Autor Thema: Auf dem Mainwanderweg von Wertheim nach Veitshöchheim  (Gelesen 17038 mal)

Flicka

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Auf dem Mainwanderweg von Wertheim nach Veitshöchheim
« am: 20. August 2017, 16:17:17 »
Ich möchte euch in Form eines Kurzreiseberichts ein paar Impressionen unserer kürzlichen einwöchigen Wanderung auf dem Mainwanderweg zeigen und beschreiben.

Den Mainwanderweg hatte ich eigentlich nur zufällig entdeckt, denn wir hatten geplant, einen Besuch bei einer Freundin, die in der Nähe von Würzburg wohnt, mit einer mehrtägigen Wanderung zu verbinden. Im Gegensatz zu einigen anderen Fernwanderwegen gibt es zum Mainwanderweg keine durchgehende detaillierte Beschreibung im Internet und keinen Wanderführer.

Wer die Strecke von Wertheim nach Veitshöchheim oder umgekehrt wandern will, der findet aber immerhin auf dieser Seite sowohl eine Broschüre zum Online-Blättern als auch ein paar Hinweise zur Wegführung und zu Übernachtungsmöglichkeiten:

https://www.main-spessart.de/themen/tourismus-kultur/wandern/main-wanderweg/index.html

Die Broschüre gibt’s auch als pdf:

http://www.karlstadt.de/Eigene_Dateien/03-tourismus/download/Main-Wanderweg_2016.pdf


Diese Karte
https://www.amazon.de/Fritsch-Karten-Nr-88-Main-Spessart-Wanderkarten/dp/3861160889
hatten wir dabei, sie war im Zweifelsfall dann aber leider auch nur selten hilfreich.


Zu der oben verlinkten Beschreibung einige Anmerkungen:

Veitshöchheim liegt nur ein paar Kilometer von Würzburg entfernt. Ob der Weg zwischen diesen beiden Orten so unattraktiv ist, dass die beschriebene Wegführung in Veitshöchheim endet, kann ich nicht beurteilen. Würzburg selbst ist natürlich schon eine eigene Reise wert. Wer schon mal in der Nähe ist, sollte sich zumindest die Residenz anschauen, am besten im Rahmen einer Führung.

Am anderen Ende der Wegbeschreibung sollte man die Tour nicht in Kreuzwertheim enden oder beginnen lassen, denn ein kurzer Abstecher über die Mainbrücke führt nach Wertheim mit nettem Ortskern und einer Burgruine. Warum die oben verlinkte Wegbeschreibung Wertheim außen vor lässt, kann man leicht erahnen: Kreuzwertheim liegt noch in Bayern, Wertheim am anderen Mainufer aber in Baden-Württemberg. Vermutlich wollte die Tourismuszentrale des Main-Spessart-Kreises keine Werbung für Ziele im benachbarten Bundesland machen. ;-)

Wir sind den Weg nicht in der angegebenen Reihenfolge von Veitshöchheim nach Wertheim, sondern in umgekehrter Richtung gewandert, weil das bei uns besser zur Anreise gepasst hat. Der Weg war in dieser Richtung nicht schlechter ausgeschildert als in der Gegenrichtung. Ein paar mal verlaufen haben wir uns aber trotzdem. Die 24km-Etappe zwischen der Burg Rothenfels und Wertheim haben wir in zwei, oder besser gesagt eineinhalb, Etappen unterteilt und uns noch Wertheim und am Folgetag Marktheidenfeld etwas angeschaut. Das war auch sicher eine gute Entscheidung, denn inkl. Herumspazieren in Wertheim und Marktheidenfeld und ein paar Zusatzmetern, die wir beim Verlaufen eingesammelt haben, sind auf diesem Abschnitt insgesamt ca. 30 km zusammengekommen.

Unsere Etappen waren Wertheim - Rettersheim - Bergrothenfels - Lohr - Gemünden - Karlstadt - Retzbach - Veitshöchheim.

Teilweise führt die Tour durch den Spessart, teilweise durch Weinberge, und sehr oft kann man den jeweiligen Wandertag in einem netten Örtchen inmitten von Fachwerkhäusern ausklingen lassen. Direkt am Main wandert man dabei selten. Oft führen die Wege hinter den Orten wieder hinauf in die Wälder oder Weinberge. Insgesamt ist die Streckenlänge zwischen Kreuzwertheim und Veitshöchheim mit ca. 110 km angegeben. Wir sind mit Stadtrundgängen usw. ab Wertheim insgesamt ca. 120 km gelaufen.

