Autor Thema: Damals war's... unterwegs in Ägypten - ein Bericht aus dem Jahr 2003  (Gelesen 27269 mal)

Silvia

  • Held Mitglied
  • *****
  • Beiträge: 2499
Wie schon angedroht habe ich noch einen weiteren Konservenbericht .... dieses Mal geht es für 3 Wochen in das Land der Pharaonen.

Wer Lust hat ist eingeladen mit auf die Reise zu gehen, neben Pyramiden gibt es großartige Bauten, aber auch Abstecher in die Wüste und auf die Sinai-Halbinsel





Die Route:












1. Tag   14.12.2003  München - Kairo




Von diesem Tag existieren leider keine Aufzeichnungen mehr, also gehe ich davon aus, das alles reibungslos verlief  ::)










Silvia

  • Held Mitglied
  • *****
  • Beiträge: 2499
Re: Damals war's... unterwegs in Ägypten - ein Bericht aus dem Jahr 2003
« Antwort #1 am: 10. Februar 2021, 14:44:23 »
2. Tag  Kairo



Heute steht Kairo auf dem Plan - die Hauptstadt Ägyptens und die größte Stadt der arabischen Welt. Sie wurde 969 von dem fatimidischen Feldherrn Dschauhar as-Siqillī gegründet.



Kairo - al-Qāhira - Die Unbesiegbare - "Mutter aller Städte" ... so viele Namen wie sie trägt, so viele Gesichter hat sie. Bei der Fahrt in die Altstadt das übliche Verkehrschaos, das ich schon in Damaskus kennengelernt habe. Paläste, Moscheen, selbstgebaute - auf Weiterbau wartende - Etagenhäuser. In den Ecken liegt Müll, Taxis schwarz-weiß und verbeult, klapprige Busse, die völlig überfüllt sind... usw..





Erster Stop an der Sultan-Hassan-Moschee. zu ihrer Zeit die größte Moschee der Welt, wurde sie in den Jahren 1356 bis 1363 von Sultan an-Nasir al-Hasan errichtet.







Der Komplex besteht aus der eigentlichen Freitagsmoschee, dem Mausoleum des Sultans und vier Medresen.








Ich habe damals gerne schräg fotografiert - schön für's Album, schlecht im digitalen Zeitalter  :verlegen:













Brunnen












Gebetsnische (Mihrab) und Minbar (Kanzel)












Weiter geht es zur Ibn Tulun Moschee, die zweitälteste Moschee der Stadt (9. Jh.), statt Schuhe ausziehen gibt es hier Stoffschuhe zum drüberziehen.  ... allerdings gibt's keine Bilder  :weissnicht:







Kurze Fahrt zur Zitadelle von Kairo, wo nach einer Pulverexplosion im Jahre 1824 zerstörte Gebäudeteile durch die sog. Alabastermoschee ersetzt wurden.



Die Muhammad-Ali-Moschee, manchmal auch als Alabastermoschee bezeichnet, ist eine der großen Moscheen in Kairo. Sie wurde von Pascha Muhammad Ali in den Jahren 1824 bis 1884 erbaut.






Eindrucksvoller Bau von außen





Die beiden Minarette sind 82 Meter hoch, die große Kuppel hat eine Höhe von 52 Metern.


































Vor dem Eingang befindet sich ein großer Hof, in dessen Mitte ein Reinigungsbrunnen steht.













Der Hof ist von Arkadengängen umgeben











Innen prachtvolle Kronleuchter, Teppiche, Kanzel etc... wieder raus auf die Terrasse
















Außen von der Terrasse ein herrlicher Blick über Kairo... hier im Bild die Sultan-Hasan-Moschee





















Ausnahmsweise ein klarer Blick, so so das wir sogar die Pyramiden in der Ferne entdecken  (sehr selten - schon damals)

 


















Ein letzter Blick zurück









Dann stürzen wir uns in den Bazar Khan-el-Khalili. Wie üblich verwinkelte Gassen und eine Fülle von Waren, Schmcik, Teppiche, Kleider, Gewürze.. etc... Als Stärkung gibt's für mich die ersten Falafel, Hummus und Brot... lecker  :sabber:




.... Fortsetzung folgt ....


