Autor Thema: Island 2020 – der Sommer des Regenbogens  (Gelesen 46256 mal)

Paula

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Re: Island 2020 – der Sommer des Regenbogens
« Antwort #15 am: 18. Oktober 2020, 15:48:55 »
Horst, ich komme auch noch mit  :adieu:
Island steht ja auch auf meiner Coronareiseliste. Dieses Jahr haben wir es nicht gewagt, mal schauen wie es nächsten Sommer aussieht... ich würde eigentlich gern noch während Corona dorthin fliegen, denn die Urlaube die wir dieses Jahr gemacht haben an Orten die sonst völlig überlaufen sind haben mir richtig gut gefallen. Ich bin bereit eine „spannende“ Hinreise zu unternehmen falls ich im Land dann meine Ruhe habe  :)
Ich bin sehr gespannt wie es dir ergangen ist, ich wußte von diesen Einreisebestimmungen nichts, ich hatte im Internet gelesen dass Deutsche einen Coronatest am Flughafen machen müssen und bis zum Ergebnis das innerhalb 24 h vorliegen soll im Hotel in Quarantäne bleiben müssen.  So eine Bedingung hätte ich akzeptiert, aber mehr als ein Tag natürlich nicht!
Mietautos gibt’s dann hoffentlich nächstes Jahr in besserer Qualität wobei ich bei der Marke schmerzfrei bin. Was ist an einem Dacia Duster das Problem? Ich hatte in Frankreich mal einen kleinen Dacia als Mietwagen, der war völlig okay (und neu)
Viele Grüße Paula

Rainer

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Re: Island 2020 – der Sommer des Regenbogens
« Antwort #16 am: 18. Oktober 2020, 15:54:02 »
Der isländische Pianist Víkingur Ólafsson hat ein tolles Video auf Youtube, er spielt ein wunderbares Stück von J. S. Bach auf dem Flügel. Dazu läuft ein ruhiges Video mit isländischen Impressionen. Die Musik geht unter die Haut, wunderschöne Klänge, unbedingt mit Kopfhörer anhören.

Quasi als Intro für den Reisebericht.


Horst

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Re: Island 2020 – der Sommer des Regenbogens
« Antwort #17 am: 18. Oktober 2020, 19:20:21 »
Horst, ich komme auch noch mit  :adieu:
Island steht ja auch auf meiner Coronareiseliste. Dieses Jahr haben wir es nicht gewagt, mal schauen wie es nächsten Sommer aussieht... ich würde eigentlich gern noch während Corona dorthin fliegen
Das sollte gelingen den Corona wird wie die Grippe bleiben. Aber ich weiß was Du meinst - Island eben ohne Massen. Ich bin in meinem Bericht auch ein paar mal auf diese Thematik eingegangen.
Aber in Island gibt es auch genial schöne Orte wo sowieso keine Massen hingehen. Ein Ersttäter will halt die klassischen Ziele sehen und davon hatte ich auch einige im Programm, weil es zur Hauptsaison wohl nicht leerer geht.


Ich bin bereit eine „spannende“ Hinreise zu unternehmen falls ich im Land dann meine Ruhe habe  :)
Das war immer mehr während dieser Reise der Fall.

Ich denke das Thema Reisen wird nächstes Jahr richtig spannend und da wird dieses Forum eine gute Möglichkeit geben sich auszutauschen über Möglichkeiten und vor allem das richtige Timing für Buchen und Reisen!





Mietautos gibt’s dann hoffentlich nächstes Jahr in besserer Qualität wobei ich bei der Marke schmerzfrei bin. Was ist an einem Dacia Duster das Problem? Ich hatte in Frankreich mal einen kleinen Dacia als Mietwagen, der war völlig okay (und neu)
Na ja. Ich bin den mal vor 5 Jahren bei einer Probefahrt gefahren und hatte schon nach 20 Minuten Rückenschmerzen von den billigen Sitzen. Auch sonst hat (auf Asphalt) sehr viel gewackelt und geruckelt.
Für mich ist das ein Auto für Leute die einen SUV fahren wollen aber nicht das Geld für ein gescheites Auto haben - ich habs übrigens auch nicht  ;) - jedenfalls nicht für ein Auto. Für mein Gefühl ist mir der Duster für das isländische Hochland für anspruchsvollere Strecken nicht ganz geheuer. Auch die Wattiefe mit 35cm ist mir zu wenig. Wer hauptsächlich die Ringstraße macht ist der schon ok.



