Autor Thema: Innerdeutsches Reisen - Entwicklung der Möglichkeiten  (Gelesen 48426 mal)

Rainer

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Re: Innerdeutsches Reisen - Entwicklung der Möglichkeiten
« Antwort #60 am: 07. Mai 2020, 12:03:36 »
Erstere hat große Verwandschaft im Dorf und ohne den Lockdown wären da 1 große Familienfeier, Kaffeekränzchen, Kirchgang, Frühschoppen und weitere Dorfaktivitäten gewesen.

Eben NICHT. Das sind genau die Dinge, die Horst ja auch schon genannt, die "ersten" Kontaktmaßnahmen (u.a. Verbot von Feiern usw.). Das hätte also vollkommen ausgereicht. Es ist nicht notwendig gewesen, jetzt die Gastronomen Pleite gehen zu lassen, die Hoteliers, die Kaufhäuser zu schließen u.v.m.. Genau diese ganzen Dinge (Familienfeier, Kaffeekränzchen usw.) fallen nämlich nicht unter den Lockdown.

Insgesamt finde ich die Einstellung allerdings sowieso eigenartig: ich habe auch richtig Angst, das Virus zu bekommen. Ich brauche aber keine staatliche Verordnung, dass die Bundesliga nicht spielen darf, ich brauche auch keine Verordnung, dass Frisöre geschlossen sind. Ich bin selbstverständlich eigenverantwortlich und ich gehe auch so kaum aus dem Haus (auch vor dem Erlass irgendwelcher staatlich angeordneter Massnahmen), um mich zu schützen. Ich kann von anderen wohl kaum verlangen, dass sie sich so massiv einschränken, weil ICH MICH schützen will. Sylvia hat beispielsweise den Besuch eines Kabaretts ausfallen lassen, noch bevor es irgendwelche Kontaktbeschränkungen gab. Jeder ist nach wie vor für sich selbst verantwortlich.

Silvia

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Re: Innerdeutsches Reisen - Entwicklung der Möglichkeiten
« Antwort #61 am: 07. Mai 2020, 12:14:20 »
Erstere hat große Verwandschaft im Dorf und ohne den Lockdown wären da 1 große Familienfeier, Kaffeekränzchen, Kirchgang, Frühschoppen und weitere Dorfaktivitäten gewesen.
Eben NICHT. Das sind genau die Dinge, die Horst ja auch schon genannt, die "ersten" Kontaktmaßnahmen (u.a. Verbot von Feiern usw.). Das hätte also vollkommen ausgereicht. Es ist nicht notwendig gewesen, jetzt die Gastronomen Pleite gehen zu lassen, die Hoteliers, die Kaufhäuser zu schließen u.v.m.. Genau diese ganzen Dinge (Familienfeier, Kaffeekränzchen usw.) fallen nämlich nicht unter den Lockdown.
Ok, da hätte ich genauer sein müssen: Die Familienfeier (größere Geb.-Feier) wäre im Sportheim gewesen, das Kaffekränzchen findet monatlich auch im Sportheim statt und beim Frühshoppen (auch in der Dorfgaststätte!) wird auch noch Karten gespielt.

Rainer

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Re: Innerdeutsches Reisen - Entwicklung der Möglichkeiten
« Antwort #62 am: 07. Mai 2020, 12:17:28 »
Hier ist ein guter Artikel über die Unterschiede, warum man es nicht vergleichen kann https://www.schwedenhappen.ch/die-schwedische-corona-strategie-fuer-schweden-ist-richtig/

Das ist aber nur die (veraltete) Meinung eines einzelnen Journalisten. Viel interessanter finde ich die Nachricht, dass die WHO mittlerweile das schwedische Modell als "vorbildlich" bewertet. Das wäre ziemlich sinnfrei, wenn es nur in Schweden möglich wäre (was ich auch nicht nachvollziehen kann).

Ok, da hätte ich genauer sein müssen: Die Familienfeier (größere Geb.-Feier) wäre im Sportheim gewesen, das Kaffekränzchen findet monatlich auch im Sportheim statt und beim Frühshoppen (auch in der Dorfgaststätte!) wird auch noch Karten gespielt.