Ilona

  • Held Mitglied
  • *****
  • Beiträge: 4061
  • Slot Canyon Addict
    • Amerika und wandern
Re: Damals war's..... unterwegs in Ägypten - ein Bericht aus dem Jahr 2003
« Antwort #2 am: 10. Februar 2021, 14:50:27 »
Immer her mit den Konserven :adieu:. Ägypten stand früher mal auf meiner Liste, doch nach den vielen Anschlägen nicht mehr.

War das auch eine Rotel-Tour?
Liebe Grüße

Ilona

"Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat" (Erich Kästner)


Silvia

  • Held Mitglied
  • *****
  • Beiträge: 2499
Re: Damals war's..... unterwegs in Ägypten - ein Bericht aus dem Jahr 2003
« Antwort #3 am: 10. Februar 2021, 15:06:24 »

.... Teil 2 ....





Gut gestärkt steht jetzt das Ägyptische Museum an.

Nach der Eröffnung 1902 waren im Ägyptischen Museum ca. 50.000 Ausstellungsstücke zu sehen. Mit mehr als 150.000 Artefakten beherbergt es heute die größte Sammlung altägyptischer Kunst weltweit. Die Ausstellung erstreckt sich über zwei Stockwerke mit über 100 Sälen. Man könnte hier Tage verbringen.


Ich habe ein ganz bestimmtes Ziel und setze mich gleich nach dem Eingang von der Gruppe ab. Es geht direkt hoch zum Tutanchamun-Saal.




Vorbei an verschiedenen Ausstellungsgegenständen z.B. Anubis-Statuen, Thronstühlen, Alabaster-Statuen, Schlitten steuer ich direkt auf das wohl berühmteste Stück der Sammlung zu




Dann stehe ich davor ... die Goldmaske des Tutanchanum    :herz:   









 :read2:   Die Maske Tutanchamuns ist von unbezahlbarem Wert und neben dem goldenen Thron das vermutlich weltweit bekannteste Stück aus dem Grabschatz des Königs. Sie zählt zu den bedeutendsten Kunstschätzen des alten Ägypten. Die lebensgroße Maske ist vollständig aus getriebenem und poliertem Gold gearbeitet. Sie wiegt 11 kg, ist 54 cm hoch und 39,3 cm breit. Die Einlagen bestehen insgesamt aus blauem Glas, das Lapislazuli imitieren soll, Karneol, echtem Lapislazuli, Quarz, türkisblauem Glas, grünem Feldspat und Obsidian. In ihrer Verarbeitung ist die Totenmaske ein Meisterwerk der ägyptischen Goldschmiedekunst.














Ich weiß nicht wie lange ich vor dieser Maske stand, bzw. wie oft ich sie umrundet habe. .... einfach nur phantastisch ... Die Maske ist wirklich einzigartig und sie jetzt in natura zu sehen .... ich schwanke zwischen     und  :happy2:   
























Die beiden inneren Särge






















Der letzte und innere Sarg ist aus massivem Gold gearbeitet. Seine Länge beträgt 187,5 cm und er hat, wie der mittlere Sarg, zum Teil dieselben gleichfarbigen Einlagen aus Schmucksteinen. Das Gewicht beträgt 110,4 Kilogramm und die Stärke der Goldwände variiert zwischen 2,5 mm bis 3,0 mm.
































Als wichtigstes Fundstück der östlich an die Grabkammer angrenzenden Seitenkammer gilt der vergoldete und auf einem darüber angebrachtem Baldachin mit Uräusschlangen besetzte Kanopenschrein Tutanchamuns, der auf einem vergoldeten Holzschlitten stand. An den Seiten sind die vier Schutzgöttinnen Isis, Nephthys, Selket und Neith platziert worden. Alle tragen das für die Amarna-Zeit typische eng anliegende, plissierte Gewand, wie beispielsweise Nofretete auf Reliefs oder Plastiken.










Anubis










Goldener Thron




























Rundherum weitere Fundstücke: Brust- und Halsschmuck, an den Treppen meterlange Papyri, überall kleine Götterfiguren, reichdekorierte Mumiensärge, Kanopen... eine unglaublich Fülle an Stücken...