Der isländische Pianist Víkingur Ólafsson hat ein tolles Video auf Youtube, er spielt ein wunderbares Stück von J. S. Bach auf dem Flügel. Dazu läuft ein ruhiges Video mit isländischen Impressionen.
Was mich an den Isländern fasziniert - so ein kleines Volk und so viele Künstler, erfolgreiche Sportler, Musiker usw...
Das Musikstück gefällt mir am besten in den letzten 1,5 min. Davor ist es mir für Island fast zu ruhig - aber ganz sicher tolle Musik. 
Ich bin mit dem, was Du sagst, nicht einverstanden, aber ich werde bis zum Tod Dein Recht verteidigen, es zu sagen. Voltaire.

Horst

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Re: Island 2020 – der Sommer des Regenbogens
« Antwort #18 am: 18. Oktober 2020, 19:51:20 »
2.Tag Mittwoch 19.8.2020

Das Isländische Manhattan


Wir denken bei unserem Morgenkaffee an die Armen die ahnungslos zum Flughafen fahren und irgendwann im lauf des Tages mitbekommen, dass sie einen Teil ihres Urlaubes in den Gegebenheiten einer Quarantäne verbringen sollen.
In Betracht des Wetters könnten wir heute auch auf dem Zimmer bleiben – fieser feiner Nieselregen der durch alle Poren kommt, ist heute kein wirklich toller Einstieg für diese Reise. Allerdings war heute sowieso der Schwerpunkt auf Reykjavik gelegt, da kann man ja immer mal in einen Laden oder Cafe zum Trocknen flüchten. Zudem ist das in Island und im Norden Europas so, die grüne Landschaft hat ihren Grund und meine rote Regenjacke somit auch.  ;)



Wir parken unseren Wagen am Hafen und beginnen unsere Stadtrunde.




Reykjavik gilt als die nördlichste Hauptstadt der Welt, mit etwa 123000 Einwohnern, also fast der Hälfte ganz Islands. Hier wird die isländische Politik gemacht, die Wirtschaft gesteuert, hier sind alle großen Firmen ansässig, Kunst- und Kulturszene platzen fast vor Vielfalt und Kreativität - alles dreht sich in Island um diese Stadt – das Manhattan Islands - eigentlich ist der Vergleich sogar zu schwach. Denn hier läuft im Verhältnis noch weit mehr und der Einfluss Reykjaviks ist deutlich größer als der, der Ostküstenmetropole Amerikas.


Nicht nur wegen des Regens zieht es uns in ein Cafe am Hafen. Immer spannend die Locals zu beobachten. Schon hier fällt uns auf, dass die rigide Corona-Politik der Regierung von der Bevölkerung nicht wahrgenommen wird. Kein Mensch trägt hier eine Maske, hält Abstand oder muss gar eine Adresse aufschreiben. Auch sonst deutet verhältnismäßig wenig auf die für uns gewohnten Covid-19 Benimm-Regeln hin.

Vom Hafen bewegen wir uns in die Innenstadt Reykjaviks. Hunger macht sich breit und wir landen bei einem Pakistanischen Imbiss. Richtig gut übrigens.


Immerhin ist der Tisch neben uns ein Opfer der Corona-Regeln.



An der Laugavegur Straße ballen sich Cafes und Geschäfte aller Art.



Auf der Skolavördustigur ist ein Regenbogen aufgemahlt, der Blick geht zur berühmten Hallgrimskirkja.



Also sozusagen unser erster Regenbogen der Reise – es sollten noch einige folgen.














Wir laufen zurück zum Auto, stoppen kurz an der Hallgrimskirkja, dem Wahrzeichen Reykjaviks, dessen Architektur den Lava-Basalt-Säulen nachempfunden ist ...





