte, die bei der 50D gar nicht oder nur mit deutlich verrauschtem Bild möglich waren. Nein, das wäre keine Alternative. Und wenn ich ein neues Objektiv kaufe, soll es schon für die neue Kamera sein.
Titel: Re: Suche viel Tele für wenig Geld
Beitrag von: Flicka am 09. Januar 2015, 19:34:12

Die Festbrennweite würde ich nur nehmen, wenn Du besonders günstig drankommst. Die Zooms sind einfach flexibler.

Auf einen Schnäppchen-Kauf habe ich zunächst auch ein wenig gehofft. Aber im Gegensatz zum 100-400mmm wird die Festbrennweite kaum gebraucht angeboten und ist neu etwa so teuer wie das Zoom.
Titel: Re: Suche viel Tele für wenig Geld
Beitrag von: Rainer am 09. Januar 2015, 21:58:26
Und wenn ich ein neues Objektiv kaufe, soll es schon für die neue Kamera sein.

Das wäre es, denn das Tamron 70-300 ist für KB geeignet.

Wenn es Dir hilft, kannst Du auch gerne meine 60D mitnehmen, die hat schon den moderneren Sensor mit 18MP und deutlich besserem Rauschverhalten als die 50D. Aber ich weiß natürlich auch, dass man sich mit geliehenen Dingen schwer tut, obwohl ich das wirklich ehrlich meine und kein Problem hätte, Dir die Kamera mitzugeben. Kannst Du auch gleich noch das Tamron 70-300 einpacken, das habe ich nämlich auch....

Jaja, ich weiß, das ist eine unangenehme Entscheidung, ich täte mir sicherlich auch schwer. Aber vielleicht willst Du wenigstens im Vorfeld ausprobieren, ob das eine brauchbare Option ist? Ich bin zu jeder Schandtat bereit... (sagen wir, fast jede Schandtat, sonst bekomm ich hier gleich die Ohren langgezogen).
Titel: Re: Suche viel Tele für wenig Geld
Beitrag von: Rainer am 09. Januar 2015, 22:06:22
Auf einen Schnäppchen-Kauf habe ich zunächst auch ein wenig gehofft.

Man muss nicht bei Ebay schauen. Im DSLR Forum "verschenken" viele quasi ihr Equipment. Hier bekommst Du das Canon 400mm f5.6 L gebraucht und ganz aktuell (heute "ge-up-gedatet") für sage und schreibe 750,-€ (ein Schnapper!!):

http://www.dslr-forum.de/showthread.php?t=1513244
Titel: Re: Suche viel Tele für wenig Geld
Beitrag von: Michael am 10. Januar 2015, 07:43:53
Hallo Flicka,

um Deine Entscheidung noch ein wenig komplizierter zu machen: Das Canon-Zoom, was Du hier ansprichst ist das Canon EF 100-400mm f/4.5-5.6 L IS USM. Davon wurde gerade vor ein paar Wochen das Nachfolgemodell EF 100-400 mm 1:4.5-5.6L IS II USM (http://www.amazon.de/Canon-EF-100-400-4-5-5-6L-Kamera-Objektiv/dp/B00PGNMXQA/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1420867418&sr=8-1&keywords=ef+100-400mm+f+4.5-5.6l+is+ii+usm) vorgestellt. Das legt, außer in der Brennweite, in allen Bereichen zum Vorgänger noch mal (etwas) zu. Leider auch im Preis.
Andererseits wird das Vorgängermodell nur durch das Erscheinen des Nachfolgers nicht plötzlich schlechter, auch wenn man beim Lesen einschlägiger Foren durchaus diesen Eindruck gewinnen könnte. ;)
Das einzige, was an der Version 1 mit dem Erscheinen der Version 2 nachlässt ist der Preis. Deswegen halte ich die Version 1 als Gebrauchtkauf, oder auch als günstiger Neukauf, zur Zeit für sehr interessant.

Leider kann ich Dir nicht sagen, wie Du es am besten machen sollst, so dass es für dich passt. Ich kann Dir aber an dieser Stelle von meinen Erfahrungen und Präferenzen berichten. Vielleicht steckt da ja eine brauchbare Information für Dich mit drin?
Das Canon-Zoom soll angeblich gerade bei 400 mm (wofür man es ja eigentlich kauft) softer werden. Nachteil bei der Festbrennweite wäre der Sprung zu den 105 mmm, die mir mein 24 - 105 mm bietet. Und zusätzlich noch das 70 - 200 mm in den Urlaub mitzuschleppen, das würde mir zu viel.
Ich hatte lange Jahre das EF 100-400 und war damit in der Naturfotografie sehr zufrieden. Genial war der große Zoombereich und die Verstellung per Schiebezoom fand ich klasse, weil sehr schnell möglich. Die Überlappung im Brennweitenbereich mit meinem "Arbeitspferd", dem EF 24-105, war zwar hauchdünn, letztlich hatte ich aber, mit nur zwei Objektiven, einen Bereich von 24-400mm in sehr guter Qualität abgedeckt.
Was mich am 100-400 irgendwann gestört hat, war das unruhige Bokeh bei Offenblende. Also die Abbildung der Bereiche, die außerhalb der Schärfeebene liegen. Ich mag es, wenn ich mein Motiv mit offener Blende freistellen kann und der Hintergrund in einer sehr weichen, ruhigen Unschärfe versinkt. Das hat mit dem 100-400 nie so toll funktioniert, wie ich das haben wollte.
Dann bin ich vor drei Jahren auf die damals erschienene Neuauflage des EF 70-200mm 1:2,8L IS II USM (http://www.amazon.de/Canon-EF-70-200mm-Objektiv-Filtergewinde/dp/B0033567D8/ref=pd_sim_ce_27?ie=UTF8&refRID=1H15ZN2353CF3HZBQ131) umgestiegen. Zusammen mit dem Extender 2xIII ist das eine Kombination, die ich nicht mehr hergeben möchte. Lichtstärke und wirklich exzellente Abbildungsqualität im Bereich 70-200 und mit dem Konverter den Bereich bis 400mm in einer Lichtstärke und Qualität, die der Version 1 des 100-400 in nichts nachsteht. Für Dich würde das ggf. bedeuten, die 4,0er Version des 70-200 durch die aktuelle 2,8er Version zu ersetzen und den 2xIII Extender mit dazu zu nehmen.

Falls Du mal im meinem "Einzugsbereich" Pfalz/Saarland unterwegs sein solltest, kann ich dir gerne anbieten, dass Du meine Kombi EF 70-200mm 1:2,8L IS II USM mit und ohne 2xIII Extender ausprobieren kannst. Es geht doch nichts über eigene Erfahrungen. ;-)

Grüße aus der Pfalz,
Michael
Titel: Re: Suche viel Tele für wenig Geld
Beitrag von: Flicka am 10. Januar 2015, 09:57:02
Ach Mensch, ihr seid so lieb zu mir!

Danke für die Tipps und Angebote! Ich weiß jetzt gar nicht, worauf ich zuerst antworten soll.

Rainer, dein Angebot, mir deine Ausrüstung zu leihen, ist wirklich großzügig, vielen Dank! Aber ich weiß ja, wie es in einem solchen Urlaub zugeht. Da prallt die Kameratasche mal hier zu fest auf den Boden auf, da bekommt man woanders eine Ladung Staub oder Spritzwasser ab, und schon fragt man sich, ob die Macke da vorne immer schon am Objektiv war. ;-) Im letzten Urlaub ist mir mein 24-105-mm-Objektiv aus ca. 1 m Höhe auf den Asphalt geknallt. Mir macht der Schnatzer vorne nix aus und nach meinem Eindruck hat es keinen weiteren Schaden genommen, aber wenn ich es ausgeliehen hätte, hätte ich ein neues gekauft.