Die Funde aus dem Grab Tutanchamuns bestehen aus mehr als 5.300 Einzelstücken von denen ca. 1.700 im Museum ausgestellt sind .... und so hab ich die meiste Zeit in diesem kleinen Bereich des Museums verbracht.


Silvia

  • Held Mitglied
  • *****
  • Beiträge: 2499
Re: Damals war's..... unterwegs in Ägypten - ein Bericht aus dem Jahr 2003
« Antwort #4 am: 10. Februar 2021, 15:08:10 »
Immer her mit den Konserven :adieu:. Ägypten stand früher mal auf meiner Liste, doch nach den vielen Anschlägen nicht mehr.
War das auch eine Rotel-Tour?
Vorsicht, es lagern noch viele Konserven in den Regalen  ;D    ...   Ja, dort war ich mit dem Rotel unterwegs

Susan

  • Held Mitglied
  • *****
  • Beiträge: 3149
Re: Damals war's... unterwegs in Ägypten - ein Bericht aus dem Jahr 2003
« Antwort #5 am: 10. Februar 2021, 18:22:41 »
Ist wie beim Essen   ;) Wenn es nichts Frisches gibt, müssen eben Konserven her  ;D

Nach Ägypten wollte ich unbedingt mal - kurzfristig wollte ich sogar Archäologin werden- habe jedoch leider den richtigen Zeitpunkt verpasst. Also jetzt wenigstens virtuell  :winkewinke:

Neben den üblichen Verdächtigen bin ich gespannt auf die Fahrt in die Wüste. Mit Tutanchamun, den Moscheen und Falafel  fängt es ja schon mal gut an. Bei 100 Sälen kann man gewiss Tage in dem Museum verbringen. Da hast du dir schon das Beste ausgesucht.
Liebe Grüße
Susan


Christina

  • Held Mitglied
  • *****
  • Beiträge: 3089
Re: Damals war's... unterwegs in Ägypten - ein Bericht aus dem Jahr 2003
« Antwort #6 am: 10. Februar 2021, 18:30:48 »
Da bin ich sehr gerne mit dabei, Ägypten würde mich auch sehr interessieren, obwohl ich ja lieber in kühlerem Klima unterwegs bin, aber die Pyramiden und das Ägyptische Museum mit eigenen Augen zu sehen, wär schon was. Aber ich habe überhaupt keine Lust, ständig von den Männern dort belästigt zu werden. Erst neulich habe ich wieder einen Bericht gesehen, über junge Ägypterinnen, die versuchen, Aufmerksamkeit bei ihren Landsleuten darauf zu lenken und ein Umdenken zu bewirken, inzwischen setzen sich wohl auch die oberen Geistlichen dafür ein, dass die Belästigungen bestraft werden und nicht mehr als Kavaliersdelikt (wenn überhaupt) gelten.



LG Christina

Silvia

  • Held Mitglied
  • *****
  • Beiträge: 2499
Re: Damals war's... unterwegs in Ägypten - ein Bericht aus dem Jahr 2003
« Antwort #7 am: 11. Februar 2021, 13:03:29 »
Na dann willkommen in der roten Kiste  :welcome:

Nach Ägypten wollte ich unbedingt mal - kurzfristig wollte ich sogar Archäologin werden- habe jedoch leider den richtigen Zeitpunkt verpasst. Also jetzt wenigstens virtuell  :winkewinke:
:lach:  Du auch??



Aber ich habe überhaupt keine Lust, ständig von den Männern dort belästigt zu werden.
Haben wir so überhaupt nicht erlebt!! Ganz klar, dort leben ist nochmal etwas anderes!!  Aber als Touristin hatte ich kein einzige Mal irgendwie das Gefühl belästigt zu werden - im Gegenteil:  Äußerst freundliche, interessierte, hilfsbereite (z.B. beim Einkaufen) Menschen - und das waren zu 99% Männer, mit Frauen kam man nur sehr wenig in Kontakt. .... und ich war auch öfter mal alleine unterwegs.




