Autor Thema: Herbsttour 2020 - Slowenien & Chiemsee  (Gelesen 14413 mal)

Ilona

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Re: Herbsttour 2020 - Slowenien & Chiemsee
« Antwort #30 am: 11. Oktober 2020, 15:08:07 »
Und schon wieder was aus einem Reisebericht gelernt  :adieu:, wenn auch Wingfoiling keine Sportart für mich ist.

Als Nicht-Surfer gibt es in der Gegend anscheinend kaum Alternativen. Der Skulpturenpark ist zwar nett, aber das war es dann schon.

Da lag doch die Weiterreise an den Chiemsee nahe  :cool2:.

Liebe Grüße

Ilona

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Paula

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Re: Herbsttour 2020 - Slowenien & Chiemsee
« Antwort #31 am: 11. Oktober 2020, 18:48:32 »
Hallo Susan,
danke für die schönen Bilder aus Slowenien. Ich hoffe ja dass wir nächstes Frühjahr dorthin reisen können- ja nach Coronalage. Die Wanderung zu dem Wasserfall und durch die Schlucht merke ich mir schon mal  :)
Der Turm am Badesee war vielleicht für den Bademeister?
Viele Grüße Paula

Susan

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Re: Herbsttour 2020 - Slowenien & Chiemsee
« Antwort #32 am: 12. Oktober 2020, 12:25:01 »
Auch dir ein Willkommen bei der Tour, Paula.  Schön, dass du dabei bist :winkewinke: 

Zitat
Der Turm am Badesee war vielleicht für den Bademeister?
Haben wir auch gerätselt. Obwohl der im Notfall auch nicht so schnell da runter käme  :gruebel: Am Chiemsee haben wir dann ähnliche Türme gesehen, die waren zur Vogelbeobachtung bestimmt.

Wenn man nicht gerade Wassersport betreibt, bietet die Küste wirklich nicht viel Sehenswertes. Bis zum Chiemsee dauert es trotzdem noch ein bisschen.  8)
Liebe Grüße
Susan


Christina

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Re: Herbsttour 2020 - Slowenien & Chiemsee
« Antwort #33 am: 12. Oktober 2020, 18:47:07 »
Auf den Ausflug zum Biathlon Dorf hätte ich wohl verzichtet, dafür gefällt mir die Burg und vor allem der Ausblick von der Burg richtig gut.
Ich hatte gar nicht mit bekommen, dass auch Teile von Slowenien zum Risikogebiet erklärt wurden, das schränkt dann natürlich ein, aber ihr wart ja mit Womo flexibel.

Schade, dass es dann am Meer nicht viele Möglichkeiten gab, aber so ein Skulpturenweg ist zumindest für einen Spaziergang eine nette Sache.

Da gab es ja an der Adria mehr Wind und daher mehr Windsurfer als an der Ostsee - da schaue ich auch immer gerne dabei zu. Und von Wingfoiling habe ich auch noch nie gehört, na ja, es muss immer etwas neues erfunden werden.


LG Christina

Susan

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Re: Herbsttour 2020 - Slowenien & Chiemsee
« Antwort #34 am: 13. Oktober 2020, 01:13:54 »
Auf den Ausflug zum Biathlon Dorf hätte ich wohl verzichtet, .....
Da gab es ja an der Adria mehr Wind und daher mehr Windsurfer als an der Ostsee - da schaue ich auch immer gerne dabei zu.

Das Biathlonörtchen muss man auch nicht gesehen haben. Die Fahrt durch den Wald war noch das interessanteste daran.  Der Adriawind wird uns noch eine fast schlaflose Nacht bescheren  :windig:  Aber zuerst ...

26. September   Ausflug nach Piran

Das Samstagwetter zeigt sich besser als erwartet, da bietet sich doch eine Rollertour zum schönsten Ort der slowenischen Riviera an  8) Wir könnten auch zu Fuß dorthin, ein ca. 11 km Walking Rundkurs ist ausgeschildert. Parken müssen Tagesgäste eh ziemlich am Ortseingang; es gibt einen Shuttle. Für Wohnmobile gibt es überhaupt keine Abstellmöglichkeit.