... und fahren dann in die Natur in den Südwesten der Halbinsel Reykjanes ...



...und zunächst zu den Sea Stacks von Reykjanesta.




Gleich nebenan liegt das Heißquellengebiet Gunnuhver neben dem geothermalen Kraftwerk Sudurnes. Gleich unter der Erde werden 300°C erreicht.




Es dampft und blubbert – Gunnuhver ist das größte Schlammquellengebiet Islands.



Die Dampfausstrittstellen in vulkanischem Gebiet werden Fumarolen genannt.
Sie entstehen durch das wenige Wasser in der Erde, sodass es vor dem Austritt in Dampf umgewandelt wird. Mit dem Dampf werden auch meist Gase mit ausgestoßen, die sich an der Oberfläche vom Dampf trennen. Durch die verschiedenartigen austretenden Gase entstehen die unterschiedlichen Farben auf dem Erdboden.










Auch Schlammtöpfe gehören ins Sortiment von Gunnuhver










Der Regen hört heute auch auf der Fahrt zurück in unser Fischerdorf nicht auf.





Übernachtung: Hlid Fisherman’s Village
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Rainer

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Re: Island 2020 – der Sommer des Regenbogens
« Antwort #19 am: 18. Oktober 2020, 20:10:34 »
Der dunkel bewölkte Himmel sieht nicht einmal schlecht aus, in jedem Fall interessanter als ein durchgehend blauer Himmel. Ist vielleicht auch tröstlich. Das Fisherman Dorf (egal ob künstlich oder "echt") sieht nett aus.

Heike Heimo

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Re: Island 2020 – der Sommer des Regenbogens
« Antwort #20 am: 18. Oktober 2020, 20:39:57 »
Island, da bin ich gern dabei :)

Wir haben einmal in der Nähe von Reykholt übernachtet. Der Wirt hat dort sein eigenes Bier gebraut. Knapp über 4% wenn ich mich richtig erinnere und schmeckte sehr gut. Bis die Rechnung kam ;D
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Horst

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Re: Island 2020 – der Sommer des Regenbogens
« Antwort #21 am: 18. Oktober 2020, 22:16:47 »
Island, da bin ich gern dabei :)

Wir haben einmal in der Nähe von Reykholt übernachtet. Der Wirt hat dort sein eigenes Bier gebraut. Knapp über 4% wenn ich mich richtig erinnere und schmeckte sehr gut. Bis die Rechnung kam ;D
Das gehaltvollere Bier (z.B. das Viking) kann man durchaus trinken und das schmeckt auch (zumindest mir  ;) ).
Wir waren zwar oft tagsüber mal in einem Cafe aber praktisch gar nicht abends in Restaurants sondern haben uns selbst versorgt, eben auch aus diesem Grund der gut gesalzten Preise.
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Christina

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Re: Island 2020 – der Sommer des Regenbogens
« Antwort #22 am: 19. Oktober 2020, 18:50:13 »
Bei Regen bietet sich ein Stadtbesuch ja an und die bunten Farben lockern das Grau schön auf. Aber auch sonst hat das schlechte Wetter den Fotos nicht geschadet, aber klar, wenn man vor Ort ist, wünscht man sich zumindest, dass es trocken ist.

Eure Unterkunft gefällt mir auch sehr gut.

Zum Mietwagen, ich hätte, weil ich sowieso nur auf der Ringstrasse unterwegs gewesen wäre, die kleinstmögliche Kategorie genommen, aber über den ADAC gebucht, der ist zwar deutlich teurer, aber zumindest fällt der Selbstbehalt weg und Vermieter sind die bekannten "Großen". Da gehe ich mal davon aus, dass die Autos nicht ganz so alt sind. Aber wirklich heftig, was die Automiete angeht, die Flüge und auch Unterkünfte gab es bei meinen Recherchen zum Teil zu wirklich günstigen Preisen, während sich bei den Autos überhaupt nichts bewegt hat beim Preis, zumindest nicht vor der Quarantäne Pflicht.


