Autor Thema: Kurz mal nach Chicago  (Gelesen 9317 mal)

MisterB

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Kurz mal nach Chicago
« am: 10. Dezember 2015, 12:41:34 »
Gerade heute Morgen habe ich in der Zeitung gelesen, das "German Weihnacht" der große Exportschlager ist und Weihnachtsbäume nach Dubai exportiert werden und ganze Weihnachtsmärkte nach Amerika.
Dabei wurde der Christkindelsmarkt in Chicago genannt. Das dieser Markt der erste war und sehr original die typisch deutschen Weihnachts-Muss-Klischees bedient. Der Deutsche trinkt gerne Gluuuhwein und hat immer ne german Bratwurst in den Fingern.

Da ich auch schonmal in Chicago über diesen Christkindlsmarkt gegangen bin wollte ich daher den Chicago Trip von 2009 ans Licht der Öffentlichkeit zerren :)
Und außerdem muss ich unbedingt zeigen das Chicago definitiv ne Reise wert ist. Ich fand die Stadt wirklich gut.
Viel Spass.

Vorwort

Im Dezember bin ich für ein verlängertes Wochenende nach Chicago geflogen. Wie kam es dazu ? Ich hatte über Cathay Pacifik und meine Flüge nach Australien und Neuseeland mittlerweile so viele Meilen auf meiner Karte, das es für einen Interkontinentalflug reichte. Mit Cathay selbst hätte ich jetzt so ziemlich jedes Ziel in Asien anfliegen können, worauf ich aber nicht wirklich so die Lust hatte.

Als ich mich dann nach Partnern von Cathay umgeschaut habe, ist mir American Airlines aufgefallen. Dort habe ich dann nachgeschaut, und festgestellt, dass das Drehkreuz was von Deutschland erreicht wird Chicago ist.

Der Umstand das die Meilen zum Jahresende verfallen wären, hat dann auch zu dem kurzfristigen Entschluss beigetragen, mal eben nach Chicago zu fliegen. Für umsonst will man da ja nicht meckern  :-)

05.12.2009 - Chicago Anreise und das Raumschiff Sysiphus 

Der Flug ging in Frankfurt irgendwann gegen Mittag los. Schon das Checkin wars ehr entspannt, war nämlich keiner da. Nach sehr penibler Befragung (Haben sie das Gepäck selbst gepackt, führen sie für jemanden Drogen mit) konnte ich mir sogar meinen Platz aussuchen. Die Maschine war nur zu einem Bruchteil belegt. Ich hatte später beim Flug sogar ne ganze 4er Mittelreihe für mich alleine, so das ich mich gut ausbreiten konnte.

Der Flug an sich war sehr angenehm. Sogar das Essen an Bord war recht gut. Obwohl ich mittlerweile ja fast ne Abneigung gegen Flugzeugessen entwickelt habe, hats trotzdem geschmeckt. War das erst Mal das ich im Flieger nen großen, grünen Salat mit schönem Dressing bekommen habe (wo der Salat auch noch knackig frisch war). Kurz vor Landung wurde sogar noch ne Pizza serviert.

Chicago Flughafen … groß. Das war der erste Eindruck. Von der Landung sind wir noch ne ganze lange Zeit rumgerollt, bis wir am Gate waren. Und von da hieß es latschen. Die Wege waren wirklich lang. Immigration war sehr problemlos. Sogar meine Tasche war weit vorne mit dabei. Also bisher hatte alles super geklappt.

Vom Terminal 5, wo wir angekommen sind, muss man erst mit der Flughafenbahn zu Terminal 3 fahren (ich glaube Terminal 5 ist nur für ankommende Flugzeuge). Im Terminal 3 stehen dann die Schilder zur Bahn um in die Stadt zu kommen. Und hier geht die Rumrennerei wieder los. Man muss erst irgendwie quer durchs Parkhaus laufen, Aufzug runter, Aufzug hoch, Treppe hier, Treppe da und plötzlich steht man an der Bahnstation. Irgendwie komisch. Ich frage mich immer noch ob ich den offiziellen Weg genommen habe.
 
 

Ich hab mir hier erst mal ein 3-Tages-Ticket für Bus und Bahn gekauft. Für schlanke 14 Dollar 3 Tage lang alles fahren was Räder hat, da will man mal nicht meckern.

Die Bahn in die Stadt (blaue Linie) fährt fast ne Stunde. Irgendwelche Arbeiten an der Linie waren an dem Wochenende im Gange, so das ich ne Station früher rausmußte. Ich glaube es war Randolf Street. Mit dem Stadtplan bewaffnet habe ich dann erst mal die Madison Avenue gesucht. Obwohl das jetzt nicht wirklich schwer war. Das is eine der Hauptstraßen und nicht schwer zu finden.

Mein Hotel, die Comfort Inn Suites, war wirklich mit sehr guter Lage fast direkt an der Kreuzung, wo die Michigan über den Fluss geht. Also im wesentlichen sehr zentral im/am Loop.

