Autor Thema: Kuba 2017 - Ein karibisches Paradies in Armut versunken  (Gelesen 45573 mal)

Silke

  • Held Mitglied
  • *****
  • Beiträge: 1202
Re: Kuba 2017 - Ein karibisches Paradies in Armut versunken
« Antwort #75 am: 08. Dezember 2019, 16:47:41 »


Cienfuegos sieht sehr nett aus, wenn auch irgendwie ein bisschen leblos.

Schon witzig, da ist die USA der Todfeind und dann wird ausgerechnet ein McDonald's kopiert.

Wir hatten den ganzen Tag noch nichts gegessen. Wie gesagt kann man nicht so einfach in ein Geschäft gehen und etwas zu Essen kaufen. Da gibt es nichts. Auch Essensstände gibt es nicht. Also auf flüssige Ernährung umstellen.

Genau das hatte ich vor einigen Jahren mal in einem Reisebericht gelesen und wäre für mich ziemlich unerträglich.


Wir hatten uns Einiges von zu hause mitgenommen, z.B. Müsliriegel, Studentenfutter u.ä., haben aber auch oft tagsüber ein Restaurant gefunden.


Heike Heimo

  • Sr. Mitglied
  • ****
  • Beiträge: 469
    • Heiberg weit weg
Re: Kuba 2017 - Ein karibisches Paradies in Armut versunken
« Antwort #76 am: 08. Dezember 2019, 19:29:33 »
Die Dusche sieht ja abenteuerlich aus  :o - einen riesigen Kühlschrank hattet ihr ja im Zimmer, vielleicht für bessere Zeiten?

Auch hier wird auf Vorrat gekauft. Er war voll mit Butter, Käse.......


Zitat
Hinter uns saßen zwei junge Frauen, die fast die ganze Fahrt laut über, ihre amourösen Geschichten mit den kubanischen Männern in Viñales besprachen. Sextourismus beider Geschlechter ist in Kuba ein großes Thema. Als ich noch allein in Havanna war, wurde ich laufend von Mädchen und Frauen angesprochen, die ihre Dienste anboten.

Prostitution ist schon schlimm genug, aber wenn man sich von den Einnahmen nicht mal was kaufen kann  :floet: . Sex gegen Schrauben :zwinker: .

Schon traurig das alles. Da nützt es auch nichts, wenn man sich das Land schönsäuft   :cool2: .

Manche Familien leben von diesen Einkünften ihrer Töchter und Söhne. Das wird von den kanadischen und europäischen Spezialtouristen ausgenutzt :-[. In Kuba beschränkt sich das halt nicht nur auf Männer. Im internet gibt eigen Foren >:(.


Hattet ihr in diesen Unterkünften ein eigenes Bad oder wurde das der Vermieter mit genutzt?

Alle Zimmer hatten ein eigenes Bad und WC.
"Of all the books in the world, the best stories are found between the pages of a passport."

www.heibergweitweg.wordpress.com

Heike Heimo

  • Sr. Mitglied
  • ****
  • Beiträge: 469
    • Heiberg weit weg
Re: Kuba 2017 - Ein karibisches Paradies in Armut versunken
« Antwort #77 am: 09. Dezember 2019, 18:30:25 »
14.11.2017   Cienfuegos – Trinidad  Teil 1

Unsere Vermieterin hat uns für unsere Fahrt nach Trinidad einen privaten Taxifahrer organisiert. Mit dem zusammengeflickten, aber im guten Zustand befindlichen Auto, machten wir uns auf den Weg. Wir hielten bei einem Geschäft um Trinkwasser zu kaufen. Das Geschäft war im Wesentlichen leer. In einer der zwei großen Kühltruhen waren 2 Stück verpacktes rohes Fleisch. Ansonsten gab es nur Wasser und Rum.

Die Fahrt gab wieder einen guten Eindruck über das Leben auf dem Land und den Dörfern. Je weiter entfernt von den großen Städten, desto mehr Pferdefuhrwerke waren zu sehen. Autos wurden zur Seltenheit.





Aufgefallen ist uns, dass die Straßenränder meist sehr gut gemäht sind.



Obwohl der Zustand der Straßen sehr schlecht war.



Zuerst legten wir aber noch einen Tankstopp beim Haus von unserem Fahrer ein.





Der Tankstutzen war schon abgerostet.



Weiter ging es durch tropische Landschaft.



