Autor Thema: Anfälle von Reiseunlust bzw. -müdigkeit  (Gelesen 17804 mal)

Susan

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Anfälle von Reiseunlust bzw. -müdigkeit
« am: 04. Juni 2020, 23:37:23 »
ein eher ungewöhnliches Thema für ein Reiseforum, nicht wahr?  ;)

Keine Ahnung, ob mich Corona weich gekloppt hat, wir einfach schon (zu) viel gesehen haben oder es am schönen Pfingstwetter hier lag; doch momentan habe ich so gar keine Lust auf Reisen, nicht mal aufs Planen. Trotz aller "Löffel-" und "Möchte-ich-erleben" Listen; und das ist schon recht ungewohnt für mich.  :denk:

Beispielsweise unsere auf Frühjahr 2021 umgebuchte US-Südwest-Tour: ich habe etwa fünf bis sechs Pläne, bei denen ich aber nur halbherzig bei der Sache bin. Will ich rote Steine, Colorado Schnee, Slotcanyons, Kakteen und Wildblumen oder endlich zum Joshua Tree oder was?  :raetsel:

Noch schwerer tue ich mich aber etwas für den Spätsommer/Herbst hier zu finden.   :( Stunden über Stunden an Autofahrt für noch ein Bergpanorama, noch eine Schluchtenwanderung, noch einen Wasserfall, einen schönen Strand, eine mittelalterliche Burg, idyllische Altstadtgassen, eine Küstenklippenwanderung, einen kühlen Wald...

Einzig das Wetter scheint mir momentan vielleicht einen Grund zum Reisen zu liefern: je nachdem wie schön der Sommer hier wird, könnte mir zum Herbst hin eine Dosis Sonne und Wärme fehlen.  8)

Hattet ihr auch schon solche Anfälle von Reisemüdigkeit? Und/oder kennt ihr eine Therapie dagegen?  ^-^ Ein Paket von Reisefilmen hat bisher jedenfalls nur über eine sehr kurze Zeitspanne  geholfen  ;)
Liebe Grüße
Susan


Ilona

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Re: Anfälle von Reiseunlust bzw. -müdigkeit
« Antwort #1 am: 05. Juni 2020, 14:35:01 »
ein eher ungewöhnliches Thema für ein Reiseforum, nicht wahr?  ;)

Nicht in Zeiten von Corona.

Keine Ahnung, ob mich Corona weich gekloppt hat, wir einfach schon (zu) viel gesehen haben oder es am schönen Pfingstwetter hier lag; doch momentan habe ich so gar keine Lust auf Reisen, nicht mal aufs Planen. Trotz aller "Löffel-" und "Möchte-ich-erleben" Listen; und das ist schon recht ungewohnt für mich.  :denk:

Diese Phasen gehören zum Leben und natürlich trägt die momentane Situation viel dazu bei. Wer möchte schon seine Pläne mit der ganzen Maskerade umsetzen  :weissnicht:? Der MuNaSchutz macht keine Lust auf Indoor-Besichtigungen oder shoppen.

Wir wollten schon lange mal nach Hamburg und uns das Miniatur Wunderland anschauen. Aber mit Maske macht das weder Spaß, noch halten wir es lange damit aus. Die Chirurgen sind echt zu bewundern, wenn sie vermummt stundenlang am OP-Tisch stehen. Früher war ich in einem Betrieb tätig, der viel Reinraum hatte. Mir taten die Kollegen leid, die darin arbeiten mussten, denn immer wieder kippten welche um.

Beispielsweise unsere auf Frühjahr 2021 umgebuchte US-Südwest-Tour: ich habe etwa fünf bis sechs Pläne, bei denen ich aber nur halbherzig bei der Sache bin. Will ich rote Steine, Colorado Schnee, Slotcanyons, Kakteen und Wildblumen oder endlich zum Joshua Tree oder was?  :raetsel:

Ihr seid doch mind. drei Wochen unterwegs. Warum nicht in CO mit dem Schnee beginnen, dann in UT rote Steine und Slotcanyons besuchen, bevor ihr übern Joshua Tree fahrt, unterwegs nach NV die Wildblumen anschaut und euch mit einem vergnüglichen Abend in kleiner Runde  :zwinker: aus Las Vegas verabschiedet.

Noch schwerer tue ich mich aber etwas für den Spätsommer/Herbst hier zu finden.   :( Stunden über Stunden an Autofahrt für noch ein Bergpanorama, noch eine Schluchtenwanderung, noch einen Wasserfall, einen schönen Strand, eine mittelalterliche Burg, idyllische Altstadtgassen, eine Küstenklippenwanderung, einen kühlen Wald...

Aber alles besser, als den Keller ausmisten oder die Bude zu renovieren  :totlach: .

Hattet ihr auch schon solche Anfälle von Reisemüdigkeit? Und/oder kennt ihr eine Therapie dagegen?  ^-^ Ein Paket von Reisefilmen hat bisher jedenfalls nur über eine sehr kurze Zeitspanne  geholfen  ;)

Eigentlich hatte ich noch nie einen Anfall von Reisemüdigkeit. Bei mir würden Reisefilme erst recht die Sehnsucht wecken.

Ich habe die letzten Wochen unsere Reise aufgrund der zweimaligen Stornierung drei Mal neu geplant und ich hoffe, dass die Route nun endgültig nächstes Frühjahr in die Tat umgesetzt werden kann  :adieu:.

