Autor Thema: Viele Dellen, heiße Quellen: Denver - Yellowstone - Denver im Sommer 2016  (Gelesen 133991 mal)

Paula

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Re: Viele Dellen, heiße Quellen: Denver - Yellowstone - Denver im Sommer 2016
« Antwort #75 am: 31. Dezember 2016, 12:41:00 »
Hallo Flikcka,

der Weg zum Trout Lake kommt sofort auf meine Todo Liste, wie schön! Im Mammoth waren wir leider nur ein paar Stunden, beim nächsten Mal plane ich da eine Übernachtung ein. Du hast ja gleich  viel Glück mit Tiersichtungen gehabt, Biber finde ich total süß! Und so einen Chipmunk würde ich am liebsten einpacken, zum Glück hat man keine Chance einen einzufanngen...

Sehr interessant ist der Hinweis dass man Bärenspray auch im Walmart kaufen kann, das wußte ich nicht. Für die Rocky Mountains im Sommer brauche ich das auch. Ob man es wohl in Denver im Walmart auch zu kaufen bekommt? Oder in Cheyenne? Das  liegt zwar nicht direkt auf meiner geplanten Route wäre aber nur ein kurzer Umweg.
Viele Grüße Paula

Flicka

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Re: Viele Dellen, heiße Quellen: Denver - Yellowstone - Denver im Sommer 2016
« Antwort #76 am: 31. Dezember 2016, 13:38:01 »
Der Walmart im Cody hatte als letzte große Einkaufsmöglichkeit vor dem Park vermutlich viel Sachen, die auf den Park zugeschnitten waren. Ob es Bärenspray auch in anderen Walmarts gibt, weiß ich nicht, aber vielleicht kannst du über die Seiten von Walmart schauen, ob es das auch in Denver oder Cheyenne gibt. Ich meine, ich hatte auch mal gelesen, dass man sich Waren auch in einen bestimmten Walmart liefern lassen kann.

Am dem Reisetag hatte ich wirklich Glück mit kleinen Tieren, und Bisons gibts im Lamar Valley ja quasi standardmäßig. Bei den ersten Bisons war ich richtig aufgeregt, obwohl ich ja schon welche gesehen hatte und sie relativ weit weg waren.

Andrea

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Re: Viele Dellen, heiße Quellen: Denver - Yellowstone - Denver im Sommer 2016
« Antwort #77 am: 31. Dezember 2016, 17:13:50 »
Ja, ich denke Site to store müsste funktionieren. Das war nämlich jetzt auch mein Gedanke.
Liebe Grüße, Andrea



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Michael

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Sehr schöner Auftakt im Park, Flicka. Trout Lake ist ein Ort, an dem ich immer das sehr intensive Gefühl habe, dass Bären ganz in der Nähe sein müssen. Ich habe da noch nie einen gesehen, aber es fühlt sich einfach immer so an.
 
der Weg zum Trout Lake kommt sofort auf meine Todo Liste, wie schön!
Paula, gleich neben dem Trout Lake (in Blickrichtung von dem Bild von Flicka, seitlich rechts gleich hinter dem Hügel) ist noch ein weiterer See, der Buck Lake. Da läuft man vielleicht 200m durch den lichten Wald. Der ist auch wunderschön.

Mammoth Hotel - da werden Erinnerungen wach, dort haben wir 1995 auch übernachtet und waren die Attraktion, damals gab es dort noch nicht allzuviele Deutsche und auch, dass wir dort vier Nächte waren, hat die Amis absolut erstaunt.
Kann ich bestätigen: Wir waren 1994 dort und man hat sich auch gewundert, dass wir mehr als zwei Nächte bleiben wollten. Das Hotel hat sich im Vergleich zu 1994 für mein Empfinden sowohl innen als auch aussen nur wenig verändert. Wir waren 2014 zum letzten mal dort und sind mal den Weg zu unserem Zimmer gegangen, was wir damals (1994) hatten. Alles noch wie vor zwanzig Jahren - nur mit dem Unterschied, dass ich damals mein Zimmer im Yellowstone vier Wochen vor Abfahrt telefonisch reserviert habe. Versuch das heute mal, die meinen Du redest vom darauffolgenden Jahr und da wird das dann schon eng...
Ein paar Meilen östlich des Grand Teton NP waren wir 1994 auf dem "platten Land" für ein paar Tage in einem Motel. "Oh, you are the guys from Germany?!" wurden wir nach zwei Tagen an der Tanke begrüßt. Ja, doch, das hatte was von Attraktion, war schon sehr herzlich damals...
...nach der Reise ist vor der Reise...

