Autor Thema: Kurzbericht - 2020 Ski Utah & Rund um Shutdown Las Vegas  (Gelesen 24953 mal)

Ilona

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Re: Kurzbericht - 2020 Ski Utah & Rund um Shutdown Las Vegas
« Antwort #15 am: 08. April 2020, 09:11:22 »
Seither seid ihr nicht mehr Skifahren gewesen? Ihr wohnt doch näher dran an den Alpen. Ist aber verständlich, wer einmal den Champagne Powder gekostet hat....

Da unsere Hauptreisezeit genau in die Skisaison fällt, ist beides nicht möglich. Davon abgesehen, waren für unseren Geschmack die letzten Jahre in den Alpen zu viele Rowdies auf den Pisten unterwegs. Da fuhr man in Utah viel entspannter Ski.

Zitat
Es hat sich nichts daran geändert, dass Kersten an der Talstation vorfahren kann, um mich und die Skier auszuladen. Diese werden gleich von einem freundlichen Träger zum nächsten Ständer gebracht. Der Gatte darf dann parken und kommt per Shuttle zurück. Nachmittags dann in umgekehrter Reihenfolge  - sehr bequem

Wow, besser geht's nicht  :thumb:. Die Anhänger am Pick-up sind witzig.

Zitat
Okay, wir haben The Canyons immer noch nicht ganz erkundet, aber soweit bleibt auch 2020 Deer Valley unser Lieblings-Skigebiet hier. Dafür hat Park City die nettere (und bezahlbarere) Siedlung.

Danke für den Tipp. Wie weit ist Deer Valley von Park City entfernt?

Zitat
Am Mittwochnachmittag wechseln wir das Quartier, es geht an die Westseite der Wasatch Mountains. Mehr dazu im nächsten Beitrag.

Da habt ihr so einige Gebiete abge(g)rast :beifall:.





Liebe Grüße

Ilona

"Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat" (Erich Kästner)


Silv

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Re: Kurzbericht - 2020 Ski Utah & Rund um Shutdown Las Vegas
« Antwort #16 am: 08. April 2020, 10:29:09 »
Blau, rot, doppelt-blau... :weissnicht: Das sind für mich "nur" Farben. Wir sind ja keine Skifahrer, aber die Bilder schaue ich mir natürlich trotzdem gerne an  :)
Liebe Grüße
Silvia

Christina

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Re: Kurzbericht - 2020 Ski Utah & Rund um Shutdown Las Vegas
« Antwort #17 am: 08. April 2020, 17:56:09 »
Blau, rot, doppelt-blau... :weissnicht: Das sind für mich "nur" Farben.

Zum Thema Farben frage ich mich ja schon, warum man es nicht geschafft hat, für Europa und USA (und den Rest der Skiwelt) einheitliche Farben zu wählen.

Aber auf jeden Fall wieder sehr schöne Skitage Susan.


LG Christina

Susan

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Re: Kurzbericht - 2020 Ski Utah & Rund um Shutdown Las Vegas
« Antwort #18 am: 08. April 2020, 20:01:56 »
Hi,

schön, dass euch die Eindrücke gefallen! Auch denen, die keine Skifahrer sind  8) Bald habt ihr auch die Schneetage überstanden.

Ja, die Farbgebungen könnte man mal vereinheitlichen. Aber da es keine Standards gibt, was als blaue, rote oder wie auch immer Piste zählt, liefern sie eh nur eine grobe Orientierung. Was in großen Orten als "für Fortgeschrittene" ausgeschrieben ist, ist in kleinen oft schon "für Experten". Denn jeder Ort braucht nun mal eine schwarze Piste  ;)
Was mir in den USA positiv aufgefallen ist und was ich so bisher noch nie in den Alpen gesehen habe: es wird immer der "easiest way down" ausgeschildert.

Von Park City zur Talstation in Deer Valley sind es ungefähr zwei bis drei Meilen. Hier mal die Karte von unserer Unterkunft aus.

Liebe Grüße
Susan


Ilona

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Re: Kurzbericht - 2020 Ski Utah & Rund um Shutdown Las Vegas
« Antwort #19 am: 08. April 2020, 20:17:01 »
Das ist keine Entfernung. Ich dachte, es wäre weiter, z. B. im Nachbartal.
Liebe Grüße

Ilona

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Susan

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Re: Kurzbericht - 2020 Ski Utah & Rund um Shutdown Las Vegas
« Antwort #20 am: 08. April 2020, 20:56:47 »
12. bis 14. März  Skifahren in den  Cottonwood Canyons

Unsere Utah Skisafari geht weiter an der Westseite der Wasatch Mountains. Dort gibt es im Großraum Salt Lake zwei Täler, an deren Ende jeweils zwei Skiresorts ansässig sind: der Big Cottonwood Canyon und der Little Cottonwood Canyon.

Die Unterkünfte dort sind rar und die, die es gibt, teuer. Da wir eh fahren müssen, habe ich also ein Quartier im Tal gesucht. Fündig geworden bin ich unter anderem in Holladay. Das liegt verkehrsgünstig für beide Täler – jeweils rund 15 Meilen – und der Ort war uns schon durch Colin bekannt. Eine Austauschschülerin aus Hamburg, die wir beim Info-Wochenende kennengelernt haben, war dort untergebracht.

