Autor Thema: Frankreich Côte d’Argent -ein paar Eindrücke  (Gelesen 14438 mal)

Susan

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Frankreich Côte d’Argent -ein paar Eindrücke
« am: 22. Oktober 2017, 20:35:32 »
Côte d’Argent - Bilder und Eindrücke Sommer 2017

Unser Junior hatte sich für den Sommer einen Strandurlaub gewünscht. Nach einigen Überlegungen hat es uns an Frankreichs Südwestküste verschlagen.  Als Zwischenstopp auf Fahrten Richtung Andalusien, Portugal & Co kommen wir öfter hier vorbei; der letzte längere Aufenthalt ist aber schon 17 Jahre her.  Für einen Reisebericht liefert unser Urlaub zu wenig Stoff, gern zeige ich aber ein paar Bilder.  8)

Côte d’Argent heißt der Küstenabschnitt von der Mündung der Gironde bis zur Mündung der Adour. 



Im Prinzip ist diese Küste ein über zweihundert Kilometer langer Sandstrand, unterbrochen von der Bucht bei Arcachon und Ausläufen kleiner Flüsse und Bäche.  Der Sand glitzert unter bestimmten Lichtverhältnissen silbern, daher der Name. Hinter dem Dünengürtel liegen ein mehr oder weniger dichter Pinienwald, ein paar Binnenseen und etliche Badeorte.

Nach zweitägiger Anreise erreichen wir den südlichen Zipfel der Bucht von Arcachon. Unser Campingplatz liegt direkt hinter der Attraktion hier, der

Dune du Pyla

Sie  ist die größte Sanddüne Europas, mit einer Höhe von bis zu 110 Metern, einer Breite von 500 Metern und einer Länge von etwa 2,7 Kilometern. Geschätztes Volumen: 60 Millionen Kubikmeter Sand. Seit 1978 ist sie Naturschutzgebiet.



Wie eine Wand türmt sie sich hinter unseren Stellplatz auf.  Kerlie kriegt ganz große Augen, er kann es kaum abwarten die Düne zu erkunden. Sportlich nimmt er die Besteigung noch am Abend in Angriff, wir können es bis zum nächsten Morgen abwarten.  ::)
Hier an der Ostseite geht es steil hinauf, angeblich 30° bis 40°.  Als Aufstiegshilfe sind anfangs ein paar Leitern in den Sand gelegt.  Das hilft, trotzdem ist das Erklimmen anstrengend.



Am Ender der Leiter sind wir leider noch nicht oben. Wir müssen noch schräg am Hang weiter stapfen. Es gibt schon Spuren, denen wir folgen können, trotzdem versacken wir immer wieder knöcheltief.



 :schwitz:  Hier passt der Song mit dem heißen Sand noch viel besser


Verschnaufspause

Endlich oben auf dem Kamm werfe ich mich in den Sand, die Anstrengung muss ich nicht jeden Tag haben. Wer hatte nur diese blöde Idee hierher zu fahren?  :zwinker: Schließlich komme ich wieder zu Atem und kann die Aussicht genießen.



Zum Meer hin fällt die Düne flacher ab; sprich es wechseln sich steile und flache Stücke ab. Vor der Küste lagern weitere Sandbänke.



Der Strand unten ist nicht besonders breit oder gar hübsch. Immerhin können wir uns im Wasser abkühlen.



Tja, und leider müssen wir den Sandberg auch wieder hinauf  :girly:  Keines der Boote wollte uns als Anhalter mitnehmen.  ;) Immerhin kann ich hier angenehmer pausieren als im Steilstück.




verloren im Sand...


Vater und Sohn sind schon wieder oben angekommen

Gern wären wir noch den Kamm entlang gelaufen, doch hier oben pfeift der Wind  :windig: und sandstrahlt uns.



Durch diese Brise "wandert" die Düne, sehr langsam aber doch so, dass sie Wald und Siedlung gefährdet. Durch Anpflanzungen und Zäune wird versucht, diese Bewegung  zu verzögern, stoppen lässt sie sich nicht.