Flicka

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Sehr schöner Auftakt im Park, Flicka. Trout Lake ist ein Ort, an dem ich immer das sehr intensive Gefühl habe, dass Bären ganz in der Nähe sein müssen. Ich habe da noch nie einen gesehen, aber es fühlt sich einfach immer so an.


Ja, man kann es sich einfach so gut vorstellen, dass da ein paar Bären am Seeufer unter den Bäumen herumwandern. Ich war ein bisschen nervös bei dem Gedanken.  :verpiss:

Flicka

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Mittwoch, 3. August


Ich wache von selbst gegen halb sechs auf und fühle mich trotzdem noch ziemlich verschlafen. Heute nacht ist es im Zimmer sehr heiß geblieben, und irgendwann hatte ich dann noch deutlichen Brandgeruch in der Nase. Zum Glück ist das Hotel dann doch nicht abgebrannt. Bei meiner derzeitigen negativen Aura hätte ich das gar nicht für so unwahrscheinlich gehalten.

Gegen halb sieben sitze ich im Auto und fahre Richtung Süden. Vielleicht kann ich so früh morgens noch ein wenig Wildlife erspähen. Zuerst mache ich dann aber an einer Felsenlandschaft halt, die in der Morgensonne leuchtet.




Das Wildlife hat heute morgen aber anscheinend keine rechte Lust, oder ich bin wie immer zu blind, um es zu sehen. Südlich der Sheepeater Cliffs drehe ich schließlich und fahre ein Stück zurück bis zum Swan Lake. Dort habe ich vorhin wenigstens etwas Weißes erspäht und kombiniert, dass das ein Schwan sein könnte.

Am Parkplatz treffe ich aber erst mal auf ein paar Raben. Zwei streiten sich um ein Beutestück, die anderen beiden betreiben zärtliche Gefiederpflege.






Der Swan Lake liegt wunderschön in der goldenen Morgensonne, und außer einem Schwanenpaar sehe ich auch ein paar Gänse. Langsam gehe ich zum Ufer und kann sie aus der Nähe fotografieren.










Leider kommt dann erhebliche Unruhe in die Szene, als eine Frau mit einem Fotoapparat mit Riesenobjektiv, den sie auf einem Stativ über der Schulter trägt, hinter mir schnellen Schritts den Pfad entlangstapft und damit die Vögel ins Wasser treibt. Dann rattert sie eine Knips-und-Weg-Fotoserie runter und verschwindet wieder. Na danke. Ich hätte ja von jemandem, der so eine Fotoausrüstung mit sich herumschleppt, eigentlich anderes erwartet.

Ein paar Gänsefotos gibt’s noch, dann steige ich wieder ins Auto und fahre zurück nach Mammoth. Es ist immer noch vor neun Uhr, vielleicht kann ich auf der Old Gardiner Road, einer Dirtroad nach Gardiner, die früher die Zufahrtsstrafe zum Park war, ein wenig Wildlife aufspüren. Na ja, immerhin finde ich eine Pronghorn-Mama mit zwei Jungen, besser als nichts.








Auf der Haupstraße fahre ich dann wieder zurück nach Mammoth und packe meinen Kram für die Wanderung zu den Beaver Ponds, die ich für heute geplant habe, ca. 8 km zu ein paar Teichen mit Chancen auf Wildlife.