Übernachtungsmöglichkeiten gibt es wohl an den meisten Etappenzielen. Zumindest im Abschnitt zwischen Lohr und Veitshöchheim bzw. Würzburg kann man aber gut mit der Bahn reisen, und im Abschnitt zwischen Lohr, Bergrothenfels und Marktheidenfeld sowie zwischen Marktheidenfeld und Wertheim fahren Busse:

http://www.msp-nahverkehr.de/strecken/2017/8050.pdf
http://www.msp-nahverkehr.de/strecken/2017/8051.pdf


Wir hatten aber ein festes Quartier bei der Freundin, die wir besucht haben, und die uns auch den größten Teil der Wanderung begleitet hat. Wir haben die Etappenstarts- und ziele meistens mit dem Auto angesteuert und Busse und Bahnen und auch mal ein Taxi genutzt.

So viel zum Weg im allgemeinen, jetzt folgen gleich noch ein paar Impressionen von den einzelnen Wandertagen.




Flicka

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Re: Auf dem Mainwanderweg von Wertheim nach Veitshöchheim
« Antwort #1 am: 20. August 2017, 16:20:58 »
Samstag, 5. August 2017, Wertheim – Rettersheim (ca. 10 km)


Wir (Elsa und ich) hatten uns vorab dafür entschieden, heute, am Anreisetag, ein Teilstück zwischen Wertheim und Rettersheim zu laufen. Wir wollten das Auto in Rettersheim abstellen, mit dem Taxi nach Wertheim fahren, unsere Wanderung an der Burg starten und zurück nach Rettersheim wandern. Rettersheim war dafür eigentlich ziemlich willkürlich ausgewählt, und wir hatten nicht damit gerechnet, dass ausgerechnet die Straße zwischen der Autobahnausfahrt und dem Ort gesperrt sein könnte. War sie aber. Womit wir auch nicht gerechnet hatten, war folgendes: Offenbar ist rund um Wertheim mittags um 12.00 Uhr Dialysezeit, zumindest an Samstagen. Wir haben deshalb erst mal erfolglos bei zwei Unternehmen angerufen, und dann unter der dritten Nummer einen Fahrer erreicht, der nicht mit dem Transport von Dialysepatienten beschäftigt war. Uns hat das erst mal misstrauisch gestimmt, der Fahrer war aber sehr nett.

Wertheim ist hübsch, und die Burgruine kann man sich auch anschauen. Wir sind erst mal mit einer kleinen Stärkung in die Wanderung gestartet und haben uns dann noch die Ruine angeschaut.








Danach gings runter in den Ort und am Mainufer vorbei bis zur alten Brücke. Auf der anderen Seite wurden wir dann von einem - wie ich finde – sehr hochnäsigen bayerischen Löwen in Empfang genommen.






Bis jetzt war das Wetter noch gut und wir begegneten ein paar Spaziergängern. Im Wald drehte der Himmel dann aber die Wasserhähne auf, und wir wurden innerhalb kürzester Zeit klatschnass und mussten uns mit beschlagenen Brillengläsern die Wege bis hinauf nach Rettersheim hocharbeiten.



Wir waren aber der Meinung, dass man ja irgendwann auf so einer Wanderung Regen abbekommen muss, und dass wir unsere Pflicht mit dem heutigen Tag erfüllt hatten und jetzt nur noch gutes Wetter kommen würde. In Rettersheim zeigte sich auch schon wieder ein wenig blauer Himmel.




Mit dieser Hoffnung sind wir weiter zu unserer gemeinsamen Freundin gefahren und wurden dort einquartiert und lecker verköstigt. :-)

Flicka

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Re: Auf dem Mainwanderweg von Wertheim nach Veitshöchheim
« Antwort #2 am: 20. August 2017, 16:26:27 »
Sonntag, 6. August 2017, Rettersheim – Bergrothenfels (ca. 19 km)


Heute sind wir zu dritt auf die Wandertour gestartet. Mit zwei Autos ließen sich Start- und Endpunkt der Etappe gut anfahren. Das Wetter war klasse, wir sind munter losgefahren und haben erst nach einigen hundert Metern bemerkt, dass da etwas nicht stimmen konnte. Anscheinend war an einer Baustelle die Wegmarkierung abmontiert worden oder zumindest verdeckt, also haben wir uns gleich schon mal ordentlich verlaufen und mindestens einen zusätzlichen Kilometer absolviert.