Verstehe ich nicht? Die hätten eben nicht stattfinden dürfen, aber was hat das mit den Hotels und den Kaufhäusern zu tun (u.v.m.), die ihr Geschäft nicht ausüben dürfen? Ich sage ja, die Kontaktbeschränkungen hätten gereicht, aber der wirtschaftliche Lockdown ist ein Desaster.

Silvia

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Re: Innerdeutsches Reisen - Entwicklung der Möglichkeiten
« Antwort #63 am: 07. Mai 2020, 12:18:40 »
Noch was möchte ich an der Stelle mal loswerden und ich schreib das jetz einfach mal hier rein.

Als einer der beiden Betreiber dieses Forums finde ich es absolut klasse, wie hier nun 2 Monate über dieses Thema diskutiert wurde.
Nicht einmal musste man irgendwo auch nur annähernd eingreifen.

Das ist ja wirklich kein Allerweltsthema.
Ich bin nun seit 20 Jahren in Foren unterwegs (davon 17 in einer Moderatorentätigkeit). Ich kann mich auch nicht mal annähernd an ein so dramatisches Thema erinnern, das ausnahmeslos jeden so tief bewegt und wo unterschiedliche Ansichten vorprogrammiert sind. Geht ja gar nicht anders und sonst machen Diskussionen ja auch keinen Spaß, wenn jede oder jeder die gleiche Meinung hat. ;)

Für Eure Disziplin und den Umgang, das Miteinander, bei trotzdem vorhandener Leidenschaft möchte ich mich gerne bedanken.

Stimme ich voll zu !!  :thumb: 

Birgit

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Re: Innerdeutsches Reisen - Entwicklung der Möglichkeiten
« Antwort #64 am: 07. Mai 2020, 12:21:20 »
Ja, ich habe verschiedene Interviews von Bhakdi gesehen und mir auch angehört, was andere dazu sagen, ebenso wie ich mir angehört habe, was Bhakdi zum Mainstream sagt.

Und nein, das hat mit Sylvia natürlich nichts zu tun. Nur meine ich (Berufsmeise) deine Sorge und Verzweiflung, Sylvias Gereiztheit, deine unbändige Wut, zwischen den Zeilen und auch ausdrücklich an einer Stelle von dir benannt herauszuhören. Das sind Stresssymptome, heftige Stresssymptome. Und ich merke, wie dir der Allerwerteste auf Grundeis geht. Das tut mir Leid für dich (ohne jeden Zynismus). Nur mit dem Gezeter tust du niemandem einen Gefallen, am wenigsten dir selbst.

Horst

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Re: Innerdeutsches Reisen - Entwicklung der Möglichkeiten
« Antwort #65 am: 07. Mai 2020, 12:24:35 »
Die unverwarteten Nebeneffekte werden immer massiver und bedrohlicher, u.a. die Verschärfung der Medikamentenknappheit.
Muss ich leider bestätigen. Ich gehe jede Woche in die Apotheke, meistens um für meine Mutter was zu holen.
Zwei Sachen gibt es im Moment gar nicht und bei den anderen sind seit 2 Monaten plötzlich fast ausnahmslos Ersatzpräperate am Start, weil die anderen "im Moment nicht lieferbar sind".
Pneumokokken-Impfstoff für die Impfung meiner Mutter beim Hausarzt  ist scheinbar von diesem Erdball verschwunden.