Ein letzter Blick Richtung Meer



und Land



Dann geht es bergab:



Colin hüpft und rollt sich runter wie viele andere Kinder auch.  ;D Wir Alte lassen es lieber vorsichtig angehen. Auf Skiern wäre ich schneller unten gewesen.

Nun, für weiteren Strandurlaub ist uns der Weg dorthin hier zu anstrengend  ::) Daher gehts morgen in einen ordentlichen Badeort.




Liebe Grüße
Susan


Andrea

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Re: Frankreich Côte d’Argent -ein paar Eindrücke
« Antwort #1 am: 22. Oktober 2017, 20:57:52 »
Coooooool, nach Christina lieferst du mir jetzt auch schöne Erinnerungen an einen wunderschönen Sommer. Einmal war ich dort mit dem Fahrrad (!!!!) und einmal während meiner Interrail-Reise. Und vermutlich auf demselben Campingplatz wie ihr. Damals war ich ganz begeistert, dass dort warme Duschen kostenlos waren - das kannte ich bis dahin nicht.

Auf der Fahrradtour kamen wir noch runter bis Biaritz mit tollen Wellen - das hat sooo viel Spaß gemacht. Vermutlich können die Wellen nicht mit Hawaii mithalten, aber toll war´s trotzdem. Bin gespannt, ob ich noch einen weiteren Campingplatz "wiedererkenne".
Liebe Grüße, Andrea



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Ilona

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Re: Frankreich Côte d’Argent -ein paar Eindrücke
« Antwort #2 am: 23. Oktober 2017, 08:23:13 »
Würde nicht Frankreich in der Überschrift stehen, dann hätte ich vermutet, dass ihr in der Sahara gelandet seid.

Was sind die Dünen hoch und die Leiter erst :o. Aber gut, dass es die gibt. Ich kam schon beim Bilder schauen außer Puste :girly:.

Täglich solche Trainingseinheiten und man ist nach dem Urlaub fit wie ein Turnschuh  :toothy9:.
Liebe Grüße

Ilona

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Christina

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Re: Frankreich Côte d’Argent -ein paar Eindrücke
« Antwort #3 am: 23. Oktober 2017, 19:59:15 »
Ach wie schön  :herz:, die Dune du Pyla, da waren wir erst letztes Jahr, ich glaube der Aufstieg vom offiziellen Parkplatz aus ist etwas weniger steil. Aber ihr wart immerhin auch noch auf der anderen Seite unten am Wasser, das haben wir wegen Hitze und Erkältung nicht mehr geschafft. Aber ist der Ausblick auf die Sandbänke im Wasser bzw. die "Sandschlieren", die man gerade noch so im Wasser erkennen kann, nicht herrlich? Für mich war dieser Blick eines der Highlights des Urlaubs.

Ich bin gespannt, was du noch von der schönen Côte d'Argent zeigst.



LG Christina

Paula

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Re: Frankreich Côte d’Argent -ein paar Eindrücke
« Antwort #4 am: 23. Oktober 2017, 23:00:53 »
Oben auf der Düne hat es mir auch gefallen aber das Rauflaufen ist so anstrengend das mache ich kein zweites Mal. Lacanau habe ich in guter Erinnerung als Badeort, ich bin gespannt wo ihr gelandet seid
Viele Grüße Paula

Susan

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Re: Frankreich Côte d’Argent -ein paar Eindrücke
« Antwort #5 am: 24. Oktober 2017, 11:43:05 »
Hat man den Aufstieg erstmal geschafft und kriegt wieder Luft, ist es herrlich  :herz:

Am offiziellen Parkplatz waren wir gar nicht mehr, dort soll eine Treppe sein, die das Laufen einfacher macht. So wie hier abgebildet

Einmal war ich dort mit dem Fahrrad (!!!!) und einmal während meiner Interrail-Reise.
Auf der Fahrradtour kamen wir noch runter bis Biaritz mit tollen Wellen - das hat sooo viel Spaß gemacht. Vermutlich können die Wellen nicht mit Hawaii mithalten, aber toll war´s trotzdem. Bin gespannt, ob ich noch einen weiteren Campingplatz "wiedererkenne".

