Autor Thema: Good Karma - Masala und der Duft von Jasminblüten  (Gelesen 92168 mal)

Birgit

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Re: Good Karma - Masala und der Duft von Jasminblüten
« Antwort #75 am: 20. April 2015, 21:06:51 »
DO, 26.03.2015

Heute geht es in den Dschungel. Wieder einmal geht es superpünktlich los, und wir brauchen etwa 4,5 Stunden über Land bis nach Kabini, wo ich im Red Earth Resort einchecke.

Vorher aber gibt es Landarbeiter zu beobachten, einen Schmied, der eine Kuh beschlägt, eine Prozession, die zum Tempel zieht. Shekhar sieht alles Interessante noch vor mir und stoppt bevor ich ihn darum bitten kann. Alle lassen sich gerne beobachten und fotografieren. Ich aber bekomme fast schon ein schlechtes Gewissen, dass ich diese meistens äußerst schwere Arbeit bei der Hitze fotografiere, sie malerisch finde und mich an den Bildern ergötzten will, die so idyllisches typisches Indien zeigen.

Besonders die Frauen, die in einer Ziegelei arbeiten, tun mir Leid. Und mir fällt auf, dass hier in Behältern zu vielleicht etwa 5 bis 10 Litern das Wasser zum Bewässern der frischen Setzlinge einzeln vom Brunnen herbeigetragen wird.



 





 







Besonderer Höhepunkt ist ein Wochenmarkt. Auf der einen Seite wird Gemüse verkauft. Hier finden sich auch viele Frauen.

Auf der anderen Seite werden Kühe verkauft, Hier finden sich fast ausschließlich Männer. Man steht hier um mich herum und starrt mich genau so neugierig an, wie ich die Geschäfte anstarre. Und immer wieder muss Shekhar auf Kannada beantworten, dass ich aus Deutschland sei.

Die Geschäfte übrigens werden geheim unter einem Handtuch ausgehandelt, unter das beide Geschäftspartner die Hände stecken und per Fingersprache den Preis für die Ware aushandeln.

Ich finde, dass die Kühe bildschön sind: Sie sind sauber gewaschen und auf der Stirn mit Farbe und manchmal auch mit Blumen geschmückt.



 









Ich bin mir nicht sicher, ob ich mich ohne Begleitung und “Coaching” durch Shekhar hier so unbefangen bewegt hätte.

Es geht dann noch eine ganze lange Zeit weiter. Shekhar kennt das Resort nicht, er muss einige Male fragen, und auch die Navi, die ich auf dem Handy habe, hilft weiter. Kurz vor der Ankunft im Nirgendwo frage ich mich noch, wo ich denn hier wohl gelandet bin, aber das Resort selbst sieht nur von außen unscheinbar aus.

Zunächst aber werde ich mit viel Tam-Tam empfangen, muss mir viel zu viel anhören und etliche Fragen beantworten.

Um Shekhar tut es mir an dieser Stelle Leid. Ich werde so in Beschlag genommen, dass ich keine Gelegenheit habe mit ihm noch zu besprechen, ob ich ihn an den beiden kommenden Tagen brauche und wann wir übermorgen abfahren. Tja, im einen Moment noch der kompetente Betreuer der doofen Touristin, die sich ohne ihn nicht auf den Markt getraut hätte und die an seinem Rockzipfel hängt, im nächsten Moment vom Hotelpersonal aufs Abstellgleis gestellt und herumkommandiert. Kein Wunder, dass es Anil auf der letzten Reise irgendwie schwerzufallen schien damit umzugehen und er mir gegenüber daher gelegentlich den großen Max hat heraushängen lassen.

Den Nachmittag verbringe ich am leeren Pool, am späten Nachmittag mache ich einen Bummel entlang des Ufers des Sees bis die Sonne untergeht. Hier gibt es einen Mangotree, der zum Resort gehört, der spendet Schatten und (leider noch unfreife) Früchte. Überhaupt ist das gesamte Resort wie ein blühender Garten Eden mit Papaya, Mango und Jackfruit.