Blöd nur, dass es nicht nur nettes Wildlife gibt, sondern auch gefährliches Wildlife. Als ich am Trailhead ankomme, findet sich eine eindringliche Warnung vor Bären. Am Trailhead zum Trout Lake, wo ich gestern spazieren war, hatte ja noch gestanden, man solle nicht alleine wandern, und dort waren auch noch andere Leute unterwegs gewesen. An diesem Trailhead steht gleich mal, man solle in Gruppen von mindestens 3 Leuten wandern. O je, das klingt ja nach mehr als nur einer allgemeinen Warnung.

Hm, da haben doch vorhin zwei Leute mit Rucksäcken gestanden, vielleicht wollen die auch hier wandern, überlege ich und schaue nochmal um die Ecke. Leider sind sie weg, und alle anderen wollen bloß zu den Sinterterassen. Ich kehre nochmal zum Trailhead zurück, gehe eine paar Schritte auf dem Trail, bleibe stehen, gehe wieder zurück und beschließe dann, dass die Beaver Ponds leider ohne mich zurechtkommen müssen. Die Sache ist mir dann doch zu heikel, und die Wanderung ist gestrichen.

Und was jetzt? Eigentlich wollte ich ja erst morgen ins Norris Geyer Basin, aber das plane ich jetzt mal einfach um und mache mich wieder mit dem Auto auf den Weg nach Süden. Unterwegs dürfen die Rustic Falls noch auf Speicherkarte, an denen ich heute morgen noch vorbeigefahren war.



An den Sheepeater Cliffs halte ich noch kurz an, weil man da Chancen auf Murmeltiere haben soll, aber heute gibt es hier nur Chancen auf kletternde Kinder. Also weiter. Zwischen Mammoth und Norris ist eine Baustelle eingerichtet, aber zum Glück komme ich passend an und kann schon nach ein paar Minuten weiterfahren. Aber dann gibt’s an den Norris Geysiren den zweiten Dämpfer des Tages: Die Straße zu den Geysiren ist gesperrt. Ein kleineres Schild informiert darüber, dass der Parkplatz voll sei und man innerhalb einer Stunde die Straße wieder öffnen werde. Mit sowas habe ich ja jetzt wirklich nicht gerechnet.

Unschlüssig fahre ich weiter und halte dann erst mal am Chocolat Pot.




Dann geht’s zurück. Das Schild steht immer noch da. Aber das wird noch lange da stehen, überlege ich, denn vorhin sind schon ein paar unverschämte Menschen trotzdem in die Straße abgebogen, und vor mir biegt auch gerade wieder ein unverschämter Mensch in die Straße ab. Jetzt passiert etwas erstaunliches: Irgendwie wurde durch den Hagelschauer bei meinem Auto offenbar die Steuerung beschädigt, denn ich stelle verblüfft fest, dass das Auto ebenfalls in die Straße abbiegt. Und als ich dann an der Sperre vorbei bin, kann ich ja ebenso gut weiter zum Parkplatz fahren. Dort finde ich auch sofort eine Parklücke. Sehr schön.

An das Norris Basin habe ich vom Besuch vor neun Jahren eigentlich keine sonderlichen Erinnerungen. Von allen Geysir-Becken hat es mich damals am wenigstens beeindruckt. Ob das vielleicht daran liegt, dass wir damals versäumt haben, an der richtigen Stelle nach rechts abzubiegen?

Ich fotografiere zuerst noch ausgiebig diesen Mini-Geysir.






Dann bin ich drauf und dran, einfach weiter geradeaus zu laufen, der Herde nach, über den langgezogenen Boardwalk. Aber ich habe ja Zeit, also gehe ich doch mal nach rechts. Ach, da hinten ist es ja bunt, stelle ich fest. Sehr bunt. Und wenig später schaue ich verblüfft über die Porcelain Springs. Überall kleine blubbernde heiße Quellen, Farben wie aus dem Farbkasten, das hatte ich überhaupt nicht erwartet. Ich schnalle das Teleobjektiv an die Kamera und kann mich kaum losreißen.














