Autor Thema: Sardinien – Reise zu den Megalithbauwerken  (Gelesen 19899 mal)

Christina

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Re: Sardinien – Reise zu den Megalithbauwerken
« Antwort #30 am: 28. September 2019, 20:17:06 »
Ich bin die letzten Tage nachgereist, sehr beeindruckend die vielen Nuraghen. Die Wanderung auf der Landzunge hat mir aber auch sehr gut gefallen und schön, dass ihr bei der Pensionierungsfeier ein bisschen dabei sein konntet.


LG Christina

Heike Heimo

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Re: Sardinien – Reise zu den Megalithbauwerken
« Antwort #31 am: 30. September 2019, 19:33:55 »
Ich bin die letzten Tage nachgereist, sehr beeindruckend die vielen Nuraghen. Die Wanderung auf der Landzunge hat mir aber auch sehr gut gefallen und schön, dass ihr bei der Pensionierungsfeier ein bisschen dabei sein konntet.

Ja, dass hat uns auch sehr gefreut. Abseits der Touristenströme sind die Menschen hier sehr freundlich.
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Re: Sardinien – Reise zu den Megalithbauwerken
« Antwort #32 am: 30. September 2019, 19:38:27 »
23.06.2019   Torre dei Corsari - Ballao

Die Nacht war wieder gewittrig, mit wenig Regen. Dafür war das Auto in der Früh braun vom Saharastaub, der aus der Luft ausgewaschen wurde.

Wir wechselten in zwei Tagesetappen auf die andere, östliche Seite, der Insel. Auf dem Weg gab es wieder einige interessante Punkte zu besuchen. Das erste Ziel war die auf einer Hochebene liegende Nuraghensiedlung Bruncu Madugui. Eine weitläufige mit einer Mauer umrandete Anlage. Die Nuraghe hatte eine große Terrasse, von der es früher sicher einen schönen Ausblick über die Ebene geben hat.





Die Ziegen setzten sich hier artig an den Tisch.



Als nächstes wollten wir zur Top Touristenattraktion der Nuraghe Su Nuraxi di Barumini. Der Parkplatz war schon recht voll mit Autos und Bussen. Als wir dann auch noch die Schlange vor der Kasse sahen und den hohen Eintrittspreis, drehten wir um und verzichteten auf den Besuch.

Bei der nächsten Nuraghe Is Paras waren wir wieder allein. Sie hat den höchsten Innenraum aller Nuraghen mit 11 Meter Höhe.





So soll die Anlage früher ausgesehen haben.



Nicht weit entfernt befindet sich wieder auf einer Hochebene ein weitläufiges Siedlungsgebiet der Nuraghen. Schon bei der Anfahrt sind die typischen Steinhäufen neben der Straße zu sehen. Der 3 Hektar große Archäologische Park Santa Vittoria ist sehr schön angelegt. Beim Eingang gibt es eine Bar. Nur waren wir wieder sie einzigen Gäste. Wie diese Anlagen finanziert werden ist fraglich. Der Ticketverkäufer und Barkeeper versucht uns die Besonderheiten zu erklären. Vorteilhaft ist, dass es wieder eine deutsche Beschreibung gibt. Sie wird uns mitgegeben.

Es wird vermutet, dass die Anlage eine Heilige- und zugleich Wettkampfstätte war. Eine Art Olympia der Nuraghen. Jedenfalls deuten die Funde darauf hin.

Wie der Name Santa Vittoria schon erwarten lässt, gibt es hier wieder ein Brunnenheiligtum. Der Grundriss mit Abfluss aus der Brunnenkammer ist noch gut erhalten.





Der Zugang zur Quelle, mit schönem Sonnenspiel.





Der ehemalige Wasserstand ist noch zu erkennen. Die Quelle ist jetzt versiegt.



Natürlich musste hier eine Kirche errichtet werden. Genau am schönsten Aussichtpunkt, am Platz der Nuraghe.

Es gibt hier mehrere gut erhaltene Gebäude. Eins ist das Haus des Priesters.