 :read2:
Holladay ist eine Kleinstadt in der Metropolregion von Salt Lake City. Sie wurde 1847 von einer Gruppe Mormonensiedler gegründet. Hier zu Füßen des Mount Olympus fanden diese einige Quellen, Teiche und reichlich Weideflächen, was die Gegend zu einem beliebten Siedlungsgebiet machte. Es war die erste, die nicht in der Nähe des Salzsees lag. Den Namen erhielt sie von einem ihrer Gründer, John Holladay.

Unser Condo liegt dicht am Zentrum, sofern man in US-Städten von einem Zentrum reden kann. Jedenfalls ist es hier eine Kreuzung mit mehreren Geschäften und Restaurants.  Das Gebäude mit dem Uhrturm war uns eine große Orientierungshilfe, wenn Frau Navi mal wieder zickte.  ::)



Bei den Hin-und Herfahrten zu den Skigebieten sehen wir dann einige schnieke Häuser in Holladay. Scheint also eine eher gut betuchte Ortschaft zu sein.

Das Häuschen mit unserem Condo,



das beinahe größer war als unsere eigene Wohnung   ;D





Wir hätten sogar getrennte Schlafzimmer haben können, was wir aber nicht genutzt haben. Dies hat sich der Gatte ausgesucht.



Das Bad war auch sehr schön, mit Waschmaschine und Trockner. Waschen der Skiklamotten wurde langsam mal nötig

Auch hier bekommen wir ein nettes Willkommenspäckchen: ein Kastenkuchen, Bananen und Wasser, sowie O-Saft und andere Softdrinks im Kühlschrank. Einwandfreies WiFi.

Morgens erfahren wir denn von Donalds Travel Ban, etwas überraschend. Wir hatten das Geschehen ja nicht viel weiter verfolgt, schließlich ist Urlaub. Noch machen wir uns aber eher wenig Gedanken darum. Unser geplanter Rückflug wäre ja eh erst nach dem 15.04.  Ist nur sehr, sehr schade, dass nun unser Mini-Forumstreffen mit Ilona und Heiko ins Wasser fällt.

Bei strahlendem Sonnenschein starten wir also mit dem kleinen Canyon (Hwy. 210) und dem dortigen Skirevier

Snowbird

Das heißt Skirevier ist nicht ganz korrekt, auch im Sommer ist das Resort sehr beliebt. Wie das benachbarte Alta, zu dem wir leider nicht mehr gekommen sind, und anderen Skiorten hat Snowbird eine Bergwerksvergangenheit. Soldaten entdeckten hier 1869 die Emma Mine, aus der insgesamt rund 3,8 Millionen in Silber abgebaut wurde.  Die alte Bergwerkssiedlung wurde durch eine Serie Lawinen zerstört. Seit den 1960er Jahren wird die Gegend zum Skifahren und anderen Bergsportarten genutzt.  Fakten: Höhe Talstation 2469 m, Berg 3353 m; 169 Pisten, davon mehr als ein Viertel leichte. Alta und Snowbird sind bekannt für reichlich und besonders pudrigen Schneefall.

Vom Highway aus sind die Parkplätze irgendwie nicht eindeutig ausgeschildert, so halten wir schließlich an einem an der Straße um uns mal umzuschauen. Ein Blick über den Schneewall zeigt uns dann eine Anfängerpiste hinunter zum Snowbird Center.  8) Dort führen dann zwei Wege hinauf auf den Berg, ein Sessellift und eine Seilbahn.  Irgendwie hab ich von hier unten kein Bild gemacht.

Ich besorge uns erstmal ein Skirama zur Orientierung, ehe wir die Seilbahn entern. Colin hat diese Art "Quetschgondeln" getauft, was in den Alpen meist genau die richtige Bezeichnung ist. Hier stehen wir eine ganze Ecke bequemer und luftiger. Der C-Zeit geschuldet? Unterwegs zum Gipfel stoppen wir kurz, weil die Gegengondel ein paar Handwerker, die am Mast gearbeitet haben, aufnehmen soll. Wir fragen uns, wie die denn in die Kabine kommen sollen.  :gruebel: Tun sie nicht, es gibt oben noch einen Mitfahrkorb! Das wär so gar nicht mein Ding  :schreck:

Flugs gelangen wir an den höchsten Punkt, den Hidden Peak mit dem Summit Restaurant. Hier ist es eisig kalt :frier:


Drum sitzt man auch nur zum Fotografieren draußen

Die Ausblicke





Wir könnten jetzt nach vorn abfahren oder nach hinten ins Mineral Basin. Hier wie da sind die ersten Hänge sehr steil mit schwarzen Pisten.  :o Immerhin gibt es eine Umgehung mit Wegkehren. Wir nehmen die ins Mineral Basin;  ist die Sonnenseite und es gibt mittig noch einen Lift mit ein paar blauen Pisten. Trotz langjähriger Skierfahrung gibt es Tage, da behagen mir solche Ziehwege überhaupt nicht. Heute ist so einer  :(  Bin froh, als der Weg endlich in eine  (gemächliche) Abfahrt übergeht.


