Autor Thema: Kurzbericht: Juni 2021 - Wiedersehen mit Ostfriesland  (Gelesen 10922 mal)

Christina

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Re: Kurzbericht: Juni 2021 - Wiedersehen mit Ostfriesland
« Antwort #15 am: 19. Juli 2021, 18:43:53 »
Wie schön - Spiekeroog, sehr nett mal wieder ein paar Bilder zu sehen und darüber zu lesen. Wirklich schade, dass ihr nur so wenig Zeit hattet auf der Insel, aber andererseits eigentlich sympathisch, dass es heute noch tidenabhängige Schiffsfahrten gibt. Ich hatte 2015 Glück und einen Tag mit optimalen Abfahrtszeiten für einen Tagesausflug erwischt.



LG Christina

Susan

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Re: Kurzbericht: Juni 2021 - Wiedersehen mit Ostfriesland
« Antwort #16 am: 21. Juli 2021, 20:07:26 »
Spiekeroog ist doch dann bestimmt total gut zum Entspannen. Merkt man da etwas von Hektik oder so?

Wenn die Fähre die Tagesgäste ausgespuckt hat, wird es kurzzeitig vielleicht etwas hektisch. Ansonsten wirkt es dort sehr entspannt.

Wirklich schade, dass ihr nur so wenig Zeit hattet auf der Insel, ....

Vielleicht hätten wir nicht so lange frühstücken sollen  ;)
Liebe Grüße
Susan


Susan

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Re: Kurzbericht: Juni 2021 - Wiedersehen mit Ostfriesland
« Antwort #17 am: 21. Juli 2021, 22:13:47 »
26. Juni  Dornumersiel I

Samstagmorgen ist es noch bewölkt, aber wir merken schon, wie die Sonne drückt.
Tatsächlich habe ich mir gestern eine Blase unter’m Fuß gelaufen.  :P  Die Innensohle meiner Lieblingsturnschuhe hat da ein Loch. Darum soll es heute erstmal nur einen kleinen Erkundungsgang geben.  Wir sind relativ nah am Strand und am Hafen – so dachten wir zumindest, allerdings gibt es da einen hohen Zaun. Also müssen wir doch über den Campingeingang hinaus.

Obwohl wir insgesamt dreimal in Dornumersiel waren –einmal sogar zu Ostern- und das ganze am wenigsten weit zurückliegt, können meine Schwester und ich uns an nur wenig erinnern. Am ehesten noch an die Ferienhaussiedlung, die wir dann auch als erstes vom Deich aus sehen können.



Diese gleich aussehenden Häuser waren für uns Kinder recht verwirrend, gut, wenn ein Auto als Erkennungsmal davor parkte. Hier haben wir damals die Traumhochzeit von Prinz Charles und Lady Di verfolgt, ebenso wie die Finalrunde der Fußball WM 1982 mit dem spannenden Halbfinale gegen Frankreich.  ^-^
Neu ist uns das Reethaus am Meer, so etwas wie ein Haus des Gastes mit Touristeninfo, Spielscheune, Bücherei, Werkräumen usw. Heuer scheint es nur als Testzentrum geöffnet zu haben.



Drumherum  ein kleiner Park mit Inhalationshaus.



 :read2: Wie die anderen besuchten Sielhäfen entstand der Ort durch Eindeichung des Polders. Gleich zwei Warftendörfer (Warft= aufgeschütteter Hügel) wurden hier nebeneinander um 1684 herum gegründet



Sie gehören zu den ältesten Häfen der Küste. 1717 wurden die Orte bei einer Flut fast vollständig zerstört, jedoch wieder aufgebaut. Wie die anderen Orte wurden sie zu Küstenseebädern. Laut meinem Bruder, der schon eher mal wieder hier war, sah es hier zwischenzeitlich recht verlassen aus. Offenbar kam der Tourismus aber wieder in Schwung.

Kati konnte sich noch gut an den durch die Siele entstandenen Teich erinnern, ich weniger.