Als ich dann jemanden bitten will, ein Foto von mir zu machen, muss ich längere Zeit warten, denn ich bin ganz alleine hier. Die meisten Leute laufen an der Abbiegung einfach geradeaus, so wie ich ja auch beinahe, und über zu viel Rummel kann man sich hier oben trotz Hauptsaison sicher nicht beklagen.

Der weitere Weg durch das Porcelain Basin ist dann nur ein müder Abklatsch der wunderbaren Farben.

Wieder oben angekommen mache ich mich dann auf den Weg ins Back Basin. Ich bekomme noch den Rest einer Ranger-Führung mit. Die Rangerin berichtet mit dem Steamboat Geysir im Rücken davon, wie selten er „richtig“ ausbricht, zuletzt 2014, und dass regelrecht die Erde bebt, wenn es losgeht. Im Hintergrund spuckt der Steamboat Geysir ständig Wasser und Dampf, und wahrscheinlich denkt sich jeder aus der Gruppe, er könnte doch vielleicht jetzt gerade... Nein, tut er leider nicht, aber der kleinere Ausbruch ist auch schon ein gewaltiger Anblick.




Größere Ausbrüche sind im Norris Geysir Becken insgesamt eher selten an der Tagesordnung. Einige der Geysire machen sich aber auch als heiße Quellen ganz schön, und ein paar blubbern und fauchen zum Glück auch ganz ordentlich.








Als ich die Runde geschafft habe, sind fast 3 Stunden vergangen. So langsam bekomme ich Hunger und Durst, außer Müsli-Riegeln und Käse-Crackern habe ich heute noch nichts gegessen. Auf dem Weg zurück nach Mammoth muss ich leider eine Weile an der Baustelle warten und merke, wie müde ich bin. Aber vor Mammoth biege ich dann doch noch auf den Upper Drive ab, denn den   Orange Spring Mound will ich noch besuchen. Der präsentiert sich dann auch sehr dekorativ vor blauem Himmel mit weißen Wattewölkchen, aber ansonsten bietet sich hier ein ähnliches Bild wie auf den unteren Terrassen, kaum aktive Quellen und viel trockene, schon halb verwitterte Ablagerungen.





Eigentlich hatte ich mich ja heute mit einem richtigen Abendessen belohnen wollen, aber am Hotel angekommen, zieht es mich verschwitzt und staubig und hungrig und durstig doch spontan in den Schnellimbiss, wo ich mir – zur Abwechslung – mal wieder einen Burger genehmige. Heute lege ich mal einen häuslichen Abend ein. Zum Glück ist es ein wenig windig, und die kalte Luft weht trotz des Fliegengitters ins Zimmer und vertreibt die Hitze.

Morgen werde ich Mammoth verlassen und mich auf den Weg zum Old Faithful machen. Ich bin gespannt, was ich dort noch wiederkennen werde.

Gute Nacht!

Michael

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Tagesanbruch im Yellowstone hat was magisches, finde ich. Bei dem ersten Foto von heutigen Tag war ich in Gedanken sofort wieder dort. 😊
Norris ist echt riesig - und es ist ja nicht das einzige im Yellowstone was einfach viel Zeit verdient hätte. Dazu noch die Old Gardiner Road und Du hattest wieder einen guten Tag im Yellowstone - nebenbei so ganz ohne Dellen!!😉

Den Terrace Grill im Mammoth Hotel finde ich  übrigens deutlich besser als der Ruf den die Gastronomie im Park sonst genießt. Du scheinst zumindest auch nicht davor zu flüchten?
...nach der Reise ist vor der Reise...

Heike Heimo

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Mittwoch, 3. August

Im Hintergrund spuckt der Steamboat Geysir ständig Wasser und Dampf, und wahrscheinlich denkt sich jeder aus der Gruppe, er könnte doch vielleicht jetzt gerade... Nein, tut er leider nicht, aber der kleinere Ausbruch ist auch schon ein gewaltiger Anblick.