Mineral Basin


Baldy Lift
mit dem Übergangspunkt ins benachbarte Alta




Berge rundum



Wir fahren mehrmals die blauen Pisten am Baldy Lift, das macht wieder richtig Spaß. Naja, bis auf den letzten Hang. Sonnenseite heißt Südseite, so dass hier der Schnee weich wird und das Bogenmachen anstrengend  ;)

Wer allerdings nicht ausgelastet ist, kraxelt weiter bergauf, um dann Spuren in den - hier nicht mehr so - unberührten Schnee zu ziehen



Zum Einkehren müssen wir dann wieder ganz nach oben zum Summit Restaurant. Da ich keine Lust habe auf noch so einen Ziehweg und irgendwer Blei in meine Beine gefüllt hat, lasse ich Kersten die Abfahrt ins Mineral Basin auf der anderen Seite (unterhalb dessen, wo die Kraxler unterwegs sind) alleine machen. Und dann schwänze ich auch noch die Talabfahrt und nehme den "most comfortable way down", die Seilbahn  :floet:

Auf dem Rückweg stoppen wir beim Walmart für Einkäufe. Hier sind nun auch Hamster unterwegs: das Nudelregal ist leer ebenso das mit dem Gallonen-Wasser. Erst am nächsten Tag entdecke ich den gut getarnten Supermarkt Harmons fast gegenüber vom Haus. Der ist besser bestückt.

Fortsetzung folgt ...
Liebe Grüße
Susan


Susan

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Re: Kurzbericht - 2020 Ski Utah & Rund um Shutdown Las Vegas
« Antwort #21 am: 09. April 2020, 00:19:14 »
Und weiter geht's ...



Am nächsten Tag geht es in den großen Cottonwood Canyon (Hwy.190) nach

Solitude

Dies Skiresort hat eine interessante Entstehungsgeschichte. Moabs Uran Tycoon, ein gewisser Mr. Barrett, entschloss sich ein eigenes Skigebiet zu erschließen, nachdem ihm in Alta die Benutzung der Toiletten verweigert wurde. Die seien nur für Gäste.  ::)  Dafür kaufte er 1956 alles Land im Big Cottonwood Canyon, ein Jahr später wurde dort der Skibetrieb aufgenommen. Seitdem wechselte häufiger der Besitzer; seit 2018 gehört es der Gesellschaft, die auch Deer Valley betreibt. Im Sommer könnte man tatsächlich  direkt nach Deer Valley weiter fahren, im Winter ist der Pass gesperrt. Die Straße ginge da mitten durchs Skigebiet. Solitude ist ein eher kleines Resort mit "nur" 66 Abfahrten, die Hälfte davon für Experten. Höhen:  Talstation 2435 m, Gipfel 3059 m.

Leider lässt uns das Wetter im Stich. War es in Holladay noch heiter, ist es oben bedeckt und kalt. Zeitweise fisselt ein wenig Schnee runter, einmal sogar Mini-Hagelkörner.

Diesmal finden wir die Ausfahrt zum Parken schnell, allerdings kostet der Parkplatz. Und nicht zu knapp:  20$ den Tag. Bisher ist Solitude das einzige Skiresort in Utah, in dem Parken etwas kostet. Übrigens gibt es unter anderen am Canyoneingang Park&Ride Parkplätze. Von Salt Lake City aus fahren regelmäßig Busse in die Skigebiete der Cottonwood Canyons. Liest sich allerdings nicht so, als ob die umsonst wären.

Wir haben in der Moonbeam Area geparkt, von dort führt nur der gleichnamige Sessellift nach oben. Leider gibt’s unten keinen Pistenplan, also sesseln wir noch eine Etage höher zum Powderhorn, einem Gipfel der Eagle Ridge. Von dort führt nur eine blaue Piste abwärts und zwar die Ridge entlang, bis sich die Hänge abflachen. Es muss die Nacht sehr kalt gewesen sein nach dem Sonnentag gestern. Die Piste ist (für Utah) ungewohnt hart, weiter unten wird es dann glücklicherweise wieder besser. Dort kommen wir dann auf die Main Street, eine breite Pistenautobahn Richtung Solitude Village. Und ich ergattere ein Skirama.  8)

Angesichts des Wetters und der Pistenverhältnisse eben verzichten wir darauf, ganz nach oben zu fahren. Wir vergnügen uns auf den Pisten der beiden Sessellifte, die bis Bergmitte fahren. Da ist der Schnee gewohnt gut. Wegen des Wetters nur vier Bilder


die beiden Sessellifte zu den unteren blauen Pisten


Main Street


Solitude von oben


Blick vom Parkplatz den Canyon hinunter

Da wir Samstagabend etwas vorhaben und das Wetter auch nicht viel besser geworden ist, fahren wir wieder nach Solitude. Diesmal brauchen wir für’s Parken nichts zu zahlen, da eh nicht viel los ist (so einer der Parkwächter). Der Tag verläuft ähnlich wie der letzte, nur etwas kürzer.

