Autor Thema: Aventura Mexicana 2017  (Gelesen 148403 mal)

Ilona

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Re: Aventura Mexicana 2017
« Antwort #60 am: 14. Juli 2017, 08:34:48 »
Ilona, seid ihr nur nach Los Mochis gefahren, um von dort den Ausflug zum Delphin machen zu können, oder lag das sowieso auf eurer Route?

Los Mochis lag auf der Route und ist ein ganz wichtiger Ort, da es eine der Hauptstationen von El Chepe ist. Dazu komme ich aber noch  :zwinker:.

Den Abstecher runter nach Topolobampo haben wir aber nur wegen dem Delfin gemacht. Die Empfehlung hatte ich von einem Geologieprofessor, der jedes Jahr mit seinen Studis eine Exkursion durch Mexiko macht. Die starten mit Öffis in der Baja California, fahren dann mit der Fähre nach Topolobampo rüber und reisen bis Guatemala weiter.

Wenn wir aber gewusst hätten, dass die Gegend unter der Woche so ausgestorben ist ...  Aber dann hätten wir doch den lieben Taxifahrer nicht kennen gelernt :floet:.

Also bitte, was soll ich schon denken, wenn ein mexikanischer Taxifahrer so fürsorglich sich um Ilona kümmert. ::)
Das Bild von Ilona und dem Taxifahrer sagt doch alles.............. >:D. An etwaige Spekulationen möchte ich mich in diesem Falle nicht beteiligen. ;D ;D
Schade, dass ihr den Delfin nicht gesehen habt,  zumindest in Natura.
Der Marvini Beach zählt für mich jetzt nicht unbedingt zu den schönsten Stränden.  :(

Du wirst doch nicht eifersüchtig werden  :cool2:, Sönke. Du weißt doch, wie (forums-) treu  :zwinker: ich dir bin.

Ja, das war schon schade, dass wir El Pechocho nicht gesehen haben. Aber vielleicht war er sogar froh, dass er an dem Tag seine Ruhe hatte  :toothy9:.

Der Maviri Beach muss am Wochenende die absolute Partylocation sein, meinte unser Driver. Ich denke, dass dir der Beach nach ein paar Drinks  :drunken: besser gefällt  :evil:.
Liebe Grüße

Ilona

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Re: Aventura Mexicana 2017
« Antwort #61 am: 15. Juli 2017, 15:19:29 »
18.03.17 –  Los Mochis -> El Fuerte

Vom Pueblo Magico  und der Flussfahrt

Los Mochis wird von den meisten nur wegen des Zustiegs bzw. als Endstation der kompletten Personenzugstrecke von EL CHEPE (Ferrocarril Chihuahua al Pacífico) besucht. Ansonsten bietet die Stadt nicht viel. Der Chepe fährt nur einmal am Tag die Strecke von Los Mochis nach Chihuahua und die Abfahrt ist um 6:00 Uhr morgens.  Das war uns ein bisschen zu früh und die ersten zwei Stunden sollen landschaftlich unspektakulär sein. Die meisten steigen deshalb erst in El Fuerte zu.

So hatten wir das auch vor und bestellten uns ein Taxi zum Busbahnhof. Gut, dass ich irgendwo im Internet eine Adresse des Busterminals fand, denn die Busgesellschaft Noroeste hat ein eigenes Gebäude. Das Taxi hielt und schon liefen zwei Männer herbei und fragten, wohin wir wollten. Sie schnappten unsere Koffer und wir eilten hinterher, denn der Bus fuhr 5 Minuten später los.



Irgendwann ging der Beifahrer mit einem Plastikbecher durch den Bus und kassierte den Fahrpreis (170 P = ca. 9 € für uns beide).

Die Mexikaner sind sehr tüchtig und bieten auf oder neben der Straße allerlei an. Gekocht wird selbst auf dem Mittelstreifen



oder an den wenigen Haltestellen unterwegs.



Nach zwei Stunden erreichten wir El Fuerte, das nach einem 1610 errichteten Fort benannt wurde.  1824 war es kurzzeitig die ehemalige Hauptstadt des Bundesstaates Sinaloa und 2009 wurde die Kleinstadt als Pueblo Magico (magischer Ort) ausgezeichnet.

Die Busse halten mitten im Ort und beim Ausstieg fällt man fast in eine der vielen Imbissbuden.
 


