Will man sich auf Kosten des Steuerzahlers gesundstoßen - und das ohne jede geringste Gegenleistung?
Unverschämt.
Ich blicke da auch nicht so ganz durch, ich kenne die Konditionen nicht. Also wenn Lufthansa Geld "geschenkt" haben will, dann kann das ja nur durch Übernahme von Seiten des Staats gehen. Aber dass der Staat Geld in solchen Mengen verschenkt, kann ich mir eigentlich auch nicht vorstellen.
Ansonsten bleiben doch die sonst üblichen Optionen:
a) Kapitalerhöhung (Aktienausgabe). Das wäre eigentlich das adäquate Mittel, aber es bleibt die Frage, ob man damit wirklich 10 Milliarden einspielt. Glaube ich eigentlich nicht. Aber insgesamt ist das der Königsweg, dann betrifft es auch die Richtigen (die Aktionäre).
b) Auflegen von Lufthansa Bonds, also Publikumsanleihen zu einem bestimmten Zinssatz. Das dürfte aber auch schwierig sein, das ist ein Hochrisikopapier und müsste entsprechend verzinst werden. Nach wie vor erscheinen 10 Milliarden als sehr hoch, wohl kaum zu erreichen.
c) der Staat resp. die KfW gewährt einen 10 Milliarden Kredit, natürlich mit einem adäquaten Zinssatz zum Risikoausgleich (sagen wir 8% p.a.) und im Falle einer Insolvenz ist der Kredit erstrangig zu bedienen. Das könnte ich mir durchaus vorstellen, dann aber hat der Staat kein Mitspracherecht und die Lufthansa kann mit dem Geld machen, was sie wollen. Zurückzahlbar in einem angemessenen Zeitrahmen, da habe ich leider keinerlei Vorstellungen, was da realistisch ist. Warum wird dieser Weg nicht eingeschlagen?
d) die Lufthansa geht in den Schutzschirm, versaubeutelt die bereits eingenommen Kundengelder (die eigentlich dem Erwerb von gültigen Tickets dienten), macht damit sicherlich ein paar Euro Gewinn, verliert aber sicherlich jedes Kundenvertrauen. Ich glaube nicht, dass sie im Anschluss daran "saniert" sind. Eher im Gegenteil, danach wird das Insolvenzverfahren eröffnet, weil natürlich niemand so doof ist und zweimal den selben Fehler macht und bei Lufthansa ein Ticket kauft. Das erscheint mir sehr blauäugig, man mag damit drohen, aber das wird ein Boomerang. Und ob damit 10 Milliarden Euro zusammenkommen, das bezweifle ich sowieso.
Eigentlich doch relativ klar, ich würde definitiv c) vorschlagen. Last not least wäre auch die Kapitalerhöhung vorstellbar, nur mit der Einschränkung, dass die Aktien zu einem vordefinierten Kurs ausschließlich an den Staat gehen, ähnlich wie einst bei der Commerzbank. Ist aber gerade dort nicht sonderlich gut gegangen. Der Staat wäre dann Großaktionär bei der Lufthansa und hätte die üblichen Mitspracherechte über die Aktionärsversammlung.