Zuvor steht aber noch unsere Herbstreise an, die hoffentlich planmäßig verlaufen wird. Ansonsten bekomme ich den Nicht-Reisen-können-Koller :bang:.
Liebe Grüße

Ilona

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Christina

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Re: Anfälle von Reiseunlust bzw. -müdigkeit
« Antwort #2 am: 05. Juni 2020, 18:06:25 »
Reiseunlustig oder -müde bin ich eigentlich nicht, aber, ich bin über mich selbst erstaunt, dass mir das Reisen oder auch nur konkrete Planen gar nicht fehlt. Hätte ich mir vor Corona gar nicht vorstellen können.

Ich bin zwar am Überlegen, vielleicht eines der skandinavischen Länder oder Island nun endlich mal zur "richtigen" Zeit, also im Sommer besuchen zu können, ohne Massen an anderen Touristen, aber die Ungewissheit, wann welches Land tatsächlich für Touristen öffnet (Norwegen z.B. wohl erst Ende Juli), ob und welche Flüge es gibt, und am schlimmsten, was ist, wenn bei der Anreise oder in einer der Unterkünfte jemand positiv getestet wird, dann darf man den Rest des Urlaubs in Quarantäne verbringen? Das alles lässt mich nicht über das Stadium des vagen Überlegens hinauskommen und wie gesagt, es stört mich gar nicht.

Mal sehen, wie sich das in den nächsten Wochen entwickelt, vielleicht kommt irgendwann der Punkt, wo ich dann doch unbedingt weg will, keine Ahnung.



LG Christina

Rainer

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Re: Anfälle von Reiseunlust bzw. -müdigkeit
« Antwort #3 am: 05. Juni 2020, 18:59:01 »
Hattet ihr auch schon solche Anfälle von Reisemüdigkeit?

Jain. Also dass ich langfristig keinen Bock auf Urlaub habe, ist eher unwahrscheinlich (und mehr als selten). Wobei ich allerdings schon sehr lange keinen Bock mehr auf "Planung" habe, das ist mir zuviel Gewusel. Wir fahren schon seit vielen Jahren einfach drauflos. Aber ich freue mich auf den Urlaub an sich - mit einem einzigen (erheblichen) grundsätzlichen Manko: wenn es nur noch wenige Tage bis zum Abflug sind und am schlimmsten am Abflugtag selbst, da packt mich die totale Unlust und ich stelle mir die ewig gleiche Frage: "Wieso tust Du Dir diesen Scheiß eigentlich an?". Es ist Banane, ich weiß, aber so ist es nun einmal und so ist es immer und immer wieder.

Aber: genauso schnell verfliegt meine Unlust auch wieder. Wenn wir endlich im Flieger sitzen, der mit Business Class in die USA fliegt (entweder BA ab London nach dem Umsteigen, oder gleich ab Frankfurt mit Condor), dann bestelle ich SOFORT einen Sekt und ab da habe ich Urlaub und freue mich wie Bolle. Das ist schon ein ziemliches Gefühlsbad, durch welches wir (Sylvia denkt nahezu genauso wie ich!) da gehen, aber wenn der erste Sekt "duselig" macht, dann ist alles so, wie es sein muss. Deswegen ist es auch schon lange vollkommen unvorstellbar, nicht mit Business Class zu fliegen. Das ist wirklich dann "Urlaub von Anfang an" und ein ganz erheblicher Bestandteil des Urlaubsgefühls an sich.

Was Corona betrifft, so haben wir jetzt immer noch nicht für das Frühjahr 2021 umgebucht, normalerweise hätte ich das längst getan, aber im Moment weiß man einfach nicht, ob es eine gute Idee ist oder nicht. Ich habe dabei weniger Angst, mich anzustecken (da haben ja einige eine unfassbar irrationale Angst vor), aber leider ist es auch ohne Ansteckung vollkommen ungewiss, ob man sein Urlaubsziel überhaupt erreicht, ob man auch wieder problemlos nach Hause kommt usw.. Das ist wirklich schwierig im Moment. Noch kommt man ja nicht einmal rein in die USA und niemand weiß, wie lange das noch so weitergeht.

Ilona

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Re: Anfälle von Reiseunlust bzw. -müdigkeit
« Antwort #4 am: 06. Juni 2020, 10:59:29 »
Aber ich freue mich auf den Urlaub an sich - mit einem einzigen (erheblichen) grundsätzlichen Manko: wenn es nur noch wenige Tage bis zum Abflug sind und am schlimmsten am Abflugtag selbst, da packt mich die totale Unlust und ich stelle mir die ewig gleiche Frage: "Wieso tust Du Dir diesen Scheiß eigentlich an?". Es ist Banane, ich weiß, aber so ist es nun einmal und so ist es immer und immer wieder.

Da geselle ich mich dazu.

Aber: genauso schnell verfliegt meine Unlust auch wieder. Wenn wir endlich im Flieger sitzen, der mit Business Class in die USA fliegt (entweder BA ab London nach dem Umsteigen, oder gleich ab Frankfurt mit Condor), dann bestelle ich SOFORT einen Sekt und ab da habe ich Urlaub und freue mich wie Bolle. Das ist schon ein ziemliches Gefühlsbad, durch welches wir (Sylvia denkt nahezu genauso wie ich!) da gehen, aber wenn der erste Sekt "duselig" macht, dann ist alles so, wie es sein muss. Deswegen ist es auch schon lange vollkommen unvorstellbar, nicht mit Business Class zu fliegen. Das ist wirklich dann "Urlaub von Anfang an" und ein ganz erheblicher Bestandteil des Urlaubsgefühls an sich.

Business Class ist natürlich eine ganz feine Sache, aber das kann sich nicht jeder leisten. Wir haben früher zwei Pikkolos mitgenommen und die nach dem Einchecken getrunken. Das machte das Einsteigen auch leichter :totlach:.

