Autor Thema: And the winner is...Trump  (Gelesen 40221 mal)

serendipity

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Re: And the winner is...Trump
« Antwort #45 am: 13. November 2016, 15:49:02 »
Das ist beim besten Willen meilenweit von einer Mehrheit im Volk entfernt. Dass Trump dennoch die Wahl klar gewonnen hat, liegt am System. Das Wahlergebnis kann man nicht einfach 1:1 auf das Volk abbilden.

Da hast du natürlich Recht, aber "ohne Wähler" hätte Trump auch bei diesem System keine Chance gehabt. Das übrigens die meisten Amerikaner seine "verbalen Entgleisungen" nicht mitbekommen haben sollen, halte ich für eine gewagte These.
Sollen wir nun diese gesprochenen und veröffentlichten Worte einfach vergessen und sagen: "Nun, vielleicht ist er ja gar nicht so schlimm?"

Für mich mitnichten! Ich versuche jeden Tag meinen Schülern Toleranz und Respekt beizubringen und das ist heutzutage nicht wirklich einfach, das kannst du mir glauben! Nun wird ein Mensch Präsident der USA,  für den genau diese zwei Worte wohl eher Fremdworte sind, wie soll/kann ich das erklären? Eigentlich gar nicht! Und das in Europa bzw. Deutschland - wie schwer muss das für amerikanische Eltern und Lehrer erst sein?

Horst

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Re: And the winner is...Trump
« Antwort #46 am: 13. November 2016, 16:11:58 »
Das mit dem nicht mitbekommen der Aussagen glaube ich nach wie vor auch nicht. Trump wurde 3-4 mal so oft im Fernsehen gezeigt wie seine Konkurrentin Clinton und hatte x-fach mehr Präsenz in allen Webportalen.
Von Seiten der Medien fand man seine bescheuerten Aussagen immer gut für eine Schlagzeile oder einen TV-Einspieler und .... man fand es lustig.
So lange bis er gewonnen hatte.
Jetzt ist Schluß mit lustig.

Ich bin mit dem, was Du sagst, nicht einverstanden, aber ich werde bis zum Tod Dein Recht verteidigen, es zu sagen. Voltaire.

serendipity

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Re: And the winner is...Trump
« Antwort #47 am: 13. November 2016, 17:41:30 »

Von Seiten der Medien fand man seine bescheuerten Aussagen immer gut für eine Schlagzeile oder einen TV-Einspieler und .... man fand es lustig.


Nun vielleicht in den USA selbst, hier aus Europa kann ich dies nicht bestätigen - ich kenne wirklich niemand, der Trumps Entgleisungen lustig fand - lustig oder eher "befremdent" fand man vielleicht, dass sich so ein Mensch Hoffnung auf die Präsidentschaftsamt macht - jetzt hat uns alle die Realität eingeholt.

Paula

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Re: And the winner is...Trump
« Antwort #48 am: 13. November 2016, 18:07:59 »
wer verstehen will was in USA bei dieser Wahl abging sollte den Artikel von Michel Moore lesen:

http://michaelmoore.com/trumpwillwin/

wenn ich das richtig verstanden haben hat er schon im Juli den Sieg Trumps vorausgesagt. Und lag mit seinen Voerhersagen beängstigend richtig. Der Artikel erklärt vieles!
Viele Grüße Paula

Rainer

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Re: And the winner is...Trump
« Antwort #49 am: 13. November 2016, 20:15:25 »
Das mit dem nicht mitbekommen der Aussagen glaube ich nach wie vor auch nicht.

Ist auch gar nicht notwendig, selbst wenn man all diese Annahmen trifft, dann bedeutet das immer noch "nur", dass nicht "das ganze Volk", sondern lediglich weniger(!) als jeder fünfte(!) nachweislich hinter diesen Aussagen steht. Es geht mir nicht um den Sieg und dessen Folgen, es geht mir um die Wahrnehmung, dass quasi ein "ganzes Volk" auf einmal als wenig gastfreundliches, ausländerfeindliches Pack empfunden wird. Und das trifft definitiv nicht die Sachlage.