Ja der Loop. Schon auf dem Weg zum Hotel konnte ich mich davon überzeugen, dass das wirklich so ist, wie schon im Fernsehen gesehen (Emergency Room spielte auch in Chicago). Wenn du im zentralen Bereich der Innenstadt unterwegs bist, rattert die ganze Zeit ne laute und rappelige Bahn über deinen Kopf und das fast im Minutentakt. Die Bahnen kommen aus diversen Richtungen an und drehen dann im Innenstadtbereich als Hochbahn einmal eine Schleife. Das ist der bekannte Loop. Irgendwann sollte das wohl mal abgeschafft werden ( die rote Linie ist schon ne waschechte Ubahn im Innenstadtbereich ) aber die Chicagoans haben erfolgreich dagegen protestiert und haben „ihre“ Loop behalten.

 

Mein Zimmer, oder sollte ich sagen Appartement, war echt toll. Ein Schlafzimmer, Wohnzimmer und Küchenzeile und Bad. Und alles recht groß, was will man mehr. Und das pro Nacht bei ca. 110 Dollar.

Mittlerweile fast 19 Uhr habe ich mir um die Ecke beim Seven Eleven noch was zu Trinken gekauft und mich erst mal hingelegt. Aber nicht lange. Um 8 Uhr bin ich wieder los. Schön dick eingepackt, weil es draußen mittlerweile echt arschkalt war und der Wind gepfiffen hat, das einem die Öhrchen abgefallen sind.

Ich bin mit der Red Line nordwärts bis zur Haltestelle „Addison“ gefahren. Wenn man hier aussteigt, dann steht man fast direkt vor „West Addison 1060“. Diese Adresse sollte jetzt entweder jedem Sportfan oder jedem Blues Brothers Fan was sagen, das ist nämlich Wrigley Field. Natürlich konnte man jetzt am Abend in Dunklen nicht viel von Stadion sehen außer der Außenfassade. Aber gesehen haben musste ich das mal.

Praktischerweise geht von der Kreuzung vor dem Stadion die Clark Street ab, die zumindest hier im oberen Teil die fette Kneipenstraße ist. Dicht an dicht reihen sich hier etliche recht interessante Lokalitäten. Ich bin einmal auf beiden Seiten die ersten paar Blocks hoch und runter und habe mir die einzelnen Läden mal angeschaut. Einer der Läden hatte sogar noch nen Weihnachtsbaumverkauf mit aufgezogen.

 

Meine Wahl des Abends fiel auf die „Goose Island Brewery“, wo ich den Abend bei schönem Bier und richtig nettem Essen so langsam habe ausklingen lassen. Als ich so gegen Mitternacht wieder raus auf die Straße bin, war überall noch die Hölle los.

Ich bin dann ein Haus weiter ins IO Theatre und habe mir noch eine Vorstellung einer, naja, wie soll ichs sagen, Spontan-Standup-Comedy-Truppe angeschaut. The Improvised Star Trek. Diese Jungs und Mädels spielen jedem Samstag um Mitternacht eine „Folge“ aus einer Serien über eine „alternative“ Star Trek Crew. Das Motto des Abends, also sozusagen den Titel der Serienfolge, gibt zu Beginn das Publikum vor. Motto des heutigen Abends war : Unstillbares Verlangen. Und die ganze Sache drehte sich dann um Alkoholmissbrauch und Drogenkonsum und Partys an Bord des Raumschiffes „Sysiphus“. Kulissen gibt’s keine. Einzig die bunten Leibchen, die die Leute anhaben erinnern an Star Trek.

Also ich fand die ganze Sache (hat ca. 45 Minuten bis 50 Minuten gedauert) doch recht amüsant, auch wenn es eindeutig in die Kategorie „seeeehr kurios“ einzuordnen war. Ich musste doch das eine oder andere mal entgeistert mit dem Kopf schütteln über das, was ich da vorgespielt bekam. Aber das Ticket hatte nur 5 Dollar gekostet. Der Schaden war also nicht groß  :-)

Also wenn mal jemand in Chicago ist und am Samstag Abend/Nacht nicht weiss was er tun soll …. The Improvised Star Trek im IO Theartre. Is n Geheimtip *grins*

Als ich so gegen 1 Uhr wieder auf der Straße war, war immer noch ein Heidenbetrieb. Also übers Nachtleben kann man sich hier wohl nicht beklagen.

 

Mit der Bahn zurück und ins Hotel war ich um ca. 1 Uhr 30. Wurde jetzt auch Zeit. Warn langer Tag. Guts Nächtle.

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Andrea

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Re: Kurz mal nach Chicago
« Antwort #1 am: 10. Dezember 2015, 22:58:35 »
Irgendwie hatte ich erwartet, hier jetzt einen Bericht über Bruce in NY zu finden. Stettdessen finde ich etwas über Chicago und das gefällt mir auch schon mal ganz gut. ER - das habe ich früher auch regelmäßig geschaut. Ich habe sogar die erste Staffel hier im Regal stehen... Was haben sich da alles für Szenen an/auf/in/unter der Loop abgespielt  ;D

Und wenn dann noch Lt. Carter und Cpt. Greene zu Doug Ross gebeamt sind - ups, da mische ich wohl zwei Serien. Vielleicht eine Idee für´s Improtheater  8)
Liebe Grüße, Andrea



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Re: Kurz mal nach Chicago
« Antwort #2 am: 11. Dezember 2015, 11:43:06 »
Ja. ER. Die Außenaufnahmen sind teilweise wirklich vor Ort gemacht worden. Das Krankenhaus selbst, bzw. die Kulissen des Krankenhauses standen aber im Studio in Kalifornien (!).
Chicago ist für mich aber eher die BLUES BROTHERS Stadt ! Gesegnete Mutter der heiligen Beschleunigung verlass uns jetzt nicht !