Mit dem Fahrrad  :respekt:  Es gibt schon Tage, an denen die Wellen dort an der Küste mit Hawai'i mithalten können. Auch dort ist nicht immer und überall die Riesenbrandung.  Interrail-Sommer wie cool. Leider haben meine Freundin und ich unseren Plan dafür ausreden lassen; eine der Dinge, die ich echt  bereue.

Lacanau habe ich in guter Erinnerung als Badeort, ich bin gespannt wo ihr gelandet seid

 ;D Volltreffer!  Mehr nachher.
Liebe Grüße
Susan


Christina

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Re: Frankreich Côte d’Argent -ein paar Eindrücke
« Antwort #6 am: 24. Oktober 2017, 18:27:53 »
Wir sind ja letztes Jahr vom offiziellen Parkplatz auf dieser Treppe in dem Link von Susan hochgelaufen. Das hilft sicherlich, aber die Treppenstufen waren zum Teil von Sand bedeckt, was das ganze, vor allem beim Abstieg extrem rutschig gemacht hat. Also ich fand den Aufstieg zwar anstrengend, aber ich würde jederzeit ein zweites oder auch drittes Mal hinauf, wenn wir mal wieder dort sind. Ich finde der grandiose Blick macht diese Anstrengung mehr als wett.



LG Christina

Andrea

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Re: Frankreich Côte d’Argent -ein paar Eindrücke
« Antwort #7 am: 24. Oktober 2017, 20:57:36 »
Als junge Leute sind wir da mehrmals täglich rauf  ;) Ich fand es immer schwieriger, den Anstieg zurück zu meistern - es dauerte irgendwie ewig. Nach ein paar Malen (wir waren, glaube ich, drei Tage dort), hatte ich auch damit keine Probleme mehr. Ja, damals...
Liebe Grüße, Andrea



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Susan

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Re: Frankreich Côte d’Argent -ein paar Eindrücke
« Antwort #8 am: 24. Oktober 2017, 22:34:26 »
Wir umrunden die Bucht von Arcachon und fahren nach Nordwesten auf die Halbinsel Medoc. In der Bucht wird vor allem Austernzucht betrieben, außerdem sind einige Teile Vogelschutzgebiet. Mittlerweile gibt es anderen Ufern auch Badeorte mit Yachthäfen.
Das Medoc war ursprünglich reine Dünenlandschaft und sumpfiges Land. Der Kiefernwald wurde angepflanzt als Barriere gegen Sandflug und zur Entwässerung. Heute ist das Medoc auch als wichtiges Weinbaugebiet bekannt.

Unser Ziel ist der Ort

Lacanau - Océan

Er war eines der Sommer-Reviere in des Gatten Sturm- und Drangzeit.  ;) Unser Campingplatz liegt am Nordstrand und ist eher ein Resort mit Miethütten, Tennisplätzen, zwei Pools und einem Dorf mit Einkaufsmöglichkeiten und Restaurants. Natürlich gibt es auch Animation hier; momentan noch gemäßigt, die Franzosen haben noch keine Ferien. Dafür treffen wir jede Menge Deutsche.

Es gibt einen eigenen Zugang zum Strand,  quer über die Dünen. Die sind hier glücklicherweise nicht ganz so hoch.


Strand soweit das Auge reicht

An der Küste können sich gefährliche Strömungen entwickeln, daher ist sicheres Baden nur an einigen Stellen möglich. Dort passen auch die Leute von der "Baywatch" auf. Die roten Badeanzüge bzw. -hosen scheinen internationaler Standard zu sein  ;)



Um die Badestellen herum sameln sich natürlich die Badegäste, weiter hinten kann man dann einsamer sich sonnen.