Mittlerweile "verfliegt" meine Unlust schon auf der Fahrt zum Flughafen. Da fällt irgendwie der ganze Stress ab. Wobei ich gerne auf jeden Flug verzichten würde, aber mit dem Schiff dauert es einfach zu lange. Da wären unsere Urlaubstage mit der Hin- und Rückfahrt verbraucht.

Liebe Grüße

Ilona

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Rainer

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Re: Anfälle von Reiseunlust bzw. -müdigkeit
« Antwort #5 am: 06. Juni 2020, 21:32:36 »
Business Class ist natürlich eine ganz feine Sache, aber das kann sich nicht jeder leisten.

Keine Frage, Business Class ist nicht Economy Class. Es ist auch immer eine Frage, wie groß das Leid ist, was der einzelne bereit ist zu ertragen. Wer (wie ich) ein großer Mensch ist (1,90m), wird alleine deswegen schon wenig Freude an Economy Class haben. Darüber hinaus bin ich leider Schmerzpatient und insbesondere quält es mich unendlich, auf lange Dauer meine Füße irgendwo einzuklemmen. Für mich ist bereits ein Flug nach Mallorca (knapp unter 2 Stunden) das absolute Maximum, welches ich in Economy ertragen mag. Darüber geht gar nichts - und schon überhaupt nicht 10 Stunden am Stück an die amerikanische Westküste.

Was aber einst eine "Not" war (auf Grund der o.g. Probleme, waren wir gezwungen, uns in besseren Klassen umzuschauen), ist seit langer Zeit einem Ehrgeiz gewichen, eigentlich genau dem gleichen Ehrgeiz, der alle antreibt, nämlich so viel Leistung für so wenig Geld wie möglich zu bekommen. Natürlich steht es mir nicht zu, anderer Leuts finanzielle Möglichkeiten zu beurteilen, aber ein USA Urlaub ist ohnehin kein Billigurlaub von der Stange und ich bin schon lange zu der Erkenntnis gelangt, dass man einen Business Class Flug bekommen kann, ohne das Gefühl zu haben, jetzt einen gebrauchten Hubschrauber gekauft zu haben und für den Rest seines Lebens hoffnungslos überschuldet zu sein. Genau wie bei Economy Class Flügen gibt es natürlich auch für Business Class attraktive Sonderangebote und mit ein wenig Glück bekommt man Flüge, die zwar selbstverständlich erheblich teurer sind als ein Economy Class Flug, aber andererseits dennoch "bezahlbar" ist und damit eine ganz erhebliche Steigerung des Urlaubsgefühls bedeutet. Und das sowohl für den Hin- als auch für den Rückflug. Die oft geäußerte Behauptung, ein Business Class Flug würde die Gesamtkosten des Urlaubs ver-X-fachen, entspricht einfach nicht der Wahrheit, viel mehr ist der Flug an sich zwar deutlich teurer, aber gerade im Kontext des Gesamtarrangements macht (mit etwas Glück) der Business Class Flug nur einen vertretbaren prozentualen Anteil aus. Anders geht es auch gar nicht, denn auch wir haben ganz sicher keinen Gold scheißenden Dukantenesel zu Hause stehen und wir müssen genauso mit dem spitzen Bleistift rechnen, wie alle anderen hier im Forum auch. Ich kann deswegen nach wie vor nur jeden ermutigen, es doch einfach mal zu versuchen, denn wie Du vollkommen zu Recht sagst, ist Business Class "eine ganz feine Sache". Und es ist für die meisten von uns sicherlich erheblich "bezahlbarer", als es gemeinhin angenommen wird. Alleine, es fehlt die Bereitschaft. Aber wer (wie ich) sowieso so gut wie keine Wahl hat, macht sich so oder so nicht so viele Gedanken um den Flugpreis. Wenn das nicht bezahlbar ist, müssen wir eben auf den Urlaub verzichten. Dennoch werde ich nicht müde, andere zu ermutigen, sich Business Class zu gönnen. Es steigert das Urlaubsempfinden überproportional und trägt mehr als erwartet zum Gesamterlebnis bei. Definitiv.

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Re: Anfälle von Reiseunlust bzw. -müdigkeit
« Antwort #6 am: 07. Juni 2020, 11:20:38 »
Keine Frage, Business Class ist nicht Economy Class. Es ist auch immer eine Frage, wie groß das Leid ist, was der einzelne bereit ist zu ertragen. Wer (wie ich) ein großer Mensch ist (1,90m), wird alleine deswegen schon wenig Freude an Economy Class haben.  Darüber geht gar nichts - und schon überhaupt nicht 10 Stunden am Stück an die amerikanische Westküste.

Heiko ist ein paar Zentimeter kleiner als du, aber auch er stößt in der Eco an den Vordersitz. Wenn dann noch der Vordermann den Sitz nach hinten klappt ::) . Unter Premium Eco geht da gar nichts mehr, sonst steigt er mir nicht ein  :zwinker: :toothy9: .

Was aber einst eine "Not" war (auf Grund der o.g. Probleme, waren wir gezwungen, uns in besseren Klassen umzuschauen), ist seit langer Zeit einem Ehrgeiz gewichen, eigentlich genau dem gleichen Ehrgeiz, der alle antreibt, nämlich so viel Leistung für so wenig Geld wie möglich zu bekommen. Natürlich steht es mir nicht zu, anderer Leuts finanzielle Möglichkeiten zu beurteilen, aber ein USA Urlaub ist ohnehin kein Billigurlaub von der Stange und ich bin schon lange zu der Erkenntnis gelangt, dass man einen Business Class Flug bekommen kann, ohne das Gefühl zu haben, jetzt einen gebrauchten Hubschrauber gekauft zu haben und für den Rest seines Lebens hoffnungslos überschuldet zu sein. Genau wie bei Economy Class Flügen gibt es natürlich auch für Business Class attraktive Sonderangebote und mit ein wenig Glück bekommt man Flüge, die zwar selbstverständlich erheblich teurer sind als ein Economy Class Flug, aber andererseits dennoch "bezahlbar" ist und damit eine ganz erhebliche Steigerung des Urlaubsgefühls bedeutet. Und das sowohl für den Hin- als auch für den Rückflug.

