Autor Thema: Innerdeutsches Reisen - Entwicklung der Möglichkeiten  (Gelesen 44036 mal)

Rainer

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Re: Innerdeutsches Reisen - Entwicklung der Möglichkeiten
« Antwort #45 am: 06. Mai 2020, 12:34:11 »
Wenn uns die Corona Krise wirklich 729 Milliarden kosten könnte wie es die Tagesschau Ende März als Möglichkeit nennt

Nehmen wir auch ca. 7.300 Tote bis zum Ende der Krise (das erscheint plausibel), dann ist dem Staat also jedes Leben (auch wenn es schon das durchschnittliche max. Lebensalter erreicht hat) sage und schreibe 100 Millionen Euro wert. Lufthanse hat beim Germanwings Absturz für jedes Leben 50.000,-€ geboten - ein zweitausendstel von 100 Millionen.

Man mag mich empathielos bezeichnen, aber 100 Millionen Euro pro Menschenleben ist schwachsinnig. Vor allem wenn man bedenkt, dass in der gleichen Zeit (sagen wir vom 1.3. bis heute, also etwas über 9 Wochen) sowieso knapp 200.000(!) Menschen gestorben sind. Aber die sind ja keiner Rede wert, diese schreckliche "Übersterblichkeit" (Wieler) haben wir uns RICHTIG etwas kosten lassen.

Horst

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Re: Innerdeutsches Reisen - Entwicklung der Möglichkeiten
« Antwort #46 am: 06. Mai 2020, 12:44:09 »
Wenn Du mich fragst würde ich auch sagen, das Ding ist durch. Und wenn kommts wahrscheinlich zuerst wieder in China oder saisonal im späteren Herbst wieder. Dann muss man mit den Erfahrungen von jetzt (und deren ehrlichen aufgearbeiteten Schlußfolgerungen) entsprechend reagieren.
Sicher bin ich mir nicht. Jedenfalls nicht zu 100%.
Ganz sicher (und zwar zu 100%) bin ich mir, dass wir bereits viele Existenzen vernichtet haben und mit jedem weiteren Tag von unnützen Beschränkungen weiter vernichten.

Ich bin mit dem, was Du sagst, nicht einverstanden, aber ich werde bis zum Tod Dein Recht verteidigen, es zu sagen. Voltaire.

Silke

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Re: Innerdeutsches Reisen - Entwicklung der Möglichkeiten
« Antwort #47 am: 06. Mai 2020, 12:45:32 »
Nachdem nun jede Branche kommt mit "wenn diese und jene öffnen dürfen, wollen wir auch öffnen", hoffe ich, dass die Situation nicht eskaliert. Niemandem ist geholfen, wenn Corona sich dann im Allgäu, auf Usedom und Borkum wohl fühlt und dort wieder runtergefahren wird wie angedroht...

Das kann nicht passieren, weil unsere Politiker nämlich nicht rechnen können. Die aktuellen Maßnahmen sind meiner Meinung nach sowieso total überzogen und ich glaube auch inzwischen ganz fest daran, dass die Epidemie ausläuft. Das ist in China so passiert, in Südkorea, in Neuseeland und bald kommen wir. (Jena und Rostock melden schon seit Tagen "virenfreie Zone", in Bottrop sind seit Montag keine Neuerkrankungen gemeldet worden usw.). Und die anderen kommen Stück für Stück hinterher. Das wird so sein. Warum auch immer, ich hätte genügend Phantasie für plausible Gründe, aber letztendlich ist das auch egal. Ich glaube auch fest daran, dass (wieder, wie immer) die Medikamente nicht mehr eingesetzt werden. Die werden nicht einmal fertig sein, wenn es keine Viren und keine Kranken mehr gibt.

Aber zurück zum Thema, warum können Politiker nicht rechnen? Weiß ich eigentlich auch nicht - aber es wurde ja gestern schon festgelegt, dass ab "50 auf 100.000" Neuerkrankungen wieder heruntergefahren wird. Das klingt nach wenig, aber genau deswegen fällt jetzt auch auf, wie lächerlich das ist, was momentan stattfindet. 50 auf 100.000 bedeutet nämlich auf ganz Deutschland sage und schreibe 41.500(!!!) Neuinfektion PRO TAG.

Das ist der sechsfache Wert vom "Peak" am 27.3. und ist der 60-fache Wert von gestern... (bis dahin haben die Verantwortlichen längst Schnappatmung).

