7.Tag Montag 24.8.2020
Das Zauberland von IslandNoch einmal steht heute ein Ziel im Hochland an – aber auch die Strecke entlang der Südküste bis zum Jökulsarlon, also heißt es sehr früh aufstehen.
Als wir Vik passieren ist es noch zu früh für einen Kaffee – es hat noch alles zu.
Dann geht es eben unterkoffeiniert auf die F210 westlich von Kirkjubæjarklaustur.
Außer ein paar Schafen ist noch niemand unterwegs.
Mit Blick auf den Fluss Holmsa erreicht die Straße schnell an Höhe und es geht ja auch ins Hochland, dass in Island so defininiert ist, dass dazu alles gehört was 200m höher als die Küste liegt (dazu würden in Island 75% der Landfläche zählen).
Mal abgesehen von einigen Schlaglöchern und steinigen Stellen lässt sich die Piste recht ordentlich fahren.
Ein kurzer Abstecher führt uns zum sehenswerten Axlarfoss, ...
... den die Holmsa hier bildet.
Wir erreichen die gefüchtete Holmsa-Furt die an schlechten Tagen einen Meter tief sein kann. Kann uns heute egal sein, den wir müssen nicht durch.
Direkt davor geht es durch harmlose Flussläufe hinauf auf einen Hügel, wo wir den Vitara parken.
Einem alten Jeeptrail folgend überqueren wir einen Hügel und wandern hinab in ein Tal.
Ein erkennbarer Weg folgt einem Fluß und trifft wieder auf den Jeeptrail der zu unserem Ziel – dem Raudibotn-Krater führt.
Ein surreale Landschaft umgibt uns.
Der Flusslauf der jungen Holmsa ...
... die über kleine Wasserfälle hinab zur F210 strömt, ...
... ein roter Krater mit einem grünem Teppich ringsum, ein blauer See im Krater mit gelbem Rand ...
... und Berge die wie Wächter über dieser unwirklichen Ansammlung von Naturkunstwerken trohnen.
Der Zauberstab den die Natur hier geführt hat, erfüllt uns mit Ehrfurcht.
Wir steigen zum Kraterrand hoch, eine Anstrengung die sich definitiv lohnt, und blicken aus der Vogelperspektive in das bunte Zauberland.
Ein Pfad führt uns wieder unten im Krater um den kleinen Kratersee ...
... und zum Holmsa-See, der Quelle des mächtigen Holmsa-Flusses.
Für mich ist dieser Krater und seine Umgebung, mit das Stärkste was ich in Island bisher gesehen habe.
Zurück an der Ringstraße gönnen wir uns in “Kirkju” (Kirkjubaerklaustur) einen Kaffee auf diesen tollen Ausflug und passieren viele Wasserfälle, Berge, Seen und übermooste Lava auf der 1 nach Osten. Am Berg Lomagnupur vorbei, nähern wir uns den großen Gletscherlandschaften die man nahe der Ringstraße im Süden der Insel bewundern kann.
Unbeeindruckt grasen die Schafe vor der mehr als 20km breiten Gletscherzunge des Skeidararjökull.
Jökull steht in Island für einen Gletscher und davon gibt es hier viele direkt an der Straße zu bestaunen.
Wir checken im modernen Fosshotel Glacier Lagoon ein.
Die Hotelkette hat sich in den letzten Jahren in vielen Landesteilen verbreitet und steht für ein Erscheinungsbild, dass sich sehr gut in die Landschaft Islands einfügt. Dazu ist das Interior mehr als ansprechend. Dank der gesunkenen Nachfrage dieses Jahr sind auch die Preise gesunken – so dass wir uns hier guten Gewissens 2 Nächte gönnen können.
Am Abend schrecken wir noch die Schafe an der Ringstraße auf ...
... und fahren zur Eislagune Jökulsarlon.
Der Jökulsarlon, die Gletscherlagune des Breidamerkrjökulls ist eine Ikone Islands. Nirgendwo auf der Welt gibt es etwas vergleichbares, niemand kann sich der Faszination dieses Ortes entziehen. Egal wie oft man schon hier war – ob beim ersten Mal oder beim 1000.Mal.
Die Art, Struktur, Anzahl, Gestalt der Eisberge in der Lagune wechselt ständig, ...
...genau wie das Licht, dass sie bescheint.
Der Abfluss der Lagune führt über die Jökulsa, den mit 500m kürzesten Fluss Islands ins Meer, wo die Eisberge durch die Brandung teilweise wieder an Land gespült werden.
Heute am Abend werden die Eisberge schließlich blau illuminiert.
Seit Tagen ist es übrigens völlig islanduntypisch windstill. Dadurch herrscht eine Stille die nur durch das Geschrei einiger Möven unterbrochen wird. Deutlich ist an diesem Ort auch der Abbruch der Touristenströme zu spüren. Wenige Autos, vielleicht 10 Leute verteilen sich um die Lagune, wo zuletzt Hunderte standen. Für den Eisstrand ist es schon zu spät, den besuchen wir morgen und auch einen noch recht unbekannten Canyon.
Übernachtung: Fosshotel Glacier Lagoon