Autor Thema: Niederlande die Zweite - Noord-Holland im Herbst 2019  (Gelesen 12368 mal)

Christina

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Re: Niederlande die Zweite - Noord-Holland im Herbst 2019
« Antwort #15 am: 06. März 2020, 17:55:40 »
Ich hoffe ihr habt das tolle Wetter während der ersten drei Tage ausgiebig genossen, ab jetzt geht diesbezüglich leider etwas bergab.

4. Tag – Montag, 23.09.


Heute geht es in eine weitere „Käsestadt“, in Richtung Westen einmal quer durch Noord-Holland bis nach Alkmaar. Anders als Edam ist Alkmaar allerdings eine Großstadt mit 100.000 Einwohnern und der Verkehr dementsprechend. Mein Navi führt mich aber problemlos zum ausgesuchten kostenpflichtigen Parkplatz (für 3 Stunden EUR 3,50, max. pro Tag EUR 4,00) am Rande der Altstadt. Etwas weiter außerhalb gäbe es auch kostenfreie Plätze, aber wegen des unbeständigen Wetters entscheide ich mich dagegen.

In Alkmaar führt mich mein erster Weg zur Touristen Info. Dort kaufe ich mir ein Stadtrundgang-Heftchen (EUR 3,50) und folge dann dem darin vorgeschlagenen Weg. Trotz einiger schöner Häuser und Plätze gefällt mir die Stadt nicht so richtig gut, liegt aber vermutlich auch am Wetter.











Highlights sind für mich die beiden „Hofjes“, das sind Häuser aus dem 17. Jh., gestiftet von reichen Bürgern mit Wohnungen für ledige oder verwitwete Frauen, vermietet zu günstigen Preisen – und das ist bis heute so.





Zum Mittagessen gibt es im Restaurant "De Bonte Bengel" einen super leckeren Burger (zusammen mit einem Wasser EUR 17,25). Danach fahre ich weiter in Richtung Westen – endlich an die Nordsee!

Ausgangspunkt meines Strandspaziergangs ist Egmond aan Zee. Alle der unfassbar vielen Parkplätze, die sich in und um Egmond befinden sind gebührenpflichtig. Schon merkwürdig, in allen Städten der Region kann man auf einzelnen Parkplätzen kostenfrei parken und ausgerechnet auf dem Land, wo Platz nun wirklich keine Mangelware ist, ist es kostenpflichtig. Wenn sich die Gebühr, wie in Zeeland, im Rahmen hält, stört mich das auch nicht, aber hier wird aus meiner Sicht absolut übertrieben. Ich hätte ja gerne eine Tageskarte genommen, um mich nicht auf ein bestimmtes Parkende festlegen zu müssen, diese kostet aber EUR 12,00 (selbst auf der Insel Marken waren es nur EUR 9,00 und es gab eine Halbtageskarte)! Ich zahle dann für 2,5 h EUR 4,60, mal sehen, ob mir das reicht.

Dann genieße ich aber meinen Strandspaziergang, insbesondere als das Wetter immer sonniger wird. Wegen der Parkzeit bin ich aber leider zeitlich eingeschränkt (warum man da keine Schranke aufstellen kann und man dann vor dem Wegfahren zahlt, verstehe ich nicht) und drehe daher früher um, als ich es eigentlich möchte.






In Egmond schaue ich mir noch den Leuchtturm an, leider ist er komplett eingerüstet und verhängt.





Dann reicht die Zeit gerade noch für einen Cappuccino in einem (der auch hier zahlreichen) Strandpavillons – ich kann im freien sitzen, die Sonne scheint, die Möwen fliegen, Blick aufs Meer – herrlich.

Die Rückfahrt ist etwas abenteuerlich, statt einfach den gleichen Weg wie heute Morgen (nur in die andere Richtung) zu wählen, entscheidet sich das Navi für eine andere Route, erst soll es nach Süden bis Amsterdam gehen (obwohl ich nach Nordosten muss), nach nochmaliger Eingabe komme ich stattdessen in den Genuss einer (kurzen) Fährfahrt (EUR 2,50) und am Ende stehe ich noch im (Feierabend-)Stau.