Mahlbusen
Hier könnte man wohl Kajak und Tretboote leihen, leider sieht es geschlossen aus. Außerdem gibt es einen Minigolfplatz. Heut ist nicht immer ganz klar, wo Dornumersiel aufhört und Accumersiel anfängt. Die Kutter haben jedenfalls die Kennzeichnung ACC



Im Hafen finden wir ein paar Anregungen für's Abendessen  ;) , Snacks zur Stärkung und doch einen Zugang zu Strand und Campingplatz.

 

Zurück am WoMo kurze Verschnaufspause, Imbiss


für die Damen
Kersten bekommt eine Nussecke

Schuhwechsel und dann geht es zum Strand, denn nun ist die Sonne voll da, dafür das Wasser weg  ::)





Den Niveaball haben wir natürlich sofort wieder erkannt  8) Früher kennzeichnete der an einigen Orten die Hütte der Bademeister. Heute soll der hier der einzig übrig gebliebene sein. Wir müssen eine Weile gehen bis wir eine freie Bank finden. Strandkörbe findet man hier nicht nur im Sand, auch auf Wiese.



Die einen beobachten Möwen und die letzten hereinkommenden Segler





die anderen wagen sich ins Watt  8)

 

zumindest ein Stück. Hatte das gar nicht soo schlickig in Erinnerung  ::)

Wir lassen uns eine ganze Weile von der Sonne bescheinen und gehen dann über die Wiese zurück.




schön bunt



im Hintergrund die Fähre Langeoog - Harlesiel


(Fotos teilsweise von einem anderen, sonnigeren Tag)
Liebe Grüße
Susan


Susan

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Re: Kurzbericht: Juni 2021 - Wiedersehen mit Ostfriesland
« Antwort #18 am: 21. Juli 2021, 23:59:06 »
27. Juni  Dornumersiel II

Der Sonntag zeigt sich von seiner besten Seite  :strahl:

Nach einem gemütlichen Frühstück und der Erledigung notwendiger Haushaltspflichten geht es wieder an den Strand.



Die Sandecke erschien uns damals größer, vor allem aber mit weicheren Sand. So richtig zu dem damals beliebten Strandkorb-Burgen bauen. Heuer erscheint er uns ziemlich fest, wie wir dann auch bei den damit spielenden Kindern sehen. In einem der Ostfriesenkrimis wird hier beim Beachvolleyball eine verbuddelte Leiche entdeckt, auch das wäre bei dem Sand schwierig.

Wir finden rasch eine freie Bank, doch hier ist es recht zugig
 :windig:
Daher ziehen wir bald um in den Windschatten eines Strandkorbs. Mieten ist wohl schwierig, wir hören, dass angeblich nur welche in der sechsten Reihe frei sind. Schon komisch, dass hier vone aber nur wenige tatsächlich besetzt sind.



Das Wasser ist auch mal da  ^-^



Nach den bisherigen Anblicken war Kersten der Meinung, allzu tief zum Baden könnte das Wasser hier gar nicht sein. Wir Schwestern haben das anders in Erinnerung und auch er wird eines besseren belehrt.  ;)



Immerhin traut er sich rein  ;D Oberflächig war es wohl durchaus angenehm, unten dann der kalte Strom. 16° C sind angeschrieben, das sind uns Mädels einige Grade zu wenig.  :floet: Für kleine Kinder finde ich die Küste hier weniger geeignet, da sind solche besser, wo es flach vom Strand ins Meer geht und nicht über Treppen gleich ins Tiefe.

Zum Füße vertreten schlendern wir nochmal zum Kutterhafen

 

nach und nach laufen die dann aus.



Allzu langes Relaxen auf dem Boden vertragen unsere alten Knochen nicht mehr, der Wind tut sein übrigens. Letzteres erfreut zumindest die Kite-Surfer und Drachen-Lenker



Wir kehren zurück zum WoMo und sonnen uns in den Klappstühlen



Recht gut haben wir uns an den Kastenbau auf dem Deich erinnert, damals hieß der Strandhalle und war Restaurant und Kiosk. Acht Jahre hat es leer und vor dem Abriss gestanden bis zwei ostfriesische Gastronomen es renoviert haben. 2018 wurde es dann unter dem Namen "Hafensänger" wieder eröffnet.



