Autor Thema: Berge, wilde Tiere und ein Besuch bei den Annunaki - Südafrika 2016  (Gelesen 93500 mal)

Andrea

  • Held Mitglied
  • *****
  • Beiträge: 5931
    • Anti walks...
Re: Berge, wilde Tiere und ein Besuch bei den Annunaki - Südafrika 2016
« Antwort #90 am: 07. Januar 2017, 12:28:17 »
Unglaublich! Danke für den Vergleich.
Liebe Grüße, Andrea



www.antiwalks.eumerika.de

Christina

  • Held Mitglied
  • *****
  • Beiträge: 3099
Re: Berge, wilde Tiere und ein Besuch bei den Annunaki - Südafrika 2016
« Antwort #91 am: 07. Januar 2017, 18:01:35 »
Die weite Landschaft ist das Flusstal des Letaba-Rivers. Es gibt ein Video, in dem zu sehen ist, dass das Hochwasser 2013 fast bis zur Bank auf der wir gesessen sind gereicht hat. Blickwinkel wie auf meinem letzten Foto vor der Büfelherde.


Na gut, dann nicht weite Landschaft, sondern Flusstal :) - sehr beeindruckend!



LG Christina

Susan

  • Held Mitglied
  • *****
  • Beiträge: 3162
Re: Berge, wilde Tiere und ein Besuch bei den Annunaki - Südafrika 2016
« Antwort #92 am: 07. Januar 2017, 18:49:46 »
Wirklich schwer vorzustellen, dass das Rinnsal von Fluss ein solches Hochwasser führen kann
Schätze mal die Trockenheit kommt häufiger vor?
Liebe Grüße
Susan


Heike Heimo

  • Sr. Mitglied
  • ****
  • Beiträge: 469
    • Heiberg weit weg
Re: Berge, wilde Tiere und ein Besuch bei den Annunaki - Südafrika 2016
« Antwort #93 am: 08. Januar 2017, 10:03:41 »
Wirklich schwer vorzustellen, dass das Rinnsal von Fluss ein solches Hochwasser führen kann
Schätze mal die Trockenheit kommt häufiger vor?

Hochwasser ist in der Regenzeit im Krüger nicht so selten. Natürlich nicht in dieser heftigen Form. Der trocken-sandige Boden kann das Wasser nicht so schnell aufnehmen. Die Flash Flood Spuren sind gut in den trockenen Flussläufen zu sehen. Die Einzugsgebiete der großen Flüsse sind riesig. So reicht das Gebiet des Olifants bis vor Johannesburg.
"Of all the books in the world, the best stories are found between the pages of a passport."

www.heibergweitweg.wordpress.com

Andrea

  • Held Mitglied
  • *****
  • Beiträge: 5931
    • Anti walks...
Re: Berge, wilde Tiere und ein Besuch bei den Annunaki - Südafrika 2016
« Antwort #94 am: 08. Januar 2017, 10:57:20 »
Ich habe mal einen Bericht über das Okavango-Delta gesehen und was sich dort zur Regenzeit verändert. Das ist unglaublich, wie viel Wasser da plötzlich ist (wenn´s gut läuft), wo vorher noch Tiere verdurstet sind. Diese Wassermassen kann man sich kaum vorstellen, aber deine Bilder und das Video lassen es schon ganz gut erahnen. Diese Überschwemmungen sind halt extrem wichtig für das Überleben in der Wüste.
Liebe Grüße, Andrea



www.antiwalks.eumerika.de

Silvia

  • Held Mitglied
  • *****
  • Beiträge: 2499
Re: Berge, wilde Tiere und ein Besuch bei den Annunaki - Südafrika 2016
« Antwort #95 am: 08. Januar 2017, 12:23:04 »
So, jetzt hab ich nachgelesen und warte ganz gespannt auf den Morning Walk   :)

Heike Heimo

  • Sr. Mitglied
  • ****
  • Beiträge: 469
    • Heiberg weit weg
Re: Berge, wilde Tiere und ein Besuch bei den Annunaki - Südafrika 2016
« Antwort #96 am: 08. Januar 2017, 19:00:47 »
26.08.2016    Krüger NP (Letaba – Morning Walk)


Pünktlich um 5:30 Uhr waren wir für den Morning Walk bei der Rezeption. Wir gaben brav unsere Papiere ab, die genau kontrolliert wurden. Zwei Ranger warteten mit einem Fahrzeug auf uns. Ein älterer Mann machte die Tour noch mit. Die Ranger versorgten uns mit Decken und los ging es, vorbei an der schon auf die Ausfahrt wartende Autokolone.