Diese Gedanken kommen mir sehr bekannt vor ;D. Von der Wahrscheinlichkeit her, wie ein Lotto-Hauptgewinn. Wenn ich wählen könnte, würde ich mich aber trotzdem für den Lottogewinn entscheiden.
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Andrea

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Mit einem Lottgewinn kannst du dann durch häufigeres Reisen auch die Wahrscheinlichkeit erhöhen, den Ausbruch zu erleben. Sozusagen zwei Fliegen mit einer Klappe  ;D
Liebe Grüße, Andrea



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Susan

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Mit einem Lottgewinn kannst du dann durch häufigeres Reisen auch die Wahrscheinlichkeit erhöhen, den Ausbruch zu erleben. Sozusagen zwei Fliegen mit einer Klappe  ;D

Das ist mir Andrea zuvor gekommen  ;D

Wieder so ein schöner Tag  :toothy9:

Habe ihn in vollen Zügen genossen, grad auch die mir unbekannten Ziele. Führt mich grad heftigst in Versuchung, ob wir Kerlie nicht doch abholen im Juni und dort vorbei fahren :floet:
Liebe Grüße
Susan

soenke

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Ach, ich liebe den Yellowstone NP,

weil er so abwechslungsreich und wunderschön ist, was du mit deinen Bildern und Eindrücken absolut belegst......

Wildlife, bunte Farben, Wasserfälle, grandiose Ausblicke..... eine einzigartige Landschaft.

Auch wenn die Mammoth Hot Springs nach Aussagen immer mehr austrocknen, ich finde deine Fotos Klasse !!! :D

Ach.... ich werde heute nacht vom Yellowstone träumen und freue mich auf mehr !!

LG Sönke

Flicka

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Freut mich, dass euch der heutige - dellenlose - Reisetag gefallen hat!  :)


Den Terrace Grill im Mammoth Hotel finde ich  übrigens deutlich besser als der Ruf den die Gastronomie im Park sonst genießt. Du scheinst zumindest auch nicht davor zu flüchten?


Nein, absolut nicht. Ich war insgesamt ganz positiv überrascht, auch weil ich damit gerechnet hatte, dass ich in den Schnell-Restaurants im Park wirklich nur die Wahl zwischen Burgern mit und ohne Cheese habe. Natürlich hat es die Atmosphäre eines Schnellimbisses, aber wenn man nach einem langen Tag im Park an sich runterschaut, sieht man selbst auch nicht mehr so restauranttauglich aus. Ich fand es aber auch im Imbiss in der Old Faithful Lodge und am Canyon ganz gut, vor allem gab es da jeweils noch ganz andere, auch frische Sachen zu essen. In Mammoth war die Auswahl nach meiner Erinnerung am kleinsten.

Mit einem Lottgewinn kannst du dann durch häufigeres Reisen auch die Wahrscheinlichkeit erhöhen, den Ausbruch zu erleben. Sozusagen zwei Fliegen mit einer Klappe  ;D

Och ja, so ein Lottogewinn könnte mir für 2017 schon ganz gut gefallen. Danke für die Anregung!  ;D



Ach.... ich werde heute nacht vom Yellowstone träumen und freue mich auf mehr !!


Dann gebe ich jetzt noch schnell dem Reisebericht für den heutigen Tag den letzten Schliff und lade die Fotos hoch. Bis später!  :)

Flicka

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Donnerstag, 4. August


Heute nacht war es zum Glück kühler im Zimmer und ich konnte gut schlafen. Als ich um viertel vor sechs aufwache, beschließe ich, nicht direkt Richtung Old Faithful zu fahren, sondern einen Ausflug ins Lamar Valley zu unternehmen. Mal schauen, ob ich da heute morgen Wildlife erspähen kann. Ich checke aus und mache mich auf den Weg nach Osten. Inzwischen ist die Sonne aufgegangen und taucht alles in goldenes Licht. Außer mir sind erst ein paar andere Autos auf der Straße, und ich genieße das Gefühl, den Tag ganz für mich alleine zu haben.