Hier hat es auch einen großen Marktplatz mit Schlafstellen für die Pilger oder Wettkämpfer gegeben.



Die Hitze war hier schon recht hoch, so hielten wir uns nicht allzu lange auf.

Angenehmer war es bei unserem nächsten Ziel hoch in den Bergen über Goni, der Menhiranlage und Grabanlage Pranu Muteddu. Es wird auch als das Stonehenge Sardiniens bezeichnet. Das besondere an den rund 60 Menhiren ist, dass die bearbeitet sind. Sie werden daher auch Statuenmenhire (Stele) genannt. Mit freiem Auge ist fast nichts mehr zu erkennen.





Gewaltiges Geschwür am Baum links.



Die Gräber sind sogenannte Tumulli oder Hügelgräber. Die haben im inneren Einkammernsteine. Oft flankiert von Menhiren.







Herausragend ist eine große Grabanlage, die einmal von Menhiren umrandet gewesen sein dürfte. Sie besteht aus mehreren ineinander verschachtelten kreisförmigen Steingebilden. An einem Rand ist eine große Grabanlage.





Die Grabanlage besteht aus einem hohlen Stein, der von Menhiren und einem Steintor versehen ist. Früher dürfte ein Hügel über dem Stein gewesen sein.









Menhire sind an bestimmten Plätzen um die Anlage positioniert.



Bei diesen Steinen ist noch am ehesten eine Bearbeitung zu erkennen.



Imposant, wie der Baum über den Stein wächst.



Gegen Abend erreichten wir unsere private Unterkunft B&B Su Semucu in Ballao. Eine ältere Frau und ihr Mann betreuen das Haus. Es ist alles im Stil der 40iger Jahre eingerichtet. Der Ort selbst ist nichts Besonderes. Eine Pizzeria ist der einzige Platz um etwas zum Essen zu bekommen. Dafür spricht der Inhaber deutsch. Als die Pizza serviert wurde, dachten wir oh je eine Kekspizza, so trocken sah der Teig aus. Unerwartet schmeckte der Teig hervorragend. Eine eigene Mischung.
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Silvia

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Re: Sardinien – Reise zu den Megalithbauwerken
« Antwort #33 am: 04. Oktober 2019, 09:46:45 »
Ich hab mir grad die  Nuraghe Su Nuraxi di Barumini  noch in Wikipedia angeschaut, sieht schon toll aus. Aber ich glaube ich hätte es wie ihr gemacht und lieber kleinere Stätten, dafür in aller Ruhe und ohne Rummel besichtigt.   :)

Heike Heimo

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Re: Sardinien – Reise zu den Megalithbauwerken
« Antwort #34 am: 05. Oktober 2019, 10:11:25 »
24.06.2019   Ballao - Santa Maria Navarrese

Nach dem Frühstück fuhren wir zur Funtana Coberta. Sie liegt etwas nördlich von Ballao. Hier müssen vor kurzem Ausgrabungen stattgefunden haben. Die aufgebrochenen Container der Archäologen sind noch da. Ebenso Vermessungspfähle und frisch umgegrabene Erde.





Der Brunnen weißt die klassische Form auf. Die Besonderheit hier ist, dass der Oberraum der Brunnenkammer früher die Form einer Nuraghe aufwies.  Auf dem Gelände waren auch schöne gelbe Blumen.



Am Imposantesten ist, wie immer, der Innenraum.



Zu unserer Besuchszeit auf Sardinien soll eine, auch in unseren Medien hochgespielte, Heuschreckenplage gewütet haben. Wir waren in den genannten Hotspot-Gebieten, konnten aber insgesamt nur 4 Stück auf der ganzen Insel entdecken. Hier ein Exemplar.



Über die hervorragend ausgebaute Straße Richtung Küste fahren wir zur Nuraghe Asoru o Basoru, die letzte Nuraghe auf unserer Reise. Sie steht neben der Straße und ist über ein Dickicht zu erreichen. Schön zu sehen ist, dass sie restauriert wurde. Den heutigen Handwerkern gelingt es nicht mehr die Bauwerke originalgetreu zu errichten. Es geht nur mehr mit Zement.