In Bovenkarspel fahre ich noch kurz am Supermarkt vorbei und verbringe dann einen gemütlichen Abend in meiner Unterkunft.

Wetter: morgens Regen, vormittags bewölkt, nachmittags kurzer Schauer, dann sonnig, ca. 18 °C



LG Christina

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Re: Niederlande die Zweite - Noord-Holland im Herbst 2019
« Antwort #16 am: 08. März 2020, 09:38:33 »
Dein Reisebericht macht richtig Lust auf die Niederlande. Komisch, dass ich unser Nachbarland noch nie auf dem Schirm hatte  :gruebel:
Liebe Grüße

Ilona

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Silv

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Re: Niederlande die Zweite - Noord-Holland im Herbst 2019
« Antwort #17 am: 08. März 2020, 10:30:02 »
Selbst Alkmaar mit 100.000 Einwohnern sieht noch gemütlich aus. Ich glaube, Holland wird mir gefallen...  :)
Liebe Grüße
Silvia

Christina

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Re: Niederlande die Zweite - Noord-Holland im Herbst 2019
« Antwort #18 am: 09. März 2020, 17:37:44 »
Dein Reisebericht macht richtig Lust auf die Niederlande. Komisch, dass ich unser Nachbarland noch nie auf dem Schirm hatte  :gruebel:.

Ging mir ja bis vor kurzem genauso.

Selbst Alkmaar mit 100.000 Einwohnern sieht noch gemütlich aus. Ich glaube, Holland wird mir gefallen...  :)

Ich denke auch, aber ich hoffe ihr fahrt nicht während der dt., insbesondere NRW Ferien, da ist es dann vermutlich nicht mehr so ganz gemütlich, sondern recht voll, sowohl Strassen als auch Städte.



LG Christina

Christina

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Re: Niederlande die Zweite - Noord-Holland im Herbst 2019
« Antwort #19 am: 09. März 2020, 17:56:16 »
5. Tag – Dienstag, 24.09.

Diesen Vormittag möchte ich mir die Stadt Hoorn anschauen, diese hatte wie Enkhuizen und Medemblik ihre Hochzeit als großer Hafen der damaligen Zuiderzee, die drei bilden zusammen das sog. „Historische Dreieck“. Kap Hoorn in Südafrika erhielt seinen Namen nachdem Willem Schoutens es 1616 umsegelte und das Kap nach seiner Heimatstadt benannte.

Es gibt am Stadtrand mehrere kostenlose Parkplätze, zu denen mich das Navi problemlos leitet. Schon in Richtung Altstadt spaziere ich am Wasser entlang, hier stehen moderne Mehrfamilienhäuser und sogar Hausboote bzw. schwimmende Häuser.





Leider hat die Touristeninformation So bis Di geschlossen, so dass ich mir kein Heft mit Stadtrundgang kaufen kann (wie schon bei der Zeeland-Planung musste ich hier feststellen, dass die Niederlande kaum sinnvolle Online Tourismus Seiten bieten. Einen Stadtplan oder eine Broschüre, die man ausdrucken oder herunterladen könnte, findet man fast nirgends). So bleibt mir nur, die wichtigsten Punkte, die mein Reiseführer nennt, abzulaufen, bei vorgegebenen Stadtrundgängen wird man oft zu versteckten Kleinigkeiten geführt, die man ohne einen solchen Plan verpasst.

Sehr gut gefällt mir der „Hoofdtoren“ im Hafenbereich, der 1532 als Verteidigungsturm gebaut wurde.




Wunderschön ist auch Hauptplatz der Stadt mit dem alten „Waagebouw“, wo der Käsemarkt stattfand.








In der alten „Waagebouw" am Hauptplatz ist heute ein gemütliches Restaurant ("d'Oude Waegh"), in dem ich zu Mittag esse (Pasta mit Meeresfrüchten zusammen mit einem Wasser EUR 18,00).

