Autor Thema: Rückblende: Vom Winde verweht ins Dixieland  (Gelesen 33377 mal)

Susan

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Re: Rückblende: Vom Winde verweht ins Dixieland
« Antwort #90 am: 26. April 2021, 21:01:41 »
31. August  Ein weiterer Tag in The Big Easy

Heute ist es gleich morgens schwül, da gab es wohl schon früh einen Schauer. Eigentlich wollten wir den Tag mit einem Jazz Brunch in einem grünen Innenhof starten, doch ein weiterer Schauer macht uns einen Strich durch die Rechnung. Wir müssen drinnen speisen - Jazzmusik gibt es trotzdem.
Zumindest sind wir trocken zum Court of Two Sisters gekommen. Das erste Haus an dieser Stelle gehörte dem zweiten französischem Gouverneur von Louisiana. Das heutige Gebäude wurde 1832 für den Präsidenten der Bank of New Orleans gebaut. 1886 eröffneten hier zwei Schwestern einer stolzen kreolischen Familie ( Bezeichnung für spanisch oder französischstämmige Kolonisten)  ihr Textilgeschäft, nach ihnen wurde das Restaurant benannt.





Von 9 -15 Uhr wird hier täglich ein Jazz-Brunch serviert, abends gibt es kreolische Küche. Die Auswahl an Speisen war vielfältig und reichhaltig. Anders als auf der heutigen Speisekarte angegeben gab es ein Buffet.





Zur Feier des Tages haben wir uns einen Vormittagssekt gegönnt  ^-^ Gerold und ich lernen Gumbo kennen, ein sämiges Eintopfgericht aus Ocraschote, Scampi, Huhn, geräucherter Wurst, Schinken und den "heiligen Drei" der Cajun-Küche: Zwiebeln, Paprika und Staudensellerie. Mutter und Sohn bleiben eher bei den "üblichen Verdächtigen".  ;)
Und die Musik spielt dazu



Gut gesättigt machen wir uns auf den Weg, Gerolds besonderen Freund Satchmo zu besuchen  ;)

 

Seine Statue steht im gleichnamigen Park. Danach ist ein wenig Shoppen angesagt, vor allem Jazz-CDs für Gerold  ;) New Orleans ist auch bekannt für den Voodoo-Kult, insbesondere wegen Marie Laveau. Sie lebte von etwa 1792 bis 1888 in New Orleans und galt als eine der einflussreichsten Personen dort. Es gibt zahlreiche Geschichten und Legenden über sie. Es wird ihr zugeschrieben, dass der westafrikanische Kult mit Elementen des Katholizismus vermischt wurde. Wir werfen einen kurzen Blick in einen Voodoo-Laden



Ein weiterer Schauer verschlägt uns zum Aquarium of the Americas. Nicht unbedingt etwas, das man grad in New Orleans besuchen muss. Doch da es zumindest für mich das erste in der Art war, durchaus interessant. Innen gab es eine Art Dschungel mit frei fliegenden Papageien, die Becken mit Fischen und so weiter, sowie Tunnel unter durch.



 

Fotos durch die Glasscheiben zu machen, erweist sich als schwierig, daher aus dem Video; sorry für die Qualität.

 

 

 
 


Danach fahren wir mit der Straßenbahn.



Ich weiß nicht mehr, wo wir eigentlich hin wollten  :gruebel: Vielleicht zum Lafayette Friedhof, doch davon gibt es keine Bilder. Da wo wir ausgestiegen sind, ist die Gegend weniger aufgehübscht, dafür teilweise farbiger und auch mit viel Grün.


wird wohl nach Kathrina nicht mehr stehen





Übrigens wurden etliche Filme in New Orleans gedreht: The Big Easy mit Dennis Quaid und Ellen Barkin, James Bond war dort (Leben und sterben lassen), Grishams Die Akte, Interview mit einem Vampir, Déjà Vu – Wettlauf gegen die Zeit und andere

Dreimal dürft ihr raten, wie wir den Tag beendet haben  ;)

Liebe Grüße
Susan


Ilona

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Re: Rückblende: Vom Winde verweht ins Dixieland
« Antwort #91 am: 27. April 2021, 16:09:47 »
Zitat
New Orleans ist auch bekannt für den Voodoo-Kult, insbesondere wegen Marie Laveau. Sie lebte von etwa 1792 bis 1888 in New Orleans und galt als eine der einflussreichsten Personen dort. Es gibt zahlreiche Geschichten und Legenden über sie. Es wird ihr zugeschrieben, dass der westafrikanische Kult mit Elementen des Katholizismus vermischt wurde. Wir werfen einen kurzen Blick in einen Voodoo-Laden

Habt ihr kein Voodoo-Püppchen  :evil: gekauft? Du weißt schon, in welches man mit den Nadeln reinpieksen kann :toothy9:.

