Autor Thema: Ich verstehe es nicht...  (Gelesen 3968 mal)

Rainer

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Ich verstehe es nicht...
« am: 18. April 2021, 14:52:27 »
... tut mir Leid, aber das übersteigt mein Verständnis. Heute "gedenkt" Herr Steinmeyer der "vielen Opfer der Pandemie". Und sonst nichts?

Ich meine, schauen wir uns das Geschehen doch an:

Von Februar 2020 bis heute sind in Deutschland ziemlich genau 1,2 Millionen Menschen gestorben. An den verschiedensten Ursachen (am häufigsten Herz/Kreislauferkrankungen, gefolgt von Krebserkrankungen, danach gefolgt von Atemwegsinfektionen). Wenn alte Menschen an Atemwegsinfektionen erkranken, ist das häufig deren Tod. Das ist seit Generationen schon so.

Nun sind im Laufe der 14 Monate neben den 1,12 Millionen an "anderen" Ursachen verstorbenen Menschen auch 0,08 Millionen (80.000) Menschen an Corona verstorben. Diese an Corona verstorbenen Menschen wurden im Schnitt etwas über 84 Jahre alt und hatten damit eine deutlich erhöhte Lebenszeit gegenüber den "übrigen" 1,12 Millionen Menschen, die im Schnitt nur ca. 80 Jahre alt wurden. Von 15 Verstorbenen im letzten Jahr ist genau ein einziger an/mit Corona verstorben, die anderen 14 sind an anderen Ursachen und im Schnitt 4 Jahre jünger verstorben, jedoch haben alle ein relativ gesegnetes Alter erreicht, die Coronatoten noch mehr als die anderen Toten.

Jetzt gedenken wir also einer geradezu krassen Minderheit Verstorbener, verlieren nicht ein einziges Wort des Bedauerns oder Mitgefühls der "nur an anderen Ursachen Verstorbenen" (die, wie ich in einem Forum als Gipfel des Unfassbaren erfahren durften, "doch sowieso verstorben wären, das sind die normalen(!) Toten wie immer"), als hätte es die nie gegeben. Ist nur ein Corona Toter ein "ehrenwerter" Toter? Oder wie muss ich das ganze Geschehen verstehen? Ich verstehe es nämlich nicht. Warum zählt nur noch Corona, selbst wenn (wie hier) die Relationen eklatant mit Füssen getreten werden? Glaubt Herr Steinmeyer wirklich, nur die Angehörigen von Coronatoten würden trauern? Oder was glaubt er überhaupt, weiß er überhaupt, dass es "nur" weitere 1,12 Millionen Tote gibt, die es zu beklagen gilt? Gibt es wirklich nur noch Corona? Ich finde es schlicht und ergreifend peinlich.

Silv

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Re: Ich verstehe es nicht...
« Antwort #1 am: 18. April 2021, 16:18:37 »
Ja, so ähnlich habe ich auch gedacht, als ich das gehört habe...

Mich kotzt die ganze Situation momentan auch gewaltig an, dass ich mich nicht mehr mit Freunden treffen, nicht reisen oder sonstwas darf. Andererseits denke ich an meinen Bruder, der ist 48, hat Frau und 2 kleine Kinder und Krebs. Dann geht es mir eigentlich gut, so wie es ist. Denn ich bin gesund (soweit ich weiß).

Momentan gedenke ich eher einem Freund, der im Januar mit 38 an Bauspeicheldrüsenkrebs, einem Sohn einer Bekannten, der vor 3 Wochen während einer Op an den Folgen eines Unfalls (der 15 Jahre zurückliegt) mit 33 Jahren gestorben ist.... Ich möchte nicht sagen, dass es nicht schlimm ist, wenn z.B. über 80jährige versterben. Aber meiner Meinung nach hat derjenige sein Leben gelebt.

Liebe Grüße
Silvia

Susan

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Re: Ich verstehe es nicht...
« Antwort #2 am: 18. April 2021, 17:00:16 »
Mein Verständnis dafür hält sich auch in Grenzen, so tragisch jeder einzelne Todesfall im Zusammenhang mit Corona auch sein mag.

Aber eigentlich ist es ja nichts neues.  Das Gedenken des Bundespräsidenten sowie Oberbürgermeistern, Ministern, ... gibt es nur in Katastrophenfällen - wie Flugzeugabstürzen, Anschlägen usw -  und für den "Rest" gibt es Totensonntag und/oder Volkstrauertag. Ob Corona dazu zu zählen ist, darüber kann man sich streiten. Zumindest war die Traueranzeige unseres OBs in der gestrigen Zeitung genereller formuliert, sie gedachte aller Verstorbenen in der Coronazeit.

Nervig finde ich die Appelle, dass wir auch noch mit gedenken sollen.  Wem bringt das was?