Es ging dann erst mal immer weiter runter durch einen Wald bis an den Main und dort durch herrliche Wiesen. Dummerweise stand vom gestrigen Regen der Weg teilweise noch unter Wasser, aber wir hatten ja gute Wanderschuhe.








Nach ca. 8 – 10 Kilometern kamen wir schließlich nach Marktheidenfeld und nutzten die Gelegenheit für ein alkoholunterstütztes Mittagessen. ;-) Marktheidenfeld hat eine nette Altstadt, und wir verbummelten dort etwas Zeit, bevor es wieder über die Mainbrücke zurück zum Mainwanderweg ging.




Wir wanderten teilweise über Wiesen, teilweise durch den Wald, und der Weg begang sich zu ziehen. Mit dem Mittagessen im Bauch wurden wir irgendwie immer fußlahmer, und am letzten Anstieg über die Kuppe nach Bergrothenfels kamen wir ziemlich ins Schnaufen. Irgendwann konnten wir dann aber doch die Burg unter uns sehen.









Statt 16 km wie in der Beschreibung waren wir heute fast 20 km gelaufen und fuhren ziemlich müde ins Quartier zurück.

Flicka

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Re: Auf dem Mainwanderweg von Wertheim nach Veitshöchheim
« Antwort #3 am: 20. August 2017, 16:32:18 »
Montag, 7. August 2017, Bergrothenfels - Lohr (ca. 19 km)


Heute ging mit dem Auto nach Bergrothenfels, und von Lohr aus wollten wir mit dem Bus zurück zum Auto fahren. Erst mal verliefen wir uns kurz hinter der Burg und nahmen einen ziemlich steilen Pfad links den Hang hinauf, bis wir merkten, dass das „M“, das den Weg markiert, an dieser Stelle wohl doch nur anzeigen sollte, dass man weiter dem Hauptweg folgen sollte. Der Wald wurde heute dichter und noch einsamer als gestern, und wir sahen einen Mäusebussard (oder jedenfalls etwas ähnliches), der uns so ablenkte, dass wir uns dann irgendwie nochmal verliefen. Aber wir fanden trotzdem den Weg hinunter nach Neustadt an das dortige Kloster und legten auf einer Bank am Kloster eine Pause ein.








Danach folgte der knackigste Anstieg der ganzen Tour: Am Kreuzweg in Neustadt führte der Weg so steil hinauf, dass wir schon nach kurzem Weg einen schönen Ausblick hinunter auf den Main hatten. Dann gings aber im Wald nochmal knackig bergauf, bis wir oben auf den Wiesen den Margarethenhof, einen alten Wirtschaftshof des Klosters, erreichten.






Von hier aus bis nach Lohr gings dann zum Glück eigentlich nur noch bergab, und wir erreichten ziemlich geschafft am späten Nachmittag Lohr, das sich als Schneewittchenstadt vermarktet.






Angeblich hat man durch eine Analyse des Märchens festgestellt, dass Schneewittchen von nirgends anders als aus Lohr kommen kann. Und vermutlich, damit man mit dieser Meinung in der Öffentlichkeit wahrgenommen wird, hat man eine Schneewittchenstatue aufgestellt, die für einige Kontroversen gesorgt hat.




Der nächste Bus Richtung Marktheidenfeld hielt nur unten in Rothenfels, und weil wir nicht von dort aus hoch bis Bergrothenfels laufen wollten und keine Stunde auf den nächsten Bus warten wollten, sind wir dann doch per Taxi nach Bergrothenfels direkt bis ans Auto zurückgefahren. War teurer, aber auch sehr bequem.

Flicka

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Re: Auf dem Mainwanderweg von Wertheim nach Veitshöchheim
« Antwort #4 am: 20. August 2017, 16:38:36 »
Mittwoch, 9. August, Lohr - Gemünden (ca. 18 km)


Am gestrigen Dienstag zogen Gewitter übers Land, und wir haben eine Ruhetag eingelegt und Würzburg besucht.

