Autor Thema: Mietwagenklasse  (Gelesen 13157 mal)

Paula

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Mietwagenklasse
« am: 20. Januar 2017, 11:18:19 »
Hallo Leute,

Ich will einen Mietwagen für USA buchen. Bei Alamo bin ich auf eine neue Fahrzeugklassen gestoßen:
Standard SUV z.B. Hyundai Santa Fe

Bisher hatte/kannte ich nur Midsize SUV, das wäre dann z.B. Nissan Rogue

Ich kenne beide Autos nicht. Kann mir jemand sagen was der Unterschied ist? Wenn es nur um die Größe geht: uns reicht ein Kofferraum im Pologröße. Wichtig ist mir die Bodenfreiheit, da wir auch auf Schotterpisten fahren.
Viele Grüße Paula

Ilona

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Re: Mietwagenklasse
« Antwort #1 am: 20. Januar 2017, 11:55:29 »
Standard-SUV's sind auf jeden Fall größer als ein Midsize (Jeep Patriot, VW Tiguan), aber auch komfortabler zu fahren.

Wenn der Preis stimmt, würde ich auf jeden Fall einen Standard wählen.

Mit der Bodenfreiheit ist das so eine Sache: Bedingt durch die Spoiler hat man selbst beim Standard wenig Bodenfreiheit.

Beim Standard ist die Wahrscheinlichkeit größer, einen 4 x 4 bzw. AWD zu bekommen. Bei der Midsize ist das nicht gewährt.
Liebe Grüße

Ilona

"Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat" (Erich Kästner)


Rainer

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Re: Mietwagenklasse
« Antwort #2 am: 20. Januar 2017, 11:59:57 »
Standard SUV (SFAR) gibt es schon lange, insgesamt gibt es fünf Klassen, nämlich Midsize (auch "Intermediate" genannt) SUV (IFAR), dann kommt SFAR (Standard) dann kommt Fullsize SUV (FFAR), dann Premium SUV (PFAR) und last not least Luxus SUV (LFAR).

Der Standard SUV ist genau das, was der Name sagt, ein Standard SUV. Die kleinere Klasse Midsize SUV ist vor ca. 10-15 Jahren entstanden, ein bekannter Vorreiter dieser Klasse (die etwas mehr Richtung PKW geht, also klassische Merkmale wie 4-Rad-Antrieb usw. werden eher selten angeboten) war seinerseits der Equinox von Chevrolet. Heute gibt es massenhaft Midsize SUVs und die reichen auch in aller Regel für 2 Personen völlig aus.

In der Klasse Standard SUV war seinerseits das bekannteste Modell natürlich der Superklassikler "Trailblazer", ein wirklich klassischer Wagen, ein knochiger SUV aus dem Bilderbuch.

Ein Hyundai Santa Fe ist durchaus auch schon ein größerer SUV und zu Recht in der Standard Klasse angesiedelt, ABER (und das ist jetzt leider ein Problem): keine dieser Klassen läßt einen grundsätzlichen Rückschluss auf die absolute Bodenfreiheit, oder auf 4-Rad-Antrieb zu. Da gibt es keine Maßeinheit, die Dir das garantiert und um das Problem noch schlimmer zu machen, Du bekommst bei ALAMO nicht einmal einen konkreten Wagentypen (beispielsweise eben den Santa Fe) garantiert, Du bekommst nur einen x-beliebigen Wagen aus dieser Klasse. Und dann spielt da auch noch die Tatsache hinein, dass diese Klassifizierung von den Autoverleihern in Eigenregie gemacht wird, das ist nichts, was der Hersteller empfiehlt. Und das führt dann noch dazu, dass man durchaus auch mal einen Wagen in einer Klasse antrifft, wo man ihn eigentlich nicht vermuten würde und wo auch andere Vermieter eine andere Klasse festgelegt haben.

Mit anderen Worten: nimm einfach Midsize, das reicht von der Größe in jedem Fall, etwas mehr Bodenfreiheit haben die SUVs alle (auch die so beliebten "Crossovers", die eben eher auf Komfort ausgerichtet sind) und zur Not mußt Du bei der Abholung ein bißchen herumjammern, aber Achtung, da das Fahren auf "nicht-befestigten" (bzw. die Formulierung heißt glaube ich "non-official", seit Jahren wird im usa-reise.de Forum darüber gestritten, was das denn nun  genau heißen soll) Straßen eigentlich nicht gestattet ist (es kann der Versicherungsschutz erlöschen), ist es nicht so einfach, die richtigen Argumente zu finden.