Regulär kann man die BC nur buchen, wenn man zu viel Geld übrig hat. Es gibt immer mal wieder Schnäppchen, die den Preis der regulären Premium Eco kaum übersteigen oder man hat genügend Flugmeilen für ein Meilenschnäppchen zusammen.

Einmal hatte ich nur den Rückflug in BC mit Meilen upgegradet. Da ich im Sitzen nicht schlafen kann und dann tagelang gerädert bin, war es mir das wert. Man kann auch bei der LH und Condor die Klassen für Hin- und Rückflug separat buchen.

Die oft geäußerte Behauptung, ein Business Class Flug würde die Gesamtkosten des Urlaubs ver-X-fachen, entspricht einfach nicht der Wahrheit, viel mehr ist der Flug an sich zwar deutlich teurer, aber gerade im Kontext des Gesamtarrangements macht (mit etwas Glück) der Business Class Flug nur einen vertretbaren prozentualen Anteil aus. Anders geht es auch gar nicht, denn auch wir haben ganz sicher keinen Gold scheißenden Dukantenesel zu Hause stehen und wir müssen genauso mit dem spitzen Bleistift rechnen, wie alle anderen hier im Forum auch. Ich kann deswegen nach wie vor nur jeden ermutigen, es doch einfach mal zu versuchen, denn wie Du vollkommen zu Recht sagst, ist Business Class "eine ganz feine Sache". Und es ist für die meisten von uns sicherlich erheblich "bezahlbarer", als es gemeinhin angenommen wird.

Jedenfalls macht der Flug in der BC absolut süchtig :happy:. Es ist halt leichter vom Goggo (die jüngeren User werden das Fahrzeug nicht kennen) auf einen Mercedes umzusteigen, als umgekehrt  :cool2:.

Auf meinem allerersten Flug vor 35 Jahren mit der Condor nach Denver war die Eco besser als die jetzige Premium Eco. Man hatte zum Vordersitz so viel Platz, dass man locker am Sitznachbar vorbeikam, wenn man zur Toilette musste. Da war das Fliegen noch etwas Besonderes. Heutzutage ist es wie Bus fahren. Ich bewundere Romani, wenn sie im Light Tarif eine Woche nach Las Vegas fliegt. Das wäre für mich ein No-Go. Aber so setzt jeder seine Prioritäten.

Aber wer (wie ich) sowieso so gut wie keine Wahl hat, macht sich so oder so nicht so viele Gedanken um den Flugpreis. Wenn das nicht bezahlbar ist, müssen wir eben auf den Urlaub verzichten. Dennoch werde ich nicht müde, andere zu ermutigen, sich Business Class zu gönnen. Es steigert das Urlaubsempfinden überproportional und trägt mehr als erwartet zum Gesamterlebnis bei. Definitiv.

Es ist auf jeden Fall ein relaxteres Reisen. Wer das einmal "verschmeckt" hat, der will/kann gar nicht mehr zurück. Die Langstrecke ist dann nicht mehr so lang  :zwinker:, weil viel erträglicher.

Ende letzten Jahres habe ich für September Flüge an die Ostküste (ja, wir können nicht nur Utah :totlach:) gebucht. Da war allerdings kein BC-Schnäppchen zu bekommen. Bei 8 Std hin und 7 Std zurück, geht auch die Premium Eco. Da konnte ich insgesamt 1000 € sparen, weil wir zurück keinen Direktflug nehmen. Nun hoffen wir mal, dass sich die Situation bis dahin einigermaßen normalisiert hat und der Flug nicht auch noch storniert wird. Aber ich bin recht zuversichtlich.
Liebe Grüße

Ilona

"Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat" (Erich Kästner)


Rainer

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Re: Anfälle von Reiseunlust bzw. -müdigkeit
« Antwort #7 am: 07. Juni 2020, 13:21:07 »
Heiko ist ein paar Zentimeter kleiner als du, aber auch er stößt in der Eco an den Vordersitz. Wenn dann noch der Vordermann den Sitz nach hinten klappt ::) . Unter Premium Eco geht da gar nichts mehr, sonst steigt er mir nicht ein  :zwinker: :toothy9: .

Die Premium Economy ist auch wirklich eine sehr, sehr gute Option. Wobei man zugeben muss, dass es leider auch da ganz schöne Unterschiede gibt. Die besten Premium Economys entsprechen heute in etwa dem Standard, der vor 20 Jahren noch Business Class war. Früher gab es in Business ja nicht diese Flatbed Option (übrigens eine Erfindung von BA, die haben das seinerzeit als erste eingeführt) und die Sitze waren ungefähr so gestaltet, wie es heute in guten Premium Economy Klassen ist. Aber so ist beispielsweise die Condor Premium Economy sehr sparsam, keine breiteren Sitze und nach vorne ca. 20cm mehr Platz als in Eco. Das war es auch schon. Da sind andere Airlines deutlich komfortabler.

Ich habe ja zusätzlich das beschissene Schmerzproblem, dass mir meine Füße dauerhaft so furchtbar weh tun, weswegen es eine große Erleichterung ist, wenn ich die Füße hochlegen kann. Wer das nicht braucht, findet in Premium Economy in jedem Fall einen sehr guten Sitzplatz vor, der mindestens für den Flug tagsüber vollkommen ausreichend ist. Erst wenn es darum geht, auch eine Mütze Schlaf zu bekommen, wird in Business Class besser aufgehoben sein (wie Du selbst ja auch empfindest). Also für den Nachtflug geht nichts über ein Flatbed.

