Autor Thema: Unterwegs in Namibia und Südafrika  (Gelesen 82737 mal)

Silvia

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Unterwegs in Namibia und Südafrika
« am: 29. September 2015, 10:46:59 »
Es läuft ja gerade schon DocHolidays Bericht von seiner Südafrika-Tour, wer Lust hat noch mehr Zeit in seinen Gedanken in diesem Teil der Erde zu verweilen ist herzlich eingeladen.


Die Tour gliedert sich in 3 Abschnitte:

a) 2 Wochen Namibia: Caprivi-Streifen und Etoscha
(wenig fahren, viel faulenzen und erholen)

b) ein paar Tage Krüger NP
(Tiere, Tiere, Tiere)

c) und dann noch mit Rotel von Johannesburg nach Kapstadt, allerdings nicht unten an der Küste entlang, sondern oben entlang und an der Westküste (Namaqualand) runter.
(Tiere, Blumen, Blumen, Blumen, Landschaft)




1.+2. Tag  04.+05.08. Anreise


Flug über Johannesburg nach Windhoek, Fahrt in die Stadt, einkaufen und ab ins Guesthouse.


ÜN:  Rivendell Guesthouse
Gefahren: 46 km



Das ist natürlich noch nicht prickelnd, also gleich noch den nächsten Tag hinterher   ;)





03. Tag 06.08. Windhoek - Waterberg



Nach einem leckeren Frühstück mit netter Unterhaltung, breche ich auf und fahre gen Norden.
Von der B1 abbiegend kommt auch schon bald der Tafelberg in Sicht. Nein, natürlich nicht der berühmt von Kapstadt.





Die Termitenhügel sind auch nicht gerade klein.... und ja, das ist unser Gefährt







Am frühen Nachmittag schlage ich das Camp in der Waterberg Wilderness Site auf. Nette Aussicht...




... und nette Nachbarn




(wobei die Dik-Dick's den Platz hinter meiner Campsite als Toilette benutzt haben, allerdings war kein Geruch oder sonstige Beeinträchtigung festzustellen)




Nach einer kurzen Pause geht es dann noch auf Fahrt durch das Gelände.







Unser Ziel ...





Das hier ist die Dame des Hauses (aus Südafrika). Wegen extremer Trockenheit müssen sie dieses Jahr dazufüttern.






.... und später sahen wir noch die beiden "Herren"






Aber auch sonst gab es noch einiges zu sehen... Steinböckchen








Gelbschnabeltoko, Strauße und ne Herde Gnus (leider weit weg)







Nach dem Abendessen sitze ich noch am Lagerfeuer draußen mit einem herrlichen Sternenhimmel.


ÜN:  Waterberg Wilderness Anderson Campside 
Gefahren: 301 km

Andrea

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Re: Unterwegs in Namibia und Südafrika
« Antwort #1 am: 29. September 2015, 10:54:28 »
Toll, es geht los!  :toothy9:
Liebe Grüße, Andrea



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DocHoliday

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Re: Unterwegs in Namibia und Südafrika
« Antwort #2 am: 29. September 2015, 11:56:21 »
Namiia ist bei mir ja schon wieder ein bisschen her und de Caprivi-Streifen kenne ich genau so wenig wie die Westküste von SAF. Ich bin dabei!

Silv

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Re: Unterwegs in Namibia und Südafrika
« Antwort #3 am: 29. September 2015, 12:46:02 »
Na, dann gucken wir bei dir auch ein paar Tiere!  :)
Liebe Grüße
Silvia

Paula

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Re: Unterwegs in Namibia und Südafrika
« Antwort #4 am: 29. September 2015, 15:32:01 »
Tiere anschauen mag ich auch  :) ob ich jemals live nach Afrika komme weiß ich nicht, umso interessanter ist dein Bericht!
Viele Grüße Paula

serendipity

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Re: Unterwegs in Namibia und Südafrika
« Antwort #5 am: 29. September 2015, 18:40:34 »
Da freue ich mich und reise gerne mit  :)

Dein Auto ist ja niedlich - vor allem neben dem Termitenhügel  ;D

Schön, schon die ersten Tiere, wobei mir der Begriff "Dame" in Verbindung mit einem Nashorn ja nie in den Sinn käme. Hach, wie gerne möchte ich das auch einmal erleben, es müssen einfach wundervolle Momente sein! Selbst beim Gelbschnabeltoko oder den Steinböcken mit den tollen Ohren krieg ich Gänsehaut.  :herz:

Warst du allein mit Zelt unterwegs? Ich glaube, ich würds mich nicht trauen  :weissnicht:

Silvia

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Re: Unterwegs in Namibia und Südafrika
« Antwort #6 am: 01. Oktober 2015, 20:01:40 »
Na dann allen Mitfahrern und Begleitern ein herzliches Willkommen...