Paula

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Re: Mietwagenklasse
« Antwort #3 am: 20. Januar 2017, 12:37:27 »
Hallo Ilona und Rainer,

Danke schon mal für die Antwort! Das erstaunliche ist dass der Standard SUV 100€ billiger ist als der Midsize. Und da die Mietwagenpreise jenseits von gut und böse sind würde ich gern den billigeren nehmen. Wäre aus eurer Sicht unter dieser Prämisse der Standard SUV okay?

Dass man nicht auf unbefestigten Straßen fahren darf ist mir bewußt, ich will auch nicht off-road fahren, aber im Dinosaur NM gibt es glaube ich nicht geteerte Straßen, die würde ich trotzdem fahren, erlaubt oder nicht. Das habe ich bisher in den Nationalparks auch so gehalten.
Viele Grüße Paula

Rainer

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Re: Mietwagenklasse
« Antwort #4 am: 20. Januar 2017, 13:22:53 »
Und da die Mietwagenpreise jenseits von gut und böse sind würde ich gern den billigeren nehmen.

Was hast Du denn für Angebote? Ich finde es eigentlich nicht sehr teuer, für den April (ab/bis Los Angeles, 21 Tage) habe ich einen Van (der ist natürlich viel zu groß für zwei Personen, aber da kann man einfach den Rollator hinten in die Lagerhalle werfen....) für komplett 860,-€, das finde ich eigentlich einen ganz guten Kurs. Ab wo und wie lange brauchst Du den Wagen? Ich schaue mal auf meinen "Spezialseiten", ob da was brauchbares dabei ist.

Paula

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Re: Mietwagenklasse
« Antwort #5 am: 20. Januar 2017, 15:20:53 »
Hallo Rainer,
Danke für das Angebot.

Wir fliegen am 18. August, Landung 18:30 Denver Airport
Zurück am 8. September, Rückgabe des Wagens 15 Uhr.

Und was ich bisher gefunden habe bei Alamo sind über 1200€ für Midsize SUV, das finde ich heftig, ich habe noch immer unter 1000 bezahlt für drei Wochen
Viele Grüße Paula

Rainer

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Re: Mietwagenklasse
« Antwort #6 am: 20. Januar 2017, 17:22:55 »
Bei billiger-mietwagen.de findest Du bessere Angebote, auf Anhieb mal dieses Angebot:

Ab/bis DENVER Airport
18.08.17, 18.00 Uhr - 08.09.17, 15.00 Uhr
CarDelMar (bzw. Dollar)

Midsize SUV
Vollkasko- und Diebstahlschutz:
ohne Selbstbeteiligung (durch Erstattung)
Haftpflicht 1.000.000 USD
Glas-/Reifenschutz
kostenlos stornierbar

Komplettpreis 755,28 €

Das ist dann ohne Zusatzfahrer (ich weiß nicht, ob Ihr beide fahren wollt). Das quasi gleiche Angebot, aber dann inkl. Zusatzfahrer kostet komplett dann 882,44 €.

Bei ALAMO finde ich auch keine guten Angebote, die sind sogar noch teurer als Hertz. Aber Dollar ist vollkommen in Ordnung, haben wir auch schon gebucht, das nimmt sich nichts, wenn Du im Auto sitzt, merkst Du den Vermieter nicht mehr und die Leistungen sind die gleichen. Den günstigsten Standard SUV gibt es bei billiger-mietwagen.de ab 1.042,90 € (ohne Zusatzfahrer), das wäre mir den Aufpreis nicht wert. Wir haben jetzt auch schon ein paar Mal einen Midsize SUV gehabt, das ist für zwei Leute eigentlich vollkommen genug. Den VAN habe ich jetzt nur genommen, weil er relativ günstig war (der würde sonst auch locker über 1.000,-€ kosten) und wir hatten schon einmal einen VAN in Texas, das ist für unsere Bedürfnisse mit dem blöden Rollator ziemlich praktisch. Das Auto ist dann zugebenermaßen dennoch so gut wie leer, der Stauraum ist so idiotisch groß, da könnte man noch ein Klavier oder so einpacken...

