Autor Thema: "Street lights, big dreams, all looking pretty" - really? New York, die 5te - ein paar Eindrücke  (Gelesen 54175 mal)

nordlicht

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Wobei ich finde, dass New York aber auch mit Abstand die untypischte aller amerikanischen Städte ist.
Was macht sie denn zur untypischen Stadt?
Die Einwohnerdichte.
Zitat
Und was wäre eine eine beispielhafte "typische" Stadt.
Für mich sieht die typische Stadt in der USA so aus: in der Downtown gibt es Hochhäuser, die vor allem Bürogebäude sind, und die Wohngbiete drumherum bestehen zum Großteil aus Einfamilienhäusern, wodurch die Stadt weit in die Fläche erstreckt. Dadurch ist die Einwohnerdichte wesentlich geringer als in europäischen Städten, mit allen Konsequenzen die daraus resultieren vor allem dem Auto als bevorzugtem Verkehrsmittel, da die Dichte meist einfach nicht ausreicht um sinnvollen öffentlichen Nahverkehr zu betreiben, während die geringere Dichte für den Autoverkehr eher von Vorteil ist. Das führt auch dazu, dass die meisten Geschäfte und anderer Versorgungseinrichtungen dezentral sind. Man fährt nicht "in die Stadt" zum Einkaufen, zur Bücherei oder wenn man abends rausgehen will sondern hat Malls in den Wohngebieten bzw. Business Districts in den Neighborhoods. In der Innenstadt gibt es im Gegensatz zu Europa eher weniger Geschäfte und abends werden dort eher mal die Bürgersteige hochgeklappt.
Ganz konkrete Beispiele: ich habe schon öfters gelesen, dass in Foren gefragt wurde wo man denn in New York Lebensmittel einkaufen kann, da eine Suche nach der scheinbar einizigen Quelle für Lebensmittel in den USA dem Walmart wenig überraschend ergibt: es gibt keinen Walmart in New York. Zum Walmart fährt man mit dem Auto und das spielt in New York eben eine kleinere Rolle, was dann New York für Dich eben auch zu einem schwierigen Reiseziel macht. Und umgekehrt habe ich schon in so vielen Reiseberichten gelesen, dass die Leute abends nach Downtown Portland gezogen sind, um die Restaurant- und Kneipenszene kennenzulernen, für die die Stadt bekannt ist um dann ziemlich enttäuscht zu berichten, dass da nicht viel los ist, da nach Feierabend große Teile von Downtown recht leer sind. Das Leben findet drumherum statt. Weiß gar nicht wie oft ich bei Reiseplanungen schon gesagt habe, versprecht Euch nicht zu viel von Downtown und dann im Reisebericht lese ich hinterher, dass die Leute doch nach Downtown gezogen sind und es ihnen nicht gefallen hat. ::)
Welche Stadt in den USA ist typisch? Ich würde sagen fast alle Städte in den USA folgen diesem Muster. Es gibt nur wenige "untypische" Ausnahmen. Vor allem eben New York, mit weiten Abstrichen vielleicht noch Boston, Philadelphia und Chicago. Dazu noch die Sonderfälle DC als geplante Hauptstadt und San Francisco aufgrund der geographischen Lage auf einer Halbinsel, die jegliches Wachstum in die Fläche verhindert ( Hat auch keinen Walmart ;-) )


Rainer

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Die Einwohnerdichte.

In jedem Fall. Ist natülrlich irre hoch in New York, insbesondere in Manhattan.

Zitat
Für mich sieht die typische Stadt in der USA so aus: in der Downtown gibt es Hochhäuser, die vor allem Bürogebäude sind, und die Wohngbiete drumherum bestehen zum Großteil aus Einfamilienhäusern, wodurch die Stadt weit in die Fläche erstreckt.