LG Christina

Horst

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Re: Island 2020 – der Sommer des Regenbogens
« Antwort #23 am: 19. Oktober 2020, 21:20:57 »
Zum Mietwagen, ich hätte, weil ich sowieso nur auf der Ringstrasse unterwegs gewesen wäre, die kleinstmögliche Kategorie genommen, aber über den ADAC gebucht, der ist zwar deutlich teurer, aber zumindest fällt der Selbstbehalt weg und Vermieter sind die bekannten "Großen". Da gehe ich mal davon aus, dass die Autos nicht ganz so alt sind. Aber wirklich heftig, was die Automiete angeht, die Flüge und auch Unterkünfte gab es bei meinen Recherchen zum Teil zu wirklich günstigen Preisen, während sich bei den Autos überhaupt nichts bewegt hat beim Preis, zumindest nicht vor der Quarantäne Pflicht.
Mein Preis war ohne Selbstbehalt. Hatte bei Check24 gebucht mit allen Versicherungen (Unterboden, Reifen, Glas, Gravel-Protection usw.).
Günstig wird es wenn man in der Vor- oder Nachsaison reisen kann. Da kann eine Woche Unterschied bis zu 1000€ ausmachen (bei einem höherwertigen Fahrzeug).
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Susan

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Re: Island 2020 – der Sommer des Regenbogens
« Antwort #24 am: 19. Oktober 2020, 22:04:02 »
Uff, das sind ja Hammer-Mietwagenpreise  :o Jetzt weiß ich endlich, warum unsere Freunde dort von Tütensuppen gelebt haben  ;)

Da stimme ich Christina voll zu: die bunten Häuser geben Reykjavik im Regen eine fröhliche Stimmung. Doch auch der Naturteilwar schon schon mal ein netter Anfang.
Liebe Grüße
Susan


Horst

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Re: Island 2020 – der Sommer des Regenbogens
« Antwort #25 am: 19. Oktober 2020, 22:11:25 »
3.Tag Donnerstag 20.8.2020


Ein wässriger Tag


Der Regen hat aufgehört. Am Morgen verlassen wir den Großraum Reykjavik und fahren die Ringstraße, die „1“ nach Südosten.
1341 Kilometer führt diese Strasse einmal rund um Island und ist inzwischen durchgehend geteert.
Für eine komplette Umrundung würde man 15-16 Stunden benötigen.
Etwa 40 km von Reykjavik entfernt, führt die Ringstraße hinab ins Tal von Hveragerdi.



Mit Hilfe der geothermalen Kraft der Vulkane haben die einfallsreichen Isländer hier nicht nur Kraftwerke entstehen lassen die jeden Isländer kostenlos mit Heizungswärme versorgen, sondern auch große Gewächshäuser in denen Gemüse, Salat und Obst, sogar Bananen wachsen. Forciert wurde dieser Anbau im Jahr 2008, als nach der Bankenkrise der Import dieser Lebensmittel für die Isländer extrem teuer geworden war.




Wir steuern unseren ersten Wasserfall der Reise an – der Ægissíðufoss, südlich dem Ort Hella.




Der nächste Wasserfall auf unserem Tagesprogramm ist ungleich prominenter - der Seljalandsfoss, der schon von weitem an der Ringstraße zu erkennen ist.  Wir parken am benachbarten Gljúfurárfoss und ziehen trotz Sonnenschein unsere Gummistiefel, Regenhosen und Regenjacken an.





Am Gljúfurárfoss wünscht man sich einen Scheibenwischer für die Kameralinse.



Gischt und Wassernebel des 40m hohen Wasserfalls, der versteckt in einer Höhle liegt, ist so unaufhörlich und stark, dass man es wohl nicht schafft, tropfenfrei zu fotografieren. 




Auch bei seinem berühmten Nachbarn Seljalandsfoss gehört das Faser-Wischtuch zur notwendigen Gebrauchsausstattung für Fotografen.





Der Wasserfall stürzt über 66 Meter von einer hohen Klippe in einen kleinen See. Diese Klippe war früher einmal die Meeresküste.




Die Landmasse Islands wurde jedoch langsam aber kontinuierlich über die Jahrtausende immer mehr angehoben und so ist die ehemalige Steilküste nun eine Abbruchkante im Land.