04. Tag 07.08.  Waterberg - Roys Rest Camp



Erst zum Sonnenaufgang schaffe ich es aus dem Zelt. Nach dem Frühstück und packen spaziere ich den Anderson Trail bis zur Quelle.


Eine herrliche Ruhe .... Vögel zwitschern und rascheln im Gebüsch und ab und an springen ein paar Dik-Diks davon.



Das müssten ein Rotbauchwürger (Crimson-Breasted Shrike)





.. und  eine Stichelracke (Purple Roller) sein





Die Sonne taucht die Felswände in warme Farben.









Die Quelle (das Waterberg-Plateau wirkt wie eine Art Schwamm) speist ein kleines Bächlein und so wächst hier sogar Bambus






Ein Dik-Dik kommt beim Fressen relativ nah heran - natürlich nicht ohne mich auch nur eine Sekunde aus den Augen zu lassen. Irgendwann muss ich eine Bewegung machen, denn mein Fuß ist eingeschlafen bei der unbequemen Haltung und weg war er.   :(





Zurück am Camp springe ich zuerst nochmal unter die Dusche denn es ist inzwischen schon gut warm geworden, dann geht es weiter. Ich verlasse die Gegend um den Waterberg und fahre immer weiter nördlich, vorbei an kilometerlangen Viehzäunen. Bei Grootfontein ändert sich die Landschaft und riesige Palmen stehen rechts und links der Straße






In Roys Restcamp schlage ich mein Lager auf und spaziere dann die beiden Trails auf dem Gelände. Im Abendlicht posiert dieser Rotschnabeltoko noch für mich






Zurück im Camp muss ich fast lachen, da steht mein kleiner Flitzer im großen Kreis mit  1,2,3,4,... 7  Geländewagen mit Dachzelten. War ein nettes Bild, hab aber leider nicht daran gedacht es zu fotografieren.  ;D


Nach dem Abendessen gibt es noch ein Bierchen an netten Bar.


ÜN: Roys Rest Camp
Gefahren: 360 km

Andrea

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Re: Unterwegs in Namibia und Südafrika
« Antwort #7 am: 01. Oktober 2015, 22:11:12 »
Lustig, Felsen mit Ohren  ;) Total schön da.... *seufz*
Liebe Grüße, Andrea



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Silvia

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Re: Unterwegs in Namibia und Südafrika
« Antwort #8 am: 02. Oktober 2015, 20:10:06 »

5. Tag   08.08.   Roys Rest Camp - Hakusembe River Lodge



Bei Sonnenaufgang treibt es mich aus dem Zelt und ich spaziere den kleinen Rundweg entlang, ein Steinböckchen springt weg und ansonsten sind die Vögel heute nur zu hören oder in der Ferne auszumachen.



Nach dem Frühstück und Packen geht es weiter Richtung Norden. In etwa auf der Hälfte zwischen Grootfontein und Rundu kommt ein Viehzaun der das Land durchschneidet (mit Fzg.-Kontrolle) und mir kommt es vor wie eine Trennung vom europäischen zum afrikanischen Namibia.



Ab jetzt spielt sich viel mehr Leben auf der Straße ab, Frauen mit Ballast auf den Köpfen, Kinder mit selbstgebastelten Spielzeugautos, an den Hütten Frauen die mit großen Mörsern arbeiten, viele Menschen mit Plastikbehältern auf dem Weg um Wasser zu holen, bzw. heimzubringen.

















Kurzer Zwischenstop in Rundu, quirliges Afrika empfängt mich hier. Nach dem Einkaufen drehe ich noch eine kurze Runde in der Stadt, eigentlich wollte ich zum Fähranleger runter, aber da staute es sich und so drehe ich ab und mache mich auf den Weg zur Hakusembe Lodge, die östlich der Stadt liegt.