Gegen 13 Uhr fahre ich in Richtung Westen nach Schoorl an der Nordsee. Schoorl grenzt nicht direkt ans Meer, sondern hat noch die Schoorlse Duinen dazwischen, das ist ein riesiges Dünengebiet mit kilometerlangen Wander- und Radwegen. Wie in Egmond aan Zee gibt es auch hier Parkplätze in Hülle und Fülle und auch hier gelten dieselben Gebühren wie gestern. Ich wähle den Parkplatz am Buitencentrum Schoorlse Duinen. Um nicht wieder in Zeitnot zu geraten, werfe ich heute etwas mehr Geld ein (bzw. bezahle mit der Karte, Bargeld nimmt der Automat nicht an), EUR 6,10 für 3 h.

Im Buitencentrum gibt es eine große Karte, in der alle Wanderwege eingezeichnet sind (jeder Weg hat eine eigene Farbe, die dann bestens ausgeschildert ist), ein kleines Museum, Souvenirshop, Toiletten (gegen Gebühr, als ob man nicht schon genug fürs Parken zahlen würde) und ein (wie ja fast immer in Holland) tolles Café.

Ich wähle eine Farbe (Weg, der bis zum Meer gehen soll) und marschiere los. Das ist wirklich eine einzigarte Landschaft, die ich so noch nirgends gesehen habe, Sanddünen ohne Ende, aber bewachsen mit verschiedenen Baumsorten, sonstigen Pflanzen, es geht recht heftig bergauf und bergab und natürlich alles durch Sand, das ist ziemlich anstrengend.






Ich bin fast ganz alleine hier, was ich an sich toll finden würde, beim alleine wandern mag ich es aber nicht so sehr. Nach einiger Zeit erreiche ich eine Absperrung mit Hinweisschild und zwar auf eine Herde mit speziellen Rindern (?), deren Weidefläche man durchqueren muss – puh, das habe ich übersehen, als ich mich für diesen Weg entschieden habe.


Von den Tieren ist erstmal nichts zu sehen, daher gehe ich weiter, sehr nett hier mit See und Heidepflanzen.




Als ich den nächsten Hügel überquere, sehe ich dann die recht große Herde und da ich auch hier alleine bin und die letzten drei Anweisungen auf dem Schild am Eingang nicht verstanden habe, beschließe ich umzukehren, ich habe keine Ahnung was das für Tiere sind und wie sie auf Menschen reagieren, 25 m Abstand halte ich gerne ein, aber halten sich die Tiere auch daran?

Sehr schade, da werde ich heute das Meer nicht mehr sehen (nur von einem Aussichtspunkt in weiter Ferne).


Aber vielleicht hat es ja auch etwas Gutes – als ich die letzte Treppe vor dem Centrum hinuntergehe, setzt Regen ein, ich gehe daher erstmal in das Café und genieße heißen Tee und ein Stück Kuchen (EUR 6,50). Als ich fertig bin, regnet es noch immer, da wäre die Wanderung durch die Dünen kein Spaß gewesen. Trotz des Regens spaziere ich noch nach Schoorl hinein und schaue mir die Düne an, die erst an der Dorfstraße endet (Klimduin).


Im strömenden Regen und heftigem Wind fahre ich zurück in mein Ferienhaus – und muss dort feststellen, dass ich schon wieder kein heißes Wasser habe und damit auch keine Heizung, die bei den kühleren Temperaturen und der fehlenden Sonne heute schon nett gewesen wäre, wenn ich auch nicht wirklich friere. Die Rezeption hat erst wieder am Freitag geöffnet und bei keiner der beiden Notfallnummern geht, obwohl ich es 1,5 h immer wieder probiere, jemand ran. Ich spreche auf die Mailboxen, einen Rückruf erhalte ich aber nicht.

Na ja, der Abend wird trotzdem recht gemütlich.

Wetter: bewölkt, windig, ab ca. 16 Uhr Regen, Sturm, ca. 16° C



LG Christina

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Re: Niederlande die Zweite - Noord-Holland im Herbst 2019
« Antwort #20 am: 10. März 2020, 08:45:31 »
Die bewachsenen Sanddünen sind auf den ersten Blick gar nicht als solche zu erkennen  :thumb:. Mir wäre beim Wandern in so einsamen Gegenden auch nicht wohl.