Mich würde schon interessieren, ob dieser Zauber funktioniert. Natürlich möchte ich es nicht am eigenen Leib erfahren, dass es überall sticht. Obwohl es das in unserem Alter ab und zu schon mal macht :totlach:.

Zitat
Dreimal dürft ihr raten, wie wir den Tag beendet haben

Doch nicht etwa mit einem Cocktail ?
Liebe Grüße

Ilona

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Christina

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Re: Rückblende: Vom Winde verweht ins Dixieland
« Antwort #92 am: 27. April 2021, 17:42:06 »
Ihr habt euch richtig viel Zeit für New Orleans genommen :thumb:

Mit der Straßenbahn sind wir auch gefahren, in dieses Wohnviertel (mir fällt der Name grad nicht mehr ein) mit den schön renovierten Südstaatenvillen.


LG Christina

Susan

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Re: Rückblende: Vom Winde verweht ins Dixieland
« Antwort #93 am: 28. April 2021, 00:00:29 »
1. September  Old River Road

Meine lieben Mitreisenden möchten leider immer noch keine Sumpftour machen, daher fahren wir weiter Richtung Norden und folgen dem Mississippi -mehr oder weniger. Die Old River Road verband die alten Indigo-, Baumwoll-, Zucker- und Tabakplantagen zwischen New Orleans und Natchez. Um 1850 lebte die Hälfte aller amerikanischen Millionäre hier.
Wir bekommen hautsächlich Deich zu sehen. Für einen Blick auf den Fluss muss man irgendwo halten und auf selbigen steigen. Auf dem Deich zu fahren wäre möglich, ist aber verboten. Naja, Schönes oder Interessantes gibt es eh nicht viel zu sehen.





Dann wäre da die Kette der Plantagenhäuser, manche kann man nur aus der Ferne anschauen, andere besichtigen. Oak Alley ist wohl die bekannteste, der Blick zum Haus durch die Eichenallee ist in jedem Reiseführer zu finden. Vom Besucherparkplatz aus kommt man jedoch zu einem Seiteneingang, sofern man das so bezeichnen kann. Die  Fassade scheint von allen Seiten gleich auszusehen.



Die Eichenallee wurde im 18. Jahrhundert von einem unbekannten Siedler angelegt, das Anwesen ließ 1839 der französischen Zuckerpflanzer Jacques Télesphore Roman bauen. Das Herrenhaus überstand den Bürgerkrieg, aber nicht den Bankrott der Plantage 1866 und die Zwangsversteigerung. Erst 1925 fand sich ein neuer Besitzer, der den Laden wieder in Schwung brachte.
An der Tür erwarten uns Mädchen in Antebellum-Kostümen für eine Führung durch das Haus. Wir sehen verschiedene Schlafzimmer oben, Ehebetten war zu der Zeit eher unüblich.



 






Blick auf die Eichenallee
von der Galerie im 1. Stock
Irgendwie haben wir keine Bilder von den Räumen unten und ich habe keine Erinnerung daran, wie es dort aussah  :gruebel: Wir bekamen dann noch einen (Plastik)Becher mit Mint Julep, den wir auf einer Bank unterm Baum genossen haben.



und natürlich sind wir die Eichenallee entlang spaziert





Bei zwei, drei weiteren Plantagen sind wir noch übers Gelände gefahren, haben aber weiter keine Besichtigungen gemacht. Irgendwie ähneln sich die Häuser ja auch  ;)
So kann ich euch nicht mehr genau sagen, welche Plantagen es denn waren.  :floet:





Bei Baton Rouge queren wir den Mississippi auf einer Brücke und fahren dann direkt nach Natchez.