Die Küste ist ein beliebtes Surfrevier, hier werden auch Meisterschaften ausgetragen. Wir erwischen Tage mit relativ harmloser Brandung (zu meiner Freude), nur die Kite-Surfer kommen auf ihre Kosten. Die Wassertemperatur ist nicht so ganz die meine  (ach, wie schön wars auf Hawai'i), doch angenehmer als befürchtet.


grüne Flagge - ein eher seltener Anblick





Der Ort selbst ist nicht unbedingt sehenswert oder spannend. Darum habe ich wohl auch weiter keine Bilder gemacht. Eigentlich sollen die Häuser an dieser Küste nur zweistöckig gebaut werden, das wurde hier umgangen.



Ein paar Kilometer im Landesinnern liegt der Etang de Lacanau, einer der größten Binnenseen Frankreichs. Wem die Küste zu wild ist, der kann hier ungefährdet baden, Windsurfen oder Boot fahren.



Wir stoppen hier nur kurz zum Gucken auf der Weiterreise.
Liebe Grüße
Susan


Andrea

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Re: Frankreich Côte d’Argent -ein paar Eindrücke
« Antwort #9 am: 24. Oktober 2017, 23:08:55 »
Ich glaube, ich suche morgen mal nach der Liste der Campingplätze von damals (1989)... Natürlich haben wir auch Lacanau Ocean als Etappenziel gehabt. Ich weiß noch, wie der ursprünglich gebuchte Campingplatz behauptete keine Reservierung vorliegen zu haben. Zum Glück konnten wir auf einem benachbarten Platz unterkommen. Dort habe ich das erste Mal Bekanntschaft mit den typischen Steh-Toiletten gemacht und brauchte eine Weile, bis ich mich daran gewöhnte  ;)

Die Wellen in Lacanau waren glaube ich etwas besser. Bei Ebbe durfte dann immer nicht gebadet werden und ich habe weiter im Süden zu spüren bekommen, wie es ist, wenn man "nach draußen" gezogen wird und beim Versuch Luft zu holen die nächste Welle über einen schwappt...
Liebe Grüße, Andrea



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Ilona

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Re: Frankreich Côte d’Argent -ein paar Eindrücke
« Antwort #10 am: 25. Oktober 2017, 08:32:18 »
Das Meer zum Schwimmen brauche ich nicht, deshalb lasse ich mich im weißen Sand nieder und genieße die :strahl:.
Liebe Grüße

Ilona

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Re: Frankreich Côte d’Argent -ein paar Eindrücke
« Antwort #11 am: 25. Oktober 2017, 08:55:08 »
wir waren damals (zu meinen Surm- und Drangzeiten) immer auf einem Campingplatz in Lacanau-Lac (also am See), der lag wunderbar in einem Pinienwald und wenn das Meer zu stürmisch war konnte man im See baden. Einmal gabs Waldbrand, da wäre der Campingplatz fast abgebrannt, die Feuerwehrleute konnten den Brand kurz vor dem Campingplatz stoppen und kamen dann zu uns zum duschen. Die waren alle tiefschwarz vor Rauch, die schwarze Brandwolke ist dann zum Strand gezogen, das sah echt apokalyptisch aus.
Wir sind trotzdem im nächsten Jahr wieder nach Lacanau gefahren  :)
Viele Grüße Paula

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Re: Frankreich Côte d’Argent -ein paar Eindrücke
« Antwort #12 am: 25. Oktober 2017, 18:47:14 »
Und wieder schöne Erinnerungen an letztes Jahr - der Strand von Lacanau-Océan ist wirklich herrlich.



LG Christina

Susan

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Re: Frankreich Côte d’Argent -ein paar Eindrücke
« Antwort #13 am: 31. Oktober 2017, 18:52:42 »
Die 16 Tage Wetter Vorschau stimmte mit der aktuellen ziemlich überein: zwei bis drei Tage kein Badewetter.  :( Da habe ich ja mit der Vorausbuchung in der Stadt richtig gelegen.
 
