Autor Thema: Damals war's... unterwegs in Ägypten - ein Bericht aus dem Jahr 2003  (Gelesen 27268 mal)

Silvia

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Re: Damals war's... unterwegs in Ägypten - ein Bericht aus dem Jahr 2003
« Antwort #30 am: 15. Februar 2021, 09:52:34 »

... Teil 2 ....




Durch das Niltal geht es in das ca. 100 km entfernte Dendera
























Der Tempel von Dendera, eine altägyptische Tempelanlage ist eine der wichtigsten Tempelstätten Ägyptens und war der Göttin Hathor gewidmet. Die Anlage liegt im Bezirk der antiken Provinzhauptstadt Tentyris, die während einiger Epochen der ägyptischen Geschichte als wichtiges religiöses Zentrum galt. Der heutige Tempelkomplex gehört zu den am besten erhaltenen ägyptischen Tempeln dieser Zeit. Bis zu Beginn der Ausgrabungen war der Tempel bis zur Hälfte im Wüstensand versunken, was viele der Fresken vor Bildersturm und Vandalismus bewahrte.















Löwenköpfiger Wasserspeier (Südwand)

























Der Haupttempel der Hathor von Dendera misst 35 mal 81 Meter und gilt als das letzte vollständig erhaltene Tempelhaus in Ägypten.









  :read2:   Die Kuh-Göttin Hathor (deshalb auch leicht wiederzuerkennen - mit den großen Ohren) genoß hohes Ansehen im alten Ägypten und war eine der bedeutendsten Gottheiten schlechthin. Anfangs war sie die Göttin der Liebe, die Fürstin des Tanzes und der Freude. Im Laufe der Zeit verschmolzen mit ihr viele andere Götter und Eigenschaften. Wie Isis wird sie eine Himmelsgöttin und verbindet sich bis zur Identität mit ihr. Sie wird zu einer Mutter und Amme, die »Glänzende«, »Strahlende«, »Leuchtende« ist sie, sogar als »das Gold unter den Göttern und das Elektron unter den Göttinnen« wird sie gepriesen.
Dem Osiris zugestellt, steigt sie ab zur »Göttin der Unterwelt«. Wie man allgemein nach dem Tode zum Osiris wird, so werden in der Spätzeit alle Frauen zur Hathor. Als »Schutzgöttin des Wüstengebirges der Toten« beschützt sie die Verstorbenen, im Sinai als »Herrin der fernen Länder«. Selbst zu sieben Hathoren weitet sich ihre Charakteristik und wird zu allen Schicksals-Göttinnen überhaupt.









Man beachte die Menschen zum Größenvergleich!





















Blick auf die Decke. Nebst den wuchtigen Hathor-Säulen reliefierte Details an der Decke, die Barken der Sterngötter, im himmlischen Gewässer fahrend zeigen.














Hier grad noch so im Bild (links) die sog. Glühbirnen von Dendera   ;D




 ;D  Pseudowissenschaftlichen Autoren wie Peter Krassa, Reinhard Habeck, Erdoğan Ercivan oder Erich von Däniken zufolge stellen die abgebildeten Objekte frühe, ägyptische Glühlampen dar. Die Reliefs werden von religiösen Texten begleitet, deren Hieroglyphendarstellungen und Schreibungen angeblich nicht den herkömmlichen entsprechen. Die Reliefs sollen gemäß der Prä-Astronautik beweisen, dass damals Technologien bekannt waren und genutzt wurden, die denen von heute entwicklungstechnisch nahekommen. Außerdem sollen in den Darstellungen und Texten Hinweise versteckt sein, wonach die ägyptischen Götter als Außerirdische die Ägypter besucht und ihnen den Umgang mit hochentwickelter Waffentechnologie beigebracht hätten.
 






Oberer Teil des Eingangs zum Kultraum (Wabet)






























Am späten Nachmittag beginnen die Außenseiten regelrecht zu leuchten

































Ein letzter Blick ...











.... dann geht's noch bis nach Luxor

Christina

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Re: Damals war's... unterwegs in Ägypten - ein Bericht aus dem Jahr 2003
« Antwort #31 am: 15. Februar 2021, 20:20:06 »
Die Landschaft ist abwechslungsreicher als ich mir das gedacht hatte. Schön, das grüne Gras und die Palmen vor dem weißen Fels. 