Liebe Grüße
Susan


Ilona

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Re: Ich verstehe es nicht...
« Antwort #3 am: 18. April 2021, 17:08:13 »
Mein Verständnis hält sich auch in Grenzen.

Ich denke an diejenigen, die noch leben könnten, weil Operationen oder Behandlungen wegen der Freihaltung von (Intensiv-)Betten zu lange verschoben wurden. 

Liebe Grüße

Ilona

"Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat" (Erich Kästner)


Horst

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Re: Ich verstehe es nicht...
« Antwort #4 am: 18. April 2021, 20:04:00 »
Populistischer aber wenig zielführender Aktionismus.
Das einzige was unsere Politik seit Monaten zu bieten hat.
Ich bin mit dem, was Du sagst, nicht einverstanden, aber ich werde bis zum Tod Dein Recht verteidigen, es zu sagen. Voltaire.

Rainer

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Re: Ich verstehe es nicht...
« Antwort #5 am: 18. April 2021, 20:12:54 »
Andererseits denke ich an meinen Bruder, der ist 48, hat Frau und 2 kleine Kinder und Krebs. Dann geht es mir eigentlich gut, so wie es ist. Denn ich bin gesund (soweit ich weiß).

Und diese an Krebs erkrankten, denen also ein unfassbar schwieriges Schicksal noch bevorsteht, habe ich ja noch gar nicht erwähnt. Das sind für den angesagten Zeitraum weitere 650.000 Menschen, die eine verheerende Diagnose bekommen haben, eine Diagnose, von der ich aus eigener Erfahrung weiß, dass sie einen mit grausamer Wucht aus dem Leben reißt. Wenn der Hausarzt zu Dir sagt "Sie haben Krebs", erlebst Du einen emotionalen Moment, den Du in dieser Größenordnung noch nie erlebt hast. Das sind also weitere 8(!) mal so viele Menschen, die unsägliches Leid ertragen müssen, ohne an Corona zu leiden.

Mich kotzt das echt an, ich wollte das eigentlich nicht so plakativ formulieren, aber nachdem sich hier auch andere "outen" (wofür ich absolutes Verständnis habe), sehe ich keine Veranlassung, meine Gefühle zurückzuhalten. Das ganze Corona Gesülze wird um Welten überbewertet, von mir aus kann man mich Corona-Leugner nennen (der ich keinesfalls bin), ich sehe aber die Dinge in den richtigen Verhältnissen. Und nicht isolierte große Zahlen ohne Bezug und Aussage. Wo viele Menschen leben, da sterben auch viele Menschen. Das ist nun einmal so.

Christina

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Re: Ich verstehe es nicht...
« Antwort #6 am: 19. April 2021, 18:06:30 »
Ich finde das schon richtig. Damit soll doch auch die Gefährlichkeit der Pandemie ins Bewusstsein gerückt werden, um Verständnis für die Einschränkungen zu schaffen und um mehr Menschen zum Impfen zu bewegen. Genau deshalb wurden doch die eher atypischen Opfer in der Zeremonie "vorgestellt", um klar zu machen, dass halt nicht nur die über 80 ig jährigen sterben.

Auch in vielen anderen Ländern ist so eine Gedenkfeier schon durchgeführt worden (USA, Italien, Frankreich) und das gehört für mich zu solch einer Extremsituation wie wir sie zur Zeit haben, einfach dazu. Auch weil sonst bei Terroranschlägen oder sonstigen Katastrophen der jeweiligen Opfer gedacht wird, da sagt man doch auch nicht, ach nur 10 Tote, jedes Jahr sterben doch Millionen an anderen Ursachen. Und Covid ist m.E. mit solch einem Ereignis zu vergleichen, solange es noch "neu" ist und keine Erfahrung, Medikamente und Impfung gibt bzw. gab.


LG Christina

Rainer

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Re: Ich verstehe es nicht...
« Antwort #7 am: 20. April 2021, 13:17:10 »
und um mehr Menschen zum Impfen zu bewegen.

Ich kann nur inständig hoffen, dass Du das falsch einschätzt, denn das wäre nicht nur ein Schlag ins Gesicht aller hier Versammelten, die mit Händen und Füssen alles unternehmen, um endlich einen Impftermin zu bekommen, es wäre geradezu eine absurde Verhohnepiepelung des Volks in Anbetracht des totalen Versagens der Politiker in Sachen Impfstoffbeschaffung und Bereitstellung für die Bevölkerung. Wir haben doch nicht einmal annähernd damit ein Problem, Menschen "zum Impfen zu bewegen", sondern seit Monaten ein unerträgliches Schneckentempo im überbürokratisierten Deutschland, welches peinlich weit hinten liegt bei der Impfkampagne, was rein gar nichts mit Impfverweigerern o.ä. zu tun hat. Lächerliche 6,7%(!) der Bevölkerung sind zum jetzigen Zeitpunkt erst vollständig geimpft und man veranstaltet eine mehr als zweifelhafte Gedenkfeier, um "mehr Menschen zum Impfen zu bewegen"? Geht es noch?!