Heute fuhren wir mit dem Auto zum Bahnhof in Lohr und starteten von dort aus auf die heutige Wanderetappe. Ich hatte die anderen gewarnt, dass wir uns heute der Königsetappe stellen mussten: Heute mussten wir den Anstieg bis zum höchsten Punkt unserer Wanderung schaffen, nämlich 534 M an einem Staubecken auf einer Kuppe mitten im Wald.

Die Wanderung führte durch den Spessart, manchmal durch Buchenwälder und zunächst immer bergauf, aber zum Glück war es nirgends so steil wir am Neustädter Kreuzweg. Das Wetter spielte wieder mit, und wir erreichten den „Gipfel“ mit schönem Blick über den Spessart bei blauem Himmel, rasteten und trugen uns ins Gipfelbuch ein. Der Blick auf den "Stausee" fiel übrigens aus, da war nämlich kein Wasser drin. Heute waren wir wieder auf dem Weg außer ein paar Waldarbeiten niemandem begegnet, und erst oben trafen wir eine Radfahrerin aus Gemünden.






Nach Gemünden wollten wir  heute auch noch, und bis dahin ging es nur noch talwärts. Ein paar Kilometer vor Gemünden, in Langenprozelten, sorgte der dortige Wanderverein mit seiner Wegerklärung für einige Heiterkeit.








Der Weg führte jetzt in der Nähe des Mains durch die Wiesen und die Augustsonne schien uns ziemlich kräftig auf die Köpfe. Gut, dass wir bis hierher fast nur im Wald gewandert waren.




Kurz vor Gemünden mussten wir dann wegen einer Brückensperrung einen Umweg laufen. Wir mussten zwar nicht über die Brücke, aber das Gebiet darunter war auch Baustelle, und wir kamen nicht weiter. So erreichten wir mal wieder ziemlich müde und fußlahm Gemünden und gönnten uns ein Bier, bevor wir mit dem Bus wieder zurück nach Lohr fuhren.




Flicka

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Re: Auf dem Mainwanderweg von Wertheim nach Veitshöchheim
« Antwort #5 am: 20. August 2017, 16:43:16 »
Donnerstag, 10. August, Gemünden – Karlstadt (ca. 19 km)


Der blaue Himmel hatte uns jetzt endgültig im Stich gelassen, und wir brachen bei nieseligem Wetter nach Gemünden auf. Heute fuhr uns netterweise die Tochter unserer Freundin und sollte  uns auch vom Etappenziel in Karlstadt wieder abholen.

Aus Gemünden heraus wanderten wir über dem Ort auf dem ehemaligen Eselspfad. Es regnete leicht, aber mit den Regenjacken ließ es sich aushalten.






Insgesamt führte der Weg heute zuerst eher durch kleine Orte und an Ortsrändern vorbei, bevor er irgendwann hinauf in die Weinberg abbog.




Dort durften wir aber nicht auf dem breiten Weg durch die Weinberge bleiben, sondern stiegen noch höher bis in ein Naturschutzgebiet.








Bei Karlstadt begann dann ein längerer Abstieg, der uns zuerst durch die Wohngebiete und schließlich in die Alstadt führte, wo es auch Bier für durstige Wanderer und Blasenpflaster für geschundene Füße gab.




Wie sehr wir  heute dann doch noch mit dem Wetter Glück gehabt hatten, merkten wir bei der Heimfahrt. Während wir auf unser Privatshuttle warteten, fing es schon an, ordentlich zu regnen, und auf der Heimfahrt ging dann die Welt unter. Da saßen wir aber zum Glück schon trocken im Auto.

Flicka

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Re: Auf dem Mainwanderweg von Wertheim nach Veitshöchheim
« Antwort #6 am: 20. August 2017, 16:49:31 »
Freitag, 11. August, Karlstadt – Retzbach (ca. 13 km)


Wetter und Fußbeschwerden sorgten dafür, dass unsere Wandertruppe sich heute teilte: Ich  machte mich alleine auf den Weg, die kurze Etappe zwischen Karlstadt und Retzbach zu bezwingen. Das ging ganz gut mit Auto und Zug: Ich stellte das Auto am Retzbacher Bahnhof ab, fuhr mit dem Zug nach Karlstadt und schaute mir dort noch ein wenig die Altstadt an. Zum Glück sah es zwar ständig so aus, als würde es gleich ordentlich regnen, es blieb aber mehr oder weniger trocken.