Regulär kann man die BC nur buchen, wenn man zu viel Geld übrig hat. Es gibt immer mal wieder Schnäppchen, die den Preis der regulären Premium Eco kaum übersteigen oder man hat genügend Flugmeilen für ein Meilenschnäppchen zusammen.

"Regulär" (also quasi "Listenpreis") buchen wir die nie, haben wir noch nie gemacht. Da liegt man pro Person bei ca. 3.000,-€ (Deutschland/USA und zurück) und das ist endgültig zuviel des Guten. Das ist übrigens auch bei Eurowings das Problem, die haben ja zu meiner Freude vor 2 Jahren angefangen, einen Flug Nonstop von DUS nach Las Vegas anzubieten. Aber für deren Flatbed Business verlangen die ausnahmslos 3.800,-€(!) pro Person. Das ist sinnlos.

Wir sind ja jahrelang (von 2005 bis 2015) ausnahmslos mit BA geflogen, die hatten den absolut genialen "Executive Club" und ich hatte die absolute "Masche" herausbekommen, wie man mit unseren paar kümmeligen Meilen (wir fliegen ja nur diesen einen Flug pro Jahr) trotzdem wirkungsvoll den Preis für Business Class drücken konnte. Das hat 10 Jahre lang wunderbar funktioniert, dann haben sie es wahrscheinlich bemerkt und haben das ganze Programm umgekrempelt, haben es neu benannt ("Avios" heisst es heute), haben die Meilen umbewertet (sind viel weniger wert) und haben auch die Verfügbarkeiten von upgradebaren Flügen (was ja auch ein ganz wichtiges Kriterium ist) drastisch verschlechtert. Sehr, sehr schade. Aber um eben auch mal konkrete Zahlen zu nennen: mit dieser "Trickserei" (das klingt jetzt nach etwas illegalem, das war es aber nicht, es war nur geschickt eingesetzt mit dem maximalen Gewinn) waren wir in der Lage, für durchschnittlich ca. 1.550,-€ pro Person in der Business Class in die USA zu fliegen. Und das ist natürlich ein Hammerpreis, zugegebenermaßen natürlich immer noch ein Haufen Geld, wenn man es nicht hat, dann geht es eben nicht, aber für das Gebotene ist das ein Superpreis. Wir fliegen ja sowieso länger als Ihr nach drüben (ihr macht immer nur 14 Tage, wir meistens 24 Tage), da läppern sich ja auch die Vorortkosten ganz schön zusammen, so dass der Aufpreis für die Business im Vergleich zu einem Eco Flug (der sicherlich auch mind. 750,-€ kostet, wenn es ein guter Flug mit guten Flugzeiten ist, diese Billigflüge mit horrenden Umsteigezeiten mache ich sowieso nicht) im Gesamtarrangement nur noch einen Bruchteil ausmacht. Bei uns bedeutete das pi mal Daumen 8.000,-€ Gesamtpreis inkl. Business Class Flug vs. 6.400,-€ Gesamtpreis in Economy. Und Premium Economy rechnet sich da kaum noch, denn die ist dann nicht mehr viel billiger als das Business Arrangement. So kam es eben, dass wir nur noch Business Class geflogen sind - und wie Du sagst, das kannst Du Dir nicht mehr abgewöhnen. Das geht nicht mehr, inzwischen haben wir soviele Flüge in Business absolviert, da ist nichts anderes mehr möglich.

Tja, dieses wunderbare Arrangement mit BA gibt es nicht mehr. Wir haben jetzt noch einen einzigen "Schuss frei" (unser Meilenkonto ist relativ gut gefüllt), aber dann war es das mit BA. Das ist auch nur deswegen gefüllt, weil wir vor zwei Jahren den absoluten Obervogel abgeschossen haben, da gab es via Expedia ein Sonderangebot mit BA Business Class von DUS nach Las Vegas für unfassbare 1.250,-€(!) pro Person, da brauchten wir nicht einmal unsere Meilen vom Jahr vorher einzusetzen und bekamen auch noch die vollen Meilen für diesen Flug. Deswegen haben wir jetzt noch einmal die Chance, ein Upgrade auf Premium Economy zu machen (zu mehr reicht es nicht, aber das heißt natürlich, man bekommt einen Business Flug zum Premium Eco Tarif). Es ist nur leider sauschwer geworden, überhaupt einen upgradebaren Flug zu finden.

Deswegen sind wir jetzt auf Condor umgestiegen, vor 2005 waren wir auch schon immer mit Condor geflogen (damals in der "Comfort Class", die gibt es heute nicht mehr), aber Condor hat kein Meilenprogramm. Bzw. man bekommt Meilen für Partner Airlines, aber das bringt uns nichts. Und bei Condor bekommst Du mit viel Glück einen Flug von FRA nach Las Vegas für 2.000,-€ oder im allergrößten Glücksfall für 1.800,-€ pro Person. Oft aber auch gehen die Preise weit über 3.000,-€ hinaus. Da muss man eben hartnäckig nach schauen. Das ist mit 2.000,-€ die Schmerzgrenze für uns, als Trostpflaster kommt hier aber der Nonstop Flug dazu, bei BA mussten wir immer in Heathrow umsteigen, was uns auch immer nervte. Das ist bei Condor jetzt besser, aber wir wohnen ja in MG und Frankfurt ist 240km entfernt. Wir haben dann letztes Jahr in Frankfurt im Hilton Flughafenhotel übernachtet, das war mit 89,-€ überraschend günstig. Für die An- und Rückreise haben wir jeweils einen Mietwagen gebucht, der jeweils ca. 110,-€ zzgl. Sprit gekostet hat. Das war uns insgesamt lieber, als in DUS schon einzusteigen und in FRA umzusteigen, was von den Kosten in etwas gleich gekommen wäre. Aber Zeit haben wir ja ohne Ende und das ist für mich viel weniger stressig, wenn wir in Frankfurt übernachten, statt umzusteigen (und morgens früher aufstehen zu müssen).