Ja, leuchtet ein. Ist im Prnzip auch sehr häufig so. Das macht es aber auch wiederum schwer vergleichbar mit deutschen Größstädten, Frankfurt dürfte in dem Sinn vielleicht noch die amerikanischste deutsche Großstadt sein, eben auch mit dem typischen Hochhausdistrikt "Downtown". Ich selbst versuche außerdem immer das Einzugsgebiet von Los Angeles mit dem Ruhrgebiet gleichzusetzen, das ist ganz grob ähnlich groß und ähnlich dicht besiedelt.

Aber nach allem, was ich über New York weiß, ist es natürlich immer noch eine typische amerikanische Großstadt. Auch wenn andere Städte typischer sein mögen. Und den fehlenden Walmart, den gibt es auch in so Touristenmetropolen wie Moab - auch da gibt es (eigentlich überraschend) keinen Walmart. In dem Artikel über Chicago vs. New York, den ich vor vielen Jahren auf dem Flug in die USA mal an Board eines United Airlines Flug gelesen habe, spielte anscheinend die Infrastruktur der Restaurants eine ganz wesentliche Rolle. Wahrscheinlich die Betrachtung aus der Feder eines Kochs oder auch nur Restaurantkritikers, jedenfalls dominierte da die Betrachtung über Preis und Qualität der einschlägigen Restaurants den Artikel. Insgesamt denke ich aber auch, dass auch das Angebot (Vielfalt, Preise uvm.) der Restaurants ein Maß für "typische" USA Städte sind.

Typisch für New York sind übrigens auch ganz sicher die große Anzahl und Präsenz der Taxen. In dieser "Dichte" gibt es (meines Wissens) nichts vergleichbares in Deutschland. Auch nicht in Berlin oder München.

Silv

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Beim 2. Foto muss ich an einen Science-Fiction-Film denken...

Ansonsten sehr schöne Bilder. Insbesondere das mit der Rose lässt mir fast die Tränen in die Augen steigen.
Liebe Grüße
Silvia

serendipity

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Schön, dass du auch dabei bist, Sönke  :)

Ich kann leider wenig zur Diskussion typisch/untypisch beitragen, da ich andere Städte viel zu wenig kenne. DC war mir zu "aufgeräumt/clean", San Francisco kenne ich nur von einem drei Tagesbesuch, ebenso wie LA und deshalb habe ich natürlich nur die Touri-Spots gesehen.

Die Dichte an Taxen und die Dichte an Delis/Diner/Restaurants/Fast Food ist wirklich wahnsinnig hoch. Allein im 300 m Umkreis  meines Hotels im Financial District bräuchte ich Wochen, um mich durch zu essen, deshalb braucht man wohl auch keinen Walmart  ;)

Aber nun mal weiter im Programm: Beim 5. Besuch steht nicht zuviel auf dem Programm, aber ganz fest stand von Anfang an, dass ich dieses Mal Liberty- und Ellis-Island mit seinem Immigration-Museum besuchen möchte.
Die Karte dafür habe zuvor online erworben und zwar gleich für den zweiten Tag um 9 Uhr mit dem ersten Boot. Leider habe ich schon kein Pedestrial-Ticket mehr bekommen, denn das Museum im Podest von Miss Liberty hätte ich mir gerne angesehen.

Die Schiffe fahren vom Battery-Park aus zunächst nach Liberty-Island, dann weiter nach Ellis-Island und von dort geht die Fahrt wieder nach Manhattan. Leider war das Wetter nicht das Beste, es war grau und ziemlich kalt. Trotzdem ging ich aufs Oberdeck und hoffte auf eine einigermaßen schöne Aufnahme der Skyline. Das Boot war jedoch knackevoll und die Plätze an der Reling begehrt.







Auf Liberty-Island angekommen, besuchte ich zunächst das Visitor-Center, gönnte mir dann einen Kaffee und ein Sandwich zum Frühstück und wanderte dann einmal um Miss Liberty herum. Zwischendrin kam dann auch einmal die Sonne hervor. Insgesamt war ich 1 1/2 Stunden auf Liberty-Island, um dann ein Boot nach Ellis-Island zu nehmen.