Aus Karlstadt hinaus führte mal wieder ein Kreuzweg, der aber zum Glück nur sanft anstieg, und ein Vogellehrpfad, den die Karlstadter Vogelfreunde angelegt hatten.






Außerdem ging es heute richtig in die Weinberge mit schönen Blicken hinunter auf den Main.






Retzbach ist – zumindest wenn das Schild im Ort zutrifft – ein Wein- und Wallfahrtsort, und so gab es immer wieder Bildstöcke am Wegesrand zu sehen.






Der Regen hielt sich bis zum Schluss zurück. Erst nachdem ich wieder das Auto erreicht hatte und zu Elsa in die Würzburger Innenstadt gefahren war, wo wir den Dom besichtigten und anschließend am Markt Kaffee und Kuchen schlemmten, begann es zu schütten.

Flicka

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Re: Auf dem Mainwanderweg von Wertheim nach Veitshöchheim
« Antwort #7 am: 20. August 2017, 16:54:11 »
Samstag, 12. August, Retzbach – Veitshöchheim (ca. 20 km)


Heute stand die letzte Wanderetappe an. Elsa und ich fuhren mit dem Auto nach Retzbach, unsere Freundin sollte am Ende der Wanderetappe in Veitshöchheim zu uns stoßen.

Auf dem Weg hinaus aus Retzbach schauen wir noch in die Marienkapelle, dann ging es erst mal ordentlich nach oben bis zu einer weiteren Kapelle. Wie üblich dachte ich, dass es von hier aus nicht mehr weiter nach oben gehen konnte, ging es aber doch. Der Weg führte heute ein Stück vom Main weg und über einen Höhenweg. Nach dem bisher einfallsreichsten Wegweiser verliefen wir uns leider mal wieder.






Ein freundlicher Einheimischer gab uns dann aber doch den Tipp, zurück zum Wegweiser zu gehen und von dort aus den anderen Weg zu nehmen, und so kamen wir schließlich über eine Höhe mit einigen Windrädern.




Weil es hier keine Bäume gab, gab es hier auch keine oder zumindest nur sehr wenige Wegweiser, und wir kamen uns heute vor wie richtige Pfadfinder. Einen schönen Picknicktisch fanden wir auf einer unfreiwilligen „Nebenstrecke“ ;-). Danach fing es erst mal an zu regnen, und ich dachte schon, dass wir den Rest den Strecke bei diesem Wetter absolvieren müssten, aber zum Glück hörte es bald wieder auf. Wir wanderten einen Weinlehrpfad entlang und schließlich wieder durch den Wald, und immer wenn wir dachten, dass es jetzt nur noch nach unten gehen könnte, ging es wieder knackig bergauf.




Um kurz nach vier trudelten wir dann aber doch in Veitshöchheim ein, trafen uns mit unserer Freundin und besichtigten noch gemeinsam das kleine Schloss und den Rokoko-Garten, bevor wir uns das letzte Bier unserer Wanderung genehmigten.









Und das Fazit:

Uns hat die Wanderung sehr gut gefallen. Aus den Erfahrungen in der Bretagne schlauer geworden, hatten wir von vorneherein keine Etappe mit mehr als 20 km, dafür aber einen Ruhetag eingeplant. Der Weg ist relativ einsam. An vielen Tagen haben wir unterwegs vielleicht vier oder fünf Menschen gesehen, „richtige“ Wanderer sind uns erst auf der letzten Etappe begegnet. Dafür gab es am Ende der Etappen meistens die Möglichkeit, mit müden Beinen und staubigen Kehlen einzukehren. Ein Spazierweg ist der Mainwanderweg nicht, er führt oft über Pfade und meist bergauf und bergab, aber für uns war der Weg gut machbar, und im Gegensatz zur Bretagne-Wanderung hatte Elsa hier auch keine Knieschmerzen.

Wir würden den Weg also in jedem Fall weiterempfehlen und wünschen eine schöne Wanderung!  :)

Ilona

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Re: Auf dem Mainwanderweg von Wertheim nach Veitshöchheim
« Antwort #8 am: 20. August 2017, 17:32:30 »
Eine tolle Wanderung habt ihr da im Fränkischen gemacht :beifall:.