Karte zur Lage der Gebiete



Um 18 Uhr haben wir eine Verabredung in Farmington bei Colins ehemaliger Gastfamilie. Wir gehen zusammen mexikanisch Essen und verplaudern dann noch zwei Stündchen. Das war ein sehr, sehr netter Abend. Etwas kurz, denn der Gastvater muss früh raus am Morgen. Er singt seit gut einem Jahr im berühmten Mormon Tabernacle Choir. Wir hätten bei dem Sonntagskonzert dabei sein können, aber die finden zur  Zeit leider nur ohne Publikum statt. Im Sommer gäbe es theoretisch noch eine Chance, da war eine Nordeuropatour des Chors geplant. Ich bezweifle aber, dass die stattfinden wird.
Liebe Grüße
Susan


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Re: Kurzbericht - 2020 Ski Utah & Rund um Shutdown Las Vegas
« Antwort #22 am: 09. April 2020, 11:22:58 »
Zitat
Holladay ist eine Kleinstadt in der Metropolregion von Salt Lake City.

Very nice  :thumb:. Ich glaube, ihr seid dort im Wilden Westen gelandet   :toothy9:.

Zitat
Das Häuschen mit unserem Condo, das beinahe größer war als unsere eigene Wohnung

Holla(day) die Waldfee :adieu:, das ist eine schicke Wohnung und das Schlafzimmer mit den zwei Betten hätten wir auch gewählt  :thumb:.

Auf einer durchgehenden Matratze zu schlafen kann ich überhaupt nicht leiden, denn beim Herumdrehen schaukelt der Partner immer mit.

Zitat
Auf dem Rückweg stoppen wir beim Walmart für Einkäufe. Hier sind nun auch Hamster unterwegs: das Nudelregal ist leer ebenso das mit dem Gallonen-Wasser. Erst am nächsten Tag entdecke ich den gut getarnten Supermarkt Harmons fast gegenüber vom Haus. Der ist besser bestückt.

Und da sag noch einer, dass es nur bei uns Hamster gibt. Tarnung ist eben alles  :cool2:.

Zitat
Diesmal finden wir die Ausfahrt zum Parken schnell, allerdings kostet der Parkplatz. Und nicht zu knapp:  20$ den Tag. Bisher ist Solitude das einzige Skiresort in Utah, in dem Parken etwas kostet.

Oha und das bei den Skipasspreisen. Wahrscheinlich gehört der Parkplatz einem Farmer, der damit einen Zusatzverdienst im Winter hat. Wir haben das letzten Herbst in Südtirol erlebt. Da steht ein Kirchlein auf der Wiese eines Bauers und um dahin zu kommen, muss man durch ein Drehkreuz. Der Parkplatz kostet dazu noch extra.

Zitat
Ist nur sehr, sehr schade, dass nun unser Mini-Forumstreffen mit Ilona und Heiko ins Wasser fällt.

Ja, das war sehr schade. Wir hatten uns so darauf gefreut. Im Nachhinein bin ich aber froh  :girly:, dass wir uns spontan dagegen entschieden haben, ins Flugzeug zu steigen.

Aufgeschoben ist nicht aufgehoben und eines Tages klappt es mit einem Wiedersehen  :knuddel:.

Zitat
Er singt seit gut einem Jahr im berühmten Mormon Tabernacle Choir. Wir hätten bei dem Sonntagskonzert dabei sein können, aber die finden zur  Zeit leider nur ohne Publikum statt. Im Sommer gäbe es theoretisch noch eine Chance, da war eine Nordeuropatour des Chors geplant. Ich bezweifle aber, dass die stattfinden wird.

Schade, aber auch nicht zu ändern. Den Chor einmal live zu erleben, ist bestimmt ein unvergessliches Erlebnis. Wenigstens konntet ihr die Gasteltern kurz treffen.

Vielen Dank für das Vorstellen der einzelnen Skigebiete  :beifall:. In Utah würde ich mir nochmals die Ski anschnallen.









 

Liebe Grüße

Ilona

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Christina

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Re: Kurzbericht - 2020 Ski Utah & Rund um Shutdown Las Vegas
« Antwort #23 am: 09. April 2020, 17:52:25 »
Was mir in den USA positiv aufgefallen ist und was ich so bisher noch nie in den Alpen gesehen habe: es wird immer der "easiest way down" ausgeschildert.

Das finde ich tatsächlich eine gute Idee.

War mir gar nicht bewusst, dass ihr so intensive Skifahrer seid. Nun sogar noch ein Standortwechsel. Auf jeden Fall wieder eine sehr gemütliche und schöne Unterkunft, hattet ihr das Häuschen für euch alleine oder war das ein Haus mit mehreren Wohnungen?

"Quetschgondel"  :totlach: ein sehr treffender Begriff, wie eng man da immer stand, kein Millimeter Platz sollte verschenkt werden. Und als Kind war das ganze nochmal unangenehmer, so in Bauchhöhe der anderen. Das bleibt mir neben den schönen Seiten des Skifahrens immer in Erinnerung.

Sehr interessant, deine Infos über die Entstehung und Geschichte der verschiedenen Skigebiete dort.

Schade mit der Choraufführung, das wäre auf jeden Fall ein besonderes Ereignis gewesen.


LG Christina

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Re: Kurzbericht - 2020 Ski Utah & Rund um Shutdown Las Vegas
« Antwort #24 am: 09. April 2020, 21:37:26 »
Hi,
den heutigen Tag verbrachte ich mit einem lachenden und einem feuchten Auge. Unsere freiwillige Quarantäne ist vorbei (obwohl ja mittlerweile alle mehr oder weniger in Quarantäne sind) und offenbar haben wir uns im Flugzeug nicht angesteckt - oder kamen symptomlos aus Frisco  ;) Außerdem hatten wir prachtvolles Frühlingswetter, so darfs bleiben
 :strahl:
Andererseits wäre heute unsere Tour in die South Coyote Buttes gewesen, auf die mich riesig gefreut hatte.  :(  Hoffentlich haben wir beim nächsten Mal wieder Glück mit den Permits.