Wir wussten nicht wohin und stiegen nach rechts aus. Dort stand ein einbeiniger Mann neben seinem klapprigen Pritschenwagen und bot sich als Chauffeur an. Für 2,60 € fuhr er uns zum Hotel auf der Anhöhe.



Er fragte, ob wir am nächsten Morgen mit dem Chepe weiter fahren und ob er uns um 7:30 Uhr abholen dürfe. Auch wenn unsere Koffer auf der Ladefläche ziemlich eingestaubt wurden, haben wir ihm den Fahrdienst gerne erteilt.

Das Hotel Rio Vista hat den schönsten Ausblick auf den Rio Fuerte



und bietet Bootstouren auf dem Fluss an. Dies und die positiven Bewertungen veranlassten mich zur Buchung. Der Besitzer spricht etwas Englisch und hat die Anlage liebevoll mit Antiquitäten dekoriert.



Das große Zimmer überraschte auf den ersten Blick mit bunten Farben und schönem Wandbild.



Leider gibt es nahe einem Gewässer meistens Stechmücken und an Fliegengitter wurde leider gespart. Die Viecher waren schon tagsüber sehr lästig und wir schlossen immer schnell die Türen hinter uns.

Das war der heißeste Tag bisher und bevor wir uns auf den Weg runter in die Stadt machten, buchten wir noch die Flusstour um 15 Uhr beim Hotelbesitzer.

Wir waren kaum unterwegs, als die ersten Matachines Tänzer angelaufen kamen.





Die erfindungsreichen Kinder hatten sich ihre Masken aus Pappkartons gebastelt und eine Sammelbüchse dabei. So viel Einsatz, noch dazu bei dieser Hitze, haben wir natürlich belohnt. Es gab auch einige professionelle, wunderbar geschmückte Tänzer, doch ein Foto von denen gab es nicht umsonst und da haben wir lieber den Kids ein Taschengeld gegeben.

Im Ortszentrum befindet sich dieser Park



die Kirche,



das Rathaus,



aber auch Chepito, der kleine Bruder vom großen Chepe-Zug.



Zu uns gesellte sich eine lustige Gruppe Mexikanerinnen, die kurzerhand einen Partyzug aus dem Chepito machten.



Laute Musik ist in Mexiko ein Muss und die Mädels tanzten im ersten Wagen dazu .



Die gute Laune steckte auch die Passanten und Autofahrer unterwegs an. Wir haben Chepito an dem Tag noch öfter fahren sehen, doch so eine Fiesta Mexicana gab es kein zweites Mal.
 
Jedenfalls hatten wir anschließend richtig Durst und bestellten uns in einem Restaurant mit Schattenplätzen Cokas und Shrimps in Tequilasauce. Die waren so was von lecker.

Auf dem Weg zurück ins Hotel machten wir noch einen Abstecher ins Museum.



Das Museum ist das restaurierte Fort und man hat von den Festungsmauern einen schönen Blick auf die Stadt,





und das Rio Vista Hotel von oben.



Kurz vor 15 Uhr waren wir wieder im Hotel, doch der Besitzer sagte, dass aufgrund der Hitze die Bootsfahrt auf 16 Uhr verlegt wurde. Wir setzten uns die Stunde auf den Balkon, der schön im Schatten lag.

Pünktlich um 16 Uhr ging der Besitzer mit uns in die Stadt hinunter. Dort erwarteten uns drei Männer mit einem Van und angehängtem Boot. Einer davon sprach sehr gut Englisch und ist Vogelkundler mit Leidenschaft. Auf der Fahrt erzählte er von den vielen Vogelarten, die wir zu sehen bekommen sollten. Allerdings sagten uns die englischen Vogelbezeichnungen gar nichts, aber wir waren gespannt.

Wir erreichten den Fluss und das Boot wurde zu Wasser gelassen





und wir stiegen zu dritt ein. Das Boot trieb mit der Strömung.



Der herzensgute Bootslenker



gab eine Runde OFF aus, denn die Moskitos haben es besonders auf hellhäutige Touristen abgesehen.

Der leidenschaftliche Ornithologe war in seinem Vogelelement und wir hatten Mühe, die aufgeschreckten Piepmätze abzulichten.



Aber es war so schön, sich einfach mal treiben zu lassen.