Piran bzw. die Altstadt liegt auf der Landzunge Punta; ein richtiges Zipfelchen wie man auf einem Luftbild gut erkennen kann. Auf besagter Landzunge soll im Altertum ein Feuer den Schiffen den Weg zur griechischen Kolonie Aegida (heute Koper) gewiesen haben; daher der Name des Ortes abgeleitet vom griechischen Wort Pyros für Feuer.

Vom Parkplatz aus geht es immer am Wasser entlang zum Jachthafen und dem zentralen Tartini Platz.


erster Blick


Marina


Tartini Platz
Hier befand sich früher der Hafen, der aber zu klein wurde, zur Müllkippe  verlotterte und dann 1894 zugeschüttet wurde.
Links im Bild das Rathaus
Hier fand ein kleiner Trödelmarkt statt, da wären wir bestimmt noch einiges von den alten Sachen meiner Schwiegereltern los geworden  ::)

Wie ganz Istrien gehörte  auch Piran einige Zeit zum venezianischen Reich, daher sieht man in der Altstadt einige venizianische Häuser. Die ich aber irgendwie leider nicht einzeln fotografiert habe.  :gruebel:



Wir folgen den Wegweisern hinauf zur Kirche St. Georg. Dabei müssen wir einen kleinen Umweg machen, das am direkten Zugang und Kirchplatz gerade gebaut wird. Wir kommen an der Steilküste hinaus.



Dort führt ein Wanderweg weiter zum Strand und See von Fiesa und weiter Richtung Izola.


also bis ganz da hin

von hier aus sieht man auch gut die alte Stadtmauer



Der Weg in die Richtung sieht recht steil aus, da verzichten wir heute drauf  :floet: Stattdessen umrunden wir die Kirche und gehen dann bergab zur Landspitze.




Blick auf den Ort

Vom Turm aus soll es einen tollen Blick auf den Tartiniplatz geben, aber leider kommen wir nicht in die Kirche.


typische Altstadtansicht


das auch  ;)

Unvermittelt auch einige Mauerreliefs, über deren Bedeutung ich aber nichts gefunden habe


nicht so das typische Seefahrermotiv

Das Punta Caffe verlockt uns dann zu einer Rast mit einem wirklich leckeren Eisbecher - wir merken die Nähe zu Italien



Frisch gestärkt umrunden wir die Landspitze mit dem Leuchtturm, der das altgriechische Feuer abgelöst hat  ;)



Ab hier reihen sich dann die Gaststätten an der Uferpromenade




eine Meerjungfrau

Richtigen Strand gibt es nicht, zumindest jedoch einige Zugänge zum Meer - sprich Leitern



und ja da sind auch tatsächlich Leute hier und da zum Baden gegangen.


ein letzter Blick zum Leuchtturm

Leider hält sich das gute Wetter nicht bis zum Abend. Aber wir wollen malnicht meckern, für vorher gesagte 90% Regenwahrscheinlichkeit hatten wir doch viel Glück




Liebe Grüße
Susan


Susan

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Re: Herbsttour 2020 - Slowenien & Chiemsee
« Antwort #35 am: 13. Oktober 2020, 01:48:30 »
Die beiden nächsten Tage sind schnell erzählt, wenig ereignisreich und fotolos  ;)

27. und 28. September   Regen und ein Hauch von Bora

Der Sonntag beginnt nass. Nachmittags macht zumindest der Regen Pause, es bleibt aber dunkel bewölkt. Wir fahren kurz zum Kaffeetrinken nach Portorož und schlendern ein wenig die Promenade entlang. Der mit Sand aufgeschüttete Strandbereich könnte bestimmt ganz nett sein. Jetzt so nass und ohne Liegen und Sonnenschirme schaut er recht öde aus.  Wir essen Erdbeerkuchen, trinken Cappuccino und schauen den gar nicht so wenigen Flanierenden zu.

Gegen Abend wird es dann immer windiger und der Sonntag endet auch nass.  ::) 

Wir haben schon mal in Kroatien eine Bora erlebt und das die Nacht hört sich ähnlich an.
 :read2:  Bora ist ein kalter Fallwind, der durchaus auch orkanartige Böen entwickeln kann. Es wurden schon welche mit 250 km/h gemessen. Er tritt recht häufig bei Kälteeinbrüchen an der Adriaküste von Triest bis Montenegro auf.