Vorbei an einen einsamen Bauernhof



Auf dem Weg machten wir einen Abstecher zum Naturschutzgebiet El Nicho mit seinen Wasserfällen. Im Park gibt es Wanderwege zu den Wasserfällen und Aussichtspunkten.







Bei den Wasserfällen sind Badestellen.





An den Wanderwegen gibt es nachhaltige Abfallbehälter.









Vom höchsten Punkt hat man einen schönen Ausblick über das Tal.



Eher unscheinbar, gibt auch unterhalb der Straße schöne Wasserfälle. Sie sind außerhalb des Parkgeländes.







"Of all the books in the world, the best stories are found between the pages of a passport."

www.heibergweitweg.wordpress.com

serendipity

  • Held Mitglied
  • *****
  • Beiträge: 2257
    • erleben-sehen-genießen
Re: Kuba 2017 - Ein karibisches Paradies in Armut versunken
« Antwort #78 am: 09. Dezember 2019, 19:04:04 »
Die Wasserfälle sind genial und für Fotografen bestimmt ein Leckerli  ;D

Habt ihr mit Einheimischen über die angespannte wirtschaftliche Situation gesprochen, also z.B. mit eurem Fahrer?  Gibt es vermehrt Alkoholabhängige - würde mich ja kaum wundern  :weissnicht:

So sehr mir die Landschaft gefällt, weiß ich nicht, ob ich mich wirklich wohlfühlen könnte ... aber nicht nach Kuba zu reisen, ist auch keine Alternative. Nur ich persönlich versuche jeden Morgen die Welt zu retten und scheitere kläglich, ob ich das im Urlaub auch brauche? Eher nicht  :gruebel:

Heike Heimo

  • Sr. Mitglied
  • ****
  • Beiträge: 469
    • Heiberg weit weg
Re: Kuba 2017 - Ein karibisches Paradies in Armut versunken
« Antwort #79 am: 11. Dezember 2019, 18:46:07 »
Habt ihr mit Einheimischen über die angespannte wirtschaftliche Situation gesprochen, also z.B. mit eurem Fahrer?  Gibt es vermehrt Alkoholabhängige - würde mich ja kaum wundern  :weissnicht:

So sehr mir die Landschaft gefällt, weiß ich nicht, ob ich mich wirklich wohlfühlen könnte ... aber nicht nach Kuba zu reisen, ist auch keine Alternative. Nur ich persönlich versuche jeden Morgen die Welt zu retten und scheitere kläglich, ob ich das im Urlaub auch brauche? Eher nicht  :gruebel:

Da wir kein spanisch können ist es schwierig mit den Fahrern zu reden. Die Leute wirken nicht unglücklich. Sie machen das beste aus der Situation.

Ich kann jedem empfehlen nach Kuba zu reisen. Eine andere Welt. Wenn sie staatlichen Hotels und Hotelbunker gemieden werden, kommt das Geld auch direkt an. 
"Of all the books in the world, the best stories are found between the pages of a passport."

www.heibergweitweg.wordpress.com

Heike Heimo

  • Sr. Mitglied
  • ****
  • Beiträge: 469
    • Heiberg weit weg
Re: Kuba 2017 - Ein karibisches Paradies in Armut versunken
« Antwort #80 am: 11. Dezember 2019, 18:48:17 »
14.11.2017   Cienfuegos – Trinidad  Teil 2

Wir fuhren weiter Richtung Trinidad und es gab wieder interessante Eindrücke.







Klassisches öffentliches Verkehrsmittel.



Radfahrer möchte ich hier nicht sein. Obwohl einige Radtouren angeboten werden.



Wie überall im Mittelamerika, die Warnung vor Hindernissen auf der Straße.



Unsere Unterkunft für die nächsten 3 Nächte die Casa El Capitan, war etwas außerhalb, am Rand es kleinen Ortes La Boca, direkt am Meer. Wir erreichten sie am Nachmittag.



Sieht nicht schlecht aus.





Nach dem erkunden des Geländes bei der Unterkunft, wollte ich den Ort erkunden. Heike blieb bei der Casa. Der Ort ist in einem einigermaßen guten Zustand. Der örtliche Strand. Der Fluss aus Trinidad führt aber einigen Unrat heran.



Nur ein großer ehemaliger Hotelbunker verfällt vor sich hin. Vor dem Hotel gibt es eine Strandbar, was sonst. Ich hatte etwas Hunger, so beschloss ich mir einen Mojito zu genehmigen.