Wir haben hier heute Abend einen Tisch reserviert. Für Kati und mich gibt es Kutterscholle (leider ohne Krabben), Kersten bekommt einen Grillteller. Beides war sehr lecker und reichlich. Als Nachtisch passt nur noch ein Whisky hinein.  ^-^

Endlich auch mal ein Mittsommer-Sonnenuntergang


Liebe Grüße
Susan


Ilona

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Re: Kurzbericht: Juni 2021 - Wiedersehen mit Ostfriesland
« Antwort #19 am: 22. Juli 2021, 16:10:06 »
Eine Wattwanderung zu einer der ostfriesischen Inseln habe ich einmal gemacht und werde das nie wieder tun.

Unser Wattführer ließ uns nur in Turnschuhen wandern, da oft Glasscherben oder Metall im Schlick sind und man da nicht hineintreten möchte. Da holt dich kein Sanitäter raus und als Träger findet sich auch kein Freiwilliger  :floet:. Jedenfalls erreichten wir die Insel mit der Flut und das Wasser stand mir schon über dem Knie. Dadurch war das Wassertreten auf den letzten 100 m sehr anstrengend. Zudem war es zwar bewölkt, aber im Watt dermaßen schwül, dass ich kaum atmen konnte. Neee, das brauche ich nicht noch einmal.

Zu so einem Fischbrötchen könnte ich mich allerdings überreden lassen  :sabber:.
Liebe Grüße

Ilona

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Christina

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Re: Kurzbericht: Juni 2021 - Wiedersehen mit Ostfriesland
« Antwort #20 am: 22. Juli 2021, 18:45:31 »
Das waren doch zwei schöne Urlaubstage!

Dornumsersiel kenne ich noch nicht, vielleicht wird es dann diesen Herbst etwas.

So sehr ich ja Ostfriesland mag, aber auf eine Wattwanderung verzichte ich auch. Als ich damals im Schullandheim auf Spiekeroog war, haben wir wohl eine gemacht, aber ich kann mich nicht mehr erinnern, ob Barfuß oder in Schuhen.



LG Christina

Paula

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Re: Kurzbericht: Juni 2021 - Wiedersehen mit Ostfriesland
« Antwort #21 am: 24. Juli 2021, 23:01:20 »
Hallo Susan,

Ich fahre für den Rest auch noch mit. Ich mag diese Inseln, wenn ich auch nur eine selber kenne (Terschelling). Wir sind ein kurzes Stück im Schlick gewandert und dann habe ich den Rest des Tages die Füße nicht mehr richtig sauber gekriegt, das reicht mir auch erst mal, ich gehe doch lieber auf den Dünenwiesen. Die Fischbrötchen sehen lecker aus, im Norden schmecken die einfach viel besser als Zuhause.
Viele Grüße Paula

Susan

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Re: Kurzbericht: Juni 2021 - Wiedersehen mit Ostfriesland
« Antwort #22 am: 26. Juli 2021, 17:50:43 »
Schön, dass du auch dabei bist, Paula. Fischbrötchen finde ich auch nur an der Küste richtig lecker, vor allem werden die da frisch hergerichtet und lagen nicht stundenlang in der Auslage.

Nicht nur für längere Wattwanderungen ist es tatsächlich besser, irgendein Schuhwerk am Fuß zu haben; besonders wenn es so tief schlickig ist. Wir sind hier Fußstapfen anderer gefolgt, da konnten wir annehmen, dass alles okay ist. Eine geführte Wanderung fände ich schon mal interessant, muss aber nicht unbedingt eine lange sein.
Liebe Grüße
Susan


Susan

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Re: Kurzbericht: Juni 2021 - Wiedersehen mit Ostfriesland
« Antwort #23 am: 26. Juli 2021, 19:44:35 »
28. Juni  Dornum & Neßmersiel - ein enttäuschender Ausflug

Nach zwei relaxten Tagen wollen wir mal was anderes sehen. Meine Schwester hat eine Bushaltestelle gesehen und hofft nun auf Öffies, aber der Bus fährt genau zweimal am Tag - vor Schulbeginn und am Nachmittag. Also lässt sie sich doch überreden auf den Roller zu steigen, wenn Kersten gaanz langsam fährt  ^-^ Ziel soll Dornum sein, denn die Beschreibung liest sich recht interessant.

