1.9.16Nach 2 Fahr- bzw Fährtagen war mal wieder etwas „Programm“ angesagt. Eine Schiffstour zum Columbia Glacier stand auf dem Programm. Checkin 10:00h, Abfahrt 11:00h. Da bleib vorher genug Zeit für Kaffee und Frühstück.
Gebucht hatte ich am Vorabend online bei Stan Stephens Cruises (war glaube ich der einzige, der noch nicht Winterpause hatte).
Blick auf den Hafen
Office auf Stelzen und „unser“ Schiffchen.
Pünktlich um 11:00h legten wir ab und ließen Valdez hinter uns.
Auf der anderen Seite der Bucht liegt das Ende der Alaska Pipeline mit den diversen Öltanks und dem Ölhafen.
Seit dem Unfall der Exxon Valdez sind für alle Öltanker Lotsen und Schlepper Pflicht.
Noch bevor wir die Bucht von Valdez verlassen hatten, gab es das erste Highlight:
Diverse Sea-Otter ließen sich auf dem Wasser treiben und genossen die Sonne.
Es macht Spaß, diese Tierchen zu beobachten und zu knipsen. Es sieht einfach cool aus, wie sie so völlig entspannt auf dem Wasser treiben.
Kurz vor der Ausfahrt aus der Bucht, lockern einige Sea-Stacks das Bild auf.
Auch in Alaska ist man nie unbeobachtet
An der gegenüberliegenden Steilküste war ein durchaus eindrucksvoller Wasserfall zu bewundern.
Nachdem wir die Bucht verlassen hatten, dauerte es nicht lange bis ein paar Seelöwen auf einer Boje ein farbenfrohes Motiv abgaben.
Die waren aber nur die ersten Vorboten einer größeren Seelöwen-Kolonie auf einigen Felsen am Fuße der Steilküste.
Die meiste Zeit lagen sie nur faul herum. Ein bisschen Action gab es immer nur dann wenn ein Neuankömmling einen Platz auf den Felsen beanspruchte.
Ein Stückchen weiter nisteten an der Küste einige Horned Puffins. Bzw. sie hatten dort genistet und ihren Nachwuchs groß gezogen. Jetzt bereiteten sie sich darauf vor, die nächsten Monate auf See zu verbringen.
Die Startversuche sind immer wieder nett anzusehen.
Die Länge der Startbahn hätte wohl auch für eine 747 gereicht
Geschafft!
Aber auch ein paar etwas größere Tierchen ließen sich sehen. Erst nur in der Ferne
aber dann auch von nahe zeigten ein paar Buckewale ihre klassischen Tauchmanöver.
Dabei durften wir ihnen gleich mehrfach zuschauen.
Kurze Zeit später zeigten die ersten Eisberge a, dass wir uns dem Ziel unserer Bootstour näherten.
Eis-Fata Morgana
Die Eisberge waren nicht nur als Fotomotiv beliebt sondern auch als Fortbewegungsmittel für Sea-Otter.
Dann hatte wir aus der Ferne den ersten Blick auf den Gletscher.
Noch vor 20 Jahren hätten wir an der Stelle schon auf festem Eis gestanden. Seit 1980 hat sich der Gletscher um ca. 20 km zurückgezogen und 500m an Dicke verloren. Dabei hat er zeitweise bis zu 7 Kubikkilometer an Eisbergen pro Jahr produziert. Der Gletscher fließt mir einer Geschwindigkeit von 2m pro Tag ins Meer. Er ist immer noch ca. 800m dick, bedeckt eine Fläche von 1000 Quadratkilometern und die Gletscherfront ragt ca. 50-80 Meter über die Wasseroberfläche.
Während der Gletscher weit in die Bucht hinein ragte, sind es heute 2 Gletscherzungen am Ende der Bucht, die über 6km auseinander liegen. Man nimmt an, dass der Rückzug des Gletschers bis ca. 2020 weitergehen wird bis er sich bis auf die darunter liegende Landzunge zurückgezogen hat und damit den Kontakt zum Wasser verliert.
Vor dem östlichen Teil trieben jede Menge Eisberge, so dass wir nicht besonders nahe heran kamen. Also sind wir nach Westen abgebogen, wo wir bis auf wenige Km an die Gletscherfront heran kamen.
Natürlich gibt es auch hier wieder ein Pano
(Klick aufs Bild für große Variante)
Auf den ersten Blick sah das alles nach einer ziemlich leeren Eiswüste aus. Aber dann entdeckte ich den ersten Seehund.
Und wenn man erstmal einen gesehen hat, fallen einem auch die vielen anderen auf
Nach ca. einer halben Stunde vor der Gletscherfront drehten wir um und auch auf der Rückfahrt gab es natürlich diverse Eisberge zu bewundern.
Ein letzter Blick zurück
Die Seeotter schienen sich inzwischen vermehrt zu haben.
Die Rückfahrt verlief ansonsten mehr oder weniger ereignislos. Weitere Tiersichtungen gab es nicht mehr, wobei unsere Kapitänin auch ziemlich auf die Tube drückte, weil wir schon recht spät dran waren.
Für ein paar Landschaftsbilder hat es aber doch noch gereicht.
Fazit: Must see bzw, must-do! Hat mir insgesamt noch besser gefallen als die Kenai-Fjords Tour.
Allerdings gab es heftige Verluste zu beklagen: Meine Lieblings-Baseball–Kappe wurde ein Opfer des Windes und ruht jetzt am Grunde des Prince William Sounds. :-(