Das sind also die Preise, mit denen wir kalkulieren und bis 2.000,-€ pro Person können wir uns für den Flug leisten. Wenn es noch teurer wird, dann müssen wir schauen, ob wir das wirklich noch bezahlen wollen, ggf. dann einmal weniger Urlaub machen. So wie dieses Jahr - allerdings ungewollt....  :kotz:

P.S.:
Auf meinem allerersten Flug vor 35 Jahren mit der Condor nach Denver war die Eco besser als die jetzige Premium Eco.

s.o. - die Condor Premium Economy bekleckert sich auch wirklich nicht mit Ruhm. Auf den Mittelstrecken gibt es da nicht einmal mehr Platz nach vorne, da wird nur der Mittelsitz freigelassen. Was bei Corona ja sowieso geplant ist (obwohl einige Fluggesellschaften schon wieder einen Rückzug gemacht haben). Auf einer Entrümpelungsaktion zu Hause habe ich vor ein paar Jahren einen uralten LTU(!) Prospekt gefunden, mit denen habe ich in den 80er Jahren meine ersten Urlaubsflüge auf die Kanaren absolviert. Da stand in der Beschreibung für die Sitze, dass der Sitzabstand 86cm(!) betragen würde. Heute sind das satte 10cm weniger und diese 10cm merkt man allen Ecken und Enden. Auf der anderen Seite (s.o.) ist die Business Class im Laufe der Jahre immer komfortabler geworden.

Birgit

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Re: Anfälle von Reiseunlust bzw. -müdigkeit
« Antwort #8 am: 07. Juni 2020, 23:20:41 »
Um mal zum eigentlichen Thema zurückzukommen:

Ja, ich kann Reiseunlust nachvollziehen. Ich habe das die letzten Jahre auch immer wieder gehabt, dass es manchmal Wochen oder Monate dauerte, bis ich ein Ziel gefunden habe, dass ich vor Reiseantritt mich gefragt habe, was, um Gottes Willen, mich dazu gebracht hat zu buchen.

Dieses fieberhafte Suchen und Entscheiden, je nachdem, ob es einen guten Flug gibt... Und dann schauen, wie man in dem Land reist... Und dann wieder verwerfen, wenn etwas nicht passte... Die spontanen Buchungen aus dem Herzen heraus hatten ziemlich abgenommen. Die Reisen, bei denen ich mehr oder weniger innerhalb von 24 Stunden entschieden hatte, dorthin zu wollen, bei denen Konsti bei meinem freudestrahlenden Verkünden, dass ich ein Ticket gebucht habe, nur erstaunt gefragt hat, wie das so plötzlich gekommen sei, davon sei doch nie die Rede gewesen, waren die Schönsten: Bali, Indien, Süd-West-England, Äthiopien, Rumänien, Andalusien...

Und dann hatte ich zwischenzeitlich mal so 2 oder 3 Jahre, in denen ich heimlich Länder gezählt hatte, in denen ich schon war, auch stressig!

Nie im Leben hätte ich zugegeben, dass die eine oder andere Reise mehr oder weniger ein Plan nach Abwägen war, eine Entscheidung über den Kopf ohne wirklich mit dem Herzen unterwegs zu sein (Taiwan, Irland, die eine oder andere meiner USA-Reisen, bzw. Teile davon, letztes Jahr Sizilien).

Das bedeutet nicht, dass nicht jede dieser Reisen nicht dennoch irgendwie schön war, neue Erkenntnisse gebracht hat, aber nicht jede Reise war Leidenschaft und Herzensentscheidung, sondern teilweise auch stressig: Bloß keinen Urlaub verpassen, keine Möglichkeit ungenutzt lassen, wer weiß, wann ich wieder so ein günstiges Ticket nach X finde und wann ich die Möglichkeit habe 3 Wochen lang nach Y zu reisen?

Corona hat mich nicht zu Reiseunlust gebracht, sondern zu einer etwas entspannteren Haltung. Da man zu Beginn so gar nicht wusste, wann und wie und zu welchem Preis das Reisen überhaupt weiter gehen kann, bin ich geistig einen oder auch 5 Schritte zurückgetreten und habe mich gefragt, welche Ziele ich grundsätzlich wirklich, wirklich, wirklich vermissen würde.

Das Ergebnis:

Meer muss immer mal sein. Ich habe mich vor einigen Jahren in England superwohl gefühlt, sowohl in London als auch in kleinen Örtchen an der Küste, an denen ich vom Wind durchgepustet wurde. Spanien und Portugal mag ich gerne. Will ich wieder haben! Indien ist tief in meinem Herzen.

Und irgendwie zieht es mich wieder nach Südkorea. Damit habe ich so gar nicht gerechnet!

Bei anderen Ländern denke ich, da muss ich nicht nochmals hin, auch wenn das Land mich vor Ort umgehauen hat wie zum Beispiel Äthiopien oder Bali.

