Tag 5: Paklenica NationalparkZiemlich gerädert erwachten wir an diesem Morgen. Das Quietschbett hat uns um den Schlaf gebracht. Aber wenigstens trübte kein Wölkchen den Himmel und das versprach einen Sonnentag

.
Als Selbstversorger holte ich zuerst einmal Brötchen vom Supermarkt gegenüber. Schinken und Käse kaufte ich beim Metzger im Erdgeschoss. In der Küche gab es weder eine Kaffeemaschine, von der wir als Teetrinker nur die Kanne brauchen, noch einen Wasserkocher. Heiko brachte, wie zu Großmutters Zeiten, einen Topf mit Wasser zum Kochen.
Die hatten wohl nicht mehr alle Tassen im Schrank. Nur noch 4 kleine, eine große, die zum Teetrinken ideal ist und ein Bierkrug. Flexibel wie ich bin, brühte ich meinen Tee im Bierkrug auf

und das schmeckte irgendwie gewöhnungsbedürftig ähm komisch.
Ich belegte uns zwei Brötchen zum Mitnehmen und dann machten wir uns auf den kurzen Fahrtweg zum Nationalpark.

Nachdem wir den Eintritt im Kassenhäuschen bezahlt hatten,

zog mich dieses Schild an.

Der Nationalpark war auch eine wichtige Filmlocation.

Hier wurde unter anderem 1964
Unter Geiern gedreht.

Nach diesem Abstecher fuhren wir noch ca. 2 km weiter zum Parkplatz direkt vor der Schlucht.


Im Laufe der Jahre hat sich viel verändert, denn mein Häuptling schmückt sich nicht mit fremden Federn

, tauschte perlenbestickte Lederkluft gegen Funktionskleidung und die Mokassins gegen wasserabweisende, dicksohlige Wanderschuhe ein

.

Für einen Souvenirshop, WC‘s und ein Café wurde sogar der Fels ausgehöhlt.


Ohne Worte

! Wer oder welche Software hat das bloß übersetzt.

Der Weg führt am Bach entlang moderat nach oben.


1962 (
Der Schatz im Silbersee) und 1965
(Old Surehand) waren da aber noch keine Steinplatten verlegt.

Ich fand es übrigens nicht einfach auf Karst zu gehen. Das Gestein ist ziemlich glatt, bietet überhaupt keinen Grip und nicht nur bei Nässe kann man da ordentlich ins Rutschen kommen.
Auf halber Höhe befindet sich der Abzweig zum Anica Kuk.

Der Berg bietet viele Kletterrouten aller Schwierigkeitsgrade

und ist weltweit bei Kletterern beliebt.

Anschließend geht es gemütlich auf einem breiten Weg

zum Abzweig der Manica Pec Höhle.

Da die Höhle nur von 10 – 14 Uhr geöffnet ist, sollte man den Besuch nicht aufschieben, da der Aufstieg mit 40 Minuten angegeben ist.
Ab jetzt führt ein schmaler Pfad nach oben.



Zum Schluss führen steile Serpentinen

zum Eingang.

Wir sind gewiss keine langsamen Bergwanderer, doch die angegebene Zeit haben nicht nur wir um 10 Minuten überschritten.
Neben dem Höhleneingang befindet sich das Kassenhäuschen. Die Höhle kostet 20 Kuna pro Person extra und kann nur bar bezahlt werden.
Nachdem uns die Barac Höhle überhaupt nicht begeistert hat, waren wir auf diese Höhle in luftiger Höhe sehr gespannt.
Es hat sich gelohnt! Der Führer war absolut nett und die Höhle ist mehr als geräumig. Sie besteht aus mehreren riesigen Hallen. Leider sind nur ganz wenig Bilder etwas geworden.



Danach machten wir uns auf den Rückweg



und bogen im Tal zum bewirtschafteten Forsthaus ab.

Etwas weiter gibt es noch eine Hütte.

So langsam rebellierten die Beine und wir machten kehrt. Nach 15,22 km, nahe dem Drehort 7,


waren wir wieder am Auto.
Außerhalb des Nationalparks gibt es die Taverna Konoba Marasovic. Das urige Lokal ist sehr gut bewertet. Da Heiko unbedingt frischen Fisch an/aus der Adria essen wollte, bestellten wir uns eine Fischplatte für 2 Personen.

Die Fischauswahl, besonders die Miesmuscheln, traf nicht unseren Geschmack. Vor allem war an den Fischen so gut wie nichts dran. Für das Muschelfleisch hatte ich ein kleines Kätzchen als dankbaren Mitesser unter dem Tisch. Mit den Getränken kostete das umgerechnet über 50 € und wir hatten noch Hunger.
Wir mussten noch tanken und zum ersten Mal im Leben kam ich aus der Tanke mit zwei kleinen Chipstüten in der Hand.
Der Snack passte gut zum Wein und so ließen wir den letzten Abend in Dalmatien gemütlich auf dem Balkon ausklingen.
Übernachtung: Apt. Grga, Starigard
Fazit zum Paklenica Nationalpark:Der Nationalpark ist zwar gut besucht, doch glücklicherweise nicht so überlaufen, wie die Plitvicer Seen. Hier stehen vor allem das Klettern und das Wandern im Vordergrund. Der anstrengende Abstecher zur Höhle lohnt sich auf jeden Fall. Die Wanderung auf dem Hauptweg dagegen ist moderat. Einen weiteren Besuch schließen wir nicht aus, um die kleine Schlucht (Mala Paklenica) und schwierigere Wanderwege zu erkunden.