Autor Thema: Island 2020 – der Sommer des Regenbogens  (Gelesen 46965 mal)

Heike Heimo

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Re: Island 2020 – der Sommer des Regenbogens
« Antwort #45 am: 24. Oktober 2020, 12:06:34 »


Wir hatten auf der vergleichsweise Autobahn F35 gleich 2 Reifenschäden und schafften es gerade noch zur Reifenreparatur.


Was war das für ein Wagentyp?
Allrad?

Ein Allrad Hyundai. Hier auf der F550.

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Horst

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Re: Island 2020 – der Sommer des Regenbogens
« Antwort #46 am: 24. Oktober 2020, 12:38:33 »
Ist das ein Santa Fe?
Jedenfalls wenn der zwei Plattfüße hatte, taugen entweder die Reifen nichts oder man hatte
einfach Pech.
Darauf (Profil) sollte man auch auch achten - vor allem dann, wenn man nicht nur Asphalt fährt.
Eigentlich sind die Allradfahrzeuge in Island gut bereift.
Die Vermieter wissen, dass die Autos auf der Insel gut belastet werden.
Ich bin mit dem, was Du sagst, nicht einverstanden, aber ich werde bis zum Tod Dein Recht verteidigen, es zu sagen. Voltaire.

Silv

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Re: Island 2020 – der Sommer des Regenbogens
« Antwort #47 am: 24. Oktober 2020, 17:16:24 »
Also die Landschaft hat schon was... und Wasserfälle mag ich sowieso.

Ich fahre auch lieber auf ebenen Straßen. Wenn ich ein Auto bekäme, wo es egal wäre, was mit dem passiert, würde ich allerdings auch mal durch solch holpriges Gelände düsen...
Liebe Grüße
Silvia

Horst

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Re: Island 2020 – der Sommer des Regenbogens
« Antwort #48 am: 24. Oktober 2020, 23:23:59 »
Also die Landschaft hat schon was... und Wasserfälle mag ich sowieso.

Ich fahre auch lieber auf ebenen Straßen. Wenn ich ein Auto bekäme, wo es egal wäre, was mit dem passiert, würde ich allerdings auch mal durch solch holpriges Gelände düsen...
Mit Ausnahme der Flussdurchquerungen war bei mir alles versichert. Kein Selbstbehalt. :)
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Horst

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Re: Island 2020 – der Sommer des Regenbogens
« Antwort #49 am: 25. Oktober 2020, 07:21:19 »
6.Tag Sonntag 23.8.2020


Ein roter Tag





Auch an diesem Morgen gibt es den einen oder anderen Sonnenstrahl und Regen scheint heute nicht zu befürchten. Auch heute wieder – allerdings zum letzten Mal – geht es auf die F225.






An der Strecke gibt es neben der prägenden Aschelandschaft ...





... auch rote Krater die wir uns später noch genauer ansehen wollen. Überhaupt wird die Farbe Rot heute eine bedeutsame Rolle spielen.










Jetzt geht es bis kurz vor die Furt und dann zweigt eine Piste nach Süden zum Krakatindur ab, der wir diesmal nur wenige hundert Meter folgen. Dann parken wir unseren Vitara und schnüren die Wanderstiefel. Dabei haben wir auch Sandalen  und Flip-Flops für eine Flussdurchquerung und feuchtes Gelände.





Ein gut markierter Weg führt in etwa 30 Minuten zum Raudufossar –




... einen immerhin 60 m hohen Wasserfall über den der Rauðufossakvísl hinabstürzt.





Wir nehmen uns einen Augenblick und genießen den Blick auf die Weite der wundervollen Landschaft.


















So sehenswert der Wasserfall und vor allem der Blick in die Umgebung ist, das ist nicht der Grund dafür, dass wir hierher gekommen sind und das ist auch nicht unser eigentliches Ziel. Wobei der Fluss Rauðufossakvísl schon eine große Rolle am heutigen Tag einnehmen wird. Selten interessiert den Wanderer nicht der vermeintliche Höhepunkt der Wasserfall, sondern seine Quelle.