Im Keller (sind wir mal vornehm) Souterrain des Häuschens wohnte noch jemand. Jemand mit Humor  :D Unser Auto fing Sonntagmorgen an zu hupen, da kam jemand gucken. Kersten hatte den falschen Knopf gedrückt und versuchte das zu erklären. Da grinste der Typ "oh, you hit the pandemic button"  ;D

Es gibt dahinter noch ein Haus, von dem wir allerdings nur die Garagen gesehen haben. Vermutlich wohnen dort die Vermieter.

Mit den Parkgebühren wollen sie erreichen, dass die Leute auf den Bus umsteigen oder Fahrgemeinschaften bilden (die bekommen Rabatt). An normalen schönen Wochenenden wird es dort oben wohl schnell ziemlich voll.

Ilona, ihr könnt echt froh sein, nicht geflogen zu sein. Wisst ihr denn schon, was mit den umgebuchten Flügen wird?  Und wenn sich irgendwann die Lage entspannt hat, können wir hoffentlich das Traffen nachholen  :knuddel:
Liebe Grüße
Susan


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Re: Kurzbericht - 2020 Ski Utah & Rund um Shutdown Las Vegas
« Antwort #25 am: 09. April 2020, 23:47:39 »
15. März  Autotour "Wasatch Ronda"   ;)

Nach einem gemütlichen Sonntagsfrühstück will ich die Wetteraussichten checken, da wir uns nicht so recht entscheiden können, wo wir heute fahren wollen. Favorit ist nochmals Deer Valley.  Böse Überraschung: ist geschlossen wegen Covid-19 "until further notice".   :o  Oops, was ist denn da los. Das Gleiche in Park City und in den Cottonwood Canyons.  Wie wir später von der Gastmutter hören, wurde wohl ein Barkeeper in Park City positiv getestet (Ischgl  lässt grüßen). Und die Resorts haben schnell reagiert. Jetzt sind wir froh, dass wir es nicht in die Saloons der Historic Main Street geschafft haben. 

Was tun mit dem angebrochenen Tag?  In Salt Lake City ist sonntags so oder so nichts los, Stadtbummel fällt also aus. Von Holladay aus gibt einen Wanderweg hinauf zum Mount Olympus.  8) Das muss aber nicht sein, außerdem kämen wir jetzt im Winter wohl nicht weit.

Wir beschließen eine Runde um die Berge zu fahren, da gibt es Stauseen und zwei, drei State Parks. Erstes Ziel ist der Jordanelle SP am gleichnamigen Reservoir, dort hatten wir 2017 gecampt. Unterwegs können wir nochmal einen Blick auf die Skiberge werfen.





Der Campingplatz des SP ist allerdings noch geschlossen, hier kommen wir also nicht ans Wasser. Wir fahren etwas weiter und folgen der Beschilderung zum Jordanelle Overlook und ein Eckchen weiter bis Rock Cliff.







Nächstes Ziel ist der Wasatch Mountain SP. Leider ist das Visitorcenter geschlossen, ob wegen Sonntag, Winter oder der C-Krise ist nicht ganz klar. So kriegen wir nicht heraus, ob es hier Wanderwege gibt. Wir sehen einen Teich, an dem Familien Enten füttern und Angler ihre Rute ins Wasser halten sowie einen verschneiten Golfplatz. Pine Canyon Road hört sich interessant an, dort soll es sogar Richtung Solitude gehen. Wir werden aber bald von einer Schranke gestoppt.

Also kehrt, marsch. Die Heber Valley Historic Railroad wäre noch ein Anlaufpunkt, die Fahrt mit der Dampfeisenbahn soll schön sein. Aber auch dort alles dicht. Ein weiteres Schild weist nach Soldier Hollow. Irgendwie sagt mir der Name was, ich komm aber nicht drauf  :gruebel:  (Spätere Recherche: hier fanden 2002 bei der Olympiade die Langlauf- und Biathlonwettbewerbe statt).  Also sparen wir uns den Umweg und fahren weiter Richtung Süden.  Ein paar Impressionen von unterwegs.






Mount Timpanogos
mit 3582m der zweithöchste Berg der Wasatchkette

Der nächste SP naht: Deer Creek. Wie auch beim Jordanelle wird hier der Provo River zu einem Reservoir gestaut. Sie entstanden in den 1930er Jahren als es eine Dürreperiode in der Region Salt Lake City gab.Wir halten kurz an einem Aussichtspunkt.



Ab hier zählt die US189 als Scenic Byway durch den Provo Canyon, einem beliebten Ausflugsziel. Auch heute ist einiges los auf den Parkplätzen. Kurz überlegen wir den Abstecher nach Sundance zu machen. Dies Skigebiet an der Ostflanke des Mt. Timpanogos wurde 1969 von Robert Redford gekauft und nach seiner Rolle in dem Film "Butch Cassidy and the Sundance Kid" benannt. Dort findet auch jährlich ein Filmfestival statt. Aber heute wird wohl auch alles geschlossen sein und die Chance "Finch Hatton" zu treffen ist wohl auch gering.  :cool2:  Wir halten dann noch kurz an einem Overlook mit Blick auf die Bridal Veil Falls.