Bordeaux

Unser Campingplatz liegt im Norden der Stadt, in der Nähe vom Messegelände und am Lac de Bordeaux.



Am, See kann man Baden, Bootfahren und vielleicht auch Surfen. Heute war er dicht mit einer Triathlon- Veranstaltung. Wir können grad noch eben im Pool am Campingplatz uns erfrischen, ehe ein Gewitter runter kommt. Der nächste Tag geginnt auch mit grauem Himmel und Schauern.

Zu Fuß oder per Bus sind wir recht schnell an der Haltestelle für die Stadtbahn in die City. Die Züge sind recht modern, haben aber ein Manko: die Fahrscheinentwerter. Die Automaten verspeisen mit Vorliebe Fahrkarten.  :o Macht Touristen sehr nervös, die Einheimischen nehmen’s gelassen.

Wir steigen an der Haltestelle Place de la Bourse aus und sind damit schon bei einer der Attraktionen der Stadt. Der Börsenplatz wurde im 18. Jahrhundert angelegt, sollte die ehemaligen Stadtmauern zum Fluß hin öffnen und den Wohlstand als Handelsplatz spiegeln. Seit 2006 liegt zwischen ihm und dem Flußufer der miroir d’eau. Eine riesige Fläche aus Granitplatten, auf denen 2 cm Wasser stehen. Das wird bewegt durch Spritzdüsen zu Wasserspielen und -nebeln. Ist natürlich (nicht nur) für Kinder ein schöner Spielplatz.





Nach einigen anderen Statuen und Denkmälern steht auf dem Börsenplatz heute der Drei Grazien Brunnen





Hinter dem Börsenplatz beginnt der die Fußgängerzone.



Hauptachse und -flaniermeile ist die Rue Sainte-Catherine. Sie säumen die gleichen Geschäfte wie sie in vielen Städten zu finden sind. Nichts außergewöhnliches also  ;)



Man muss schon eher nach oben schauen für nette Details. Ich mag diese bepflanzten Stadtbalkons.



Wir stoppen bei einem Starbucks für eine Kaffeepause. Leider gibt es hier keinen Midnight Mint Moca  oder Coconut Moca Frappuccino.  ::) Wir folgen der Straße bis zum Place de la Victoire mit der Porte d‘ Aquitaine. Ein eher symbolisches (da keine Mauern drum herum)  Stadttor, kennzeichnete einst die Zollgrenze zur Stadt.



Von hier aus folgen wir dem Cour Pasteur Richtung Rathaus und Kathedrale. Hier reihen sich die unscheinbareren Läden aneinander.

Die Cathedral Sainte-Andre vereinigt Bauten verschiedener Stile, die erste Weihe fand 1096 statt. Während der französischen Revolution wurde die Inneneinrichtung zerstört, das Gebäude als Scheune benutzt. Später wurde dann wieder eine Kirche draus und Station des französischen Jakobsweges.







Der Glockenturm wurde isoliert vom restlichen Bau der Kirche errichtet. Man befürchtete damals, dass  Vibrationen der Glocke den Kirchbau schädigen kännten, da diese auf sumpfigen Boden stand. Mangels Glocken wurde dann ein Wohnturm daraus, später eine Bleifabrik. Erst 1851 kamen tatsächlich Glocken in den Turm.


Tour Pey-Berland

Wir schlendern zurück zum Flussufer.



Durch Bordeaux fließt die Garonne, die in den Pyrenäen entspringt, 647 km durch Frankreich fließt und  in den Atlantik mündet.



In Deutschland und Großbritannien hergestellte Teile des Airbus A380 werden auf dem Fluß eine Strecke Richtung Toulouse verschifft.