Silvia

  • Held Mitglied
  • *****
  • Beiträge: 2499
Re: Damals war's... unterwegs in Ägypten - ein Bericht aus dem Jahr 2003
« Antwort #8 am: 11. Februar 2021, 14:11:19 »

3. Tag Gräber und Pyramiden von Sakkara und Gizeh



Heute morgen geht es zur Nekropole Sakkara - ein riesiges Freilichtmuseum aus Grabanlagen, Mastabas, Pyramiden, Katakomben und Totentempeln. Rund 3000 Jahre lang war Sakkara eine der bedeutendsten Stätten für den Totenkult bzw. für die Grablegung und Verehrung hoher Verstorbener. Zahlreiche Könige ließen sich hier bestatten.








Unser erster Besuch gilt dem Grab des Mere-Ruka. Eingang wird von 2 Original-Reliefs flankiert.


Die Mastaba des Mereruka (6. Dynastie, um 2300 v. Chr.). Mereruka war nicht nur Wesir, Hoher Richter und Priestervorsteher im Pyramidenbezirk des Teti, sondern auch mit einer Tochter des Königs verheiratet. Mit 32 Kammern ist das Grab des Mereruka die umfangreichste, private Grabanlage des Alten Reiches, die bisher gefunden wurde. Die Anlage ist nicht nur für ihn bestimmt gewesen. Es gibt auch einen abgetrennten Bereich für seine Gemahlin und einen kleinen Bereich für seinen Sohn. Der Hauptteil war für Mereruka bestimmt.











Innen viele schöne Reliefs, teilweise sogar noch die Originalbemalung vorhanden. Insgesamt 33 Grabkammern, davon ca. 10-15 zugänglich. Auch die große Zeremonienhalle mit der Statue des Mere-Ruka. Die alte Kunst der Ägypter wirkt immer noch eindrucksvoll. Unwillkürlich habe ich das Gefühl beim Betreten der Halle sich vor der Statue verbeugen zu sollen. Diese steht direkt gegenüber in einer erhöhten Wandnische, bereit die Stufen gleich herabzusteigen.


In den Gräbern darf man nicht fotografieren, deshalb hier ein Link zu Wiki mit der Statue  https://de.wikipedia.org/wiki/Mereruka#/media/Datei:Mereruka_False_Door.jpg








Danach in das Grab des Pharao Tipi gegenüber. Die Pyramide gleicht eher einem Schutthaufen, aber die Grabkammer ist zugänglich. 5 Stufen hinab und durch einen niedrigen Gang in die erste Kammer. Vollkommen weiß mit kleinen Hyroglyphen. In der zweiten Kammer steht ein großer Steinsarg, an der Decke ein toller Sternenhimmel aufgezeichnet.



Wieder raus und von hier haben wir einen tollen Blick auf die Stufenpyramide des Djoser und die Pyramide von Userkaf












Doch zum Grabkomplex des Djoser gehört weit mehr als nur die Stufenpyramide. Vielmehr ist es ein großflächiger Grabbezirk, der von einer 545 mal 278 Meter messenden Umfassungsmauer aus Kalkstein umgeben ist. Die massive Umfassungsmauer hat eine Nischengliederung mit Vorsprüngen. An 14 Stellen deuten Scheintüren einen kultischen Eingang an. Doch der einzig wirkliche Eingang befindet sich an der Südostecke des Komplexes.




Durch den rekonstruierten Eingangsbereich geht es in den Tempelbezirk










Eine Grabanlage der besonderen Art ist der Komplex des Pharao Djoser Netjerichet mit der weltberühmten Stufenpyramide. Die Höhe maß ursprünglich etwa 60 Meter. Die Grundfläche ist nicht exakt quadratisch, sondern misst 123 Meter an der Ost-West-Seite und 107 Meter an der Nord-Süd-Seite. Ursprünglich war sie als klassische Mastaba geplant, dann aber, Stufe um Stufe nach oben und außen erweitert, bis die Form der Stufenpyramide geboren war. Damit veränderte sich der sarg- und hausförmige Grabbau zu einer Art monumentaler Treppe in den Himmel.












Östlich des großen Festhofes gibt es einen kleineren Festhof, den sogenannten Sed-Fest-Bezirk oder Kapellen-Hof, der an der östlichen und westlichen Seite von steinernen Kapellen flankiert wird. Bei diesen Bauten handelt es sich um massive Scheingebäude ohne Innenräume. Die dekorierte Außenfront der jeweiligen Kapellen imitiert Stroh-, Schilf-, Zelt- und Holzbauten, z.B. Säulen in Form und Aussehen von Papyrus-Bündeln.