Irgendwann steuerte er das Ufer an und machte das Boot fest. Ein Pfad führte erst durchs Dickicht und dann an Sträuchern und Heilkräutern vorbei, die er nicht nur benennen konnte, sondern auch deren Heilwirkung kannte. Das fand ich sehr interessant. Nach 30 Minuten erreichten wir die ersten Petroglyphen



und ihr werdet es nicht glauben, aber auch Petroglyphen sind sein Leidenschaft



und dieses wandelnde Lexikon erklärte uns über eine Stunde die Bedeutung von jeder Zeichnung.



Irgendwann war uns das zu viel und wir drängten zum Aufbruch.

Je näher wir El Fuerte kamen, desto mehr wurde an den Flussufern gefeiert



Das Hotel war schon zu sehen,



doch unserem Bootslenker machte die Tour mit uns so viel Spaß, dass er das Boot in einen ruhigen Seitenarm lenkte. Auch dort gab es viele Vögel, doch die suchten sich so langsam einen Schlafplatz auf den Bäumen.

So ließen wir uns weiter in den Sonnenuntergang treiben



bis es ihm endlich auch zu dunkel wurde. Er vertäute das Boot und ich gab ihm das Geld. Pro Person kostete die Tour 300 P. = 15 €. Dafür, dass wir 3 Stunden unterwegs waren, war das ein Schnäppchen.

Wir gingen gleich ins Restaurant El Meson weiter und bestellten uns einen leckeren gegrillten Fisch, der aus einem See im Hochland stammte. Während der Bootsfahrt hatten wir nichts getrunken und dementsprechend waren wir ausgedörrt. Nachdem der Flüssigkeitshaushalt mit Cokas und je zwei eiskalten Coronas wieder im Lot war, machten wir uns beschwingt auf den Rückweg zum Hotel. Das war ein toller Tag im magischen Ort.
 
Im Zimmer war es sehr heiß und wir machten die Klimaanlage und den Deckenmiefquirl an. Leider konnte man die Terrassentüre mangels Fliegengitter nicht öffnen, denn die Mistviecher von Stechmücken hatten uns bereits unterwegs an sämtlichen (OFF-) freien Körperstellen angezapft.

Auf Heikos Bett fanden wir jede Menge schwarze Körner . Die waren größer als Sandkörner und hatten glücklicherweise kein Eigenleben. Das Zeug rieselte vom Deckenbalken und ich vermutete, dass da Termiten am Werk waren. Auf mein Bett rieselte nichts und Heiko hätte zu gerne getauscht.  :floet: Doch er schläft lieber auf der linken Seite und zudem schnarche ähm schlafe ich mit offenem Mund. Ich bot ihm aber Asyl an :zwinker:, falls die Berieselung zu stark wird.

Dass es im Zimmer unerträglich heiß war, lag auch daran, dass die Klimaanlage nicht richtig funktionierte. Dazu war eine Party auf der Dachterrasse im Gange, die bis morgens um 5 Uhr ging. Um 6 Uhr mussten wir aufstehen. Puuh , war das eine fürchterliche und kurze Nacht.

Übernachtung: Hotel Rio Vista, El Fuerte
Liebe Grüße

Ilona

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Ilona

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Re: Aventura Mexicana 2017
« Antwort #62 am: 15. Juli 2017, 15:23:04 »
Liebe Grüße

Ilona

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soenke

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Re: Aventura Mexicana 2017
« Antwort #63 am: 15. Juli 2017, 20:46:55 »
Hallo Ilona,

puh, also sich ohne Auto in Mexiko fortzubewegen wäre nichts für mich, aber ich finde es toll, dass ihr es bisher immer geschafft habt an Eure Ziele zu kommen.
Und das mit einer Ruhe und Entspanntheit. Respekt ! :)
Und ihr trefft nicht nur fürsorgliche Taxifahrer, sondern auch herzensgute Bootslenker. ;)

Die Flussfahrt fand ich heute schön, vielleicht auch nur, weil bei mir im Zimmer keine Moskitos herumschwirren. :o

Den Partyladies aus Mexiko ziehe ich heute lieber den stattfindenden Schlagermove in Hamburg vor. ;D

Hossa Hossa  (na bisschen Mexiko ist dann doch dabei) ;)

Ilona

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Re: Aventura Mexicana 2017
« Antwort #64 am: 16. Juli 2017, 09:08:30 »
puh, also sich ohne Auto in Mexiko fortzubewegen wäre nichts für mich, aber ich finde es toll, dass ihr es bisher immer geschafft habt an Eure Ziele zu kommen.
Und das mit einer Ruhe und Entspanntheit. Respekt ! :)

Hallo Sönke,

normalerweise bin ich eher der hibbelige Typ  :zwinker:, aber in Mexiko ist die Gelassenheit der Leute irgendwie ansteckend.