Das Boot muss hier in Bordeaux den richtigen Wasserstand abwarten, um unter den Brücken hindurch zu passen. Am Ufer führt eine Promenade entlang, teilweise mit rasenflächen, teilweise mit bepflanzten Rabatte. Sie scheint sehr beliebt bei Spaziergängern, Joggern, Radfahrern und Skatern. Auffällig auch die vielen Betonklotz-Barrieren zur Straße hin. Offenbar eine Vorsichtsmaßnahme gegen die Autoterroristen.



Beim "Wasserspiegel" ist jetzt einiges mehr los.



Abends soll der Platz auch schön beleuchtet sein, wir haben aber keine Lust darauf zu warten. Wir folgen der Promenade bis zum ehemaligen Stadttor Porte Cailhau.



Dahinter liegt ein kleiner Platz mit typisch französischen Cafes. Ah, endlich wieder sitzen  :) und ein WC. Kerlie bekommt eine Cola, wir trinken Pastis und gucken eine Weile dem französischem Feierabend-Treiben zu.

Fortsetzung folgt
Liebe Grüße
Susan


Susan

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Re: Frankreich Côte d’Argent -ein paar Eindrücke
« Antwort #14 am: 31. Oktober 2017, 20:10:07 »
Bordeaux Tag 2

Der nächste Tag zeigt eine deutliche Wetterbesserung. 8) Eigentlich zu schade für einen Museumsbesuch. Wir fahren trotzdem mit der Tram zur Cite du Vin. Bordeaux ist ja auch als Weinabaugebiet sehr berühmt. Seit 2016 gibt es hier an der Garonne ein Weinmuseum.



Das Gebäude ist recht modern, wir fragen uns was es darstellen soll.  :gruebel:  Sieht irgendwie nicht so richtig wie ein Rebstock aus. Spätere Recherchen sagen, es soll an die Bewegung des Weins in einem Glas erinnern. Außer der Dauerausstellung zu verschiedenen Bereichen des Thema Weins, beherbergt das Gebäude unter anderem noch einen Weinkeller, eine Wein"bibliothek" mit 9000 Flaschen aus aller Welt, Restaurant und Bar im Dachgeschoß. Der Eintrittspreis ist 20 Euro pro Person, ein Glas Wein zur Probe eingeschlossen.

Wir fanden die Ausstellung sehr interessant und haben uns einige Stunden dort aufgehalten. Es gibt Displays und Animationen zu den Stufen des Anbaus von Wein, ebenso wie zur Geschichte;  Kurzfilme von Interviews mit Angestellten und Betreibern von Weingütern aus aller Welt.
Von der Weinbar auf dem Dach hat man weite Aussichten über die Stadt, allerdings sind die nicht besonders spannend. Zur Weinprobe bekommt Junior einen Traubensaft, der Gatte einen Medoc-Rotwein und  ich einen Bordeaux Rose. Der Rose hat mich jetzt nicht so überzeugt, da schmeckt unsere Hausmarke fruchtiger. Kerstens Rotwein war da besser.

Wir fahren zurück zur Esplanade des Quinconces. Der Platz zählt als einer der größten Europas und wurde an Stelle eines ehemaligen Schlosses angelegt. Ein großer Teil ist zur Zeit wegen einer Veranstaltung gesperrt. Wir können uns aber das Monument aux Girondis anschauen. Die Kombination aus Brunnen und Siegessäule soll an Abgeordnete der Gironde erinnern, die Opfer der  französischen Revolution wurden.









Die Bäume auf dem Platz wurden fortlaufend im Muster eines Würfel mit 5 Augen angepflanzt, daher der Name Quinconces.



Wir wenden uns wieder Richtung Garonne Ufer und kommen noch beim Grand Theatre vorbei





Vielleicht gäbe es noch das ein oder andere zu besichtigen, wir genießen aber lieber die Sonne  an der Uferpromenade und beschließen den Stadtbesuch ähnlich wie gestern.



Beim Umsteigen von Tram in Bus noch ein schneller Blick auf den Lac.



Fazit: Keine Stadt, die man unbedingt gesehen haben muss, für einen kurzen Stopp zwischendrin aber nett.

Liebe Grüße
Susan