06.12.2009 - Die Silberbohne, das Aquarium und der hohe Turm

Habe heute lang gepennt. War aber auch echt gemütlich hier.

Dann habe ich festgestellt, das mein Ladegerät fürs IPhone scheinbar nicht mit dem Strom in USA klarkommt. Obwohl das Gerät ne ganze Nacht am Ladegerät war, wars immer noch leer. Ich bin direkt um die Ecke zum Radioshack gegangen und hab mir mal ein IPhone Ladegerät für Amistrom gekauft. Ach so, es war ja Sonntag. Die Läden hatten aber trotzdem auf. Da sollten die sich mal in Deutschland ein Beispiel nehmen.

Meine Besichtigungstour heute habe ich im Millenium Park angefangen. Der war nur ein paar Meter die Straße runter auf der anderen Straßenseite. Auf der Karte sieht das Teil recht groß aus, steht man aber mal am Eingang dann sich die ganzen Sachen doch recht nah beieinander. An der Ecke wo ich reingekommen bin hatte man einen großen Eislaufring aufgebaut, wo auch ein ziemlich Betrieb war. Vis a vis davon war auch diese Skulptur, wo auf großen Säulen per LED Schirm immer wieder irgendwelche Gesichte gezeigt werden. Nur den Wassersprenger hatte man jetzt doch abgestellt.
 
 

Von hier aus eine Treppe hoch und man stand schon vor der großen „Silberbohne“. Offiziell heißt dieses Teil „Cloudgate“ aber aufgrund der Form liegt der Vergleich mit der Bohne einfach näher. Ich hab hier mal ein wenig von allen Seiten die Spiegelungen begutachtet und auch ein paar nette Fotos machen können.

Das Wetter heute war übrigens sehr gut. Es war kalt du windig aber die Sonne hat geschienen.

 

Dominiert werden die ganzen Installationen von der interessanten Konstruktion des Pritzker Pavillions. Die große Liegewiese davor war verständlicherweise recht leer. Geht man weiter rum und über die Brückenkonstruktion dahinter hat man ein paar gute Blicke auf das Ding.

Ich bin der geschlängelten Brücke dann gefolgt. Man kommt zum Highway. Den kann man aber später noch queren und so direkt zum Wasser kommen. Ich bin dann von hier am Ufer entlang zum Shedd Aquarium gewandert. Etwa auf halber Strecke ist jenseits der Straße der Buckingham Brunnen, der im Vorspann von Al Bundy vorkam. Natürlich war wegen der Kälte auch hier das Wasser abgestellt, so dass der leere Brunnen jetzt auch kein so doller Anblick war.

 

Am Aquarium angekommen konnte man das nahe Soldier Field Stadion sehen und da war voll der Bär los. Ich bin dann rüber gegangen und an der ersten Kasse mal gefragt, was los sein am Sonntag Mittag. Es wäre ein Spiel meinte der Typ und Tickets gäbs an Door irgendwas. Da bin ich dann hin und hab nach Karten gefragt. Die wollten für das billigste Ticket dann über 60 Dollar haben, was ich denn abgelehnt habe. Für nur mal reingucken und ein wenig versuchen vom Spiel zu verstehen, dafür geb ich keine 60 Dollar aus. So hab ich den Rest des Stadions auch noch umrundet und bin wieder zum Aquarium zurück.

Dort hab ich mir ein Ticket gekauft und gleich auch eine „Behind The Scenes Tour“ gebucht. Das Aquarium bietet mehrere solche Extrasachen an, die aber leider alle außer der „normalen“ Behind The Scenes Tour für 12 Dollar alle ziemlich teuer sind. Was mich ja interessiert hätte, wäre „trainer for a day“, wo man einen Tag lang mit den Leuts mitgeht und für die Tiere vernatwortlich ist und alles gezeigt bekommt, was damit zu tun hat. Zum anderen war da die „Beluga encounter“, wo man mit einem der Belugawale ins Wasser kann. Das ging dann aber schon in den hohen dreistelligen Beriech und hätte mein Urlaubsbudget deutlich gesprengt. Um 15 Uhr sollte meine Tour sein. Bis dahin habe ich das Aquarium abgeklappert. Dieses Aquarium zeichnet sich eher durch seine Vielfalt aus, als durch mega Unterwassertunnel oder sonst was. Es gibt viele verschiedene Bereiche. Vom Korallenriff über die Ozeane bis lokale Gewässer und Lake Michigan. Man kann sich seine Zeit gut vertreiben.