In Orem stoßen wir auf die I15. Es gäbe dann noch das Timpanogos Caves NM zu besichtigen. Wir vermuten allerdings stark, dass... na ihr könnt's euch denken  8)

Die Zeit reicht  um spaßeshalber nochmals in den Big Cottonwood Canyon zu fahren. Zum einen ist auch die Straße Scenic Byway, zum anderen wollen wir wenigstens mal das Skiresort Brighton oben gesehen haben.  ^-^  Unterwegs passieren wir einige Wanderparkplätze und die sind auch gut besucht. Wenn die Familen schon nicht skifahren dürfen, dann gehen sie eben wandern oder klettern. Auf dem einen Campingplatz sehen wir sogar ein Zelt.








Seitenblick auf Solitude


Anfahrt nach Brighton


Brighton Parkplatz

Soweit wir sehen können, schaut es hier auch ganz nett aus. Einige fahren sogar Ski, als "Lift" dient ein Snowmobil.





Auf dem Rückweg nochmal die Einfahrt nach Solitude



Und die Karte zur Tour


Wir können uns vorstellen, dass es auch im Sommer mal lohnend wäre, die Gegend zu erkunden.

So, das war's jetzt mit Schnee und Winter! 

Eigentlich schade, die schöne Wohnung zu verlassen. Doch es gibt sicher Netteres zu unternehmen als hier noch einen Tag zu verdaddeln. Wir beschließen also, nicht zu bleiben und morgen statt nach Kanab nach St. George zu fahren. Flix buche ich noch das Best Western Coral Hills dort und dann geht's ans Packen.

Und damit wären wir schon bei

16. März  I15 südwärts

Der Tag ist schnell erzählt  ;)  Im Supermarkt Harmons gegenüber stocken wir die Vorräte auf. Hier ist alles noch ziemlich entspannt. Dann auf die Interstate, Tempomat auf 80 mph und die 300 Meilen Richtung Süden abgespult. Nebenbei hören wir K-Love FM; flotte Musik, solange man nicht auf den Text hört. Kommt ziemlich viel Jesus drin vor  ;) Immer noch besser als Quasselei und Werbung.

Wir stoppen kurz beim Leuchtturm in Cedar City: Tanken und Kaffepause bei Starbucks. D.h. wir bekommen hier nur einen Kaffee zum Mitnehmen. Das WC dürfen wir benutzen, uns aber nicht setzen. Der Cookie Crunch Moca Frappuccino schmeckt allerdings auch im Auto.

Kurze Überlegung in die Kolob Canyons des Zion NPs zu fahren, erübrigt sich allerdings; die Straße ist wegen Schnees noch gesperrt.

Langsam kommen die roten Steine in Sicht und in St. George ist es schön warm, mindestens Frühling nach all dem Winter. Einige nutzen schon den Pool im Hotel.

Wir dagegen das WiFi, um nach fast zwei Wochen mal die Nachrichten zu lesen. Ist nicht gerade stimmungsfördernd.  ???  So langsam kommen uns Zweifel, ob wir die Tour wie geplant durchziehen können. (Klingt jetzt schon irgendwie naiv) Wir konferieren mit einigen Leuten aus dem Wohnmobilforum, die in ähnlicher Lage sind. Die Meinung ist geteilt.

Gehen wir erstmal Essen, sofern denn noch Restaurants offen haben. Der Portier (wieso muss ich jetzt an Hans Moser denken? Hilfe, wir sind alt!) empfiehlt uns das Historic Center einen guten Block weiter, da gäbe es einige Restaurants. Ich wusste gar nicht, dass St. George so etwas wie eine Altstadt hat. Wir finden das beschriebene Viertel und gehen schließlich ins



das auch gut besucht ist. Es schaut nur danach aus, als ob sie die Tische mit mehr Zwischenraum aufgestellt hätten. Der Gatte isst den George's Cheeseburger und ich das Buttermilk fried Chicken. Beides ist sehr lecker. Etwas Alkohol können wir auch vertragen. Nein, keine Corona-Schluckimpfung.  ;) Es gibt lokales Fassbier, die Marke habe ich mir nicht gemerkt.

Nach dem Essen bemerke ich eine Tafel mit Erklärungen zu den Gebäuden hier am Ancestor Square. Klingt interessant, aber jetzt im Dunkeln, sieht man natürlich nicht viel.

Ich verkneife es mir, zurück im Motel nach neuen Nachrichten zu gucken. Gute Nacht!

 :bett:


Liebe Grüße
Susan


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Re: Kurzbericht - 2020 Ski Utah & Rund um Shutdown Las Vegas
« Antwort #26 am: 10. April 2020, 12:00:46 »
Andererseits wäre heute unsere Tour in die South Coyote Buttes gewesen, auf die mich riesig gefreut hatte.  :(  Hoffentlich haben wir beim nächsten Mal wieder Glück mit den Permits.

Für die CBS gibt's immer Permits. Bei der CBN (Wave) sieht es anders aus. Da hat sich dieses Jahr so manch ein Glückskind geärgert. Obwohl  :gruebel:, sperren können die den Trail dort nicht.