Wir fuhren in die Richtung des Loops, den wir gestern Abend noch gefahren waren. Nach dem Loop gab es noch einen kleinen etwa 2 km langen. Hier hielten wir an.



Der Walk fand im Bereich des Flussbettes statt, in dem wir gestern die Elefantenherde gesehen hatten.  Zuerst gab es Instruktionen wie wir uns verhalten sollen. Keine Gespräche, in einer Reihe gehen und beim Gehen versuchen keine Geräusche zu machen. Wenn wir was entdecken mit den Fingern schnippen.



Wir sollten uns keine großen Erwartungen auf Tiersichtungen machen. Vor einem Menschen zu Fuß, v.a. in einer Gruppe, flüchten alle Tiere. Sie kennen den Menschen nur im Auto und da haben sie keine Angst. Gefährlich werden die Tiere nur, wenn sie keinen Ausweg sehen und sich bedroht fühlen. Er führt Touren seit 14 Jahren durch und hat nur einmal einen Löwen gesehen. Leoparden oder Geparden überhaupt noch nie. Wir sollten die Landschaft und die Ruhe genießen. Sollte es trotzdem zu einer gefährlichen Situation kommen, mussten wir schauen, dass zumindest ein Ranger zwischen dem Tier und einem Selbst ist. Auf keinen Fall flüchten, außer auf Anweisung.

Brav im Gänsemarsch hinter den Rangern.
 


Anhalten und Gelände beobachten. Hat mich sehr an meine Bundesheerzeit erinnert.



Interessant waren die Erklärungen zwischendurch. V.a. wie werden Spuren gelesen, Vogelgesang usw.



Elefantenspur, aber schon einige Stunden alt.



Raubkatzenspur, erkenntlich an den drei Einkerbungen vom Hinterlauf.



Hyänenspur. Sie hat nur zwei Kerben. Bei dieser Spur sind auch die Krallen zu sehen. Krallen kann eine Hyäne nicht einziehen.



Wir marschierten weiter auf einen Höhenrücken. Außer vereinzeltes Vogelgezwitscher war nichts zu hören. Sie Sonne kam immer höher herauf und es wurde Zusehens wärmer. Plötzlich fingerschnippen vom Ranger und stopp. Ein Büffel stand vor uns.





Er sah auf und es schien, als tauchte ein großes Fragezeichen über seinen Kopf auf.



Auf dem Höhenrücken ging es weiter. Die Sonne brachte die Bäume zum Leuchten.







Als wir den Rücken Richtung Bachbett verließen, stießen wir auf eine Kolonie Vögel. Eine Art Webervögel. Die Männchen bauten eifrig an den Nestern, um die Weibchen zu beeindrucken.


 


Es ging nun dem Bachbett entlang, durch eine schöne Landschaft.







Florian sah etwas Verdächtiges im Gebüsch, er meint ein Nashorn oder Flusspferd. Er traute sich aber nicht das mitzuteilen. Florian hat bei den Tiersichtungen Adleraugen. Ihm entgeht nichts, was uns schon oft zu unverhofften Sichtungen verhalf. Er deutete nach links.



Sah aus wie ein überdimensionaler grauer Stein. Also schnippte ich mit dem Finger. Der Ranger sah mich sofort an, ich deutete auf das Objekt. Er rief: „Behind me“ und in diesem Moment begann der Stein, der sich als Flusspferd entpuppte zu pfauchen. Es startete in unsere Richtung und kam mit aufgerissenen Maul auf uns zu.



Das Gewehr wurde heruntergerissen und der Ranger schrie: „Run up the hill, Run up the hill“. Wir liefen um unser Leben, im Nacken das laute Fauchen.



Auf halben Wege blickte ich zurück und sah, dass der ältere Mann nicht mitkonnte. Er war etwas schwach auf den Beinen, das war schon auf der Wanderung zu sehen. Die Ranger sicherten ihn vorbildlich mit den Gewehren im Anschlag ab und schoben ihn hinauf. Die Flusspferde waren, es waren zwei, zu diesem Zeitpunkt aber bereits abgedreht. Sie wollten sich auch nur in Sicherheit in das vertraute Wasser bringen. Darauf dürfte der Ranger spekuliert haben, als er uns die Anhöhe hinaufschickte.

Oben angekommen, atmeten alle einmal kräftig durch. Der Ranger nahm seine Kappe ab und wischte sich erleichtert über die verschwitzte Stirn. Wir konnten noch beobachten wie die Flusspferde polternd Richtung Wasser liefen. Mit enormer Geschwindigkeit. Steine flogen wie Fußbälle durch die Gegend.



