Filmtipp "Free Solo" - eine National Geograhic Filmdokumentation...

[Rainer]

... über den Ausnahmeathleten und Extremkletterer Alex Honnold.

Der Kalifornier Alex Honnold ist der absolute Ausnahmekletterer seit Menschengedenken. In einer Mischung aus Hochleistungssport und übermenschlicher psychologischer Kraft klettert er senkrechte Wände hoch, alleine und ohne jede Sicherung, Wo sich andere Kletterer nur wenige Meter trauen, klettert Honnold die ganze Wand, mehrere hundert Meter. Im Zion Canyon beispielsweise den Moonlight Buttress, oder im Yosemite NP den Halfdome.

Im Jahr 2017 erfüllt sich Alex Honnold seinen Traum und bewältigt im Yosemite NP den El Capitan, die gefürchtete Granitwand mit einer Höhe von 3.200 Fuss. In nur 3:56h erklettert Honnold als erster und einziger Mensch in unglaublicher Manier den Granitkoloss. Ein professionelles Filmteam hat ihn 2 Jahre bei der Vorbereitung und Durchführung des Projekts begleitet, das Ergebnis ist der hier vorgestellte Film "Free Solo". Die beste Dokumentation die ich in meinem Leben je gesehen habe, atemberaubend schöne aber auch beängstigende Bilder. Der Zuschauer wird Zeuge einer unglaublichen Leistung.

Auf Youtube ist ein Trailer zu sehen, man kann aber auch (was ich getan habe) für 11,99€ den ganzen Film kostenpflichtig anschauen. UNBEDINGT ANSCHAUEN!! Im März kommt der Film angeblich auch in deutsche Kinos, auf Youtube ist natürlich das amerikanische Original zu sehen, ist aber gut zu verstehen und sowieso spielen die Bilder und die Handlung die größere Rolle. Zum Trailer:

[Horst]

Beeindruckend!

[Rainer]

Ich bin sonst nicht der große Freund von übertriebenen Beschreibungen, aber im vorliegenden Fall finde ich, dass "Beeindruckend" nicht ausreicht. Auch wenn es beeindruckend ist, keine Frage, aber es ist mehr. Es ist episch, von unfassbarem Mut und Können. Eigentlich gibt es keine Worte, man muss es gesehen haben.

[Birgit]

Ich hoffe dann mal, dass der Film tatsächlich ins Kino kommt und dass ich es mitbekomme: Große Bilder erfordern eine große Leinwand um ihre Wirkung voll zu entfalten. Bis dahin muss es der Trailer tun - den werde ich mir heute Abend mal ansehen!

[wilma61]

National Geographic Dokumentation "Free Solo" gewinnt Oscar® als Bester Dokumentarfilm.


https://www.presseportal.de/pm/107804/4201808

[Rainer]

Große Bilder erfordern eine große Leinwand um ihre Wirkung voll zu entfalten.

Es gibt auch eine IMAX Produktion davon, aber ich kenne hier keine IMAX Kinos. Leider lief der Film auch in den USA nur in relativ wenigen Kinos, ich habe bei Youtube viele enttäuschte Kommentare amerikanischer Teilnehmer gelesen, die einfach zu weit fahren müßten, um den Film sehen zu können.

Sicherlich ist das Bessere immer der Feind des Guten, aber der berühmte Spatz in der Hand ist auch immer noch besser als die Taube auf dem Dach, deswegen habe ich mir den Film auf dem Computer angesehen. Bei Youtube gibt es einige Filme über Alex Honnold, er ist schon ziemlich viele Wänder hochgeklettert. Die Bilder sind immer sehr beeindruckend. Angeblich läuft der Film ab dem 21.3.2019 in deutschen Kinos. Das wäre ja nicht mehr lang.

Wie "Wilma" schon richtig schreibt, gestern nacht wurde der Film mit einem Oscar für die beste Dokumentation prämiert.

[Paula]

Das habe ich jetzt im Kalender notiert, in München gibt es etliche kleine Kinos und da er jetzt einen Oscar bekommen hat ist die Chsnce dass er gezeigt wird bestimmt größer.
Den oscarprämierten Film über Queen habe ich mir auch angeschaut vor ein paar Wochen und war sehr begeistert, der hat den Oscar auch redlich verdient!

[Susan]

Danke für den Tipp.
Der Film würde mich wirklich mal wieder ins Kino locken, falls er tatsächlich irgendwo bei uns läuft.

[Rainer]

Making of (ab 5:17 bekommt man Schweißausbrüche... es ist einfach unfassbar):

[Christina]

Ich hab mir die beiden Videos gerade angeschaut, da fehlen einem wirklich die Worte.....

Aber - ich frage mich schon, weshalb jemand so etwas tut, sein Leben aufs Spiel setzt, für etwas, das genauso gut mit Seil gesichert gemacht werden könnte, für mich völlig unverständlich und auch nicht wirklich bewundernswert.