P.S.: Nachdem ich gestern noch diverse Grafiken und Verläufe studiert habe (und der Verlauf ist überall gleich, am Anfang starker Anstieg, dann kurze Spitzenphase, dann der konsequente Abstieg) fällt auf, dass man NIRGENDS erkennen kann, wo der jeweilige Lockdown stattgefunden haben soll, man kann auch nicht erkennen, ob überhaupt ein Lockdown stattgefunden hat (Schweden, Japan haben ja keinen Lockdown). Es sieht immer gleich aus. Insbesondere auch in Singapur, da sieht man lediglich, dass am Anfang das Virus relativ lange auf ganz niedrigem Niveau ist (die hatten von Anfang versucht, das Virus erst gar nicht "in Schwung" kommen zu lassen). Aber irgendwann geht genauso "die Post ab", einen Lockdown hatten die sowieso schon, dennoch ging die Post ab, inzwischen geht es dort wieder langsam runter. In Russland hat man sehr früh die Grenzen geschlossen und damit den Anfang auch hinausgezögert, die sind jetzt in der Hochphase. Aber wenn man das sieht, dann kommen mir sehr sehr ernste Zweifel, ob ein Lockdown überhaupt einen Sinn hatte. Das Virus bahnt sich seinen Weg so oder so - und es entscheidet offensichtlich auch selbst, wann es wieder aufhört. Wir haben jetzt seit 17 Tagen Lockerungen - macht sich überhaupt nicht negativ bemerkbar. Eigentlich würde das doch kein Mensch glauben, aber es ist so. Passend dazu hat die WHO (angeblich - ich habe das nur gehört, ich müßte mal suchen, ob man auf deren Seite etwas findet) noch im Herbst letzten Jahres ein Statement losgelassen (warum auch immer), dass ein Lockdown keine geeignete Maßnahme in einer Pandemie wäre. Interessant, nicht wahr? Und jetzt macht es fast jeder. Ich persönlich glaube ja auch, dass das der "Herdentrieb" ist. Die Chinesen haben es vorgemacht (die hatten aber Glück, die konnten das auf Wuhan beschränken, man stelle sich vor, ganz China hätte stillhalten müssen), hatten anscheinend Erfolg (ich glaube ja nicht daran, dass war ganz einfach der Zyklus der Epidemie) und dann hat das jeder nachgemacht (bis auf wenige Ausnahmen und die kommen auch durch!).
Bei den Zahlen hast du aber nicht richtig gelesen, ist ja auch noch nicht offiziell. Die 50 Fälle auf 100.000 Einwohner gelten für 7 Tage. Dann kommt man auch auf Werte, die wir zu Spitzenzeiten hatten.
Ich finde die nun angekündigte Regelung vernünftig. Besonders, da es dann notfalls auch nur landkreisweise Einschränkungen geben soll.
Aber ich finde es auch angesichts der Zahlen vernünftig, jetzt so viel wie irgend möglich zu lockern. Der Schaden für uns Alle muss so gering wie möglich gehalten werden.
Und es ist allemal vernünftiger, notfalls im Allgäu oder an der Nordsee wieder in einen Landkreis zurück zu rudern als in der gesamten Republik den Stillstand aufrecht zu erhalten.

Rainer

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Re: Innerdeutsches Reisen - Entwicklung der Möglichkeiten
« Antwort #48 am: 06. Mai 2020, 13:12:50 »
Bei den Zahlen hast du aber nicht richtig gelesen, ist ja auch noch nicht offiziell.

Gelesen habe ich es schon richtig, es war nur eine Kurzmeldung (Söder Zitat) a la "Beschränkung bei Neuerkrankung finde ich gut, 50 auf 100.000". Da ist gar kein Zeitraum angegeben und da bisher ausnahmslos Neuerkrankungen täglich gemeldet wurden, habe ich das einfach übernommen. Ich bin allerdings sowieso der Meinung, dass GAR KEINE Zahl mehr so einen Lockdown rechtfertigt, das ist und bleibt Schwachsinn. Wenn das innerhalb der nächsten Monate nochmal gemacht wird, dann geht ALLES kaputt. Da halte ich JEDE Wette. Die Verantwortlichen (die natürlich niemals zugeben, übertrieben zu haben) werden sich auch so schon wundern, wie furchtbar die Folgen jetzt schon sein werden.

Last not least hat ja schon der Streeck ganz früh darauf hingewiesen, dass es sowieso Blödsinn ist, solche Zahlen als Maß zu nehmen. Stattdessen solle man die Intensivmediziner fragen, wie es steht und was noch geht und was nicht. Und das ist selbstverständlich der richtige Ansatz. Sonst haben wir wieder das Problem, dass wir scheinbar viele Kranke haben, aber die Betten stehen leer und die Krankenhäuser schieben Kurzarbeit. Das ganz Ding ist doch versägt worden bis zum geht nicht mehr und ich setze definitiv mein ganzes Vertrauen darauf, dass das Virus verschwindet (oder eine untergeordnete Rolle zukünftig spielt). Nochmal die gleiche Prozedur macht das Volk hoffentlich(!) nicht mehr mit.

Horst

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Re: Innerdeutsches Reisen - Entwicklung der Möglichkeiten
« Antwort #49 am: 06. Mai 2020, 13:44:45 »
Nochmal die gleiche Prozedur macht das Volk hoffentlich(!) nicht mehr mit.
Ich sicher nicht.