Im Lamar Valley dauert es nicht lange bis zur ersten Bisonherde. Sie stehen links und rechts der Straße, und ab und will dann mal eins auf die andere Seite. Man hört sie schnauben und tief grunzen, und ein bisschen riecht man sie auch.






Immer wenn ich hundert Meter weiter fahre, stehen schon die nächsten Bisons links und rechts in den Wiesen. Bei so einem Anblick kann man doch nicht einfach weiterfahren, da muss man noch ein paar Fotos machen.








Zwischendurch steht zur Abwechslung immerhin ein Pronghorn neben der Straße.






Ansonsten ist es mit dem Wildlife aber nicht weit her. Wahrscheinlich ist es denen in diesen Sommertagen einfach viel zu heiß, um Posten neben der Straße zu beziehen und Touristen zu bespaßen. Nur die Bisons sind hart im Nehmen, und wenn es ihnen zu heiß wird, kühlen sie sich halt ein wenig ab.




Inzwischen ist schon ziemlich viel Zeit ins Land gegangen, die Sonne steht schon relativ hoch, also mache ich mich schweren Herzens auf den Rückweg. Aber da habe ich die Rechnung ohne die Bisons gemacht, die halten mich natürlich schon wieder auf.






Ich kann mich gar nicht losreißen. Bisher kannte ich sie nur als tumb herumstehende dunkle Fellhaufen, aber hier bieten sie einiges an Bisonleben: Sie stampfen im Dreck, wälzen sich, kämpfen miteinander, grunzen drohend, tollen umher... Ab heute bin ich Bison-Fan.








Irgendwann ist dann aber auch mal gut, und ich fahre zu den Tower Falls. Dort hole ich mir erst mal ein großes Schokoladeneis. Als ich bezahlen will, fällt mir ein, dass es hier am Tower Fall zu einer bestimmten Tageszeit einen Regenbogen geben soll, und natürlich liegt der Ordner mit meinen Notizen zum Tower Fall im Koffer vergraben, also frage ich hoffnungsvoll die Mitarbeiterin  hinter der Theke, ob sie wüsste, wann es am Wasserfall einen Regenbogen zu sehen gibt. Sie lächelt scheu und antwortet mir zögernd: „After rain?“. O je, die Ärmste denkt bestimmt, ich will sie veralbern. Na ja, ist ja sowieso nicht so wichtig.

In den nächsten Minuten ziehe ich auf dem Weg zu den Tower Falls mit meinem Riesen-Schokoeis die Blicke vieler neidischer Kinder auf mich und sorge vermutlich für den ein oder anderen Familienkrach. An den Besuch bei den Tower Falls vor neun Jahren kann ich mich noch erinnern: Ich war auf dem Weg hierher als Beifahrerin im Auto eingeschlafen und fand die Wasserfälle dann auch nicht so prickelnd. Heute finde ich, dass ein paar Bäume weniger hier nicht schaden könnten, aber trotzdem sind die Wasserfälle mit den hoch aufragenden Felsen durchaus fotogen. Runter zum Fuß der Fälle kann man wohl seit einiger Zeit nicht mehr gehen.




Es ist schon etwa halb zwölf, als ich weiterfahre. Eigentlich will ich zu den Artist Paintpots, aber dann biege ich spontan noch zu den Virginia Cascades ein.




Was für die Bäume an den Tower Falls gilt, gilt auch hier: Weniger wäre eindeutig mehr. Aber ich vermute, dass eine Petition mit dem Ziel, die Bäume rund um die Wasserfälle einfach wegzuroden, wohl wenig Erfolg hätte. Freie Sicht auf einen Fluss (den Gibbon River?) gibts dann immerhin auf der Weiterfahrt.




Als nächstes erreiche ich dann wie geplant die Artist Paintpots, auch wenn ich erst mal in einer Schlange auf der Zufahrtsstraße auf einen Parkplatz warten muss. Einige Leute drehen genervt, aber das kann mir nur recht sein, dann kriege ich eher einen Platz. Letztlich sind es kaum mehr als fünf Minuten Wartezeit, dann steht das Auto in einer Parklücke. Alles halb so wild.