Das bedeutet nicht, dass ich keine anderen Ziele mehr als diese paar Länder besuchen werde, aber ich hoffe einfach, dass ich nicht mehr das Gefühl haben werde, dass etwas schief läuft, wenn ich nicht auf dem Weg zum Flughafen zum Antritt der nächsten Reise schon das Ticket zur übernächsten Reise besitze. Ich hoffe, dass ich mir wieder die Möglichkeit zum spontanen Entscheiden und zur kurzfristigen Planung geben werde. Im Zweifel kann ich immer eine Yogawoche einschieben, mit dem Auto einfach losfahren an irgendein Meer oder ein Ticket an irgendein anderes Meer buchen. Das ist für mich in keinem Fall verkehrt.

Jedenfalls finde ich, man braucht keine Therapie gegen Reisemüdigkeit, vielleicht sollte man einfach ein wenig mehr auf die innere Stimme hören. Und wenn die sagt, dass das Thema Reisen gerade nicht in den Kopf und in die Seele gehört, dann ist das eben so. Es findet sich, gerade für Profis wie uns, doch immer etwas, wenn die Lust zu reisen dann 1 oder 2 Wochen vor dem fraglichen Zeitraum kommt. Und wenn es dann kein Ticket mehr um die halbe Welt gibt, dann gibt es vielleicht einen netten See oder eine tolle Stadt, die man in 1 oder 2 Tagesetappen mit dem Zug oder dem Auto erreichen kann. Vielleicht kommt damit ein wenig die Spontanität und das Staunen zurück der ersten individuellen Touren vor vielen Jahren. Und vielleicht sagt einem dann genau in dem Moment die innere Stimme, wo die Seele für 1 oder 2 oder 3 Wochen hingehört.

Birgit

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Re: Anfälle von Reiseunlust bzw. -müdigkeit
« Antwort #9 am: 07. Juni 2020, 23:25:52 »
Zitat
Beispielsweise unsere auf Frühjahr 2021 umgebuchte US-Südwest-Tour: ich habe etwa fünf bis sechs Pläne, bei denen ich aber nur halbherzig bei der Sache bin. Will ich rote Steine, Colorado Schnee, Slotcanyons, Kakteen und Wildblumen oder endlich zum Joshua Tree oder was?

Du hast also einen Flug schon fest? Buche das Auto und lass den Rest offen bis ein Impuls kommt. Ihr kennt euch wunderbar aus. Es ist für dich machbar, eine dreiwöchige Tour innerhalb eines Wochenendes zu planen und zu buchen!

Ich habe auch schon zwei Mal einen ursprünglich gefassten USA-Plan über den Haufen geworfen, Hotels bzw. einen Teil der Route wieder storniert und statt dessen einen anderen Teil des Landes angesehen. War beide Male supertoll!

Susan

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Re: Anfälle von Reiseunlust bzw. -müdigkeit
« Antwort #10 am: 08. Juni 2020, 13:46:44 »
So ganz allein stehe ich also nicht da, auch wenn sich Reiseunlust bei euch anders äußert.

Zitat
Aber ich freue mich auf den Urlaub an sich - mit einem einzigen (erheblichen) grundsätzlichen Manko: wenn es nur noch wenige Tage bis zum Abflug sind und am schlimmsten am Abflugtag selbst, da packt mich die totale Unlust und ich stelle mir die ewig gleiche Frage: "Wieso tust Du Dir diesen Scheiß eigentlich an?".

Interessant, das kenn ich so gar nicht. Wenn es denn losgehen soll, bin ich immer so voll Vorfreude, dass ich auch Einpackstress,  economy-Flug oder Staus auf der Autobahn gut aushalten kann  ;)
Wir hatten einmal das Glück ein kostenloses Up-Grade auf Business-Class zu bekommen, das ist natürlich schon eine sehr feine Sache. Auch wenn man durchaus für so einen Flug Angebote finden kann, haben wir bislang lieber das Geld in weitere Urlaubstage angelegt.  ^-^ Wir sind ja auch klein genug  ;) Die letzten Heimflüge haben mich allerdings so genervt, dass ich doch über Upgrades nachdenke.


Zitat
Zitat von: Susan am 04. Juni 2020, 23:37:23
    Noch schwerer tue ich mich aber etwas für den Spätsommer/Herbst hier zu finden.   :( Stunden über Stunden an Autofahrt für noch ein Bergpanorama, noch eine Schluchtenwanderung, noch einen Wasserfall, einen schönen Strand, eine mittelalterliche Burg, idyllische Altstadtgassen, eine Küstenklippenwanderung, einen kühlen Wald...

Aber alles besser, als den Keller ausmisten oder die Bude zu renovieren  :totlach: .

Das stimmt natürlich  ;D

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was ist, wenn bei der Anreise oder in einer der Unterkünfte jemand positiv getestet wird, dann darf man den Rest des Urlaubs in Quarantäne verbringen?
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aber leider ist es auch ohne Ansteckung vollkommen ungewiss, ob man sein Urlaubsziel überhaupt erreicht, ob man auch wieder problemlos nach Hause kommt usw.. Das ist wirklich schwierig im Moment.

Die Erfahrung haben wir ja zum Teil schon gehabt   :P Das dämpft schon die Reisefreude.

Ich bin mir auch nicht sicher, wie gut spontan etwas gehen wird. Selbst für Camping muss man ja (noch) reservieren und/oder für Strandzugänge   :o Und die Leute sind ja ganz wild aufs Rauskommen. Wir waren Pfingsten bei Kerstens Cousin. Der wohnt quasi einen Ort vor'm Steinhuder Meer, einem Naherholungsgebiet bei uns. Was selbst da los war an Autos mit Fahradträgern hinten drauf, Wohnmobilen und so weiter.  Da mag ich mir gar nicht vorstellen, wie das an den Küsten oder im Allgäu wohl aussah.  ::)

Nie im Leben hätte ich zugegeben, dass die eine oder andere Reise mehr oder weniger ein Plan nach Abwägen war, eine Entscheidung über den Kopf ohne wirklich mit dem Herzen unterwegs zu sein

Genau dieses Gefühl hatte ich schon bei zwei, drei Reisen und grad jetzt intensiv bei den Überlegungen, was wir dies Jahr vielleicht noch machen wollen. Der Kopf hat ein paar Ideen, aber das Herz sagt noch nicht freudig ja dazu. Warten wir mal ab wie es weiter geht.