Der Innenraum sieht unästhetisch aus.



Auf dem Weg Richtung Norden gelangten wir über einen engen Feldweg zur Pozzo Sacro Is Pirois. Zuletzt ging es nur mehr zu Fuß.





Auf dem Hügel dahinter liegt versteckt die Reste der zugehörigen Nuraghe.



Der Weg zur Piscine Naturali Di Monte Ferru führt sehr schön entlang der Küste. Das Gestein ist hier rot wie in den USA. Eine Schotterstraße führt zu den Wasserfällen. Ein kurzer Fußweg und die Badestellen im Fluss sind erreicht.



Ein sehr schönes Plätzchen.





Am späten Nachmittag erreichen wir Santa Maria Navarrese und unsere Unterkunft für die nächsten 3 Nächte das Hotel Nicoletta. Hier war schon mehr los. Eine richtiger Touristenort.

Vor dem Ort liegen die Schildkröten Inselchen. Für mich sehen sie eher wie Drachen aus.

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Christina

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Re: Sardinien – Reise zu den Megalithbauwerken
« Antwort #35 am: 07. Oktober 2019, 18:41:19 »
Interessant, dass heutigen Handwerker die Mauern gar nicht mehr so gut gelingen, wie den damaligen.

An eine Heuschreckenplage, über die etwas in den Medien kam,  kann ich mich nur an die USA, speziell Las Vegas erinnern. Aber dort war es wohl auch nur zu ganz bestimmten Zeiten und an einzelnen Stellen so schlimm, wie in den Medien berichtet.

Die Badestelle zwischen den Felsen sieht sehr schön aus, da konnte man sich sicher gut abkühlen.


LG Christina

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Re: Sardinien – Reise zu den Megalithbauwerken
« Antwort #36 am: 07. Oktober 2019, 19:17:20 »
Interessant, dass heutigen Handwerker die Mauern gar nicht mehr so gut gelingen, wie den damaligen.

Die Badestelle zwischen den Felsen sieht sehr schön aus, da konnte man sich sicher gut abkühlen.

Auch heute geht viel handwerkliche Kunst durch die Automatisierung verloren.

Ja, für mich war das schon zu viel Abkühlung. Angenehm war, dass sich nur wenige Menschen hier her verirren.
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Re: Sardinien – Reise zu den Megalithbauwerken
« Antwort #37 am: 07. Oktober 2019, 19:20:42 »
25.06.2019     Gola di Gorropu

Wir sind schon früh auf. Der Tag soll heiß werden und wir wollten sie berühmteste Schlucht von Sardinien besuchen die Gola di Gorropu. Als ich das Auto startete sah ich gleich, dass rechts hinten zu wenig Druck im Reifen angezeigt wurde. Bei einer Tankstelle füllten wir die Luft wieder auf und beobachteten den Druck. Er hielt scheinbar. Wir wollten aber kein Risiko eingehen und fuhren in den nächsten größeren Ort Tortoli zu einem Reifenhändler. Es war Montag und daher einiges los. Er nahm uns trotzdem sofort dran. Nach einigem Suchen konnte ein kleines Loch gefunden werden. Es wurde geflickt und wir konnten wieder weiter.

Natürlich waren wir jetzt schon spät dran, als wir den Parkplatz am Fluss erreichten. Es war schon sehr heiß, über 30°C. Zur Schlucht gibt es auch einen anderen Abgang kurz nach der Passhöhe. Dort geht es mehrere 100 Höhenmeter steil hinunter. Zurück kann, wer möchte mit einem Jeep gefahren werden.

Wir wollten den Fluss entlang zur Schlucht gehen.



Der Weg führt meist schattig durch Gebüsch, vorbei an mehreren Trinkwasserquellen. Gut 1 ½ Stunden braucht es bis zum Eingang.



Bevor es in die Schlucht geht gibt es noch eine Erklärung über die Geologie und eine Sicherheitsunterweisung. Die Steine sollen, wegen dem vielen Besuchern recht glatt sein.