Und dann mal hierzu:
https://www.rnd.de/gesundheit/coronakrise-psychotherapeuten-befurchten-welle-von-psychischen-erkrankungen-AMQIRRCLZF4OCJXCBQSOFWUHRU.html
Zitat
Psychotherapeuten befürchten durch Versorgungsengpässe in der Corona-Krise eine Welle psychischer Erkrankungen. Psychisch Kranke, Einsame, alte Menschen, Familien und Kinder - viele seien durch die Belastungen der Corona-Maßnahmen am Ende ihrer Kräfte, teilte das Deutsche Psychotherapeuten-Netzwerk (DPNW) am Montag mit. Während ein größeres Behandlungsangebot notwendig sei, falle etwa die Hälfte aller Therapien bei den niedergelassenen Psychotherapeuten aus: Gruppentherapien und Einzelsitzungen seien nicht mehr möglich, und viele Patienten und Therapeuten gehörten der Risikogruppe an.
Ich bin mit dem, was Du sagst, nicht einverstanden, aber ich werde bis zum Tod Dein Recht verteidigen, es zu sagen. Voltaire.

Birgit

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Re: Innerdeutsches Reisen - Entwicklung der Möglichkeiten
« Antwort #66 am: 07. Mai 2020, 12:35:17 »
Zitat
Viel interessanter finde ich die Nachricht, dass die WHO mittlerweile das schwedische Modell als "vorbildlich" bewertet. Das wäre ziemlich sinnfrei, wenn es nur in Schweden möglich wäre (was ich auch nicht nachvollziehen kann).

Hast du die Bilder aus Indien gesehen? Hast du Berichte über Dharavi gelesen, wo teilweise Großfamilien auf 12 qm leben zu 8 oder so und wo sich 300 Menschen eine Toilette teilen, zu der sie durch Gassen laufen müssen, an denen 2 Personen sich gerade mal aneinander vorbeiquetschen können?

In Indien merkt man normalerweise nicht, dass jemand, der mit dem bei uns üblichen Abstand in einer Schlange wartet, überhaupt wartet. Der, der als erster über 3 Köpfe und 2 Schultern anderer hinweg die Pfote mit dem Geldschein durch die Luke am Fahrkartenschalter streckt, bekommt zuerst sein Ticket.

Und ich habe in den USA sehr oft schon die Privatsphäre anderer verletzt, weil dort nicht die bei uns übliche Armeslänge als anständiger Abstand und Wohlfühlabstand zählt, sondern sehr viel mehr.

Das sind Dinge, die wir nicht einmal ausdrücklich beigebracht bekommen, sondern die wir mit der Muttermilch aufsaugen. Das muss man erstmal lernen. So, wie ich jetzt einige Wochen in mein Schlafzimmer gestürmt bin um immer wieder neu verdattert festzustellen, dass da, wo ich in den jahrelang gewohnten Spiegel schauen will, nun ein Fernseher steht, so geht das unbewusst ab. Selbst wenn man es anders will und weiß, steckt es halt so drin.

Ich erinnere mich noch an die ersten Corona-Interviews von Fußballfans, die der Meinung waren, die teure Karte und treues Fantum erforderten auch gefälligst ins Stadion zu gehen trotz der 65 Jahre und des Diabetes. Ich habe mich am Wochenende vor dem Shutdown noch mit Freunden zum Essengehen verabredet, wohl wissend, dass das (nach damaligem Wissensstand) ein großes Risiko hätte sein können. Ich bin auch bis zum 12.3. zum Yoga gegangen und habe meinen Kopf in der Kindsposition auf einer Matte abgelegt, von der ich nicht wusste, wie gründlich sie gereinigt war usw.

Das schwedische Modell ist ganz offensichtlich nicht für jedes Land geeignet. Und Deutschland hatte da im Vergleich zu Indien, wo die Menschen nun schon seit 6 Wochen in ihren teilweise winzigen Hütten bei über 40 Grad eingesperrt sind oder im Vergleich zu Spanien, wo es bei besseren Wohnverhältnissen ähnlich ist usw. den puren Freizeitpark.

Rainer

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Re: Innerdeutsches Reisen - Entwicklung der Möglichkeiten
« Antwort #67 am: 07. Mai 2020, 12:37:42 »
Und nein, das hat mit Sylvia natürlich nichts zu tun. Nur meine ich (Berufsmeise) deine Sorge und Verzweiflung, Sylvias Gereiztheit, deine unbändige Wut, zwischen den Zeilen und auch ausdrücklich an einer Stelle von dir benannt herauszuhören. Das sind Stresssymptome, heftige Stresssymptome. Und ich merke, wie dir der Allerwerteste auf Grundeis geht. Das tut mir Leid für dich (ohne jeden Zynismus). Nur mit dem Gezeter tust du niemandem einen Gefallen, am wenigsten dir selbst.