Die Tempel sehen sehr interessant aus, und die Theorien mit den Glühlampen und Außerirdischen sind ja unglaublich, von Däniken und die anderen hätte heute ihre helle Freude bzw. viel Gelegenheit für neue Theorien ;D


LG Christina

Susan

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Re: Damals war's... unterwegs in Ägypten - ein Bericht aus dem Jahr 2003
« Antwort #32 am: 15. Februar 2021, 21:10:22 »
Damals - das muss ungefähr zur Raumschiff Enterprise Periode gewesen sein - fand ich diese Idee der Prä-Astronautik cool. Würde ja irgendwie auch die ganzen Göttersagen erklären. So Zeus als Captain Kirk...  ;)

Die Schilfkrone der Reiseleiterin hatte ich tatsächlich nicht erkannt. Hab mich schon gefragt, warum sie so einen Papierhut auf hat  ^-^

Die Nekropole und der Tempel sind wieder sehr beeindruckend; nicht nur die schiere Größe, auch diese ganzen Reliefs.
Liebe Grüße
Susan


Ilona

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Re: Damals war's... unterwegs in Ägypten - ein Bericht aus dem Jahr 2003
« Antwort #33 am: 16. Februar 2021, 10:09:14 »
Zitat
Pseudowissenschaftlichen Autoren wie Peter Krassa, Reinhard Habeck, Erdoğan Ercivan oder Erich von Däniken zufolge stellen die abgebildeten Objekte frühe, ägyptische Glühlampen dar. Die Reliefs werden von religiösen Texten begleitet, deren Hieroglyphendarstellungen und Schreibungen angeblich nicht den herkömmlichen entsprechen. Die Reliefs sollen gemäß der Prä-Astronautik beweisen, dass damals Technologien bekannt waren und genutzt wurden, die denen von heute entwicklungstechnisch nahekommen. Außerdem sollen in den Darstellungen und Texten Hinweise versteckt sein, wonach die ägyptischen Götter als Außerirdische die Ägypter besucht und ihnen den Umgang mit hochentwickelter Waffentechnologie beigebracht hätten.

Aha .
Liebe Grüße

Ilona

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Silvia

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Re: Damals war's... unterwegs in Ägypten - ein Bericht aus dem Jahr 2003
« Antwort #34 am: 16. Februar 2021, 11:00:14 »

8. Tag  Tal der Könige




Um 6:45 Uhr geht's heute mit einem Shuttle-Bus los. Wir queren den Nil














Erster Stop an den Memmnonkolossen, zwei nebeneinander stehende altägyptische Kolossalstatuen aus dem 14. Jahrhundert v. Chr. Die Statuen gehörten zu König Amenophis' III. (18. Dyn.) gigantischen Totentempel, der leider schon seit langem verschwunden ist.














Jeder der beiden Kolosse war seinerzeit aus einem einzigen gewaltigen Felsblock gearbeitet worden.













Die Statuen sind heute einschließlich der Plattformen (Sockel), auf denen sie stehen, noch etwa 18 Meter hoch. Mit den Kronen betrug die Gesamthöhe beider Statuen ursprünglich 21 Meter.

Dimensionen der nördlichen Statue:

Maße des Sockels: 10,50 Meter × 5,50 Meter
Sockelhöhe: 3,60 Meter (zur Hälfte in den Boden gedrückt)
Höhe der Statue: 14,76 Meter
Gesamthöhe: 18,36 Meter














In wesentlich kleinerem Maßstab sind beidseitig an den Beinen der Statuen aufrecht stehende Frauengestalten angeordnet, wobei die Figur am jeweils rechten Bein die Große königliche Gemahlin Amenophis des III. Teje und die an den linken Beinen seine Mutter Mutemwia darstellen. Von den vier Figuren ist die der Teje am rechten Bein der südlichen Statue am besten erhalten. Nur noch an den Füßen kenntlich sind die vormals zwischen den Beinen der Amenophis-Statuen angeordneten Figuren einer unbenannten Tochter des Pharao.

Die Seiten des Thrones sind geschmückt mit Gottesdarstellungen und ägyptischen Hieroglyphen. Man erkennt zwei Darstellungen von Hapi, dem Gott der Nilüberschwemmung, wie er Lotospflanzen, als Symbol Oberägyptens, mit Papyrusstauden, dem Symbol Unterägyptens, zu einem geeinten Ägypten zusammenbindet.