 

Als ich um drei Uhr dann zu meine Behind-The-Scenes Tour beim Schalter erscheinen bin, war ich der einzige. Also habe ich eine Privatführung bekommen. Sehr toll. Das Mädel hat sich echt Zeit genommen und mich rumgeführt und viel erklärt. Man kommt zuerst durch die Labore und dann die Krankenstation und die Küchen und dann geht’s weiter zu den Becken, die man von hinten beschreitet. Hinter den Kulissen gibt es noch sehr viel mehr, was garnicht „ausgestellt“ wird. Die Tiere werden, ohne das man es wirklich merkt, ständig ausgetauscht. Also der Otter der Montags in dem Becken rumpflügt muss nicht zwingend der selbe sein wie am Dienstag.

 

Ein paar Fische füttern und sich ein wenig nass machen darf man auch und nach ca. ner Stunde ist die Sache dann vorüber. Ich hab mich auf meiner Privattour durch die Eingeweide des Aquariums sehr gut unterhalten. War wirklich ne angenehme Tour. Für 12 Dollar wars ein echte Schnapper. Also Sonntags die 15 Uhr Tour buchen, da gibt’s die Chance alleine zu sein  :-)

Vom Aquarium aus bin ich erst mal zur nächsten Bahnstation getapert, was noch ein kleiner Fußmarsch war. So direkt in der Nähe ist da nichts. Die rote Linie habe ich dann gefunden, bin da aber garnicht so weit wieder Richtung Stadtzentrum gefahren, sondern nach 2 Stationen wieder raus und habe mich dann grobe westliche Richtung zum westlichen Rand des Loop vorgearbeitet. Ich wollte zum Sears Tower und dort auf Sky Deck im 103. Stockwerk. Der Sears Tower heißt offiziellerweise übrigens mittlerweile anders. Namen hab ich nicht mehr im Kopf.

Auf dem Weg dahin bin ich noch an vielen recht festlich geschmückten und beleuchteten Gebäuden vorbeigekommen. Waren meist Banken oder Behörden. Bei den Behörden stand immer mindestens ein Wachmann vor der Türe. Da hab ich mich garnicht getraut mal n Foto zu machen.

Im Tower sind es von der Ticketkasse dann noch diverse Meter durch fein säuberlich abgetrennt Warteschlangenwege bis zum Aufzug. Die scheinen hier normal irgendwie ein wenig mehr Betrieb zu haben. Wenn die ganzen Warteschlangen voll sind, dann prost Mahlzeit. Ich hatte Glück und war fast alleine da. Im Aufzug auf dem Weg nach oben gibts noch ne kleine Multimediashow (ähnlich wie beim Rockefeller Center in New York) und wenn man oben aus dem Aufzug fält, dann hat man als allererstes nen ziemlich genialen Blick über die schier unendliche Ausdehnung der Stadt in die Fläche. Das ist schon ein Augenöffner. Wenn sich das Netz aus Lichtern bis zum Horizont zieht. Wow.

 

Man kann rund herum gehen, sieht von überall recht gut. Der Blick auf Stadtzentrum mit den anderen Hochhäusern ist wirklich sehr eindrucksvoll.

Der Sears Tower (oder wie der auch sonst immer heißt jetzt) wirbt mit seinem Sky Deck und seiner neuesten Attraktion einem Glasboden, mittels dem man ein wenig nach außen treten kann und somit praktisch 103 Stockwerke in der Luft steht recht populär an jeder Ecke. In real betrachtet ist dieses unglaublich "Experience" mit dem Glasboden aber nicht ganz so spektakulär wie die Werbung es glauben machen will. Diese "Ausbuchtungen" mit dem Glasboden gehen oben keinen ganzen Meter nach außen. Also soooo spektakulär wars nicht. Obwohl, mal an seinen Füßen vorbei 103 Stocke direkt nach unten zu blicken, das hat doch etwas.

Nun ja. Weil ich später keinen Bock mehr hatte noch zu laufen, habe ich mich um die Ecke vom Tower in die nächste Bahn gesetzt und den Loop abgeklappert, bis ich in der Nähe von meinem Hotel war. Ich weiß ja nicht wie all die anderen Station so sind, aber die Station direkt beim Sears Tower war ja schon fast als nostalgisch zu bewerten. Komplett aus Holz, Treppen aus Holz, das Büdchen, wo die Schaffner drinsaßen aus Holz mit vielen Verschnörkelungen. Kam da na Bahn vorbei war alles am wackeln. Cooool. Also für mich hatte das irgendwie Charme.

 

Nach dem langen Tag mit viel Rumrennerei habe ich beschlossen mal einen Fleischabend einzulegen. Ich bin unweit vom Hotel in der Ohio Street in das Lokal "Texas De Brazil" gegangen. Einem brasilianischen Steakhouse. Die bieten da sowas wie ein "Fleisch-All-you-can-eat" an, wobei ein unaufhörlicher Strom von Leutchen mit Fleischspießen aller möglichen Variationen am Tisch vorbeikommt und man muss nur sagen, was man als nächsten aus den Teller geschnitten haben will. Eventuell hat das ja auch schon mal einer in Deutschland gemacht. Ich glaube das läuft bei uns unter dem Begriff "Rodizio".