Wir wandern auf einem deutlich markierten Weg steil im Bogen den Berg hinauf ...





... und blicken in einen Krater.





Weiter geht es den Berg hinauf bis wir von oben an den Fluss kommen. Ein neuer Weg ist mit Pflöcken “trocken” über die Mooshügel abgesteckt.





Ein alter Trampelpfad führt  “feucht” am Fluß längs.






Dem folgen wir für etwa einen Kilometer um einen Eindruck vom roten Fluß zu bekommen.
Entlang des Weges treffen wir auch andere Wanderer. Noch vor 1-2 Jahren war dies hier ein echter Geheimtipp, aber dank des Internets ist die Quelle vor allem den Isländern gut bekannt.










An einer Stelle müssen wir durch den Fluß. Jetzt kommen unsere Sandalen zum Einsatz, die uns auch hilfreich durch die tieffeuchte moorastige Flussuferlandschaft helfen.











Schließlich kehren wir auf den neuen Weg zurück der auch schöne Eindrücke auf die Umgebung und den Fluss von oben liefert.






Die Gegend um den Fluss nimmt an Dramatik zu und erreicht ihren Höhepunkt auf den letzten Metern zur Quelle.






Wobei es sich hier noch einmal wirklich mit jedem Meter steigert.





Ist das Flussbett zunächst tiefrot gefärbt, ...





... erblicken wir einen kleinen ebenfalls rot gefärbten Wasserfall am Fuße eines Berges.










Oberhalb davon ist die eisenhaltige Quelle die den roten Fluss speist.





Ein Szenario das sich nur die Natur ausdenken kann.
Einfach unglaublich.
Selbst für Islandverhältnisse ein absoluter Höhepunkt, fast unwirklich schön.







Auch auf dem Rückweg entdecken wir immer wieder Schönes – vor allem das leuchtend gelbe Moos, dass die kleinen Bäche umgarnt, hat es uns angetan.




Über den Wasserfall geht es den gleichen Weg zurück zum Auto.





Zurück an der F225 fahren wir zurück nach Westen, ...





... bis zu einer Piste die Richtung Hekla nach Süden führt.





Nach kurzer Strecke parken wir den Wagen und folgen einem Pfad hinauf zur “roten Schüssel” – dem Rauðaskal-Krater, dessen Kraterrand (wie sollte es heute auch anders sein) in knalligem Rot leuchtet.


Zum letzten Mal geht es am Abend zurück nach Hvolsvöllur.


Übernachtung: Borg Apartments Hvolsvöllur
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Heike Heimo

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Re: Island 2020 – der Sommer des Regenbogens
« Antwort #50 am: 25. Oktober 2020, 09:47:53 »
Ist das ein Santa Fe?
Jedenfalls wenn der zwei Plattfüße hatte, taugen entweder die Reifen nichts oder man hatte
einfach Pech.
Darauf (Profil) sollte man auch auch achten - vor allem dann, wenn man nicht nur Asphalt fährt.
Eigentlich sind die Allradfahrzeuge in Island gut bereift.
Die Vermieter wissen, dass die Autos auf der Insel gut belastet werden.

Jetzt wo du es schreibst kommt die Erinnerung, es war ein Santa Fe.

Das mit den Reifen stimmt. Unsere waren sicherlich nicht die besten.
Das erlebte hat spuren hinterlassen. Gravel Roads stressen mich seither. Es geht nicht mehr so locker. Vor Wasserdurchfahrten hatte ich schon immer großen Respekt. Va wenn es nicht ganz klar ist, wie tief es ist.
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Silvia

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Re: Island 2020 – der Sommer des Regenbogens
« Antwort #51 am: 25. Oktober 2020, 13:36:18 »
 :happy:  Einfach nur  WOW   :herz: :herz: :herz:

Silv

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Re: Island 2020 – der Sommer des Regenbogens
« Antwort #52 am: 25. Oktober 2020, 17:02:38 »
War das nicht zu kalt barfuß?