Der Seljalandsfoss hat aber noch etwas ganz Besonderes zu bieten:






Er ist einer der wenigen großen Wasserfälle dieses Planeten, wo man sich hinter den Wasservorhang begeben kann.








Ein kleiner, etwas rutschiger Pfad (spätestens hier freut man sich über regendichte Kleidung) führt hinter die stürzenden Wassermassen.












15 Minuten Weiter auf der Ringstraße nach Osten folgt mit dem Skogafoss ein fast noch spektakulärer Wasserfall.




Die Sonne zaubert einen fantastischen Regenbogen an den Fuß des 60 m hohen donnernden Skogafoss.






Zu isländischen Naturwundern gehört auch eine Legende. Þrasi Þórólfsson, der erste Siedler in Skógar, besaß einen Goldschatz, den er in einer Truhe aufbewahrte.
Diese Truhe versteckte er in einer Höhle hinter dem Skógafoss. Ein Junge aus dem Ort fand sie in der Höhle. Doch als er nach ihr griff, verschwand die Truhe.
Nur noch der Griff, den der Junge in der Hand hielt, blieb von der Schatztruhe übrig. Mit etwas Glück ist der Goldschatz des Þrasi Þórólfsson noch heute zu sehen, wenn er im Wasser des Skógár-Flusses in vielen Farben aufleuchtet...













Was die Natur an der Südküste Islands geschaffen hat ist eigentlich unfassbar. Die 250 km Strecke vom Seljalandsfoss bis zur Eislagune Jökulsarlon ist für mich das schönste was ich auf der Welt kenne. Von den unendlich vielen Möglichkeiten die man sich hier auswählen kann, steuern wir die Reynisdrangar an, die etwa 30 Autominuten vom Skogafoss entfernt sind.




Eine Stichstraße führt direkt ans Meer und an den schwarzen Lavastrand. Fast überall auf Island ist der Strand schwarz. In der Ferne erkennen wir das Felsentor von Dyrhólaey.




Direkt vor uns sind die Basaltsäulen und die Hálsanefshellir, eine Basalthöhle ...




... die man meist nur bei Ebbe erreichen kann.










Im Übrigen ist hier am Strand Vorsicht geboten. Schon Viele sind ein Opfer der Wellen geworden, gerade wenn man verzückt beim Fotografieren dem Meer den Rücken zukehrt.










Namensgebend sind die 3 markanten Felsen – die Reynisdrangar - im Meer vor dem Strand.










Die Legende dazu besagt, dass es sich bei den Reynisdrangar um zwei kämpfende Trolle handelt, die nachts ein dreimastiges Schiff an Land bringen wollten. Dabei wurden sie jedoch vom Sonnenaufgang überrascht und versteinerten auf der Stelle. Und nun stehen sie dort für alle Zeit als steinerne Wächter vor der Küste bei Vík í Mýrdal. Auch den versteinerten Dreimaster kann man aus anderen Blickwinkeln gut erkennen. Eine anderne Legende berichtet von einem Ehemann, dessen Frau von zwei Trollen entführt und getötet wurde. Der Mann folgte den Trollen bis nach Reynisfjara, wo er sie schließlich einfror, damit sie nie wieder jemandem Leid zufügen können.
So sucht sich jeder seine Geschichte aus.





Hinter dem Strand ragt der Reynisfjall auf. An seinen Klippen können wir Unmengen an Pappageitauchern erkennen die immer wieder zu Flügen ins Meer starten, um die Sandaale für ihren Nachwuchs in den Erdhöhlen zu organisieren.




Wir hatten so spät in der Saison gar nicht mehr mit den Lundis wie sie hier heißen gerechnet. Bald werden sie wieder ihr Leben auf dem Meer verbringen bis sie dann zur Aufzucht ihrer Jungen im nächsten Mai an die Klippen Islands zurückkehren werden.






Das benachbarte Kap Dyrhólaey, benannt nach der an einen Torbogen erinnernden Felsformation, ist eigentlich eine der ursprünglichen Küste vorgelagerte Insel, die durch einen untermeerischen Vulkanausbruch vor ca. 100.000 Jahren entstand.