Rainer

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Re: And the winner is...Trump
« Antwort #50 am: 13. November 2016, 20:41:20 »
Der Artikel erklärt vieles!

Er erklärt aber eines nicht und das ist ja auch so abstrus, dass man es nicht glauben kann, aber dennoch ist es so: dass man in den USA eine Wahl gewinnen kann, obwohl die Mehrheit NICHT für den jeweiligen Kandidaten gestimmt hat, mehr noch, dass man eine Wahl gewinnen kann, obwohl es einen Gegenkandidaten gibt, der nachweislich MEHR Wähler hat, als der schließendliche Gewinner.

Und ohne diesen irrwitzigen und undemokratischen Schwachsinn (sorry, aber anders kann man so etwas wirklich nicht mehr nennen) hätte Trump eben nicht gewonnen.

Horst

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Re: And the winner is...Trump
« Antwort #51 am: 13. November 2016, 22:27:09 »
Prinzipiell hast Du recht aber 0,5 % Unterschied zwischen Clinton und Trump sind zumindest was die Sachlage angeht wie viele Leute Trump unterstützt haben - für mich ein marginaler Unterschied auch wenn er letztendlich zu einer Präsidentin Clinton geführt hätte.
Ich denke die 4 Jahre Trump werden wir Nicht-Amerikaner überleben - man wird in einigen Themen (Klima usw.) Zeit verlieren aber richtig treffen wird es die Amerikaner, denn Trump wird Politik machen wie es für ihn (und seine Unternehmen) am besten passt (an sich ein Novum - ein US-Präsident der durch parallel lauende Firmengeschäfte in seinen Entscheidungen befangen sein muss) und nicht wie es für Amerika und die Welt am besten wäre. Zudem besteht die Gefahr gänzlich falscher Entscheidungen, weil Trump einfach keine Ahnung von Politik und der Welt hat.


Ich bin mit dem, was Du sagst, nicht einverstanden, aber ich werde bis zum Tod Dein Recht verteidigen, es zu sagen. Voltaire.

Rainer

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Re: And the winner is...Trump
« Antwort #52 am: 13. November 2016, 23:05:02 »
Prinzipiell hast Du recht aber 0,5 % Unterschied zwischen Clinton und Trump sind zumindest was die Sachlage angeht wie viele Leute Trump unterstützt haben - für mich ein marginaler Unterschied auch wenn er letztendlich zu einer Präsidentin Clinton geführt hätte.

Das ist ja auch nur ein Punkt dieser verrückten Wahl. Der andere Punkt (und das ist der für mich wichtigere Teil, weil ja das "Volk" vermeintlich jetzt nicht mehr erträglich ist) ist der, dass von 320 Mio. Amerikanern nur 59 Mio. auch wirklich Trump gewählt haben. D.h. es haben 260 Mio. NICHT für Trump gestimmt. Da kann ich beim besten Willen nicht erkennen, dass jetzt ein ganzes Volk (und dessen vermeintlich fehlende Gastfreundschaft) der Anlass ist, ein Land nicht zu besuchen.

Trump ist jetzt der Präsident, aber das Volk ist das gleiche wie in den letzten X Jahren und wer sich heute bei diesem Volk vermeintlich nicht wohl fühlt, kann sich nur schlecht vorher wohl gefühlt haben. Da machen diese 59 Millionen von 320 Millionen den Braten nicht fett, vor allem nicht in Anbetracht dessen, dass die allermeisten von diesen auch vor der Kandidatur von Trump mit einiger Sicherheit die gleichen Überzeugungen gepflegt haben.

Michael

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Re: And the winner is...Trump
« Antwort #53 am: 14. November 2016, 07:15:35 »
... denn Trump wird Politik machen wie es für ihn (und seine Unternehmen) am besten passt (an sich ein Novum - ein US-Präsident der durch parallel lauende Firmengeschäfte in seinen Entscheidungen befangen sein muss) und nicht wie es für Amerika und die Welt am besten wäre.