Nein, nein, so wild ist das alles nicht und vergiss nie: im Internet kommt fast gar nichts WIRKLICH so herüber, wie es eigentlich gemeint ist. Natürlich "ziehe ich vom Leder", ich finde insbesondere den Gesundheitsminister grausam (ich muss aber zugeben, dass ich den schon seit Jahren gefressen habe, wahrscheinlich würde ich ihn auch verurteilen, wenn er aus Versehen mal was richtig macht), aber auch hier gilt, es wird nicht so heiß gegessen wie es gekocht wird. Allerdings gebe ich auch zu, dass speziell die Angst um Medikamente sehr begründet ist, ich bin leider auf eine ganze Menge Medikamente angewiesen und es ist wirklich schlimm, was Horst schreibt ist schon nur die Spitze des Eisbergs. Und ein besonderes Problem ist, dass das ganze System einen "Bremsweg wie ein Supertanker" hat. D.h. wenn jetzt in indien die Werke schließen, dann merkst Du davon gar nichts. Aber im Herbst gibt es dann auf einmal alle möglichen Medikamente nicht mehr. Das ist gefährlich, weil es eine trügerische Ruhe erzeugt.

Ansonsten gibt es ja auch mal gute Nachrichten, gestern abend hat Herr Laschet den Tennissport in NRW freigegeben. Jetzt ist das Gejammer natürlich wieder einmal groß, angeblich hat der Laschet damit wieder alles falsch gemacht, es hängen keine Netze und die Plätze müssen eingerichtet werden, das hätte man doch vor einer Woche wissen wollen.... (jajaj, wie man es macht, man macht es falsch). Außerdem hat der Tennisklub wohl ganz neu ein Online Buchungssystem gekauft, das ist leider noch nicht eingerichtet. Dabei hat Sylvia mir schon vor einer Woche davon erzählt und auch begeistert die theoretischen Möglichkeiten beworden. Wie immer, habe ich sofort angeboten, bei der Einrichtung zu helfen, aber es gab wohl kein Interesse. Jetzt ist die Software immer noch nicht installiert (überrascht mich nicht) und am Montag soll der Spielbetrieb endlich wieder losgehen, Sylvias Handy steht nicht still vor lauter Anfragen von Tennisfreundinnen...

Rainer

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Re: Innerdeutsches Reisen - Entwicklung der Möglichkeiten
« Antwort #68 am: 07. Mai 2020, 12:46:48 »
Hast du die Bilder aus Indien gesehen? Hast du Berichte über Dharavi gelesen, wo teilweise Großfamilien auf 12 qm leben zu 8 oder so und wo sich 300 Menschen eine Toilette teilen, zu der sie durch Gassen laufen müssen, an denen 2 Personen sich gerade mal aneinander vorbeiquetschen können?

Dass es Länder gibt, wo es illusorisch ist zu glauben, man könne da mit ähnlichen Mitteln Erfolg haben, das unterschreibe ich unbesehen. Ich habe auch mal erlebt, wie eine Truppe Iraker am Flughafen Antalya sich beim Zoll "vorgepfuscht" hat, da fällt einem echt nichts ein. Die türkischen Beamten schüttelten nur den Kopf in meine Richtung (mit einem entschuldigenden Ausdruck im Gesicht) und meinten dann nachher, dass sie es schon lange aufgegeben hätten, die Iraker zur Ordnung zu rufen. Die verstehen nicht im Ansatz, wovon der spricht...