Der Hügel im Rücken des Campingplatzes scheint zwar die Wucht der Böen abzumildern, trotzdem hört es sich recht tosend an. Zwar wackelt das WoMo nicht so wie damals, aber ein nerviger Zweig, der aufs Dach trommelt, stört unsere Nachtruhe. Gegen drei wird es besonders heftig, da räumen wir sicherheitshalber Tisch und Stühle in die Garage. Etliche Nachbar haben ebenso etwas zu räumen wie Vordächer, -zelte und Surfzubehör. Leid tun mir besonders die Zelter.

Am Montag ist es nicht ganz so windig, dafür gallert es ohne Unterlass. Das Schlechtwetter scheint ja flächendeckend zu sein; wir lesen von Schneefällen in den Alpen usw.
Ansonsten vertreiben wir uns den Tag mit Ludlum, Konsalik und Spielchen auf dem Tablet im geheizten WoMo, denn tatsächlich ist es auch viel kälter geworden.
Abends hört der Regen endlich auf.  ::)  Wir hatten keine Gelegenheit zum Einkaufen, eine gute Ausrede zum Essengehen  ;) Wir rollern also nach Portorož und finden eine anständige Pizzeria. Zumindest ein versöhnlicher Abschluss des verregneten Tages.
Liebe Grüße
Susan


Ilona

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Re: Herbsttour 2020 - Slowenien & Chiemsee
« Antwort #36 am: 13. Oktober 2020, 08:48:29 »
Ich sehe schon, die slowenische Riviera kann man machen, muss aber nicht  :floet:.
Liebe Grüße

Ilona

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Christina

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Re: Herbsttour 2020 - Slowenien & Chiemsee
« Antwort #37 am: 13. Oktober 2020, 18:12:07 »
Piran gefällt mir richtig gut, das wurde auch ausführlich in der WDR Wunderschön Sendung vorgestellt, die ich irgendwann diesen Sommer angeschaut habe (hatte ich schon bei Silvias Slowenien Bericht erwähnt), auch auf die venezianische Vergangenheit wurde da eingegangen. Ob da auch etwas über die Mauerreliefs gesagt wurde, kann ich mich leider nicht erinnern.

Erstaunlich, dass an diesem letzten September Wochenende selbst in Slowenien schlechtes Wetter war, das waren auch an der Ostsee meine Regentage, allerdings hat es zum Glück nicht so lang anhaltend geregnet und ich konnte trotzdem einiges unternehmen.


LG Christina

Susan

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Re: Herbsttour 2020 - Slowenien & Chiemsee
« Antwort #38 am: 13. Oktober 2020, 23:20:07 »
29. September   Fahrt ins Soča Tal

Die Nacht war sehr viel ruhiger als die letzte und morgens weckt uns ein strahlend blauer Himmel  :strahl:
Da wir nicht mehr so recht wissen, was wir hier noch anschauen könnten, machen wir uns auf den Weg zurück zum Triglav Nationalpark. Bei der Anfahrt auf Koper sehen wir dann, dass die Schneefälle in den Alpen kein Märchen waren.  ::)





Wir haben keine Lust durch Italien und zwei - möglicherweise für uns nicht offene - Grenzübergänge zu fahren, daher nehmen wir den kleinen Umweg über Autobahn und Schnellstraße. Bei Nova Goriza wechseln wir auf die Landstraße 103 und stoßen wenig später auf die Soča. Die Straße folgt dann weitgehend dem Flusslauf.


Burg oder Kloster irgendwo unterwegs



Der Fluss entspringt in den julischen Alpen, bahnt sich einen Weg durch Schluchten Richtung Südwesten und fließt als Isonzo in Italien in den Golf von Triest. Aufgrund der türkisblauen bis grünen Wasserfarbe wird die Soča auch Smaragdfluss genannt. Sie ist sehr beliebt bei Rafting- und Kajakfahrern; auf einem wilden Abschnitt finden sogar Wildwasser WMs statt.


hier eher ruhig
gebändigt durch ein Wehr


Ausblicke in die Bergwelt


auch hier hat es oben geschneit

Als (ersten) Standort haben wir uns Tolmin ausgeguckt, genauer den Campingplatz Gabrje. Die Anfahrt ist etwas abenteuerlich: das Navi führt uns statt durch Tolmin irgendwie außen rum. Dabei sollen wir die Brücke bei Volarje passieren, die allerdings für unser Dickschiff etwas eng ist. Wir müssen also noch eine Brücke weiter fahren nach Kamno und dann über die schottisch anmutende Landstraße am Berghang zurück nach Gabrje.