Oberhalb des Tümpels nahmen wir einen kleinen Imbiss ein.


 
Der Ranger wurde nun, nachdem die Anspannung nachgelassen hatte, so richtig gesprächig. Er erzählte uns, dass er in den 14 Jahren 4 Tiere, 3 Flusspferde und einen Elefanten, erschießen musste. Beim ersten hatte er großes Glück. Das Flusspferd sprang unvermutet, ähnlich wie bei uns, aus dem Gebüsch auf ihn zu. Er konnte nur noch aus der Hüfte schießen und hat es getroffen. Das Flusspferd flog nach links und er nach rechts. Außer Prellungen war ihm nichts passiert.



Wir diskutierten noch über andere gefährliche Situationen aus dem Krüger, die durch die Medien gingen. Meist seien die Besucher selbst schuld, da sie keinen Respekt vor den Tieren haben.

Im Wasser war nur einmal ein Kopf eines Flusspferdes zu sehen. Ansonsten nur die Nüstern. Sie hatten genug von uns.





Bald machten wir uns wieder auf den Rückweg. Wieder im schönen Gänsemarsch, durch ebensolche Landschaft.







Nach 2 Stunden war der Walk beendet und wir fuhren zurück zum Camp. Neben der Straße tauchte noch ein Elefant auf.



Im Camp gönnten wir uns nach der Aufregung, bevor es weiter Richtung Mopani geht, ein kräftiges Frühstück.

Auch wenn es bei uns etwas hektisch wurde, so einen Walk kann ich empfehlen. Es ist ein besonderes Erlebnis zu Fuß durch das Gelände zu streifen. Völlig anders als im Auto.
"Of all the books in the world, the best stories are found between the pages of a passport."

www.heibergweitweg.wordpress.com

Andrea

  • Held Mitglied
  • *****
  • Beiträge: 5931
    • Anti walks...
Re: Berge, wilde Tiere und ein Besuch bei den Annunaki - Südafrika 2016
« Antwort #97 am: 08. Januar 2017, 19:30:21 »
Nicht auszudenken, wenn Florian nichts gesehen hätte und du dann anschließend nicht geschnippt... :schreck:

Also ihr habt scheinbar dieses Mal einen echten Abenteuerurlaub gebucht!
Liebe Grüße, Andrea



www.antiwalks.eumerika.de

Christina

  • Held Mitglied
  • *****
  • Beiträge: 3099
Re: Berge, wilde Tiere und ein Besuch bei den Annunaki - Südafrika 2016
« Antwort #98 am: 09. Januar 2017, 19:42:56 »
Unglaublich, da bin ich schon beim Lesen außer Atem, wie muss das erst in der Realität gewesen sein? Ihr habt in diesem Urlaub echt die brenzligen Situationen abonniert gehabt :)

Ich hätte die Gelegenheit zu solch einem Walk auf jeden Fall auch genutzt, aber schon nach der Einführungsrede des Rangers wäre ich vermutlich durchgängig angespannt gewesen.



LG Christina

Heike Heimo

  • Sr. Mitglied
  • ****
  • Beiträge: 469
    • Heiberg weit weg
Re: Berge, wilde Tiere und ein Besuch bei den Annunaki - Südafrika 2016
« Antwort #99 am: 09. Januar 2017, 20:32:21 »
Nicht auszudenken, wenn Florian nichts gesehen hätte und du dann anschließend nicht geschnippt... :schreck:

Wir wären genau zwischen Wasser und Flusspferde gewesen. Dann, glaube ich, wäre es wirklich kritisch gewesen.
"Of all the books in the world, the best stories are found between the pages of a passport."

www.heibergweitweg.wordpress.com

Silvia

  • Held Mitglied
  • *****
  • Beiträge: 2499
Re: Berge, wilde Tiere und ein Besuch bei den Annunaki - Südafrika 2016
« Antwort #100 am: 10. Januar 2017, 09:35:07 »
 :girly:  puuuhhh was für eine Aufregung

Es ist ein besonderes Erlebnis zu Fuß durch das Gelände zu streifen. Völlig anders als im Auto.