Da dieser Ort schon im tiefsten Kuba ist, konnte der Besitzer auf CUC nicht herausgeben. So musste ich noch eine Cuba Libre zu mir nehmen, damit es sich ausgeht.



Derart gesättigt ging wieder zurück zur Casa. Wir aßen an diesem Tag gleich in der Unterkunft. Ich aß einen Fisch, frisch gefangen vor dem Haus. Als ich am Nachmittag bestellte, ging ein Mitarbeiter gleich mit der Harpune ins Meer.

Am Abend genossen wir bei dem einen oder anderen Mojito den Sonnenuntergang.






"Of all the books in the world, the best stories are found between the pages of a passport."

www.heibergweitweg.wordpress.com

Silv

  • Held Mitglied
  • *****
  • Beiträge: 1768
Re: Kuba 2017 - Ein karibisches Paradies in Armut versunken
« Antwort #81 am: 11. Dezember 2019, 20:25:33 »
Also wenn ich von einem Mojito und einem Cuba Libre satt werden würde, würde ich das Abendessen öfter ausfallen lassen.. ^-^
Liebe Grüße
Silvia

Ilona

  • Held Mitglied
  • *****
  • Beiträge: 4061
  • Slot Canyon Addict
    • Amerika und wandern
Re: Kuba 2017 - Ein karibisches Paradies in Armut versunken
« Antwort #82 am: 12. Dezember 2019, 08:13:30 »
Zitat
Ich hatte etwas Hunger, so beschloss ich mir einen Mojito zu genehmigen.
Zitat
Da dieser Ort schon im tiefsten Kuba ist, konnte der Besitzer auf CUC nicht herausgeben. So musste ich noch eine Cuba Libre zu mir nehmen, damit es sich ausgeht.

Ich sehe schon, Kuba kann ich von der Liste streichen. Da ich keinen Alkohol trinke/vertrage und ohne Essen schnell zur Diva werde ...

Da bliebe höchstens ein Aufenthalt im 5*-AI-Resort, aber dafür bin ich nicht der Typ.
Liebe Grüße

Ilona

"Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat" (Erich Kästner)


Christina

  • Held Mitglied
  • *****
  • Beiträge: 3089
Re: Kuba 2017 - Ein karibisches Paradies in Armut versunken
« Antwort #83 am: 12. Dezember 2019, 17:31:37 »

Ich sehe schon, Kuba kann ich von der Liste streichen. Da ich keinen Alkohol trinke/vertrage und ohne Essen schnell zur Diva werde ...

Da bliebe höchstens ein Aufenthalt im 5*-AI-Resort, aber dafür bin ich nicht der Typ.

Ilona, da geht es mir wohl wie dir. Die Landschaft sieht schon interessant aus und noch mehr die Architektur in den Städten, aber das wäre mir unterm Strich dann doch zu viel "Abenteuer". Na ja, mal sehen, wie es dort weitergeht. Und natürlich hier im Bericht.


LG Christina

serendipity

  • Held Mitglied
  • *****
  • Beiträge: 2257
    • erleben-sehen-genießen
Re: Kuba 2017 - Ein karibisches Paradies in Armut versunken
« Antwort #84 am: 13. Dezember 2019, 17:22:38 »
Auch wenn der Strand auf Grund der Sandfarbe wenig karibisch anmutet, der Sonnenuntergang tut es  :herz:

Es ist schön zu hören, dass die Menschen nicht unglücklich wirken - vielleicht auch ein wenig karibische Gelassenheit.

Man stelle sich die wirtschaftliche Situation in Deutschland vor - hier wird ja immer geschimpft und gemeckert, selbst wenn es den allermeisten vermeintlich gut geht.

Susan

  • Held Mitglied
  • *****
  • Beiträge: 3149
Re: Kuba 2017 - Ein karibisches Paradies in Armut versunken
« Antwort #85 am: 13. Dezember 2019, 20:22:15 »
Herrliche Wasserfälle und ein traumhafter Sonnenuntergang mit Cocktails - ein Tag nach meinen Geschmack.
Liebe Grüße
Susan


Heike Heimo

  • Sr. Mitglied
  • ****
  • Beiträge: 469
    • Heiberg weit weg
Re: Kuba 2017 - Ein karibisches Paradies in Armut versunken
« Antwort #86 am: 14. Dezember 2019, 15:31:37 »
15.11.2017   La Boca

Von diesem Tag gibt es nicht viel zu berichten. Nach der abenteuerlichen Vergangenheit genossen wir heute die Ruhe bei unserer Unterkunft. Der Tag begann mit einem sehr guten Frühstück. Am besten sind die frischen Fruchtsäfte. Was gerade so wächst in der Umgebung.