Also der Laden war schon ein kleinwenig nobler. Ich war glaube ich mit meiner Jeans und meinem Pulli ein kleinwenig underdressed. Hat aber keiner was gesagt, die Bude war eh dreiviertels leer. Da wurde ich anscheinend noch geduldet :-) Das Lokal ging über mehrere Etagen und über alle Etagen ging ein riesiges Weinregal, vor dem eine Frau in bester Hochseil-Akrobatik-Manier die ganze Zeit irgendwelche Kunststücke vorgeführt hat ! Cool. Die Weinkarte war so dick wie ein kleines Telefonbuch. Angesichts der Preise hab ich mich aber dich eher an ein Bier gehalten (obwohl das auch nicht wirklich günstig war). Dieses ganze Fleischding kostet 45 Dollar. Das is nicht wirklich billig aber, zum einen kann man sich den Wanst vollhauen, bis zum Platzen und zum anderen war das wirklich absolut köstlich. Die haben 17 verschiedene Variationen aufm Spies und ich glaube ich habe alle mindestens einmal probiert :-)

Später, als ich mich dann mühsam aus dem Lokal gerollt habe, bin ich erst noch ein wenig spazieren gegangen. Ich habe die Gelegenheit genutzt, mir mal die ersten Geschäfte auf der Magnificent Mile anzuschauen. Diese Magnificent Mile ist im wesentlichen eine Verlängerung der Michigan Avenue, also von meinem Hotel auch nicht weit weg gewesen.

Auf der einen Seite bis zur Nike Town runter und auf der anderen Seite wieder hoch und zum Hotel. Das war der kleine Verdauungsspaziergang. Gute Nacht.


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Re: Kurz mal nach Chicago
« Antwort #3 am: 11. Dezember 2015, 12:02:10 »
Hi!

Der Sears Tower heißt nun Willis Tower. Aber ich bin sicher, es gibt kaum Leute, die was mit "Willis Tower" anfangen können...

Dass du heute eine Privattour im Aquarium und kurze Schlangen beim Willi hattest, lag vielleicht daran, dass im Soldier Field die Bären der Bär los war?
Liebe Grüße, Andrea



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Re: Kurz mal nach Chicago
« Antwort #4 am: 11. Dezember 2015, 23:23:34 »
Hi.
Also im Aquarium war schon ein ziemlicher Betrieb. War ja Sonntag. Unglaublich viele families mit Kids. Aber scheinbar hat sich einfach keiner für die Tour interessiert? Keine Ahnung.
Mich hats gefreut.
Muss aber auch sagen, das alle anderen Touren die es noch gab von preis her einfach kackteuer waren. Da hätte es mich nicht wirklich gewundert wenn es keiner gemacht hätte.

Tower. Kann ja auch sein das da kein Betrieb war, weil die Zeit im Dezember wenn es kalt ist und schneit keine so wirkliche touri-Zeit ist.
Ich habmir Bein Northface Shop erst mal winterklamotten gekauft weil mir fast die Ohren abgefallen sind.
Ggf. Hatte das ja auch was mit dem Betrieb zu tun :)

Gruß
B
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Re: Kurz mal nach Chicago
« Antwort #5 am: 11. Dezember 2015, 23:39:57 »
Ja, stimmt. Beim Lesen und Bildergucken hat man oft nicht die Temperaturen im Sinn und spürt den fiesen Wind nicht. Das mag wohl wirklich der Hauptgrund für den gemäßigten Betrieb am Sears äh Willis gewesen sein.
Liebe Grüße, Andrea



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Re: Kurz mal nach Chicago
« Antwort #6 am: 12. Dezember 2015, 15:02:13 »
07.12.2009 - Sightseeing, Shopping, der andere hohe Turm
 
Die Nacht über hatte es ein wenig geschneit, so dass die Gegend leicht unter einer dünnen Schneeschicht lag. Als ich so gegen Mittag auf die Straße trat hatte man schon allerortens mittels massivem Streusalzeinsatz alles weggestreut. Ich glaube, ich bin nur noch über Salz gegangen und nicht mehr über Schnee. Ich wollte heute mal mit ein wenig klassischem Sightseeing anfangen und bin deshalb erst mal ein wenig am Fluss entlang gewandert unter den Brücken durch und habe dabei die Hochhäuser zu beiden Seiten bewundert.

 

Auf Höhe des linken der beiden runden Bienenstocktürme, Marina City, habe ich die Seite gewechselt und mir mal das House of Blues angeschaut. Es liegt neben/unter dem linken der beiden Marina Türme und ist mit seiner großen blauen Leuchtreklame kaum zu verfehlen. Natürlich war noch zu, ich hab mir aber mal die Karte und so das Ambiente hier angeschaut und entschlossen am Abend hier einzukehren, zumal der Aushang draußen auch noch Livemusik für den Abend versprach.

 

Ich bin erst mal wieder zurück auf die andere Seite. Die Brücken scheinen früher alle mal aufklappbar gewesen zu sein. Man kann auf beiden Seiten jeweils noch die großen Lager sehen. Ich vermute aber mal, so wie das aussah, waren die schon seit ewigen Zeiten nicht mehr beweglich.

 

Ich bin so weit gegangen bis der Wacker Drive nen Knick macht und unter der Bahn hergeht. Ab dieser Ecke bin ich der Lake Street entlang immer unter der Hochbahn wieder ein gutes Stück zurückgegangen. Hier waren noch viele kleine Lädchen, Fressbuden und ein paar dicke Hochhäuser, teilweise auch Behörden.

