10. Tag 04.01. Tarxien und HypogäumMein letzter Tag auf Malta steht an und damit auch nochmal etwas Geschichte. Für den Nachmittag hab ich ein Ticket für's Hypogäum (war Glückssache, da ich natürlich erst wieder viel zu spät daran gedacht habe, aber für den 10. nachmittags um 15 Uhr war noch ein letzter Platz übrig
)
Mein Plan sah eigentlich vor, das sich vormittags Victoria und seinen Sehenswürdigkeiten einen Besuch abstatte, aber irgendwie hatte ich keine Lust drauf, also erst mal den Tarxien-Tempel besuchen. Dann weiß ich ja schon mal wo in etwa das Hypogäum zu finden ist.
Im stark besiedelten Südosten ist das Autofahren alles andere als entspannt, wer hier sein Quartier hat, bei dem wundert es mich nicht, wenn er über den Verkehr in Malta schimpft. Wie entspannt hingegen war es im Norden + Westen der Insel.
Der Tempel von Tarxien wurden von etwa 3250 v. Chr. bis 2500 v. Chr. errichtet und besteht aus vier einzelnen, aufeinander folgenden und baulich miteinander verbundenen Tempeln.
Von besonderer Bedeutung ist das aufwändige Natursteinmauerwerk mit den Reliefdarstellungen von Haustieren, die sich auf Altären und Steinplatten befinden und mit abstrakten spiralförmigen Motiven und anderen Mustern verziert wurden.
Hier wurde auch die berühmte, ursprünglich etwa 3 m hohe Statue der „Magna Mater“ gefunden, die Darstellung einer Muttergöttin oder eines Fruchtbarkeitssymbols, von der jedoch nur die untere Hälfte erhalten ist.
Die Außenmauern der Tempel bestehen aus hartem Korallenkalkstein, der schwer zu bearbeiten war. Die inneren Mauern bestehen aus bis zu 20 t schweren Blöcken aus Globigerinen-Kalkstein. Auch Statuen, Reliefs, Altäre und Schreine wurden aus dieser weichen Kalksteinart geschlagen.
Tarxien ist der am reichsten verzierte Tempel auf Malta.
Es ist fast Mittag als ich wieder beim Auto bin, spontan entscheide ich mich für Marsaxlokk zum Mittagessen. Kurze Fahrt runter Richtung Küste.
Am Ende der Promenade ist ein größerer Parkplatz und von hier aus schlendere ich an den bunten Booten vorbei
Hier im Bild noch eine der alten roten typisch britischen Telefonzellen, ich glaub davon gibt's in Malte inzwischen mehr als noch in England.
Ich suche mir ein nettes Lokal aus und esse Pasta mit Meeresfrüchten - lecker. Dann gemütlich zurück zum Auto und an den gleichen Parkplatz (Nebenstraße beim Tarxien-Tempel), von hier aus spaziere ich durch die Gassen
Ich bin etwas zu früh dran und warte noch etwas, kurz vor 15 Uhr werden dann die Audioguides ausgegeben, Anweisungen und dann geht es los. zuerst ein kurzer Film/Show zur Einführung.
Das Hypogäum von Ħal-Saflieni ist eine im Neolithikum, zwischen 3800 und 2500 v. Chr. auf Malta genutzte unterirdische Anlage, die wohl für die Bestattung der Toten und als Heiligtum diente. In den Höhlen wurden Skelette von rund 7000 Menschen gefunden.
1899 stieß man in der maltesischen Stadt Paola beim Bau eines Hauses zufällig auf die unterirdische Tempelanlage (Hypogäum). Die Bauarbeiter brachen beim Bau einer Zisterne durch das Dach der mittleren Ebene. Der Fund wurde jedoch erst 1902 den Behörden gemeldet, da die Bauherren ein Unterbrechen der Bauarbeiten befürchteten. Sie behielten Recht: Die Bauarbeiten wurden nach dem Bekanntwerden der sensationellen Entdeckung augenblicklich gestoppt. Inzwischen sind vier Häuser wieder abgerissen worden, um vollen Zugang auf den unterirdischen Tempel zu haben.
Um die Anlage vor Feuchtigkeit, Schimmel und Pilzen zu schützen ist der Zugang streng reglementiert, max. 80 Personen (8 Führungen á 10 Pers.) dürfen pro Tag rein.
Fotografieren darf man drinnen nicht, aber ich hab am ersten Tag im Museum Fotos von Plakaten gemacht, die die beiden Haupträume zeigen. Der wohl bekannteste Fund aus der Anlage ist eine 12,2 cm lange Statuette, die eine liegende Frauengestalt darstellt und „Schlafende Dame“ genannt wird. Sie ist heute im Archäologischen Museum in Valetta ausgestellt (siehe 2. Tag)
Von diesem Raum war ich persönlich besonders begeistert.
Die Wände und Decken sind teilweise mit ockerfarbenen Malereien, bestehend aus dekorativen, gewundenen Rankenmustern und Scheiben, geschmückt. In dem als Orakelkammer bezeichneten Raum befinden sich Spiralen aus rotem Ocker, die wie ein Pflanzenmuster wirken.
Nach ca 50 min. sind wir wieder zurück, für 35,- € (ist nicht im Heritage-Pass enthalten) keine billige Sehenswürdigkeit, aber ich fand es unglaublich interessant.
Zurück zum Hotel und ein letztes Mal in den Whirlpool bevor es ans Kofferpacken geht.
.... am nächsten Morgen klingelt der Wecker frühzeitig und ich fahre nach dem Auschecken gemütlich zum Flughafen, kurz davor noch tanken ... für 28,- € ..das war alles was ich verfahren hatte - allerdings war's auch ein sehr sparsames Auto.
Nach dem Einchecken noch gemütlich Frühstücken und dann Rückflug nach München.
Das war's dann auch schon wieder.... Noch ein kurzes Fazit: Schee war's!! Malta hat mich teilweise sehr positiv überrascht - wenn man die Wege verlässt! Für Geschichtsinteressierte eine wahre Fundgrube, vor allem da ich mich nur auf die ganz alte Geschichte konzentriert habe.