Also an Deiner Stelle würde ich ganz normal bei billiger-mietwagen.de buchen, habe ich dieses Jahr auch gemacht. Ich habe sonst noch diese Advanzia Karte, die haben ALAMO Specials, aber wie gesagt, ALAMO ist wirklich sehr teuer dieses Jahr, das rechnet sich noch nicht einmal, wenn man 20% Rabatt bekommt. Also habe ich billiger-mietwagen.de genommen - allerdings wird es dann doch ALAMO, das war dann ein Sonderangebot über AutoEurope (wie das alles funktioniert, verstehe ich sowieso nicht, da sind so viele Vermittler beteiligt und dennoch ist der Endpreis absolut in Ordnung).

Birgit

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Re: Mietwagenklasse
« Antwort #7 am: 20. Januar 2017, 18:27:52 »
Einen Hyundai Santa Fe hatte ich vor mehreren Jahren mal als Midsize SUV.

Dass kleiner Fahrzeuge plötzlich in eine höhere Klasse eingeordnet werden, das ist ja nun leider nichts Neues. Auch umgekehrt ist es bei mir aber auch schon so gewesen, dass ich ein deutlich größeres als das angegebene Beispielauto bekommen habe.

Ich glaube, da bleibt nur der eine alte und abgeschmackte Rat: Wenn du Wert legst auf bestimmte Features, dann solltest du vielleicht wirklich die größere Klasse nehmen. Ein Upgrade vor Ort ist ja meistens unverhältnismäßig teuer!

serendipity

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Re: Mietwagenklasse
« Antwort #8 am: 20. Januar 2017, 18:45:18 »
Einen Hyundai Santa Fe hatte ich vor mehreren Jahren mal als Midsize SUV.

Dass kleiner Fahrzeuge plötzlich in eine höhere Klasse eingeordnet werden, das ist ja nun leider nichts Neues. Auch umgekehrt ist es bei mir aber auch schon so gewesen, dass ich ein deutlich größeres als das angegebene Beispielauto bekommen habe.

Ich glaube, da bleibt nur der eine alte und abgeschmackte Rat: Wenn du Wert legst auf bestimmte Features, dann solltest du vielleicht wirklich die größere Klasse nehmen. Ein Upgrade vor Ort ist ja meistens unverhältnismäßig teuer!

Wenn es dir aber nur um die Bodenfreiheit geht, kann man eigentlich gar nichts raten - außer den kleineren zu nehmen und dann das Auto, welches die größte Bodenfreiheit bietet, auszusuchen. Gerade die neueren Hyundai Santa Fee haben ja eine Plastik-Frontschürze, die ziemlich tief hängt.
Wie die Choice-Line in Denver aussieht, kann ich nicht beurteilen.

Ich würde, so fern zu zweit, immer den Zusatzfahrer mitbuchen.  Der Fahrer muss sich nur den (rechten) Fuß verstauchen/prellen o.ä. und nichts geht mehr und dazu muss man noch nicht einmal anspruchsvolle Wanderungen machen  ;)

Rainer

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Re: Mietwagenklasse
« Antwort #9 am: 20. Januar 2017, 18:51:48 »
Der Fahrer muss sich nur den (rechten) Fuß verstauchen/prellen o.ä. und nichts geht mehr und dazu muss man noch nicht einmal anspruchsvolle Wanderungen machen  ;)

Wir machen seit 20 Jahren nichts anderes und wer alleine fährt (warst Du nicht auch allein unterwegs in Norwegen?!) kann sowieso nicht anders. Ich persönlich finde es rausgeworfenes Geld und im Falle des Falles fährt eben einfach der Partner - es müßte ja doppeltes Pech auftreten, dass der dann auch noch einen Unfall baut oder so und nicht rechtzeitig wieder mit dem zugelassenen Fahrer tauscht.

Wie hier mal eben 130€ zum Fenster rauswerfen, nur damit der Partner auch fahren könnte, "wennste hättste wärste", ne, da bin ich dann mal geizig. So oder so kann ich gar nicht mehr fahren, aber wenn es nicht im Preis inkludiert wäre, würde ich es auch nicht buchen, selbst wenn ich fahren könnte.

serendipity

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Re: Mietwagenklasse
« Antwort #10 am: 20. Januar 2017, 19:39:31 »
Da hast du im Prinzip Recht und meine Argumentation ist wahrscheinlich eher aus dem Bauchgefühl begründet, ich fühle mich wohler, wenn ich schon zu zweit fahre, auch beide Fahrer eingetragen zu haben.