Nein, das ist natürlich klar, aber dennoch ist der Umkehrschluss, dass so ein System NUR in Schweden funktioniert, genauso falsch. Das ist ein Modell, welches es Wert ist, dass man darüber nachdenkt, ob es geeignet ist. Es war ja bis dato so, dass Schweden fast ausschließlich Gegenwind bekam und allenfalls belächelt wurde - das hat sich jetzt geändert. Und ich würde behaupten, bei uns in Deutschland hätte es auch genügt, bestimmte Kontakt- und Abstandsregeln zu definieren. Die sog. "Idioten", die sich nicht daran halten, halten sich auch nicht in Zeiten von Lockdown daran, das wissen wir auch alle schon lange. Es basiert natürlich auf dem Verantwortungsbewusstsein des Einzelnen, aber das kann auch ein Mittel sein, Menschen zu motivieren.

Jetzt ist es zumindest so, dass der wirtschaftliche Lockdown für jeden Arbeitnehmer fast 20.000,-€(!) kostet. Genau weiß man es nicht, das ist nur eine Hausnummer. Stelle Dir das mal vor - Du bist jetzt um 20.000,-€ ärmer. Klar, siehst Du nicht, der Staat wälzt das auf das Schuldenkonto ab, aber rein rechnerisch haben die Arbeitnehmer mal eben jeder 20.000,-€ verloren.

Rainer

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Re: Innerdeutsches Reisen - Entwicklung der Möglichkeiten
« Antwort #69 am: 07. Mai 2020, 12:58:25 »
Pneumokokken-Impfstoff für die Impfung meiner Mutter beim Hausarzt  ist scheinbar von diesem Erdball verschwunden.

Richtig - das hatte ich hier auch schon mal geschrieben. Und ist nicht nur verschwunden, selbst wenn es wieder auftauchen sollte (im Mai soll es besser werden), ab dann ist es streng limitiert, es ist nur noch bestimmten Risikopatienten vorbehalten. Die Kriterien sind ziemlich restriktiv, ich habe aus Eigeninteresse nachgeforscht, selbst ich mit meinen massiven "Vorschäden" qualifiziere mich nicht für die Impfung. ich brauche also gar nicht mehr beim Hausarzt aufzuschlagen, ich bekomme es nicht. Punkt. Der Herr Spahn hat es zwar dringlich allen empfohlen (zumindest den Corona Risikopatienten), aber das war es dann auch.

serendipity

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Re: Innerdeutsches Reisen - Entwicklung der Möglichkeiten
« Antwort #70 am: 07. Mai 2020, 17:50:28 »
Noch was möchte ich an der Stelle mal loswerden und ich schreib das jetz einfach mal hier rein.

Als einer der beiden Betreiber dieses Forums finde ich es absolut klasse, wie hier nun 2 Monate über dieses Thema diskutiert wurde.
Nicht einmal musste man irgendwo auch nur annähernd eingreifen.

Das ist ja wirklich kein Allerweltsthema.
Ich bin nun seit 20 Jahren in Foren unterwegs (davon 17 in einer Moderatorentätigkeit). Ich kann mich auch nicht mal annähernd an ein so dramatisches Thema erinnern, das ausnahmeslos jeden so tief bewegt und wo unterschiedliche Ansichten vorprogrammiert sind. Geht ja gar nicht anders und sonst machen Diskussionen ja auch keinen Spaß, wenn jede oder jeder die gleiche Meinung hat. ;)

Für Eure Disziplin und den Umgang, das Miteinander, bei trotzdem vorhandener Leidenschaft möchte ich mich gerne bedanken.

Ich kann dir da leider nur eingeschränkt zustimmen - auch wenn alles im "erträglichen" Bereich bleibt - aber persönliche  Angriffe wie "selbstmitleidig" oder "jeder kann das nachlesen [impliziert: Du bist dafür wohl zu blöd]" (vor allem wenn dann ein Video mit einem Populisten folgt) halte ich für wenig konstruktiv und ja, ich habe mich darüber geärgert  :(
Aaaaber - es ist Corona-Time - und so persönlich nehme ich es dann doch nicht.

Rainer

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Re: Innerdeutsches Reisen - Entwicklung der Möglichkeiten
« Antwort #71 am: 07. Mai 2020, 18:54:15 »
Ich bin zwar nicht dieser Meinung, dass "selbstmitleidig" oder gar "jeder kann das nachlesen" einen "persönlichen Angriff" darstellen, aber weil es mich interessiert, habe ich diese Konstrukte eins zu eins in die Forumssuche eingegeben.