Weiter ins Tal der Könige....



Das Tal der Könige war eine Nekropole im Alten Ägypten, in der bis heute 64 Gräber und Gruben aufgefunden wurden.


Im Tal der Könige sind insbesondere die Gräber der Herrscher des Neuen Reichs (ca. 1550 bis 1069 v. Chr., 18. bis 20. Dynastie) zu finden. Trotz jahrtausendelanger Aktivität von Grabräubern und Plünderern lieferte das Tal der Könige den Ägyptologen der Neuzeit noch zahlreiche höchst wertvolle Grabungsfunde. Unter anderem wurde hier im Jahr 1922 von Howard Carter das weitgehend unversehrte Grab des Tutanchamun entdeckt.












Nacheinander geht es in 3 Gräber. Große Gänge führen leicht abwärts in das Grab. Seitlich und oben sind die Gänge bemalt, mit Hieroglyphen (farbig!) und Reliefs verziert. Die Decken meist dunkelblauer Hintergrund und goldgelbe Figuren - tolle Wirkung!




Das erste Grab war von Sethos II., das direkt in eine senkrechte Felswand führt.

  .... in den Gräbern darf man nicht fotografieren, also hab ich im Netz gesucht und für dieses Grab diese Links hier gefunden  http://www.kv5.de/images/kv15_hall.jpg   





Als nächstes besuchen wir das Grab von Tausret, der letzten Königin der 19. Dynastie, und ihrem Nachfolger, König (Pharao) Sethnacht.

Hier wieder ein Link https://de.wikipedia.org/wiki/KV14#/media/Datei:Tombe_TaousertetSethnakht.jpg





Und zuletzt das von Ramses VI. ...  Hier ein Link mit Blick zur Decke   https://de.wikipedia.org/wiki/KV9#/media/Datei:Details_der_astronomischen_Decke_im_Grabmal_KV9.jpg









Weiter geht es zur Tempelanlage der Hatschepsut










Der Totentempel der Hatschepsut stammt aus der 18. Dynastie und ist der am besten erhaltene Tempel in Deir el-Bahari am Westufer des Nil in Theben. Auffällig ist seine eigenwillige Architektur. Die Pylone sind durch offene Pfeilerhallen am Anfang je einer Terrasse ersetzt. Der gesamte Tempel ist aus Kalkstein errichtet.



In der Mitte führt eine Rampe auf die erste Terrasse.













Die Hathor-Kapelle




















Osiris-Pfeiler der zweiten Terrasse









































Durch die Granittore die breite Rampe nach unten ... hmmm ich hab eindeutig zu viel Phantasie  :frech:  ... muss toll gewesen sein, hier herunter zu schreiten... alles bunt und voller Leben ... dabei ganz verdrängt das es ja ein Totentempel hinter mir ist   ;D
































Ein letzter Blick zurück zum Tempel ... jetzt sieht man viel besser die beiden Rampen zu den Terrassen









... Fortsetzung folgt ....

Silvia

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Re: Damals war's... unterwegs in Ägypten - ein Bericht aus dem Jahr 2003
« Antwort #35 am: 16. Februar 2021, 11:16:42 »

.... Teil 2 ....


Weiter geht es nach Medînet Hâbu  mit dem großen Totentempel des Ramses III., der zugleich dem Amun geweiht war und eines der stilistisch vollkommensten Bauwerke Ägyptens darstellt.

Die Tempelanlage besitzt zwei Pylonen (monumentales, doppeltürmiges Bauwerk mit verbindendem Torüberbau).

Der erste Pylon mit dem verbindenden Eingangsportal, das vormals eine einflüglige Tür enthielt, ist 67,80 Meter breit und 24,45 Meter hoch. Seine Bautiefe am Boden beträgt 11,90 Meter, wobei sich der Baukörper nach oben verjüngt. Die Breite des ersten Pylonen bezeichnet zugleich die größte Breite des erhaltenen Tempelgebäudes. Zur Bauzeit wurde die Fassade auf gekalktem weißen Untergrund bunt bemalt.