Wenn die Zahlen so weiter sinken könnte auch das Interesse sinken überhaupt noch einen Impfstoff oder Medikamente zu entwickeln.
Und vor allem wenn mal in ein paar Jahren ein noch viel fieserer Virus um die Ecke kommt, wird man sich sowieso anders verhalten müssen, noch mal Wirtschaft kapputt machen - geht nicht - kein Geld mehr da -alles schon für Corona verpulvert.
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Rainer

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Re: Innerdeutsches Reisen - Entwicklung der Möglichkeiten
« Antwort #50 am: 06. Mai 2020, 20:27:08 »
Ich sicher nicht.

Dann sind wir schon zu zweit.

Heute lallt der andere von den Virologen seinen Müll in die Welt, der Kekule macht auf dicke Hose, man sollte weiter einschränken, sonst käme "ein Orkan" auf Deutschland zu. Ich kann diese weltfremde Scheiße nicht mehr lesen, als ALLERERSTES muss von allen "Influencern" verlangt werden, dass sie auf ihr Gehalt verzichten - um so auch selbst einen aktiven Beitrag zu diesem Irrsinn zu leisten. Immerhin muss bei 725 Milliarden Euro JEDER(!) Deutsche ca. 9.000,-€ beisteuern, das gilt selbst für Kinder. So teuer ist der Luxus, das Leben von 7.000 Menschen so zu vergolden. Und wenn ein Herr Kekule meint, wir müssten das weiter so durchhalten, dann soll er sich beteiligen. Als fette Made im Speck kann man leicht Durchhalteparolen heraushauen.

Man merkt es mir ganz sicher an, mich kotzt diese Art von sozialer Arroganz an und zwar ganz erheblich. Die Leute wissen überhaupt nicht mehr, was für einen Irrsinnsschaden sie anrichten, um ein paar Menschenleben zu retten. Passend dazu kam die Meldung herein (und das ist ja statistisch eine sehr interessante Aussage), dass über 10.000(!) Menschen aus dem Gesundheitswesen infiziert sind. Von diesen sind angeblich 16 Menschen gestorben. Aha - das ist doch mal eine Aussage. Denn das ist wirklich eine "zufällige" Auswahl und diese Auswahl besagt: die Sterblichkeit von infizierten Patienten liegt bei 16 auf 10.000 - also zwischen 1 und 2 Promille, bzw. 0,16%. Das aber wäre ein Wert, den wir u.a. auch von der Grippe kennen, was ja lange vehement in Abrede gestellt wurde.

Das ist letztendlich auch zweitrangig, was diese Virologen immer noch nicht begriffen haben: wir haben nicht mehr die Mittel, diesen Wahnsinn einfach weiter zu machen! Wenn wir dieser irrsinnigen Vorgabe folgen, geht Deutschland (ja, selbst Deutschland) KAPUTT an den Folgen. Und warum? Um ein paar Tausend Tote zu vermeiden. Das ist nun einmal eine Epidemie und wir haben "nur" unser Immunsystem dagegen (aber immerhin, das ist ganz schön erfolgreich), aber wir können doch nicht mit dem Vorschlaghammer und als gäbe es kein Morgen, ALLES, aber wirklich ALLES einsetzen und verlieren, Hauptsache wir haben ein paar Tote weniger?! DAS IST KRANK!!!

Es bleibt wirklich nur die Hoffnung, dass das Virus wirklich verschwindet und/oder unwichtig wird, aber diese Selbstverständlichkeit, mit der diese Virologen alles opfern wollen, was unsere Sozialgesellschaft ausmacht, das ist beängstigend. Und es ist durchgeknallt. DENKT NACH!! SO GEHT ES NICHT!!

Birgit

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Re: Innerdeutsches Reisen - Entwicklung der Möglichkeiten
« Antwort #51 am: 06. Mai 2020, 20:42:51 »
Zitat
Nachdem ich gestern noch diverse Grafiken und Verläufe studiert habe (und der Verlauf ist überall gleich, am Anfang starker Anstieg, dann kurze Spitzenphase, dann der konsequente Abstieg) fällt auf, dass man NIRGENDS erkennen kann, wo der jeweilige Lockdown stattgefunden haben soll, man kann auch nicht erkennen, ob überhaupt ein Lockdown stattgefunden hat (Schweden, Japan haben ja keinen Lockdown).

Rainer, jetzt höre aber mal auf mit Schweden. Deutschland und Schweden lassen sich doch gar nicht miteinander vergleichen. Und natürlich kann man zwar nicht an der Verteilung, sozusagen an der Form der Kurve, aber an den absoluten Zahlen erkennen, dass der Lockdown stattgefunden hat.

Rechne doch einfach mal den ganz simplen Dreisatz als Mathematiker in Bezug auf die Bevölkerungszahlen:

Stockholm hat 975.000 Einwohner und 8536 Corona-Erkrankte (gerade nachgesehen). Ein Drittel der Erkrankten Schwedens (ca. 24000) lebt also in der relativ dicht besiedelten Hauptstadt.

Schweden hat 10.230.000 Einwohner und aktuell 2941 Corona-Tote.

Ich habe leider keine Zahl der Corona-Toten in Stockholm gefunden. Aber bereits zu der Zeit, als es dort 5400 Fälle gab, war die Zahl der Toten bei 810. Das ist aber definitiv aktuell zu wenig, weil die Zahl ja schon älter ist Aber rechnen wir trotzdem mal damit und somit vorsichtig weiter, schon deshalb, weil ich diese Zahl in keiner zuverlässigen Quelle gefunden habe....