Demnach tauchen beide Konstrukte ausschließlich in Deinem Beitrag auf. Und ein Video eines Populisten gibt es hier gar nicht.

P.S.: Ich bin auch kein sonderlicher Freund des Begriffs "Populist". Der ist ein wenig überstrapaziert und dient in aller Regel dazu, den Gegenüber "mundtot" zu machen, in dem man ihm "Populismus" vorwirft. Das ist so ein ähnlich "grauer" Begriff mit viel Interpretationsspielraum, wo jeder nicht will, dass er so gesehen wird. Es ist ein relatiiv neuer Begriff (mindestens für mich) und erinnert mich in der Art der Anwendung an den mittlerweile veralteten Begriff des "Spießers". Auch der "Spießer" war so ein grauer Begriff, wo jeder dem anderen unterstellte, er sei eben genau dieses, wobei der Begriff schwer "dingfest" zu machen ist. Als Mathematiker bevorzuge ich klare Formulierungen und Eigenschaften, beim Spießer ist das schwierig (finde ich zumindest). Und der "Populist" geht so ein wenig in die gleiche Richtung, es ist eine relativ pauschale Bezeichnung für jemanden, der man selbst nicht sein möchte. Der eben "populistisch" agiert. Das hat eigentlich in diesem Forum noch nicht viel Platz eingenommen. Und den Begriff "Mitleid" finde ich eigenartigerweise nicht einmal separiert (und schon gar kein Selbstmitleid) - sind wir hier so wenig mitleidig?! Ich weiß es nicht, oder ist die Suche doof? Aber wenn ich nach "Mitleid" suche (und die suche findet auch Teilbegriffe und ist sowieso unabhängig von Groß/Kleinschreibung), tauchen nur Dein und natürlich jetzt auch mein neuer Beitrag auf. Schon komisch.

serendipity

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Re: Innerdeutsches Reisen - Entwicklung der Möglichkeiten
« Antwort #72 am: 07. Mai 2020, 19:47:33 »
Sorry, aber ich erfinde nichts und das sind definitive Aussagen. Ich wollte das nur angemerkt haben und nicht darauf herumtrampeln, aber du provozierst es echt!

Bitte nimm es mir nicht übel, aber eine solche Haltung ist selbstmitleidig und nicht konstruktiv.



Ganz ehrlich - liest Du keinerlei Nachrichten? Die Tageszeitungen waren voll von den Nachrichten über ein ganz spezielles Video, die Nachricht an sich findet man ad hoc:



Das ist nichts, wo man als interessierter Nachrichtenleser nach suchen muss. Das hat mir Sylvia beim Frühstück aus der Rheinischen Post vorgelesen. Findet man problemlos mit dem entsprechenden Wissen. Und wenn man nur zwei Klicks weiter denkt, dann findet man auch das Originalvideo dazu und die unsäglichen Kommentare, die darunter stehen. Das finde ich echt mehr als überraschend, dass Du das nicht mitbekommen hast.

Inzwischen ist das Originalvideo so extrem bei Youtube verbreitet, dass ich das "Original" kaum mehr finde, da standen die ekelhaftesten Hasskommentare drunter. Ist das meine Schuld, wenn sich solche Idioten so dermaßen daneben benehmen?

Und so wurde es vom öffentlichen Rundfunk mitgeteilt, das hast Du alles gar nicht mitbekommen?

Für mich ist hier Schluss mit der Diskussion darüber: was geschrieben wurde, wurde geschrieben - nur gut finden muss ich es eben nicht, Aber dein heutiger Nachtrag, der ganz klar unterstellt, ich würde mir etwas ausdenken, den finde ich ganz und gar nicht ok.