Von daher vielen lieben Dank, aber ich mache dann doch lieber meine eigenen Sachen kaputt.  ;) Und ich würde mir schon etwas für meine Kamera kaufen wollen.

Danke auch für den Link zum gebrauchten Objektiv. Ich denke, da wird es an der erforderlichen Abholung in Wien scheitern. Und ich würde lieber noch in Ruhe abwägen, zu welcher Option ich greife. Auch wenn ich 750 Euro schon verführerisch günstig finde...


Michael, auf deinen Vorschlag, mal deine Ausrüstung auszuprobieren, würde ich evtl. zurückkommen. Vielen Dank für das Angebot! Die von dir genannte Kombination habe ich bisher noch gar nicht in Betracht gezogen. Die Bewertungen fürs genannte Objektiv sind natürlich traumhaft. In der Kombination mit dem Telekonverter wäre ich allerdings gleich bei über 2000 Euro, und die Idee, statt eines Objektivs mit einem Telebereich bis 400mmm eine Kombi aus Objektiv und Telekonverter zu kaufen, um diese Brennweite zu erreichen, gefällt mir irgendwie auch nicht. Ich werde mal in Ruhe darüber nachdenken, auch über die Möglichkeit, im Falle des Kaufs mein eigenes 70-200mm zu verkaufen. Hast du das 100-400 eigentlich noch in deinem Fuhrpark oder musste es der neu angeschafften Konkurrenz weichen?


Ach, mir schwirrt der Kopf... Gestern habe ich schon ziemlich zum Tamron tendiert, heute sind die Karten wieder neu gemischt. Und auch wenn das Sigma, auf das Rainer verwiesen hat, noch nicht raus ist, käme es evtl. auch in Betracht....


Ich habe ja zum Glück noch Zeit.  :)
Titel: Re: Suche viel Tele für wenig Geld
Beitrag von: DocHoliday am 10. Januar 2015, 10:29:44
Die Kombi 70-200 2,8 II und 1,4x bzw. 2x Konverter habe ich auch im Einsatz und bin zufrieden damit. Neben dem schöneren Bokeh ist der bessere Bildstabilisator ein echtes plus dabei. Das 70-200 ist darüber hinaus ein Traum an Auflösung und Schärfe, wenn man es alleine einsetzt. Da ist es sicher ein oder zwei Klassen besser als das 100-400. Ich habe mir dazu in einem Anfall von finanziellem Größenwahn das 500er von Canon gegönnt aber das muss es ja nicht gleich sein.

Letztlich wirst Du bei allen wohlmeinenden Tips nicht ums ausprobieren rumkommen.

Titel: Re: Suche viel Tele für wenig Geld
Beitrag von: Michael am 10. Januar 2015, 10:57:41
Hast du das 100-400 eigentlich noch in deinem Fuhrpark oder musste es der neu angeschafften Konkurrenz weichen?
Das 100-400 habe ich nach kurzer "parallel-Phase" zum 70-200 weggegeben. Außer der Tatsache, dass ich keinen Extender dazwischen schrauben muss, wenn es über 200mm geht, fand ich keinen Grund, das weiter zu behalten.
Wenn Du einen direkten Vergleich machen magst, könnte ich versuchen dafür ein 100-400 zu organisieren.

Grüße aus der Pfalz,
Michael
Titel: Re: Suche viel Tele für wenig Geld
Beitrag von: Flicka am 10. Januar 2015, 11:26:57
So, ich habe jetzt gerade mal ein wenig die neuen Optionen erwogen.

Zumindest wenn ich dieser Seite Glauben schenke:

http://www.the-digital-picture.com/Reviews/ISO-12233-Sample-Crops.aspx?Lens=687&Camera=453&Sample=0&FLI=7&API=4&LensComp=929&CameraComp=453&SampleComp=0&FLIComp=3&APIComp=2

scheint mir die Kombi aus 70-200mm und 2fach Telekonverter keinen Vorteil in der Auflösung gegenüber dem Tamron zu haben. Ob man in der Praxis die gezeigte Auflösung auch tatsächlich erzielt und wie die Handhabung ansonsten ist, steht natürlich auf einem ganz anderen Blatt.

Ich meine nur, dass man dem Tamron vielleicht Unrecht tut, wenn man es von vorneherein als den L-Objektiven unterlegen einstuft. Ich hatte früher ein Tamron-Suppenzoom an meiner ersten EOS im Einsatz und fühlte mich jetzt eigentlich über solche Fremdhersteller ohne elitäres rotes L erhaben. Aber als ich im Weihnachtsurlaub angefangen habe, mich im Telebereich umzuschauen, ist mir klargeworden, dass das Tamron nicht unbedingt schlechter sein muss als die genannten Canon-Objektive.

Hauptgrund für die Anschaffung eines neues Objektivs ist für mich im Moment der lange Telebereich, das will ich nicht aus den Augen verlieren. Natürlich wäre es klasse, einen gestochen scharfen Bären auf dem Foto zu haben und rundherum alles wunderschön in Unschärfe verschwimmen zu lassen, aber ich vermute, dass die Aufnahmesituationen ohnehin nicht so aussehen werden, dass eine wirkliche Freistellung in Betracht kommt. Technisch bin ich da aber im Moment aber überfragt: Beim Einsatz des 2fach-Telekonverters würde die begehrte Offenblende 2.8 ja zu 5.6. Bliebe denn die Freistellungswirkung der Offenblende erhalten oder wäre die Tiefenschärfe dann auch die einer 5.6?



Letztlich wirst Du bei allen wohlmeinenden Tips nicht ums ausprobieren rumkommen.


Ja, da hast du recht. In der warmen Wohnung am PC sieht die Welt immer anders aus als draußen mit so einem Monsterzoom um den Hals.

Aber die Diskussion und die Tips bringen mich trotzdem sehr viel weiter, zum einen was eure Erfahrungen und Vergleiche der Optionen untereiander angeht, zum anderen wegen möglicher Alternativen.


Hast du das 100-400 eigentlich noch in deinem Fuhrpark oder musste es der neu angeschafften Konkurrenz weichen?
Das 100-400 habe ich nach kurzer "parallel-Phase" zum 70-200 weggegeben. Außer der Tatsache, dass ich keinen Extender dazwischen schrauben muss, wenn es über 200mm geht, fand ich keinen Grund, das weiter zu behalten.
Wenn Du einen direkten Vergleich machen magst, könnte ich versuchen dafür ein 100-400 zu organisieren.