Die Farben sind genial!
Liebe Grüße
Silvia

Susan

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Re: Island 2020 – der Sommer des Regenbogens
« Antwort #53 am: 26. Oktober 2020, 00:06:07 »
Faszinierend was eisenhaltiges Wasser so färben kann - solch einen roten Fluss habe ich noch nie gesehen
Liebe Grüße
Susan


Christina

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Re: Island 2020 – der Sommer des Regenbogens
« Antwort #54 am: 26. Oktober 2020, 17:54:27 »
Wahnsinn, was für Farben! Es ist kaum zu glauben, was die Natur alles so produziert. Und was ihr für ein Wetterglück hattet!

Da ist es sicherlich gut, dass dieser Fluss und Wasserfall so schwierig zu erreichen sind, sonst wäre das bald ein völlig überfüllter Hotspot.



LG Christina

Horst

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Re: Island 2020 – der Sommer des Regenbogens
« Antwort #55 am: 27. Oktober 2020, 19:49:28 »
War das nicht zu kalt barfuß?
Die Durchquerung des Bächchens (das nur 15 cm tief war) war nur kurz - da hat man die Temperatur kaum bemerkt.
Es war eben gerade so, dass drüber springen ein bisschen zu weit war.
Man kann ja aber auch auf dem oberen Weg bleiben - der ist fast Turnschuh-tauglich.



Da ist es sicherlich gut, dass dieser Fluss und Wasserfall so schwierig zu erreichen sind, sonst wäre das bald ein völlig überfüllter Hotspot.
Na ja für Hochlandverhältnisse ist der nicht so schwer zu erreichen, man muss ja auch durch keinen Fluß.
Allrad ist auch nicht nötig aber vernünftige Bodenfreiheit.
Ich bin mit dem, was Du sagst, nicht einverstanden, aber ich werde bis zum Tod Dein Recht verteidigen, es zu sagen. Voltaire.

Horst

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Re: Island 2020 – der Sommer des Regenbogens
« Antwort #56 am: 27. Oktober 2020, 19:53:06 »
7.Tag Montag 24.8.2020


Das Zauberland von Island






Noch einmal steht heute ein Ziel im Hochland an – aber auch die Strecke entlang der Südküste bis zum Jökulsarlon, also heißt es sehr früh aufstehen.





Als wir Vik passieren ist es noch zu früh für einen Kaffee – es hat noch alles zu.




Dann geht es eben unterkoffeiniert auf die F210 westlich von Kirkjubæjarklaustur.




Außer ein paar Schafen ist noch niemand unterwegs.





Mit Blick auf den Fluss Holmsa erreicht die Straße schnell an Höhe und es geht ja auch ins Hochland, dass in Island so defininiert ist, dass dazu alles gehört was 200m höher als die Küste liegt (dazu würden in Island 75% der Landfläche zählen).





Mal abgesehen von einigen Schlaglöchern und steinigen Stellen lässt sich die Piste recht ordentlich fahren.






Ein kurzer Abstecher führt uns zum sehenswerten Axlarfoss, ...





... den die Holmsa hier bildet.





Wir erreichen die gefüchtete Holmsa-Furt die an schlechten Tagen einen Meter tief sein kann. Kann uns heute egal sein, den wir müssen nicht durch.






Direkt davor geht es durch harmlose Flussläufe hinauf auf einen Hügel, wo wir den Vitara parken.





Einem alten Jeeptrail folgend überqueren wir einen Hügel und wandern hinab in ein Tal.





Ein erkennbarer Weg folgt einem Fluß und trifft wieder auf den Jeeptrail der zu unserem Ziel – dem Raudibotn-Krater führt.





Ein surreale Landschaft umgibt uns.





Der Flusslauf der jungen Holmsa ...




... die über kleine Wasserfälle hinab zur F210 strömt, ...









... ein roter Krater mit einem grünem Teppich ringsum, ein blauer See im Krater mit gelbem Rand ...




... und Berge die wie Wächter über dieser unwirklichen Ansammlung von Naturkunstwerken trohnen.







Der Zauberstab den die Natur hier geführt hat, erfüllt uns mit Ehrfurcht.





Wir steigen zum Kraterrand hoch, eine Anstrengung die sich definitiv lohnt, und blicken aus der Vogelperspektive in das bunte Zauberland.