Beim Thompson Center bin ich mal ins Haus reingegangen und stand da in einem riesigen Atrium, das sich über alle Etagen bis zum Glasdach zog. Das war mal ein gigantischer Anblick. Hinten wieder raus auf den Platz bin ich dann ohne es beabsichtigt zu haben direkt in den original „Chicago Christkindelsmarket“ reingerannt, der vor den Daley Center stattfand. Hier wurden dann auch typisch deutsche Köstlichkeiten verkauft. Vom „german schnitzel taste“ bis zum „original Nürnberger Glühwein (german hot spicy wine)“ gabs hier alles. Und natürlich viele kitschige Buden mit viel Tinnef. Unglaublich. Blues Brothers Fans werden das "Daley Center" und die "ehrenwerte Richard M Daley Plaza" bekannt vorkommen, denn dieser Platz war das, wo die Blues Brothers am Ende des Filmes hingefahren sind und in die Behörde gestürmt sind.

 

Ich hab das Marktgeschehen einmal überquert und stand dann auf der Dearborn Street / Ecke Randolph Street gelandet.

 

Der Puma-Store, wo ich als nächstes hingekommen bin, hatte jetzt nicht so viel was mich angesprochen hätte. Dafür wars von hier auch nicht mehr weit bis zu Macys. Der riesige Block "Marshals Field" ist komplett Macys. Nachdem das Macys in New York ja das größte Kaufhaus der Welt ist, werben die hier damit, das sie das zweitgrößte sind. Da bin ich denn mal rein und hab den Shopping-Teil für heute eingeläutet. Ich kann ja an den ganzen Regalen mit Levis Jeans für 29 bis 39 Dollar einfach nicht vorbei gehen. Ein paar Hemden und sonstige Accessoirs haben noch den Weg in meine Tüte gefunden und schwer bepackt bin ich dann von hier ins Hotel marschiert.

Nach ein wenig die Beine hochlegen hab ich mich aber wieder aufgemacht und bin zur Magnificent Mile gegangen. Allerdings nicht weiter durch sondern die erste Gelegenheit nach der Brücke genutzt nach rechts in Richtung des Navy Pier zu gehen. Das war dann auch noch ne ganze Ecke. Ich hatte die Entfernung doch grob fahrlässig unterschätzt. Naja. Irgendwann war ich dann doch da und hab mich da rein begeben. Dieses Navy Pier ist im wesentlichen ein seeeehr langes Haus, welches man ins Wasser reingebaut hat, was heute mit allerlei Vergnügungs- und Fress-Möglichkeiten ausgestattet ist. Gegen Ende hin gibt noch nen riesigen Veranstaltungssaal und das Riesenrad, Kettenkarusell und Minigolf dürfen auch nicht fehlen.

 

Ich gehe mal davon aus, das es im Sommer (wenn auch der openair-Biergarten auf hat) deutlich mehr Betrieb hat, jetzt hier und heute war alles ziemlich leer und ausgestorben. Auch draußen war nix los. Ich hab mir im Schnee vorn Riesenrad fast alleine die Füße vertreten.

Nun ja. Man war mal da, viel mehr kann ich aber auch nicht ins Büchlein schreiben.

 

Zurück hab ich erfreulicherweise nen Bus bekommen, der zwar laut eigener Beschilderung garnicht hatten fahren sollen, aber egal, ich war froh ein paar Meter gespart zu haben. Zurück an der Mag Mile bin ich da raus und hab mich noch ein wenig ums Shoppen gekümmert. Meine erste Station hier war die Nike Town. Allerdings muss ich hier sagen, das ich doch ein wenig enttäuscht war. Die hatten echt nicht viel Auswahl. Da fand ich in New York den Laden spannender. Weiter die Mile hoch ist alles vertreten, was man immer schon (nicht) haben wollte. Von Adidas über H&M aber auch die nobelsten Juweliere, alles hier an der Mile vertreten.

 

Irgendwann steht dann mitten auf der Straße ein kleines Häuschen, mit nem hohen verschnörkelten Schornstein. Das ist der alte Watertower. Der historische Wasserturm und Wasserpumpstation. In dem Gebäude der Pumpenstation ist übrigens ne dicke Touri-Info drin, wo man viele Touristeninformationen, Heftchen und Flyer bekommen kann. Hier bin ich kurz noch nach rechts abgebogen. Ich dachte das nahe Museum Of Contempory Art hätte noch ne interessante Außeninstallation irgendwo aufgebaut. War aber nicht. Von hier oben eine Straße weiter steht man vorm Hancock Tower. Dem anderen Hochhaus mit Aussichtsplattform in Chicago.

Auch hier bin ich mal hoch, weil so gut wie kein Betrieb war. Der Hancock Tower ist insofern anders wie das Skydeck vom Sears Tower, als er an nem anderen Platz steht und man hier zum einen Ecken sieht, die von Sears schwer einsehbar sind ( Navy Pier ), zum anderen man einen anderen Blick auf die Hochhausschluchten des Zentrums hat und zum letzten, das man hier nen Audio Guide bekommt, der einem erzählt, was man gerade aus Fenster XYZ so sehen kann. Kann jetzt garnicht genau sagen, welcher von beiden mir besser gefallen hat. Gut sehen kann man von beiden.