Ganz egal ob ich dieses großzügige Angebot annehmen werde, sage ich schon einmal vielen lieben Dank für deine Bereitschaft, für mich auch noch ein Alternativ-Testobjektiv zu besorgen!  :)
Titel: Re: Suche viel Tele für wenig Geld
Beitrag von: Michael am 10. Januar 2015, 11:57:07
Technisch bin ich da aber im Moment aber überfragt: Beim Einsatz des 2fach-Telekonverters würde die begehrte Offenblende 2.8 ja zu 5.6. Bliebe denn die Freistellungswirkung der Offenblende erhalten oder wäre die Tiefenschärfe dann auch die einer 5.6?
Stark vereinfacht, ohne zu sehr in die optischen Zusammenhänge einzutauchen, kann man sagen: Der Grad der Freistellung hängt von der zum Zeitpunkt der Aufnahme verwendeten Blende ab. Wenn du also z.B. ein Objektiv mit 2.8er Offenblende auf bspw. 8 od. 11 abblendest, bleibt von dem Effekt, den die 2.8 er Blende diesbezüglich hat, nicht mehr viel übrig.
Neben der Freistellung gibt es dann noch die Art und Weise, wie der (durch die Freistellung) nicht mehr scharfe Bereich dargestellt wird. Das ist dann das Bokeh und wird von der optischen Konstruktion der Linse beeinflusst. Beides zusammen, Freistellung und Bokeh, ergeben den Bildeindruck.
Wobei man das mit dem Bokeh bitte nicht überbewerten sollte. Das wird erst dann interessant, wenn man viel mit Offenblende und damit mit selektiver Schärfe arbeitet. Nicht jeder macht das oder legt Wert darauf.

Ich meine nur, dass man dem Tamron vielleicht Unrecht tut, wenn man es von vorneherein als den L-Objektiven unterlegen einstuft.
Da sehe ich ganz genau so. Die L-Objektive sind keinesfalls die einzigen guten Objektive, die es für das EF-(S) Bajonett gibt. Man macht damit zwar nix grundlegendes falsch und einige stellen in Ihrem Bereich mit das Beste dar, was man aktuell kaufen kann. Das bedeutet aber nicht, dass die für jedes Vorhaben und Nutzungsprofil automatisch die beste Lösung sind. Gerade was den Kompromiss aus Preis, Packmass und Gewicht angeht, stand das Tamron ziemlich lange allein da. Jetzt kommt Sigma noch dazu. Aber bei Canon suchst Du so ein Package immer noch vergeblich.


Grüße aus der Pfalz,
Michael
Titel: Re: Suche viel Tele für wenig Geld
Beitrag von: DocHoliday am 10. Januar 2015, 12:32:19
Wie ich oben schon schrieb: Bestell Dir das Tamron und teste es (oder leih es Dir und teste es). Wenn die Bildqualität Deinen Ansprüchen genügt, ist das die ideale Kombi (70-200 f4 plus 150-600 Tamron) in Bezug auf Preis-Leistungsverhältnis, Gewicht und Reichweite.
Titel: Re: Suche viel Tele für wenig Geld
Beitrag von: Rainer am 10. Januar 2015, 12:32:28
Ich meine nur, dass man dem Tamron vielleicht Unrecht tut, wenn man es von vorneherein als den L-Objektiven unterlegen einstuft.

Das ist so ein wenig "weil nicht sein kann, was nicht sein darf". Das war schon beim Erscheinen des (außergewöhnlich preiswerten) Tamron 70-300 so, dass ein Aufschrei durch die Canon-Fan-Gemeinde ging, weil sich verschiedene Tester erdreisteten, dem Objektiv eine ähnliche Leistung wie einem vier mal so teuren Canon Objektiv zu bescheinigen (u.a. Traumflieger).

Matt Granger (das ist so ein australischer Fotofuzzi, der auch auf Youtube sein Unwesen treibt) war platt wie eine Flunder über das Objektiv.

Auch das schwere Telezoom 150-600 ist eigentlich in vielen Tests wirklich eingeschlagen wie eine Bombe; dass es nicht die gleiche Leistung bringt wie eine 10.000,-€ Festbrennweite ist natürlich klar, aber wenn man den Preis, das Gewicht und die Variabilität sieht, dann ist das schon ein extrem gutes Objektiv. Bis 400mm ist es definitiv mindestens "gut" (dürfte für die allermeisten Amateure weit ausreichen), bei 600mm und Offenblende trennt sich natürlich die Spreu vom Weizen. Ich habe aber in ganz vielen Tests gesehen und gelesen (und das ist mindestens so wichtig wie die schiere Qualität), dass das Objektiv einfach einen Mörderspaß macht. Und das glaube ich, ein wirklich brauchbares Telezoom bis 600m, inkl. sehr gutem Stabi (da braucht sich Tamron sowieso überhaupt nicht vor anderen Herstellern zu verstecken) und der ganze Spaß NEU für ca. 1.100,-€ - ist doch ein Hammer.

Einzig die Schlepperei, die wird Dir niemand abnehmen können, das ist der Preis der großen Brennweiten.

Ich persönlich würde Dir ggf. dazu empfehlen, wenigstens über ein Monopod nachzudenken. Das könnte exakt die kleine Problemlösung sein, die Du noch suchst. Denn es ist um Welten portabler als ein dickes Stativ, bringt aber durchaus eine erheblich Verminderung der "Wackelei". Man wird ein Monopod nicht für Langzeitbelichtungen einsetzen, das ist klar (obwohl im DSLR Forum irgendso ein Freak herumläuft, der selbst Langzeit mit dem Monopod macht, der klemmt das dann an einen Pfosten oder sonst so etwas), aber ich habe es selbst mal wissen wollen und habe mir von Sirui ein günstiges Monopod gekauft - das bringt gerade bei den großen Brennweiten eine deutlich sichtliche Beruhigung im Sucher. Und, wie angedeutet, mit zusätzlicher Unterstützung durch Pfosten, einen Baum oder sonst ein festes Hilfsmittel, kann man die Kamera mindestens für ein paar Sekunden vollkommen beruhigen.

Ich empfehle das deswegen, weil es viele Berichte von Nutzern gibt, die davon erzählen, dass es durchaus schwierig ist, bei 600mm das Tamron ruhig genug zu halten, trotz des Stabis. Das erfordert wohl einige Übung und ich selbst habe das mit anderen Objektiven konkret getestet, ein Monopod ist wirklich eine große Hilfe.
Titel: Re: Suche viel Tele für wenig Geld
Beitrag von: DocHoliday am 10. Januar 2015, 12:35:14
Ich empfehle das deswegen, weil es viele Berichte von Nutzern gibt, die davon erzählen, dass es durchaus schwierig ist, bei 600mm das Tamron ruhig genug zu halten, trotz des Stabis. Das erfordert wohl einige Übung und ich selbst habe das mit anderen Objektiven konkret getestet, ein Monopod ist wirklich eine große Hilfe.

Das hat aber jetzt nicht mit der Größe und dem Gewicht des Tamron zu tun sondern schlicht mit den 600 mm Brennweite. Da reicht jeder kleinste Wackler um das Motiv aus dem Blickfeld verschwinden zu lassen.
Titel: Re: Suche viel Tele für wenig Geld
Beitrag von: Flicka am 10. Januar 2015, 12:40:17
Technisch bin ich da aber im Moment aber überfragt: Beim Einsatz des 2fach-Telekonverters würde die begehrte Offenblende 2.8 ja zu 5.6. Bliebe denn die Freistellungswirkung der Offenblende erhalten oder wäre die Tiefenschärfe dann auch die einer 5.6?
Stark vereinfacht, ohne zu sehr in die optischen Zusammenhänge einzutauchen, kann man sagen: Der Grad der Freistellung hängt von der zum Zeitpunkt der Aufnahme verwendeten Blende ab. Wenn du also z.B. ein Objektiv mit 2.8er Offenblende auf bspw. 8 od. 11 abblendest, bleibt von dem Effekt, den die 2.8 er Blende diesbezüglich hat, nicht mehr viel übrig.


Das verstehe ich schon.