Ja, natürlich war ich in Norwegen alleine und musste den Gedanken, was passiert, wenn ich mir irgendwie den Fuß/das Bein, verletzte, verdrängen und zwar schon vor der Reise, sonst hätte ich sie nicht angetreten.

Ilona

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Re: Mietwagenklasse
« Antwort #11 am: 20. Januar 2017, 20:11:54 »
Zitat
Wäre aus eurer Sicht unter dieser Prämisse der Standard SUV okay?

Das ist keine Frage - mehr als ok  :thumb:.

Midsize sind viel öfter gefragt, da normalerweise günstiger und deshalb bleiben an vielen Stationen die höheren Klassen einfach stehen.

Bevor sie dir vor Ort ein Upgrade aufschwatzen, greife vorher zu. Bei längeren Fahrten ist der Standard (wie ich schon schrieb) einfach komfortabler/bequemer.

Die Dirtroads in Nationalparks oder Monuments sind gut gepflegt und dürfen auch befahren werden. Man will bloß vermeiden, dass die Leute die Autos in schwer zugänglichen Gebieten "verheizen".
Liebe Grüße

Ilona

"Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat" (Erich Kästner)


Rainer

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Re: Mietwagenklasse
« Antwort #12 am: 21. Januar 2017, 13:01:12 »
Da hast du im Prinzip Recht und meine Argumentation ist wahrscheinlich eher aus dem Bauchgefühl begründet, ich fühle mich wohler, wenn ich schon zu zweit fahre, auch beide Fahrer eingetragen zu haben.

Last not least kann man im Falle des Falles immer noch den Autoverleiher konkaktieren und einen 2. Fahrer eintragen lassen. Die wollen doch auch ihr Auto wiedersehen, wenn wirklich Not am Mann ist, würde ich anrufen und die Lage klären. Rein strafrechtlich darf sowieso der Partner den Wagen fahren, die Voraussetzung aus strafrechtlicher Sicht ist ein gültiger Führerschein. Das ist ja nur Bestandteil einer Vereinbarung zwischen Vermieter und Mieter, wer das Auto benutzen kann/darf/soll. Aber wenn sich wirklich einer so den Fuß bricht, dass er nicht mehr fahren kann, dann spricht nichts dagegen, dass im Notfall der Partner das Auto fährt. Da muss schon sehr viel zusammen kommen, bis der Vermieter Konsequenzen zieht.

Wenn man dagegen sowieso gerne abwechselnd fährt (das war ja auch meine Frage), dann ist das natürlich etwas anderes, aber nur aus "Angst" vor einem umgeknickten Fuss würde ich nicht jeden Urlaub einen entsprechenden Aufpreis bezahlen. Übrigens sind Ehepaare oft begünstigt, bei vielen Verleihern und in vielen Staaten ist der Ehepartner automatisch berechtigt, das Auto zu fahren, da darf kein Aufpreis für verlangt werden. Und in Kalifornien ist ein Zusatzfahrer per Gesetz inkludiert, auch wenn es nicht der Ehepartner ist. Aber Denver liegt leider nicht in Kalifornien....

Paula

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Re: Mietwagenklasse
« Antwort #13 am: 21. Januar 2017, 14:21:49 »
Hallo zusammen,

danke für eure zahlreichen Antworten! Also ich buche auf jeden Fall den Zusatzfahrer mit, denn wir fahren abwechselnd. Und mit der Buchung werde ich noch etwas warten vielleicht fällt ja bald der Dollar wenn Herr Trump so weiter macht wie er angefangen hat....

der Tipp mit Dollar ist gut, danke Rainer!
Viele Grüße Paula

Michael

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Re: Mietwagenklasse
« Antwort #14 am: 21. Januar 2017, 15:21:10 »
Also ich buche auf jeden Fall den Zusatzfahrer mit, denn wir fahren abwechselnd.

So hatten wir das auch die letzten beiden Wochen gehabt. Wenn man das vorher schon weiß, dass man sich beim Fahren abwechseln möchte, findet man meist ein Angebot, bei dem das nur unwesentlich teuerer ist als die Option mit "Alleinfahrer".
...nach der Reise ist vor der Reise...