Wir umrunden die Pyramide












Von einem Wall aus können wir zur Roten und Knick-Pyramide des Pharaos Snofru in Dahschur blicken












Weiter geht es zu dem kleinen Dorf Mit Rahina, dort befindet sich ein Freilichtmuseum. Hauptstücke sind die liegende Kolossalstatue von Ramses II., die im Inneren des Museumsgebäudes gezeigt wird, eine stehende Kolossalstatue von Ramses II. sowie eine Alabastersphinx.










Wunderschön gearbeitet






























Liegende Kolossalstatue von Ramses II.











Mit 13 ziemlich gewaltig und trotzdem sehr feine Gesichtszüge



















Im Garten noch Fragmente verschiedener Arbeiten, u.a. ein Quader mit dem Gesicht der Hathor (die mit den Kuhohren).
















Mittagessen im nahegelegenen Lokal mit musikalischer Begleitung. Lecker Sishkebab und Hähnchen, davor etliche Vorspeisen Tahina, Falafel, eingelegter Rettich, Kohlröllchen, Auberginen ...  :sabber: 











... Fortsetzung folgt ....

Silvia

  • Held Mitglied
  • *****
  • Beiträge: 2499
Re: Damals war's... unterwegs in Ägypten - ein Bericht aus dem Jahr 2003
« Antwort #9 am: 11. Februar 2021, 17:11:00 »

.... Teil 2 ....





Kurze Fahrt und dann zuerst Halt an einem Aussichtspunkt.










Die Pyramiden von Gizeh gehören zu den bekanntesten und ältesten erhaltenen Bauwerken der Menschheit. Sie sind das einzige erhaltene der sieben Weltwunder der Antike.



Die Pyramiden wurden auf einem rund 1000 mal 2000 m großen Kalksteinplateau errichtet, wobei mit dem Bau der Pyramiden Nebenpyramiden, Tempelanlagen, Gräberfelder und Arbeiterdörfer entstanden.








Von links nach rechts: Große Pyramide (Cheops-Pyramide) - Mittlere Pyramide (Chephren-Pyramide) - Kleine Pyramide (Mykerinos-Pyramide)








Die Cheops-Pyramide ist die älteste und größte der drei Pyramiden von Gizeh und wird deshalb auch als „Große Pyramide“ bezeichnet. Die höchste Pyramide der Welt wurde als Grabmal für den ägyptischen König (Pharao) Cheops errichtet, der während der 4. Dynastie im Alten Reich regierte (etwa 2620 bis 2580 v. Chr.).












 :read2:  Ihre ursprüngliche Seitenlänge wird auf 230,33 m und die Höhe auf 146,59 m berechnet. Damit war sie rund Viertausend Jahre lang das höchste Bauwerk der Welt. Da sie in späterer Zeit als Steinbruch diente, beträgt ihre Höhe heute noch 138,75 m. Ihre Einmessung wurde in sehr hoher Genauigkeit vorgenommen, die in den nachfolgenden Bauten nicht mehr erreicht wurde. Sie ist genau nach den vier Himmelsrichtungen ausgerichtet, und der Unterschied in den Längen ihrer vier Seiten beträgt weniger als ein Promille. Als Baumaterial diente hauptsächlich örtlich vorkommender Kalkstein. Für einige Kammern wurde Granit verwendet. Die Verkleidung der Pyramide bestand ursprünglich aus weißem Tura-Kalkstein, der im Mittelalter fast vollständig abgetragen wurde.












Die Ausmaße sind einfach nur riesig - vor allem wenn man dann direkt davor steht





An der Nordseite befindet sich der ursprüngliche Eingang und im Innern ein Kammersystem aus drei Hauptkammern: die Felsenkammer im gewachsenen Fels, die sogenannte Königinnenkammer etwas höher im Kernmauerwerk und die sogenannte Königskammer oberhalb der großen Galerie mit dem Sarkophag, in welchem der König vermutlich bestattet wurde. Ein Leichnam oder Grabbeigaben wurden nicht gefunden. Die Pyramide wurde offensichtlich spätestens im Mittelalter, wahrscheinlich schon zu pharaonischer Zeit geplündert. Die Funktion der einzelnen Kammersysteme in der Cheops-Pyramide ist in vielfacher Hinsicht ungeklärt.
