 :read2:  In Dornum fand man Spuren von Siedlungen aus der Bronzezeit und der römischen Kaiserzeit, später wird der Ort erst wieder im 13. Jahrhundert erwähnt. Im Mittelalter war er Sitz mehrerer Häuptlingsgeschlechter. So gab es bis 1517 drei Burgen in Dornum, sie wurden im Zuge der sächsischen Fehde zerstört; zwei davon später wieder aufgebaut.

Während kersten und Kati langsam nach Dornum rollern, gucke ich mir das Reethaus genauer an und schlendere dann eine Promenade am Mahlbusen entlang; bezeichnet ist die als Seepark West.  Dort gibt es verschiedene Themengärten und Stationen zum Entdecken, beispielsweise das Flaggenalphabet, eine Sonnenuhr, Brunnen und eine "Liebeslaube" im Rosengarten.







Am alten Siel gabelt mich Kersten dann auf und rollert mich nach Dornum. Relativ schnell finden wir dort die erste Sehenswürdigkeit, die Beningaburg. Die erste soll um1380 herum von Olde Hero Attena gebaut worden sein und fiel später durch Heirat an das Häuptlingsgeschlecht Beninga.



Wirkt so gar nicht burgmäßig  ::)  Heute beherbergt das Gebäude Hotel und Restaurant. Durch Burghof und über einen Burggrabensteg kommen wir weiter in den Ort hinein bis zum Schlossplatz.



Es gibt noch eine zweite Burg in Dornum, die Norderburg des Häuptlings Kankena. Die wurde im 18. Jahrhundert von der Famile van Closter in ein Wasserschloss im niederländischen Barock erweitert. Wir kommen leider nur bis zum Torhaus und nicht weiter.



Denn seit 1951 wohnt hier die Realschule, deswegen sind Besichtigungen außerhalb der Ferien nur sehr eingeschränkt möglich. Schade, denn Bilder des Schlosses sehen schon schön aus. Wir bummeln noch etwas durch den Ort, er soll ja noch alte Friesenhäuser haben. Kann sein, so richtig fallen sie nicht auf. Jedenfalls weniger als die leerstehenden Geschäfte, die den Ort etwas tot wirken lassen. Es soll noch einen historischen Bahnhof geben, an dem im Sommer eine Museumsbahn fährt. Doch den finden wir nicht. Die alte Mühle sehen wir nur vom Roller aus, scheint auch geschlossen zu sein. Da hatten wir uns mehr von dem Ausflug versprochen.

Der Roller-Shuttle fährt weiter nach Neßmersiel. 1536 wurde hier der erste Hafen errichtet, um 1700 aber wegen Verschlammung durch die Eindeichungen aufgegeben. Auch der nächste näher an der See war dann 1930 nicht mehr zu befahren. 1969/70 wurde dann der Fährhafen nach Baltrum gebaut. Daneben gibt es auch einen Sandstrand. Neßmersiel besteht hauptsächlich aus Ferienhäusern, recht schicken und neuen. Wir wollen durch die Siedlung zum Strand, stellen jedoch fest, dass der recht weit weg liegt (lt. Google 2 km). Auch der alte Gulfhof beherbergt nun Ferienwohnungen.



Wir versuchen wenigstens ein Cafe zu finden, der Garten der Pizzeria sieht ganz nett aus. Außerdem servieren sie auch Waffeln. Schön und gut, der Service ist allerdings alles andere als gut. Der Ober sah schon bei der Bestellung recht unlustig aus. Sollen wir uns da wundern, dass die dann offenbar vergessen wurde. Sein Kollege gibt sich etwas mehr Mühe, entschuldigt sich wenigstens. Trotzdem, gäbe es eine Alternative, wären wir schnell weg.

Danach shuttlet uns Kersten zurück zum Campingplatz; insgesamt ist er an dem Tag 70 km gefahren. Später stellen wir fest, dass wir mit der Gästekarte kostenlos für vier Stunden ein kleines E-Auto hätten leihen können. Da hätten wir eine größere Ausflugsziel-Reichweite gehabt.