Da kann ich nur zustimmen!!  Ich schwelge gerade mal wieder in Erinnerungen. Am ersten Tag der Volontärzeit erklärte mir Mick was man bei den unterschiedlichen Tieren tun sollte. Da sollte man Rennen oder Rauf auf den nächsten Baum oder auf KEINEN Fall rennen oder flach hinlegen und sich nicht rühren. Ich war mir sicher ich würde überhaupt nicht wissen was ich wann wo machen soll, aber bei den Arbeiten oder Kontrollgängen war ja auch immer ein Ranger dabei und wir zogen uns ein paar mal langsam zurück. Wobei er auch erzählte, das er mal ne Nacht im Baum verbracht hat wegen eines Nilpferdes.  Und gerannt ist nur einer mal nackt aus der Dusche als er dort ne Schlange vorfand  ;D

Heike Heimo

  • Sr. Mitglied
  • ****
  • Beiträge: 469
    • Heiberg weit weg
Re: Berge, wilde Tiere und ein Besuch bei den Annunaki - Südafrika 2016
« Antwort #101 am: 12. Januar 2017, 08:03:48 »
26.08.2016    Krüger NP (Letaba - Tsendze Rustic Camp Site)


Der restliche Tag ist schnell erzählt. Nach dem Frühstück möchte Florian noch schnell das Abendessen fangen.



Als wir das Camp verließen, war vor der Brücke über den Letaba ein Geier-Tornado zu sehen.



Wir fuhren wieder die H1-6 hinauf.  Auf einer Sandbank lagen ein Krokodil und ein totes Flusspferd. Der Kopf war schon etwas angeknabbert.





Beim Wasserloch Malopenyana waren an diesem Tag Strauße und unvermeidlich eine Herde Elefanten.



Ansonsten herrschte bis zum Moolplaas Ratsplatz tote Hose.  Der Rastplatz grenzt an das Tsendze Rustic Camp Site auf dem wir übernachten werden. Auf der Suche nach Verwertbarem





Zuerst fuhren wir zum Mopani Camp. Dieses Camp liegt auch schön an einem See. Mitten im Camp steht ein großer Affenbrotbaum. Hier checkten wir für den Campingplatz ein. Vor dem Tor des Camps liegt ein riesiger Schädel im Gras.



Am Nachmittag fuhren wir ein paar Wasserlöcher östlich des Camps ab. Beim Loch Nshawu 3 wurden wir fündig.





Auch Zebras stellen ihre Männlichkeit zur Schau.



Entlang des ausgetrockneten Nshawu natürlich wieder Unmengen an Elefanten im Gras.





Die Straße endete fast direkt bei der Camp Site. Wir waren noch etwas früh dran und beschlossen daher noch etwas zu pirschen. Nur südlich des Mopani Camps beim See konnten wir noch Flusspferde entdecken.



Bei einem Hide war wenigstens die Landschaft schön.



Interessant sie Schutzvorrichtung zum Schutz vor Raubkatzen? Einfach hochklappen, wenn man schnell genug ist.



Am Tsendze Rustic Camp gab es keinen Strom und es lag im dichten Busch. Ein toller Sternenhimmel war wieder garantiert. Immer die Jüngsten.



"Of all the books in the world, the best stories are found between the pages of a passport."

www.heibergweitweg.wordpress.com

Andrea

  • Held Mitglied
  • *****
  • Beiträge: 5931
    • Anti walks...
Re: Berge, wilde Tiere und ein Besuch bei den Annunaki - Südafrika 2016
« Antwort #102 am: 12. Januar 2017, 08:11:03 »
Also über zu wenig Elefanten könnt ihr euch nun wirklich nicht beklagen  ;D Toll, diese großen Herden zu sehen.
Liebe Grüße, Andrea



www.antiwalks.eumerika.de

Christina

  • Held Mitglied
  • *****
  • Beiträge: 3099
Re: Berge, wilde Tiere und ein Besuch bei den Annunaki - Südafrika 2016
« Antwort #103 am: 12. Januar 2017, 17:51:35 »
Ist das wirklich ein Tierschädel, der vor den Camp Toren liegt? Von welchem Tier?



LG Christina

Paula

  • Held Mitglied
  • *****
  • Beiträge: 4411
Re: Berge, wilde Tiere und ein Besuch bei den Annunaki - Südafrika 2016
« Antwort #104 am: 12. Januar 2017, 18:14:57 »
Die Szene mit dem Flußpferd ist ja echt schockierend  :schreck:
Ich glaube nach diesem Tag hätte ich mich gar nicht mehr aus dem Auto getraut  :-[
Ich habe mal gelesen dass die meisten Toten in Nationalparks auf Kosten von Nilpferden gehen und nicht etwa Löwen oder Hyänen worauf ich getippt hätte. Nach der Szene die du geschildert hast kann ich mir das jetzt auch vorstellen...
Viele Grüße Paula