Blick zur Chephren-Pyramide







  :read2: Die altägyptische Chephren-Pyramide ist die zweithöchste der Pyramiden von Gizeh und zugleich die zweithöchste aller ägyptischen Pyramiden. Trotzdem erscheint sie höher als die Cheops-Pyramide, was an dem steileren Neigungswinkel und dem etwas höheren Untergrund liegt. Wie alle Pyramiden von Gizeh wurde sie in der 4. Dynastie um 2550 v. Chr. erbaut und erhielt den Namen Wer Chaefre (‚Chaefre ist groß‘).










Die kleinste der drei Pyramiden ist die des Pharao Mykerinos. Er regierte von etwa 2532 bis 2503 v. Chr. Die Mykerinos-Pyramide war ursprünglich 65 m hoch, womit sie nicht einmal halb so hoch wie die beiden anderen Pyramiden ist. Die Seiten sind 102,2 m × 104,6 m lang.
































Das Pyramidenfeld von Gizeh war schon seit der 1. Dynastie (ca. 3032–2707 v. Chr.) ein bedeutender Friedhof. Hier wurden große Mastabas (Grabbauten der altägyptischen Kultur) der 1., 2. und 3. Dynastie ausgegraben. Es ist unklar, in welchem Umfang durch den späteren Friedhof und die Pyramiden der vierten Dynastie solche alten Gräber zerstört wurden.














Die Große Sphinx von Gizeh ist die mit Abstand berühmteste und größte Sphinx. Sie stellt einen liegenden Löwen mit einem Menschenkopf dar und wurde vermutlich in der 4. Dynastie während der Herrschaft von Chephren (um 2520 bis 2494 v. Chr.) errichtet.














Der Kopf der Sphinx ist von einem Nemes-Kopftuch bedeckt. Die Nase ist, wie auch der Kinnbart abgebrochen. Stücke des Bartes befinden sich heute im British Museum in London.












Der Löwenkörper besteht aus Rumpf, Vorder- und Hinterbeinen sowie einem Schwanz, der sich um den Oberschenkel des rechten Hinterbeins windet. Heute ist die Sphinx etwa 73,5 m lang und ca. 20 m hoch.























Die Sphinx ragt seit mehr als vier Jahrtausenden aus dem Sand der ägyptischen Wüste, wobei sie die meiste Zeit bis auf den Kopf von Sand bedeckt war, was zu ihrer Erhaltung beitrug.... unsere Schattenspiele am Nachmittag schaden ihr zum Glück nicht   ;D
































Immer mal wieder schön, die Menschen als Vergleich nehmen zu können um diese Größe wenigstens ein klein wenig begreifen zu können.












Ein letzter Blick und dann muss ich mich losreissen













Noch ein Stop in einer Papyri-"Fabrik", wo in atemberaubender Schnelligkeit die Herstellung von Papyrus erklärt wurde. Dann geht's zurück.




Christina

  • Held Mitglied
  • *****
  • Beiträge: 3089
Re: Damals war's... unterwegs in Ägypten - ein Bericht aus dem Jahr 2003
« Antwort #10 am: 11. Februar 2021, 18:16:23 »


Aber ich habe überhaupt keine Lust, ständig von den Männern dort belästigt zu werden.
Haben wir so überhaupt nicht erlebt!! Ganz klar, dort leben ist nochmal etwas anderes!!  Aber als Touristin hatte ich kein einzige Mal irgendwie das Gefühl belästigt zu werden - im Gegenteil:  Äußerst freundliche, interessierte, hilfsbereite (z.B. beim Einkaufen) Menschen - und das waren zu 99% Männer, mit Frauen kam man nur sehr wenig in Kontakt. .... und ich war auch öfter mal alleine unterwegs.