Wenigstens beschert uns der Abend noch einen schönen Sonnenuntergang

Liebe Grüße
Susan


Ilona

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Re: Kurzbericht: Juni 2021 - Wiedersehen mit Ostfriesland
« Antwort #24 am: 27. Juli 2021, 16:07:56 »
Ich stelle mir Kersten gerade im Roller-Shuttleverkehr vor  :toothy9:. Das wäre mit dem E-Flitzer für alle Beteiligten bequemer gewesen.

Schade, dass dieser Tag so enttäuschend verlief und nicht mal ein gutes Essen dabei raussprang. Abhaken, fertig :cool2:.
Liebe Grüße

Ilona

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Paula

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Re: Kurzbericht: Juni 2021 - Wiedersehen mit Ostfriesland
« Antwort #25 am: 27. Juli 2021, 17:49:42 »
Die Bilder sehen aber ganz hübsch aus! Aber klar man hat gewisse Erwartungen und wenn die dann enttäuscht werden...wir sind im Urlaub auch öfter vor verschlossenen Türen gestanden (wegen Corona geschlossen), das macht einfach wenig Spaß und einen serviceunlustigen Kellner(in) hatten wir auch die hat sich stundenlang mit anderen Gästen unterhalten während der Rest quasi mit Fingern auf der Tischplatte trommelnd um Aufmerksamkeit heischte, jeder Handgriff eine halbe Stunde, da sind wir dann auch kein zweites Mal mehr hingegangen obwohl das Essen sehr gut war.
Viele Grüße Paula

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Re: Kurzbericht: Juni 2021 - Wiedersehen mit Ostfriesland
« Antwort #26 am: 27. Juli 2021, 17:54:16 »
Weniger schön, wenn man im Urlaub mit einem Tag nicht so zufrieden ist. Wie Paula finde ich auch, dass Dornum von deinen Fotos her recht nett aussieht, wenn etwas geschlossen hat, was man eigentlich anschauen wollte, ärgert mich das aber auch immer. Wie hattet ihr denn die Ausflüge geplant, zu dritt mit einem Roller? Wäre eine E-Bike Miete keine Alternative für deine Schwester gewesen?



LG Christina

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Re: Kurzbericht: Juni 2021 - Wiedersehen mit Ostfriesland
« Antwort #27 am: 27. Juli 2021, 19:17:58 »
Wie hattet ihr denn die Ausflüge geplant, zu dritt mit einem Roller? Wäre eine E-Bike Miete keine Alternative für deine Schwester gewesen?

Die Idee bzw. der Entschluss meine Schwester mitzunehmen entstand spontan, daher gab es keine wirklichen Pläne für Ausflüge. Wir hatten den Roller mitgenommen um auch mal größere Entfernungen zu überbrücken und eventuell e-Bikes zu leihen. Ganz so leicht waren Mietstationen aber nicht zu finden, Kites zum Surfen wär einfacher gegangen  ;)

Eine andere Ausflugsidee war die Insel Baltrum, doch das passte nicht mit den Fährplänen.
Liebe Grüße
Susan


Susan

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Re: Kurzbericht: Juni 2021 - Wiedersehen mit Ostfriesland
« Antwort #28 am: 28. Juli 2021, 23:14:57 »
29. und 30. Juni  Nasses Norddeich

Der Dienstagmorgen beginnt schon grau und trüb; auf der Weiterfahrt kommt auch der erste Schauer hinunter. Unser heutiges Ziel ist Norddeich, allerdings fahren wir erst nach Norden, denn Kersten und ich brauchen mal wieder einen Test  ::)  Das geht ohne Termin und fix beim real in der Stadt.

Norden ist eine der ältesten Städte Ostfrieslands und die viert größte. Außerdem kam (kommt?) hier der Doornkaat her. Der Schnaps war früher sehr beliebt im Bekanntenkreis meiner Eltern. Es gibt hier einige nette alte Häuser zu sehen, Windmühlen und ein Teemuseum. Wir schauen uns jedoch nur kurz in der Fußgängerzone um, ehe uns der nächste kräftige Schauer wieder zum WoMo treibt.