Auch weil sonst bei Terroranschlägen oder sonstigen Katastrophen der jeweiligen Opfer gedacht wird, da sagt man doch auch nicht, ach nur 10 Tote, jedes Jahr sterben doch Millionen an anderen Ursachen

Auch das finde ich genauso furchtbar, es wird immer nur dann medial aufbereitet, wenn es sich bei uns abspielt. Wenn es greifbar ist. Eigentlich müßte wirklich jeden Tag der Nachrichtenblock damit anfangen, das unendliche Leid der hungernden (und sterbenden) Bevölkerung aufzuzeigen, anstatt sich nur für Ereignisse hier zu interessieren. Das finde ich ehrlich genauso peinlich und unangemessen.

Christina

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Re: Ich verstehe es nicht...
« Antwort #8 am: 20. April 2021, 18:12:34 »
Es gibt genug Impfverweigerer, entweder solche, die es tatsächlich ablehnen (die kann man sowieso nicht erreichen), oder solche, die sich zwar schon impfen würden, aber eher jetzt noch nicht, mal abwarten, so dringend ist es ja nicht usw. Beispiel meine Mutter, die ja nun zum Glück ihren ersten Impftermin hinter sich hat, hat mir als sie noch keinen Termin hatte, gesagt, ach ist doch egal, ich hab mich bis jetzt nicht angesteckt, da kommt es doch auf ein paar Wochen nicht an. Ähnlich mein 80ig jähriger Nachbar. Und dann alle, die AstraZeneca ablehnen, obwohl die Gefahr einer Thrombose um ein vielfaches geringer ist als ein schwerer Coronaverlauf oder ein milder aber mit Long Covid Symptomen.

Natürlich sehe ich das nicht als Hauptzweck oder -grund einer solchen Gedenkveranstaltung, aber es ist doch immer ein "Gesamtpaket", bei Trauerfeiern nach Terroranschlägen geht es neben dem eigentlichen Gedenken an die Opfer doch auch darum, zu zeigen, dass man die Geisteshaltung der Terroristen ablehnt.


LG Christina

Rainer

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Re: Ich verstehe es nicht...
« Antwort #9 am: 21. April 2021, 19:40:27 »
Es gibt genug Impfverweigerer

Quatsch (sorry). Was ist denn die Definition von "genug"? Und wie macht es sich bemerkbar in einem Deutschland, wo es nach wie vor Millionen von Menschen gibt, die händeringend um einen Impftermin flehen und ihn nicht bekommen? Es gibt sicherlich Menschen, die sich (durchaus zu Recht) Sorgen machen, ob die Impfung wirklich eine Verbesserung darstellt. Wenn eine 29-jährige, kerngesunde Frau stirbt(!), weil sie sich geimpft hat, dann ist das mit Sicherheit ein Desaster. Die Wahrscheinlichkeit, dass sie an Corona erkrankt UND gestorben wäre, ist geringer als eins zu eine Millionen. Es gibt ja auch die vollkommen unsinnige Behauptung, dass man im Falle einer Corona Infektion eine 10-fach erhöhte Wahrscheinlichkeit hätte, eine Thrombose zu bekommen, weswegen (was nur mathematische Totalverlierer glauben) die Impfung in Sachen Thrombose der bessere Weg wäre. Da kriege ich als Mathematiker Würfelhusten, so saudoof ist das. Man übergeht mal eben die notwendige Wahrscheinlichkeit, überhaupt an Corona zu erkranken. Und die beträgt im Laufe eines Jahres (und danach muss die Impfung angeblich ja erneuert werden) gerade mal schlappe 3%, also Faktor 1 zu 33. 97% der Bevölkerung erkranken erst gar nicht. Also ist es mit gewaltigem Abstand (Faktor 3.3!) gefährlicher, sich impfen zu lassen, statt es darauf ankommen zu lassen.

Die Medien tun aber immer so, als wenn sich sowieso JEDER anstecken würde. S.o., das ist totaler Humbug. Um mal ein wenig Licht ins Dunkel zu bringen: die ach so aufrüttelnde Zahl "Inzidenz 100" bedeutet im realen Alltag, dass sich an einem Tag von 7.000(!!!!!!) Menschen ein einziger(!!!!) ansteckt. Das ist Inzidenz 100. Und den ganzen Irrsinn mit Lockdown und Co., den macht man, um neben den 6.999 Menschen, die sich sowieso nicht angesteckt haben, den einen 7.000-ten zu finden, um dessen Ansteckung zu verhindern. Und das lassen wir uns pro Woche ca. 3 Milliarden Euro kosten, weil niemand den Bock und den Drive hat, die richtigen Maßnahmen zu ergreifen (Einrichtung von Corona Stationen u.ä.). Lockdown ist schlecht und ungeeignet, aber eben leider sehr einfach. Mich graust das wirklich nur noch.