Das ist schön zu hören, habe ich aber von einigen Frauen, die sich nur in Hotelanlagen aufgehalten haben (so der typische Strandurlaub), ganz anders gehört, ständiges Betatschen von den männlichen Angestellten, anzügliche Bemerkungen usw.  - da hatte ich gedacht, das machen sie nur bei Touristinnen. Es gibt auch einen Spielfilm, ich glaube, ein amerikanischer von Anfang der 2000er (?), leider weiß ich sonst weder Titel noch Schauspieler, da geht es um eine Frau, die ihrem Mann nach Kairo folgt, der dort beruflich tätig ist, und sie verbringt ihre Tage mit Stadtbesichtigung und obwohl es ja ein Spielfilm ist und das eigentlich gar nicht das Hauptthema des Films ist, wird es thematisiert, dass sie ständig von Männern dort beobachtet, verfolgt, angesprochen wird.


LG Christina

Christina

  • Held Mitglied
  • *****
  • Beiträge: 3089
Re: Damals war's... unterwegs in Ägypten - ein Bericht aus dem Jahr 2003
« Antwort #11 am: 11. Februar 2021, 18:31:24 »
Toller Pyramiden Tag! Das muss wirklich sehr beeindruckend sein, vor den Pyramiden und der Sphinx zu stehen und die Größenverhältnisse mitzukriegen und auch die Atmosphäre mit der wüstenartigen Landschaft und sicherlich Hitze dort. Schön die Sphinx auch mal von hinten zu sehen ;D. Auch die anderen Besichtigungspunkte des Tages waren sehr interessant.

Wart ihr mit dem Rotel wie in Asien auch wieder bei Hotels, oder gibt es in Ägypten Campingplätze?


LG Christina

Susan

  • Held Mitglied
  • *****
  • Beiträge: 3149
Re: Damals war's... unterwegs in Ägypten - ein Bericht aus dem Jahr 2003
« Antwort #12 am: 11. Februar 2021, 21:14:26 »
Nach Ägypten wollte ich unbedingt mal - kurzfristig wollte ich sogar Archäologin werden- habe jedoch leider den richtigen Zeitpunkt verpasst. Also jetzt wenigstens virtuell  :winkewinke:
:lach:  Du auch??

 ;D Wer weiß, was wir so alles entdeckt hätten. Vielleicht die Super-Geheim-Grabkammer von Cheops?


Aber ich habe überhaupt keine Lust, ständig von den Männern dort belästigt zu werden. ....
Das ist schön zu hören, habe ich aber von einigen Frauen, die sich nur in Hotelanlagen aufgehalten haben (so der typische Strandurlaub), ganz anders gehört, ständiges Betatschen von den männlichen Angestellten, anzügliche Bemerkungen usw.  - da hatte ich gedacht, das machen sie nur bei Touristinnen.

Erzählungen und eigenen Erfahrungen -schon verjährt  ;) - nach scheinen grad Frauen in Hotelanlagen und Clubs als Freiwild betrachtet zu werden. Und das auch schon in Südeuropa oder beim Skiurlaub.  :P


Einfach nur beeindruckend, was die alten Ägypter da geschaffen haben. Die liegende Statue von Ramses stand damals wahrscheinlich irgendwo herum? Interessant fand ich schon immer, dass man all diese Grabstätten gefunden hat, aber kaum einen Pharaonen-Palast. Das Nachleben war damals wohl wichtiger.

Von Sphinx und Pyramiden würde ich mich auch nur schwer losreißen können. Wär schon cool, wenn man dort in der Nähe campen könnte  8)

 

Liebe Grüße
Susan


Ilona

  • Held Mitglied
  • *****
  • Beiträge: 4061
  • Slot Canyon Addict
    • Amerika und wandern
Re: Damals war's... unterwegs in Ägypten - ein Bericht aus dem Jahr 2003
« Antwort #13 am: 12. Februar 2021, 11:05:50 »
Erzählungen und eigenen Erfahrungen -schon verjährt  ;) - nach scheinen grad Frauen in Hotelanlagen und Clubs als Freiwild betrachtet zu werden. Und das auch schon in Südeuropa oder beim Skiurlaub.  :P

Also ganz ehrlich, daran sind viele Frauen selbst schuld. Wenn man den Kerlen von Anfang an auf die Finger klopft ...  :cool2:. Aber es gibt halt auch einen gewissen Sextourismus von (älteren) Frauen auf dem afrik. Kontinent und in der Karibik. Deshalb meinen die Jungs, dass alle europ. Frauen Freiwild sind. Beim Skifahren spielt(e) der Alkohol eine große Rolle und die Skilehrer haben ihren Ruf auch schon weg.