Meine Frage war, weil ihr die Vorzüge der Offenblende herausgestellt habt, ob denn dieser Vorzug bei der Verwendung des Telekonverter überhaupt erhalten bleibt. Ich bin nämlich davon ausgegangen, dass das nicht so ist - 5.6 ist halt 5.6 - und dass ich mit dem genannten 70-200 bei der Verwendung des Telekonverters keine weitere Freistellung hinbekomme als wenn ich das 100-400 oder das Tamron mit 5.6 verwende.

Aber weil ich mich mit der Wirkungsweise eines Telekonverters im einzelnen nicht auskenne und wir uns hier ja konkret über den Einsatz mit Konverter ausgetaucht haben, dachte ich, da gibt es vielleicht irgendeine Ausnahme und der angegebene Wert entspricht nicht der tatsächlichen Blende.
Titel: Re: Suche viel Tele für wenig Geld
Beitrag von: Michael am 10. Januar 2015, 12:50:57

5.6 ist halt 5.6 - und dass ich mit dem genannten 70-200 bei der Verwendung des Telekonverters keine weitere Freistellung hinbekomme als wenn ich das 100-400 oder das Tamron mit 5.6 verwende.

Genau so ist das! Der Konverter bekommt von der Physik keine "Ausnahmegenehmigung"  :)
Nur für den Fall, dass Du ohne Konverter unterwegs bist, also im Bereich 70-200, käme die bessere Freistellungsmöglichkeit zum tragen.
Für das ganze Viehzeugs, was weit weg ist und nach langer Brennweite ruft, bietet das dann keinen Vorteil.

Grüße aus der Pfalz,
Michael
Titel: Re: Suche viel Tele für wenig Geld
Beitrag von: Rainer am 10. Januar 2015, 13:12:12
Das hat aber jetzt nicht mit der Größe und dem Gewicht des Tamron zu tun sondern schlicht mit den 600 mm Brennweite. Da reicht jeder kleinste Wackler um das Motiv aus dem Blickfeld verschwinden zu lassen.

Natürlich, das meinte ich aber auch so. Wobei es auch einige Wirrköppe gibt, die dann noch so weit gehen und sagen, dass das auch die Schuld des hohen Gewichts wäre, weswegen eine leichteres (aber nicht stabilisiertes) Objektiv ebenso gut wäre. Hä?? Das widerspricht wiederum vollkommen meinem Verständnis von Physik und Massenträgheit, aber in so Diskussionsforen hat ja oft jeder seine eigene "Physik."

Da bin ich sowieso immer wieder erstaunt, wieviele Leute in so Fotoforen anscheinend Physiker sind, da werden sämtliche Theorien mit "so ist die Physik" begründet, als wenn sie alle Physik studiert hätten. Wenn ich mich dagegen an meine eigene Schul- und Studienzeit erinnere, dann waren Barabara Mittelbach und ich die beiden einzigen der kompletten Stufe, die überhaupt Physik studiert haben - und das bei ca. 170 Abiturienten. Und auf einmal rennen überall nur noch Phyisiker herum...

Der Konverter bekommt von der Physik keine "Ausnahmegenehmigung"  :)

Das ist auch richtig so und das ist eigentlich einfachste Geometrie. Was ist die Blendenzahl? Das ist der Quotient aus eingestellter Brennweite (also sagen wir 200mm) geteilt durch den Durchmesser der sog. Pupille, also einfach das "Loch im Objektiv". Nehmen wir mal 40mm Durchmesser der Blendenöffnung, so ergibt sich hier die Blende 5, weil 200:40 = 5 (manche schreiben es übrigens auch konsequent richtig als Kehrwert: f1/5.0).

Und wenn man nun einen "Konverter" vor das Objektiv schraubt, das ist Prinzip nichts anderes als eine weitere Linse, womit man die Brennweite verdoppelt, denn geht Brennweite auf insgesamt 400mm. Das Loch ist aber das gleiche wie vorher, das ändert sich ja nicht und es bleibt bei 40mm. Deswegen hat dieses Gesamtsystem nun die Blende 10.
Titel: Re: Suche viel Tele für wenig Geld
Beitrag von: Flicka am 10. Januar 2015, 13:40:47

5.6 ist halt 5.6 - und dass ich mit dem genannten 70-200 bei der Verwendung des Telekonverters keine weitere Freistellung hinbekomme als wenn ich das 100-400 oder das Tamron mit 5.6 verwende.

Genau so ist das! Der Konverter bekommt von der Physik keine "Ausnahmegenehmigung"  :)


Schade!  :)



Was ist die Blendenzahl? Das ist der Quotient aus eingestellter Brennweite (also sagen wir 200mm) geteilt durch den Durchmesser der sog. Pupille, also einfach das "Loch im Objektiv". Nehmen wir mal 40mm Durchmesser der Blendenöffnung, so ergibt sich hier die Blende 5, weil 200:40 = 5 (manche schreiben es übrigens auch konsequent richtig als Kehrwert: f1/5.0).

Und wenn man nun einen "Konverter" vor das Objektiv schraubt, das ist Prinzip nichts anderes als eine weitere Linse, womit man die Brennweite verdoppelt, denn geht Brennweite auf insgesamt 400mm. Das Loch ist aber das gleiche wie vorher, das ändert sich ja nicht und es bleibt bei 40mm. Deswegen hat dieses Gesamtsystem nun die Blende 10.

Ach, jetzt habe ich echt mal einen Aha-Effekt!  :) Ich habe mir ehrlich gesagt nie Gedanken darüber gemacht, auf was sich die Zahlen der Blende tatsächlich beziehen. Danke für die Erklärung! Wenn ich es richtig verstehe, wird bei einem Zoomobjektiv, bei dem ich von 200mm auf 400 mm zoome, die "Pupille" tatsächlich größer, wenn ich den gleichen Blendenwert beibehalte. Um bei deinem Beispiel Blende 5 während des Zoomens zu "behalten", müsste sich die Pupille von 40mm auf 80 mm erweitern. Jetzt ist mir auch klar, warum die Objektive mit großer Offenblende im Telebereich so "dicker Dinger" sind.  ;)



Ich persönlich würde Dir ggf. dazu empfehlen, wenigstens über ein Monopod nachzudenken. Das könnte exakt die kleine Problemlösung sein, die Du noch suchst. Denn es ist um Welten portabler als ein dickes Stativ, bringt aber durchaus eine erheblich Verminderung der "Wackelei". Man wird ein Monopod nicht für Langzeitbelichtungen einsetzen, das ist klar (obwohl im DSLR Forum irgendso ein Freak herumläuft, der selbst Langzeit mit dem Monopod macht, der klemmt das dann an einen Pfosten oder sonst so etwas), aber ich habe es selbst mal wissen wollen und habe mir von Sirui ein günstiges Monopod gekauft - das bringt gerade bei den großen Brennweiten eine deutlich sichtliche Beruhigung im Sucher. Und, wie angedeutet, mit zusätzlicher Unterstützung durch Pfosten, einen Baum oder sonst ein festes Hilfsmittel, kann man die Kamera mindestens für ein paar Sekunden vollkommen beruhigen.


Ja, an ein Monopod hatte ich auch schon gedacht. Ich habe sogar noch ein günstiges zuhause rumliegen, mit dem ich probieren könnte. Schon um das Gewicht mal von Nacken und Armen wegzubekommen, wäre es sinnvoll.

Ich kann aber im Moment überhaupt nicht einschätzen, ob und in welchen Situationen ich es überhaupt sinnvoll einsetzen könnte, so dass die Anforderung erst mal dahin geht, dass Aufnahmen aus der Hand gemacht werden können.