Was USA 2021 betrifft: wir haben Auto und Unterkunft, sprich ein Wohnmobil, sowie Start und Ziel mit vergnüglichem Abschiedsabend in kleiner Runde. Der Rest ist total offen bisher. Bis wir Campingplätze reservieren müssen (leider hier und da nötig), weiß ich hoffentlich, was ich möchte.
Erstmal müssen wir jetzt einen Termin im Bürgeramt bekommen (derzeit etwa zwei bis drei Monate Wartezeit  ??? ) um neue Reisepässe zu beantragen.


Liebe Grüße
Susan


Ilona

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Re: Anfälle von Reiseunlust bzw. -müdigkeit
« Antwort #11 am: 08. Juni 2020, 15:04:13 »
Erstmal müssen wir jetzt einen Termin im Bürgeramt bekommen (derzeit etwa zwei bis drei Monate Wartezeit  ??? ) um neue Reisepässe zu beantragen.

Warum denn das :raetsel: ?. Bei uns läuft der Betrieb im Bürgerbüro mit Abstands- und Hygieneregeln ganz normal.

Da würde ich aber schnell einen Termin machen und schon nach einem BC-Schnäppchen schauen :cool2:.

Liebe Grüße

Ilona

"Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat" (Erich Kästner)


Christina

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Re: Anfälle von Reiseunlust bzw. -müdigkeit
« Antwort #12 am: 08. Juni 2020, 17:55:04 »
Erstmal müssen wir jetzt einen Termin im Bürgeramt bekommen (derzeit etwa zwei bis drei Monate Wartezeit  ??? ) um neue Reisepässe zu beantragen.

Ach du meine Güte und ich habe mich schon geärgert, dass ich ausgerechnet im Januar einen neuen Reisepass hab ausstellen lassen (da der alte abgelaufen war), den ich nun in diesem Jahr nicht mehr brauchen werde, aber wer weiß, welche Rückstände da jetzt wegen Corona aufgearbeitet werden müssen und wie lange sich das hinzieht.


LG Christina

Susan

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Re: Anfälle von Reiseunlust bzw. -müdigkeit
« Antwort #13 am: 08. Juni 2020, 20:00:56 »
Unsere Bürgerämter hatten schon vor Corona lange Bearbeitungszeiten, so haben wir mehr als acht Wochen auf die Sterbeurkunde meiner Schwiegermutter warten müssen.  Und seither wird es kaum besser geworden sein  :P  Haben jetzt am 29. Juli einen Termin.

Sehr passend zur Diskussion: Travel Dealz hat mir gerade Businessclass Angebote für USA von Delta/KLM gemailt  ^-^
Liebe Grüße
Susan


Paula

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Re: Anfälle von Reiseunlust bzw. -müdigkeit
« Antwort #14 am: 09. Juni 2020, 17:44:12 »
ein eher ungewöhnliches Thema für ein Reiseforum, nicht wahr?  ;)

Keine Ahnung, ob mich Corona weich gekloppt hat, wir einfach schon (zu) viel gesehen haben oder es am schönen Pfingstwetter hier lag; doch momentan habe ich so gar keine Lust auf Reisen, nicht mal aufs Planen. Trotz aller "Löffel-" und "Möchte-ich-erleben" Listen; und das ist schon recht ungewohnt für mich.  :denk:

ganz genauso geht es mir im Moment, das Thema Reisen ist irgendwie gar kein Thema für mich aktuell. Das planen habe ich im Moment völlig aufgegeben, ich lebe so in den Tag hinein und gehe viel spazieren, mache Radtouren im München und bin noch nie so oft am Balkon gesessen (außer jetzt im Juni wo das Wetter schlecht ist).
Wir werden im Juli eine Woche nach Füssen in eine Ferienwohnung fahren, geplant habe ich nichts außer dass ich Fahrräder reserviert habe und ich habe auch keine Lust dazu. Ich habe irgendwie das Gefühl wenn ich jetzt was plane dann kommt demnächst wieder eine neue Einschränkung daher und der Plan ist hinfällig. also in so einer Situation macht Urlaubsplanung keinen Spaß.
Meine Unterkünfte in USA habe ich jetzt alle gecancelt und ich muss echt sagen dieser Lynchmord an George Floyd -eigentlich müßte man Hinrichtung sagen, da es ja Staatsdiener waren- hat mir echt den Rest gegeben. In die USA zieht es mich im Moment wirklich nicht.
Ich glaube für mich wird sich die Lust auf Urlaub erst wieder einstellen wenn ich uneingeschränkt alles machen kann. Wenn ich denganzen Tag dran denken muss Abstand  zu halten ist mir das einfach zu mühsam. In einer Ferienwohnung mit viel Natur drum rum werde ich mich bestimmt wohl fühlen aber Hotelaufenthalte kann ich mir aktuell nicht vorstellen, schon gar nicht in USA wo einen die Leute anmotzen wenn man eine Maske trägt. Einfach haarsträubend was da abgeht.

Vielleicht fliegen wir nächstes Jahr nach Südkorea wenn es die Situation ermöglicht. Aber das plant eht mein Freund also kann ich mich entspannt zurück lehnen  :)
Viele Grüße Paula