In den Häusern gibt es oft Schreine wie diesen. In Kuba gibt es so eine Art Mischreligion, von den eingewanderten Sklaven, den örtlichen Naturreligionen und christlichen Elementen.



Am Nachmittag kam es zu einem tropischen Gewitter. Es war der einzige nennenswerte Regen auf unserer Reise.



Nach dem Regen gingen wir in den Ort, vorbei an dem alten Hotel.



Wir kamen zu einer Art Pizzeria. Ich wagte einen Versuch. Die rote Sauce, die Aussah wie Ketchup und ein Keksteig. Da brauchtes „ein“ Kristall-Bier, damit es hinunter ging. Die Besitzer freuten sich so sehr das sie Kundschaft hatten, das machte alles wett.

Wir kamen auch wieder zur Strandbar und auch hier wieder eine herzliche Begrüßung.



"Of all the books in the world, the best stories are found between the pages of a passport."

www.heibergweitweg.wordpress.com

Christina

  • Held Mitglied
  • *****
  • Beiträge: 3089
Re: Kuba 2017 - Ein karibisches Paradies in Armut versunken
« Antwort #87 am: 16. Dezember 2019, 18:06:31 »
Der Ausblick beim Frühstück war ja fantastisch.


LG Christina

Heike Heimo

  • Sr. Mitglied
  • ****
  • Beiträge: 469
    • Heiberg weit weg
Re: Kuba 2017 - Ein karibisches Paradies in Armut versunken
« Antwort #88 am: 16. Dezember 2019, 18:59:33 »
Der Ausblick beim Frühstück war ja fantastisch.

Ja, war die beste auf unserer Reise, auch die Sonnenuntergänge beim Abendessen.
"Of all the books in the world, the best stories are found between the pages of a passport."

www.heibergweitweg.wordpress.com

Heike Heimo

  • Sr. Mitglied
  • ****
  • Beiträge: 469
    • Heiberg weit weg
Re: Kuba 2017 - Ein karibisches Paradies in Armut versunken
« Antwort #89 am: 16. Dezember 2019, 19:00:41 »
17.11.2017   Playa Ancoa

Auch an diesem Tag wollten wir es etwas gemütlicher angehen. Mit dem Bus, der an unserer Casa vorbeifuhr, fuhren wir zur Playa Ancoa.  Der Linienbus aus Trinidad hielt per Handzeichen direkt vor unserem Haus.





Playa Ancoa soll einer der schönsten Strände von Kuba sein. Die Endstation ist beim Hotel Ancón. Hier rekelten sich die Touristen in der Sonne. Das Hotel macht aber nicht den aller besten Eindruck. Da ist mir unsere Casa wesentlich lieber. Wir gingen den Strand entlang Richtung Westen. Bald waren wir allein, konnten die Ruhe und das karibische Meer genießen.







Mit dem letzten Bus fuhren wir wieder zurück Richtung Casa und stiegen gleich direkt bei der Bar im Ort aus. Wir hatten schon etwas Hunger und schon eine bevorzugte Behandlung vom Besitzer. Es gab für uns sogar so etwas wie Pommes.



Süße Welpen wuselten um unsere Füße.



Natürlich darf das obligatorische Foto nicht fehlen.



Am Abend beim Essen kamen wir mit zwei Frauen aus Deutschland ins Gespräch. Sie waren wie wir unterwegs. Sie erzählten uns ihre nicht so schöne Geschichte in Havanna. Sie hatten Durchfall und Erbrechen. Auf dem Weg zur Toilette hat sich eine Verletzt und musste ins Krankenhaus. Auch sie waren erschüttert über die Armut und dem Verfall, va. in Havanna. Wir sahen überhaupt viele Frauengruppen reisen, auch Alleinreisende. Kuba ist ein sehr sicheres Reiseland.

Der Sonnenuntergang war heute wieder vom Feinsten.






"Of all the books in the world, the best stories are found between the pages of a passport."

www.heibergweitweg.wordpress.com