Eine Tour im Urlaub wird so ablaufen, dass verschiedene Plattformen an einem Fluss angefahren werden, von denen aus man dann hoffentlich Grizzlys erspähen kann. Da könnte ich möglicherweise sogar ein richtiges Stativ einsetzen, ein Monopod müsste aber auf jeden Fall gehen.

Eine andere Tour, die ich machen werde, wird so ablaufen, dass mit einem kleinen Boot ohne viel Tiefgang der flache Uferbereich abgefahren wird und man die Bären vom Boot aus sieht. Auf der Homepage des Veranstalters stand der Hinweis, man könne evtl. ein Monopod aus dem Boot heraus ins Wasser stellen, aber ich habe ehrlich gesagt keine Ahnung, ob das tatsächlich eine realistische Möglichkeit ist. Und ich befürchte, dass ein Monopod, das man im Boot aufstellen würde, eher noch zu mehr Unruhe führt als das Anvisieren aus der Hand.

Was ich auch schon gesehen habe, ohne mich jetzt aber näher damit beschäftigt zu haben, sind diese Schulterstützen für Kameras. Allerdings habe ich den Eindruck, dass die eher für Männer konstruiert sind und man als Frau Schwierigkeiten haben könnte, sie unter, über oder um die Oberweite zu schnallen.  ;)
Titel: Re: Suche viel Tele für wenig Geld
Beitrag von: Rainer am 10. Januar 2015, 14:21:26
Ich habe mir ehrlich gesagt nie Gedanken darüber gemacht, auf was sich die Zahlen der Blende tatsächlich beziehen.

Die Idee, die dahinter steckt, beruht auf dem Prinzip des Strahlensatzes aus der Mathematik. Die Technik dahinter ist die Frage, wieviel Licht trifft eigentlich auf einen Sensor, der eine bestimmte Größe hat, sich in einer bestimmten Entfernung von einem "Loch" befindet und nur durch dieses Loch fällt Licht ein. Die Entfernung des Sensor wird in der Praxis dabei maßgeblich von der Brennweite bestimmt.

Wenn man sich das mal aufmalt, dann erkennt man schnell, wenn man den Sensor weiter weg vom dem Loch platziert, dann fällt automatisch weniger Licht auf den Sensor. Das kann man nur damit ausgleichen, dass man das Loch dazu proportional größer macht. Und damit ergibt sich die Idee des Blendenwertes, das ist einfach genau dieses Verhältnis von Entfernung zum Loch und Größe des Lochs. Damit ist man in der Lage, bei Objektiven mit unterschiedlichen Brennweiten ein neutrales Maß anzugeben, welches die Menge Licht angibt, die den Sensor (resp. früher den Film) erreicht. Und wieviel Licht dann wirklich ankommt, das wird dann bestimmt durch das vorhandene Außenlicht und durch die Dauer, wie lange man das Licht auf den Sensor fallen läßt.

Das ist (wenn man es sich mal aufzeichnet) wirklich ganz einfache Geometrie.

Um bei deinem Beispiel Blende 5 während des Zoomens zu "behalten", müsste sich die Pupille von 40mm auf 80 mm erweitern. Jetzt ist mir auch klar, warum die Objektive mit großer Offenblende im Telebereich so "dicker Dinger" sind.  ;)

Stelle Dir mal ein 600mm Objektiv mit Blende 2.8 vor - das bedeutet ein Loch mit über 20cm(!!) Durchmesser - und drum herum natürlich noch das Objektivgehäuse...
Titel: Re: Suche viel Tele für wenig Geld
Beitrag von: DocHoliday am 10. Januar 2015, 20:28:17
Stelle Dir mal ein 600mm Objektiv mit Blende 2.8 vor - das bedeutet ein Loch mit über 20cm(!!) Durchmesser - und drum herum natürlich noch das Objektivgehäuse...

Genau deshalb gibt es meines Wissens auch kein 600 f2,8

Am weitesten treibt es Sigma mit dem 200-500 f 2m8. Das Teil wird auch zärtlich "Green Mosnter" genannt.

(http://www.sigma-foto.de/fileadmin/content/products/lenses/200-500mm_F2.8_EX_DG/img/front.jpg) (http://www.sigma-foto.de/fileadmin/content/products/lenses/200-500mm_F2.8_EX_DG/img/front.jpg)

Außendurchmesser knapp 24cm, Frontlinse knapp 18 cm, Gewicht gut 15 kg und schon für kleine 23.500€ (Listenpreis) ist es Deins ;) Kleiner, leichter und billiger ist so was nicht zu haben.
Titel: Re: Suche viel Tele für wenig Geld
Beitrag von: DocHoliday am 10. Januar 2015, 20:35:14
Im Gebrauch sieht das Teil dann übrigens so aus:

(http://i262.photobucket.com/albums/ii114/Urlaubsdoktor/Dies%20und%20das/_MG_8506.jpg~original) (http://s262.photobucket.com/user/Urlaubsdoktor/media/Dies%20und%20das/_MG_8506.jpg.html)
Titel: Re: Suche viel Tele für wenig Geld
Beitrag von: Flicka am 12. Januar 2015, 18:53:39
Ich habe gerade mal ein paar Fotos dieses Monsters gesehen. Man sollte damit wohl immer zu zweit verreisen, damit man die Schulter der einen Person als Monopod verwenden kann, während die andere Person fotografiert.  ;)
Titel: Re: Suche viel Tele für wenig Geld
Beitrag von: sh3t0r am 12. Januar 2015, 20:15:24
Nikon 1200-1700, auch adaptierbar an Canon :D

(http://img.evolife.cn/2012-07/172e426c6e3a7870.jpg)
Titel: Re: Suche viel Tele für wenig Geld
Beitrag von: Flicka am 12. Januar 2015, 21:05:42
Nikon 1200-1700, auch adaptierbar an Canon :D

...

... samt menschlichem Monopod. Na ja, vielleicht bekommt man ab einer gewissen Preislage den Träger noch gratis dazu?  ;)
Titel: Re: Suche viel Tele für wenig Geld
Beitrag von: Flicka am 18. Januar 2015, 14:00:10
Soooooo......

Nachdem ich ja beschlossen hatte, noch bis April mit der Anschaffung eines Objektivs zu warten, ist es natürlich letztendlich doch ganz anders gelaufen....  ;)

Diese Woche kam die Gas- und Stromabrechnung. Erster Schreck: Wie, ich muss 360 Euro nachbezahlen? Dann die Freude: Nein, ich bekomme 360 Euro zurück! Dann der Ich-mach-mir-die-Welt-wie-sie-mir-gefällt-Gedanke: Dann habe ich ja insgesamt 720 Euro gespart!!!  :)

Kurz im Internet Preise gecheckt und festgestellt, dass das Tamron seit dem vorherigen Abend bei einigen Händlern teurer geworden ist. Bei einigen aber nicht. Ich weiß nicht, ob es die Verknappung günstiger Angebote war oder ob ich vom Bauchgefühl sowieso schon das Tamron haben wollte, aber ich habe dann sofort zugeschlagen und es am letzten Donnerstag bekommen.

Was soll ich sagen: 2 Kilo lassen sich nicht wegdiskutieren. Trotzdem hat es mir nach ersten Tests zuhause sofort gefallen, und ich war gestern im Zoo unterwegs.