Das schöne an der Schlucht sind die weißen Steinblöcke, die in der Schlucht liegen. Sie sind tatsächlich teilweise sehr glatt.





Manchmal ist es etwas eng.



Je weiter wir zurück gehen, umso weniger Besucher.



In der Hitze geht es wieder den gleichen Weg zurück zum Auto und kurvig über den Pass zurück zum Hotel.
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Re: Sardinien – Reise zu den Megalithbauwerken
« Antwort #38 am: 07. Oktober 2019, 20:34:57 »
Tolle Badestelle bei der Piscine Naturali Di Monte Ferru   :beifall:    Seid ihr alleine dort gewesen? Das sieht so ruhig aus?

Und die Schlucht find ich auch super ... ich seh schon, Sardinien rückt immer weiter vor  ;D

Christina

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Re: Sardinien – Reise zu den Megalithbauwerken
« Antwort #39 am: 08. Oktober 2019, 17:48:20 »
Eine schöne Fluß-Schlucht-Wanderung, sogar mit Klettereinlagen. Und immerhin ein paar schattige Stellen.

Gut, dass sich das Reifenproblem schnell beheben ließ.


LG Christina

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Re: Sardinien – Reise zu den Megalithbauwerken
« Antwort #40 am: 09. Oktober 2019, 20:28:12 »
Tolle Badestelle bei der Piscine Naturali Di Monte Ferru   :beifall:    Seid ihr alleine dort gewesen? Das sieht so ruhig aus?

Ganz alleine nicht. Es findest sich aber immer ein ruhiges Plätzchen, Becken
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Re: Sardinien – Reise zu den Megalithbauwerken
« Antwort #41 am: 09. Oktober 2019, 20:29:18 »
Eine schöne Fluß-Schlucht-Wanderung, sogar mit Klettereinlagen. Und immerhin ein paar schattige Stellen.

Die Schlucht war schön, aber wer schon im Südweste der USA war........... ;D
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Re: Sardinien – Reise zu den Megalithbauwerken
« Antwort #42 am: 09. Oktober 2019, 20:31:15 »
26.06.2019     Santa Maria Navarrese

Sonnenaufgang von der Terrasse des Hotels.



Es war wieder ein heißer Tag vorhergesagt. Wir nahmen uns einen Schirm mit zwei Liegestühlen am Strand.



Mir war das zu langweilig und ich beschloss eine Küstenwanderung zu unternehmen. Der Weg führt hinauf über den Ort mit Blick über die Bucht.



Der Weg führt gut 2 Stunden oberhalb des Meeres bis nach Pedra Longa. Den Felsen meist im Blick.





Schöne Ausblicke und fast keine anderen Menschen manche den Weg zu einem Erlebnis.





Pedra Longa ist ein Monolith an der Steilküste.



Auch auf der anderen Seite Felsens gibt es wieder schöne Aussichten.



Zurück geht es wieder auf dem gleichen Weg. Besonders finde ich die vielen blau Fassetten des Meeres.



Ein Ableger wächst sogar auf der Straßenlaterne.



Am Strand erholte ich mich von der schweißtreibenden Wanderung am Strand und natürlich bei einem kühlen Bier.

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Re: Sardinien – Reise zu den Megalithbauwerken
« Antwort #43 am: 10. Oktober 2019, 14:41:26 »
Die Schlucht war schön, aber wer schon im Südweste der USA war........... ;D

Klar, aber das ist dennoch ein würdiger Ersatz :beifall:. Schon alleine wegen der Schlucht könnte ich mich mit Sardinien anfreunden. Die Megalithbauwerke wären mir hingegen egal  :verlegen:.
Liebe Grüße

Ilona

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Christina

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Re: Sardinien – Reise zu den Megalithbauwerken
« Antwort #44 am: 10. Oktober 2019, 17:56:35 »
Ich wäre auf jeden Fall mitgewandert, solche Küstenwanderwege sind einfach schön, wenn die Sonne scheint und das Meer dadurch so viele Blautöne zeigt. Und danach noch ein Stündchen an den Strand - ein wunderbarer Tag.


LG Christina