Der Fluß hier ist übrigens der Okavango, wenn auch hier nur Kavango genannt.



Auf der anderen Seite des Flusses ist man fleißig am arbeiten.










Den Rest des Nachmittags verbringe ich mit faulenzen, lesen und spazierengehen. Abends gibt's Essen in der Lodge.


ÜN:  Hakusembe River Campsite
Gefahren: 218 km

DocHoliday

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Re: Unterwegs in Namibia und Südafrika
« Antwort #9 am: 03. Oktober 2015, 00:41:16 »
Oh, den Norden von Namibia kenne ich noch gar nicht. Da bin ich auf die Fortsetzung gespannt!

Andrea

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Re: Unterwegs in Namibia und Südafrika
« Antwort #10 am: 03. Oktober 2015, 08:18:46 »
Ich bin auch schon ganz gespannt. Denn die die Touri-Standardrouten zeigen, glaube ich, nur sehr eingeschränkt "Afrika". Deswegen finde ich schon mal die heutigen Eindrücke toll. That´s Africa!
Liebe Grüße, Andrea



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Silvia

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Re: Unterwegs in Namibia und Südafrika
« Antwort #11 am: 03. Oktober 2015, 12:19:54 »
Oh, den Norden von Namibia kenne ich noch gar nicht. Da bin ich auf die Fortsetzung gespannt!
Wird auf dieser Tour nur der Nordosten, der Nordwesten fehlt mir auch noch.  (damit hab ich nen Grund um wiederzukommen ;D  )


Ich bin auch schon ganz gespannt. Denn die die Touri-Standardrouten zeigen, glaube ich, nur sehr eingeschränkt "Afrika". Deswegen finde ich schon mal die heutigen Eindrücke toll. That´s Africa!
Ich denke du meinst mit Afrika die typische Vorstellung was wir damit verbinden. Und du hast recht, die Standardroute zeigt so gut wie nichts davon und deshalb war ich ja so erstaunt wie plötzlich sich das Bild wandelte und mich an Botswana und Sambia erinnerten.

Silvia

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Re: Unterwegs in Namibia und Südafrika
« Antwort #12 am: 03. Oktober 2015, 13:07:08 »
6. Tag   09.08. Hakusembe River Lodge - Ngepi Camp



Nach dem Frühstück noch ein Spaziergang übers Gelände und dabei erwische ich einen Pied Kingfisher






Nach einem kleinen Plausch mit einem der Angestellten hier (Nico ist total stolz auf sein Land als ich sagte das es als Frau alleine kein Problem ist durch Namibia zu touren) .... mache ich mich auf den Weg.


Kurzer Stop in Rundu zum Einkaufen ... hier sind heute viele schick angezogen und anscheinend auf dem Weg in die Kirche ...  und weiter geht es die schnurgerade Straße nach Osten. An den Straßenrändern wird alles mögliche angeboten, von Kürbissen über Feuerholz (mit dem ich mich wieder eindecke) bis hin zu Binsen.


Ich biege bei Divundu ab Richtung Süden, fahre an den Lodges vorbei bis in das Mahangu Game Reserve. Nach dem Bezahlen des Eintritten geht es auch schon auf die kleine Straße abseits der Durchgangspiste zu Botswana. Gemütlich lasse ich das Auto im zweiten Gang die Piste entlangrollen.


Die kleine Meerkatze turnt im Baum gleich nach dem Abzweig umher. Seine Kameraden verstecken sich leider.







Dann kommt eine Straußenfamilie in Sicht. Die Kleinen sind einfach nur niedlich










Eine Kudu-Dame beäugt mich neugierig.






Und dann geht es am Fluß entlang...






Die Hippos sind zum Glück außerhalb des Wassers, wenn auch leider weit weg am anderen Ufer.








Es gibt zwei Punke auf der Route an denen man das Auto verlassen darf - was ich natürlich genutzt habe. Hier an dem mächtigen Baobab







... auf dem sich oben ein Adler niedergelassen hat - müsste ein Brown Snake Eagle sein.







Nachdem ich mir etwas die Beine vertreten habe zuckel ich weiter.