Ich stelle ein paar Bilder ein, auch wenn sie nicht sonderlich aussagekräftig sind. Es sind JPGs, mit neutralem Bildstil aufgenommen, ohne Nachbearbeitung, lediglich verkleinert. Leider hatte ich noch die High-ISO-Rauschreduzierung eingeschaltet. An die RAWs komme ich im Moment noch nicht ran, weil ich den passenden Konverter für die Canon 6D noch nicht auf dem PC habe.

Bis auf das Bild des Schimpansen sind alle mit 600mm, 1/1000s und Blende 8 mit variablen ISO-Werten aufgenommen. Beim Schimpansen waren es 300mm und 1/100s. Obwohl es im Affenhaus ziemlich dämmrig war, hat der Autofocus dort gut funktioniert. Auch bei der Raubkatze im Servo-Modus war der Autofocus relativ zuverlässig, obwohl ich durch einen Zaun fotografieren musste und zuerst dachte, dass der Focus beim Mitziehen mit der Katze ständig verloren gehen würde.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_1522izqyyq.jpg) (http://abload.de/image.php?img=img_1522izqyyq.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_1574ilixgm.jpg) (http://abload.de/image.php?img=img_1574ilixgm.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_1637i5ibwo.jpg) (http://abload.de/image.php?img=img_1637i5ibwo.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_1741icozgo.jpg) (http://abload.de/image.php?img=img_1741icozgo.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_1838i2zxjj.jpg) (http://abload.de/image.php?img=img_1838i2zxjj.jpg)


Ich habe natürlich noch ein paar (hundert) Bilder mehr gemacht und hatte richtig Spaß dabei.  :)

Allerdings muss ich noch viel üben - und Hanteltraining mache. Gestern abend konnte ich mir kaum noch die Zähne putzen, so haben die Oberarme wehgetan.  ;)


Titel: Re: Suche viel Tele für wenig Geld
Beitrag von: Michael am 18. Januar 2015, 14:10:16
und hatte richtig Spaß dabei.  :)

Das ist die Hauptsache und dann hast Du auch alles richtig gemacht!  :thumb:  ;)

Grüße aus der Pfalz,
Michael
Titel: Re: Suche viel Tele für wenig Geld
Beitrag von: Andrea am 18. Januar 2015, 15:51:42
Hanteltraining brauchst du doch gar nicht! Wenn du so viel Spaß hattest, gehst du doch ab jetzt oft fotografieren und machst so dein Training!  ;D
Titel: Re: Suche viel Tele für wenig Geld
Beitrag von: Flicka am 18. Januar 2015, 18:21:45
Hanteltraining brauchst du doch gar nicht! Wenn du so viel Spaß hattest, gehst du doch ab jetzt oft fotografieren und machst so dein Training!  ;D

Ja, das wäre natürlich die bessere Alternative.  :)


und hatte richtig Spaß dabei.  :)

Das ist die Hauptsache und dann hast Du auch alles richtig gemacht!  :thumb:  ;)


Heute morgen habe ich noch neugierig ein wenig herumexperimentiert und spaßeshalber meinen 1,4fach-Konverter dazwischengeschraubt.

Erstaunlicherweise funktionierte der Aufofokus sogar bei 600mm (Anfangsblende 6,3), wenn auch nur die jeweils äußeren beiden Meßfelder. Ich dachte, über Anfangsblende 8 ginge beim Autofocus gar nichts mehr, wenn überhaupt, und mit dem Konverter müsste ich ja eigentlich bei Blende 9 gelandet sein. Warum funktionieren denn dann ausgerechnet die äußeren Felder und nicht das Feld in der Mitte?

Ob die Kombination aus 600mm und Telekonverter sinnvoll ist, steht natürlich sowieso auf einem anderen Blatt.
Titel: Re: Suche viel Tele für wenig Geld
Beitrag von: Flicka am 18. Januar 2015, 21:38:29
So, jetzt habe ich doch endlich mal das neue Programm installiert, mit dem ich auch die RAWs von der Canon 6D öffnen kann und mir drei der Bilder von gestern vorgenommen und jeweils mit einem 100%-Ausschnitt beigefügt:


Die Giraffe ist aufgenommen bei 600mm; 1/500 Sek;   f/8;  ISO 2500. Das Bild ist nicht geschärft oder entrauscht.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/giraffeirwjk2.jpg) (http://abload.de/image.php?img=giraffeirwjk2.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/giraffensternyek1c.jpg) (http://abload.de/image.php?img=giraffensternyek1c.jpg)


Der Pfau ist aufgenommen bei 600 mm;  1/1000 Sek;   f/8;  ISO 12800. Das Bild ist nicht geschärft, bezüglich Rauschen ist nur das Farbrauschen entfernt.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/pfauirnjk6.jpg) (http://abload.de/image.php?img=pfauirnjk6.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/pfauauge27kqs.jpg) (http://abload.de/image.php?img=pfauauge27kqs.jpg)


Der Schimpanse ist aufgenommen bei 309 mm; 1/100 Sek;   f/5,6;  ISO 12800. Das Bild ist nicht geschärft, bezüglich Rauschen ist nur das Farbrauschen entfernt. Ich hätte nicht gedacht, dass hier trotz der hohen ISO und der Unterbelichtung noch solche Details zu sehen sein würden. Im kamera-entrauschten JPG war da einiges glattgezogen.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/schimpanseiclk8m.jpg) (http://abload.de/image.php?img=schimpanseiclk8m.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/schimpanseaugevfkv6.jpg) (http://abload.de/image.php?img=schimpanseaugevfkv6.jpg)
Titel: Re: Suche viel Tele für wenig Geld
Beitrag von: sh3t0r am 27. April 2016, 15:08:10
Wie ist die Bilanz nach etwas mehr als einem Jahr? Immer noch zufrieden mit dem Tamron? Reichen 600mm Kleinbild für Wildlife?
Titel: Re: Suche viel Tele für wenig Geld
Beitrag von: Flicka am 27. April 2016, 19:19:48
Reichen 600mm Kleinbild für Wildlife?

Natürlich nicht! Hat man 600mm, will man natürlich noch mehr haben!  ;)

Aber ja, ich bin mit meiner Wahl noch zufrieden. In der praktischen Handhabung ist das Teil wegen der Größe und des Gewichts mit etwas mehr Organisationsaufwand verbunden. Ich hatte mir extra eine neue Tasche gekauft und auf Wanderungen die Kamera mit angesetztem Objektiv in die Tasche getan und die Tasche dann in einem normalen Rucksack verstaut. Aber gewandert bin ich mit dem Teil letztlich wenig, und auf den Touren mit dem Boot oder mit dem Auto zu den Sichtungsstellen war der Transport natürlich unproblematisch. Für längeres Anvisieren hatte ich mir eigentlich ein Einbeinstativ mitgenommen, aber das kam dann nach meiner Erinnerung doch nicht zum Einsatz.

Was kaum funktioniert sind Situationen, in denen richtig schnelles Fokussieren erforderlich wäre, z.B. fliegende Vögel. Aber ich weiß auch nicht, wie sich in den jeweiligen Situationen andere Objektive geschlagen hätten.
Titel: Re: Suche viel Tele für wenig Geld
Beitrag von: Rainer am 27. April 2016, 21:10:17
So ein Tele ist ja auch ein ziemlicher Klopper. Ich habe selbst noch kein so starkes Tele, aber ich glaube, bevor ich mir so einen Prügel kaufe (der ja dann doch wieder zu kurz ist), würde ich es in jedem Fall mit einer dieser neuen Mörder-Bridge Kameras versuchen. So wie "Paula" eine hat, die hat konkret die Königin auf diesem Terrain, die Nikon P900.