Mit Rinder haben wir auch schon unsere Erfahrungen gemacht. Vor allem im Wilden Westen, wenn man plötzlich auf einer Bullenweide  :totlach: steht. Da wir keine Lust auf Stierkämpfe haben, treten wir sofort langsam den Rückweg an. Zu Mutterkühen mit Kälbern halten wir auch lieber Abstand.
Liebe Grüße

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Silvia

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Re: Niederlande die Zweite - Noord-Holland im Herbst 2019
« Antwort #21 am: 10. März 2020, 08:55:03 »
Mal ne ganz andere Gegend, hätte jetzt bei Sanddünen auch nicht an die Höhe/Größe gedacht.

Mir wäre beim Wandern in so einsamen Gegenden auch nicht wohl.
Ich hingegen liebe einsame Gegenden - auch beim Wandern  ;D

In Südtirol ist mir mal ne ganze Herde gefolgt, ehrlich gesagt wurde mir da mit der Zeit auch etwas mulmig, vor allem da sie immer mehr aufschlossen - ansonsten heißt es für mich beim Queren von Kuhweiden: Genau beobachten und auch lieber mal nen kleinen Umweg querfeldein in Kauf nehmen.

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Re: Niederlande die Zweite - Noord-Holland im Herbst 2019
« Antwort #22 am: 10. März 2020, 08:56:03 »
In Südtirol ist mir mal ne ganze Herde gefolgt, ehrlich gesagt wurde mir da mit der Zeit auch etwas mulmig, vor allem da sie immer mehr aufschlossen -

Hattest du etwa Heu im Rucksack  ;) ;D ?
Liebe Grüße

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Re: Niederlande die Zweite - Noord-Holland im Herbst 2019
« Antwort #23 am: 10. März 2020, 12:18:26 »
In Südtirol ist mir mal ne ganze Herde gefolgt, ehrlich gesagt wurde mir da mit der Zeit auch etwas mulmig, vor allem da sie immer mehr aufschlossen -
Hattest du etwa Heu im Rucksack  ;) ;D ?
Ich glaub die wollten einfach ein bißchen Gesellschaft, vllt. haben die mich auch für die Alphakuh gehalten  :weissnicht:

Christina

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Re: Niederlande die Zweite - Noord-Holland im Herbst 2019
« Antwort #24 am: 10. März 2020, 17:47:41 »
Ich hingegen liebe einsame Gegenden - auch beim Wandern  ;D


So mutig wie du bin ich leider nicht und vor Vierbeinern, vor allem Hunden, aber auch Rindern oder Ziegen (Schafe sind da bei mir die einzige Ausnahme) habe ich ziemlich Respekt, um nicht zu sagen Angst ;D. Kühe beim Wandern in den Alpen bin ich an sich gewöhnt, aber ganz alleine möchte ich auch da nicht sein.



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Re: Niederlande die Zweite - Noord-Holland im Herbst 2019
« Antwort #25 am: 11. März 2020, 17:37:05 »
6. Tag – Mittwoch, 25.09.

Um 7.30 Uhr versuche ich wieder mein Glück bei den Notfallnummern und tatsächlich, es meldet sich eine verschlafene Frauenstimme. Sie werde gegen 10 Uhr bei mir vorbeischauen und auch noch versuchen, einen Techniker zu schicken. Und ich müsste solange im Haus bleiben. Na suuuper! Ich frühstücke, packe meine Sachen für den Tag zusammen und warte… Immerhin schon um 9.30 Uhr steht dann das Mädel mit dem ich telefoniert habe, vor der Tür. Sie zeigt mir einen «Reset-Knopf» an der Gastherme, den man drückt und unmittelbar danach warmes Wasser erhält. Ok, damit kann ich duschen und Abwasch machen, die Heizung läuft so aber nicht, da die Therme wenige Minuten nach dem Schließen des Wasserhahns wieder ausgeht. Aber besser als nichts und das Mädel wird versuchen, einen Techniker zu kontaktieren.