Ist jemand der Meinung, in Indien ist es immer voll? Beiweitem nicht: Ein Paar, das ein Boot belädt, ein Mädchen, das die Hühner einsammelt, ein Bauer, der die Ziege abführt, das war es. Eine Inderin sitzt abseits auf der Wiese und schaut auf den See. Das war es in einer Stunde Spaziergang. Nur in der Nähe des Resorts sind Touristen unterwegs. Es gibt heute einige Gäste, die aus Deutschland kommen, es soll einen Platz mit Feuer und Musik geben, aber erst einmal muss ich in so einer Nussschale fahren, 20 Minuten lang. Die ganze Zeit überlege ich, wie ich um Himmels Willen hier jemals wieder herauskommen will. Aber es gelingt, und auch ein schönes Foto Richtung Sonnenuntergang ist vom Wasser aus gelungen.

















Diese kleinen Hotels mag ich. Und ich mag sie auch wieder nicht, wenn sie allzu familiär sind. Irgendwie stehe ich mehr unter Beobachtung als mir lieb ist und ich fühle mich ein bisschen überbehütet. Aber die meisten Mitarbeiter hier finde ich super. Nach dem üblichen Smalltalk ziehe ich mich früh zurück. Morgen ist Wecken um 4.30 Uhr, denn es geht auf Tigersafari.

Andrea

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Re: Good Karma - Masala und der Duft von Jasminblüten
« Antwort #76 am: 20. April 2015, 22:18:19 »
Kühe werden beschlagen? Das habe ich ja noch nie gehört! Aber bei uns stehen sie ja meist auch auf der weichen Wiese und in Indien müssen sie sicher des öfteren Mal Karren über Asphalt o.ä. ziehen...
Liebe Grüße, Andrea



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Paula

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Re: Good Karma - Masala und der Duft von Jasminblüten
« Antwort #77 am: 21. April 2015, 10:59:02 »
dass Kühe beschlagen werden habe ich auch noch nie gehört.
Ansonsten sah es heute in Indien genauso aus wie bei unserer Sri-Lanka Reise irgendwo am Land. Vor allem die Männer mit ihrem Wickelrock. Und so ein Resort mitten im Nirgendwo kommt mir auch bekannt vor. Hat mir gut gefallen heute  :)
Viele Grüße Paula

Birgit

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Re: Good Karma - Masala und der Duft von Jasminblüten
« Antwort #78 am: 21. April 2015, 11:04:55 »
Ich bilde mir ein, mir wurde erklärt, dass die Kühe beschlagen werden wegen der Hitze auf den Straßen. Das haben wir unterwegs noch öfter zu sehen bekommen. Die stehen dort ja tatsächlich nicht nur auf den Weiden wie bei uns, und insbesondere Ochsen müssen richtig arbeiten.

Solche "Wickelröcke" habe ich auch gekauft: Die Weißen heißen Dhoti und sind richtig offizielle Kleidungsstücke, die auch teilweise von Politikern getragen werden bei öffentlichen Auftritten.

Die Bunten (meist kariert) heißen Lungi und sind eher mit Schlafanzügen zu vergleichen und die bequeme Arbeitskleidung des armen Mannes. Meine Dhotis werden wohl eher zum Sonnenschutz für den Balkon umfunktioniert und die Lungis zu dekorativen Tischdecken oder Tüchern für meine neu erstandene Balkonliege...

Leider konnte ich K. nicht überreden sich in einen Lungi zu hüllen ;)

Flicka

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Re: Good Karma - Masala und der Duft von Jasminblüten
« Antwort #79 am: 21. April 2015, 13:42:26 »
Beim Beschlagen der Kuhhufe habe ich auch sofort gedacht, das habe ich ja noch nie gehört. Aber es ist ja nix anderes als beim Beschlagen von Pferdehufen. Die Hufe nutzen sich durch das Gehen auf dem Asphalt oder harten Wegen so ab, dass sie geschützt werden müssen.

Lustig finde ich das Bild von den Preisverhandlungen. Weißt du, wie diese Fingersprache genau funktioniert?