Mir persönlich würde wohl die P610 reichen, aber die grundlegende Idee ist die gleiche: kleiner Sensor und entsprechender Cropfaktor erlauben irrsinnige (äquivalente) Brennweiten. Bei der P610 sind es 1440mm und bei der P900 sogar 2000mm. Das ist richtig Holz. Natürlich ist das mit diversen Nachteilen verbunden, insbesondere ist man natürlich an gute Lichtverhältnisse gebunden. Aber auf der anderen Seite hat man wirklich eine wahnsinnige Vergrößerung, man schleppt nicht so einen Riesenklopper durch die Gegend, die Lösung ist sowieso viel günstiger und last not least hat man einfach eine Kamera mehr im Portfolio. Das alles wäre mir einen Versuch wert.
Titel: Re: Suche viel Tele für wenig Geld
Beitrag von: sh3t0r am 27. April 2016, 23:13:34
Ja, die P900 wäre auch noch eine Option. Das Tamron ist bis 600 mm sicherlich überlegen, danach müsste ich Ausschnittsvergrößerungen machen, und irgendwann kommt sicherlich der Brennweitenbereich in dem die P900 besser ist. Vielleicht sollte ich mir beide mal leihen und dann selbst Tests durchführen. Aber das eilt auch nicht, dieses Jahr sind keine Urlaube geplant in denen ich mehr als 300 mm bräuchte.

Sehr verlockend finde ich die Idee, mir ein richtig teures Supertele zu leihen, falls es wieder in den Yellowstone geht. Einfach um zu erfahren wie groß die Unterschiede zu den günstigeren Objektiven tatsächlich sind. Tamron hat da mit dem 150-600 schon richtig was abgeliefert.
Titel: Re: Suche viel Tele für wenig Geld
Beitrag von: DocHoliday am 27. April 2016, 23:50:33
Sehr verlockend finde ich die Idee, mir ein richtig teures Supertele zu leihen, falls es wieder in den Yellowstone geht.

Ist auf jeden Fall eine Überlegung wert. Ich habe gerade genau das getan und mir für die bevorstehende Yellowstone das L800 5,6 von Canon bei Lensrentals geliehen. Kostet ca. 80$/Tag.Lieferung per FedEx an einen FedEx Store, wo ich es abholen kann, wann es mir passt. Zurück geht es genau so per FedEx. Ich hole es in Jackson ab und schicke es von West Yellowstone wieder zurück, so dass ich nur für die Tage bezahle, wo ich es wirklich nutze.

Für ein Objektiv, das 12.000€ kostet, finde ich die Preise o.k. Für den Kaufpreis könnte ich es 150 Tage lang leihen.

Andererseits kriegt man für den Mietpreis für z.b. 14 Tage schon 3 Powershot SX60 HS mit 21-1350 mm (also vergleichbares Tele wie das 800er an einer APS-C Kamera. Allerdings hat die kompakte gerade bei Wildlife und Action natürlich erhebliche Nachteile (langsamer Autofokus, langsame Serienbildfunktion, rauschen bei höheren Isos, generell schlechtere Auflösung des Objektivs, etc.). Letztlich muss man sich halt ansehen, was einem der Qualitätsunterschied wert ist.

Bei den Adlerbildern auf den Lofoten vom schwankenden Boot wäre die Rate von misslungenen Bildern wohl sicher noch deutlich höher gewesen mit soe  einer Superzoom Kamera. Einige wenige gelungene Aufnahmen hätte ich aber sicher auch damit hingekriegt.

Letztlich muss man sich immer darüber klar werden, was einem einem mehr Bildqualität wert ist bzw. welche finanziellen Möglichkeiten man überhaupt hat. Wenn 500 € das Maximum sind, sit man mit einer Superzoom sehr gut bedient. Wenn es auch 50.000€ € sein dürfen, macht man mit 1DXII plus EF 800L plus vielleicht noch das 200-400L und ein paar Weitwinkelobjektiven und der 5Ds für Landschaften mit hoher Wahrscheinlichkeit technisch deutlich bessere Bilder und es gelingen auch Fotos, die mit der Kompakten gar nicht möglich wären (wäre ja auch traurig wenn nicht ;)).

Wenn es nur um Urlaubsbilder geht, ist so eine Superzoomkamera sicher was, worüber sich nachzudenken lohnt.
Titel: Re: Suche viel Tele für wenig Geld
Beitrag von: Flicka am 28. April 2016, 08:38:54
Bei aller Überlegung über die Qualität der Ausrüstung muss man natürlich im Auge behalten, ob man vor Ort noch in der Lage ist, sie zu handhaben.

Als ich auf einer der Bären-Boots-Touren in Vancouver Island war, hatte ein anderer auf dem Boot ein richtig teures, aber auch richtig schweres Objektiv dabei. Ich hätte das Ding überhaupt nicht halten können. Und weit vom Auto / Boot kann man sich mit sowas auch nicht wegbewegen. Man muss daher schon überlegen: Kann man die Kamera bzw. das Objektiv für den vorgesehenen Einsatz überhaupt nutzen? Da macht es dann schon einen Unterschied, ob man von bestimmten Punkten, an denen man das Stativ aufbaut und in Ruhe wartet, Fotos macht bzw. aus dem Auto fotografiert oder ob man noch halbwegs mobil sein will.
Titel: Re: Suche viel Tele für wenig Geld
Beitrag von: DocHoliday am 28. April 2016, 09:43:23
Gewicht und Mobilität sind natürlich ein weiterer Faktor. Das 500er von Canon kann man noch recht gut frei Hand nutzen. Mit dem 800er wäre das sicher nur noch sehr eingeschränkt möglich.
Prinzipiell muss man aber sagen, dass es bei lange Brennweiten über 500mm sowieso immer schwerer wird, vernünftige Aufnahmen aus der Hand zu machen. Auch bei den kopmakten Kameras wird es schwierig werden bei den langen Brennweiten unverwackelte Bilder ohne Stativ hinzukriegen.
Titel: Re: Suche viel Tele für wenig Geld
Beitrag von: Rainer am 28. April 2016, 12:21:58
Für ein Objektiv, das 12.000€ kostet, finde ich die Preise o.k. Für den Kaufpreis könnte ich es 150 Tage lang leihen.

Solala - SIGMA verleiht auch Objektive und die Preise sind zugegebenermaßen etwas besser. Das grüne Riesending (Preis: 24.000,-€) kostet in der ersten Woche 999,-€, danach 600,-€ für jede weitere Woche. Das wäre also ca. 40 Wochen Miete = Kaufpreis.

Sigma hat auch ein 800er für Canon/Nikon im Portfolio (Blende f/5.6) und das ist mit 7.500,-€ Neupreis angegeben, die Miete kostet in der ersten Woche 362,-€ und jede weitere Woche nur 181,-€. Macht auch ungefähr 40 Wochen Mietzeit statt Kauf. Ich weiß aber nicht, wie gut dieses Objektiv ist, ist nicht meine Liga, so ein Billigkrempel kommt mir nicht ins Haus (*hüstel*).