Da ich es nun schon recht spät ist, entscheide ich mich die kurze Strecke nach Medemblik zu fahren und mir den Ort ausführlicher als am Samstag möglich, anzuschauen. Ein sehr hübsches Städtchen.














Am späten Vormittag fängt es zu regnen an, ich warte den heftigen Schauer unter einem Baum ab und gehe dann zum Mittagessen ins Eetcafé «De Kwikkel» wo ich wieder einen Burger esse und zum Aufwärmen einen Tee trinke (EUR 12,60 zusammen). Als ich mit Essen fertig bin, hat der Regen zum Glück aufgehört und ich fahre an das nördliche Ende von Noord-Holland, nach Den Helder. Von hier gehen die Fähren auf die Westfriesische Insel Texel, bei einem weiteren Schönwettertag hätte ich dorthin einen Tagesausflug gemacht. Das lohnt bei diesem bescheidenen Wetter nicht. Ich parke am alten Hafengelände, dort gibt es eine bunte Vielfalt von Schiffen verschiedenen Alters, die alten Fabrikhallen wurden zu Restaurants, Cafés und Museen umgebaut. Auf die Museen habe ich keine Lust (Seenotrettungswesen und Marinemuseum), die Schiffe schaue ich mir bei einem Rundgang an, besonders gut gefällt mir das «Leuchtturmschiff».





Dann fahre ich in den Vorort Huisduinen (Parken kostenlos), wo der Leuchtturm «Lange Jaap» steht (mit 64 der höchste gusseiserne Leuchtturm Europas, leider kann er nicht bestiegen werden) und wo man sowohl auf einer befestigten Promenade als auch auf dem Strand am Meer entlang spazieren kann. Im auch hier vorhandenen Strandpavillon gibt es leckeren Apfelkuchen und Cappuccino (EUR 7,50) mit Meerblick durch die Scheibe, zum draußen Sitzen ist es zu kühl.






Zurück in der Unterkunft ist die Gastherme immer noch nicht funktionsfähig, solange der «Reset-Knopf» funktioniert, werde ich mich aber nicht mehr weiter darum kümmern, dazu ist mir meine Ferienzeit zu schade.

Nach einem Spaziergang durchs Dorf zum Supermarkt genieße ich dann endlich wieder eine heiße Dusche.

Wetter: bewölkt, am späten Vormittag kurzer Regenschauer, ca. 16°C



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Re: Niederlande die Zweite - Noord-Holland im Herbst 2019
« Antwort #26 am: 13. März 2020, 17:53:11 »
7. Tag – Donnerstag, 26.09.

Heute möchte ich eines der bekanntesten Freilichtmuseen der Niederlande anschauen: Zaanse Schans, 25 km nördlich von Amsterdam. Gegen 9.45 Uhr ist der große Parkplatz noch weitgehend leer, wie ich es mir erhofft hatte, um diese noch ruhige Zeit für einen Rundgang durch das Dorf zu nutzen. Leider regnet es aber und so ändere ich meinen Plan. Anstatt jetzt und auch nur den (kostenlosen) Außenbereich anzuschauen (Parken kostet EUR 10,00) kaufe ich eine Eintrittskarte (EUR 15,00) mit der auch das große Zaans Museum und weitere kleinere Museen auf dem Gelände besucht werden können.

Im Zaans Museum wird die Geschichte der Gegend hier, der Zaanstreek-Region dargestellt. Ich war davon ausgegangen, dass es hier um das bäuerliche Leben gehen würde, dass die Windmühlen im Rahmen der Landwirtschaft genutzt worden waren. Da werde ich im Museum aber eines Besseren belehrt, die Zaanstreek-Region ist eines der ältesten Industriegebiete Europas, möglich geworden durch die Energiegewinnung durch Windmühlen. In über 600 Windmühlen wurde Energie gewonnen, die zur Herstellung von Mehl, Kakao, Gewürzen, Farben genutzt wurde, Holzsägewerke und Ölpressen wurden damit angetrieben (ab 1850 wurden die Windmühlen dann durch Dampfmaschinen ersetzt).