Im Keller (sind wir mal vornehm) Souterrain des Häuschens wohnte noch jemand. Jemand mit Humor  :D Unser Auto fing Sonntagmorgen an zu hupen, da kam jemand gucken. Kersten hatte den falschen Knopf gedrückt und versuchte das zu erklären. Da grinste der Typ "oh, you hit the pandemic button"  ;D

 :toothy9: Das muss man auch erst einmal wissen.

Ilona, ihr könnt echt froh sein, nicht geflogen zu sein. Wisst ihr denn schon, was mit den umgebuchten Flügen wird?  Und wenn sich irgendwann die Lage entspannt hat, können wir hoffentlich das Treffen nachholen  :knuddel:

Keine Ahnung  :weissnicht:. Noch wurden die Flüge nicht gecancelled. So lange müssen wir halt warten, denn ein zweites Mal umbuchen kostet. Davon abgesehen, müssen wir dann die Flüge aufs nächste Frühjahr verschieben. Im Sommer können wir nicht weg und der Herbst ist schon fest verplant. 

Böse Überraschung: ist geschlossen wegen Covid-19 "until further notice".   :o  Oops, was ist denn da los. Das Gleiche in Park City und in den Cottonwood Canyons.  Wie wir später von der Gastmutter hören, wurde wohl ein Barkeeper in Park City positiv getestet (Ischgl  lässt grüßen). Und die Resorts haben schnell reagiert. Jetzt sind wir froh, dass wir es nicht in die Saloons der Historic Main Street geschafft haben. 

Oh, da haben die aber schnell rigoros durchgegriffen.


Kurz überlegen wir den Abstecher nach Sundance zu machen. Dies Skigebiet an der Ostflanke des Mt. Timpanogos wurde 1969 von Robert Redford gekauft und nach seiner Rolle in dem Film "Butch Cassidy and the Sundance Kid" benannt. Dort findet auch jährlich ein Filmfestival statt. Aber heute wird wohl auch alles geschlossen sein und die Chance "Finch Hatton" zu treffen ist wohl auch gering.  :cool2: 

Schade, Sundance Valley würde mich auch mal interessieren. Aber Robert und seine deutsche Ehefrau wohnen entweder jenseits vom Sundance Valley :zwinker: im Napa Valley oder in Provo.


Langsam kommen die roten Steine in Sicht und in St. George ist es schön warm, mindestens Frühling nach all dem Winter. Einige nutzen schon den Pool im Hotel.

Gehen wir erstmal Essen, sofern denn noch Restaurants offen haben. Der Portier (wieso muss ich jetzt an Hans Moser denken? Hilfe, wir sind alt!) empfiehlt uns das Historic Center einen guten Block weiter, da gäbe es einige Restaurants. Ich wusste gar nicht, dass St. George so etwas wie eine Altstadt hat. Wir finden das beschriebene Viertel. Es schaut nur danach aus, als ob sie die Tische mit mehr Zwischenraum aufgestellt hätten. Der Gatte isst den George's Cheeseburger und ich das Buttermilk fried Chicken. Beides ist sehr lecker. Etwas Alkohol können wir auch vertragen. Nein, keine Corona-Schluckimpfung.  ;) Es gibt lokales Fassbier, die Marke habe ich mir nicht gemerkt.

Wenigstens hatte in St. George noch was geöffnet  :thumb:.
Liebe Grüße

Ilona

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Re: Kurzbericht - 2020 Ski Utah & Rund um Shutdown Las Vegas
« Antwort #27 am: 13. April 2020, 18:43:17 »
Schade um die letzten Skitage, aber immerhin konntet ihr noch etwas unternehmen und dann nach St. George weiterfahren. Im Winter in den Alpen wären die Möglichkeiten etwas eingeschränkter gewesen. Aber insgesamt eine natürlich nicht beneidenswerte Situation, sich mitten im Urlaub mit solchen Themen und Problemen befassen zu müssen.

Pandemic statt Panic Button  :lach:


LG Christina

Susan

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Re: Kurzbericht - 2020 Ski Utah & Rund um Shutdown Las Vegas
« Antwort #28 am: 15. April 2020, 17:28:51 »
17. März  Teil I :  Endlich rote Steine - Snow Canyon 

Zumindest ich habe sehr unruhig geschlafen, die C-Nachrichten machen mir zu schaffen, auch wenn die WoMo-Abenteurer teilweise noch recht optimistisch klingen. 

Im Wohnmobil in der Pampa oder auf irgendwelchen Trails wären wir ja recht isoliert und es gibt schlimmere Gegenden um zu stranden. Sowohl Colins damalige Gasteltern als auch der Sohn von unseren Freunden, der in der Nähe von  Atlanta lebt, haben uns Asyl angeboten, falls die Flüge ausfallen. Doch was können wir noch unternehmen, wenn die National- und Stateparks dicht machen. Alle Navajo betriebenen Sehenswürdigkeiten sind es schon, während die Arizona SPs noch die gute frische Luft bewerben. Und falls – Gott behüte – uns der Virus böse erwischt, wären wir wahrscheinlich ein Vermögen los.

Am Morgen sehe ich nicht ganz so schwarz wie die Nacht. Auch verkneife ich es mir nach neuen Nachrichten zu schauen.