Das erwarte ich auch so, nur als Novum sehe ich das nicht. Schau Dir mal die Verflechtungen des Bush-Clans bzw. seiner Administration mit der Öl- und Rüstungsindustrie an. Da muss man schon sehr an das Gute im Menschen glauben, um die Entscheidungen dieser Regierung als unbefangen zu sehen.
...nach der Reise ist vor der Reise...

Andrea

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Re: And the winner is...Trump
« Antwort #54 am: 14. November 2016, 09:29:25 »
... denn Trump wird Politik machen wie es für ihn (und seine Unternehmen) am besten passt (an sich ein Novum - ein US-Präsident der durch parallel lauende Firmengeschäfte in seinen Entscheidungen befangen sein muss) und nicht wie es für Amerika und die Welt am besten wäre.

Das erwarte ich auch so, nur als Novum sehe ich das nicht. Schau Dir mal die Verflechtungen des Bush-Clans bzw. seiner Administration mit der Öl- und Rüstungsindustrie an. Da muss man schon sehr an das Gute im Menschen glauben, um die Entscheidungen dieser Regierung als unbefangen zu sehen.

Yepp! Man darf Michael Moore sicher nicht alles glauben, aber sein Film Fahrenheit 9/11 hat mich damals das erste Mal wirklich darüber nachdenken lassen, welchen Einfluss der US-Präsident hat bzw. noch viel mehr die Leute, die seinen Wahlkampf und seine Präsidentschaft finanzieren. Denn ohne eine Menge Kohle (in Bushs Fall natürlich Öl  ;) ) kannst du in den USA einfach kein Präsident werden. Wenn´s schon nicht die eigene ist, dann eben die der "Sponsoren" die sich Einfluss auf die zukünftige Politik davon erhoffen bzw. erwarten.
Liebe Grüße, Andrea



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Rainer

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Re: And the winner is...Trump
« Antwort #55 am: 14. November 2016, 12:09:05 »
Das erwarte ich auch so, nur als Novum sehe ich das nicht.

Das denke ich auch, dass das kein Novum ist. Es muss auch schon weit früher ziemlich korrupte Präsidenten gegeben haben, die eher auf das eigene Wohl bedacht waren. Am Beispiel Obamacare (im Zusammenhang mit dem Artikel aus der NY Times) kann ich aber erkennen, dass ein Präsident nicht einfach alles entscheiden kann, wonach ihm der Sinn steht, offensichtlich bedarf es da (ich habe keine Ahnung, nach welchen Gesichtspunkten) erheblicher Zustimmung aus dem Kongress.

Ich habe auch an anderer Stelle gelesen, dass auch Obama in den ersten zwei Jahren (wo er ja auch die Mehrheit im Kongress hatte) "nur" ca. 70% seiner Entwürfe durchbekommen hat; nachher (als die Republikaner die Kongresswahlen gewonnen hatten und ihre Blockadepolitik einläuteten) hat immerhin noch ca. 30% durchbekommen. Das beruhigt mich ein wenig insofern, als dass es offensichtlich nicht möglich ist, einfach alles durchzukriegen und es ebenso unwahrscheinlich ist, dass alles abgeblockt wird.

Wenn Trump also allzu plumpe Politik zu seinen wirtschaftlichen Gunsten anstrebt, wird das (hoffentlich) nicht durchgewunken, insbesondere hat Trump ja auch in den eigenen Kreisen nicht nur Freunde.

Dass Politiker Gesetze zu Ihren eigenen Gunsten gestalten, ist aber kein Neuland und auch in Deutschland bekannt. Als seinerzeit Fr. von der Leyen Familienministerin war, hat sie irgendein so ein krudes Modell entworfen, wonach 7-fache Mütter o.ä. finanzielle Unterstützung besonderer Art bekommen sollen, wenn sie berufstätig sind... damals fiel mir nur eine einzige Person ein, die auf dieses Schema passte....  ::)

Und was Schröder, Riester, Maschmeyer den deutschen Rentnern angetan haben, stinkt auch zum Himmel. Da haben nur die Rentner verloren und das leider auf lange Sicht. Ob dieser Schaden jemals behoben werden kann, weiß heute noch niemand. Dem Wohl des Volkes hat das jedenfalls ganz sicher nicht gedient.