Lidschlag

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Re: Good Karma - Masala und der Duft von Jasminblüten
« Antwort #80 am: 21. April 2015, 18:09:36 »
Hallo Birgit

Beschlagene Kühe, ja, das kann ich mir wegen der Hitze auf dem Asphalt der indischen Straßen gut vorstellen.
Zwei Klauen, anstatt eines Hufs zu beschlagen,, dürfte aber was ganz spezielles sein, zumal die Klauen von Kühen oder Schafen viel weicher und deshalb empfindlicher sind, als die Hufe von Pferden, sagt eine, die ein paar Jahre Schafshufe pflegen musste.

Vielleicht waren in deinem Resort zu wenig Gäste, weil du dich überhütet fühltest. Du hast all die »Fürsorge« abbekommen, die normalesweise über ein volles Haus verteit wird.

Bin gespannt wie es weiter geht. Dein Reisebericht ist sehr interessant.

serendipity

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Re: Good Karma - Masala und der Duft von Jasminblüten
« Antwort #81 am: 22. April 2015, 19:21:25 »
Dein fast schlechtes Gewissen kann ich zwar verstehen, aber es ist natürlich gut, dass du trotzdem fotografiert hast und uns damit so authentische Einblicke gewährst  :danke:

Ich wünschte, ich hätte deine Courage und würde eine solche Reise auch alleine angehen, aber ich glaube, soweit bin ich einfach noch nicht und müsste auf eine Reisegruppe ausweichen, aber ob ich das noch einmal will?  ;)

Birgit

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Re: Good Karma - Masala und der Duft von Jasminblüten
« Antwort #82 am: 22. April 2015, 22:56:19 »
Gabi, ich kann dir sagen, dass eine Reisegruppe gar nicht notwendig ist, individueller Fahrer ist viel, viel besser.

Stell dir vor, du fährst mit Marco Polo oder so: Da gibt es ein Büro in Deutschland, das sicher mit tollen Unternehmen in Indien zusammen arbeitet. Dann habt ihr einen indischen Busfahrer und in jeder Stadt einen indischen Guide und Vertragshotels und einen aus Deutschland mitgegebenen Reiseleiter mit einer dicken Infomappe und Telefonnummern für alle Fälle.

Du sitzt im Bus mit 10 oder 20 anderen. Der Fahrer fährt, hinter dem local Guide trabst du her durch Tempel und Paläste, der deutsche Reiseleiter verteilt Kopfschmerztabletten und sorgt gut gelaunt dafür, dass du abends deinen Zimmerschlüssel bekommst.

Du bist reisetrainiert, findest selbst heraus, was du sehen willst. Einen local Guide brauchst du nicht, und wenn du einen willst, steht an jeder Sehenswürdigkeit einer herum. Und in ein Hotel einzuchecken ist in Indien kaum anders als in New York oder Paris oder Bottrop.

Deine Mitreisenden können sich mit dir unterhalten, ob das Frühstück gut war und der letzte Tempel interessant und der Folkloreabend zu touristisch, und wo sie den Sari gekauft haben und was das Bier im Restaurant gekostet hat, helfen können sie dir nicht.

Dein deutscher Reiseleiter fährt vielleicht seit 10 Jahren (wenn du Glück hast) neben anderen Touren diese Tour zweimal im Jahr. Er wird Englisch sprechen, und wenn du Glück hast, hat er was studiert, bei dem er auch eine indische Sprache kann. Er wird reiseerfahren sein, mit nervend guter Laune in allen Semesterferien oder als Vorruheständler oder als freiberuflicher Reiseleiter auf die Art etwas dazu verdienen.