Der Campingplatz liegt direkt am Fluss und ist etwas primitiver als die anderen, gefällt uns soweit aber ganz gut. Kleiner Nachteil: jetzt im Herbst liegt er schon gegen 16 Uhr vollkommen im Schatten.


Ausblick auf den Fluss

Da es in der Nebensaison hier kein Brot zu kaufen gibt, rollern wir noch nach Tolmin zur Erkundungstour. Offenbar gibt es beim Ort auch eine Burgruine.



Ein Wanderweg führt hinauf, auf den wir heute aber keine Lust haben. Stattdessen bummeln wir zurück nach Einkauf ein Stück am Soča Ufer entlang.









Laut einem alten Reiseführer soll der Abschnitt hier zwischen Kobarid und Tolmin der ruhigste  zum Kayaken sein, ein paar Stromschnellen gibt es trotzdem. Der Engpass hier scheint uns für's Paddeln doch nicht ganz so easy.





Hier gefällt es uns und wir sind glücklich mit der Entscheidung, die Küste verlassen zu haben.  8) Diese Möwe scheint es uns gleich getan zu haben 



Außerdem beobachten wir noch etliche springende Forellen. Langsam wird es frisch, obwohl wir noch gar nicht soo hoch im Gebirge sind. Den Rest des Tages widmen wir uns wieder unseren Krimis im geheizten WoMo.  :read2:
 
Liebe Grüße
Susan


Ilona

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Re: Herbsttour 2020 - Slowenien & Chiemsee
« Antwort #39 am: 14. Oktober 2020, 08:12:32 »
Gute Entscheidung  :thumb:. Hier im Soca Tal gefällt es mir gleich viel besser  :adieu:.
Liebe Grüße

Ilona

"Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat" (Erich Kästner)


Silv

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Re: Herbsttour 2020 - Slowenien & Chiemsee
« Antwort #40 am: 14. Oktober 2020, 11:57:46 »

Als (ersten) Standort haben wir uns Tolmin ausgeguckt, genauer den Campingplatz Gabrje. Die Anfahrt ist etwas abenteuerlich: das Navi führt uns statt durch Tolmin irgendwie außen rum. Dabei sollen wir die Brücke bei Volarje passieren, die allerdings für unser Dickschiff etwas eng ist. Wir müssen also noch eine Brücke weiter fahren nach Kamno und dann über die schottisch anmutende Landstraße am Berghang zurück nach Gabrje.


Auf dem Campingplatz waren wir auch für eine Nacht. Wir fanden ihn ebenso etwas primitiver, auch waren viele Gäste irgendwie "anders".  :weissnicht:

Unser Navi führte uns ebenso zu dieser Brücke. Andy meinte aber das reicht, sonst würde uns das Navi (extra für WoMos) ja nicht diese Route anzeigen. Ich hätte eigentlich ein Foto machen sollen, aber ich war zu sehr angespannt.  :schreck: Mit geschlossenen Augen fuhren wir auf die andere Seite - ohne Kratzer.

O.k. - Küste muss wohl wirklich nicht sein. Piran gefällt mir eigentlich ganz gut, aber nur deswegen dahin zu fahren, muss nun auch nicht sein.
Liebe Grüße
Silvia

Christina

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Re: Herbsttour 2020 - Slowenien & Chiemsee
« Antwort #41 am: 14. Oktober 2020, 17:56:54 »
Auch wenn hier scheinbar Einigkeit herrscht, dass die Küste nicht lohnt, für mich wäre sie schon ein Muss, ich möchte immer ans Meer, wenn sich irgendwie die Gelegenheit bietet, gerade bei einem Urlaub mit Schwerpunkt Bergen finde ich das eine nette Abwechslung.

Der Fluss an eurem Campingplatz hat ein wunderschöne Farbe, selbst im Schatten zu erkennen.