Die Paintpots hatten wir vor neun Jahren an einem kalten Morgen besucht, und es ist schon erstaunlich, wie unterschiedlich die Eindrücke sein können. Damals hat es überall gedampft, heute ist es so heiß in der Sonne, dass nur vereinzelte Dampfwolken aufsteigen. Die Gegend bietet ein buntes Potpourri an Farben, heißen Quellen, einem Geysir und Schlammtöpfen, und außerdem stimmt sie mich wunderbar auf die Gegend um den Old Faithful ein.










Besonders gefallen mir die Schlammtöpfe.




Hier wird gerade ein Oktopus-Alien-Baby geboren:




Auf der Weiterfahrt zum Old Faithful, mache ich erst noch halt an der Beryl Spring. Die dampft ganz schön, aber irgendwann steht der Wind dann noch günstig für ein Foto:




Dann komme ich an den Gibbon Falls vorbei. Es gibt zwei  View Points – und natürlich wieder ein paar überzählige Bäume.




Während ich hier stehe und versuche, ein paar Fotos mit längerer Belichtungszeit zu machen, merke ich, wie mir die Hitze durch die Schuhsohlen dringt. Ich kann kaum noch stehen bleiben, und von oben knallt mir seit heute morgen immer wieder die Sonne auf den Kopf. Es ist jetzt drei Uhr und richtig heiß, und die Frage, ob ich noch die geplante kurze Wanderung mache oder zum Old Faithful fahre ist schnell entschieden, und so biege ich an der Madison Juction nach Westen ab. Hier wird der Verkehr dichter, und und ganz schlimm wird es im Bereich der Grand Prismatic Spring. Okay, wenn ich hierher will, dann werde ich das sicher früher am Tag machen, beschließe ich. Dann erreiche ich aber das Old Faithful Inn, checke ein und schleppe den Koffer in mein Zimmer im Westflügel. Leider handelt es sich dabei um einen motelartigen Anbau, aber das wusste ich ja vorher.

Ein oder zwei Fotos will ich noch von der hölzernen Hotelhalle machen, aber vorher stelle ich mich an, um für heute Abend im Restaurant zu reservieren, denn zur Abwechslung will ich mal was richtiges essen. Die Mitarbeiterin bei der Reservierung nennt mir zwei Alternativen: Entweder jetzt oder erst ab neun. Ab neun? Bis dahin bin ich vor Hunger gestorben, also wähle ich die „Jetzt“-Alternative und so geht’s halt um halb fünf zum Abendessen. Zum Glück sind um mich herum die Leute auch in verstaubte Tagesklamotten gekleidet, da komme ich mir an dem schön eingedeckten Tisch nicht ganz so deplaziert vor. Ich gönne mir ein Glas Riesling und nehme das Buffet, schaue mich noch ein wenig im Old Faithful Inn um und rolle schließlich zufrieden, wenn auch um 48 Dollar ärmer, ins Zimmer und lege mich eine Weile aufs Bett.




Um sieben zieht es mich dann doch wieder raus: Zumindest den Old Faithful will ich heute noch sehen. Am Visitor Center gibt es für den Old Faithful folgende Vorhersage: 8.15 Uhr +/- 10 Minuten. Aber da steht auch, dass der Castle Geysir um 7.30 Uhr +/- 45 Minuten ausbrechen soll. Castle Geysir schlägt eindeutig Old Faithful, und außerdem ist der Castle Geysir nach dem Great Fountain Geysir mein zweitliebster Geysir. Also los, nach meiner Erinnerung liegen zwischen Old Faithful und Castle Geysir höchstens 200 Meter.

Ein paar unwesentliche Meter mehr sind es dann doch, komisch, wie in der Erinnerung Entfernungen zusammenschrumpfen. Zwischendurch sehe ich schon Dampfwolken über den Bäumen aufsteigen und habe Angst, dass ich das Spektakel verpasse. Aber nein, der Castle Geysir wartet brav, bis ich ihn erreicht und mir einen Platz gesucht habe. Und ein paar Minuten später geht die Show schon los.