Hast du einen Shekhar an deiner Seite, dann hast du jemanden, der außer relativ ordentlichem Englisch zur Verständigung mit dir auch die drei Sprachen Südindiens kann, Hindi versteht, seit 15 Jahren jedes Jahr mindestens zehnmal diese oder eine ähnliche Tour fährt, mit dem du die Tour besprechen und individuell ändern kannst, der in jeder Stadt Hotels, Restaurants, Apotheken, ATMs, Geheimtipps, Öffnungszeiten und Eintrittspreise kennt (ohne in seiner dicken Infomappe nachsehen zu müssen) und dir so sicher deutlich schneller als dein deutscher Reiseleiter den Kontakt zu einem Arzt oder zur Touristenpolizei oder was auch immer du brauchst schaffen kann, und zwar ohne Rücksicht auf ein Programm und eine Herde von 20 Mitreisenden nehmen zu müssen.

Der ist jederzeit für dich da, ist nie genervt. Wenn du dem sagst, du willst Mangos mitnehmen nach Deutschland, besorgt er sie dir und bringt sie dir mit. Wenn du eine Pause brauchst, sitzt du innerhalb von kurzer Zeit in einem brauchbaren Restaurant, und wenn du am nächsten Morgen erst später starten willst, geht das klar, sofern die Strecke es erlaubt.

Birgit

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Re: Good Karma - Masala und der Duft von Jasminblüten
« Antwort #83 am: 22. April 2015, 23:05:11 »
FR, 27.03.2015

Gääääähn, bin ich froh, dass ich rechtzeitig wach geworden bin. Aber es zieht sich alles ein wenig: In “unserem” Safarikontingent hat es wohl keinen Platz mehr gegeben, sodass ich erst zu einer anderen Lodge gefahren werde, bevor es losgeht. Dann werde ich von da zum Startpunkt der Safari gebracht.







 



Wir sitzen mit 7 Gästen und Fahrer in einem offenen Jeep. Neben dem Fahrer sitzt ein auf Fotos heißer gockelhafter und irgendwie cholerisch wirkender Inder mit einer Kamera, die ähnliche Ausmaße hat wie mein Oberschenkel - und das will derzeit schon was heißen! Hinter ihm sitze ich und neben mir die nicht sehr glücklich wirkende Ehefrau des gockelhaften Fotografen. Hinter uns sitzt eine vierköpfige indische Familie.

Man kann in den Nagarhole Nationalpark übrigens nicht einfach so privat fahren, muss eine von der Regierung organisierte Tour nehmen. Hierfür gibt es feste Zeiten. Buchen kann man die Touren über die Resorts. In gewisser Weise eine gute Sache, finde ich, denn so wird den Tieren Ruhe gegönnt, niemandem passiert etwas, und man hat eine Chance Tiere zu sehen, wenn sich hier keine Autokolonnen von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang durch die Natur schieben.

Es beginnt unspektakulär, aber für einzelne Antilopen und ein paar Affen hält der Fahrer gar nicht erst. Er ist auf Größeres aus. Er hält immer mal und lauscht. Später erfahre ich auch, was er hören will: Sobald eine Raubkatze in der Nähe ist auf der Suche nach Frühstück, warnen sich die potenziellen Opfer gegenseitig. Und das warnt auch den Fahrer und Spotter.

Es ist sehr trocken. Hierdurch steigen die Chancen auf Tiersichtungen.

Ein paar eher unspektakuläre Tiere wie Wildschweine laufen uns über den Weg und immerhin ein paar Wildhunde posieren brav und geduldig für uns. Und auch das eine oder andere weitere Tier verirrt sich selbst bei meinem Ungeschick vor die Linse.








   



Wir sind hinter einem anderen Jeep. Plötzlich gibt der Fahrer Gas und macht nach einiger Strecke den Motor aus, rollt auf den anderen Jeep auf, gerade noch rechtzeitig für uns um einen Leoparden vorbeischleichen zu sehen, ganz wie eine europäische Wald- und Wiesenkatze, die mal eben nachsehen geht, ob neben dem doofen Trockenfutter nun auch noch ein Hühnerbrüstchen im Fressnapfgelandet ist. Wow, wer hätte das gedacht.

Wir stehen noch eine ganze Weile an dem mutmaßlichen Weg der Katze und warten. Wieder Warngeräusche, man sieht die Mietze durch das Gestrüpp schleichen, selbst der Spotter ist ganz aufgeregt. Doch alles Warten nutzt nichts, nun ist er oder sie wohl weg.