Das wären pro 1.000.000 Menschen hochgerechnet 830 Tote in Großstädten.

Deutschlands 4 größte Städte haben ebenfalls so etwa 9,5% der deutschen Einwohner: Berlin, München, Hamburg, Köln haben zusammen etwa 8.100.000 Einwohner.

8,1 x 830 = 6700 Tote allein in diesen Metropolen, mutmaßlich noch ne Ecke mehr.

Was meinst du denn, was hier los wäre, hätte Berlin mit fast 3.800.000 Einwohnern beispielsweise 2500 Tote gehabt statt 162, mutmaßlich noch ne Ecke mehr?

Für den Rest Deutschlands wären ja im übrigen sicherlich auch höhere Zahlen als in Schweden zu erwarten, da man sich hier nicht auf netten kleinen Inselchen isolieren kann und der Rest unseres Landes deutlich stärker besiedelt ist. Schweden hat ja sozusagen "social distancing by nature", das Land hat ja knapp 100.000 Quadratkilometer mehr bei nur etwa einem Achtel der deutschen Bevölkerung.

Also: Selbstverständlich hatte der Lockdown hier seine Auswirkungen!

Rainer

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Re: Innerdeutsches Reisen - Entwicklung der Möglichkeiten
« Antwort #52 am: 06. Mai 2020, 20:55:06 »
Rechne doch einfach mal den ganz simplen Dreisatz als Mathematiker in Bezug auf die Bevölkerungszahlen:

Habe ich getan - aber mit Italien und Spanien. Die haben ja auch Lockdown, schon sehr lange, die haben aber viel mehr Tote. Das kann man mit diesen Zahlen eben nicht belegen, es gibt so viele Parameter, die das Geschehen auch beeinflussen, aber wenn man sich diese Grafiken anschaut (hast Du das getan?), dann findet man nicht, dass der Lockdown etwas gebracht hat. Ganz sicher kann man NICHT die Zahlen der Länder vergleichen. Alle haben Lockdown gemacht (bis auf Schweden), die Zahlen sind horrend unterschiedlich. Es MUSS also andere Faktoren geben.

Vielleicht hat er ja etwas gebracht, aber warum gehen die Zahlen rasant konstant weiter herunter, obwohl wir in D seit 17 Tagen keinen Lockdown mehr haben?

Nur mit ein bischen Rechnen ist es eben nicht getan. Letztendlich ist es auch egal, aber die Erkenntnis, dass bei uns die Zahlen heruntergehen, auch ohne komplette Lockdown, das ist die wichtigste Information überhaupt. Und darauf baue ich. Ob der Lockdown berechtigt war oder nicht, ist letztendlich unwichtig, wir können ihn nicht ungeschehen machen. Aber wir können daraus lernen, dass wir keinen zweiten Lockdown mehr machen. Denn das geht einfach nicht mehr, ich stimme Horst 100%ig zu, wir haben unser Pulver verschossen.

Zitat
Was meinst du denn, was hier los wäre, hätte Berlin mit fast 3.800.000 Einwohnern beispielsweise 2500 Tote gehabt statt 162, mutmaßlich noch ne Ecke mehr?

Genau das ist das Problem - DAS WISSEN WIR NICHT. Genau das kritisiert Bhakdi. Wir wissen nichts über die Tödlichkeit des Virus. Es gibt keine verlässliche Studie, wieviele Menschen von 100.000 infizierten Menschen sterben. Wir wissen noch nicht einmal, ob die gezählten Toten überhaupt auch wirklich AN Corona gestorben sind. Oder nur "mit" Corona. Wir wissen gar nichts. Wir zählen nur so vor uns hin. Menschen, die gestorben sind und die den Virus hatten. Und selbst wenn Berlin die 2500 gehabt hätte - welcher Preis der höhere ist, das wissen wir auch nicht. Aber wenn Du die vielen insolventen Unternehmen und die vielen Arbeitslosen fragst, die nicht Dein Glück hatten, einen sicheren Job zu haben, dann wirst Du sicherlich sehr unterschiedliche Antworten hören.

P.S.: Überhaupt - warum ist in den "neuen" Bundesländern die Infektionsrate signifikant niedriger als hier? Haben die noch besser "gelockdowned"? Glaube ich ehrlich gesagt nicht. Warum sind in Belgien die Zahlen so unfassbar hoch, obwohl die seit Wochen alles verbieten, was man verbieten kann? Weil Dreisatz alleine kein Ansatz ist. Ungleiches kann man nicht vergleichen.