Von Ellis-Island und dem Museum habe ich nur ganz wenige Fotos, weil ich vor lauter Lesen, Hören und Gucken das Fotografieren einfach vergessen habe. Das Museum ist sehr liebevoll und interessant gemacht und der Audio-Guide perfekt! Ich bin fast vier Stunden im Museum unterwegs, shoppe dann noch ein wenig im Museum-Shop und nehme schließlich gegen 16 Uhr ein Schiff zurück nach Manhattan.















Ich wandere noch ein wenig durch den Battery-Park und am Hudson entlang bis zum Brookfield Place. und beschließe dann mir einen großen Vanilla-Latte und eine Stunde im Hotel zu gönnen, denn mittlerweile spüre ich schon meine Füße und vor allem meinen Rücken. Bilder vom Abend folgen später.








Susan

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Puh, das war ja eine lange Immigration Prozedur  :o Bestimmt kein Spaß für den Rücken  :knuddel:
Das Zimmer sieht dafür niedlich aus und Aussichten haben wir ja den ganzen Tag.

Ist schon komisch die Skyline ohne die Türme, auch wenn es jetzt ja schon einige Jahre so ist. Ich fand damals faszinierend, das es in den Straßen genauso war wie wir es aus Film und Fernsehen kannten. Dieser Verkehr mit den gelben Taxis und der Dampf aus den Schächten. Für Ellis Island hatten wir leider keine Zeit, das Immigration Museum stelle ich mehr sehr interessant vor.
Liebe Grüße
Susan


Christina

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In dem Zimmer hätte ich mich auch wohl gefühlt. Wenn man alleine ist, ist die Größe nicht so entscheidend finde ich, sondern eher der Gemütlichkeitsfaktor und der ist auf jeden Fall gegeben und die Aussicht finde ich toll, so ein typischer New York Blick ( so ähnlich wie wenn man in Paris einen Blick auf graue Dächer mit unzähligen roten Kaminen hat).

Tolle Bilder von Ground Zero und mit dem Bahnhof von Calatrava gibt es sogar einen Anknüpfungspunkt zu meinem hoffentlich bald startenden Lissabon Bericht, dort durfte er nämlich auch einen Bahnhof entwerfen (der in NY ist, wie zu erwarten, aber wesentlich beeindruckender als der in Lissabon).




LG Christina

Rainer

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es gibt viele Möglichkeiten von Hop-On-Hop-Off-Touren, Wassertaxis, Bootsfahrten rund um Manhattan und letztendlich gibt es immer noch die Yellow Cabs.

"Hop" ist leider nicht. Auch Wassertaxen usw. muss ich erst sehen (in Venedig hat es geklappt, gerade da hatte ich geglaubt, dass es NICHT geht, aber ging). Die Zimmerpreise sind natürlich heftig, das ist so ziemlich die Schmerzgrenze, die wir zu zahlen bereit sind. Ich habe mir früher leichter getan, auch mal richtig viel für ein Hotel auszugeben, aber irgendwie finde ich immer, dass es sinnfrei ist. Man erhält keine Mehrleistung im Sinne eines besseren Zimmers, man erkauft sich nur die Lage. Aber geht leider nicht anders, 165€ würde ich wie gesagt noch machen. Allerdings ist ein Queenbett mager für so ein Geld.

Birgit

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Zitat
Allerdings ist ein Queenbett mager für so ein Geld.

Immerhin ein Vorteil des Alleinreisens: Da man ohnehin für das Zimmer zahlt und nicht pro Person, ist es auch so ziemlich egal, wie viele Betten im Zimmer stehen und was für welche: Solange Platz für den Koffer bleibt und es ein Bad gibt, ist es OK für mich. Das spielt in Städten / Ländern mit knappem Platz ja oft eine Rolle, in Tokio sicher mehr als in NYC, und in NYC mehr als in Los Angeles, aber immerhin, warum nicht mal ein Preisvorteil für Alleinreisende?

@Gabi: Apropos Platz: Bist du mit den Packtaschen / Cubes klar gekommen?