Silvia

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Re: And the winner is...Trump
« Antwort #56 am: 14. November 2016, 16:22:44 »
... denn Trump wird Politik machen wie es für ihn (und seine Unternehmen) am besten passt (an sich ein Novum - ein US-Präsident der durch parallel lauende Firmengeschäfte in seinen Entscheidungen befangen sein muss) und nicht wie es für Amerika und die Welt am besten wäre.
Das erwarte ich auch so, nur als Novum sehe ich das nicht. Schau Dir mal die Verflechtungen des Bush-Clans bzw. seiner Administration mit der Öl- und Rüstungsindustrie an. Da muss man schon sehr an das Gute im Menschen glauben, um die Entscheidungen dieser Regierung als unbefangen zu sehen.
Yepp! Man darf Michael Moore sicher nicht alles glauben, aber sein Film Fahrenheit 9/11 hat mich damals das erste Mal wirklich darüber nachdenken lassen, welchen Einfluss der US-Präsident hat bzw. noch viel mehr die Leute, die seinen Wahlkampf und seine Präsidentschaft finanzieren. Denn ohne eine Menge Kohle (in Bushs Fall natürlich Öl  ;) ) kannst du in den USA einfach kein Präsident werden. Wenn´s schon nicht die eigene ist, dann eben die der "Sponsoren" die sich Einfluss auf die zukünftige Politik davon erhoffen bzw. erwarten.

Bernie Sanders brachte es im Wahlkampf mal grob so rüber: Es ist egal, wer Präsident wird, denn die Konzerne (durch die Lobby) machen die Politik.
... Leider sind die Konzerne gewinnorientiert - wie Trump. Diese Kombination gefällt mir gar nicht, gerade in Richtung Naturschutz. (z.B. Ölbohrungen in Nationalparks etc.)

Rainer

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Re: And the winner is...Trump
« Antwort #57 am: 14. November 2016, 17:29:06 »
Gerade kommen die Fotos der ersten Flüchtlinge aus den USA herein....



Horst

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Re: And the winner is...Trump
« Antwort #58 am: 17. November 2016, 12:12:52 »
Zitat von: ntv
USA als Ziel nach Wahl unbeliebter

Trump verursacht bei Deutschen Reisefrust
 
 Donald Trump als US-Präsident stößt auch bei vielen Deutschen nicht gerade auf Begeisterung. Wie eine repräsentative Umfrage zeigt, sorgt er sogar für Frust - bei einigen Befragten sinkt die Bereitschaft für eine Reise in USA. Was steckt dahinter?
Der Artikel bei ntv: http://www.n-tv.de/reise/Trump-verursacht-bei-Deutschen-Reisefrust-article19109056.html

Im Zusammenhang dazu aus dem Sommer:
http://www.n-tv.de/politik/Deutsche-Not-Welcome-Anymore-article18516486.html
Ich bin mit dem, was Du sagst, nicht einverstanden, aber ich werde bis zum Tod Dein Recht verteidigen, es zu sagen. Voltaire.

Christina

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Re: And the winner is...Trump
« Antwort #59 am: 17. November 2016, 17:36:23 »
Wenn es nicht gerade zu massiven Erschwerungen bei der Einreise in die USA als deutscher Tourist kommt, bezweifle ich, dass sich seine Wahl tatsächlich auf die Anzahl der deutschen Touristen, die in die USA reisen, auswirkt. Die Leute vergessen zum einen sehr schnell, zum anderen sind andere Faktoren immer wichtiger für die Wahl der Urlaubsorts. Ohne Zahlen zu kennen, sind gefühlsmässig die beiden einzigen Gründen, weshalb die Leute ein Land meiden, Terroranschläge und extrem hohe Preise. Und gerade bei Terroranschlägen sieht man, wie schnell wieder vergessen wird.



LG Christina