Neben den jeweils zwei Aussparungen für Flaggenmaste rechts und links des Eingangs thematisiert die Frontansicht des Tempels in den Reliefs auf den beiden Pylonenseiten die Erschlagung von Feinden vor der Gottheit, auf der nordöstlichen Seite von nubischen und libyschen Gefangenen vor Re-Harachte und auf der südwestlichen von asiatischen Gefangenen vor Amun-Re. Darunter sind in zwei Reihen die Namen besiegter Länder und Städte in Hieroglyphenschrift vermerkt.




























Zwischen dem ersten und dem zweiten Pylonen erstreckt sich der 48 Meter lange und 44 Meter breite erste Tempelhof. Hier fällt zunächst die asymmetrische Gestaltung auf, da sich an der nordöstlichen Seite sieben Osirispfeiler, mit Statuen der Darstellung Ramses’ III. in der Gestalt des Gottes Osiris, und auf der südwestlichen Seite acht Säulen mit Papyruskapitellen befinden.












Auf der Fassade des zweiten, etwas kleineren Pylonen ist im Südwesten die Opferung von Gefangenen durch den König vor Amun und Mut dargestellt, während die Nordostwand einen Hieroglyphentext vom Sieg über die Seevölker im achten Regierungsjahr Ramses’ III. enthält.






























Am eindrucksvollsten kommt der Tempel von oben zur Geltung   https://de.wikipedia.org/wiki/Totentempel_des_Ramses_III.#/media/Datei:SFEC_AEH_-ThebesNecropolis-2010-RamsesIII045-2.jpg



Am frühen Nachmittag geht's dann zurück zum Rotel und Zeit zum Duschen und ausruhen. Nach dem Abendessen geht es dann noch zur Licht-/Tonshow nach Karnak.

Ich fand die Show absolut phantastisch... Im "Sprachrythmus" einer alten Sprache wurde grob vereinfacht die Geschichte von Karnak erzählt, dazu die passende Musik und einzelne Gebäude wurden erleuchtet.


Ilona

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Re: Damals war's... unterwegs in Ägypten - ein Bericht aus dem Jahr 2003
« Antwort #36 am: 16. Februar 2021, 11:19:19 »
Wahnsinn, diese Tempelanlagen und das Ganze mit Muskelkraft errichtet.

Zitat
Am frühen Nachmittag geht's dann zurück zum Rotel und Zeit zum Duschen und ausruhen.

 :gruebel: Hat der Bus Duschen?

Liebe Grüße

Ilona

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Silvia

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Re: Damals war's... unterwegs in Ägypten - ein Bericht aus dem Jahr 2003
« Antwort #37 am: 16. Februar 2021, 11:22:07 »
Zitat
Am frühen Nachmittag geht's dann zurück zum Rotel und Zeit zum Duschen und ausruhen.
:gruebel: Hat der Bus Duschen?
Nein, aber wir standen immer irgendwo (Camping, Resort oder Hotel) wo es Duschen gab   

Silke

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Re: Damals war's... unterwegs in Ägypten - ein Bericht aus dem Jahr 2003
« Antwort #38 am: 16. Februar 2021, 16:04:23 »
Der Hatschepsuttempel ist für mich der eindrucksvollste Tempel der ganzen Gegend. So toll in den Felsen eingebaut. Dort zu stehen war für mich damals ein tolles Gefühl. Die Virstellung, dort zu laufen, wo die Pharaonen vor 4000 Jahren gelaufen sind....

Eure Tour bestätigt mir aber wieder, dass das nichts für uns wäre. Das geht mir viel zu schnell durch, die Tage sind mir viel zu vollgepackt. Wir sind damals vom Hatschepsuttempel zum Tal der Könige gelaufen, ein toller Weg über die Felsen.

Christina

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Re: Damals war's... unterwegs in Ägypten - ein Bericht aus dem Jahr 2003
« Antwort #39 am: 16. Februar 2021, 18:27:00 »
Sehr beeindruckende Tempel, so gut erhalten, danke für die Links ins Innere, das ist kaum zu glauben, dass es schon so alt ist, sogar die Farben sind noch vorhanden.