Doch nun zurück zum Reisetag, der sehr pyramidenlastig war :thumb: .

Alte Mumien oder Grabstätten hätte ich nicht ausbuddeln wollen. Ich wäre eher Paläontologin in Utah geworden :zwinker:.


Liebe Grüße

Ilona

"Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat" (Erich Kästner)


Silvia

  • Held Mitglied
  • *****
  • Beiträge: 2499
Re: Damals war's... unterwegs in Ägypten - ein Bericht aus dem Jahr 2003
« Antwort #14 am: 12. Februar 2021, 16:21:54 »
Erzählungen und eigenen Erfahrungen -schon verjährt  ;) - nach scheinen grad Frauen in Hotelanlagen und Clubs als Freiwild betrachtet zu werden. Und das auch schon in Südeuropa oder beim Skiurlaub.  :P
Also ganz ehrlich, daran sind viele Frauen selbst schuld. Wenn man den Kerlen von Anfang an auf die Finger klopft ...  :cool2:. Aber es gibt halt auch einen gewissen Sextourismus von (älteren) Frauen auf dem afrik. Kontinent und in der Karibik. Deshalb meinen die Jungs, dass alle europ. Frauen Freiwild sind. Beim Skifahren spielt(e) der Alkohol eine große Rolle und die Skilehrer haben ihren Ruf auch schon weg.
Da stimme ich Ilona zu... Während der Tour kamen wir ja auch in typische Badeorte, da merkte man teilweise schon ein anderes Auftreten, aber viele liefen da auch ziemlich freizügig rum. Wobei ich persönlich überhaupt keine Schwierigkeiten hatte - kann natürlich auch an meinem Auftreten liegen, kann ziemlich selbstbewusst wirken  :cool2:  ... aber wenn ich in so ein Land fahre, dann achte ich deren Sitten - auch wenn ich nicht damit einverstanden bin!
Insgesamt wurde ich natürlich öfter angesprochen, aber immer sehr freundlich, aufgeschlossen.. das typische "where do you come from?" war immer der Einsteiger, zwei, dreimal hat sich auch ein kleiner small-talk entwickelt, meist scheiterte es aber an Sprachbarrieren, aber alle haben akzeptiert wenn ich weiter wollte oder kein Interesse an einem Gespräch hatte. Das bezieht sich aber auf das Land allgemein - nicht auf die Touristenhochburgen am Roten Meer.



Wart ihr mit dem Rotel wie in Asien auch wieder bei Hotels, oder gibt es in Ägypten Campingplätze?

Die Übernachtungsplätze waren sehr unterschiedlich... von Hotels über Touristcamps, Resorts bis zu Campingplätze, mal mehr, mal weniger gut ausgestattet.



Nach Ägypten wollte ich unbedingt mal - kurzfristig wollte ich sogar Archäologin werden- habe jedoch leider den richtigen Zeitpunkt verpasst. Also jetzt wenigstens virtuell  :winkewinke:
:lach:  Du auch??
;D Wer weiß, was wir so alles entdeckt hätten. Vielleicht die Super-Geheim-Grabkammer von Cheops?
Ganz bestimmt!!  Wobei ich dann später eher Richtung versunkene Städte tendierte... allerdings von China über Kambodscha bis Mittelamerika



Interessant fand ich schon immer, dass man all diese Grabstätten gefunden hat, aber kaum einen Pharaonen-Palast. Das Nachleben war damals wohl wichtiger.
Ich glaube die Paläste wurden aus Ziegeln gebaut, die Gräber hingegen aus Stein, denn die waren für die Ewigkeit bestimmt - hat ja auch funktioniert  ;D



Alte Mumien oder Grabstätten hätte ich nicht ausbuddeln wollen. Ich wäre eher Paläontologin in Utah geworden :zwinker:.
Da ich hier als Kind schon Fossilien aus dem Kalk geklopft habe war ich in der Richtung schon bedient.