Wir bekommen Zimmer in einem Best Western und gehen zum Abendessen in die Silver Street "down by the riverside". Tatsächlich können wir dort recht romantisch mit Blick auf den Fluss und einen Raddampfer speisen (leider keine Bilder). Keiner hat notiert, wo genau wir gegessen haben. Leider, denn dort hatte ich die besten Rippchen, die ich je gegessen habe. (Na gut, mittlerweile wohl mehr Verklärung als Realität, denn soweit reicht meine Geschmackserinnerung wohl kaum zurück  8) )

Statt Hurricane gibts heute wieder kanadischen Whisky aus unserer Duty-free-Bar.

Keine Etappen-Karte, google will die Route einfach nicht richtig anzeigen
Liebe Grüße
Susan


Silvia

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Re: Rückblende: Vom Winde verweht ins Dixieland
« Antwort #94 am: 28. April 2021, 09:08:09 »
Meine lieben Mitreisenden möchten leider immer noch keine Sumpftour machen,
Schade  :'(    ... aber die alten Plantagenvillen sind ja auch sehenswert  :thumb:

Christina

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Re: Rückblende: Vom Winde verweht ins Dixieland
« Antwort #95 am: 28. April 2021, 18:12:35 »
Die Eichenallee sieht toll aus. Ich würde auch nur eines der Plantagenhäuser von innen anschauen und mehrere von außen. Wobei ich da Peter schon hören kann "was, schon wieder ein Stopp an einer Plantage, du hast doch schon eine/zwei.... angeschaut" ;D


LG Christina

Susan

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Re: Rückblende: Vom Winde verweht ins Dixieland
« Antwort #96 am: 30. April 2021, 22:33:55 »
Das mit den Sumpftouren bereue ich echt. Meine Schwiegereltern hatten Freunde in Florida, die sie auch schon öfter besucht hatten, inklusive Touren zu/ in den Everglades. Für sie wäre es also nichts Neues gewesen und Kersten hat kaum Interesse an Alligatoren in freier Wildbahn.

Wobei ich da Peter schon hören kann "was, schon wieder ein Stopp an einer Plantage, du hast doch schon eine/zwei.... angeschaut" ;D

Kommt mir irgendwie bekannt vor  :))

2. September   Die Canyons der "wilden Bohne"

klingt jetzt spannender als es war  ;) andere mögliche Titel wären Gammel(fahr)tag  oder Planlos durch Nord-Mississippi

Doch fangen wir am Anfang an... Laut unserem damaligen Reiseführer sind die Attraktionen von Natchez vor allem die über 300 erhaltenen Antebellum-Bauten. Das habe ich wohlweislich den Männern verschwiegen. Wir kreuzen ein wenig an Villen vorbei, was ihnen schon zu viel ist  ::) Auch uns Damen wird es langweilig, denn die meisten sehen nicht geöffnet aus;  angeblich sind bzw. waren sie das nur im Frühjahr und Herbst.

Okay, am Fluss lang fahren hat sich als nicht besonders spannend erwiesen, versuchen wir es also mal mit dem Natchez Trace Parkway. Das ist ein scenic byway, der weitgehendst einem 8000 Jahre alten Handelspfad der Cherokee, Choctaw und Chickasaw-Indianer folgt. Der führte damals von den alten Siedlungen bei New Orleans bis zu denen kurz vor Nashville. Später wurde er auch von weißen Händlern benutzt bis die Dampfboote ab 1812 alternative Transportwege boten.
Informationen zu sehenswerten Stopps hatten wir leider keine; gab eben damals noch keine Websites oder WiFi.

Auf dem Teilstück, das wir tatsächlich fahren, bekommen wir vor allem grün Überwuchertes zu sehen.





Schuld daran ist Kudzu.
 :read2:  Dies ist eine Art Hülsenfrucht, ursprünglich in Ostasien beheimatet. Sie ist eine schnell wachsende Schling- und Kletterpflanze, die außerdem Wurzelknollen bildet, die bis 180 kg schwer werden können. Ähnlich wie bei der Kartoffel sind diese essbar, ebenso die Blätter. Aus ihr kann eine Gelatine artiges Bindemittel gewonnen werden und einiges andere, auch für medizinische Zwecke. Das Problem ist, dass Kudzu schnell die existierende Vegetation überdecken und zerstören kann. Sie gilt als eine der 100 aggressiv invasivsten Pflanzen. Die USA hatten sie als Erosionsschutz eingeführt, mittlerweile verursacht sie Jahr für Jahr wirtschaftlichen Schaden in Millionenhöhe.