LG Christina

Silvia

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Re: Damals war's... unterwegs in Ägypten - ein Bericht aus dem Jahr 2003
« Antwort #40 am: 17. Februar 2021, 09:14:43 »
Der Hatschepsuttempel ist für mich der eindrucksvollste Tempel der ganzen Gegend. So toll in den Felsen eingebaut. Dort zu stehen war für mich damals ein tolles Gefühl. Die Virstellung, dort zu laufen, wo die Pharaonen vor 4000 Jahren gelaufen sind....
Schon echt der Hammer - nicht wahr!  :happy:

Eure Tour bestätigt mir aber wieder, dass das nichts für uns wäre. Das geht mir viel zu schnell durch, die Tage sind mir viel zu vollgepackt. Wir sind damals vom Hatschepsuttempel zum Tal der Könige gelaufen, ein toller Weg über die Felsen.
Ja, die Tage sind voll und an etlichen Stellen hätte ich mir mehr Zeit gewünscht ... ich wäre im Tal der Könige wahrscheinlich in jedes einzelne offene Grab rein... aber alles hat Vor- und Nachteile
... wobei die Wanderung noch kommt  ;)   




Sehr beeindruckende Tempel, so gut erhalten, danke für die Links ins Innere, das ist kaum zu glauben, dass es schon so alt ist, sogar die Farben sind noch vorhanden.
Die Gräber haben mich auch voll "mitgenommen" - die Bilder sind auch nur kurze Momentaufnahmen... das Grab von Tausret geht ja über 100 m rein... rechts und links voll mit den Zeichnungen, Reliefs und Hieroglyphen

Silvia

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Re: Damals war's... unterwegs in Ägypten - ein Bericht aus dem Jahr 2003
« Antwort #41 am: 17. Februar 2021, 10:55:51 »

9. Tag  Die Tempel von Karnak und Luxor



Mit der Kutsche geht es zur Tempelstadt von Karnak.

  :read2:  Die Tempelstadt Karnak ist der heute größte Sakralbau der Welt und somit fast doppelt so groß wie der Vatikan. Der große Amun-Tempel ist auch der weitläufigste Säulentempel der Welt. Der bemerkenswerteste Teil ist zweifelsohne der großartige Säulensaal, 102 Meter breit, 53 Meter tief, wo 134 dreiundzwanzig Meter hohe Säulen in die Höhe ragen.



Die ältesten heute noch sichtbaren Baureste des Tempels stammen aus der 12. Dynastie (ca. 2137 - 1781 v. Chr.) unter Sesostris I. Bis in die römische Kaiserzeit wurde die Tempelanlage immer wieder erweitert und umgebaut.





Die Tempelanlage besteht aus drei von Mauern umgebenen Bereichen.












In der Antike verband eine Allee, die beidseitig von 365 Sphingen gesäumt war, den Amun-Tempel mit dem ca. 2,5 km entfernten Luxor-Tempel.


































Statue Ramses II. mit Tochter Meritamun





















Einer von insgesamt zehn Pylonen des Tempels des Amun-Re













Am 2. Pylon (Westseite), von den 6 Riesen-Säulen steht nur noch 1












Rekonstruierte Alabaster-Sphinx von Tutanchamun













Weiter zur Säulenhalle  ....



Zu den bedeutendsten Bereichen des Tempels zählt der große Säulensaal (Hypostyl), den Haremhab zwischen dem zweiten und dritten Pylon zu bauen begann und der später unter Sethos I. und Ramses II. vollendet wurde. Auf einer Fläche von 103 Metern Länge und 53 Metern Breite standen einst 134 Papyrussäulen, die das hölzerne Dach des Hypostyls trugen. Im Mittelschiff der Halle waren die Säulen bis zu 22,5 Meter hoch.













Schon in der Nacht waren sie gewaltig. Bei Tag ist es schwer zu beschreiben...






















Die architektonisch auffallende Festhalle wird aufgrund der Anordnung ihrer Säulen auch oft als Festzelt bezeichnet. Der höhere Mittelraum besteht aus zwei Säulenreihen mit je zehn Säulen und ist von niedrigeren Seitenschiffen mit insgesamt 32 Säulen umgeben.
































Obelisken der Königin Hatschepsut und Tuthmosis I.









 :read2:  Bis zum Ende des Neuen Reiches wurden alle Obelisken aus dem typischen rötlichen Assuangranit in den Granitsteinbrüchen südöstlich von Assuan hergestellt. Dazu wurde ein Monolith in der erforderlichen Größe geschnitten und i. d. R. noch im Steinbruch in die Grobform gehauen. Anschließend konnte die Verschiffung über den Nil zum jeweiligen Zielort erfolgen.