Weitere Vulkanausbrüche unter dem Mýrdalsjökull und die dadurch hervorgerufenen Gletscherläufe haben im Laufe der Zeit dazu geführt, dass die Inseln mit dem Festland verbunden wurden. Heute bildet das 115 m hohe Kap den südlichsten Punkt Islands und ist vor allem durch seine Aussicht und seinen Vogelreichtum bekannt.





Zurück auf dem Weg nach Westen halten wir noch am Sólheimajökull, eine Gletscherzunge des Myrdalsjökulls.
Vom Parkplatz laufen wir eine halbe Stunde zur Gletscherzunge vor der sich ein See gebildet hat.





Die schwarze Farbe hat der Gletscher wahrscheinlich vom berüchtigten Eyjafjallajökull und seinem Ausbruch, der 2010 einige Zeit den internationalen Flugverkehr lahmgelegt hatte.










Wie eine trutzige Burg wirken die in sich verschobenen Eisbrocken des Gletschers, deren Tage gerade im Sommer gezählt sind.




Der Gletscher zieht sich zurück - die Klimaerwärmung macht auch vor Island nicht halt.
Heute gab es Wasser in allen Variationen, als Fluss, See, Wasserfälle in breit, hoch und mächtig, als Wellenbrecher am Meer und am Ende gefroren.


Die letzte kurze Etappe führt nach Hvolsvöllur, wo wir 4 Nächte in einem Apartment verbringen wollen. Morgen steht der erste Ausflug ins Hochland an.
Mal sehen wie sich unser Grand Vitara dort schlägt.


Übernachtung: Borg Apartments, Hvolsvöllur
Ich bin mit dem, was Du sagst, nicht einverstanden, aber ich werde bis zum Tod Dein Recht verteidigen, es zu sagen. Voltaire.

Susan

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Re: Island 2020 – der Sommer des Regenbogens
« Antwort #26 am: 19. Oktober 2020, 22:50:11 »
Danke für diese schöne Bettlektüre, das sind ja traumhafte Eindrücke: die Wasserfälle sowieso und dann noch Lundis  :herz:

So wie die auf dem 3. Bild würde ich da auch gerne reisen, die Miete ist aber sicher noch teurer. Und wahrscheinlich ist es einfacher in Zimmern die Klamotten wieder trocken zu kriegen.
Liebe Grüße
Susan


Heike Heimo

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Re: Island 2020 – der Sommer des Regenbogens
« Antwort #27 am: 20. Oktober 2020, 08:30:31 »
Schaut so aus, als wenn wenig los ist in Island. Wir waren 2016 im Winter bei diesen Wasserfällen und da waren mehr Leute.

So wie die auf dem 3. Bild würde ich da auch gerne reisen, die Miete ist aber sicher noch teurer. Und wahrscheinlich ist es einfacher in Zimmern die Klamotten wieder trocken zu kriegen.

Die Wohnmobilmiete in Island sind extrem teuer. 4WD Camper, zu so einem würde ich raten, min 300€/Tag in der Hochsaison + Zuschläge.
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Christina

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Re: Island 2020 – der Sommer des Regenbogens
« Antwort #28 am: 20. Oktober 2020, 18:28:12 »
Was für ein traumhafter Tag! Und tolle Fotos, die muss ich mir gleich nochmal anschauen. Auf diesem Streckenabschnitt reiht sich ja wirklich ein Highlight an das nächste.

Regenhosen - die müsste ich mir noch zulegen für eine Island Reise, die zieht man vermutlich über die "normale" Hose drüber an?


LG Christina

Horst

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Re: Island 2020 – der Sommer des Regenbogens
« Antwort #29 am: 20. Oktober 2020, 21:36:00 »
Regenhosen - die müsste ich mir noch zulegen für eine Island Reise, die zieht man vermutlich über die "normale" Hose drüber an?
Die Dinger sind genial und in den nordischen Ländern nicht wegzudenken. Ja einfach über die normale Hose streifen.
Hilft auch gegen Wind und hält eben schön trocken.
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