Horst

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Re: Innerdeutsches Reisen - Entwicklung der Möglichkeiten
« Antwort #53 am: 06. Mai 2020, 23:11:26 »
Also: Selbstverständlich hatte der Lockdown hier seine Auswirkungen!
Ja vielleicht 0,5%.
Ich hab das ja schon mehrfach geschrieben und Du kennst ja die Kurve von Johns Hopkins und die Aussage, dass es 10-14 Tage dauert bis sich eine Maßnahme auf Fallzahlen niederschlägt (wegen Ansteckbarkeit/Ausbruch Krankheit usw.)
Die Kurve zeigt eindeutig, das es bereits zu einem Stop des Anstieges kam weit bevor der Zeitraum des Lockdowns in Deutschland bundesweit erfolgt ist und die 10-14 abgelaufen waren.

Was es gebracht hat ist meiner Meinung nach zu 90% die Absage von Großveranstaltungen, die auch Menschen aus vielen Regionen über mehr als neuralgischen 15 Minuten eng zusammen gebracht haben (Fußballspiele z.B.) Fasching (leider nicht) und das plötzliche Bewusstsein in der Bevölkerung und die Abstands- und inzwischen ev. Hygieneregelung, die man auch ohne Ausgangsbeschränkung hätte durchführen können, wie man jetzt sieht - wo man nur seit einiger Zeit letztere Mittel anwendet und die Fallzahlen erdrutschartig fallen.
That's it.

Italien & Spanien hatten das Pech, dass es sie als erste erwischt hat. Da hat sich das Virus lange munter verbreiten können, bevor es irgendwer mitbekommen hat, da auch zeitgleich noch die normale Grippe dazu lief.
Großbritannien und USA haben diesen Zeitvorteil verschenkt und eben gar nichts gemacht. Dazu katastrophale Gesundheitssysteme und wie in den USA ein Großteil der Bevölkerung nicht mal eine Krankenversicherung.

Schweden hat eben gleich auf Bewusstsein der Bevölkerung gesetzt und gewonnen. Man hat den Leuten anders als hier keine Angst gemacht sondern erklärt was Sache ist und was zu tun ist.
Jetzt kann man dagegenhalten das der typische Deutsche dümmer ist als ein Schwede, was laut Pisa ja auch stimmt.


Bei dieser gerne zitierten 2.Welle bin ich völlig entspannt.
Inzwischen wissen wir Bescheid, haben unsere Spielregeln, kennen die Anzeichen, vielleicht gibts ja sogar mal funktionierende Tests, Medikamente usw.


Die Regeln/Gesetze zu Corona die unsere Bundes- und Landesregierungen beschlossen haben haben sich für mich von skuril in bizarr gewandelt. Perso beim Friseur, Gesangsverbot in der Kirche, Kontrolle in der Gaststätte ob nur Personen aus maximal zwei Hausständen am Tisch sitzen Öffnung ab 25.Mai, Biergärten schon ab 18.Mai aber nur bis 20 Uhr (ich vermute der Virus ist lichtempfindlich ähnlich wie ein Vampir und ist ab 20:01 gefährlicher), mit Einkaufswagen in den Baumarkt wenn ich eine Knopfzelle kaufen will, Maßband beim Tischabstand in der Schule, mit Maske in eine Bank ("Hallo ich will Geld"), ... hätte ich das vor einem Jahr in einem dystopischen Zukunftsroman gelesen (und sowas les ich gerne), hätte ich ihn mit den Gedanken in die Ecke geschmissen "was das denn für krankes Zeug ... völlig abgefahren ..."
Heute waren wir in unserer Stammpizzeria - zum Pizza abholen - der durfte uns kein Bier dazu verkaufen  :o
In der Tanke 50 Meter weiter haben wir es dann bekommen.

Ich bin mit dem, was Du sagst, nicht einverstanden, aber ich werde bis zum Tod Dein Recht verteidigen, es zu sagen. Voltaire.

Horst

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Re: Innerdeutsches Reisen - Entwicklung der Möglichkeiten
« Antwort #54 am: 06. Mai 2020, 23:22:30 »
Jetzt habe ich grad mal auf ntv geklickt und bin bei diesem Artikel passend zum Thema gerade zusammen gebrochen:
https://www.n-tv.de/ratgeber/Wie-laeuft-Restaurantbesuch-unter-Auflagen-article21762479.html

Ich treff kaum die Tasten hier...

Ich zitiere daraus:

 
Zitat
Neben Einschränkungen von Öffnungszeiten und Begrenzung von Gästezahlen müssen die Betriebe individuelle Hygienekonzepte ausarbeiten. Der Branchenverband Dehoga unterstützt Gastronomen dabei mit Tipps. Maßnahmen, die in Restaurants künftig gelten könnten, sind folgende:

    kein Anbieten von Buffets
    Salz- und Pfefferstreuer sowie Essig und Öl stehen nicht mehr auf den Tischen, sondern werden nur auf Wunsch gereicht
    Atemmasken für Kellner und Küchenpersonal und für Gäste beim Betreten und Verlassen des Lokals
    Speisen werden nicht erst am Tisch aufgetan, sondern bereits in der Küche
    Wein wird nicht vom Kellner nachgeschenkt, sondern der Weinkühler direkt auf den Tisch gestellt
    Benutzung von Einmal- statt Stoffservietten
    Auslegung von Einmal-Tischsets aus Papier an jedem Platz
    Nutzung von Einmal-Speisekarten, eingeschweißten Speisekarten, die nach jeder Benutzung desinfiziert werden, oder digitalen Speisekarten
    Gläser in der Spülmaschine statt im Handwaschbecken reinigen
    Personenbeschränkungen in den Toilettenräumen
    Markierungen auf dem Boden, um Mindestabstände beim Gang durchs Lokal einzuhalten


Wenn ich Gastronom wäre - ich würde die Branche wechseln ... und das bei einem Anteil aktuell neu Infizierter von 0,000482 % der Bevölkerung.
Ich bin mit dem, was Du sagst, nicht einverstanden, aber ich werde bis zum Tod Dein Recht verteidigen, es zu sagen. Voltaire.