Zitat
Den Partyladies aus Mexiko ziehe ich heute lieber den stattfindenden Schlagermove in Hamburg vor.

Ich glaube, dass beides eine Folter für meine Ohren ist :toothy9:.
Liebe Grüße

Ilona

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Silvia

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Re: Aventura Mexicana 2017
« Antwort #65 am: 16. Juli 2017, 10:17:49 »
So, ich bin jetzt endlich nachgereist. Puh, das mit dem Bus in der Pause ist ja schon ne ziemliche Aufregung gewesen - das wäre auch typisch für mich gewesen. Der Puls ging schon beim Lesen hoch, da ich es mir zu lebhaft vorgestellt habe, aber wahrscheinlich nichts im Vergleich wie ihr euch gefühlt habt.... ich bin froh das es sich in Wohlgefallen aufgelöst hat.

Erlebnisse wie mit dem mexikanischem Opa, dem Taxifahrer oder dem wandelndem Lexikon/Bootsführer sind für mich immer mit die schönsten Erinnerungen.

Ilona

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Re: Aventura Mexicana 2017
« Antwort #66 am: 16. Juli 2017, 16:20:05 »
So, ich bin jetzt endlich nachgereist. Puh, das mit dem Bus in der Pause ist ja schon ne ziemliche Aufregung gewesen - das wäre auch typisch für mich gewesen. Der Puls ging schon beim Lesen hoch, da ich es mir zu lebhaft vorgestellt habe, aber wahrscheinlich nichts im Vergleich wie ihr euch gefühlt habt.... ich bin froh das es sich in Wohlgefallen aufgelöst hat.

Nach 3 Tagen in Mazatlán abhängen, wurde es Zeit für etwas Nervenkitzel :zwinker:. Aber ganz ehrlich: Damals hatte ich schon ziemlich Muffensausen.

Erlebnisse wie mit dem mexikanischem Opa, dem Taxifahrer oder dem wandelndem Lexikon/Bootsführer sind für mich immer mit die schönsten Erinnerungen.

Diese Erlebnisse sind das Salz in der Suppe und wir sind damit noch nicht am Ende :floet:. Das erlebt man in geführten Gruppenreisen nicht.
Liebe Grüße

Ilona

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Paula

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Re: Aventura Mexicana 2017
« Antwort #67 am: 17. Juli 2017, 10:52:33 »
Garküchen am Straßenrand üben eine magische Anziehungskraft auf mich aus, das muss ich mich einfach durchfressen  8) Stechmücken dagegen mag ich gar nicht. Ich merke mir dass ich mein Moskitonetzzelt einpacke sollte ich mal nach Mexiko reisen. Das haben wir für Sri Lanka angeschafft und ist echt super praktisch weil es ein Gestänge hat wie für ein einfaches Zelt, so braucht man keinen Haken an der Decke.
Die Flußfahrt hätte mir auch gefallen, es ist auch mal schön sich einfach treiben zu lassen ohne viel zu fotografieren. Und die Kids mit ihren Masken sind ja klasse. Genau solche Eindrücke wünscht man sich beim Urlaub in einem fremden Land!
Viele Grüße Paula

Ilona

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Re: Aventura Mexicana 2017
« Antwort #68 am: 17. Juli 2017, 11:14:09 »
Garküchen am Straßenrand üben eine magische Anziehungskraft auf mich aus, das muss ich mich einfach durchfressen  8)

Wir haben die Garküchen eigentlich nur zweimal genutzt, aber dazu komme ich noch  :zwinker:.

Stechmücken dagegen mag ich gar nicht. Ich merke mir dass ich mein Moskitonetzzelt einpacke sollte ich mal nach Mexiko reisen. Das haben wir für Sri Lanka angeschafft und ist echt super praktisch weil es ein Gestänge hat wie für ein einfaches Zelt, so braucht man keinen Haken an der Decke.