Rainer

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Re: Innerdeutsches Reisen - Entwicklung der Möglichkeiten
« Antwort #73 am: 07. Mai 2020, 20:05:05 »
Sorry, aber ich erfinde nichts und das sind definitive Aussagen. Ich wollte das nur angemerkt haben und nicht darauf herumtrampeln, aber du provozierst es echt!

Ich finde es nicht - wenn ich den zitierten Beitrag von mir hier im Forum öffne, steht da nichts von "selbstmiitleidig". Wenn ich es richtig sehe, ist da irgendwie auch ein Zitat von Birgit drin, aus einem mir nicht bekannten Grund steht "Not found" darüber, vielleicht ist da irgendetwas gelöscht worden. Ich kriege es nicht so angezeigt?!

Aber wenn Du schon so darauf hinweist, glaubst Du, dass mich das eiskalt läßt (und das war ja der Auslöser allen Übels), wenn mich jemand provokant öffentlich fragt "Ganz ehrlich, wo treibst du immer diese Videos auf?". Ich treibe nicht "immer Videos" auf (sowieso nicht, die Vorstellung, ich würde irgendwie gezielt nach Schwachsinnsvideos fahnden, ist hanebüchen). Ist doch klar, dass ich den Zusammenhang aufkläre und ganz zu Recht darauf hinweise, dass das eine offiziell gemeldete Nachricht ist (war), die durchaus auch auf entsprechende Resonanz in Deutschland gestossen ist (was ich nachvollziehen kann).

Aber wegen mir war das längst erledigt und wie Du sagst, es ist "Corona Zeit" und da sind die Nerven allgemein angespannter. Aber WENN Du schon andere kritisierst, musst Du auch überlegen, wie denn Deine eigenen Beiträge wirken. Ich glaube nicht, dass Du glücklich gewesen wärest, wenn ich Dir (aus heiterem Himmel) diese Frage gestellt hätte, "wo Du immer solche Videos auftreibst". Niemand von uns treibt Videos auf, wir alle lesen Meldungen und jeder überprüft diese Meldungen mit den Mitteln seiner Wahl.

P.S.: Und dieses Zitat, also da scheint die Forumssuche wirklich zu versagen, die durchsucht die Zitate nicht. Und anscheinend ist das Original, aus welchem zitiert wird, gelöscht worden. Dann ist doch gut, dass dann immer noch ein Zitat irgendwo herumschwirrt, ist natürlich unglücklich, aber ich denke, der gute Wille ist allemal mehr wert als eine unzulängliiche Forentechnik.

Birgit

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Re: Innerdeutsches Reisen - Entwicklung der Möglichkeiten
« Antwort #74 am: 07. Mai 2020, 22:58:28 »
Das hier war deine Vorlage:

Zitat
jedoch kann sich jeder von euch ja auch auf seine Weise schützen, indem er sich selbst nicht in Gefahr begibt. Rainer wandelt auf dem Friedhof, Susan arbeitet von zuhause, Junior muss nicht zur Uni usw.

Und das hier war meine Reaktion:

Zitat
Ich finde es nicht fair von dir so zu tun, als ob jeder sich schützen könnte außer dir und deinen Kollegen. Bitte nimm es mir nicht übel, aber eine solche Haltung ist selbstmitleidig und nicht konstruktiv. Jeder hat seine Sorgen und Schwierigkeiten mit diesem Arschloch Covid: Angst um sich selbst, Angst um Angehörige, Angst um die wirtschaftliche Existenz, Angst vor der Zukunft.

Gabi, reiße es bitte nicht aus dem Zusammenhang, das Zitat im ganzen Absatz gelesen, bezieht sich auf deine Bemerkung mit Beispielen, wer sich hier alles schützen kann, halt alle außer dir.

Ich bin - ehrlich gesagt - ein bisschen erstaunt, dass du das als persönlichen Angriff empfindest. Tut mir Leid, das war und ist nicht meine Absicht. Klar, würde ich auch nicht gerne  hören. Das ist aber leider zumindest in der Situation mein Eindruck gewesen - wohl gemerkt vor dem Hintergrund deiner Andeutungen, dass es offenbar in deinen Augen jeder hier im Forum besser hat als du.