Hier mal die ganze Liste von SIGMA, vielleicht fängt jemand etwas damit an: https://www.sigma-foto.de/fileadmin/relaunch/service/Leihformulare/SIGMA_Leihservice_SCN-Anschluss_0116.pdf

P.S.: Ich bin jetzt mal die ganze Liste durchgegangen, die Preise sind sehr unterschiedlich. Die für mich theoretisch interessanten Obbjektive, u.a. die Gegenstücke zu dem o.g. Tamron, nämlich die beiden SIGMA Sports bzw. Contemporary 150-600 sind schweineteuer in der Miete. Das Contemporary kostet in der 1. Woche 150,-, danach 75,- pro Woche. Bei einem (sowieso nur nach Liste) Preis von 1.400,-€ ist das viel zu viel. In drei Wochen hat man schon 300,-€ ausgegeben, bei Amazon kostet das Objektiv neu nur 950,-€ und wenn man vom Marktplatz einen Rückläufer nimmt (damit hätte ich überhaupt kein Problem) bekommt man es sogar für 860,-€. Drei so Urlaube und man hat es in 9 Wochen komplett bezahlt - das ist viel zu teuer. Da würde ich es eher noch kaufen und ggf. bei Ebay wieder verkaufen.
Titel: Re: Suche viel Tele für wenig Geld
Beitrag von: sh3t0r am 28. April 2016, 14:04:52
Beim Leihen hat man halt bei schweren Objektiven den Vorteil, dass der Verleih sich um die Logistik kümmert. Ich will kein 4,5 kg schweres Objektiv mit dem Flugzeug transportieren.

Für den nächsten Besuch in New York habe ich das Nikon 14-24 2,8 leihweise bestellt. Es ist mir persönlich irgendwie zu wenig universell, um es zu kaufen. Daher finde ich die ~140 Dollar für vier Tage ganz okay.
Titel: Re: Suche viel Tele für wenig Geld
Beitrag von: Michael am 28. April 2016, 20:18:06
Wie ist die Bilanz nach etwas mehr als einem Jahr? Immer noch zufrieden mit dem Tamron? Reichen 600mm Kleinbild für Wildlife?
Brennweite hat man doch nie genug! Es sei denn, man ist in einem Innenraum, dann hat man immer zu viel!  ;D

Gerade im Yellowstone kann man ja auch schon mit deutlich kürzeren Brennweiten zu eindrucksvollen Tieraufnahmen kommen - aber natürlich auch mit langer Brennweite Aufnahmen machen, für die man sonst immer noch zu weit weg wäre. Ich finde mittlerweile Tieraufnahmen, die das Tier als einen Teil seiner Umgebung zeigen, wesentlich spannender als Aufnahmen bei denen das Tier möglichst formatfüllend im Bild ist. Daher gehe ich in letzter Zeit eher mit "kürzeren" Brennweiten (300, max. 400mm) an meine tierischen Motive.

Ich will kein 4,5 kg schweres Objektiv mit dem Flugzeug transportieren.
Och, das geht schon - deswegen habe ich ja meine Frau dabei. Die bekommt den Rucksack mit den Tele auf und hüpft damit lustig durch den Flughafen (und liest hier hoffentlich nicht mit!!!) 
Titel: Re: Suche viel Tele für wenig Geld
Beitrag von: Flicka am 28. April 2016, 20:47:58

Ich will kein 4,5 kg schweres Objektiv mit dem Flugzeug transportieren.
Och, das geht schon - deswegen habe ich ja meine Frau dabei. Die bekommt den Rucksack mit den Tele auf und hüpft damit lustig durch den Flughafen (und liest hier hoffentlich nicht mit!!!)

Na, das sind dann in einer Ehe halt die schweren Tage.  ;D
Titel: Re: Suche viel Tele für wenig Geld
Beitrag von: sh3t0r am 29. April 2016, 08:44:40
Och, das geht schon - deswegen habe ich ja meine Frau dabei. Die bekommt den Rucksack mit den Tele auf und hüpft damit lustig durch den Flughafen (und liest hier hoffentlich nicht mit!!!)

Meine Freundin hat Flugangst, die hüpft im Flughafen leider nicht :/
Titel: Re: Suche viel Tele für wenig Geld
Beitrag von: sh3t0r am 01. September 2016, 15:15:22
Ich habe noch nicht mal das nötige Kleingeld für das aktuelle Modell angespart, da stellt Tamron bereits einen Nachfolger vor:

http://www.tamron.eu/de/magazin/blog/detail/die-neue-generation-g2-wurde-von-grund-auf-verbessert-801/
Titel: Re: Suche viel Tele für wenig Geld
Beitrag von: Rainer am 08. September 2016, 12:40:22
Ich habe noch nicht mal das nötige Kleingeld für das aktuelle Modell angespart, da stellt Tamron bereits einen Nachfolger vor:

Ach, das sehe ich ja gerade erst. Das erste Tamron 150-600 wird u.a. im dslr-forum ziemlich günstig (natürlich gebraucht) verkloppt, ich habe schon Angebote für 799,-€ gesehen. Alle warten auf die ersten Tests, ob der Stabi noch besser geworden ist (bei den hohen Brennweiten natürlich sehr nützlich) und wie sich das Objektiv im Maximalbereich verhält, das alte war da angeblich relativ "weich" (= vornehme Formulierung für unscharf).

Gibt es da auch schon eine Preisvorstellung?

Ich glaube aber sowieso nicht, dass ich mir für die DSLR noch so ein fettes Tele kaufe, das ist mir alles zu klotzig. Wenn man im mFT ein Panasonic 100-300mm nimmt (was auch noch relativ günstig ist), dann hat man umgerechnet auch 600mm zur Verfügung und dann kennen die Panasonic Kameras ja auch einen 4 MP Modus (das reicht mir für die meisten Fotos aus), da gibt es einen intelligenten echten zusätzlichen Zoomfaktor von 2 (es wird einfach das Bild ausgeschnitten, anstatt das 16MP Bild herunter zu rechnen) d.h. es stehen dann sogar virtuelle 1.200mm zur Verfügung, das ist Holz! Und das Objektiv selbst wiegt gerade mal 522 gr., das ist schon eine andere Welt als die 2.010 gr. des Tamron Objektivs.
Titel: Re: Suche viel Tele für wenig Geld
Beitrag von: sh3t0r am 08. September 2016, 22:47:57
Photographylife.com spricht von 1.399 Dollar. Wird sich wohl über kurz oder lang auf dem gleichen Niveau wie das G1 einpendeln.

Bei mft ist der Supertelebereich tendentiell preisgünstiger und natürlich auch vom Gewicht erheblich leichter als bei Kleinbild. Allerdings würde das bei mir bedeuten, noch eine zusätzliche Kamera zu kaufen. Die braucht dann wieder eigene Akkus, ein Ladegerät usw. Da würde ich tatsächlich lieber das Tamron mitschleppen :D
Titel: Re: Suche viel Tele für wenig Geld
Beitrag von: Rainer am 20. September 2016, 13:50:22
Photographylife.com spricht von 1.399 Dollar. Wird sich wohl über kurz oder lang auf dem gleichen Niveau wie das G1 einpendeln.

Da liegen im Moment aber noch Welten dazwischen, bei Amazon ist das Objektiv inzwischen vorbestellbar (ist noch nicht lieferbar), sowohl für Canon als auch für Nikon liegt der Preis bei 1.999,-€ (Autsch!). Das ist definitiv aktuell das Doppelte dessen, was für den Vorgänger verlangt wird. Man wird abwarten müssen, wann sich die Preisspirale nach unten bewegt, allerdings muss man auch zugeben, dass das erste Objektiv von Anfang ganz erheblich günstiger angeboten wurde.

Also 1.399$ erscheinen mir da ein wenig optimistisch, ob es in den USA wirklich so günstig ist? Das wären ja nur ca. 1.250,-€ Euro.