Der Obelisk war der primäre Kultgegenstand des Sonnengottes Ra. Mit polierten oder vergoldeten Spitzen reflektierten die Obelisken das Sonnenlicht wie Leuchtfeuer weit über das Land.











Weitere Höfe, Kapellen und Tempel - eine irrsinnig große Anlage








Mit der Kutsche ging es dann zum Tempel von Luxor ....  Das Sitzen tut den brennenden Füßen gut
















... Fortsetzung folgt ...

Silvia

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Re: Damals war's... unterwegs in Ägypten - ein Bericht aus dem Jahr 2003
« Antwort #42 am: 17. Februar 2021, 11:58:31 »


.... Teil 2 ....



Eingang zum Tempel von Luxor






Im Südwesten wird der Hof durch einen großen Pylon begrenzt. Vor diesem waren in der Antike zwei Sitzfiguren, vier stehende Statuen und zwei Obelisken Ramses II. aufgestellt. Von diesen sind heute noch die beiden Sitzfiguren, eine stehende Statue und ein Obelisk vorhanden













Passiert man den Pylon, so betritt man den Hof Ramses II. Der Hof ist mit einer doppelten Kolonnade umgeben.






















Durchquert man den Hof, so erreicht man eine Säulenkolonnade mit 7 mal 2 Papyrusbündelsäulen mit offenem Doldenkapitell. Gleich hinter dem Eingang stehen links und rechts jeweils eine Pharaonenstatue und eine Sitzgruppe, die Amun und Mut darstellen.















Am Ende des Säulengangs befindet sich der Hof Amenophis III. Er ist auch an drei Seiten mit einer doppelten Reihe Papyrusbündelsäulen mit geschlossenem Kapitell umgeben.













Wir haben Freizeit und ich lasse mich einfach durch die Anlage treiben


























   
Wuchtige Säulenkolonnaden des Amenophis' III. – Weiter hinten Details einer Moschee (Abu el-Haggag).












Raus aus dem Eingang, der jetzt komplett im Schatten liegt













Widder-Sphingen vor Pylon. Diese Sphingen-Allee ist Teil des Verbindungsweges zwischen Luxor-Tempel und Karnak-Tempel










Zu Fuß geht es zum Camp zurück.

Am Nachmittag noch ein Ausflug zu den Noblen Gräbern, die mitten in einem Dorf liegen. Wunderschöne Malereien mit tollen Motiven (Weinlese, Weizenernte, kunstvolle Perücken, Szenen aus dem allt. Leben, ein blinder Harfenspieler mit Speckbauch  ;D ... Wir sind in 5 verschiedenen Gräbern, teilweise nur mit 1 Quer- und Längsgang, manchmal mit Säulen. ... leider keine Fotos ...



Christina

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Re: Damals war's... unterwegs in Ägypten - ein Bericht aus dem Jahr 2003
« Antwort #43 am: 17. Februar 2021, 18:22:02 »
Dass diese Tempelanlagen so riesig sind, wusste ich gar nicht. Eigentlich sind sie wesentlich interessanter als die Pyramiden, an die ich bei Ägypten immer denke.

Würde mir auf jeden Fall auch Spaß machen, durch die Tempelanlagen zu schlendern und all die Details bei den Verzierungen anzuschauen. Vermutlich wäre mir aber ein ganzer Tag voller Tempel zu viel, da wäre ich nach einiger Zeit nicht mehr aufnahmefähig.


LG Christina

Silvia

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Re: Damals war's... unterwegs in Ägypten - ein Bericht aus dem Jahr 2003
« Antwort #44 am: 18. Februar 2021, 17:00:09 »

Würde mir auf jeden Fall auch Spaß machen, durch die Tempelanlagen zu schlendern und all die Details bei den Verzierungen anzuschauen. Vermutlich wäre mir aber ein ganzer Tag voller Tempel zu viel, da wäre ich nach einiger Zeit nicht mehr aufnahmefähig.
Ich persönlich hab mir bei Tempeln/Ruinen/Kirchen/Städten etc.. angewöhnt die Daten während der Besichtigung einfach außen vor zu lassen und nur zu schauen.... 
Vorher und hinterher (z.B. abends, während der Fahrt oder beim Reisebericht schreiben  ;) ) lese ich dann gerne die Daten und Fakten nach. Den Vorträgen/Erklärungen der Reiseleiter/Führer/Guides höre ich zum Teil zu, oft wandere ich aber nach ein paar Minuten ab und sehe mich etwas genauer um.