Birgit

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Re: Innerdeutsches Reisen - Entwicklung der Möglichkeiten
« Antwort #55 am: 07. Mai 2020, 00:19:49 »
Und weil wir das nicht wissen, hätten wir es auf dem Wissensstand vom 15.3. einfach laufen lassen sollen um dann eventuell zu sagen: "upps, wusste ich nicht?"

Ich möchte nicht wissen, wie du erst gewettert und geschimpft hättest, wenn wir italienische Verhältnisse hier bekommen hätten. Oder denkst du, dann hättest du still dagesessen und dir gesagt: Ja, war voll korrekt, schließlich konnte das niemand wissen?

Vielleicht wäre Bhakdi schuld gewesen und die Regierung, weil sie nicht auf Warnungen der Virologen gehört haben?

Du sagst jetzt, wir wissen nichts, aber das eine weißt du ganz genau, dass Bhakdi Recht hat, das ist klar. Bhakdi und du gegen den Rest der Welt, wo der Lockdown übrigens tatsächlich gruselig ist im Gegensatz zu Deutschland?

Rainer, du hast keine Ahnung von meinem Job und wie sicher der ist. Ja, ich habe mein Gehalt auch seit Mitte März weiter bekommen. Und ja, ich mache mir im Moment keine Sorgen morgen auf der Straße zu sitzen. Aber in unserem Gehaltssystem habe ich dazu so etwas wie Minusstunden aufgebaut, die ich alle nachholen darf. Ich werde nämlich nicht nach abgeleisteter Arbeitszeit bezahlt, sondern nach dem, was ich sozusagen reinscheffele.

Ich hätte also mit Fug und Recht 6 Wochen lang unbezahlten Urlaub zu Hause absitzen können. Habe ich aber nicht. Ich bin in den Laden gegangen, habe mich von meiner durchdrehenden persönlichkeitsgestörten kaufmännischen Kraft nicht nur einmal wüst beschimpfen lassen wegen meiner Unfähigkeit und bin aufgrund meiner Leitungstätigkeit letztlich nur für etwa 2:45 Stunden am Tag bezahlt worden.

Ich habe Schutzausrüstung auf eigene Kosten besorgt und von den etwa 200 Euro, die ich ausgegeben habe, nur etwa die Hälfte wieder bekommen.

Und überdies ist das Gejammer unter der Kundschaft ohnehin auch schon in guten Zeiten groß. Wie oft muss ich mir anhören, wie verdammt teuer das alles sei, dass man kein Geld habe um dann festzustellen, dass die Herrschaften, die sich das Gutachten und die Vorbereitung "nicht leisten können", dicke Protzkarren fahren, und dennoch am liebsten von mir auch noch ohne Bezahlung wissen wollen, wie das denn so läuft mit dem Gutachten, wohl gemerkt, in meiner Freizeit (s.o.). Manchmal gibt es dafür ein knappes Danke, oft gibt es dafür dann auch noch Gemecker, dass es nicht schnell genug geht mit dem Gutachten, dass das alles nur Schikane sei. Ich, nebenbei gesagt, fahre Corsa.

Und das wird nicht besser werden, denn diejenigen, die nun den Führerschein brauchen, die werden in der derzeitigen wirtschaftlichen Situation tatsächlich wirklich, wirklich, wirklich in finanzieller Not sein. Und rate mal, wer für schlechte Umsätze die Verantwortung trägt und wer dann gebeten wird, zusätzlich doch bitte noch Akquise zu betreiben?

Rainer, ich verstehe sehr wohl, dass dich die Geschichte sehr belastet, dass du dir Sorgen um Sylvia machst, nur bitte höre endlich auf so herumzumotzen. Das macht es nicht besser für dich, nicht besser für deinen Haussegen, nicht besser für die Welt. Ich bin sicher, wir haben alle unsere Sorgen mit Covid, dem Arschloch. Ich wünsche mir ja ebenso wie du, dass nun die Zahlen weiter zurück gehen und dass das Kapitel Corona in einigen Monaten geschlossen werden kann.

Silvia

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Re: Innerdeutsches Reisen - Entwicklung der Möglichkeiten
« Antwort #56 am: 07. Mai 2020, 05:31:32 »
Ich stimme da Birgit zu, das Problem ist ja: Man wusste nichts über das Virus, sah nur wie schnell es sich verbreitet.