Es geht weiter, und fast schon gebe ich den Gedanken auf, dass sich noch etwas anderes zeigt, als ein Schakal uns brav auf der Gegenfahrspur entgegen kommt.



Und am Gasgeben merke ich, dass es wieder etwas Interessantes gab, denn der Spotter ruft nur “straight, straight” und ich folge mit dem Blick seinem Arm, sehe gerade noch einen Tigerpopo (oder ist es nur ein indischer Statist im Tigerfell?) im Dickicht verschwinden.

Und auch hier hat unser Spotter die richtige Spürnase. Nachdem er fast von dem herrischen Fotografen dafür verprügelt wurde, dass er nicht näher herangefahren ist, sehen wir seine Majestät nochmals die Straße queren. Ich bin wieder mal nicht schnell genug und kann mich nur noch auf dem Display des King of Wildlife-Photography vor mir neidvoll davon überzeugen, dass es tatsächlich ein Leopard und ein Tiger waren, die wir gesehen haben.

Wie war es nochmal? Auf Reisen ist die Welt gut zu mir. Ich werde heiß beneidet von allen, denen ich das erzähle. Und in Shekhars Augen sehe ich, dass ich wohl wirklich größtes Glück hatte, denn er scheint es wirklich nicht zu glauben. Und auch im Hotel werde ich nach meinem Erfolg gefragt und zu diesem beglückwünscht.

Vom Rückweg noch ein paar Impressionen:





Die Zeit bis zur nächsten Safari am Nachmittag überbrücke ich damit mir einen Sonnenbrand am Pool zu holen.

Am Nachmittag ist es weniger schön auf Safari, aber letztlich auch ganz nett. Zwar geht es nun ohne längere Anfahrt, aber wir sitzen mit fast 20 Personen nun in einem Bus. Immerhin, ich darf vorne sitzen. Der Spotter ist auch nicht so drauf wie der heute Morgen. Er lässt den Fahrer einfach über die Pisten fahren, lässt nicht den Motor ausschalten, mahnt nicht so zur Ruhe im Wagen wie der von heute  Morgen, der fast ärgerlich war, wenn jemand gesprochen hatte.

Auch Shekhar und ein anderer Fahrer dürfen im Bus mit Platz nehmen. Shekhar verbringt die Fahrt über die buckeligen Pisten größtenteils im Schneidersitz auf dem Mittelbänkchen zwischen dem Fahrer und mir.



Wir sind nicht so erfolgreich wie am Vormittag, aber schön ist es trotzdem im goldenen Abendlicht am Ufer des Kabinilakes. Hier sehen wir große Antilopenherden und einige Elefanten, die sich sehr schön für uns in Pose stellen.

















Auf der Rückfahrt ein kurzer Stopp im Dorf, in dem die Vorbereitungen für ein Fest im vollen Gange sind. Schade, dass wir dann schon wieder weg sind. Aber als wir kurz halten, hängt eine Traube Kinder an meinem Fenster und jedes probiert seine Englischkenntnisse aus.



Meine Empfehlung übrigens: Morgens eine Jeeptour, abends eine Safari vom Wasser aus um die weidenden und trinkenden Tiere mit Panoramablick genießen zu können, denn morgens ist es eher dunstig über dem Wasser, sodass man die Tiere nicht so schnell zu sehen bekommt bei einer Bootstour.

Ich bin bei der Ankunft im Hotel ziemlich KO und beschließe, dass der Abend nicht mehr so lang werden darf, auch wenn ich mir morgen den Wecker für die Weiterfahrt nach Mysore nur auf 7 Uhr stellen will.

Andrea

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Re: Good Karma - Masala und der Duft von Jasminblüten
« Antwort #84 am: 22. April 2015, 23:33:03 »
Wow, ein Leo! Das ist toll! Werden die tatsächlich dort gefüttert?