Beim zweiten Ausstiegspunkt hat man einen schönen Blick auf den Fluss, wobei ich immer die Umgebung im Blick hatte ... man weiß ja nie  :cool2:








Ich fahre noch bis zur Kreuzung, hier könnte ich auf direktem Weg zurück zum Eingang, aber ich drehe um und fahre die gleich Strecke zurück. Bisher habe ich etwa 4 oder 5 andere Fahrzeuge gesehen, sehr viel mehr wurden es auf dem Rückweg auch nicht mehr. Wie angehnem, gemütlich fahren zu können ohne ständig eingestaubt zu werden und sich bei einem interessanten Motiv die Zeit zu nehmen das Auto richtig in Position zu bringen - auch mal quer in der Straße.





Wie ähnlich wir den Pavianen doch sind ....








Die Hippos sind inzwischen alle im Wasser.







Das hier müssten Riedböcke sein







... und auch ein Büffel lässt sich blicken.








Es treiben sich hier aber auch die bekannten Impalas rum









... und dann begegne ich noch diesem imposanten Herren







Am späten Nachmittag verlasse ich den Park und fahre zum Ngepi Camp. Die Zufahrt hat es in sich, aber ...







Hier fühlte man sich wirklich wie auf dem "Thron"    ;D   und im Busch.
 
                   



Das Camp liegt direkt am Fluss und man hört den ganzen Abend/Nacht das Prusten, Schnauben und Brüllen der Hippos.


ÜN: Ngepi Camp 
Gefahren: 280 km

Andrea

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Re: Unterwegs in Namibia und Südafrika
« Antwort #13 am: 03. Oktober 2015, 13:50:29 »
 :lach: Das Schild ist klasse! :lach:
Liebe Grüße, Andrea



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Silvia

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Re: Unterwegs in Namibia und Südafrika
« Antwort #14 am: 04. Oktober 2015, 10:29:33 »

07. Tag  10.08. Ngepi Camp - Namushasha Lodge



Morgens noch das Camp ein ziemliches Stück abgelaufen .... und hier einen Rotschnabeltoko erwischt.






... und nachdem ich die Sandpiste wieder gut hinter mich gebracht habe geht es weiter nach Osten. Das hier ist ein leichtes Stück, bei den kniffligeren Stellen bin ich sicherheitshalber nicht stehengeblieben.  ;D








Bin jetzt auf dem schmalen Streifen unterwegs. Leider kann ich mit meinem kleinen Flitzer nicht die Nebenstraße durch den Nationalpark nehmen (ich würde nur die ersten 5 km weit kommen - hier bräuchte ich hohen Radstand).













Am frühen Nachmittag komme ich an der Namushasha-Lodge an, schlage mein Camp auf und gehe gleich noch mit auf Bootstour.










Ich bekomme zum Glück rechtzeitig mit, das hier im östlichen Caprivi die Uhren anders gehen - nach südafrikanischer Zeit! 

Schon kurz nach dem Start treffen wir auf eine Gruppe Hippos




















... aber natürlich halten wir auch für kleine Vögel inne, hier ein Little Bee-Eater (Zwergspint, Bienenfresser).












Später noch ein Bienenfresser, hier bei der Körperpflege.






Und ein African Open Bill Stork (Mohrenklaffschnabel)








Sehen die nicht putzig aus mit ihren "Lätzchen"?  Leider hab ich noch nicht herausgefunden was das für Vögel sind. Der Guide sagte zwar ihren Namen und ich hatte mir was mit yellow und Plover aufgeschrieben, allerdings finde ich nichts dazu - weder im Buch noch im Netz. Vllt. kann mir ja einer von euch helfen.











Am Ufer stehen Red Lechwe (auch Letschwe) genannt.









... und als wir um die nächste Ecke biegen kommt gerade pünktlich ne Herde Elefanten ans Ufer.


















Auf der Rückfahrt steht dann noch dieser Wasserbock im Gegenlicht







Die Sonne geht immer sehr früh und sehr schnell unter.






Abendessen gönne ich mir im Camp. Boah war das lecker!!   Starter, Suppe und Dessert wurde serviert, Hauptgericht als Buffet angerichtet, incl. Salatecke. Ich entschied mich für Oryx-Steak (und das nicht nur einmal  ;D ).



ÜN: Namushasha Camp
Gefahren: 247 km