Ich bin begeistert, Geysir-Ausbruch im Abendlicht, und dann gibt’s auch noch einen Regenbogen.




Und dann rufen ein paar Leute plötzlich „The Beehive“, und tatsächlich, in einiger Entfernung, aber noch gut sichtbar, geht der Beehive-Geysir los.




Ein toller erster Abend hier im der Old Faithful Gegend, denke ich und will mich schon auf den Weg zum Old Faithful machen, der vielleicht noch nicht ausgebrochen ist, als der Wind dreht, und auf der anderen Seite des Castle Geysir ebenfalls ein Regenbogen erscheint. Das macht der doch nur für mich, denke ich, und kann mich kaum losreißen.




Irgendwann mache ich mich dann aber doch auf den Weg zum Old Faithful, der heute seinem Namen keine Ehre macht, denn er ist schon eine Viertelstunde überfällig. Oder er hat extra auf mich gewartet, denn er legt los, als ich gerade ankomme. Die Sonne ist inzwischen aber untergegangen, und gegen den tollen Ausbruch eben kommt der Old Faithful nicht an.






Trotzdem ein sehr schöner Abend, und es gibt hier ja noch so viele Geysire zu entdecken. Ich überlege, ob ich nach Sonnenuntergang noch das zuhause ehrgeizig geplante Foto-Projekt "Milchstraße hinter Geysir-Ausbruch" in Angriff nehme und einen geeigneten Geysir ansteuere, aber als mein Körper mal das Bett berührt hat, will er nicht mehr raus. Ich bin einfach hundemüde. Und morgen ist auch noch ein Tag.

Gute Nacht!

Andrea

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Toller Tag!

An den Paint Pots musste Heiko damals einen Baum zur Seite schaffen, damit wir den Parkplatz verlassen konnten, Naja, ein Bäumchen. Damals stürmte es sehr und es waren so einige Mitarbeiter mit Kettensäge unterwegs um die Straßen wieder frei zu machen.
Liebe Grüße, Andrea



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Michael

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Herrlich, auch dieser Tag weckt wieder viele schöne Erinnerungen bei mir.  :)  Eine kurze Frühstücksrast an den Towerfalls haben wir auch ob und zu gemacht, wenn wir vom morgendlichen Wolfwatching aus dem Lamar-Valley gekommen sind.
 
Ich kann mich gar nicht losreißen. Bisher kannte ich sie nur als tumb herumstehende dunkle Fellhaufen, aber hier bieten sie einiges an Bisonleben: Sie stampfen im Dreck, wälzen sich, kämpfen miteinander, grunzen drohend, tollen umher... Ab heute bin ich Bison-Fan.
Das liegt ziemlich sicher an Deiner Reisezeit, im August ist die Bison-Rut. Während dieser Zeit zeigen die Bisonbullen gerne ihre Kraft, genau so wie Du es beobachtet hast. ;-)

Die Schlammtöpfe an den Paint Pots finde ich auch große klasse, denen könnte ich einfach nur zugucken. Bei den Geysern rund um den Old Faithful hattest Du ja wirklich Glück gehabt. Den Castle im besten Abendlicht zu haben, das ist schon Luxus und macht mich doch bissl neidig... ;)

Ich überlege, ob ich nach Sonnenuntergang noch das zuhause ehrgeizig geplante Foto-Projekt "Milchstraße hinter Geysir-Ausbruch" in Angriff nehme und einen geeigneten Geysir ansteuere, aber als mein Körper mal das Bett berührt hat, will er nicht mehr raus. Ich bin einfach hundemüde. Und morgen ist auch noch ein Tag.
... und das finde ich jetzt mal ziemlich genial!  :thumb:  Wenn Du dieses Bild morgen oder an einem anderen Tag tatsächlich noch nachlieferst, dann trinke ich nächste Woche in Nevada ein Bier auf Dich! :-)
...nach der Reise ist vor der Reise...