 

Nach ausgiebigem Fotoshooting bin ich wieder runter und habe unten im Turm das Shopping wieder aufgenommen. Unten im Hancock Tower drin ist noch ein großer North-Face Laden und ein großer Best Buy (der Best Buy ist sowas wie der amerikanische Saturn). In beiden Läden hab ich noch zugeschlagen. Im Best Buy musste meine Amex Karte dann sogar noch von der Kassiererin extra telefonisch autorisiert werden. Hm. Hab ich etwa zuviel geschoppt ?

Unten im Hancock drin ist übrigens noch die „Cheesecake Factory“, die laut Reiseführer aber weniger für Käsekucken als für die verdammt besten Steaks in Chicago steht. Jetzt hatte ich mir endgültig die Füße für heute plattgelatscht und ich hab mich mit meinen Tüten zurück ins Hotel begeben.

 

Den Abend beendet habe ich im House Of Blues. Wenn man mal drin ist, dann hat man mehrere Möglichkeiten. Entweder man entert den Souvenir Shop, geht in die große Veranstaltungshalle (da spielte heute Abend auch ne Band), geht in die Lounge (geht aber nur, wenn man House-Of-Blues-Clubmitglied ist) oder man geht ins „normale“ Restaurant. Dort gibt’s auch ne Bühne und da haben auch so ab 22 Uhr 3 bis 4 Herren den Blues gespielt. Alles so ne Mischung aus Blues-Brothers und BB King. Konnte man sich sehr gut anhören. Getränke kamen schnell, das Sam Adams war gut. Nur das Essen war nicht so berauschen. Also nur wegen dem Futter muss man hier nicht hin. Wenns das ganze Paket "Ambiente inklusive Livemusik" sein soll, isses ganz OK. Wobei ich denke, das es bestimmt in Chicago keinen Mangel an Musikkneipen geben wird, die deutlich besser als das House of Blues sind.

 

Später im Hotel hab ich mich noch damit beschäftigt meine Einkäufe in meine Taschen zu packen und mich abreisefertig zu machen und bin spät ins Bettchen.


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Re: Kurz mal nach Chicago
« Antwort #7 am: 14. Dezember 2015, 09:35:28 »
Und zum Scluß noch in den Zoo.

So dann mal schnell noch den letzten Tag hinterher .....

08.12.2009 - Zoo und eingeschneite Abreise
 
Heute sollte nicht mehr viel laufen. Ich hab bis auf den letzten Drücker gepennt und bin so gegen 12 Uhr auf die Straße. Gepäck hab ich im Hotel untergestellt und mich für gegen 15 Uhr wieder avisiert, das ich es abholen werde. Mein Flug ging um 19 Uhr, so das ich damit ausreichend Zeit hätte.

Ich bin dann nochmal Richtung House of Blues gegangen und jetzt mal zwei Blocks weiter und stand schon vorm Hard Rock Cafe. Da auf der Kreuzung gibt’s noch nen großen McDonalds und das Rainforest Cafe (was ist das eigentlich ?). Ein paar andere Läden, die in den Touristenflyern beworben werden, waren auch auf der Ecke, das Chicago Chop House zum Beispiel.
 
 

Im HRC hab ich das obligatorische T-Shirt eingesackt und mich dann in Richtung der nächsten UBahnstation aufgemacht. Die Red Line habe ich gefunden und bin damit bis zur Station "DePaul University" gefahren. Ich wollte in den Zoo. Ich fand den Gedanken an einen verschneiten Zoo, der auf Winterbetrieb läuft ganz reizvoll. Die Station "University" war jetzt an der Red Line das einzigste, was irgendwie in der Nähe des Zoos war. Trotzdem musste ich noch ne ganze Ecke laufen, bis ich den Zoo später dann mal erreicht hatte. Den Rückweg wollte ich irgendwie anders machen, das wär mir nochmal zu weit.

Beim Marschieren kommt man auch, man befindet sich ja fast schon in einem äußeren Bezirk der Stadt, an Siedlungen mit kleinen netten Häuschen im Grünen vorbei. Ganz im Kontrast zu den Betonburgen in der Stadt.

 

Am Zoo dann angekommen habe ich festgestellt, dass der Begriff „Public Zoo“ wörtlich zu nehmen ist. Der Zoo ist für jeden offen und kostet keinen Eintritt. Hier vom Eingang aus bin ich erst mal ein wenig rumgegangen und hab mich etwas orientiert. Auf die Becken mit den Seelöwen und Robben bin ich direkt gestoßen. Die waren auch draußen und hatten Spaß im Wasser.

Das nächste große Gebäude in meiner Nähe war das Löwenhaus. Von den Löwen und Tigern war natürlich keiner draußen im Schnee. Das hatte ich aber auch nicht erwartet. Die lagen drinnen sehr fotogen faul auf ihren Plätzen. Hin und wieder wurde mal ein Auge aufgemacht und in die Umgebung gespäht, das wars aber auch schon mit der Bewegung.