10. Tag Luxor - Assuan


Im Konvoi (aus Sicherheitsgründen) geht es heute nach Assuan, etwa 15-20 Busse sind am Start.



Unterwegs Stop in Edfu bei dem Tempel ... das artet natürlich in einer Massenbesichtigung aus  :(





Die Tempelanlage von Edfu war dem lokalen Gott Hor-Behdeti, dem „Horus von Edfu“, geweiht



Der Tempel ist in seiner Nord-Süd-Ausrichtung 137 Meter lang und an der Pylonenfront 79 Meter breit. Ursprünglich war die Außenmauer des Tempels komplett von einer durch einen nach oben offenen Gang getrennten Ziegelmauer umgeben, die heute noch teilweise erhalten ist.


Der 36 Meter hohe Pylon am südlichen Tempeleingang besteht aus zwei massiven, aber innen auf vier Ebenen mit Räumen begehbaren Türmen, die das Hauptportal einrahmen.














Vor dem Pylon stehen rechts und links des Tempeleingangs zwei Falkenstatuen aus schwarzem Granit.






Diesen Horusdarstellungen fehlen heute ihre Kronen, die eine ähnliche Statue im Innenhof des Tempels noch trägt.








Nach Durchschreiten des Portals erreicht man den Vorhof des Tempels, eingefasst von 32 Säulen. An der Nordseite des Hofes bietet der in der Mitte zwischen sechs Säulen befindliche Eingang zu der Vorhalle, Zugang zum eigentlichen Tempelgebäude.


Auf der linken Seite vor dem Eintritt in das Gebäude steht eine mit der Doppelkrone Ober- und Unterägyptens versehene Statue eines Falken, gefertigt ebenso wie die beiden Statuen vor dem Pylon aus schwarzem Granit.































Es geht durch mehrere Säulenhallen bis zum mittleren Saal, dem religiösen Zentrum des Tempels

In seiner Mitte befindet sich ein in sich abgeschlossenes eigenständiges kleines Bauwerk, das das Sancta Sanctorum, das „Allerheiligste“, beherbergte. Im Raum des Allerheiligsten wurde das Bild des Hauptgottes aufbewahrt. Es stand in einem grauen, vier Meter hohen Granitblock, einem Schrein, auch als Naos bezeichnet, der aus der Regierungszeit von Nektanebos II. (360 v. Chr.) stammt und noch an seinem ursprünglichen Standort vorhanden ist.















Die neben dem Eingang befindlichen Säulenzwischenräume sind mit Mauern verschlossen, die etwa die halbe Höhe der Säulen erreichen und mit Reliefs verziert sind.

















Weiter geht es dann und ein zweiter Stop in Kom Ombo, ein Tempel der direkt am Nil liegt










Der Tempel von Kom Ombo am östlichen Nilufer stellt eine Besonderheit dar. Im Gegensatz zu den meisten anderen altägyptischen Sakralbauten wurden in ihm zwei Gottheiten getrennt voneinander verehrt. Die vom doppelten Haupteingang aus gesehen südöstliche, dem Nil abgewandte Seite war Sobek, dem krokodilköpfigen Wasser- und Fruchtbarkeitsgott, später auch Schöpfergott, geweiht. Im linken, nordwestlichen Halbtempel galt die Verehrung dem Haroeris, dem Licht- und Himmelsgott, aber auch Kriegsgott. Der falkenköpfige Haroeris war eine Erscheinungsform des Gottes Horus. Nach den Gottheiten wurde der Tempel gleichzeitig als „Haus des Krokodils“ wie auch als „Falkenschloss“ bezeichnet.
































In einem kleinen Raum konnten wir auch mumifizierte Krokodile sehen ... habe aber kein Bild davon gemacht und auch sonst keine weiteren Aufzeichnungen mehr an diesem Tag  :gruebel:


Anscheinend ereignislose Weiterfahrt nach Assuan