Das war das erste Mal in Mexiko, dass wir diese Plagegeister aufgrund der Flussnähe hatten. Ich weiß natürlich nicht, wie das so auf der Halbinsel Yucatan mit dem vielen Grün und den Cenotes (Karstseen) ist. In der trockenen Wüste gibt's jedenfalls keine. 

Die Flußfahrt hätte mir auch gefallen, es ist auch mal schön sich einfach treiben zu lassen ohne viel zu fotografieren. Und die Kids mit ihren Masken sind ja klasse. Genau solche Eindrücke wünscht man sich beim Urlaub in einem fremden Land!

Die Bootsfahrt war wirklich eines der Highlights dieser Reise und überhaupt ist dieses El Fuerte ein wunderschöner Ort, um einen Gang herunter zu schalten. Die Idee der Kids, sich so ein bisschen Taschengeld zu verdienen, fand ich auch ganz toll.
Liebe Grüße

Ilona

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Silv

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Re: Aventura Mexicana 2017
« Antwort #69 am: 17. Juli 2017, 12:54:53 »
Hallo Ilona,

auch hier bin ich natürlich mit dabei, wenn auch bisher "nur als stille Mitleserin"  ;)
Liebe Grüße
Silvia

Ilona

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Re: Aventura Mexicana 2017
« Antwort #70 am: 17. Juli 2017, 14:23:41 »
Hallo Ilona,
auch hier bin ich natürlich mit dabei, wenn auch bisher "nur als stille Mitleserin"  ;)

Hallo Silvia,

dich habe ich schon sehr vermisst  :knuddel:.

Um so schöner ist es, dass du wenigstens still mitkommst und ich dir hoffentlich das ein oder andere Schmunzeln ins Gesicht zaubern kann.

Liebe Grüße

Ilona

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Christina

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Re: Aventura Mexicana 2017
« Antwort #71 am: 17. Juli 2017, 17:35:19 »
Die Flußfahrt war wunderschön und am Ende dann noch der Sonnenuntergang, wunderbar.

Die Mexikaner sind ja wirklich sehr freundlich dort und scheinbar (noch?) nicht durch allzuviel Tourismus zu geschäftstüchtig geworden.

Adler haben es euch scheinbar angetan ;) - die Holzfigur ist sicher auch eine Erinnerung an das Zimmer in El Fuerte :)



LG Christina

serendipity

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Re: Aventura Mexicana 2017
« Antwort #72 am: 17. Juli 2017, 21:47:53 »
Langsam komme ich mit euch in Fahrt und die Bootsfahrt hätte mir auch gefallen - während ich bisher eher unbegeistert war.

Das Reisen mit Öffis scheint mir deutlich blutdrucksteigender - ich bewundere euch!

Ilona

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Re: Aventura Mexicana 2017
« Antwort #73 am: 18. Juli 2017, 08:19:00 »
Die Mexikaner sind ja wirklich sehr freundlich dort und scheinbar (noch?) nicht durch allzuviel Tourismus zu geschäftstüchtig geworden.

El Fuerte ist schon ein gut besuchtes Städtchen. Die Geschäftstüchtigkeit der Mexikaner ist uns überall aufgefallen. Mangels Arbeitsstellen müssen die Leute improvisieren, um durchzukommen. Aber das ist alles viel besser, als sich mit einem Kartell einzulassen :cool2:.

Adler haben es euch scheinbar angetan ;) - die Holzfigur ist sicher auch eine Erinnerung an das Zimmer in El Fuerte :)

 :totlach: Da bin ich noch gar nicht darauf gekommen, Christina. Aber davon abgesehen mag ich Federvieh  :zwinker: und so ein Adler ist schon ein wunderbares Tier.

Langsam komme ich mit euch in Fahrt und die Bootsfahrt hätte mir auch gefallen - während ich bisher eher unbegeistert war.
Das Reisen mit Öffis scheint mir deutlich blutdrucksteigender - ich bewundere euch!

Unsere Reisen zogen immer langsam an :zwinker: , Gaby. So war es auch in diesem Fall.

Jetzt kommen wir langsam zu den Höhepunkten der Reise und blutdrucksenkend ist das nicht  :floet:.
Liebe Grüße

Ilona

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Re: Aventura Mexicana 2017
« Antwort #74 am: 18. Juli 2017, 13:27:33 »
Aufgrund der vielen Bilder und Geschehnisse :zwinker:, werde ich den Tagesbericht in zwei Teile zerlegen.