Zum Frühstück gibt es im Best Western wie gewohnt so etwas wie Buffet, nur, dass nun  ein  Angestellter uns alles auf die (Styropor-) Teller tut.

Bei der Planung unserer Tour wollte ich gern nochmals in den Snow Canyon SP. Leider war um Ostern herum dort alles ausgebucht, so dass ich den gestrichen habe. Jetzt kommen wir doch noch hin.  8)

Keine Ahnung, wo Frau Navy den Statepark hin verortet, jedenfalls führt sie uns etwas merkwürdig. So haben wir Gelegenheit, St. George’s Wohnkolonien zu bewundern. Und davon gibt es einige, meist so genannte "gated communities", mit schicken Häuschen und Wüstengärten. Hier ein Werbeplakat vom Makler, so ähnlich schauen die auch aus, soweit von der Straße ersichtlich.



Schließlich kommen wir an diesen künstlerisch gestalteten Kreisel.



Von dort aus finden wir auch ohne Navi zum Südeingang des Snow Canyon.

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Der Canyon liegt in der Red Cliffs Desert Reserve, versteinerte Sanddünen, die vor mehr als 183 Millionen Jahren Utah bedeckten. Erosion formte dann die Canyons, hinzu kamen vor 1,4 Millionen und zuletzt etwa vor 27 Tausend Jahren Vulkanausbrüche mit fließender Lava, die die Schluchten mit Basalt füllten. Snow Canyon wurde seit etwa dem 2. Jahrhundert von Menschen genutzt; erst von Anasazi dann von Paiute Indianern, bis in den 1850er Jahren die Mormonen kamen. Der Canyon hat zudem in einigen Hollywoodfilmen mitgespielt wie dem bereits erwähnten Butch Cassidy and the Sundance Kid. 1959 entstand der Statepark insbesondere als Schutzgebiet für die Mojave Wüstenschildkröte.

Wir löhnen unsere 10$ Eintritt und fahren erstmal die Parkstraße Richtung Norden. Die Parkplätze unterwegs sind gut gefüllt. Die Zufahrt zum Camping scheint gesperrt, wir sehen aber einige Wohnmobile dort stehen. Vielleicht ist auch nur das Visitorcenter zu.

Wie 2017 beginnen wir mit dem Lava Flow Trail.  Es ist stark bewölkt und windig, daher tun unsere Skijacken noch gute Dienste.


Blick vom Trail

Wir verschaffen uns erstmal einen Überblick vom West Canyon Overlook aus. Dafür ist ein wenig Krabbelei über Slickrock nötig. Es sind etliche Familien mit Kindern unterwegs, das Gebiet ist ja groß genug um Abstand zu halten.








West Canyon Road
Ich dachte, es wäre interessant dort mal lang zu fahren. Doch trotz des Namens und breiter Schotterpiste ist diese nur zum Wandern gedacht.
Wir wollen etwas näher ran, an diese rot-weißen Felsgebilde unten im Bild.



Tatsächlich gibt es neben der Lavaröhren-Höhle einen Weg dahin.



Man kann dort auch hinuter und hinein klettern, sofern man eine (oder besser noch mehr) Taschenlampen hat.


Wir kommen der Sache näher


und näher





aber nicht wirklich dicht dran oder hinauf. Da sind die Wege deutlich mit Steinen und Schildern abgesperrt. Vielleicht auch um welche wie diesen Kameraden zu schützen, den ich zufällig durch's Tele erspäht haben


 ^-^
Der Lava-Trail führt weiter hinunter bis in den West Canyon. Dazu haben wir aber keine Lust und kehren an diesem Punkt um.




"Sackgasse" des West Canyon


nochmals die versteinerten Dünen


Nach etwa 90 Minuten kommt der Parkplatz wieder in Sicht.

Langsam lugt die Sonne immer mehr hervor und es wird uns warm. Für die nächste Wanderung reicht daher ein Pullover zum Überziehen. Wir nehmen den uns vor drei Jahren empfohlenen Hidden Pinyon Loop, der auch Naturlehrpfad ist. Leider fehlt uns dazu der passende Trailguide. Wir starten am Red Sands Parkplatz, geradewegs hinein ins Reich der Red Rocks.







Nach einer kurzen Felspassage komen wir zu einer offenen bewachsenen Sandfläche ehe es wieder zwischen Felsen hindurch weiter geht.






anschmiegsame Felsen


Mini-Arch


kleine Kletterpartie

So umrunden wir eine Felsgruppe.





Nach knapp 45 Minuten sind wir zurück am Parkplatz und ich habe mal wieder die Schuhe voll mit roten Sand.
Zeit für ein Apfel-Keks-Picknick.

 

Liebe Grüße
Susan


Christina

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Re: Kurzbericht - 2020 Ski Utah & Rund um Shutdown Las Vegas
« Antwort #29 am: 15. April 2020, 17:48:49 »
Ein sehr schönes Gebiet und tolle Trails seid ihr gegangen. Wie gerne würde ich jetzt auch so etwas machen können :(.

Das Häuschen auf dem Plakat sieht richtig nett aus und der Garten ist in dieser trockenen Gegend sicher sehr pflegeleicht. Aber gewöhnungsbedürftig wäre es schon, so viele Steine und so wenig grün. 


LG Christina