Helma hat sie "wilde Bohne" getauft.

 



Interessant anzuschauen ist sie dann schon irgendwie, hat teilweise was von Märchenwald mit grünen Gnomen. Noch hübscher wirkt es wahrscheinlich, wenn sie lila blüht.







Wir verzichten auf Besuche in Port Gibson und Vicksburg. Letzteres ist vor allem für Bürgerkriegsschlachten bekannt. Die Festung dort galt zwar als uneinnehmbar, musste sich letztlich aber doch den Panzerschiffen ergeben. Die Beschreibung im Reiseführer lockt uns jedenfalls wenig. Bei Jackson stoßen wir auf die I55 und fahren Richtung Norden bis Grenada. 
Irgendwie ein etwas vertändelter Tag  ::)

Die Route will mal wieder nicht richtig angezeigt werden, daher die Karte nur zur groben Orientierung. Der Parkway verläuft westlicher als die blau angezeigte Route, beim starken Reinzoomen kann man ihn finden.


.
 
Liebe Grüße
Susan


Silv

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Re: Rückblende: Vom Winde verweht ins Dixieland
« Antwort #97 am: 01. Mai 2021, 11:05:38 »
Die Kudzu sieht interessant aus  :), obwohl ich sie glaube ich nicht gerne im Garten hätte....
Liebe Grüße
Silvia

Ilona

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Re: Rückblende: Vom Winde verweht ins Dixieland
« Antwort #98 am: 01. Mai 2021, 14:24:22 »
So schnell wie sich das Kudzu-Gestrüpp vermehrt, kommt man mit dem Essen gar nicht nach.

Schon komisch, dass sich etwas essbares so schnell ausbreitet. Das Grünzeug schmarotzt ja noch schlimmer als Efeu.
Liebe Grüße

Ilona

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Susan

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Re: Rückblende: Vom Winde verweht ins Dixieland
« Antwort #99 am: 04. Mai 2021, 16:08:08 »
3. September  Walking in Memphis

Nach einem gemütlichen Frühstück geht es direkt weiter nach Memphis, Tennessee. Wegen des Labor Day Wochenendes bekommen wir nur in West Memphis zwei Zimmer und können somit auch Arkansas als besuchten Staat abhaken.  8)

Wir stellen das Gepäck ab und fahren dann über den Fluss wieder zurück in die Stadt. Wo wir genau geparkt haben, kann ich nicht mehr nachvollziehen. Es gab jedenfalls Plätze genug. Dann halten wir es wie Marc Cohn in seinem Song (siehe Titel). Wir landen recht schnell in der Main Street, einer Art Fußgängerzone.

 


Straßenbahn mit historischen Wagen

 

Unser bevorzugter Ami-Schuhladen läuft uns über den Weg, daher kurze Shoppingpause.

Im Vergleich zu anderen Städten sagte uns Memphis wenig: ein vager Zusammenhang mit Elvis Presley und Blues Musik und dann noch das aus dem Grisham Thriller "Die Firma."  ;)

 :read2: Die gegend hier gehörte zum Stammesgebiet der Chickasaw. Ab 1682 gab es Besiedlungsversuche seitens der Franzosen durch Bau von Forts, die Kontrolle ging dann an England und 1790 wurde es US Territorium. Offiziell wurde die Stadt 1819 durch den späteren Präsidenten Andrew Jackson und zwei Generälen gegründet. Sie sollte zur Sicherung der damaligen Westgrenze der USA dienen. Sie entwickelte sich zum Zentrum der Baumwollindustrie und wurde auch in anderen Zweigen wichtiger Handelsplatz. Selbst während und nach dem Sezessionskrieg boomte die Wirtschaft. Drei Gelbfieber-Epidemien und die damit verbundene Flucht der reichen Händler sorgten dafür, dass 1879 Memphis bankrott erklärt wurde. Seitdem ist die Stadt nicht wieder zu alter Blüte gekommen. Während der Bürgerrechtsbewegung wurde sie berüchtigt für viele Aufstände und Straßenkämpfe, besonders nach der Ermordung Martin Luther Kings. In den 1990ern versuchte man mit verschiedenen Maßnahmen und Bauten die Stadt attraktiver werden zu lassen.