... und es ist immer noch da!  Ich wohne in einem Dorf mit ca. 900 Einw. ... vor etwa 4 Wochen ist eine Familie erkrankt und der Mann verstorben... vor ca 1 Woche ist eine Nachbarin (2 Häuser weiter) ins Krankenhaus gekommen, wg. Müdigkeit und Gliederschmerzen, ebenfalls Corona, ihr Mann - auch positiv - zeigt überhaupt keine Symptome.

Bei beiden Familien weiß man nicht wo/wie sie sich angesteckt haben. Erstere hat große Verwandschaft im Dorf und ohne den Lockdown wären da 1 große Familienfeier, Kaffeekränzchen, Kirchgang, Frühschoppen und weitere Dorfaktivitäten gewesen. Das ganze Dorf ist hier einfach nur FROH über den harten Weg!!!



Schweden hat eben gleich auf Bewusstsein der Bevölkerung gesetzt und gewonnen. Man hat den Leuten anders als hier keine Angst gemacht sondern erklärt was Sache ist und was zu tun ist.
Jetzt kann man dagegenhalten das der typische Deutsche dümmer ist als ein Schwede, was laut Pisa ja auch stimmt.
Hier ist ein guter Artikel über die Unterschiede, warum man es nicht vergleichen kann https://www.schwedenhappen.ch/die-schwedische-corona-strategie-fuer-schweden-ist-richtig/


Horst

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Re: Innerdeutsches Reisen - Entwicklung der Möglichkeiten
« Antwort #57 am: 07. Mai 2020, 10:02:57 »
@Silvia
unsere Bevölkerungsdichte wird sich gegenüber Schweden in den nächsten Wochen und Monaten nicht ändern.
Trotzdem nähern wir uns ja schrittweise ihren natürlich vorhandenen Regeln an.
Natürlich muss das jedes Land auch irgendwo individuell machen.
China hat mit dem Lockdown einer Region (Wuhan) angefangen - und mangels anderer Konzepte und der Eile des Geschehens haben Italien und Spanien das nachgemacht.
Wir hätten frühzeitiger Großveranstaltungen (Fasching) canceln müssen (ein großer Fehler der Politik), dann hätte man sich bei uns den Lockdown sparen können und das schwedische Modell plus ein paar Modifikationen hätte gereicht.
Habe ich schon mal verlinkt - mache ich gerne noch mal:
https://www.heise.de/newsticker/meldung/Neue-RKI-Corona-Fall-Studie-Einfluss-der-Kontaktsperre-eher-maessig-4702096.html

Zitat
Was bringen die Ausgangsbeschränkungen?

Die Vorabversion der Studie (Anmerkung des RKI) zeigte so beispielsweise, dass die Kontaktsperrmaßnahme vom 23. März offenbar so gut wie gar keine Auswirkungen auf den Verlauf der Fallzahlen gehabt hat. Im aktuellen Update, das in dem heutigen Situationsbericht veröffentlicht werden wird und das heise online vorab zur Verfügung steht, sieht man nur einen mäßigen Effekt auf die Fallzahlen.

So hat sich meine Meinung von einem anfänglichen Befürworter des Lockdowns zu einem Gegner gewandelt.


Gerade die Skandinavier haben einen höheren Bildungsstand (gegenüber uns) und es ist schon ein Schlag ins Gesicht einer so tollen Industrienation wie Deutschland, dass selbst das kleine Island schon seit einem Monat diese Tracing App hat und die bei uns noch nicht mal einen Termin hat (nach dem HickHack ist das Thema eigentlich auch schon verbrannt).
Unsere ständig neuen "Regeln/Gesetzte" werden zunehmend wirrer und konfuser - keine Sau blickt mehr durch. Eben typisch deutsch.

Natürlich bleibt ein Risiko. Das ist mir bewusst. Aber auch das habe ich hier schon oft geschrieben - die Beschränkungen haben auch Risiken und zwar irrsinnig viele. Leider wird immer nur über die wirtschaftlichen Aspekte gesprochen - jede Branche schreit nach finanziellen Hilfen usw.
Dieses Virus ist gefährlich - keine Frage. Viele andere Probleme (auch die gesundheitlichen) auch.
Wir haben uns jetzt 2 Monate lang so sehr auf dieses Virus fixiert, dass dabei ALLES andere auf der Strecke blieb.
Wir müssen den Virus jetzt anders einordnen. Das ist neu. Vor allem nach allem was uns die Politik ja dauernd erzählt und auch wieder andere wichtige Aspekte unseres gesellschaftlichen Lebens betrachten.
Was bringt es wenn ein Patient stirbt, weil er sich nicht zu wichtigen Behandlungen traut - vor lauter Angst er könnte sich mit dem Virus anstecken oder jemand im Altersheim seinen Lebensmut verliert weil er alleine vor sich hinvegetiert. Fragt mal Leute die jetzt eben keinen sicheren Job mehr haben, wovor die in den letzten Wochen mehr Angst hatten, die mit mehreren Kindern zu Hause sitzen. Die Nerven liegen Blank oder sind schon durch.
Es ist leicht Anderen etwas zuzumuten was einen selbst nicht betrifft, da hat Rainer völlig recht (bitte hier niemand persönlich nehmen).
Die Ängste Einiger vor dem Virus respektiere ich, die Probleme der Anderen aber auch.