Und eine vermeintliche Gedenkfeier abzuhalten, weil es angeblich zu viele Impfverweigerer gibt, ist in Anbetracht von 6,7% geimpfter Personen (nachdem schon vor 6 Monaten der Wirkstoff zugelassen wurde!) schlicht und ergreifend durchgeknallt. Sorry, aber das ist noch die harmloseste Bezeichnung, die mir dazu einfällt.

Rainer

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Re: Ich verstehe es nicht...
« Antwort #10 am: 22. April 2021, 12:37:06 »
Passend wie die Faust aufs Auge: ich habe gerade den Artikel der Virologin Ciesek gelesen, wo sie behauptet, die Angst vor den Impfnebenwirkungen wäre unbegründet, weil Covid-19 in jedem Fall das größere Risiko darstellt. Für Menschen meines Alters (>60) sehe ich das absolut genauso, aber sie muss ja wieder die ganz große Keule auspacken und bezieht sich explizit auf junge Menschen, resp. Personen unter 30 Jahren.

Dazu bemüht sie einen "Rechner aus Cambridge", also einen Gefahrenrechner in Sachen Covid-19, der von der Uni Cambridge entwickelt wurde und mit dessen Hilfe jeder "sein persönliches" Risiko ausrechnen soll. Dazu gibt es ein paar Dinge zu sagen, ich habe den Rechner nämlich gefunden und mal angeschaut:

1) Die zugrunde gelegten Zahlen und Annahmen beziehen sich ausnahmslos auf das englische Gesundheitssystem und das englische Infektionsgeschehen. Es ist absolut unseriös, länderspezifische Daten einfach auf andere Länder zu übertragen. Alleine schon deswegen sollte ihr das Geschreibsel peinlich sein.

2) Es kommt aber noch besser: der o.g. Rechner betrachtet die Personen in unterschiedlichen Altersgruppen - allerdings geht die jüngste Gruppe erst bei 30(!) Jahren los. D.h. für Personen unter 30 Jahre macht der Rechner ÜBERHAUPT KEINE AUSSAGE. Und schon gar nicht die Aussage (s.o.), dass auch für diese Personen eine Impfung das geringere Risiko wäre.

Trotzdem steht diese Meldung in ungefähr elfundneunzig Medien, sie ist jetzt das Maß der Dinge. Niemand hat sich die Mühe gegeben (außer mir) und mal nachgeschaut,, was denn da WIRKLICH gerechnet wird. Es ist völliger Mumpitz aus diesem Rechner herzuleiten, dass für Menschen unter 30 Jahren die Impfung weniger Risiken birgt als die Nicht-Impfung. Aber Frau Ciesek behauptet es einfach. Fertig, abgehakt.

Weil mich das Thema auch interessiert, habe ich mal versucht, mit deutschen Statistiken eine vergleichbare Aussage (aber wirklich für unter 30 Jährige) herzuleiten. Von Februar 2020 bis Februar 2021 sind in Deutschland ca. 60 Menschen unter 30 Jahren an Corona verstorben. Nehmen wir nur die Patienten ab 16 Jahren (darunter ist eine Impfung noch nicht möglich), muss ich leider schätzen, so filigran sind die Statistiken nicht. Nehmen wir an, ca. 40 Menschen waren zwischen 16 und 30 Jahre alt. Die restlichen 20 verteilen sich u.a. auch auf ausgesprochene Kinder im einstelligen Alter, da sind mehr verstorben, als ich überhaupt gedacht hätte. Sieht etwas eigenartig aus, aber ist natürlich trotzdem ein superkleiner Wert. Wie viele Menschen sind zwischen 16 und 30 Jahre alt? Ungefähr 10 Millionen, zwischen 1990 und 2005 sind ca. 700.000 Menschen pro Jahr lebend geboren worden. Also ist im letzten Jahr in dieser Gruppe pro 250.000 Menschen einer an/mit Corona verstorben. Wären die gleichen Menschen mit AstraZeneca geimpft worden, so wären mindestens 1 pro 100.000 an Hirnvenenthrombose gestorben (vielleicht auch mehr, denn hier sind besonders jüngere Menschen gefährdet), also 2,5 mal so viele Fälle als hätte sich keiner geimpft.

Natürlich bedeutet es in beiden Fällen ein ausgesprochen geringes Risiko, aber es ist keinesfalls so, dass für junge Menschen diese Impfung "ungefährlicher" ist als die Bedrohung durch Covid-19.