Nichts gegen Elvis, doch wir sind nicht so große Fans, als dass wir hätten Graceland sehen müssen. Jedoch wollten wir wenigstens mit ihm posieren; das war allerdings nix. Er musste zur Restauration   ::)



Dafür sehen wir noch die Statue eines anderen berühmten Sohnes der Stadt


W.C. Handy
Er hat 1909 den Memphis Blues geschrieben und gilt seither als Vater des Blues

Von einem kleinen Stück Park oberhalb des Ufers können wir einen Blick auf den Mississippi werfen.





Gegenüber liegt Mud Island, das eine Ausstellung über den Mississippi samt Miniatur-Modell beherbergt, deren Besuch wir leider versäumt haben. Hinüber kommt man mit einer Schwebebahn, die auch im Film "Die Firma" mitspielte.



Weiter geht es zum "The Peabody" einem Hotel, das ein wenig den Glanz der guten alten Zeit wiederspiegeln sollte. Berühmt ist es für die Entenparade: morgens und abends werden Enten über einen roten Teppich zu und vom Brunnen geleitet. Immer ein Schauspiel für die Touristen. Wir warten allerdings nicht darauf, könnte nämlich voll werden.

 



Fortsetzung folgt ...
 
Liebe Grüße
Susan


Susan

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Re: Rückblende: Vom Winde verweht ins Dixieland
« Antwort #100 am: 04. Mai 2021, 17:55:26 »
3. September  Walking in Memphis ... of Beale

Schließlich kommen wir zur Vergnügungsmeile der Stadt: Beale Street. Das ist sie schon seit den frühen 1900er Jahren. Anfangs waren es hauptsächlich Spielhöllen und Saloons, später zog auch die Musik ein. In den 1920er bis 1940er Jahren spielten dort in den Clubs viele Blues- und Jazzgrößen und so entwickelte sich der Memphis Blues. Nach dem Weltkrieg verwahrloste das Viertel, kurzzeitig gab es sogar Pläne zum Abriss. Erst in den 1980er Jahre lebte Beale Street durch neue Clubs und Attraktionen wieder auf.

Sieht erstmal nach wenig aus  ;)





Tagsüber ist der meiste Betrieb in den üblichen Souvenir- und zahlreichen CD / Platten-Shops.







Vermutlich wegen des geplanten Abrisses in den 1970ern ist von einigen Häusern nur die Fassade stehen geblieben



und abgestützt worden.  8) Live-Musik -etwas Skiffle mäßiges - lockt uns hinter die Fassade; dort kann man schön Patio ähnlich sitzen und zur Musik einen Drink genießen.



 

Auf dem Rückweg zum Auto sehen wir dann noch die Pyramide. Sie sollte an die altägyptische Stadt Memphis erinnern. Geplant war sie als Zentrum für Großveranstaltungen. 2007 fand dort das letzte Konzert statt.



Wir machen uns kurz frisch und kehren zum Abend zurück in die Beale Street.



 

Für's Abendessen gehen wir ins Rum Boogie Cafe. Dort gibt es hauptsächlich BBQ-Gerichte, es war sehr verführerisch nochmal Ribs zu essen. Doch dann kommt zumindest bei mir "Catfish on the table". War auch sehr lecker. Und zum Nachtisch ein Rum-Cocktail  ^-^

Jetzt sieht es auf der Beale Street ähnlich aus wie in New Orleans auf der Bourbon.



Highlight des Tages, besonders für Gerold, eine Straßenband  ;D





Gesättigt und zufrieden fahren wir wieder rüber nach Arkansas und

 :bett:

Und hier noch der Song von Marc Cohn

Liebe Grüße
Susan


Ilona

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Re: Rückblende: Vom Winde verweht ins Dixieland
« Antwort #101 am: 05. Mai 2021, 14:27:46 »
Ein passender und vor allem toller Song :beifall:, den ich immer wieder gerne höre.