Ansonsten staune ich über die strahlend weiße Kleidung von Shekhar. Steht ihm sehr gut und ich frage mich, ob er jeden Abend seine Kleidung wäscht und trocken bügelt, um so "schnieke" auszusehen?
Liebe Grüße, Andrea



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Birgit

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Re: Good Karma - Masala und der Duft von Jasminblüten
« Antwort #85 am: 23. April 2015, 00:21:40 »
Nein, die Tiere werden nicht gefüttert, die müssen schon selbst jagen ;)

Und die Frage, wie er das mit den weißen Sachen gemacht hat, habe ich mir auch immer wieder gestellt. Lustig, dass dir das auch auffällt :)

Paula

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Re: Good Karma - Masala und der Duft von Jasminblüten
« Antwort #86 am: 23. April 2015, 12:27:28 »
Elefanten in freier Wildbahn finde ich einfach super!
Und die Kinder auf dem letzten Bild schauen total nett aus. Und irgendwie auch besser angezogen. Ist das eine etwas wohlhabenere Ecke Indiens? Sind dir da Unterschiede aufgefallen in den verschiedenen Regionen die du bereist hast?
Viele Grüße Paula

Silv

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Re: Good Karma - Masala und der Duft von Jasminblüten
« Antwort #87 am: 23. April 2015, 12:58:17 »
Dieser Tag hat mir nun auch mal gefallen....  :)

In dem Wald sieht es recht trocken aus. Ich habe mir die "Wälder" Indiens irgendwie anders vorgestellt, grüner. Oder liegt das an der Jahreszeit?
Liebe Grüße
Silvia

Birgit

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Re: Good Karma - Masala und der Duft von Jasminblüten
« Antwort #88 am: 23. April 2015, 14:19:56 »
Moin zusammen,

ja, derzeit ist das Ende der Trockenzeit. Für Tiersichtungen ist es ideal, für die "lush tropical landscapes" ist es besser gegen Ende der Regenzeit im November/Dezember/Januar zu fahren. Allerdings ist es dann auch schlimmer mit den Mücken, die die trockene Hitze im März/April umgebracht hatte.

Generell ist der Süden relaxter, in jeder Hinsicht gemäßigter: Weniger Dreck, weniger Analphabetismus, mehr Menschen mit Englischkenntnissen, weniger Bettelei. Zu essen gibt es dort genug, nur eben kein Geld für vieles Andere.

Man darf sich Indien auch nicht so vorstellen, dass da nur abgerissene Gestalten herumlaufen, obwohl es die natürlich gibt. Speziell die ländlichen Gebiete im Süden sind eher traditionell, brav, gesittet. Ein "anständiger Inder", auch wenn er arm ist, legt großen Wert auf heile und saubere Kleidung: Bewundernswert, wenn man bedenkt, dass es keine Waschmaschinen gibt und dass hygienische Verhältnisse und Klima es einem dort nicht leicht machen.

Lidschlag

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Re: Good Karma - Masala und der Duft von Jasminblüten
« Antwort #89 am: 23. April 2015, 17:04:33 »
Hallo Birgit

Oh,sehr schön, indische Wildhunde. Habe ich noch nie gesehen.  :thumb:
Was mir Sorgen bereitet hätte, wäre der niedere und offene Jeep gewesen.
Für die Fleischfresser wären die Touristen eine leichte Beute. Ist ja nur ein kleiner Hüpfer in die Höhe.
Und den Guides gebe ich durchaus recht, wenn sie sich Lärm im Jeep verbieten.
Bei einer Pirsch stört das Palaver nicht nur die Ohren der Guides, sondern veranlasst auch die Viecher das Weite zu suchen, vor allem, wenn der Wind dann noch richtig steht.
Da hat niemand was davon und alle sind hinterher frustriert, weil man nix gesehen hat.
Auch kann ich nachvollziehen, dass die Nachmittagspirsch eher umspannend war.
Überall auf der Welt, wo es heiß ist, sind die meisten Raubtiere eher in der Morgendämmerung und nachts unterwegs, weil es kühler ist. Die Wasserstellen sind dann eher nachmittags und abends interessant.
Vielen Dank für die schönen Bilder. Bin gespannt, wie es weitergeht.