 :danke: für's Vorstellen, Flicka.
Liebe Grüße

Ilona

"Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat" (Erich Kästner)


Flicka

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Re: Auf dem Mainwanderweg von Wertheim nach Veitshöchheim
« Antwort #9 am: 20. August 2017, 18:14:37 »
Danke für den lieben Kommentar.  :)

Ich wollte eigentlich keinen Bericht schreiben, aber angesichts der spärlichen Infos zum Weg habe ich mich dann doch zu einer kurzen Beschreibung entschlossen und hoffe, dass ich damit dem ein oder anderen helfen kann, der mit einer Wanderung in dieser Gegend liebäugelt.

Mir persönlich haben die Etappen rund um Lohr durch den Wald am besten gefallen, aber es war dann auch schön, von oben durch die Weinberge auf den Main zu schauen. Wir hatten insgesamt eine entspannt-lustige Woche. Und außer Bier kann man dort natürlich auch noch einiges an Frankenwein verkosten.  ;)

serendipity

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Re: Auf dem Mainwanderweg von Wertheim nach Veitshöchheim
« Antwort #10 am: 21. August 2017, 19:08:37 »
Klasse, dass du uns mal wieder eine Wanderwoche in Deutschland vorstellst. Gefällt mir! Wenn das Wetter mitspielt bestimmt auch traumhaft im Herbst mit buntem Laub.

Vielen Dank, Flicka!

Andrea

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Re: Auf dem Mainwanderweg von Wertheim nach Veitshöchheim
« Antwort #11 am: 21. August 2017, 19:35:42 »
Hallo Flicka!

Toll, dass du hier mal wieder eine Wanderung vorstellst. Bei mir ist allerdings gerade etwas "Unordnung" und ich lese den Bericht später mal, wenn hier alles wieder in normalen Bahnen läuft. Trotzdem schon mal ganz lieben Dank für deine Mühe.
Liebe Grüße, Andrea



www.antiwalks.eumerika.de

Christina

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Re: Auf dem Mainwanderweg von Wertheim nach Veitshöchheim
« Antwort #12 am: 21. August 2017, 20:14:15 »
Vielen Dank Flicka für den Wanderbericht. Hat mir gut gefallen und werde ich auf jeden Fall im Hinterkopf behalten, wobei ich/wir uns eher schwer tun tatsächlich mal eine mehrtägige Streckenwanderung zu machen. Irgendwie fürchte ich da, dass das Wetter einen Strich durch die Rechnung machen könnte oder die eigene Fitness.

Aber mal sehen, unser erstes Ziel für eine solche Wanderung soll jedenfalls der Rheinsteig sein, da wohnen wir nicht weit weg und könnten mit drei Tagen von einem festen Quartier aus starten, da sind ja alle Orte an das Bahnnetz angeschlossen.



LG Christina

Flicka

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Re: Auf dem Mainwanderweg von Wertheim nach Veitshöchheim
« Antwort #13 am: 21. August 2017, 21:58:21 »
Danke ihr Lieben!

Christina, hast du gesehen, dass wir vor ein paar Jahren eine mehrtägige Tour auf der anderen Rheinseite am Rheinburgenweg gemacht haben? Wir hatten dort auch ein festes Quartier und sind zu den einzelnen Etappen mit dem Zug gefahren:

http://www.eumerika.de/smf/index.php/topic,386.0.html

Uns hat es sehr gut gefallen, aber man darf die teils knackigen Auf- und Abstiege nicht unterschätzen. Ich nehme an, auf dem Rheinsteig sieht das ähnlich aus. Wir würden bei einer Wiederholung der Tour aber wohl in Bacharach Quartier beziehen statt in St. Goar. Da schien es uns etwas belebter zu sein, mit größeren Chancen auf freie Restauranttische am Abend.

Susan

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Re: Auf dem Mainwanderweg von Wertheim nach Veitshöchheim
« Antwort #14 am: 22. August 2017, 12:12:41 »
Danke auch fürs Vorstellen des Wanderweges. Hätte jetzt damit gerechnet, dass es mehr am Fluss lang geht, fand ich aber trotzdem interessant.

Den Rheinburgenweg hab ich seinerzeit wohl verpasst  :gruebel: Also noch mehr zu lesen  8)

 :danke:
Liebe Grüße
Susan