Ein Pfad führt uns wieder unten im Krater um den kleinen Kratersee ...









... und zum Holmsa-See, der Quelle des mächtigen Holmsa-Flusses.





Für mich ist dieser Krater und seine Umgebung, mit das Stärkste was ich in Island bisher gesehen habe.





Zurück an der Ringstraße gönnen wir uns in “Kirkju” (Kirkjubaerklaustur) einen Kaffee auf diesen tollen Ausflug und passieren viele Wasserfälle, Berge, Seen und übermooste Lava auf der 1 nach Osten. Am Berg Lomagnupur vorbei, nähern wir uns den großen Gletscherlandschaften die man nahe der Ringstraße im Süden der Insel bewundern kann.





Unbeeindruckt grasen die Schafe vor der mehr als 20km breiten Gletscherzunge des Skeidararjökull.





Jökull steht in Island für einen Gletscher und davon gibt es hier viele direkt an der Straße zu bestaunen.





Wir checken im modernen Fosshotel Glacier Lagoon ein.




Die Hotelkette hat sich in den letzten Jahren in vielen Landesteilen verbreitet und steht für ein Erscheinungsbild, dass sich sehr gut in die Landschaft Islands einfügt. Dazu ist das Interior mehr als ansprechend. Dank der gesunkenen Nachfrage dieses Jahr sind auch die Preise gesunken – so dass wir uns hier guten Gewissens 2 Nächte gönnen können. 





Am Abend schrecken wir noch die Schafe an der Ringstraße auf ...






... und fahren zur Eislagune Jökulsarlon.






Der Jökulsarlon, die Gletscherlagune des Breidamerkrjökulls ist eine Ikone Islands. Nirgendwo auf der Welt gibt es etwas vergleichbares, niemand kann sich der Faszination dieses Ortes entziehen. Egal wie oft man schon hier war – ob beim ersten Mal oder beim 1000.Mal.





Die Art, Struktur, Anzahl, Gestalt der Eisberge in der Lagune wechselt ständig, ...





...genau wie das Licht, dass sie bescheint.
Der Abfluss der Lagune führt über die Jökulsa, den mit 500m kürzesten Fluss Islands ins Meer, wo die Eisberge durch die Brandung teilweise wieder an Land gespült werden.










Heute am Abend werden die Eisberge schließlich blau illuminiert.






Seit Tagen ist es übrigens völlig islanduntypisch windstill. Dadurch herrscht eine Stille die nur durch das Geschrei einiger Möven unterbrochen wird. Deutlich ist an diesem Ort auch der Abbruch der Touristenströme zu spüren. Wenige Autos, vielleicht 10 Leute verteilen sich um die Lagune, wo zuletzt Hunderte standen. Für den Eisstrand ist es schon zu spät, den besuchen wir morgen und auch einen noch recht unbekannten Canyon.



Übernachtung: Fosshotel Glacier Lagoon
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Isa

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Re: Island 2020 – der Sommer des Regenbogens
« Antwort #57 am: 27. Oktober 2020, 22:34:35 »

Ein Pfad führt uns wieder unten im Krater um den kleinen Kratersee ...

Schöner Blickwinkel! Glaube, da muss ich auch wieder mal runter!

Und das mit der Windstille ist schon lustig in Island. Nach ein paar Tagen fühlt sich das schon sehr unwirklich an.

Susan

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Re: Island 2020 – der Sommer des Regenbogens
« Antwort #58 am: 28. Oktober 2020, 13:27:13 »
Hilfe mir gehen die Vokabeln aus  ;)  Beeindruckende Landschaften -erst die Krater , dann das Gletschereis !
Liebe Grüße
Susan


Christina

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Re: Island 2020 – der Sommer des Regenbogens
« Antwort #59 am: 28. Oktober 2020, 18:14:53 »
Und wieder ein fantastischer Tag. Die Kraterlandschaft sieht wie ein Gemälde aus. Zur Eislagune wäre ich auch gefahren, wäre der östlichste Punkt meiner Route gewesen.



LG Christina