Elvis wusste wohl, dass ihr keine Fans von ihm seid und ist deshalb ins Kosmetikstudio  :zwinker: verschwunden.
Liebe Grüße

Ilona

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Re: Rückblende: Vom Winde verweht ins Dixieland
« Antwort #102 am: 12. Mai 2021, 13:57:49 »
4. September  Nashville

Heute geht es weiter zur Hauptstadt von Tennessee; rund 220 Meilen über Interstate vorbei an Büschen, Hecken, Feldern - vermutlich Baumwolle. Nach Jazz in New Orleans und Blues in Memphis sollte nun Country & Western (C&W) folgen. Denn dafür ist Nashville bekannt und bekam den Spitznamen Music City, USA. Wir sind nicht sicher, was uns erwartet.  Unser Reiseführer äußert sich zwar lang und breit über die Musik-Geschichte, aber kaum darüber was es anzuschauen lohnt.  ::)

Der erste Eindruck ist großstädtisch



 

Neben der Musik-Industrie konzentrieren sich in Nashville Banken und Versicherungen zur "Wallstreet des Süden"; außerdem das Druckgewerbe für religiöse Schriften. Es soll 700 Kirchen in der Stadt geben, so recht aufgefallen ist uns offenbar keine.  8)

Wir kommen zum Cumberland River - auch hier ein Raddampfer



und zur Rekonstruktion des Fort Nashborough von 1779, dem Ursprung der Stadt.





Das sieht nun zumindest mal ansatzweise so aus, wie das Playmobil-Fort meines Bruders.  :)) Schottische und irische Pioniere gründeten diese typische Holzfällersiedlung.



Innenansichten der Blockhütte







Weiter geht es vorbei an alten Ziegelgemäuern, die wohl mal Lagerschuppen waren und jetzt Restaurants, Shops, Bars und ähnliches beherbergen; wie das   





Heute mal nur zum Gucken, draußen wartete eine ziemlich lange Schlange. Gut, dass wir noch nicht hungrig waren.  ::)

Es folgte der Broadway; hat vom Fußweg aus gewisse Ähnlichkeiten mit Beale oder Bourbon. Sonst ist es aber ein vierspuriger Highway



Berühmt ist in Nashville noch die Grand Ole Opry, ein Konzertsaal, in dem viele C&W Konzerte, Radiosendungen und TV-Shows stattfinden. Ursprünglich im Ryman Auditorium (das wir scheinbat nicht fotografiert haben) beheimatet, jetzt in einem moderneren Gebäude. Freitags- und samstagsabends geht dort die älteste Radioshow der Welt über die Bühne. Heute ist Sonntag, daher bekommen wir nur diese Musiker zu sehen.



Wir beziehen Quartier in einem Quality Inn und zum Abendessen gibt es Buffet bei Shoney's, einem in der Gegend verbreiteten Family-Restaurant. leider bekommen wir auch beim Abendbummel kaum Musik zu hören. Entweder sind wir in der falschen Gegend oder am falschen Tag da.


einsamer C&W Straßenkünstler

Der Höhepunkt des Abends ist daher der Besuch einer Autoausstellung  ::)




doch noch ein Blick auf Elvis  ;)




Der Wagen kann auch zum Boot werden





interessante Kühlerverzierungen

 

Music City fast ohne Musik, das hat uns jetzt nicht vom Hocker gerissen...

PS: Das State Capitol haben wir auch irgendwie verpasst
Liebe Grüße
Susan


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Re: Rückblende: Vom Winde verweht ins Dixieland
« Antwort #103 am: 12. Mai 2021, 17:55:10 »
In Memphis und Nashville waren wir bei der 1996er Tour auch, das Peabody Hotel haben wir, warum auch immer ausgelassen, aber wir waren in Graceland. Obwohl ich auch überhaupt kein Elvis Fan bin und war, fand ich es dann doch ziemlich interessant und war erstaunt, dass es eigentlich (zumindest nach heutigen Massstäben) gar nicht so übertrieben riesig und prunkvoll war wie ich es mir immer vorgestellt hatte.

Wir waren dann noch beim Lorraine Motel, soweit ich mich erinnere, konnte man sich das damals nur von außen anschauen, heute gibt es dort, glaube ich, ein Museum.

Komischerweise kann ich mich kaum noch erinnern, was wir in Nashville angeschaut haben :), eigentlich fällt mir nur das Kapitol ein und ein Denkmal zum Bürgerkrieg davor oder in der Nähe.


LG Christina

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Re: Rückblende: Vom Winde verweht ins Dixieland
« Antwort #104 am: 12. Mai 2021, 20:53:25 »
Wir waren im Dezember 1995 in Memphis. Auch wir sind bzw. Waren keine Elvis-Fans, haben uns aber Graceland trotzdem angesehen. Wir fanden es alle sehr interessant. Das Haus, die Autos, der Jet - schon toll.
Liebe Grüße
Silvia