LG Christina

Susan

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Re: Herbsttour 2020 - Slowenien & Chiemsee
« Antwort #42 am: 14. Oktober 2020, 22:05:37 »
Silvia, als wir an die Einmündung zur Brücke waren, kam gerade ein SUV entgegen. Da schüttelte Kersten den Kopf "Da fahr ich nicht drüber" Ein Bild hab ich natürlich auch nicht gemacht. Offiziell ist sie wohl für eine Breite bis 2.40 m zugelassen, was ja grad so passen würde. Es ist aber einfacher über Tolmin und Dolje dahin zu fahren.

Zitat
auch waren viele Gäste irgendwie "anders".

Bei grad drei anderen WoMos auf dem Platz fiel so etwas natürlich nicht auf  8)

Christina, ich wollte nicht sagen, dass die Küste sich nicht lohnt, doch nach 5 Tagen dort fiel uns einfach nichts ein, was wir noch hätten machen wollen.  :weissnicht: Bei wärmeren Wetter hätten wir vielleicht noch Badetage eingelegt. Doch das Interessantere an Slowenien ist eben die Bergwelt.
Liebe Grüße
Susan


Susan

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Re: Herbsttour 2020 - Slowenien & Chiemsee
« Antwort #43 am: 14. Oktober 2020, 23:59:10 »
30. September  Teil I   Tolminer Klammen

Der Morgen beschert uns herrlichstes Wetter und ich bin guter Dinge, hier in der Gegend noch ein paar nette Tage zu verbringen.
Doch schon beim Frühstück folgt ein Strich durch die Rechnung  :(  Die Zahnbrücke, unter der sich einer der "Pfeiler" entzündet hatte, löst sich  - zum Glück erst beim letzten Brötchenviertel. Okay, ich weiß, wie ich die im Notfall wieder befestigt bekomme und tatsächlich findet sich noch eine Probetübchen Haftcreme im Waschbeutel.  Wegen der ausheilenden Entzündung bin ich allerdings unsicher, wie lange ich das Provisorium durchziehen sollte. Und sowas muss natürlich an dem Mittwoch passieren, an dem meine Praxis zu hat.  >:(

Wir beschließen, den ersten Programmpunkt wie geplant abzuhaken und dann in mehr deutschsprachiges Gebiet, also Richtung Österreich / Bayern aufzubrechen. Da es auf dem Campingplatz keine Auscheckzeit gibt, fahren wir mit dem Roller nach Zlatomin zum Eingang der Klammen.

Wir zahlen 6 Euro Eintritt pP, die nette Dame an der Kasse bietet uns praktischerweise an, meinen Helm zu verwahren (Kerstens kommt immer ins Gepäckfach). Auch hier gilt zum großen Teil eine Art Einbahnstraßenregelung.

Die ersten Blicke sind schon mal viel versprechend:





Die Tolminer Klammen sind der südlichste und mit knapp 200 m üNN niedrigste Eingang zum Triglav NP. Die Tolminka und deren Zufluss Zadlaščica haben hier Tröge und Brüche in den Kalkstein geschnitten, deren Erscheinungsform wohl selten in Gebirgen ist. Die ersten Wanderwege wurden in den 1950er Jahren angelegt.


Zusammenfluss

Wir queren die Tolminka auf einer Holzbrücke und folgen ihrem Lauf weiter in die Schlucht hinein.









Recht bald kommt auch die Teufelsbrücke in Sicht. Später mehr dazu.

   

Es geht weiter an den Felsen entlang und durch einen kleinen Tunnel bis zum Ende der Ausbaustrecke  ;)



   

Unterhalb der Teufelsbrücke befindet sich eine Thermalquelle in einer Höhle, die heutzutage unzugänglich ist. Nur bei Niedrigwasser ist die Quelle manchmal zu sehen. Zumindest meinen wir ein paar Dampfschwaden zu erkennen.




rechts unten das Loch, der Eingang zur Höhle

Auf gleichem Weg geht es wieder zurück bis zur Mündung der Zadlaščica.





Ab dort folgen wir deren Lauf in die Schlucht.