Rainer

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warum nicht mal ein Preisvorteil für Alleinreisende?

Ist es doch gar nicht?! Zu zweit kann man zwei Zimmer buchen (dann zahlen alle dasselbe), oder hat die Option, sich einen Preisvorteil zu sichern (halber Preis) unter Einbuße von Platz. Aber ein Preisvorteil für Alleinreisende wird es nie. Sylvia und ich kommen mit einem Queenbett auch klar, aber es ist (für amerikanische Verhältnisse) schon etwas enger. Ist in vielen "Accessible Rooms" leider auch eine Unsitte, nur ein Queenbett hinzustellen (obwohl da problemlos auch ein Kingbett passen würde). Und die Betten in Kreuzfahrtschiffen sind meistens auch nur Queensize (zumindest steht es in der Beschreibung meistens so drin, mir selbst kommt es breiter vor).

Aber wie gesagt, einen Preisvorteil sehe ich leider immer noch nicht, aber wenigstens auch keinen so großen Nachteil. Manche Motels haben wirklich billigere Preise für 1 Person, aber auch immer noch nicht halber Preis, meistens sind es 10$ oder 20$ weniger (49 statt 59 oder so). Selbst da ist man zu zweit pro Person immer noch im Vorteil.

Birgit

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Ich wusste, dass du da nun dagegen halten würdest. :P :P :P

Ich hatte halt schon das eine oder andere sehr, sehr kleine "Doppelzimmer", das ich niemals zu zweit gebucht hätte. Alleine war es OK, zu zweit hätte es sicherlich Campingerfahrung bedurft.

Aus der Perspektive der Alleinreisenden, die einigermaßen bequem mit einem so genannten "Doppelzimmer" auskommt ohne sich mit jemandem einigen zu müssen, wer an die Wand gedrückt schlafen muss und nicht aus dem Bett kommt ohne über den anderen drüberklettern zu müssen, und wo ich mich nicht streiten muss, wer den einzigen Stuhl als Ablagefläche nutzen darf, sehe ich durchaus einen Preisvorteil im Vergleich zu einem Zimmer, das mehr Platz bietet, dafür aber nochmals 30 bis 50% mehr kostet.

Ist ein kleiner Trost, aber immerhin! In Japan und Taiwan habe ich dadurch beispielsweise einiges gespart, weil ich nicht auf eine höhere Zimmerkategorie ausweichen musste, was ich mit einem Mitbewohner ganz sicher getan hätte.

Rainer

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Ich wusste, dass du da nun dagegen halten würdest. :P :P :P

Ist ja auch wenig überraschend, wo soll der Preisvorteil herkommen? Es läuft doch immer darauf hinaus, dass man als Paar einfach 2 Zimmer buchen könnte. Und man hat immer noch Wahl, ob man das will, oder ob der Platz nicht doch ausreicht. Das ist der einzige Unterschied, der Alleinreisende hat nicht die Wahl.

Birgit

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Silvia

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Ich bin auch mit dabei   :adieu:    Tolle Fotos  :happy:   

 Die Stadt steht bei mir noch aus. Puh bei den Zimmerpreisen wird's wahrscheinlich auch noch etwas dauern.


Paula

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Ich finde deine Bilder total klasse Gabi, das macht richtig Lust auf New York. Irgendwann muss ich da auch mal hin...
Viele Grüße Paula

Rainer

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Puh bei den Zimmerpreisen wird's wahrscheinlich auch noch etwas dauern.

Das sind natürlich die Zimmerpreise von Manhattan, das ist die zentralste Lage. Freunde von uns wollten das auch nicht bezahlen und sind nach Long Island ausgewichen. Viel günstigere Preise, aber man muss dann mit der Fähre erst einmal übersetzen. Das war es denen aber wert, schaue es Dir mal an, was das logistisch bedeutet und was es für die Preise bedeutet. Das ist durchaus eine Option. Wie immer, muss jeder für sich entscheiden, was ihm wichtig ist und was nicht.