[Rainer]

Warum diese Menschen das machen, das können wir sicherlich nicht beantworten. Und auch nicht begreifen. Da geht es ja schon der Freundin von Alex nicht anders, die versteht es ja auch nicht. Aber es ist natürlich eine unfassbare Leistung und das muss man honorieren, unabhängig davon, ob man es versteht. Warum klettern Menschen überhaupt Berge hoch? Ich weiß es nicht.

Die Bilder sind jedenfalls absolut phantastisch und alleine schon die Einstellung ab 5:17  lassen einem die Haare zu Berge stehen, das ist der völlige Irrsinn.

Macht übrigens konkret bei mir Lust darauf, vielleicht doch nochmal wieder in den Yosemite zu fahren. Ist ja nicht gerade häßlich dort.

[Birgit]

Hmmmm, ich weiß bei so etwas nicht so recht, was ich davon halte...

Ich glaube, der hat das nicht für Geld getan (Sponsoren, Honorare, Erlös aus dem Film...), das ehrt ihn.

Er hat es also aus intrinsischer Motivation getan, hat "es" (was auch immer) wohl einfach wissen wollen.

Nach allem, was ich in den Ausschnitten gesehen und mitbekommen habe, hat er sich gewissenhaft vorbereitet und ist somit kein Draufgänger.

Lebensmüde finde ich es dennoch und somit nicht fair denen gegenüber, die ihn lieb haben, denen er etwas bedeutet. Und ich weiß nicht, ob man so eine Aktion versichern kann. Was wäre gewesen, hätte man ihn bergen müssen, aus welchem Grund auch immer, so es denn überhaupt gelungen wäre?

Der Gewinn für ihn ganz sicher ein erheblicher Zugewinn an persönlicher Stärke. Hmmm, mir persönlich reicht es dazu locker, dass ich in Äthiopien auf den Vulkan gestiegen bin. Irgendwann hat es mir dazu bereits gereicht, dass ich 3 Wochen mit dem Mietwagen durch die USA gefahren bin.

Mal sehen, ob ihm das reichen wird? Ich kann es mir fast nicht vorstellen.

Die sicher atemberaubenden Bilder dazu werde ich gern genießen aus der Sicherheit eines plüschigen Kinositzes heraus mit einer eiskalten Cola in der Hand!

[Rainer]

Und ich weiß nicht, ob man so eine Aktion versichern kann.

Versichern gegen was? Ihm ist vollkommen bewusst, dass es kein Überleben gibt, wenn er abstürzt, ist er tot. Ich glaube nicht, dass es ihn irgendwie interessiert, was danach geschieht, daher auch keine Versicherung. Dazu passt ja auch die Einstellung, dass es ihm nicht um Honorare geht. Er will es einfach sich selbst beweisen und seinen eigenen Schweinehund überwinden. Und speziell dieses selbstgesteckte Ziel erreichen, die Besteigung des El Capitan.

In dem Film kommt es recht gut zur Sprache, dass er sich jederzeit "wohl fühlt", sonst würde er es nicht machen. So verrückt es klingt, genau genommen ist das für ihn kein Wagnis, es ist eine perfekte Folge einstudierter Handgriffe, er weiß zu jedem Zeitpunkt, was er machen muss, welche Bewegung er ausführen muss, um "sicher" zu sein. Das ist für uns nicht nachvollziehbar und darin liegt auch das grundsätzliche Problem, für uns Laien ist es mental nicht möglich, in seine Gedankenwelt einzudringen. Alex Honnold hat zu keiner Zeit das Gefühl, etwas zu riskieren. Sonst würde es nicht machen. Wie auch immer man so eine Sicherheit und Überzeugung erlangt, aber das ist die Grundlage seines Handelns. Er ist kein lebensmüder Kletterer ohne realistische Einschätzung seiner Überlebenschance. Er ist zu jedem Zeitpunkt Herr der Situation und fühlt sich sicher.

[Paula]

Ich glaube der Antrieb etwas Neues zu machen was noch kein Mensch gemacht hat ist genau das was den Menschen von allen Tieren unterscheidet. Niemand kann das erklären aber es gibt immer wieder Menschen die diesen Drang haben. Christoph Columbus haben damals auch alle für verrückt gehalten. Aber genau dieser Antrieb ist es was uns Menschen dahin gebracht hat wo wir jetzt stehen. Ich glaube jemand wie Alex Honnild kann einfach gar nicht anders, der hat diesen Antrieb in sich, das ist sein Leben.
Ich finde das okay, würde so jemand aber nicht als Partner wählen, da hätte ich ständig Angst.

[Silvia]

Das WARUM kann glaube ich nur er beantworten und wahrscheinlich verstehen die wenigsten seine Gründe.

Für Nahestehende ist es immer schwierig jemanden seinen Weg gehen zu lassen, besonders wenn er so extrem ist. Aber ihn davon abzuhalten ist auch keine faire Handlung.