Kleiner Abstecher über eine Hängebrücke. Kersten war so freundlich mich solo rüber gehen zu lassen. Auf dem Rückweg kamen mir dann leider zwei wipp-begeisterte Paare entgegen  :P



Ausblicke von derselben





War der Weg bisher recht eben, sind hier zahlreiche Treppenstufen auf und ab zu bewältigen. Okay, wir waren durch die vorherigen Berichte hier gewarnt, trotzdem kommen wir ins Schwitzen  :girly: Erfreulicherweise gibt es als Verschnaufspause Blümchen zu fotografieren und hier und da eine Bank   ;D







Dieser Teil des Weges endet am Aussichtpunkt auf den so genannten Bärenkopf, einem Felsen, der hier zwischen den engen Klammwänden eingekeilt ist. Mit dem üppigen Moos "befellt" und etwas Fantasie erinnert er wirklich an den Kopf eines Bären.




Zadlaščica Klamm

Wir müssen auch hier ein Stück des Weges zurück und dann über weitere Treppen hinauf zur Straße

Fortsetzung folgt ...


Liebe Grüße
Susan


Susan

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Re: Herbsttour 2020 - Slowenien & Chiemsee
« Antwort #44 am: 15. Oktober 2020, 01:04:18 »
30. September  Teil II   Von Tolmin nach Rennweg

Puh, endlich ist die Straße erreicht.  :girly: Beruhigend immerhin, dass auch jüngere Leute hier oben mit Schnappatmung ankommen.



Rechts ginge es bergan weiter zur Dante Höhle, da haben wir aber keine Lust mehr drauf. Also gehts nach links zur Teufelsbrücke. Ich dachte ja, die wäre nur für Fußgänger; doch nein, hier führt eine Straße entlang und zwar zum Dorf Zadlaz–Čadrg. Beides Brücke und Straße wurde 1907 zusammen mit Arbeitern der Bohinj Eisenbahn erbaut. Die erste bestand nur aus Holz, weitere waren dann Eisenkonstruktionen. Sie waren schmal, nur für Pferde gedacht. Erst 1966 wurde sie von den Dorfbewohnern für Kutschen und Autos verbreitert. Tatsächlich fahren hier auch Autos; in Čadrg soll es den Schildern nach ein Restaurant und auch eine Pension geben. 




Blick nach Tolmin


zur unteren Brücke


auf die Tolminka

Entlang der Straße geht es dann hinab zurück zum Eingang. In Tolmin kaufen wir noch ein paar Nahrungsmittel für Zahnbehinderte ein: für ein Nudelgericht und Porridge-Mischungen fürs Frühstück.

Ein wenig wehmütig nehmen wir Abschied vom Soča Tal; wir wären gern noch geblieben und werden auf jeden Fall wiederkommen.

Der kürzeste Weg nach Villach wäre nordwärts, über den Predilpass nach Italien zur Autobahn nach Tarvis und weiter; allerdings ist der Grenzübergang wohl für uns nicht offen. Eine andere Alternative führe weiter der Soča folgend zum Vršič Pass nach Kranjska Gora und dem Karawankentunnel. Der Gatte hatte wenig Lust diesen Pass mit dem WoMo zu fahren, also haben wir diese Route gewählt.



Keine großen Pässe oder Steigungen und nur 25 km Umweg, doch auch diese Bergstraßen kosten Zeit. Ein paar Bilder von unterwegs:


Tolmin







In einem der Bergdörfer werden wir zusätzlich eine halbe Stunde durch eine Baustelle aufgehalten. Es gibt zwar eine Ampelregelung, doch mit unseren Dickschiff kommen wir nicht an dem Betonmischer vorbei. Wir müssen also hinter ihm warten bis der alles abgeladen hatte. Zumindest haben wir gelernt, wie die Ufer der Bergbäche abgestützt werden  ;)

Ursprünglich hatten wir Berchtesgarden als Ziel im Kopf, doch nach über vier Stunden Fahrt halten wir dann in Rennweg am Katschberg beim Camping Ramsbacher für die Nacht. Zum Kochen haben wir auch keine Lust mehr, kehren also zum Abendessn im Campingstüberl ein. Bis auf die Kellnerin trägt hier keiner der Einheimischen eine Maske oder hält sich an Abstandsregeln. ::)  Ich bekomme eine bissfreundliche, leckere Scholle und Kersten einen Grillteller, der auch gut schmeckt.
So geht der Tag noch versöhnlich zu Ende.

Liebe Grüße
Susan