Und dennoch hat die Region auch Landschaftsmaler angezogen, wie z.B. Claude Monet, der 1871 hier war und von der Gegend 25 Bilder und 9 Zeichnungen gefertigt hat.

Ein Schwerpunkt des Museums ist die Darstellung der Geschichte von niederländischen Firmen, die hier ihre Produktionsstätte hatten, wie Verkade, De Jong und Wormerveer. Erstaunlicherweise kenne ich keine dieser Firmen obwohl die Niederlande doch unser Nachbarland sind.




Das war auf jeden Fall ein sehr lohnenswerter Museumsbesuch! Leider regnet es noch immer, als ich das Museum verlasse. Ich mache mich auf den Weg zu Honig Breethuis, eine große Villa, die mit Möbeln aus dem 19. Jh. eingerichtet ist. Sie befindet sich etwas außerhalb des eigentlichen Freilichtmuseums im Ort Zaandijk auf der anderen Seite des Flusses Zaan.



Der Regen wird stärker und ich komme ziemlich nass dort an – und muss feststellen, dass die Villa erst ab 13 Uhr öffnet, dabei hatte ich beim Kauf der Eintrittskarte extra noch gefragt, wo genau es sich befindet, da ich es auf dem Lageplan nicht finden konnte. Gleich zwei Mitarbeiter haben es mir dann erklärt – da hätte doch mal einer auf die späte Öffnungszeit hinweisen können.

Durch den Regen marschiere ich zurück ins Freilichtmuseum und gehe dort in die verschiedenen kleinen Museen (Uhren, Kaffee, Bäckerei) und Souvenirshops, die mich meist nicht sonderlich interessieren, aber eine Möglichkeit bieten, immer mal wieder ins Trockene zu kommen.



Zur Mittagszeit mache ich mich auf die Suche nach einem Restaurant/Café. Aber ausgerechnet hier und heute bei diesem Regenwetter gibt es keines der sonst in den Niederlanden scheinbar überall vorhandenen modernen und gleichzeitig gemütlichen Restaurants. Na ja, egal, im etwas düsteren „De Tweekoppige Phoenix“ bestelle ich Tee, Suppe und ein Sandwich und warte darauf, dass meine Regenjacke trocknet und es aufhört zu regnen. Als ich bei meinem zweiten Tee bin, ist es tatsächlich soweit – der Regen hat aufgehört. Schnell bezahle ich (EUR 16,90) und kann dann endlich im trockenen durch die Anlage spazieren.

Die Häuser hier stammen aus dem 17. – 19 Jh. und wurden aus der gesamten Region auf das Gelände des Freilichtmuseums gebracht, die meisten sind bewohnt.







Am Fluß Zaan entlang stehen mehrere Windmühlen.



Trotz des grauen Himmels gefällt es mir hier sehr gut. Nach ungefähr einer Stunde setzt dann wieder Regen ein und nach einem Besuch der Klompenmakerij, wo ich ein kleines Paar Holzschuhe als Souvenir kaufe, gehe ich zurück zum Auto.



Nun würde ich gerne ein letztes Mal in diesem Urlaub an die Nordsee fahren, bei diesem Regenwetter ist ein Strandspaziergang aber weniger toll, daher entscheide ich mich ins nahegelegene Dorf Broek in Waterland zu fahren, das eines der schönsten Dörfer der Niederlande sein soll. Und tatsächlich ist eines der Häuser hübscher als das andere, alle in verschiedenen glänzenden Pastellfarben. Ich bin hier, abgesehen von ein paar Einwohnern auf dem Weg von oder zu ihren Häusern, ganz alleine und gebe mich in der nächsten Stunde ganz dem Fotografieren hin (und der Überlegung, welches Haus ich mir wohl aussuchen würde, hätte ich die Wahl ;D). Dazwischen gibt es eine Cappuccino-  und Appeltaartpause im „Het Broeker Huis“ (EUR 7,00).














In Bovenkarspel tanke ich für die morgige Heimfahrt nochmal voll, dann geht es zurück ins Ferienhaus. Die Gastherme funktioniert natürlich immer noch nicht.