Weiter geht es zum Ortsteil Norddeich. Den kenne ich jetzt mal nicht vom Familienurlaub her, sondern weil die Eltern meiner Schulfreundin hier ein Ferienhaus hatten. Zu deren 17. Geburtstag hat unsere Mädelsclique dort 10 Tage in den Osterferien verbracht. Später war ich auch noch zweimal über Pfingsten dort.  Bis ins 18. Jahrhundert war hier nur landwirtschaftliche Fläche, dann entstand ein kleiner Hafen namens Fischerhausen am Norddeich. Schon früh spielte Tourismus eine Rolle im Ort; es gibt einen alten Hotelprospekt aus 1813.
Zitat
Darin erklärt er einem geehrtem Publikum: „Die kleine Seebadeanstalt am Norddeiche ohnweit Norden betrf. mache ich Unterzeichneter […] näher bekannt.“[ Es folgen Informationen und Preisangaben für warme und kalte Bäder in seinem Hause diesseits des Deiches sowie für die Nutzung einer Badekutsche jenseits des Deiches. Seeberg bot zur mehreren Bequemlichkeit der resp. Herren Badegäste auch ein Fahrdienst im verdeckten 4sitzigem Wagen, und zwar zweimal täglich – vormittags um 10 und nachmittags um 2 Uhr – von Norden aus an.

Bedeutend für die Entwicklung war die Gründung des ersten deutschen Nordseebades auf Norderney. Noch heute ist Norddeich der Fährhafen für die Insel,  außerdem für Juist. Einen Eisenbahnlinie führt bis Norddeich Mole. Von dem Bahnhof aus fährt meine Schwester heute nach Hause.

Wir sind mal wieder auf der Suche nach einem Parkplatz, letztlich finden wir einen an der Hauptstraße. Im strömenden Regen geht es dann zu Fuß zurück zum Bahnhof, dabei passieren wir nahezu alle wesentlichen Geschäfte, Restaurants und Cafes des Ortes.  ::) Nachdem wir Kati verabschiedet haben, kehren wir in der Teestube des Hotel Simone ein. man kann auch nett auf der Terrasse sitzen, dazu ist es allerdings heute zu nass. Es gibt leckeren Kuchen -jeweils riesige Stücke Erdbeer- und Kirschkuchen- und wegen des Wetters einen Pharisäer   ;D

Norddeich war mir außerdem bekannt wegen Radio Norddeich, einer Küstenfunkstelle, die von 1907 bis 1998 die Kommunikation, insbesondere Funktelegramme, zu Schiffen auf allen Weltmeeren aufgebaut hat. Als Kind habe ich übers Radio gern den Grüßen gelauscht, die über Radio Norddeich zu den Feiertagen gesendet wurde. An einem der Standorte, etwas außerhalb in Itzendorf,  befindet sich jetzt der Campingplatz Nordsee Camp, den wir ansteuern.

Den Rest des Tages regnet es weiter, so dass wir ausführlich zum Lesen kommen. Die Wettervorhersage für Mittwoch ist kaum besser. Natürlich sind leider die Eintritte für Hallenbad und Sauna, sowie für die Seehundstation, schon ausgebucht  :(  Als es Mittwochnachmittag aufhört zu regnen, wagen wir den Versuch ohne Anmeldung die  Seehundstation zu besuchen, doch die Warteschlange ist schon sehr lang. Wir spazieren eine Runde über Erlebnispark, Deich, Strand und Hafen. Gern würden wir wieder in der Teestube einkehren, doch die hat heut Ruhetag. Also essen wir ein Stück Kuchen im Bäckerei-Cafe. Fotos haben wir da keine gemacht.

Später schaue ich nochmal kurz beim Campingplatz über'n Deich.


Richtung Westen
am Deich wird gebaut


Richtung Norddeich


gezoomed der Hafen




Kite-Surfer
und Vögel




Salzwiesen







Morgen soll es schöner werden
Liebe Grüße
Susan


Ilona

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Re: Kurzbericht: Juni 2021 - Wiedersehen mit Ostfriesland
« Antwort #29 am: 29. Juli 2021, 07:48:37 »
So richtig einladend sieht das bei trübem Wetter nicht aus. Aber vielleicht kann man es sich mit Doornkaat schöntrinken  ;) ;D.
Liebe Grüße

Ilona

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