El Fuerte -> Cerocahui

Teil 1: Vom El Chepe  ...


Um 6:45 gab es Frühstück. Der Besitzer höchstpersönlich bereitete es in der offenen Küche zu. Es gab vorab einen Obstteller, dann Rührei, getoastete Brotscheiben und Marmelade. Da wir keinen Kaffee zum Frühstück trinken, bestellten wir heißes Wasser. Teebeutel haben wir immer im Gepäck, da die Mexikaner kaum Tee trinken. Das Frühstück kostete pro Person umgerechnet 4,50 € extra. Außer uns war nur noch eine Familie anwesend. Sie unterhielten sich untereinander auf Französisch, mit uns sprachen sie Englisch und mit dem Hotelbesitzer Spanisch. Der Bootslenker kam auch noch auf einen kurzen Plausch vorbei, doch die Zeit drängte, denn der überpünktliche, einbeinige Pritschenwagenfahrer stand schon am Eingang.

Bis zur Bahnstation sind es 5 km. Unterwegs fragte mich unser Fahrer, ob wir in der 1. oder 2. Klasse fahren. Erste Klasse war meine Antwort. Daraufhin textete er mich zu und ich verstand nur noch Bahnhof . Vor dem Bahnhof blieb er mitten drin stehen und fragte wieder, ob wir 1. oder 2. Klasse fahren. Erste natürlich, aber das war doch, soweit ich den kleinen Bahnhof überschauen konnte, ohnehin egal. Er fuhr nach links und ließ uns am Wartebereich der ersten Klasse aussteigen.



So nach und nach füllte sich der Wartebereich mit ganzen Reisegruppen, die Tickets in der Hand hielten. Mein Blick fiel auf ein Plakat auf dem in der Landessprache stand, dass ab März keine Tickets mehr im Zug für die erste Klasse verkauft werden. Die können nur noch online geordert werden. Jetzt fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Das war es, was mir der Fahrer die ganze Zeit mitteilen wollte.

Zwischenzeitlich traf auch die Familie vom Hotel ein und ich fragte den Mann, ob er mir den Text zur Bestätigung übersetzen könnte. Meine Sprachkenntnisse hatten mich also nicht verlassen. Was nun? Da hatte ich diese Reise monatelang vorbereitet und keinen Hinweis im Internet darauf gefunden. Die Reiseroute war insofern abgesteckt, dass auf der Strecke die Hotels fest reserviert waren. Wir mussten mit dem Zug fahren.

Zur weiteren Bestätigung sprach ich noch einen englischsprechenden Reiseleiter an, der gerade die Tickets an seine Gruppe verteilte. Er sagte, dass wir heute in der 2. Klasse reisen könnten und da werden auch Tickets im Zug ausgestellt. Morgen gibt es aber ein Problem, denn der 1. Klasse Zug fährt täglich, aber die Waggons der 2. Klasse werden nur jeden 2. Tag angehängt. Es nützte alles nichts, wir mussten uns geistig vom Salonwagen verabschieden und rollten unsere Koffer zur 2. Klasse.

Die Passagiere der 2. Klasse drängten sich bald auf dem Bahnsteig, als der Chepe einfuhr.





Ein junger, blonder Mann sprach uns an und freute sich über weitere Deutsche. Es stellte sich heraus, dass er aus unserer Gegend stammt und zu der Zeit ein Auslandssemester in Mexiko City machte. Wann immer es seine Zeit erlaubte, unternahm er mit seinem mexikanischen Freund Touren durch das Land. Wir erzählten ihm von unserer Misere und der Freund bot an, den Schaffner zu fragen, ob wir am nächsten Tag in der 1. Klasse weiterreisen können.

Die Plätze im Zug werden zugeteilt. In der 1. Klasse sind diese auf den Tickets vermerkt und in der 2. Klasse werden sie beim Einstieg zugewiesen. Der junge Mexikaner managte alles und wir sollten folgen.

Wir zogen unsere Koffer durch viele Waggons, in denen die Gepäckfächer mit Kartoffelsäcken der Einheimischen vollgestellt waren.



Wir paar 2. Klasse Touristen bekamen den letzten Waggon zugeteilt.