 

Als nächste Station habe ich dann das Affenhaus gewählt. Hier waren in vielen verschiedenen „Lebensräumen“ ein ganzer Haufen unterschiedliche Affen zu sehen, die sich alle doch recht aktiv mit irgendwas beschäftigten. Ich hatte irgendwo gelesen, das der Zoo auch sehr bekannt sei für die Primatenforschung. Das war allerdings nicht hier im Affenhaus. Ich habe dann gesehen, das es auf einem anderen Fleck auf dem Zoogelände noch ein riesiges Areal nur für Gorillas und Schimpansen und Orang Utans gibt.

Da bin ich dann noch hin. Hier war gerade eine kleine „Trainingssitzung“ für den Silberrücken-Obergorilla. Man was ne Kante. Eine Tierpflegerin machte mit ihm ein paar Übungen und er bekam für jede gelungene Aktion irgendwelche Leckerchen (ganze Salatköpfe, die er dann mit einem Happs verspeist hat).

Die anderen Affen, alles auch etwas größere Exemplare, haben sich in der Zwischenzeit mit Spiel und Spaß beschäftigt. Die sind regelmäßig rausgerannt und haben Schnee reingeholt und dann damit rumgespielt. Sehr lustige Aktion.

 

Nachdem ich genug gesehen hatte, hab ich mich so langsam auf den Heimweg gemacht. Im restlichen Zoo draußen tobten noch unendlich viele Eichhörnchen rum, die einen in der Hoffnung auf was zu knabbern auch hartnäckig verfolgt haben.

Ich hab mich jetzt auf dem unteren Teil des Zoo hinausbegeben und bin entlang der Clark Street und North Avenue Street dann zur Station "Sedgwick" gegangen. Das war jetzt allerdings auch deutlich  weiter wie geplant, aber immer noch kürzer als der Hinweg.

 

Ich hab dann auf den Zug gewartet. Tja. Als ne Viertelstunde rum war, wurde ich stutzig. Hab dann mal ein wenig die Schilder in meiner Umgebung gelesen und festgestellt, das ich ne Station erwischt hatte, wo der Zug nur in der Rush Hour hält. Plöööd. Also musste ich auf die andere Seite, den Zug dort nehmen, zwei Stationen in die falsche Richtung fahren und dort in die Red Line um wieder zurückfahren zu können.

 Das war natürlich alles etwas zeitaufwändig und ich hab auch die avisierten 15 Uhr fürs Gepäckaufnehmen nicht so ganz halten können. Irgendwie ist aber alles andere dann wieder recht schnell gegangen, so das ich gegen 16 Uhr in der Bahn zum Flughafen war und dort auch kurz vor 17 Uhr eingetroffen bin.

Checkin war super schnell. Ich war der Einzige. So war ich hinterher doch viel zu früh am Gate. Zwei Stationen weiter war ne Sky Sports Bar und da hab ich mich niedergelassen.  Als ich dann so gegen 19 Uhr 30 wieder an meinem Gate aufgetaucht bin und das erste Mal seit 2 Stunden aus dem Fenster geschaut habe, war die Überraschung groß. Eingeschneit !

Es hatte irgendwie von jetzt auf gleich angefangen zu schneien und damit den Flughafen in ein mittelschweres Chaos gestürzt. Mit jeder Runde wurden draußen die Räumfahrzeuge etwas größer.

Als einigermaßen pünktlich das Einsteigen dann losgehen sollte, war ich noch guten Mutes. Sollte es doch noch gutgehen ? Nein sollte es nicht.

Wir sind dann ca. 2,5 Stunden und drei Enteisungsversuche später doch mal losgerollt und durften den Flughafen noch als eine der letzten Maschinen verlassen, bevor da dann ganz Land Unter war. Puh! Glück gehabt.

 

Der Flug war in der ersten Stunde sehr holperig, aber OK. Die Maschine war halb leer. Jeder hatte eine Sitzreihe für sich. Die 8 Stunden sind recht schnell vorbeigegangen und wir sind anstatt um kurz nach 10 dann am nächsten Tag gegen 13 Uhr in Frankfurt gelandet.

Und somit war Chicago auch Geschichte. Schön wars.  Ich kann die Stadt für so nen kurzem Abstecher voll und ganz empfehlen.

The End
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Andrea

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Re: Kurz mal nach Chicago
« Antwort #8 am: 14. Dezember 2015, 10:20:37 »
Danke für den Bericht über die Stipvisite in Chicago! Hat mir gut gefallen, allerdings fehlte mir der Besuch beim Startpunkt der Route 66... Warst du dort schon einmal, passte es dieses Mal nicht oder ist das für dich kein must see?
Liebe Grüße, Andrea



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Re: Kurz mal nach Chicago
« Antwort #9 am: 14. Dezember 2015, 12:34:48 »
Wusste ich damals nicht.
War auch nur mit einem rudimentären Reiseführer ausgestattet und hatte mich nicht umfassend vorbereitet.
Zumindest das Schild hätte ich mal fotografiert. Ist laut Google maps nur eine Kreuzung weiter als die Silberbohne.

Gruß
Bernd
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Susan

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Re: Kurz mal nach Chicago
« Antwort #10 am: 01. Januar 2016, 17:41:15 »
 :danke: für den Bericht über den Chicagobesuch mit Christkindelmarket. Macht Appetit auf einen Besuch, doch würde ich eine wärmere Jahreszeit vorziehen
Liebe Grüße
Susan