8. Tag – Samstag, 01.02. - 1. TeilNach drei Nächten in Granada steht heute wieder ein Standortwechsel an, es geht nach Córdoba. Auch diese Strecke werde ich mit dem Fernbus von ALSA zurücklegen. Der Bus fährt erst um 12 Uhr ab, da habe ich nach dem Frühstück noch Zeit für einen Spaziergang durch die Stadtviertel San Matías und Realejo, die sich südöstlich der Kathedrale und unterhalb des Alhambra Hügels befinden.
Bei Sonnenschein und wieder morgendlich kalten Temperaturen ist mein erster Stopp der Corral del Carbón (Kohlenhof), eine ehemalige Herberge und Lager für Händler aus dem 14. Jh. und eines der ältesten Gebäude aus der arabischen Zeit in Granada.
Am Rathaus von Granada vorbei,
lasse ich mich durch die angrenzenden schmalen Gassen treiben. Um diese Uhrzeit ist am Samstag noch nichts los, die Geschäfte haben überwiegend geschlossen, es sind nur wenige Autos oder Fußgänger unterwegs.
Das Viertel gefällt mir gut und ich würde gerne noch mehr Zeit hier verbringen, auch mal die Treppen in Richtung Alhambra hinauf gehen. Langsam muss ich mich aber wieder an den Rückweg machen.
Ich gehe nochmal in Richtung Kathedrale, schaue in die Alcaicería hinein, das ist der ehemalige Bazar, in dem sich auch heute noch kleine Geschäfte befinden, auch diese haben jetzt noch überwiegend geschlossen.
Ich erreiche die Plaza Bib Rambla, der zentrale Platz des Zentrums mit vielen Restaurants und Verkaufsständen.
Direkt gegenüber der Kathedrale bzw. der an sie angrenzenden Capilla Real (deren Innenbesichtigung ich ausgelassen habe) ist die „Madraza“, die alte arabische Universität. Sie wurde 1349 eingeweiht und war bis 1500 in Betrieb, dann als Folge der christlichen Rückeroberung, musste sie schließen, das Gebäude wurde von der Stadtverwaltung weiter genutzt und im 18. Jh. im barocken Stil umgebaut. Heute gehört es zur Universität von Granada und man kann einen Innenhof und einen Gebetsraum besichtigen, das Tor ist aber verschlossen, da bin ich vermutlich zu früh dran oder vielleicht ist Samstags sowieso geschlossen.
Durch die Caldereria Nueva, eine Gasse mit zahlreichen arabisch „angehauchten“ Souvenirgeschäften, die meisten davon noch geschlossen, gehe ich zurück zum Hotel.
Gegen 10.30 Uhr checke ich aus und gehe zur Bushaltestelle. Mit dem Bus des öffentlichen Nahverkehrs von Granada (EUR 1,60) fahre ich zum Busbahnhof und wechsle dort in den ALSA Bus (EUR 5,00, vorab online gebucht). Ganz anders als bei der Fahrt von Sevilla hierher ist der Bus recht leer und es fährt kein einziger Asiate mit.
Überwiegend auf kurvigen Landstraßen mit viel bergauf-, bergab geht die Fahrt landschaftlich recht schön in Richtung Córdoba. 2 Zwischenstopps in kleineren Städten werden gemacht, bis der Bus 40 Minuten früher als angegeben gegen 14.20 Uhr den Busbahnhof von Córdoba erreicht. Auch dieser liegt außerhalb des Stadtzentrums, so dass ich in einen weiteren Bus, der mich in die Altstadt bringt (EUR 1,30) umsteigen muss. Hier in Córdoba habe ich wieder ein Apartment gebucht, für das ich in einem etwas entfernt davon liegenden Hotel einchecken muss.
Der Apartmentkomplex befindet sich auf der der Altstadt gegenüberliegenden Flussseite, erreichbar über eine historische Brücke, die heute nur noch von Fußgängern genutzt werden darf. Das Gebäude ist ziemlich neu, aber wie hier üblich, zweistöckig rund um einen Innenhof gebaut. Das Gebäude und mein Apartment gefallen mir richtig gut, hell, groß, minimalistisch eingerichtet, da könnte ich es auch länger als drei Nächte aushalten.
Nach einer Pause mache ich mich auf den Weg zum Supermarkt.
Es ist warm und sonnig und ich gehe an der Flusspromenade (das ist übrigens der Guadalquivir, der auch durch Sevilla fließt) mit zahlreichen Cafés entlang. Da kann ich nicht widerstehen und setze mich in eines davon, genieße die Sonne, Café con leche und einen Käsekuchen (EUR 6,30) – ach herrlich.