Wetter: Regen, dazwischen kurze trockene Phasen, ca. 16°C






LG Christina

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Re: Niederlande die Zweite - Noord-Holland im Herbst 2019
« Antwort #27 am: 13. März 2020, 17:56:22 »
Und weil nicht mehr viel passiert, hier gleich noch der letzte Urlaubstag:

8. Tag – Freitag, 27.09.

Das Wetter heute ist nicht viel besser als gestern, so dass ich mich entschließe, am Vormittag keine Besichtigung oder Spaziergang mehr zu machen, sondern gleich nach Hause zu fahren.

Nach Frühstück, Abwasch und Packen checke ich gegen 8.45 Uhr aus. Dabei werde ich gefragt, ob alles in Ordnung gewesen sei – äh nein, die Gastherme fiel 2x aus und auf die zweite Reparatur warte ich seit drei Tagen. Das Mädel weiß von nichts, zeigt aber auch keinerlei Interesse, sagt nur, sie werde es notieren, keine Entschuldigung, kein Bedauern – nichts. Da müsste sich EuroParcs mal über die Motivation ihrer Mitarbeiterinnen Gedanken machen. Meine Bewertung bei booking.com fällt natürlich dementsprechend schlecht aus.

Um 9.00 Uhr fahre ich los und bin nach relativ ruhiger Fahrt mit zwei Pausen gegen 15.00 Uhr zu Hause, wo Peter sehr überrascht und erfreut ist, mich schon so früh zu sehen.

Wetter: morgens kurze Schauer, dann trocken, teils bewölkt, teils sonnig, ca. 20°C


Kurzes Fazit: Auch wenn das Wetter eher suboptimal war, hatte ich eine schöne Zeit in den Niederlanden. Wie schon bei meiner ersten Reise nach Holland (Zeeland) vor zwei Jahren haben mir auch diesmal die vielen idyllischen Städtchen gefallen und auch die einfache Kombinationsmöglichkeit von Stadtbesichtigung und Strandspaziergang. Schön auch die vielen gemütlichen, modernen Restaurants und Cafés. Beim Vergleich Zeeland – Noord-Holland würde ich allerdings Zeeland vorziehen, da zum einen nicht so sehr touristisch geprägt und nicht so dicht besiedelt, was sich unter anderem an den Parkgebühren an den Stränden und der Anzahl der Autos auf den Straßen zeigt und zum anderen ist es flächenmässig kleiner als Noord-Holland, so dass die täglichen Fahrtstrecken kürzer ausfallen.

Bei der Planung hat mich, wie schon bei der Planung für Zeeland, sehr gestört, dass im Internet fast nichts Brauchbares auf den offiziellen Tourismus Seiten zu finden ist. Man ist (insbesondere für Innenstadtpläne und Stadtrundgänge) fast immer auf die Tourismus Büros vor Ort angewiesen, was aufgrund deren Öffnungszeiten oft problematisch ist.



LG Christina

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Re: Niederlande die Zweite - Noord-Holland im Herbst 2019
« Antwort #28 am: 14. März 2020, 11:01:47 »
Schade das das Wetter umgeschlagen hat, grad die Windmühlen sehen echt toll aus und das Freilichtmuseum würde mir auch gefallen.

Ein herzliches Dankeschön  :danke:  für diesen Ausflug ins nördliche Nachbarland.

Ilona

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Re: Niederlande die Zweite - Noord-Holland im Herbst 2019
« Antwort #29 am: 14. März 2020, 16:26:49 »
Liebe Christina,

 :danke: für den schönen Reisebericht mit all den tollen Häusern  :beifall:. Ich war wieder gerne an Bord.

Aufgrund des Schmuddelwetters habe ich mich unterwegs mit knallgelben Holzschuhen eingedeckt  :totlach: und kann versichern, dass die absolut wasserdicht sind.

Gut, dass es den Resetknopf an der Gastherme gibt, denn bei dem Wetter auch noch kalt duschen, das geht überhaupt nicht.

Liebe Grüße

Ilona

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