Das hatte aber den Vorteil, dass wir nach hinten freie Sicht auf die Gleise hatten. Ebenso nach rechts oder links fotografieren und somit viel mehr Bilder als die in der ersten Klasse machten konnten.



Endlich hatten wir das Gepäck verstaut, kurz in den bequemen Sitze verschnauft, uns mit den zwei Jungs und einem japanischen Paar (er studiert seit 4 Jahren in Chihuahua) unterhalten. Kurzum: Wir fühlten uns in der 2. Klasse richtig wohl.

Der Schaffner kam später vorbei, kassierte und stellte die Tickets aus. Für unsere erste Etappe, die vierstündige Fahrt bis Bahuichivo bezahlten wir für 2 Personen 920,24 P = 44 €.

Die Fahrt im Chepe ist für eingefleischte Eisenbahnfans ein Muss, denn die schönste Eisenbahnstrecke Mexikos durchquert einen Teil der Sierra Madre Occidental, der nach den dort beheimateten Indígenas auch Sierra Tarahumara genannt wird. Es geht durch alle Klima- und Vegetationszonen des Landes, über Dutzende von Brücken, Tunnel, über Bergkämme und durch zerklüftete Schluchten. In diesen Cañons del Cobre, Urique, Batopilas und wie sie alle heißen fände der nordamerikanische Grand Canyon mehrmals Platz. Durch dieses weitgehend weglose und teilweise unzugängliche Gebiet führt größtenteils nur die Bahnstrecke von C (Chihuahua) bis P (Pacífico). Der Zug wurde deshalb Chepe genannt.

Die Strecke zwischen El Fuerte und Bahuichivo ist nicht nur eine technische Meisterleistung, sondern diese Orte verbindet nur die Schienen.



Das flache Land ließen wir so langsam hinter uns.







Vorbei an schönen Bergseen,



durch viele Tunnel,



über Brücken,





gewann der Zug immer mehr an Höhe.



Es war mittlerweile unerträglich heiß im Waggon, denn nur in unserem war die Klimaanlage defekt. Der Schaffner bot uns zwar an, in einen anderen Waggon zu wechseln, doch dann hätten wir trotzdem immer durch diesen Waggon nach  hinten gehen müssen.

Die Studenten verschwanden mal eine Weile und kamen mit kalten Cokes zurück. Ich fragte, wo sie die her haben. Sie sagten, dass vier Waggons weiter der Speisewagen ist und es dort Burritos gibt. Noch immer hatte ich das Bild eines Salonwagens vor mir und deshalb erstaunt, dass die Jungs dort Zutritt hatten. Die Ernüchterung kam schnell  , denn die 2. Klasse hatte ihren eigenen Speisewagen bzw. rollenden Stehimbiss.



Aber immerhin wurden Burritos frisch zubereitet und die schmeckten sogar ganz lecker. 20 P = 95 Cent kostete ein Burrito und die kalten Softdrinks ebenso.

Nach dem Essen mussten wir aber wieder schnell raus auf unsere Plattform, denn die erste Schleife stand an und der Gegenzug war in Sicht.





Unser Zug musste aber erst einmal stehen bleiben



und den Gegenzug passieren lassen.



Der Gegenzug hatte Autoteile geladen.





Und weiter ging die Fahrt mit dem Stinker ähm Chepe. Vor allem wir im letzten Waggon bekamen voll den Ruß mitsamt Gestank ab.



Und weiter schraubte sich der Zug über die Schleifen nach oben.







So langsam wurde ich nervös, denn wir wussten nicht, wann wir aussteigen müssen. Wir waren fast 4 Stunden unterwegs, doch es war kein Schaffner zu sehen und Durchsagen gibt es im Zug keine.

Der deutsche Student schaute in einer Map App nach und meinte, dass wir den Ort bald erreichen. Es war uns schon etwas mulmig, so im Nirgendwo auszusteigen. Vor allem hofften wir, am Bahnhof abgeholt zu werden.

5 Minuten später hielt der Zug, aber es war kein Schild zu sehen. Laut der Map mussten wir aber in Bahuichivo eingetroffen sein. Wir packten schnell unser Zeug zusammen, verabschiedeten uns von den Jungs und stiegen aus.

Ob wir erwartet wurden oder gar in der Pampa gestrandet sind, das lest ihr dann im 2. Teil :toothy9: .

...

Liebe Grüße

Ilona

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