Die Verhältnismäßigkeit ist mir verloren gegangen - ich denke - die Politik darf ihr Gesicht nicht verlieren und beschäftigt uns mit ständig neuen Lockerungsregeln, dann merkt vielleicht keiner, dass das Thema von der alles umwälzenden Gefahr her (zumindest im Moment) schon durch ist.
Ich bin mit dem, was Du sagst, nicht einverstanden, aber ich werde bis zum Tod Dein Recht verteidigen, es zu sagen. Voltaire.

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Re: Innerdeutsches Reisen - Entwicklung der Möglichkeiten
« Antwort #58 am: 07. Mai 2020, 10:20:45 »
Noch was möchte ich an der Stelle mal loswerden und ich schreib das jetz einfach mal hier rein.

Als einer der beiden Betreiber dieses Forums finde ich es absolut klasse, wie hier nun 2 Monate über dieses Thema diskutiert wurde.
Nicht einmal musste man irgendwo auch nur annähernd eingreifen.

Das ist ja wirklich kein Allerweltsthema.
Ich bin nun seit 20 Jahren in Foren unterwegs (davon 17 in einer Moderatorentätigkeit). Ich kann mich auch nicht mal annähernd an ein so dramatisches Thema erinnern, das ausnahmeslos jeden so tief bewegt und wo unterschiedliche Ansichten vorprogrammiert sind. Geht ja gar nicht anders und sonst machen Diskussionen ja auch keinen Spaß, wenn jede oder jeder die gleiche Meinung hat. ;)

Für Eure Disziplin und den Umgang, das Miteinander, bei trotzdem vorhandener Leidenschaft möchte ich mich gerne bedanken.

Ich bin mit dem, was Du sagst, nicht einverstanden, aber ich werde bis zum Tod Dein Recht verteidigen, es zu sagen. Voltaire.

Rainer

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Re: Innerdeutsches Reisen - Entwicklung der Möglichkeiten
« Antwort #59 am: 07. Mai 2020, 11:18:35 »
Und weil wir das nicht wissen, hätten wir es auf dem Wissensstand vom 15.3. einfach laufen lassen sollen um dann eventuell zu sagen: "upps, wusste ich nicht?"

Man hätte mindestens die vorhanden Massnahme auswerten und abwarten müsse, das erklärte Ziel war ja, nicht das Gesundheitssystem zu überlasten. Und das ist nie eingehalten worden, es wurde einfach beschlossen, dass wir zusätzlich zu den offensichtlich wirksamen Massnahmen auch noch Lockdown machen. Die notwendigen Betten standen jederzeit leer und jetzt haben wir deswegen auch noch Krankenhausinsolvenzen.

Ich möchte nicht wissen, wie du erst gewettert und geschimpft hättest, wenn wir italienische Verhältnisse hier bekommen hätten. Oder denkst du, dann hättest du still dagesessen und dir gesagt: Ja, war voll korrekt, schließlich konnte das niemand wissen?

Das sagt meine Schwägerin auch und da gebe ich auch diese Antwort: wieso hätten wir 75% oder 80% unserer Behandlungskapazitäte wegwerfen sollen? Das ist nämlich die erste Voraussetzung für "italienische Verhältnisse". Ausserdem halte ich selbst das Geschehen in Italien für moderat. Auch da sterben innerhalb von 2 Monaten sowieso ca. 150.000 Menschen, die Grippe forderte auch in den Jahren davor jeweils ca. 23.000 Menschen, aber Italien hat sich jetzt so ruiniert, dass sie ohne fremde Hilfe überhaupt nicht mehr auf die Beine kommen.

Jetzt sind wir in der prekären Situation, dass mit einer 2. Welle gedroht wird, wir aber unsere Ressourcen schon aus dem Fenster geworfen haben. Noch einen Lockdown überlebt die Wirtschaft nicht.

Und was den Bhakdi betrifft: hast Du überhaupt irgendein Video gesehen? Seine zentrale Aussage ist, dass unwissenschaftlich gearbeitet wird, weil nicht ermittelt wird, wie gefährlich das Virus überhaupt ist. Das ist die zentrale Aussage und das stimmt, bis jetzt wissen wir es nicht. Natürlich sterben Menschen, aber es ist die Frage, wieviele sterben, und in welchem Zeitraum. Wir können nicht verhindern, dass Menschen sterben und schon gar nicht um jeden Preis.

Das hat mit Sylvia gar nichts zu tun, das ist nur der private Aspekt. Ich habe viel mehr Angst, dass diese weltweite Vorgehensweise so massive Schäden anrichtet, dass es keiner mehr unter Kontrolle kriegt. Die unverwarteten Nebeneffekte werden immer massiver und bedrohlicher, u.a. die Verschärfung der Medikamentenknappheit.