Melde mich mal gesund und munter zurück
Das Appartement war ein Traum, vor allem natürlich die Lage. Ich habe es genossen von morgens bis abends aufs Meer zu blicken und das Treiben am Strand zu beobachten. Vor allem die schwimmenden Menschen haben mich doch sehr fasziniert, ich hatte nur die Füße im Wasser und selbst da dachte ich, meine Zehen schrumpfen vor Kälte
Außer Natur, Landschaft, Meer bietet die Lage nicht viel, ein Restaurant vor Ort, welches ich aber nicht ausprobiert habe - wer Ruhe sucht, ist also hier sehr gut bedient.
Das Wetter war bretonisch wechselhaft
, z.B. habe ich am Freitag die Pointe du Millier bei wunderbarem Sonnenschein erleben dürfen, 500m weiter herrschte nur noch Nebel-Niesel-Nebel, so dass ich an der Pointe du Raz nur die Toiletten aufgesucht habe - man sah wirklich kaum 50 Meter weit.
Ich habe immer mittags lecker und günstig gegessen. Menu de Jour für unter 20 € - immer drei Gänge mit Getränk und abschließendem Kaffee. Muscheln, Garnelen, Fisch - also genau nach meinem Geschmack.
Ich habe wieder nur sehr nette, freundliche Menschen getroffen, die mit mir und meinem nur rudimentär vorhandenen französischen Sprachkenntnissen keine Probleme hatten. Wenn sie kein Englisch konnten, dann haben wir uns mit Händen und Füßen verständigt - nie wurde ich unfreundlich behandelt.
Es war traumhaft z.B. Locronan ohne die Massen an anderen Touristen zu erleben. Das kleine mittleralterliche Städtchen ist wirklich einen Besuch wert - Bilder reiche ich noch nach.
Leider muss ich sagen, dass sich die doch lange Fahrt für eine Woche kaum lohnt. Ich habe zwei verschiedene Strecken getestet, die jedoch beide ihre Vor- und Nachteile haben. Auf dem Hinweg habe ich die Variante über Aachen und die Normandie gewählt. Kaum Mautgebühren, die tolle Fahrt über die Pont de Normandie bei Le Havre - leider jedoch Unmengen von Baustellen in Belgien und die lange Fahrt quer durch die Bretagne ohne Autobahnen. Zurück bin ich über Paris gefahren. Ohne Automatikauto eine Herausforderung fürs Kupplungsbein um Paris herum
- teilweise achtspurige Straßen, die - um vermeintlich schneller zu sein - auch ausgenutzt werden: von ganz rechts nach ganz links ohne Rücksicht auf Verluste, dazu Motorrad- und Rollerfahrer, die zwischen den Spuren fahren und dies nicht langsam - meine Gedanken waren immer: jetzt bitte eine Zigarette
Mein absolutes Negativhighlight waren dann aber gestern Abend die Vollsperrung der A 63 Richtung Mainz ohne Umleitungshinweis
Ich fahre also von der Autobahn ab und muss mich dann entscheiden: rechts oder links? Kein Hinweis Richtung Mainz. Mein Bauchgefühl sagt rechts, mein Navi sagt immer nur, ich solle möglichst wenden. So fahre ich durch die tiefste Pfalz, ab und zu habe ich jedoch einen Traktor vor mir
Nach ca. 5 km wende ich und probiere die andere Richtung, jedoch mit gleichem Ergebnis. Ok, vielleicht habe ich ja etwas übersehen, also nochmals in die andere Richtung. Ich fahre also immer hin und her, bin schon 11 Stunden ohne große Pause unterwegs, halte an und heule erst einmal eine Runde. Doof, gell? Solche Situationen kann man zu zweit wahrscheinlich ganz anders meistern - ich wollte nur nach Hause, einen Wein mit Mann und Kindern trinken, das morgens eingekaufte Baguette mit den mitgebrachten Rilletes und dem Henaff genießen und jetzt wurde ich im Pfälzer Wald von rechts nach links geschickt! Als ich "Mehlingen" las, dachte ich noch "Ey man, lieber Michael, du kannst deine Mehlinger Heide wirklich für dich behalten!" - nein, so freundlich waren meine Gedanken nicht, ich sage nicht, wo Michael sich seine Mehlinger Heide hinstecken sollte
Irgendwann entschied ich mich für die Fahrt zu A6 Richtung Mannheim - ob es im Pfälzer Wald schön ist, kann ich nicht sagen, es war zu dunkel!
Zwei Stunden später bekam ich neben besorgten Gesichtern auch meinen Wein, das mitgebrachte Essen war dazu sehr lecker und ich genieße heute wieder einen anderen Ausblick, den in den heimischen Garten